Wissen und Wesen des Experten - Hitzler
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Wissen und Wesen des Experten - Hitzler
Wissenund WesendesExperten Ein Anndherungsversuch- anr Einleitung Ronald Hitzler "Können Sie uns nicht wenigstens ungefähr sagen, was Sie tun werden und wieviel der SpatJkosten wird?" - "Nein, Sir", antwortete Wolfe entschieden." (Rex Stout: Das Plagiat, München 1986, S. 22) Der größteTeil unseresAlltagswissensisl uns so zur Gewohnheilgeworden, daß wir es normalerweise gar nicht mehr bemerken, anmindest so lange nicht, wie es 'wie gewohnl' funklioniert. DiesenTeil desWissenskönneuwir unter dem Eliketl 'Fertigkeiten' versemmeln. Fast ebensoselbstverständlich verfügenwir auch über unser'Gebrauchswissen',also über solchesproblemlosesWissen, von dem wir wissen, daß wir es einmal gelernl haben. Und wir verfügenüber Wissen, von dem wir wrssen,daß wir es einmal gelernt haben und daß es einer gewissenregelmäßigen(oder unregelmäßigen)Anwendung bedarf, damil wir es nicht wieder v€rgessen- also über so elwaswie 'Rezeplwissen'. Wenn wir uns jedoch einmal fragen, was wir wissen, denn fdlll uns normalerweisevor allem das ein, was wir ebennicht Dur wissen,sondernwas wir ausdrücHich wissen. Ein solches uplizites Wissen bezieht sich gewöhnlich auf elwas, das für uns besondersinteressant,besonderswichtig oder besondersmit Anstrengung verbunden ist. Wir wissen meist auch ausdrücklich,daß wir elwas wissen, wenn anderees nicht wissen, wenn wir eben über ein besonderes,eiu spezielles Wissen, über 'Sonderwissen' verfügen.t Und vor allem wissenwir, daß es Menschengibt, die über Wissen t Vgl. dazu Schüe und Luckmann 1979, S. 133tr. - 'Soziologie' etwa ist ein solches besonderes,vom alltäglichenweitgehendseparierteslllssen. Ein Wissen, das sich mehr oder weniger gut dazu eignet, gesellschaftlicheWirklichkeitskonstruktionen(aller Art) mehr oder weniger detailliert zu rekonstruieren:Soziologcn beschäftigensicb zwar oft mit eben den Dingen, mit denensich die Menschenohnehin auch alltäglich beschäftigen.Aber Soziologen beschäftigensich mit diesenDingen ein wenig anders, als man dies im Alltag normalerweise tut: Soziologendistanzierensich 'idealerweise'von den Pragmatismeudes Alltagsverstandes begegnendiesen ebenso,wie von den Gewißheitsannahmen andererSonderwissensbestände, also sozusagengrundsäelich skeptisch, um so die gesellschaftlichenPraktiken erhellen zu können.Sie wählen ihre Gegenständenach expliziten Kriterien des Erkenntniswertesaus und klassifizieren sie systematiscb. Sie definieren die für sic relevante Wirklicbkeit streng 13 verftiger, das wir selbernicht haben, auf das wir aber gleichwohl verwiesen und angewiesen sind, sobald wir es (freiwillig oder unfreiwillig) nit bestimmten, unsere eigenen KompetenzenübersteigendenProblemen und Fragen zu tun haben.SolcheMenscheuwerden nicht nur umgatrgssprachlich, sondern auch in der einschlägigensozialwissenschafllichen Lileralur in der Regel (terminologisch urgenau, wie im folgenden geznigtwerden soll) als ' Experten ' bezeichnel .2 1. Die Professionalität moderrrer Experten3 Zur Klärung der Frage, wie man das Wissen von Experten als solches bestimmen und relaliv eindeutig ein- und abgrenzen könnte, bzw. was Experten eigentlich gegenüber Nicht-Experten auszeichne,scheinen sich, anmindeslauf den erstenBlick, schon reichlich Antworlen in der berufs-und in der elitensoziologischen Literatur zu finden (vgl. z.B. Alisch u.a. 1990, Dingwall und l-ewis 1983, F'reidsonL975, McClelland L985): Experrenim dorl üblichen Verständnis - als Bezeichnung eines 'Sachverständigen' (ursprünglichim 19. Jahrhundert:vor Gericht) - weisensich a/s Experten aus iusbesondereüber Zertifikate, die ihnen KompetenzenS.enntnisseund Fähigkeiten) bescheinigen,welche sie sich über eine relativ voraussetzungsvolle, langdauemdeund inhaltlich umfangreiche Ausbildung - in lypischerweise 'öffentlicheu' Einrichtungen - erworben haben (vgl . auch Harlmann und Hartmann 1982). Experten weisen sich als Experlen demnachaber auch aus über besondereSprachen:Expertensprachen sind typischerweiseunpersönlich empirisch (während der Alltagsverstandebenz.B. durchausnicht immer und schon gar nicht klar zwischen empirisch überprülbaren und empirisch nicbt überprüibaren Aussagen unterscheidet).Der grundsäElichepraktbche gesellschaftlicheNuEen der Soziologie liegr darin, die Menschen auf die von ihnen üblicherweise nicht thematisiertenUmstände, Zusammenhängeund Regeln aufmerksam zu machen, in deren Rahmen sie ihr l-eben vollziehen, und darin, die 'selbstverständlichen'und die eher'verborgenen, Strulduren und, Funlaionen der anderen, und zwar sowohl der alltäglichen als auch der anderenspegiellen Wissensbestände offenzulegen. "Man of knowledge" (Znaniecki 1975) erschiene mir als Oberbegritf zum Experten, Professionellen,Spezialistenund den anderen, hier nicht behandelrenTypen voo sozial approbierten 'Wissenden' (bis auf weiteres) durchaus plausibel. Ulrich Beck danke ich für seine freundschaftlicbeUntersfüEung bei der Konzeption dieses Kaoitels. 