Spezial - INROS Lackner

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Spezial - INROS Lackner
Spezial
Kundenmagazin | Ausgabe 1_2014
Informationen Managen
Alte und neue Wege der Kommunikation
Repräsentativer Industriebau
Generalplanung für Uni Potsdam
Autostadt in Wolfsburg
Masterplan für Schwarzmeerhafen
Editorial
Inhalt
@
6
Liebe Leserinnen und Leser,
der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick sagte:
„Man kann nicht nicht kommunizieren“. Egal was wir tun,
jedes Verhalten oder auch Nicht-Verhalten ist eine Form der
Kommunikation. Ein Fakt, der besonders für die Projektarbeit
wichtig ist. Oft wird das Informations- und Kommunikationsmanagement unterschätzt oder nicht effizient eingesetzt. Der
Austausch von Wissen, Daten und Fakten von Beginn an, entscheidet über den Erfolg oder Misserfolg, kann zu Unmut und
Missstimmungen oder Teamwork und Partnerschaft führen.
Worauf kommt es an? Wir müssen unser Gegenüber kennen.
Mit welchen Kommunikationstypen haben wir es zu tun? Wie
können wir klassische und neue Kommunikationswege gezielt
einsetzen, um transparent und objektiv zu agieren? Dabei gilt
es auch, neue technische Entwicklungen wie das „Building
Information Modelling“ (BIM) zu betrachten. BIM bietet angesichts der Komplexität und Interdisziplinarität von Projekten
eine neue Art des Informationsmanagements. Lesen Sie mehr
dazu in unserem Titelthema, das alte und neue Wege der Kommunikation aus verschiedenen Perspektiven betrachtet.
Weiterhin stellen wir Ihnen eine Auswahl aktueller nationaler und internationaler Projekte vor und berichten in der
Rubrik Perspektiven über das Fördern und Fordern unserer
Jungingenieure.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
2 Editorial
16
12 Projekte
24
20Autobahndreieck
29
26International
Braunschweig-Südwest
4 Aktuelles
6Informationen
Managen
Alte und neue Wege der
Kommunikation
7
12 Industriebau – Tagesstätten
für Kohleförderung
Neubau für Braunkohletagebau
in Brandenburg
Umbau mit durchgehender
Trassierung der A39
21 Einblick
14 Bauen im Bestand – Stadthaus 21 Hannover hat viele Facetten
Das Inros Lackner Büro in der
Cottbus
26Neue Anlage für
Schiffswerft in Indien
Modernisierung und Errichtung
einer internationalen Schiffsreparatureinrichtung
27Masterplan für Schwarzmeer-
Im Gespräch
Ertüchtigung eines 100jährigen
Landeshauptstadt Niedersach-
hafen Constanta
mit Prof. Dr. Frank Brettschneider
Gebäudes
sens
Größter Hafen Rumäniens wird
zum Thema Kommunikation im
Projektgeschäft
8Gelebte Kommunikation – von
Typen und Kanälen
Ein kritischer Faktor für mehr Transparenz im Projektverlauf
10 Im Gespräch
mit Prof. Dipl.-Ing. Hans-Georg
Oltmanns über „Building Information Modelling“ (BIM)
11 Anspruch und Wirklichkeit
BIM im Projektalltag
15 Kaserne wird
22 Herzlich Willkommen! Ein
zum Gewerbegebiet
Blick hinter die Bürotüren
Zivile Nachnutzung eines
in Hannover
militärischen Geländes
16Generalplanung für
Universität Potsdam
Deutschlandweit erstes
Lehrgebäude für Inklusions-
24 Kundenporträt
24Autostadt in Wolfsburg
Weltweit führende Automobildestination
ausgebaut
29 Perspektiven
29 Jungingenieure - Fördern
und Fordern
Im Gespräch mit Mentor und
Mentee
31Impressum
pädagogik
18 Hochwasserschutz in
Binnenhäfen
Vorbeugende Maßnahmen sind
kostenintensiv, aber zukunftsorientiert
Uwe Lemcke, Vorsitzender der Geschäftsführung
2
IL Spezial 1|2014
3
Aktuelles
Aktuelles
AG wird zur SE
HTG-Kongress und 100jähriges Jubiläum
Ende Mai fand in Berlin der 58. Kongress der
Hafentechnischen Gesellschaft statt. Höhepunkt war der „Festakt 100 Jahre HTG“. Mit
Stolz kann die HTG auf diese langjährige
Geschichte zurück blicken, die auch eng mit
Inros Lackner verbunden ist. Seit Jahrzehnten gibt es eine enge fachliche Zusammenarbeit zwischen der HTG und Inros Lackner.
Prof. Dr. Lackner hat als Vorsitzender und
Ehrenvorsitzender zwischen 1949 und 1992
die Entwicklung der HTG entscheidend
mitgeprägt. Er war unter anderem ein wichtiger Initiator des „Arbeitsausschusses für
Ufereinfassungen“, der 1949 gegründet wurde. Seit 1993 verleiht die HTG alle zwei Jahre
den Erich-Lackner-Förderpreis an junge Ingenieure. Mit diesem Preis werden herausraConsulting Engineers & Architects
gende Beiträge aus Wissenschaft und Praxis
ausgezeichnet. Viele Mitarbeiter der Inros
Lackner SE sind Mitglieder und der Vorsitzende der Geschäftsführung, Uwe Lemcke,
leitet den Fachausschuss Consulting.
Auf der diesjährigen Konferenz wurden
fünf Fachbeiträge der Inros Lackner präsentiert. Das Themenspektrum war breit
und reichte vom Umbau des Anleger 7 in
Lübeck-Travemünde, der Entwicklung des
Lausitzer Bergbaureviers zu einem attraktiven Revier der Freizeitschifffahrt bis hin
zu aktuellen Wasserbauprojekten an der
Ostküste Afrikas und der Entwicklung des
Seehafens Klaipeda.
Consulting Engineers & Architects
ion im Projektgeschäft
ffizienter und vor allem im Zeit- und Kostenrahmen realisiert
ben BIM und anderen innovativen Ansätzen können hier optiach innen und außen maßgeblich zum Erfolg des Vorhabens
nformationen im Projektteam transparent fließen, zum andeHerausforderung, komplizierte Sachverhalte verständlich getlichkeit zu kommunizieren. Im Forum wird über ganz aktuelle
et sowie die VDI-Richtlinie 7001 „Kommunikation und Öffentund Infrastrukturprojekten“ vorgestellt.
Berater Planer Architekten Ingenieure
INROS LACKNER Fachforum
Berater Planer Architekten Ingenieure
ikation und Öffentlichkeitsbeteiligung bei Planung
ekten, Leitlinien über alle Leistungsphasen der HOAI
bauprojekt Hauptbahnhof Wien
öhe“ in der Auftraggeber- / Auftragnehmer-Beziehung
gerung der U5 vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor
enehmigungsprozeduren mit mehr Transparenz bei
msdiskussion zum Thema „Kommunikation im Projektgensparenz gemeinsam zum belastbaren Projekt“ statt.
