Familien- und umweltbezogene Pflege
Transcription
Familien- und umweltbezogene Pflege
23.12.2013 Familien- und umweltbezogene Pflege von Marie Luise Friedemann Theorie des systemischen Gleichgewichts Silke Seiffert DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. 1 23.12.2013 Familie bedeutet: Angehörige, Verwandte, Freunde , die als zugehörig zur Familie empfunden werden. Zusammengehörigkeitsgefühl Menschlicher Kontakt Verwandtschaft nur zweitrangig Familienmitglieder müssen nicht im gleichen Haushalt wohnen. Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. Familiengesundheit Das Familiensystem strebt durch Austausch (innen und außen) nach einem inneren Gleichgewicht (Kongruenz). Dabei werden 4 Ziele verfolgt, die durch bestimmte Verhaltensweisen/Handlungen erreicht werden. Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. Ziele Stabilität Regulation/Kontrolle Wachstum Spiritualität Familiengesundheit – alle 4 Ziele werden bedient Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. 2 23.12.2013 Verhaltensweisen/ Handlungen Systemerhaltung SE Kohärenz KO Systemänderung SÄ Individuation I Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. Familiengesundheit Alle Familienmitglieder sind zufrieden mit der Familie Die Familie strebt alle Ziele so an, wie es die Angehörigen wünschen Die Familienmitglieder empfinden keine andauernde Angst Familiengesundheit ist subjektiv!! Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. Wie sieht nun die Aufgabe der Familienhebamme /FGKIKP im Hinblick auf diesen Ansatz aus? Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. 3 23.12.2013 Aufgaben der Pflegenden Verhalten der Familienmitglieder beobachten, beschreiben gemeinsam mit der Familie das Verhalten den 4 Zielen oder Prozessdimensionen zuordnen. Ziel: Erkennen welche Prozesse und Verhaltensmuster helfen, die Kongruenz der Familie aufrecht zu erhalten bzw. wieder herzustellen und welche hinderlich sind. Ziel (der Pflege) ist die Unterstützung des Patienten/der Familie im Streben nach Gesundheit. ( Kongruenz – im Gleichgewicht sein) Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. Wie geht das? Was muss ich von der Familie wissen, um beurteilen zu können, ob die Familie kongruent, im Gleichgewicht ist? Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. Familienanamnese – Fragebogen Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. 4 23.12.2013 Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. Systemerhaltung Familienerhaltung Familienstruktur Wer gehört zur Familie? Wohnsitz Größe und Art der Wohnung Lebensstandard Rollenstruktur Wer trifft Entscheidungen/ Machtverteilung Wer regelt Finanzen Emotionale Unterstützung Kindererziehung Silke Seiffert 13.12.2013 Lebensmuster Tradition, Familienfeste Tagesablauf Berufliche Aktivitäten Rhythmen Tagesrhythmen Wachen/Schlafen Arbeit, Freizeit Zeitplanung strukturiert oder ziellos? DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. Systemerhaltung Familienerhaltung Geistige Anregung Problemsituation Erholung Widersprüchliche Fernsehen Interpretation der Rollen Spiel/Vergnügen Unterschiedliche Ansichten Praktizieren der Religion über Familienpflichten Religiöse Rituale, Erziehung Widersprüchliche Tagesrhythmen Kommunikation Entgegengesetzte Werte Wie verständigt man sich? Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. 5 23.12.2013 Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. Kohärenz - Zusammengehörigkeit Verbundenheit Wie eng verbunden fühlt man sich Wird Selbständigkeit akzeptiert Fühlt man sich verstanden Werte, Einstellungen Geteilte Werte Tradition, Kultur Problemsituation Wertekonflikte Fehlende Toleranz Ausnutzung Überforderung mit der Situation des (erkrankten) Kindes/den Auswirkungen auf die Familie Unterdrückung der eigenen Bedürfnisse Fehlende Grenzensetzung Misshandlung/Gewalt über dem Kind Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. 6 23.12.2013 Individuation – persönliche Entwicklung Entwicklung Förderung von Wachstum Wie werden Meinungen akzeptiert? Neue Erfahrungen Durch Arbeit, Schule etc. Sport Vernetzt sein Freundeskreis, Größe,Art Familie naturverbunden Neugier, Interesse Ideologien Suche nach Sinn des Lebens Problemsituation Keine Individuation Krise Sucht Isolation Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. Systemänderung Familienänderung Werteänderungen Rollenänderungen Situationsbedingte Änderungen Änderung der familiären Beziehung ( Trennung) Anpassung/Ressourcen Bewährte Anpassungsstrategien Kohärenz Materielle Mittel Glaube, Halt, Zuversicht Silke Seiffert 13.12.2013 Problemsituation Familienprobleme und Konflikte Fehlende Individuation Verlust von Kohärenz und Selbstvertrauen Angst um Stabilität Spannungen im sozialen Umfeld DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. 7 23.12.2013 Diagramm für Familien Zusammengehörigkeit Persönliche Entwicklung Silke Seiffert 13.12.2013 Familienerhaltung Familienänderung DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. Beispiel Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. Pflegeprozess K - klassieren der system. Prozesse innerhalb der 4 Prozessdimensionen O – offen, die Theorie erklären in einfachen Worten und die erhobenen Daten einordnen N – nachforschen, welche Änderungen stattfinden sollen, Hypothesen formulieren G – Gutheißen und fördern der geeigneten Handlungen R – Repetieren und Verstärken der geeigneten Handlungen U – Umlernen bei unangebrachten Handlungen E – Experimentieren mit neuen Handlungen N – Nützlichkeit und Erfolg der Änderungen prüfen Z – Zusprechen, ermuntern, loben Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. 8 23.12.2013 Literatur 1. 2. 3. 4. Ch. Köhlen: Zur Bedeutung der Familienorientierten Pflege in Deutschland, EFB 2007 Ch. Köhlen: Einführung in die Familien- und umweltbezogene Pflege nach Friedemann, 2011 E. Holoch, S. Frech: Familienorientierte Kinderkrankenpflege, Zeitschrift Kinderkrankenschwester 2001 Nr. 10 S. 438 ff M.-L. Friedemann, Ch. Köhlen: Familien- und umweltbezogene Pflege,3. Auflage, Hans Huber Verlag, Bern 2010 Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. Silke Seiffert 13.12.2013 DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. 9