1,4 (d.h., nicht wer spricht, sondernu/4.rgesprochenwird, soll relevant sein). Ihre Wirkung, ihre Durchsetzungsfähigkeilberuht aber auch, und das wird im weiteren Verlauf dieser Ausführungen noch relevanl werden, auf ihrcr Sachlichkeit (d.h., eben auch wesentlich darauf, wie gesprochenwird). Daß vor allem die erslere der beiden Definilionskompooentenzu einer spezifischmodernen Bestimmungdes Experten ftihrt bzw. zu einer Bestimmung des Experten unler spezifisch modernen Bedingungen,liegt auf der Handa: Außerallläglich erlangle Kompetenzen- z.B. ein persönlicher(also elwa durch göttliche Eingebung erreichter) oder kollektiver (etwa als Bund zwischen Gott und 'seinem' Volk gestifteler) Gnadenstand- werden hier typischerweiseabgelöstdurch prinzipiell von jedermannüber die Erftillung erlangbareKompetenzen.Das gilt auch formaler Ausbildungs-Anforderungen ftir die Sprachender Experlen: An die Stelle des Sprechens'mit fremden Zunget' , der Offenbarung des gölllichen Worls, des Flüslerns der D,ämonen trilt die - über die öffentlichen Bildungseinrichtungeniustitutionalisierle Sach-und Fachsprache. Die Professionalitütder Experten- und damil ihr autoritativesMonopol fiir beslimmte Themenfelder - hängt nun davon ab, inwieweit sie diese Ausbildungsvoraussetarngen, Ausbildungszeitenund Ausbildungpinhaltesowic derenAnwendungin der beruflichen Praxis bav. bei der Fortschreibungund seläs/ kontrollieren.s Erweilerung des vorhandenenSonderwissensbestandes Als prolotypisches Modell einer gelungenen Professionalisierung gilt nachwievor die Medizin in ihrer klinischen Variante: Die (Universitäts-) Klinik vereinigt die drei als wesentlichangesehenen Professionalilälselemente - Praxis, Forschungund Ausbildung - in einer unler medizinischerKontrolle stehendenOrganisationsform.Darüber hinaus kontrollieren Mediziner bekanntlich auch die Qualifikationsslandardsfür ihr Hilfspersonal, und sie definierenden relaliven Slatusvon mit ihnen kooperierendenBerufsgruppen (2.8. den von Chemikem, Biologen, Psychologen,Physiotherapeulen usw.) nämlich als 'Zuarbeiter' (vgl. hierzu Freidson1986, Armstrong 1983). Für Mitglieder insbesonderearchaischerGesellschaftenmit (hohem) Expertenstatussei hier exemplarischa:ufdie Schamanenverwiesen. - Vgl. dazu Hieler 1982. Nach Schütz und Luckmann (1979, S. 387ff; bedeutet'Professionalisierung'die soziale Verfestigung der Kompetenzstufen von Expertentum durch a) Systematisierungeines Wissensgebietes, b) Länge und Komplexität der (instirutionellspezialisierten)Ausbildung, c; Beglaubigung(des Grades)des Expertenturnsin hochanonymeninstitutionellenKategoricn. und d) ein Geflecht von auf Sonderwissen bezogenen Selbsr und Fremdtypisierungcn ("Berufsprestige-Skala"). t5 Legitimierl wird der Autonomieanspruch einer Profession gegenüber anderenlnteressengruppen v.a. durch deren - als nachgewiesengeltendesInnovationspotential zur BewdltiguDg von in das jeweilige Wissensgebiel fallenden Problemen. Das bedeutet natürlich, andersherumgesehen, daß Experlen in ihrer Rolle als Funklionäre der Professionsomit die Wissensentwicklung atf dem Gebiet bani. auf den Gebietensleuern,für das bzw. die sie - als Kollektiv - das Deutungsmonopolbeanspruchen(vgl. dazu auch Daheim L977,5.70-75). Irritiert wird dieserAnspruch dann, wenn nic&l professionell kontrollierle und gleichwohl unabweßbare lnnov ationen auf bax. nt diesem Wissensgebietbekannl werden. Sofern es nicht gelingt, solche unabweisbarenInnovalionen bzw. die sich darin manifeslierenden innovativen Kr,äfteprofessionell 7u velsinnahmen, sind die professionellen gefährdet(vgl. dazu auch Baer 1987). Kompetenzanspruche Professionspolitjkzielt mithin weseDllichdarauf ab, beslimmte(potenliell innovationsträchtige) Tätigkeiten dauerhaft und sHusiv atr bestimmte Personengruppetrzu binden - an jene Personengruppennämlich, die nachweislich die von der Profession definierlen Qualifikationsstandards erfüllen - und diesesomil als legitimierte Expertenan institutionalisieren(vgl. Johnson 1972, Goode l97Z). Vereinfacht gesagt: Professionalilätbewirkt Legitimität der Professionsmitgliederund der unter der Kontrolle der Professiou befindlichenBerufsstände;und sie bewirkt, ex negativo, die Illegitimität - und 'idealerweise' auch die Illegalilät - aller anderen einschlägigeu Experlisen.6 In diesemprofarsionsbezagenenSinne kam man die moderne Gesellschafl gewissermaßeneine'Expertengesellschafl'nennen: [n weiten Bereichen entscheiden(relativ) klar und formal definierte Personengruppetverbindlich über mannigfache Probleme nicht nur des sozialen, soudern auch des persönlichen Lebens (vgl. dazu auch Gross 1985). Relevant ftir die Kompelenzansprüchedesprofessionellen Experten ist also nicht, daß er sein latsächliches Wissen irgendwie glaubhafl machen, sondern daß er es entsprechendden professionellverwahelenKrilerien formal nachweisenkann (nur dann nämlich kann er z.B. seine Expertisen'regulär' gegenRessourcen eintauschen).In der Berufssoziologiewird sogar die Auffassung verlreten, o Das ließe sich wiederum besondersaugenfällig an den Maßuahmen und Prozessenzeigeu, minels derer die neuzeitliche Medizin als akademische Disziplin installiert und ihr Kompetenzmonopolgegen alle möglichen konkurrierendenDeutungssystemedurchgesetzt worden ist (Stichwort:Scharlatanerie-Verdikt).- Vgl. z.B. Thomas 1973, dazu auch Foucault 1 9 7 6 , H a r t m a n n b u n d1 9 8 6 . 