ISKUSSION
sführender Direktor, INROS LACKNER SE
Universität Hohenheim, Lehrstuhl für
t
jektinformation Hauptbahnhof Wien ÖBB Infrastruktur AG
Technik der Projektgesellschaft U5, Berlin
ktor, INROS LACKNER SE
|Ort
|Zeit
Berlin, NH Hotel Friedrichstraße
1000 - 1600 Uhr
nros-lackner.de
sden | Hamburg | Hannover | Jena | München | Potsdam | Rostock | Schwerin
n | Kongo | Pakistan | Russland | Togo | Tschechische Republik | Turkmenistan | Vietnam
4
Veranstaltungen
September und Oktober 2014
Fachforum beginnt im
September
Auch in diesem Jahr findet das Inros Lackner Fachforum in Berlin, Bremen, Dresden,
Hamburg und Rostock statt. Die Themen
der Seminare sind breit gefächert und reichen von „Nachträge am Bau – zahlen oder
streiten?“, „Dreidimensionale Gebäudeplanung – Building Information Modelling
(BIM)“ bis zu „Kommunikation im Projektgeschäft“. Die Einladungsveranstaltung
dient dem Erfahrungsaustausch und bietet
Raum zur Diskussion aktueller fachspezifischer Problemstellungen.
Die Umwandlung der Inros Lackner AG in
eine europäische Aktiengesellschaft (SE) ist
im März dieses Jahres wirksam geworden.
Die SE (Societas Europaea) wurde von der
Europäischen Union mit dem Ziel entwickelt, eine einheitliche Rechtsform für Aktiengesellschaften in Europa zu schaffen,
die in besonderer Weise eine offene und
moderne Unternehmenskultur fördert und
der internationalen Ausrichtung der Unternehmen Rechnung trägt. Anstelle der
bekannten organisatorischen Aufteilung in
Vorstand (Leitung der Gesellschaft) und
Aufsichtsrat (Kontrollorgan) lässt die SE zu,
dass die Trennung von Unternehmensleitung und Unternehmenskontrolle aufgehoben wird. Mit der Umwandlung wird diese
Möglichkeit genutzt und eine schlankere
und flexiblere organisatorische Struktur
umgesetzt, von der auch Kunden, Partner
und Mitarbeiter profitieren.
Offizielle Afrikareise
Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat die Inros Lackner SE eingeladen, an
der Wirtschaftsdelegation im Rahmen seiner Afrikareise nach Äthiopien, Tansania
und Angola teilzunehmen. Der Ausbau der
wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit mit einem Blick auf die soziale
Dynamik stand im Brennpunkt dieser offiziellen Reise. Acht Vertreter deutscher Unternehmen nahmen an der Delegation teil.
Die Einladung war ein wichtiger Beleg für
die erfolgreiche Realisierung von Projekten
in Afrika seit mehr als 50 Jahren. Aktuell ist
Feuerwehrakademie für Kuwait
Die Feuerwehr in Kuwait (Kuwait Fire Service Directorate K.F.S.D) plant den Ausbau
ihrer Ausbildungsstätte zu einer staatlichen
Akademie. An zentraler Stelle sollen hier
eine landesweite und auch internationale feuerwehrtechnische Ausbildung sowie
Weiterbildung statt finden. Im Konsortium
mit der Profinet GmbH, der German Fire
Protection Association und dem lokalen Ingenieurbüro Jassim Qabazard Engineering
Consultants hat sich Inros Lackner in einer
internationalen Ausschreibung durchgesetzt
und begleitet die inhaltliche Entwicklung
und den Neubau der Feuerwehrakademie.
„Zentraler und größer – der Umzug in
neue Büroräume bedeutet eine Stärkung
unserer Präsenz vor Ort.“
IKEA Eröffnung in Lübeck
Nach zweijähriger Bauzeit wurde im
März das 47. IKEA-Einrichtungshaus in
Deutschland eröffnet. Das Lübecker Einrichtungshaus mit Shoppingcenter wurde
termingerecht fertiggestellt. Feierlich wurde das „IKEA-Haus“ vom Bürgermeister
Bernd Saxe und dem Geschäftsführer IKEA
Deutschland Peter Betzel an die Einrichtungshauschefin Karin Reuchlin übergeben.
Es war ein interessantes und erfolgreiches
Projekt für das Inros Lackner Team, das
für die Objektplanung einschließlich der
Ausschreibung und Vergabe sowie die Bauüberwachung zuständig war. In den letzten
Jahren wurden bereits verschiedene Projekte für IKEA realisiert.
die Inros Lackner SE in mehr als 14 Ländern Afrikas im Bereich der Hafenplanung,
Küstenschutz und Infrastrukturplanung tätig. Dr. Klaus Richter, Leiter des Standorts
Bremen, vertrat die Inros Lackner SE auf der
Delegationsreise und berichtete, dass der
dort erlebte Informations- und Erfahrungsaustausch ein wichtiger Meilenstein für die
Arbeit vor Ort sei. Es wurden wertvolle
Ratschläge im Umgang mit den Gegebenheiten des Landes gegeben und Fragen zu
wirtschaftlichen und politischen Prozessen
beantwortet.
Unsere neuen Büroräume in Bremen finden Sie in der Linzer Str. 3 in 28359 Bremen. Das neue Bürogebäude ist größer
und zentraler gelegen im Technologiepark
im Universitätsviertel. Der Technologiepark ist einer der führenden Technologiestandorte Deutschlands mit mehr als 320
Unternehmen in einem bunten Branchenmix. Unser Gebäude erreichen Sie direkt
vom Autobahnzubringer über den Hochschulring. Zur Innenstadt sind es etwa
zehn und zum Flughafen zwanzig Fahrminuten. Wir freuen uns darauf, Sie in
unseren neuen Büroräumen zu begrüßen!
Es ist ein komplexes Projekt, das mit mittel- und langfristigen Zielen verbunden ist.
In einem ersten Schritt wird eine Machbarkeitsstudie und ein darauf aufbauender
Masterplan für die inhaltliche Entwicklung
des Studienprogramms und den Neubau der
Akademie erstellt. In einem weiteren Schritt
wird die Ausschreibung und Vergabe begleitet sowie die technische Ausrüstung des Gebäudes an die besonderen Anforderungen,
die mit einer feuerwehrtechnischen Ausbildung verbunden sind, angepasst. Für die
Planung und Realisierung ist ein Zeitfenster
von fünf Jahren vorgesehen.
Wir sind
umgezogen!
Neue Büroräume
in Bremen.
Inros Lackner SE
Linzer Straße 3
28359 Bremen
[email protected]
Telefon +49 421 6584-10
Telefax +49 421 6584-110
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Titelthema
Titelthema
Informationen managen - alte und neue
Wege der Kommunikation
>> Systematisches Kommunikationsmanagement
muss von Anfang an fester Bestandteil des Projektmanagements sein – über alle Leistungsphasen der
Ingenieurplanung hinweg, von der Grundlagenermittlung bis zur Baufertigstellung. <<
Kommunikation und Information sind zwei wichtige Erfolgsfaktoren im Projektgeschäft. Was
gehört dazu und worauf kommt es an?