16 daß der Experteostatusheute uur noch in Kooperation mit dem Staat bzw. durchanüliche BestäligungberufssländischerteilterZertifikateerworbenbzw . durchgesetZwerden kann (vgl. daz:uz.B. Beck, Brater und Daheim 1980)' Professionspolitik ist deshalb auch wesenllich lobbyistische Politik: das Sichern der Zustimmung politischer Entscheidungslrägerbzw. -instanzen dazu, das eigene Deutungsmonopol zu wahren und gegebenenfallsmil slaatlicherHilfe auch gegen Konkurrenzinteressendurchzuselzen. 2. Die 'Klasseninteressen' der Experten Damil stellt sich naheliegenderweisedie frrage, warum (politische) Entscheiduugsträgerdie autoritaliven Autonomie-Ansprüche professionellcr eigentlichunlerslützen- anmindeslnicht zurückweisen.Dic Experlenschaften darauf isl relativ simpel: Konkurrenzdruckvon ihresgleichenzwingl Anlwort jedoch dazu, als solcheanerkannte . verführt Entscheidungsträger zwar nicht, (vgl . daan läw, konsultieren zu Experten quasi-professionelle alsozzumindest Koslowski und Spaemenn1990) - vorzugsweisenatürlich solche, die durch die Vorlage 'objekliver' Experlisen die Sache der sie konsultierenden de facto unlerstülzen. Entscheidungsträger interessiertenNachfragenach Expertisenauf dieser parteiischen, lnfolge und verwalteten Sonderwissenswird bci gehütelen von ihnen der Basis des das weiter verslärkt, was symptomatischerweise den Expertennun allerdingS gen2nnl des Professionalismus" (1980, die "Ideologie S. 198) Alvin Gouldner und moralischer intellektueller technischer, hat: Das Standesbewußtsein Überlegenheitund, damit korrelierend, der massiveAnspruch nicht nur auf (kollekrive) Aulonomie, sondern auch auf Autoritöt gegenüber anderen insbesondereauch gesellschaftlichenlnteressengruppen- interessanlerweise Entscheidungsträgern. gegenüberirgendwelchennichtprofessionellen Entsprechenddieser "Ideologie des Professionalismus"begleifen sich die professionalisierlenExpeflen also geradenicht etwaals "Diener der Machl", sondern als "Diener der Gesellschafl als GanTßr", wenn nichl gar im HusserlschenSinne als "Funktionäre der Menschheit": D.h., dieseIdeologie dient den professionalisierlenExpertenwesenllich dazu, "ihre konlextuellen Sonderinteressenals Gesamtinleressendes Menschengeschlechtsan formulieretr" (Konräd und Szeldnyi1978, S. 28). Ihrem dargestelltenSelbstver' stöndnisnach sind die professionalisiertenExperten folglich die zwar nicht als solche legalisierten, gleichwohl aber legitimen Repräsentantendes Gemeinwohls - im Zweifelsfall eben auch gegenüber den legalen (abet 11 aufgrund von deren intellektuell-moralischer lnferiorität nicht wirklich legitimierten) Entscheidungslrägern.Sie glauben, "daß die Weh von denen regierl werden soll, die höhere Kompetenz, Weisheit und Wissenschafl besitzen,d.h. von ihnen selbst" (Gouldner1980, S. 116). M.a.W.: Bessere Argumente problematisieren (und nvar nachhaltig und oft irreversibel) auloritativeAnsprüche. "Kultur deskritischenDiskurses" erscheinldamit, Die expertenspezifische jenseits ihrer Selbst-Mystifikationen bzw. der Gouldnerschen Mythologisierung, vor allem als "Kultur der erfolgreicbenKompelen:ridarstellung" bzw. als "Kultur der überlegenenRhelorik". 'Kritisch'ist der Diskurs der professionalisierlenExperteneigentlichinsbesondere im Hinblick darauf, daß es anderenAkteuren und Interessengluppengelingt bzw. gelingen könnte, ihnen den Zugiff auf Entscheiduugs-und andereRessourcenzu erschweren oder gar zu verwehren (vg.Gouldner 1980, S. 113). Ein wesentliches Erfolgsprindp der professionalisiertenExperten besteht dabei darin, ihre gemeinsamenlnleressenebennicht als Sonder-bzw. als 'Klassen'-lnteressen zu artikulieren und damit politisch verhandel- und ftir andere Interessengruppierungen angreifbar zu machen, sondern sie hinler dem Myhos inlellektueller Antagonismen und Konkurrenzen zu verbergen (vgl. dazu Schelsky 1975, S. 14). Gleichwohl ist kaum übersehbar: (Als solche legilimierte) Experten sind @eute) nur noch durch (als solche legitimierte) Experlenkontrollierbar. DergestaltprofessionalisiertcExperlensind in ihrer Gesamtheitheute talsächlichautonom - jedoch (noch) njchl souverön. 3. Die Antagonismen der Experten Wenn nun aber György Konräd (1985, S. 216) recht hat mil seiner Behauptung, daß es keinen sozialen Frieden geben wird, "solange der Kulturmarkt nicht der Markt der Besitiler der Begabungist" - solange die professionalisierlenExperten also nichl tatsächlichim Sinne Carl Schmitts 'souverän' sind, d.h. die nach Experlenschafts-Kriterieninferioren Entscheidungsträgerabgelöst haben - dann stellt sich uns das ganze Problem noch einmal n6u; drnn ist zunächst einmal tru fragen, ob wir bislang überhauptschon vom Typus des Experten selber gesprochenhaben, oder ob wir nicht vielmehr lediglich eine spenelle - wenngleich für moderne Gesellschaftenoffenkundig zentrale - Ausformung des Experten behandelt haben: eben dcn Professionellen - also den lntellekluellen und/oder das 18 Mitglied der technischenIntelligenz - und dessen(slaals-)politisches Durchselzungspolential. Meine Thesefür das Folgendeist, daß Professionalilät ein absolules,eirr in sich selbstverständlichesPhänomendarstellt, und daß mithin Professionel/e sehr wohl mit anderen Gruppierungen um die Ressourcenim sozialerr Raum streilen - und sich unter den Bedingungenmoderner Gesellschaflcn wohf auch die Definitionsmachtüber den sodalen Raum er-streilen können (vgl. dazu Bourdieu 1988, Boltanski 1987), daß dies abcr - enlgegendcu geläufigenExpertenkritikern,für die hier exemplarischnacbwievorlvan Illich (2.8. 1979) genanntsei - für Experten als solche nicht gSlt,da der Experte m.E. als relationales Phänomenbegriffen werden muß: als etwas, wa^sgemäßseiner Beslimmungin der phänomenologisch orientierlenWissenssoziologie- in Relaliou slehl zum Laien einerseits,was aber(und dasist eben für die Analyse seines politischen Handlungspolenlials relevant) iln Zweifelsfall auch in Relation slehl zum Entscheidungstrügerandererseits. Politisch gesehen- d.h. im Hinblick auf als 'politisch' definierbare - hat der Expertesozusagen per sedie Positiondcs lnteraktionskonslellationen 'Dritten'. ln einersolchenAkteursfigurationexisliertnicht nur der Laie uicltt ohne den Experten, hier exislierl auch der Experle nicht ohne den Entscheidungsträger.Und so, wie ein Laie aufhört, Laie zu sein, wenn er selber zum Exper(enwird, so hört ein Experle auf, Experle zu sein, wenn er cbcn selber zrum(politischen) Entscheidungsträgerwird. lm folgenden versuche ich, diesen Credankenam Beispiel des Risikodiskursesan veranschaulichcn (vgl. dazu ausführlicherHitzler 1992): Die öffcnllich verhandeltenStralegien zum tlargang mit den bntr. ntr Bewiltigung der neuenbav. neu erkanntenökologischenRisiken richlen sich zum einendarauf, dic Inleressender Risiko-Betroffenen,anm anderendaraul., die lnteressen der Risiko-Produzentenzu wahrcn. Strittig ist dabei a) Teilcn zwischeuden ökologiebewußtenund den ökologisch desinleressierten der Gesellschafl,worauf im Zweifelsfalle eher an verzichten sei: auf cille technisch immer höher gerüstete, energieverbrauchsintensive Zivilisation, oder auf das globale Gleichgewichtder Natur, und b) unler den ökologiebcwußtenTeilen der Gesellschafl, ob es richtig sei, bei der'Retlung' der Nalur (Prinzip: Umwelt-Erhaltung),oder ob als menschlicherRessourceanzusetzen 'Recht' zrkommc, nicht vielmehrder Nalur eine eigeneQualitat,ein eigenes die es (durch Menschen) auch gegen die Interessen der Menschen izuwahrcu und an schützengih (Prinzip: Natur-Verschouung). Ökologische Risiken sind nun aber, da sie zu einem großen Teil nicht direkt sinnlich erfahren werden können (vgl. Beck 1986 und 1988), nicht 19 einfach nur Konsequenzender technisch-industriellenEntwicklung; sie sind zu ebendiesemgroßenTeil tatsächlichnaturwissenschafiliche Konstruhe (im Sinnc von Knorr Cetina1984), währenddas sozial geteilteWissenum diese ökologischenfusikeo wcitgehendpublizistischbuzw.medial produzierrisr. Diese publizistisch-mediale Wissensproduktion findel z.warwesenrlichim nuslimmendenoder ablehnenden Rekurs auf die naturwissenschaftlichen Konslrukte slatt, aber um die Frage. was als ökologischesRisiko anansehen und infolgcdessenwie an behandelnisl, wird gleichwohl ausdauerndgestriilen (vgl. dazu z.B. Brand 1993, Flajer 1993, Lau 1989). Geführt wird dieser Diskurs vor allem von als einschlägig anerkannten Experlcn uud Crcgenexperten für l'echnik-, Llmwelt- und Ökologiefragen,die sich - zumindestidealtvpisch- vcrschiedenen,mehr oder minder antagoni stischenGroßgruppierungen zuordnenI assen: Um soziale D efin i t i onsmacht konkurrieren derzeit insbesonderedie tcchnisch-nalurwissenschafllichen Professioneneinerseitsund die publizistisch-sozialwissenschaftlichen Professionen andererseils. Vereinfacht gesagl bestreiten dic Ersteren den LelZeren schlicht die Kompetenzfür die Risiko-Problematik,währenddie L€tAerco den E,rsterenein auf dercn Denkvorausselanngenbasierendes, grundsälzlichesVersagen gegenüber dcr Risiko-Produktion als einem 'systemimmanenten' Resultal postkopernikanisch-galileisch-newlonscher ' Machselig;keit' anlaslen. Daß bei dicsen Auseinandersetzungenzlmindest auch ein Kampf um Deutungsmonopole slattfindet,und daßes dabeinicht zum wenigslenauchum die damit verbundenenOptionen auf Ressourccngeht, scheintmir offenkundig, dennersl die Definition eiucs Phänomens als eiuer Bedrohung,die 'uDS 'jeden alle' und damit auch Einzeluen'angehl,machl ein Problemals nalurwissenschafllich-technisches'I'hema so bedeulsam, daß umfangreiche Ressourcenzu seiner Erforschung und 'Bearbeitung' bereitgestelltwerden ftönnen). Llnd erst die relative Erfolglosigkeit dicsesSeklorsbei der Bewältigung von Gefd,hrdungslagen ldßt diese als soziale Vorsorge-, Versorgungsund Verwaltungsprobleme sichtbar werden, die eben auch andere (d.h., vorläufi g jedcnfalls: zusälliche) Ressourcen-Ansprüche mit sich bringen. Wenn man also den Problemkomplex 'ökologische Risiken' einmal 'zynisch'unter rein inleressenpolitischen Aspektenbelrachtel,dannfolgt aus dem von Bemd Gesen beschricbenen"Dilemma" der professionellen Experten(1988, S. 235) folgendes:Der technisch-naturwissenschaftlicheu Experlen-Gruppierungmiißte tatsächlich daran gelegen sein, alsbald über wirksametechnischeLösungenfür Gefahrenlagenzu verfügen,weil sie damit sowohl ihre professiouelle Problemlösungskonpeteoz unter Beweisstellt als 20 auchsich ihre wichtigsteKlienlel, den hochproduktivenindustriellenSektor erhdlt. Die publizistisch-sozialwissenschaftlichen Expertenhingegenmüßlen uneigenllicheine Perpeluierungdes stalus quo, also die augenscheinlich riskanlcr