Mit Informationen ist es wie mit wichtigen Ressourcen, zum Beispiel
Wasser oder Öl, sie müssen gewonnen, gespeichert und verteilt werden. Informationen sind wertvoll, sie schaffen Vertrauen und führen
zu mehr Transparenz im Projektverlauf. Sie vermitteln Sicherheit,
machen frühzeitig auf Risiken aufmerksam und stellen Zusammenhänge dar. Entscheidungen können bewusster gefällt werden.
Verschiedenste Kommunikationskanäle
Im Projektgeschäft erfolgt die Verteilung von Informationen über
verschiedenste Kommunikationskanäle. Das können die mündliche
und schriftliche Kommunikation sein, erweitert um die digitalen
Medien. Sie ermöglichen einen zeitlich und räumlich unabhängigen
Zugriff auf Informationen. Ein häufiger Nachteil ist, der direkte zwischenmenschliche Kontakt geht verloren. Es besteht die Gefahr, dass
Informationen nicht klar und verständlich für den Empfänger formuliert werden.
Der Erfolg wird maßgeblich davon beeinflusst wie die Informationen verarbeitet und weitergegeben werden. Was ist wissenswert,
was nicht? Die Projektleiter sind Informationsträger und Sender und
müssen die Adressaten in ihrer Vielfältigkeit verstehen und die Übermittlung der Nachricht entsprechend ausrichten.
Oft und zu schnell wird die Kommunikation als weicher Faktor in
der Projektarbeit zur Seite geschoben. Nicht selten fehlt ein klares
Kommunikationskonzept, das festlegt, in welchen Phasen des Projektes Kommunikationsprozesse initiiert werden sollten. Eine klare
Ausrichtung der Kommunikationsprozesse ist wichtig, ebenso wie
die Auseinandersetzung mit neuen Wegen des digitalen Datenmanagements. Ein Zukunftsbild für ein effizientes und fachübergreifendes
Informationsmanagement zeigt das Building Information Modelling
(BIM), eine virtuelle Plattform zur Simulation des realen Bauablaufs.
BIM ist offen für alle Planungsbeteiligten und dient dem Austausch
relevanter Daten und Fakten. Ein Tool, dass die Kommunikationsprozesse nach innen und außen optimieren kann.
Worauf kommt es an?
Projekte werden immer komplexer, die Teams arbeiten interdisziplinär – eine Vielzahl von internen und externen Beteiligten müssen Die folgenden Beiträge und Interviews geben einen Einblick in das
informiert und verschiedenste Gewerke koordiniert werden. Das In- Themenfeld der Projektkommunikation. Worauf gilt es zu achten,
formationsmanagement ist eine zentrale Aufgabe im Projektgeschäft. damit Informationen transparent fließen?
Prof. Dr. Frank Brettschneider ist Inhaber des Lehrstuhls
für Kommunikationswissenschaft an der Universität Hohenheim. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen
unter anderem die Kommunikation bei Infrastrukturund Bauprojekten, die Wahl- und Einstellungsforschung,
die politische Kommunikation und die Verständlichkeitsforschung. Prof. Brettschneider studierte Politikwissenschaft, Publizistik und Jura an der Johannes GutenbergUniversität Mainz.
IM Gespräch
mit Prof. Dr. Frank Brettschneider zum Thema Kommunikation im Projektgeschäft.
Herr Prof. Brettschneider, Großprojekte werden immer komplexer
und die damit verbundenen Risiken oft unterschätzt. Wie kann die
Kommunikation zur Risikominimierung beitragen?
Nehmen Sie Risiken, die mit mangelnder Akzeptanz in Teilen der
Bevölkerung einher gehen: Die Realisierung eines Projektes verzögert sich. Umplanungen sind erforderlich. Die Kosten steigen. Das
Projekt wird aus einer Konfliktsicht wahrgenommen. Und auch die
Reputation des Vorhabenträgers leidet. Kommunikation kann diese
Risiken reduzieren. Ein systematisches Kommunikationsmanagement ist daher unverzichtbar. Es vergrößert den Handlungsspielraum der Vorhabenträger. Dafür muss es von Anfang an fester Bestandteil des Projektmanagements sein – über alle Leistungsphasen
der Ingenieurplanung hinweg, von der Grundlagenermittlung bis
zur Baufertigstellung.
@
6
>> Gemeinsam mit den Bürgern gesellschaftlich
tragfähige Lösungen finden. <<
Je länger Probleme existieren und je später darüber gesprochen wird,
desto weniger sachlich verlaufen die Diskussionen. Wie gelingt eine
Kommunikation mit Verstand – was schlagen Sie als Experte vor?
Die VDI-Richtlinie 7001 enthält sehr gute Ratschläge. Sie ist seit
1. März in Kraft und besteht aus zwei großen Teilen. Erstens aus
zehn allgemeinen Regeln für gute Kommunikation und Öffentlichkeitsbeteiligung. Zweitens beschreibt sie gute Kommunikation und Öffentlichkeitsbeteiligung detailliert in den Leistungsphasen der Ingenieurplanung. Ferner enthält die Richtlinie zwei
Prüflisten zu „Gute Kommunikation und Öffentlichkeitsbeteiligung“ und zu „Verständlich kommunizieren“. Ziel ist es, BürWelche Bedeutung hat eine effiziente Projektkommunikation im ger vor Ort bei Infrastrukturprojekten als Partner zu gewinnen,
Vergleich zur fachlichen Expertise?
um gemeinsam gesellschaftlich tragfähige Lösungen zu finden.
Es geht nicht ohne fachliche Expertise. Sie ist das A und O eines erfolgreichen Projektes. Sie alleine reicht aber nicht mehr aus. Von Vor- Sind die Unternehmen bereit dafür?
habenträgern ist heute auch kommunikative Kompetenz gefordert – Einige sind es. Und es werden mehr. Freiwillig oder aus der Not
unter anderem, wenn sie sich in Bürgerversammlungen kritischen heraus. Die Bauwirtschaft in Baden-Württemberg hat sich erst vor
Bürgern stellen müssen. Dann sollten sie beispielsweise ihre Fach- kurzem in ihrer „Stuttgarter Erklärung“ für eine bessere Kommubegriffe so übersetzen, dass sie von allen verstanden werden. Aber nikation und Öffentlichkeitsbeteiligung bei Bau- und InfrastrukturIngenieure müssen nun keineswegs umfassende Kommunikations- projekten ausgesprochen – gemeinsam mit der Ingenieurkammer
experten werden. Die notwendige Expertise kann ja auch eingekauft Baden-Württemberg, dem VBI und anderen. Meines Erachtens ist
werden. Ein Grundverständnis sollte jedoch vorhanden sein.
das der richtige Weg.
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Titelthema
Titelthema
Wissen / Information
Kommunikationskonzept
Transparenz / Objektivität
Standards / Leitlinien
Teamwork / Partnerschaft
Kommunikationstrainings
Effizienz / Erfolg
Software / IT-Lösung / 3D
Gelebte Kommunikation – von Typen und Kanälen
Wie wird Kommunikation bei der Inros Lackner SE gelebt?
Wir haben uns gerade in diesem Jahr die Verbesserung der Kommunikation als ein Schwerpunktthema auf die Fahne geschrieben.
Verbesserung heißt in diesem Fall nicht, dass die Kommunikation
nicht oder schlecht funktioniert, aber dass wir mit einer gezielten
Auseinandersetzung besonders den Wissenstransfer im Unterneh>> Der Wissenstransfer
men aber auch nach draußen optimieren können. Oft kommt es in
im Unternehmen kann
Projekten zu Doppelbearbeitungen, weil der Austausch von Wissen
durch ein klares Komund Erkenntnissen untergeordnet behandelt wird. Dies trifft sowohl
für die Abstimmung im Projektteam aber auch in der Kommunikatimunikationskonzept
Hans-Jörg Niemeck
on mit dem Kunden zu. Wir halten daher bestimmte Abstimmungsgesteuert werden. <<
Geschäftsführender
oder Kommunikationsprocedere sowie Standards für unbedingt
Direktor, Inros Lackner SE
erforderlich und fordern diese auch konsequent ein. Dazu gehören
unter anderem Projektanlaufberatungen und Entwurfsräte, in denen
Herr Niemeck, die Kommunikation im Projektverlauf ist ein erfolgs- wir konstruktiv, kritisch kommunizieren sowie Quality Gate-Checkkritischer Faktor. Was bedeutet das für den Arbeitsalltag?
listen, die über den Projektverlauf Leitlinien definieren für eine konEin erfolgskritischer Faktor, das beschreibt die Bedeutung von tinuierliche Kommunikation zur Vermeidung von Fehlern.
Kommunikation schon sehr zutreffend. Wir müssen immer wieder
feststellen, wie hervorragend es im Umgang miteinander gelingt,
sich nicht oder miss zu verstehen. Im privaten Bereich kann das zu
Die Definition von Leitlinien und Standards
Verstimmungen führen, weil Sender und Empfänger eine völlig anführt zu mehr Transparenz und Objektivität.
deres Verständnis von dem Gesagten haben. Im beruflichen Alltag
sind die Folgen meist schwerwiegender, wenn man nicht oder nicht
ausreichend miteinander kommuniziert. Dazu kommt die Wahl eines geeigneten Kommunikationsweges. Wir erleben es doch immer Welche Potenziale gibt es?
wieder, dass man nicht das richtige Vehikel benutzt, um mit seiner Letztendlich geht es in der Kommunikation darum, sein Gegenüber
Botschaft ans Ziel zu kommen. Die unsägliche Emailflut, die schnell zu verstehen. Es gibt die Macher, die Besonnenen, die Empathischen
zu Missverständnissen führen kann, hilft uns oft nicht auf dem Weg – das Verständnis für die verschiedenen Charaktere im Team ist der
zur partnerschaftlichen Lösungsfindung. Deutlich erfolgreicher ist Schlüssel zum Erfolg im Projekt. Bei denen, die ziemlich ähnlich „tiein konstruktives persönliches Gespräch oder auch Telefonat. Zu- cken“ läuft die Zusammenarbeit zumeist tadellos, sie kommen ohne
dem stelle ich im Arbeitsalltag immer wieder fest, wie unterschied- viele Worte schnell zum Ziel und haben Erfolg. Die, die unterschiedlich das Wort Kommunikation interpretiert und umgesetzt wird. lich „ticken“ brauchen Leitlinien, die von beiden Partnern anerkannt
Bei Wikidepia steht, Kommunikation ist der Austausch von Infor- werden. Genau aus diesem Grund bin ich ein großer Verfechter von
mationen wie Wissen und Erfahrung. Das ist doch ein guter Ansatz Quality Gates, die Standards definieren, damit sich Auftraggeber
und macht die Kommunikation im Projektgeschäft messbar.
und Auftragnehmer auf Augenhöhe begegnen.
8
Kommunikation ist mehr als nur Besprechung und Abstimmung. Die
Bereitstellung von Informationen ist ein wesentlicher Aspekt und die
Weitergabe oft subjektiv. Wie kann Objektivität und Transparenz gewährleistet werden?
In diesem Punkt geht es darum, dass die Gesprächspartner zum
einen gemeinsam um die Sache und den Erfolg kämpfen und zum
anderen auch gemeinsam Probleme lösen oder einen etwaigen Misserfolg tragen. Ich versuche daher immer, das Denken und Handeln
in Win-win zu propagieren. Das ist in der heutigen Zeit häufig nicht
leicht, weil wirtschaftliche Zwänge dieses Denken und Handeln vermeintlich schwer, manche sagen unmöglich machen. Ich bin aber
davon überzeugt, dass ein Handeln in „Partnerschaft“ nach den
oben genannten Grundsätzen zu Objektivität und Transparenz im
Projekt führen kann. Voraussetzung dafür ist das wirkliche Wollen.
3D-Planung: Mehr als
eine Vision!
Die computerbasierte Methode „Building Information
Modelling“ (BIM) ermöglicht eine modellbasierte Projektkommunikation. Alle Projektbeteiligten arbeiten
unternehmens- und gewerkeübergreifend an einem zentralen dreidimensionalen Gebäudemodell. Auf dieser
digitalen Plattform wird der reale, räumliche Bauablauf
simuliert und alle relevanten Informationen und Fakten
ausgetauscht. Ziel ist es, die Prozesse der Planung, Kalkulation und Ausführung zu optimieren.
Welche modernen Informationstechnologien nutzen sie im Unternehmen?
Natürlich verfügen wir über so ziemlich alle modernen Technologien, die es gibt. Entscheidend ist die Wahl des geeigneten Kommunikationskanals zur Übermittlung von Informationen – oder
was halten Sie von „Ledertrittchen“ bei Schnee und Eisglätte? Als
neue Vision verfolgen wir die Entwicklung im Bereich „Building
Information Modelling“ (BIM). BIM stellt die Kommunikation
und den Austausch von Informationen technisch auf eine neue
Ebene. Die 3D Plattform ist offen für alle Projektbeteiligten, komplexe Bauabläufe werden hier räumlich simuliert, bevor sie in der
Realität umgesetzt werden. Ich bin davon überzeugt, dass besonders Großprojekte mit BIM erfolgreicher verlaufen, aber nur in
Verbindung mit der direkten Kommunikation.
Wie „tickt“ mein Gegenüber? Eine typengerechte Kommunikation führt zu mehr Teamwork und Partnerschaft.