zuläuglichentechnischeuSlcuerungs-und Sicherungsmög:lichkeilen Produklionsverfahren,begrüßen,weil dadurch ihre beanspruchlenKompcteuzenfürgesamtgesellschaftlichwirksame,politischeSleuerungsmaßnahmcn immer dringenderbenöligtwerden. Jenseitsall dieser - zur Verdeutlichungidcallypisch überzeichnetenAnlagonismenzwischenden beidenprofessionellenGroßgruppierungenging es mir hier auch darum, nJ znigen,daß dic Experlen 'zvtarals Professionelle politisch virulent um Deutungsmonopoleund Ressourccnund letztlich vielleicht sogar um die gesamtgesellschaftliche Definitionsmachtkämpfen, daß sie sich aber als Experten gegenüber fusikobetroffenen und fusikoproduzenten,gegenüberentscheidungsunterworfenen l..aienund gegenübcr gerade dadurch legitimieren,daßsie relativlaienhaftenEnlscheidungsträgern ebenExpertisenabgebenund somil ihre besondcrenKompetenzenim tlmgang mit nicht von ihnen selberaufgeworfenenProblemendarslellen. 4. Zur Wissenssoziologiedes Experten Während,wie wir nun gesehenhaben,die Berufs- und dic Elitensoziologie nicht hinlänglich zwischen Experte und Profcssionellemunterscheidet,wird bislangdie Differenzzrpischendem Expertcn z.B. in der Wissenssoziologie und dem Sp<.ialisten nichl genügeudbeachlet (vgl. iru diesem Kapitel auch Berger und Luckmann 1969). Wenn man etwa der Bestimmung von Experlenwissen bei Schütz und Luckmann (1979) folgt, dann erscheinl von Wissenund Expertenschaft als weitgehendidentisch:ln Spezialisierutrg Gesellschafien mit einfachersodalcr Wissensverleilungist demnachjedcr uormale Erwachsene im vollen Besilz des überhaupt verfügbaren Allgemeinwissens uud kompelentzur Lösung (nahezu)aller Alltagsprobleme.Iis gibt dort kaum Spezialisierungen von Wisseuund folglich - in der Terminolo'Expertert' (2.8. Schmiedc, gie von Schützund I-uckmann- auchnur wenige Schamanen).Jeder Erwachseneweiß, wann, wo und wie man sich an dicse wenigen'Experten'wendet. In Gesellschaftenmit komplexer sozialer Wissensverteilunghingegenist (sozialslruklurellbedingt)dasAllgemeinwissenungleichmäßig(und ungleich'wertig') verleilt, und die Cresellschaftsmitglieder enlwickelnlypischerweisc unlerschiedlichesoziale Kompclenzen und relativ divcrgenlc Relevalz- z',t slrukluren. Die GesatntheitdesAllgemeinwissensisl ftir den einzelnenkaum nochüberschaubar.Aufgrund fortschreitenderArbeitsteilungverschiebensich dic ProportionendesAllgemeinwissensund desSonderwissens zugunstendes LelZeren. Um in den meislen Lebensbereichenüberhaupt noch kompetenl handeln zu können, benötigt man zunehmendje spezifischesWissen (vgl . da;ruauchHoner 1993, S.20f0. Das heißrnachSchützund Luckmann,daß d a s ' E x p e r l e n l u m ' h i e r( i m m e r m e h r ) a n B e d e u l u n gg e w i n n t u n d d a ß d e r Abstand zwischenExpcrte und Laie sowie die Abhirngigkeit des Laien vom Expertenwächst. AJlerdingsist (nahezu)jeder Mensch zugleich Laie auf den meisten und Experte auf wenigen bzw. nur einem der (institulionell immer stärker spczialisierten) Gebiete des Sonderwissens(vgl. Luckmann und Sprondel1972, S. 16). Zugleich verändert sich auch d,ie Struhur des Sonderwissens: Die speziellen Wissensbereichedifferenzieren sich immer weiter aus, die Reichweite der verschiedenenSpedalisierungenverkleinert sich, und die Zusammenhänge izwischenden Spezialgebieten geralenaus dem Blick - nichl nur der Laien, sondern auch der 'Experlen'. Expertenschaflbeziehtsich mithin nur noch auf Teilbereichevou Sonderwissensgebieten. Die jeweiligen 'Experlen' (nach meinem Verständnis eher: die jeweiligen Spezialisten) beschränkensich auf die Bewdltung abgegrenzterHandlungsproblemeund überblicken auch das je cigene Sonderwissensgebiet nicht mehr. Um noch einen Überblick uber ein GesamtgebieldesSonderwissens an erlangen,ist die Systematisierungdcr Sinnstrukturen durch langwierige und spezialisierte Lernvorgänge(d.h. durch theorelischeAusbildung)notwendig.TIrritierenderweise aber nulzen Schützund Luckmann (1979, S. 387f1) diesenBefund nun nichl, um zwischenSpezialistenund Expertenzu differenderen, sondernsie z Die Soziologieselber - nicht als akademischerTeilbetrieb, sondern als Wisserckomplu - ist, wie gesagl,eine solche Form theoretbcÄer Einstellungzur Wirklichkeit. Diese Einstellung ist idealerweisedadurch gekennzeichnet,daß die Sorge um die eigene Existenz ausgeklammert isl und das Interessesich nur darauf richtet, die Wirklichkeit zu durchschauenund zu e r h e l l e n1 ' a u f u u k l ä r e n ' )l .n d i e s e rE i n s t e l l u n gg i b t e s k e i n es o z i a l w e l t l i c h P e r ä s e n z k. e i n I n Situation-sein.keine lebendigenMitmenschen, sondern nur idealisierendeModelle sozialer Erscheinungenund vom Sozialwissenschaftler konstruiertekünstliche Geschöpfeund deren ' t y p i s c h e 'H a n d l u n g e n( v g l . S c h ü t z1 9 7 1 ;S c h ü z u n d P a r s o n s1 9 7 7 , S . 7 2 f f 1 .S o z i a l w i s s e n schafiliche Deutungen erfolgen mithin 'idealerweise' nicht bezogen auf pragmatische Bedürfnissedes l-ebensvollzugs.sondern auf das 'kodifizierte' Relevanzsystemeines pragmatisch desinteressierlenBeobachters. - Soziologisches Wissen legitimiert sich also wesentlich über seine (hypostasierte) srrukturellle Difereng zum Alltagswissen (vgl. L u c k m a n n ,z . B . 