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Titelthema
Titelthema
Im Gespräch
Anspruch und Wirklichkeit – BIM im Projektalltag
mit Prof. Dipl.-Ing. Hans-Georg Oltmanns über „Building Information Modelling“ (BIM)
Prof. Dipl.-Ing. Hans-Georg Oltmanns
ist Geschäftsführer des Ingenieurbüros
Oltmanns & Partner GmbH und arbeitet als Honorarprofessor an der Jade
Hochschule Wilhelmshaven Oldenburg
Elsfleth. Er hat sich auf den Bereich
Building Information Modeling (BIM)
spezialisiert und nimmt als Leiter der
Arbeitskreise BIM in den Verbänden
AHO und VBI sowie als BIM-Beiratsmitglied im BMVI eine aktive Rolle in
der Einführung und Verbreitung von
BIM in Deutschland und bei internationalen Bauprojekten ein.
Gesamtmodell eines Laborgebäudes zur gewerkeübergreifenden Planung und Kollisionskontrolle
„Building Information Modelling“ (BIM)
ist mehr als eine Modeerscheinung in der
Projektkommunikation, aber wird noch
mit Skepsis verfolgt. Es gibt bereits überzeugende 2D-Lösungen, warum ein weiteres Planungstool?
BIM ist keine Software, sondern eine Methode, die mit einer digitalen Abbildung
der physikalischen und funktionalen
Eigenschaften eines Bauwerks von der
Grundlagenermittlung bis zum Rückbau
und Abriss arbeitet. Als solches dient sie
als Methode, um Informationen und Daten
für die Zusammenarbeit über den Lebenszyklus des Bauwerkes zur Verfügung zu
stellen und miteinander zu teilen.
Insofern ist BIM eine Methode zur Vorhaltung und Zusammenführung projektbezogener Informationen auf Grundlage
von Normen und Standards, die Zugriff
und Weiterverarbeitung durch die an Planung und Bau beteiligten Akteure erlauben. Zweck der Methode ist es, den Entscheidungsträgern auf allen Ebenen zu
den relevanten Zeitpunkten die erforderlichen Grundlagen für zielgerichtete Entscheidungen zu geben. BIM ist in allen
Bereichen des Bauens anwendbar - im
10
>> BIM ermöglicht die einheitliche Organisation und das
durchgängige Management
von Projektinformationen über
die Grenzen von Disziplinen und
Projektphasen hinweg. <<
Hochbau, im Infrastrukturbau und im Anlagenbau. BIM ermöglicht die einheitliche
Organisation und das durchgängige Management von Projektinformationen über
die Grenzen von Disziplinen und Projektphasen hinweg. Es führt zu grundlegenden Verbesserungen bei der Transparenz
der Projektinformationen. BIM hat damit
eine Service- und Querschnittsfunktion
für andere Fachbereiche. Richtig übersetzt
müsste es Bauwerksdaten-InformationsManagement heißen.
tenmanagements an allen Schnittstellen
von Planung, Bauausführung und Betrieb
zusammengefügt ist.
Was sind die konkreten Herausforderungen?
Die für diese Methode notwendigen Informationen lassen sich nicht mit strichorientierten Darstellungen verbinden. Visualisieren von komplexen Zusammenhängen
durch flexibles visualisieren von Planung.
Dies erleichtert den Projektbeteiligten ohne
Baufachausbildung, die komplexen Zusammenhängen zu erfassen und dient damit
auch einer qualifizierten Begleitung der
Bürgerbeteiligung bei Infrastrukturvorhaben. Dafür sind europaweit, einheitliche
Standards zu entwickeln. In Deutschland
gibt es zurzeit keine Organisation, die sich
an der Entwicklung beteiligen könnte. VBI,
HDB und BuildingSMART haben vor wenigen Wochen dafür die Grundlage gelegt.
Weitere Verbände haben sich der Initiative
angeschlossen. Jetzt gilt es, die Öffentliche
Woran wird der Erfolg von BIM
Hand und den Bund einzubinden und den
messbar sein?
Erst „digital“ dann „real“ bauen wird kos- Vorsprung der Nachbarländer aufzuholen.
tenträchtige Fehler vermeiden. Messbar
wird der Erfolg erst, wenn die gesamte
Wertschöpfungskette des einheitlichen Da-
>> Mit BIM erhält die
integrale Planung ein
„Gesicht“. <<
Markus Fourmont
Fachbereichsleiter Tragwerksplanung
Als Mitglied im Arbeitskreis „Building Information
Modelling“ (BIM) der Inros Lackner SE begleiten Sie
den Prozess der Einführung der dreidimensionalen
Planungsplattform im Unternehmen. Mit welchen
Fragestellungen beschäftigen Sie sich im Arbeitskreis
und wie wird BIM derzeit im Unternehmen genutzt?
Im Arbeitskreis setzen wir uns mit aktuellen Entwicklungen und
dem ganz individuellen Potenzial von BIM zur Bearbeitung komplexer Projekte auseinander. Die Einführung einer solchen zentralen Datenbank im Unternehmen mit interdisziplinären Teams
aus Architekten und Ingenieuren, die Generalplanungsleistungen
anbieten, ist mit sehr konkreten Herausforderungen verbunden.
Ein wichtiger Aspekt dabei ist, das Verständnis für bedarfsgerechte
Prozesse und individuelle IT-Lösungen. Wie weit ist die Rechentechnik, um Informationen der verschiedenen Schnittstellen zwischen den Gewerken abzubilden und zu berechnen?
Das aktuelle Bild der BIM-Anwendung im Unternehmen und im
Umfeld zeigt, dass wir uns im Vergleich zur BIM-Vision noch auf
einer einfachen Stufe bewegen. Das bedeutet, dass sich BIM in der
Praxis oft auf eine reine 3D-Planung mit Kollisionskontrolle beschränkt. In den Fachbereichen erfolgt derzeit eine 3D-Planung mit
verschiedenen Programmen. Die Modelle werden untereinander
ausgetauscht und als Grundlage verwendet. Die Gewerke planen
somit schon an einem Modell, Kollisionen werden schnell sichtbar
und können verhindert werden. Doppelarbeit wird vermieden. So
können zum Beispiel Listen zum Materialaufwand generiert oder
2D-Zeichnungen abgeleitet werden. Erst ein Modell, das Informationen wie die Kostenkalkulation, verschiedene Objektdaten und
Gewerke bündelt wird zu BIM.
Wir befinden uns derzeit in einer Phase, in der wir die unterschiedlichen Arbeitsweisen, zum Beispiel der Architektur, der Haustechnik und der Tragwerksplanung so zusammen führen und die Modelle abstimmen, dass ein früher Datenaustausch möglich ist.
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Projekte
Projekte
Visualisierung der neuen Tagesstätten auf dem Erweiterungsgelände
Industriebau – Tagesstätten für Kohleförderung
Die Visualisierung zeigt den Entwurf der neuen Tagesstätten des Braunkohletagebaus WelzowSüd in Brandenburg. Betreiber ist die Vattenfall Europe Mining AG.
Die Planung des Industriegeländes erfolgte im Rahmen der Erweiterung des Tagebaus. Die Errichtung der neuen Tagesstätten auf
dem Erweiterungsgelände ist notwendig, weil das gesamte Areal der derzeitigen Tagesanlagen ab 2018 für die Kohleförderung
in Anspruch genommen wird. Zu den Tagesstätten gehören: ein
dreigeschossiges Verwaltungsgebäude mit Waschkauen, eine Kantine mit Infozentrum und LKW Disposition, ein Heizhaus, diverse
Werkstätten mit Lagerräumen, ein Kleinteillager, eine Kranbahn,
eine Tankstelle, ein Laugebecken und Fahrbetriebsstützpunkt,
Gleisanlagen sowie ein Kleinklärwerk. Die Inros Lackner SE ist als
Generalplaner für den Entwurf und die Realisierung verantwortlich. Mit den Bauarbeiten wird Anfang 2015 begonnen.
Entwurf erinnert an die großen Förderbrücken
Für den Entwurf der neuen Tagesanlage hat sich der Auftraggeber eine signifikante Form gewünscht, die für die Besucher und
Nutzer eine Verbindung zum Ort und seine besonderen Aufgaben
herstellt. Der Architekturentwurf lehnt sich an die Konstruktionssemantik der großen Förderbrücken an und transformiert diese in
eine neue Form. Dabei entstand ein ca. 200 m langes Verwaltungsgebäude, das wie ein Förderband auf den Waschkauen aufliegt, die
12
als fünf monolithische Blöcke den Unterbau für das Hauptgebäude bilden. Ein Teil der Konstruktionselemente wurde aufgenommen und in leicht veränderter Form für den großen Speisesaal der
Kantine verwendet. Entstanden ist ein Architekturensemble, das
neue Akzente setzt.
Architekt Dipl.-Ing. Carsten Nielsen
Verwaltungsgebäude in Form eines Förderbandes
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Projekte
Projekte
Bauen im Bestand – Stadthaus Cottbus
Fast 20 Jahre wurde das 1913 errichtete, ehemalige evangelische Gemeindehaus nicht mehr
genutzt. Nach umfangreichen Sanierungs- und Rekonstruktionsarbeiten wurde das denkmalgeschützte Gebäude zum Cottbuser Stadthaus.
wurde der über dem Tonnengewölbe liegende, bisher ungenutzte
Teil des Dachgeschosses erschlossen. Die daraus resultierenden
Zusatzlasten hatten zur Folge, dass der Bestandsschutz des hölzernen Dachtragwerks erlosch und dieser unter Berücksichtigung
aktueller Regelwerke nachgerechnet werden musste. Das Tragwerk oberhalb der raumabschließenden hölzernen Tonne wurde
für die Lasten der Raum- und Klimatechnik durch den Einbau von
zusätzlichen stählernen Rahmen verstärkt. Teile der Bestandskonstruktion mussten erneuert werden, da die Dachkonstruktion
durch holzzerstörende Pilze (echter Hausschwamm) stark beschädigt war. Bei der Ertüchtigung der einzelnen Tragglieder wurde
differenziert zwischen im Saal sichtbaren und oberhalb der Tonne
liegenden sowie im Saal nicht einsehbaren Tragelementen. Die
Sichtbaren wie zum Beispiel die querenden hölzernen Zugbalken
wurden erhalten und zur Sicherstellung der Tragfähigkeit durch
stählerne Tragglieder ersetzt. Durch die farbliche Gestaltung treten sie dezent in den Hintergrund und beeinträchtigen das Erscheinungsbild des historischen hölzernen Gewölbes nicht. Das
Tonnengewölbe bekam auf seiner gesamten Länge einen neuen
stählernen Auflagerbalken. Die sichtbaren Holzbalken des Tonnenauflagers blieben erhalten. Sie sind jedoch statisch unwirksam.
Anspruchsvolle Rahmenbedingungen
Der Dachstuhl wurde für die Maßnahme nicht vollständig abgedeckt. Somit mussten während der Ertüchtigung des Tragwerks
zahlreiche Bauzustände berücksichtig werden. Als besonders anspruchsvoll erwies sich der Einbau der zusätzlich erforderlichen
Stahlrahmen, die abschnittsweise in den Dachstuhl eingehoben
und vor Ort unter beengten Verhältnissen zusammengebaut
wurden. Auch der Einbau des neuen stählernen Tonnenauflagers
erfolgte abschnittsweise. Er wurde aufgrund der Anfälligkeit des
hölzernen Gewölbes mit größter Sorgfalt ausgeführt.
Dr.-Ing. Ronny Glaser
Kaserne wird zum Gewerbegebiet
Im Rahmen der Bundeswehrreform wird der Standort der Kaserne
„Mecklenburgische Schweiz“ aufgegeben. Teilbereiche des militärischen Geländes wurden bereits 2006 für eine zivile Nachnutzung
umgestaltet. Der Kernbereich steht noch unter militärischer Nutzung. Die Reuterstadt Stavenhagen plant ein Gewerbegebiet auf
dem gesamten Gelände. Alle Baumaßnahmen innerhalb des Konversionsgeländes sollen als ganzheitliche Erschließung des zukünftigen Gewerbestandortes unmittelbar nach Abzug der Bundeswehr
beziehungsweise im Einvernehmen mit der Bundeswehr bereits in
der Übergangsphase vollzogen werden.
Ansicht Stadthaus
Dachtragwerk über dem großen Saal
Dachtragwerk über dem großen Saal nach der Ertüchtigung
Ertüchtigung der Empore
erforderliche Verstärkungsaufwand und somit der Eingriff in die
Im großen Saal des historischen Gebäudes befindet sich mit der denkmalgeschützte Bausubstanz erheblich minimiert werden.
Empore eine frühe Eisenbetonkonstruktion, die nach den ministeEinen ausführlichen Fachartikel finden Sie in:
riellen „Bestimmungen für die Ausführung von Konstruktionen aus
Glaser, R.„Ertüchtigung der Tragkonstruktion der Empore eines
Eisenbeton bei Hochbauten“ aus dem Jahr 1904 errichtet wurde.
denkmalgeschützten Gebäudes in Cottbus“, Bautechnik 2013,
Heft 8, Seite 505 ff.