1 9 8 1 ; d a z u a u c h H i e l e r 1 9 8 6 u n d 1 9 9 3 ) . unlerscheidenje nachAnwendungsbreiledesWissens'parlielles' und 'volles' Expertentum. Auch in der einschlägigensozialpsychologischenLileratur wird 'Experle' und 'Spezialist' weitgehend gleichgeseta. Experlen sind hier definiert als zusl:indigfür das Erfassenund Iäsen von Problemenund den Erwerb neuer Informationen zur Verbesserungder je aktuellen Problemlösungsflihigkeit. Und entsprechendwird nun (2.B. von Larkin u.a. 19tt0) versucht, die Differenz zwischenLaien und Experlen anhandunterschiedlicherProblemlösungsstralegiena\f.nilqigen: Experten verwendendemnachz.B. relativ vicl Zeit darauf, sich Probleme ersl einmal zu vergegenwärligen.Und um da.s Problem zu erfassen, benutzen sie abwechselndMetaphern (veranschaulichende Bilder), Modelle (schematische Vorslellungen) und Theoriett (prinzipielle Einsichten). Die 'eigenlliche' (im engeren Sinne des Wortes verslandene)Lösung des Problemserforderl dann relaliv wenig Zeitaufwand und erfolgt typischerweisehochabstrakt.Laien hingegenfangentypischerweise sehr schnell an, Problemlösungenauszuprobieren,verwerfen diese dann auchebensoraschwieder und versuchenetwas anderes.Sie nehmensich also typischerweisewenig Zeit, um sich das sich stellendeProblem an vergegenwärtigen, greifen weniger auf läsungs-Prinzipien zurück und systematisieren ihre lxisungswegenicht. Lileralur Erklärt werden diese Unterschiedein der sozialpsychologischen damit, daß Expertenund Laien ebenüber verschiedeneArlen von Wissenbesländenverfügen. Laien wissen demnach nicht nur weniger als Experten, sondern das, was sie wissen, isl auch anders organisiert: Laien orientieren sich an als 'konkret' gehenden Fakten und verfolgen da^s,was sie für 'praktische' Interessenhalten. Experten hingegen'vernetzen' Wissenselemente und Wissensarten vielfdltig und hochroutinisierl, nutzen die anhandenenlnformalioneo umfassendund organisierenihr Wisseninsgesaml nach (unter Experlen) kollektiv bewährten Prinzipien. Anders gesagl: lnt Verhdltnis ^, Laien enlwickeln Experlen gegenüber einem Problern angemessenere Hypothesen, benutzenerfolgreicherekisungsslrategienund erwerben am konkreten Fall auch noch mehr syslematisches,prinzipiellcs Wissen(vgl . dazu Fiske u.a. 1981, auch Voss u.a. 1983). Ein ganz ähnlichesBild von den WissensdifferenzenzwischenLaien und Expertenerhält man auch, wenn man sich z.B. die einschlägigeLileratur zum ökologischenfusiko-Bewußtseinanschaut(2.B. Jungermannund Slovic 1991, Renn 1984, Pelers 1991): Demnach verwenden Experlen den Risikobegri{I relativ genaudefiniert, quantifizierend,präzise,eng und (wertfrei) deskriptiv (Stichwort: Probability/Consequences). Der Risikobegritr von Laien ist im ')') L) Verhliltnis hierzu typischerweise komplex, vage, qualitariv, subjektiv (Stichwort: Betrofl'enheitsargumcnt)und moralisierend (wertend). Der Risikobegriff der Expertenbezieht sich meist auf relariv genaubeschriebene Schadensdimensionen (2.8. Todesfdlle, Gesundheitsschäden,Vermögensschäden). Wenn Laien von Risiko sprechen,beziehensie sich hingegen meist auf ein diffuseres Spektrum negativer Auswirkungen (2.8. in der Kernenergiedebattegeht es neben der Gesundheitsgefährdungauch um politische bzrp. soziale Risiken). Und während der fusikobegriff von Experlensich auf äe,tarrnleFaktorenbezieht,rekurriert das fusikoverständnis von Laien auch auf die Möglichkeit völlig unbekannterschädlicherAuswirkungeu binv. auf völlig unbekannteAusmafJevon Schädigungen(speziell Genlechnologie:Gemüse, AIDS, usw.), also auf imaginäre Schadenspotentiale, gegeu die prinzipiell kein Gegenbeweisgeführt werden kann. Demenlsprechendbeurteilen Experten das Risikoverstandnis von Laien offenbar gerne als 'irrational'. Von Laien wird hingegen das Risikoverständnisvon Experten als völlig reduziert angesehen:reduzierteben auf die (quantitative)Kosteu-Nutzen-Dimension. Als Hoffnungsträger für eine mögliche (argumeutative)Verst,ändigung zrvischendem l.agerder'hysterischen'Moralisierer(der Laien)und dem der 'fahrldssigen' Versachlicher (der Experten) hat Rainer Paris neuerdings wieder die Figur des kompetetten und skrupulösenGegenexpertenin die Diskussioneingebracht.Der Gegenexpertefuugiert hiernachin der Rolle des 'marginal man', der "keiner Seitebedingungslos angehörl,gleichzeitigaber die Wahrnehmungsweisenbeider Parteien in sich vereinigt" und somit befähigt ist, "Sach- und Moralfragen (zu verbinden), ansrail sie gegenein'Therapie'ander auszuspielen"(Paris 1992, S. 191). Systemanalytische Modelle zur kommunikativen Problemverflüssigungim Bereich der RisikoAuseinanderselzungenwerden seit geraumer Zeit aber z.B. auch am Lehrstuhlfür 'Risikomaragemenl'der IlochschuleSt. Gallen entwickelt.s 8 aÄ v g l . e t w a I l a l l e r 1 9 9 0 , M a r k o w i a 1 9 9 1 . - o b u n d w i e w e i l .s o l c h eu n d ä h n l i c h e' E h r l i c h e Makler'-Konzeptcdazudicnlich sind, dcn Hiatusirwischen'aufgeregten'Öffenrlichkeitenund kompetenzbeanspruchenden Sachverständigenzu schließen,ist die eine, ob die Position des Dritten gegebenenfallserfolgreicl vom Gegenexpertenbesetztwerden kann, ist nochmalseine andere, empirisch zu beantwortende Frage. (Bedenkenswert erschiene mir in diesem Zusammenhangauch der meines Wissens so noch nicht thematisierteTypus des GegenInien.) 