Nachrechnungen auf Grundlage der aktuellen Betonbauvorschriften hatten ergeben, dass die Tragfähigkeit der Empore nicht
mehr gegeben ist. Durch die genaue Ermittlung der Abmessungen der Konstruktion, das Bestimmen der Materialeigenschaften Verstärkung des Dachtragwerks
und die Änderung des statischen Systems, im konkreten Fall des Der Saal wird von einer hölzernen Tonne, welche in das hölzerLastabtrages sowie das Ausnutzen von Tragreserven konnte der ne Dachtragwerk hineinragt, überspannt. Durch die Haustechnik
14
Zum Leistungsumfang der Inros Lackner SE gehören ingenieurtechnische Planungen für die komplexe Erschließung des bisher
noch militärisch genutzten südlichen Kerngebiets der Kaserne mit
einer Gesamtgröße von ca. 61 ha. Die Schwerpunkte der Bearbeitung sind:
• Abbrucharbeiten (Flächenbefestigungen) und Rodungen
• Erschließungsstraßen
Lageplan Kasernen-Gelände
• Öffentliche Regenwasserentsorgung
• Öffentliche Schmutzwasserentsorgung
• Ertüchtigung bzw. Neubau zusätzlicher Löschwasserbehälter
• Errichtung einer Regenwasserableitung einschließlich
Regenrückhaltebecken
• Überleitung Schmutzwasser nach Stavenhagen
(Pumpstation und Druckleitung)
• Rückbau der vorhandenen Kläranlage
IL Spezial 1|2014
Dr. Marion Radegast
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Projekte
Projekte
Dr. Haie-Jann Krause, Architekt
Generalplanung für die
Universität Potsdam
Deutschlandweit erstes Lehrgebäude für Inklusionspädagogik
Die Zahl der Studierenden und Wissenschaftler an der Universität Potsdam ist in den
vergangenen Jahren stetig gewachsen, ebenso wie der Raumbedarf an den drei Standorten der Universität – Campus Golm, Neues Palais und Griebnitzsee. Der junge Studiengang Inklusionspädagogik, der im Oktober 2013 startete, erhält auf dem Campus
Golm ein neues Institutsgebäude. Es beinhaltet hauptsächlich Seminar- und Büroräume
für die Studierenden, Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter. Inros Lackner ist
im Auftrag des Brandenburgischen Landesbetriebs für Liegenschaften und Bauen (BLB)
für die vollständige Generalplanung des einzigartigen Labor- und Forschungsgebäudes
verantwortlich. Das dreigeschossige, quaderförmige Gebäude ist als freistehendes Modulbauwerk geplant. Die Fertigteilkonstruktion besteht aus einer frei tragenden, verschweißten Stahlrahmenkonstruktion. Das gesamte Haus wird barrierefrei erschlossen.
Eine Fertigstellung sämtlicher Bauleistungen ist bis Anfang 2015 geplant.
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IL Spezial 1|2014
17
Projekte
Projekte
Monolithische Betonwand als starre Schutzwand: Auf der Kaimauer
oder auf der Oberkante der Böschung wird auf einem Fundament
eine ca. 20 cm breite bewehrte Betonwand errichtet. Die Anzahl der
Fugen wird zur Sicherung der Abdichtung minimiert. Bei der Planung ist dem Grundwasserspiegel besondere Bedeutung beizumessen, das Fundament darf nicht unterspült werden. Für Rettungszwecke muss die jeweilige Mauer gequert werden können.
Folgende Beispiele dokumentieren die praktische Umsetzung
von Hochwasserschutzsystemen (HWS) in deutschen Stromhäfen:
Fluss: Rhein | Hafen: Duisburg, Logport
• HWS durch Aufschüttung des Geländes um 6 m
• Aufschüttung im Rahmen des
Hafenneubaus 1999
Fluss: Rhein | Hafen: Emmelsum in Wesel
• HWS durch 5 m Aufschüttung des Geländes
• Aufschüttung im Rahmen des
Hafenneubaus 1972
Durchgehende Mauer mit Ausstiegstoren und durchgehende Mauer ohne Tore
Verbau von Spundbohlen als starre Schutzwand: Alternativ zur
Betonwand kann auch eine Wand aus Spundbohlen errichtet
werden. Hierbei sind die Örtlichkeit und das System der Verankerung der Kaiwand zu berücksichtigen.
Hafen Halle: Hochwasser im Juni 2013
Fluss: Donau | Hafen: Deggendorf
• HWS durch 1,5 m hohe monolithische
Betonwand mit Ausstiegstoren unmittelbar auf
der Kai
Fluss: Weser | Hafen: Brake
• HWS durch 4 m hohe Spundwand mit Toren
hinter Umschlagbereich
Hochwasserschutz in Binnenhäfen
Der vorbeugende Hochwasserschutz in Binnenhäfen ist von besonderer Bedeutung für die multimodalen Schnittstellen des Güterverkehrs.
Das Leben und die Produktion an der Schnittstelle zum freifließenden Wasser ist stets auch ein Leben mit wechselnden Wasserständen. Die beiden Extreme Hochwasser und Niedrigwasser
haben hinsichtlich des Güterverkehrs das gleiche Ergebnis: Einstellung der Schifffahrt. Für die Häfen sind die Konsequenzen jedoch diametral. Während man bei Niedrigwasser Schiffe leichtern
oder Transporte vom Wasser auf die Schiene und Straße verlagern
kann, geht es bei extremen Hochwassern darum die Technik, Güter und Ansiedler zu schützen. Extreme Hochwasser sind dann
gegeben, wenn das Wasser des Flusses über die Kaikante steigt
oder Hafenflächen überflutet werden, so dass kein Hinterlandverkehr mehr stattfinden kann. Das letzte große extreme Hochwasser
gab es im Juni 2013 an Donau, Elbe und Saale. Zur Behebung der
Schäden wurde von der Bundesregierung ein AufbauhilfefondsErrichtungsgesetz mit einer Ausstattung von 8 Mrd. € auf den Weg
gebracht. Die Behebung der Schäden wird sich über Jahre hinziehen. Dabei geht es nicht nur darum den Zustand vor dem Hochwasser wieder herzustellen, sondern auch über prophylaktische
Maßnahmen nachzudenken und diese dann umzusetzen.
Systeme für den Hochwasserschutz
In der Vergangenheit fungierte für den Hochwasserschutz das
System Sandsack. Heute wird beim Neubau von Binnenhäfen im
Rahmen der Genehmigungen der jeweilige HQ 300 oder HQ 500
zugrunde gelegt. Das bedeutet, der Hafen erhält eine hochwassersichere Höhenlage. Für bestehende, in Betrieb befindliche Hafenanlagen sind Hochwasserschutzsysteme für eine nachträgliche Errich-
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tung auszuwählen. Eine Geländeaufschüttung ist nicht möglich.
An den Kaikanten bieten sich zum Beispiel mobile oder stationäre
Hochwasserschutzwände an sowie Schlauchsysteme. Für neuralgische Punkte wie Bahnübergänge gibt es Sonderlösungen.
Dammbalkensystem als mobile Schutzwand: Beim Dammbalkensystem bilden übereinandergesetzte Balken, die zwischen zwei
Stützen eingeschoben werden, den mobilen Hochwasserschutz.
Alternativ zu den Dammbalken können auch Dammtafeln verwendet werden. Die Wand kann sowohl senkrecht als auch schräg ausgebildet werden. Dammbalkensysteme gibt es heute bis 5 m Höhe
und mit einer Spannweite bis zu 6 m. Am gebräuchlichsten sind
Standardsysteme bis 1,5 m Höhe und bis 3 m Länge.