5. Was wissen wir nun vom Experten? Ich will hier nicht hinterfragen,welche (Typen von) Expertenbei solcherarl Experlisen 'Zur l)itferenz der Wissensbeslände und Wissensslrukturenvon Experten und Laien' eigentlich aufgrund welcher Vorab-Gewißheitendiese Klassifizierungenvornehmen.Mir.geht es vielmehr darum, daß - naheliegenderweise - auch solche Untersuchungen,wie ich sie jelZ summarischund abstrahierendreferiert habe, auf einen Begrif{ desExperten rekurrieren, dcr weder gegeu den des Professionellen(was hier weniger relevaot ist) noch gegen den des Spa.ialislen abgegrenZ wird - und werden kann. Fasl durchwegkönnte maDbei diesenStudienebensowie in der wissenssoziologischen Theorie 'Experle' durch 'Spezialist' erselzeD,ohne damil dcn Sinngehaltdes Gesaglenbzw. Geschriebenenwesentlichzu verändern. Walter Sprondel (1979, S.148) hat nun aber - im Anschluß an und auch krilisch gegenüber Alfred Schütz (1972) - ganz beiläufig erwähnt, daß und der Expertenrolle kein mingender zwischen Sonderwissensbesländen Zusammeuhangbestehe,daß also speziellesWissen nicÄt identisch sei mit Expertenwissen.Diesem Befund schließeich mich atr: Experlen sind m.l;.. nicht nur mil Professionellennicht identisch (vielmehr sind Professionellc eine spezifisch moderne, an der Durchsetzung von kollektiven Eigeninteressenorientierte Erscheinungsform von Experten), Experten sind entgegendem, was die eben referierle Lileratur nahezulegenscheinl - auclr nicht identisch mit Spa.ialisten. Der Spezialislerscheinluns als Spezialistim Verhältnis zum Nicht- bzw. zum Weniger-Spezialisierten.Er gilt als Spezialistfür eine bestimmteSache. Sein (unterstelltesund/oder beanspruchtes)Wissen umfaßt typischerweise Kennlnisse, die er zur Erfüllung seiner Spezialistenfunktionhaben muß. (D.h., er weiß typischerweisenicht'niher'über da-sBescheid,was andere Spedalistenauf dem gleicheu Gebiet wissen, jedenfalls nicht über das, was hierzu insgescml gewußl wird). Der Spezialist ist somit Spezialist im Verhdltniszum Dilettanlenhie und zum Generalislenda (wobei der Generalist im Hinblick auf das vom Spezialislenverwaltete Problem lypischerweiseein relaliver Dilellanl ist). Der Spezialistisl Träger einer besonderen,relaliv genauumrisseuenund von seiuemAuftraggeber lypischerweisehinsichtlich ihrer Problemlösungadäquanz konlrollierbaren Kompetenz. Der Experte hingegenwird, wie gesagt,zum Expertenim Verhaltnis zuIu Laien und - im Rahmenpolitisch 'aufgeladeuer'lnteraklionskonstellationcn - zudem auch im Verhältnis zum Entscheidungslräger(wobei der Entscheidungsträger typischerweiseebenfallsein relaliver Laie ist). Der Experte ./.> gll als Experteauf einem Gebiet. Sein (unterstelltesund/oder beanspruchtes) Wissenumfassttypischerweisenicht-selbstverständlicie Kennlnisse,die'man' braucht, um auf einem Crebietkompetenthandelnan können. (D.h., er kennt typischerweiseden Wissensbestand,der für ein beslimmtesGebiel 'bezeichnend' bzw. 'relevanl' isl. er hat soansageneinen Überblick über einen Sonderwissensbereich und kanninnerhalbdessenprinzipielleProblemlösungen anbietenbzw. auf Einzelfragenapplizieren.)Der Experle verfigt arscheinend über einen ausgesonderlenWissensbestand,der dem Nicht-Experlen jedenfallsin seiner Gesamtheit- nichr (ohneweiteres)zugänglichisl, der von diesem abernachgefraglwird, auf den sich dieserim Hinblick auf bestimmre (und symptomatischerweise:auf immer mehr) lebenspraktischrelevante Fragenver- und angewiesensiehl (bzw. glaubt). Der Expertewird vom Laien typischerweise konsultiert. Was m.E. den Experlen vom Spezialislenalso unterscheidet,das isl zum einen, daß er nichl nur über technischeKenntnisseverfügt, sondern über komplexe Relevanzsysleme, und das ist zum anderen,daß er nicht nur weiß, was er zur praktischenBewdltigung seiner Aufgaben wissen muß, sondern daß er weiß, was die (eweiligen) Spezialistenauf dem von ihm 'vertretenen' Wissensgebielwissen- und wie das, was sie wissen, miteinanderansemmenhängt. Anders ausgedrückt: Mehr-Wissen als das von anderen konlcret abfragbare bzw. beanspruchbareWissen zu haben, über ftaum bzw. unkoutrollierbare) Rat- und Hilfekompetenz an verfügen, verschafft dem Wissenden eine relative Autonomie. macht ihn in diesem Sinne zrum Experten. Fazit: Wenn man naiv fragt, warum denn jemand als 'Experte' angesehen wird, denn slößt man auf Qualitälen wie: große Erfahrung haben, sich auskennen,die Welt kennen, elwas Besondereshinter sich haben, Risiken eingegangensein, Zusemmenhängeverslehen, etwas'überselzen' konnen, besondere, in seinen Dimensionen 'von außen' unabsehbareFähigkeilen haben.elmmer aber läuft es darauf hiuaus, daß man dem, der einem als Experte gilt, attestierl,mehr und anderesn wissen(und zu können) als man selberweiß (und kann), ja als man selberüberhauptnoch kompeletrlverorten und einordnen kann. Als Experten gelten folglich (vorzugsweise)solche Akteure, die über relative Produktions- und Deutungsmonopole(bzrv. oligopole) für Expertisen verfügen. D.h., Experten.glauben an undloder g Dieser Befund beansprucht, obwohl hier nicht material begründet, interkulturelle, universalhistorischeGültigkeit - Vgl. dazu auch nochmals Fußnote Nr. 4 diesesTextes. 26 behtnden die Existenzvon ihnen gewußterobjektiver Kriterien des Erslellens und des Beurteilensvon Experlisen. Wenn man sich allerdings absichtsvolldumm stelll und fragl, woher man das alles überhaupt weiß, also aufgrund welcher Merlonale jemandenr Expertenschaflatteslienwird, denn stößl man auf solchePhänomenewie: auf eine bestimmle Art und Weise sprechen,bestimmle Embleme und Symbole verwenden, ein beslimmtesErscheinungsbildabgeben,beslimmte Rituale * auch Antirituale - vollziehen usw., dann stößt man also sehr schnell auf Dann erscheinlder Experle eben nicht als jemand' Inszenierungsleistungen. der besondereKompetenzenlrdt, sondern als jemand, der es versleht, sozial m plausibilisieren, daß er über besondereKompetenzenverfügl. Expertenwissen wäre demnachvor allem das Wissen, wie man sich als Experte, und 'unterweisungsbefugt'für ein Wissensgebiel,darstellt - und wie mithin als andererauf diesem Gebiet erfolgreich zurückweist. man Weisungsansprüche Dramatologi.rclr gesehen isl der Experte also der Prototyp des als 'kompelenl' und 'legitimiert' - wofür auch immer - anerkanntenAkteurs.t0 Kompetenz - wofür auch immer - ist dabei zu verstehenals eine soziale Zuschreibung aufgrund wahrgenommener bzw. wahrnehmbarer VerhalSinne, tensmerkmaleund unlerslellterEigenschaflen.Sie hat im abstrakteslen 'irgendwie' mit Zustlindigkeit,Befähigung so Odo Marquard (1981, S. 24), 'kompelenlund Bereitschaft- wofür auch immer - zu tun. Nun heißt zwar 'befug1-sein-zu-elwas' (undumgekehrt)' sein-für-elwas'nicht notwendigauch aber Kompelenz und lrgitimation korreliereu typischerweise durchaus miteinander(und sei es im Sinne des "Wem der Herr ein Amt gibt' dem gibt zu er auch Verstand"). Kompetenzund kgitimalion für elwas zugeschrieben bekommeu, ist in der Regel also hochrelevant für die Positionierung des Analyse Akteurs im sozialen Raum.lr Die aus der wissenssoziologischen heraus sich ergebende,handlungstheoretischspannendeFrage ist deshalb: Wa-smuß der Akleur, der darauf abzielt, sich erfolgreich als Experte ru to Andersformuliert:DerExperrcisteinAkteur,demattestiertwird,daßcrüberKompetenzcn verftigt, auf die sich andereangewiesensehen,welche als nicht kompetentgehen, über diese Kompetenzen(adäquat)zu befinden. rr ,'sozial gebilligtes Wissen ist die Quelle des Prestigesund der Autorität... Nur der wird als Experte...geachtet,der auch als solcher anerkanntist. Nachdemer diesenGrad des Presliges erreicht hat, erhalten die Meinungen des Experten... zusäEliche Bedeutungim Bereich des sozial abseleitetenWissens" (Schütz 1972, S. 1000. 27 installieren, tun, um Kompetenz - wofür auch immer - alteslierl zu bekommen und anderesich als dieser Kompetenz'bedürftig' erkennenzu lassen? Literatur Harlmann, Heinz und Marianne Hartmann: Vom Elend der Experten, in: Kölner Zeischrift für Soziologie und Sozialpsychologie,2, 1982, S. 193-223. Ilartmannbund (Verband der Ä-rzteDeuschlands): Grundsauerklärung zur Stellung des Arztcs i n G e g e n w a r tu n d Z u k u n f t . K ö l n 1 9 8 6 . I l i e l e r , R o n a l d :D e r ' b e g e i s t e r t e 'K ö r p e r . Z u r p e r s ö n l i c h e nI d e n l i t ä tv o n S c h a m a n e ni,n : R o l f Gehlen und Bernd Wolf (Hrsg.), Unter dem Pflaster liegt der Strand, Band 11, Berlin 1981, s.53-73. 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[t*,: WestdeußcherVerlagÖf 0.Äa^-/ttt{ t Inhaltsverzeichnis Ronald tlilder Wissen und Wesen des Experten - zur Einleitung Eiu Annäherungsversuch ProfessionellverwaltetesWissen Klaus Amann "Guck mal, Du Experte" WissenschafllicheExpertiseunter ethnographischerBeobachlung Rekonstruklion und wissenssoziologischer 5L Anne Honer Die Produktion von C'eduld und Vertrauen Zur audiovisuellenSelbsldarstellungdes Fortpfl anzungsexperten 44 Reiner Keller Verstreute Expertisen PsychologischesWissen und Biographiekonstruklion 62 Alfred Meier Ökonomen auf dem Weg von der Expertise zur Esoterik Emil Walter-Busch Gemeinsame Denkliguren von Experten und Laien Über Stufen der Verwissenschaftlichung Wissens und einfacheFormen sozialwissenschaftlichen . . . . . . 83 Managementwissen Achim Brosziewski ExpertenschaftinFührungskritik Zur Semantikund Struktur einer kasuislischenpraxis Thomas S. Eberle Zeitmanagement-Experten ......104 ......124 Maflin Pfiffner und peler Stadelmann: ExpertenwissenvonWissensexperten ....146 PraktischesVerwaltungswissen Nina Degele Was müssen Nutzcrinnen und Nutzer vonExpertensystem€nwissen? Michael Meuser und Ulrike Nagel ExpertenwissenundExperteninterview Jo Reicherlz Polizeiliche Expertensysteme: Illusion .....167 .....232 (Steuerungs-) Sozialtechnologisches Wissen Hubert Knoblauch Yom moralischen Kreuzzug zur Sozialtechnologie Die Nichtrauchkampagnein Kalifornien Wolfgang Wdter StrategienderPolitikberatung Die Interpretationder Sachverständigen-Rolle im Lichte von Experteninterviews ...156 Christoph Maeder Voml-ertigmachen Das Wissen von Experlen zur Ordnungspraxis im Gefiinmis Ursula Streckeisen DoingDeath Expertenpraktikin den Kontcxten von Lebenserhaltung,Verlusl und Wissenschaft . . . . . . 248 ...268 Gudrun Lacheumann SystemedesNichtwissens ......285 Alhagsverstandund Expertenbewußtseinim Kulturvergleich ...1g0 oder Verheißung? . . . . . . 193 Norberl Schöer Routinisiertes Expertenwissen Zur Rekonstruktiondes strukturalen Regelwissens von Vernehmungsbeamten 274 10 11