Dammbalkensystem
Schutzwand aus Spundbohlen rückversetzt und direkt und der Kaikante
Sonderlösungen: Sobald Schutzwände Bahngleise kreuzen, über
Treppen, Böschungen oder Gruben führen, sind Sonderlösungen
gefragt. Dafür ist auf der vorgesehenen Hochwasserschutzwandtrasse ein Untergrund zu schaffen, auf dem eine mobile
Schutzwand aufgestellt werden kann. Quer zur Gleisachse kann
ein Streifenfundament hergestellt oder das Gleis abschnittsweise
als feste Fahrbahn ausgebildet werden. Zur Befestigung der
Stützen des HWS-Systems werden in den Beton Ankerplatten
eingebracht und das Profil der Schiene abgedichtet.
Dauerelastische Vergussmasse als permanente Abdichtung IL Spezial 1|2014
Bewertung und Ausblick
Investitionen in den Hochwasserschutz im Hafen sind kostenintensiv und bedürfen umfangreicher vorbereitender Überlegungen: Ab welchem Wasserstand wird es für das Hafenareal
kritisch? Welcher Kernbereich muss unbedingt geschützt werden?
Müssen angliedernde Stadtbebauungen berücksichtigt werden?
Es ist ein ganzer Komplex von Fragen, die vorab geklärt werden
müssen. Grundsätzlich sind Maßnahmen des Hochwasserschutzes
kostenintensiv und erzeugen Folgekosten. Diese Investitionen
lassen sich monetär sinnvoll begründen mit einem Blick auf die
Kosten, die durch Schäden bei extremen Hochwasser unmittelbar
im Hafen und bei Anrainern entstehen.
Dipl.-Ing. Ulrike Dömeland
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Projekte
Einblicke
Autobahndreieck Braunschweig-Südwest
Hannover hat viele Facetten: Grüne Oasen, barocke
Herrenhäuser und wichtige Verkehrsadern.
Im Auftrag der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Wolfenbüttel wurde das Autobahndreieck Braunschweig-Südwest umgebaut und die
A39 durchgehend trassiert.
in die A 391 über. Durch den Lückenschluss
mit der A 2 am Kreuz Wolfsburg/KönigsLeistungen
lutter verlagert sich der Durchgangsverkehr
Örtliche Bauüberwachung für Verkehrsvon Frankfurt am Main und Kassel nach
anlagen und Ingenieurbauwerke
Berlin und Polen von der A 391 auf das neue
• Lärmschutzwände/-wälle
Teilstück der A 39. Die hohen Verkehrsbelastungen und steigende überregionale Be• Kostenkontrolle
deutung der A39 erforderten den Umbau
• Bauüberwacher Bahn-Leistungen
des Autobahndreiecks. Die Teilstücke der
• Nachtragsmanagement
A39 wurden direkt ineinander geführt und
• SiGeKo-Leistungen
die A 391 (Westtangente Braunschweig) als
• Brückenprüfung nach DIN 1076
abzweigender Strang angeschlossen. Der
staugefährdete Abschnitt zwischen dem
Dreieck Braunschweig-Südwest und dem
Kernstück des Umbaus am Dreieck Braun- Kreuz Braunschweig-Süd wurde auf sechs
schweig-Südwest ist die durchgehende Tras- Fahrstreifen verbreitert.
sierung der Autobahn A 39 aus Richtung
Kassel/Salzgitter in Richtung Berlin/Wolfs- Projektumfang
burg und umgekehrt. Vor den Umbaumaß- Zum Projekt gehörten der Umbau und
nahmen folgte die südliche A 39 dem abzwei- Neubau von 15,5 km Bundesautobahn,
genden Strang. Der gerade Strang ging direkt eine Eisenbahnüberführung, der Neubau
Die Landeshauptstadt Niedersachsens war einstige königliche Residenzhauptstadt. Die Geschichte
spiegelt sich auch im Stadtbild wieder, grüne Gärten und barocke Architektur. Neben dem Ambiente
bietet Hannover auch als Verkehrs- und Wirtschaftszentrum beste Lebens- und Standortqualitäten. Mit
den wichtigsten Autobahnen und Bahnverbindungen treffen sich hier die zentralen Verkehrsadern.
Kein Wunder, dass auch verschiedenste Projekte im Verkehrsbau am Standort Hannover der Inros Lackner SE realisiert werden.
von Lärmschutzwänden, Überführungsund Autobahnbauwerken, der Abriss von
Brückenbauwerken, der Neubau und die
Anpassung von Anschlussstellen, Kreisund Stadtstraßen sowie Ver- und Entsorgungsleitungen. Ein Großteil der Baumaßnahmen hatte keine Auswirkungen auf den
Verkehrsfluss, da das neue Dreieck südlich
des alten errichtet wurde. Die Fahrbeziehungen blieben während der Bauzeit offen.
Dipl.-Ing. Mohammad-Reza Zoghi
>>Unsere Tradition in Hannover ist lang. Auf dem Markt bekannt als
Wisserodt Consulting GmbH (gegründet 1934) fusionierten wir 2011
mit der Inros Lackner SE. Mit diesem strategisch wichtigen Zusammenschluss haben wir unser Leistungsspektrum weiter ausgebaut
und unsere Präsenz gestärkt. Wir bieten neben unserer Spezialisierung auf komplexe Infrastrukturprojekte, nun auch das gesamte Leistungsspektrum eines Generalplaners an. <<
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© NLStBV
Hans-Jörg Niemeck, Leiter am Standort Hannover und Geschäftsführender Direktor
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Einblicke
Einblicke
Herzlich Willkommen am
Standort Hannover!
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Mitten im Stadtzentrum liegen die Büroräume der Inros Lackner SE in
Hannover. Vom Bahnhof ist es nicht weit, nur ein paar Minuten zu Fuß.
Das Büro ist von vielen Cafes umgeben, eine gemütliche Atmosphäre und
ein Parkhaus gibt es auch gleich um die Ecke. Regionale, nationale und internationale Projekte werden hier in Hannover in enger Zusammenarbeit
mit den anderen Standorten der Inros Lackner SE realisiert. Alle vierzehn
Tage trifft sich das Team Hannover im Konferenzraum zum Jour Fixe - ein
Termin, der dem Informationsaustausch dient und über aktuelle Projekte
und geplante Aktivitäten informiert.
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© Henn-Architekten
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1 Das Bürogebäude befindet sich in 14 Friedrich Bäsmann ist im Fachbeder Osterstraße 24. Mit dem Aufzug reich Eisenbahnplanung als Projektgeht es in die 4. Etage, hier befindet ingenieur tätig. Er plant derzeit u.a.
sich der Empfang.
die Gleisanlagen für den MegaHub
Lehrte und den Seehafen Wismar.
2 Ein langer Flur führt an den einzelnen Büros vorbei. Die Türen sind 15 Projektleiter Alexander Bruns
offen, die Räume hell und freundlich. hält in der Bauüberwachung und
dem Projektmanagement die Fäden
3 Viel mehr als ein Sekretariat ist zusammen.
der Arbeitsplatz von Frau Berndt
und Frau Klauber. Sie sind die orga- 16 Zu seinen Projekten gehört der
nisatorische Schnittstelle im Haus. Neubau für das Niedersächsische
Zentrum für Biomedizintechnik, Im4 Sein Büro wirkt sehr persönlich, plantatforschung und Entwicklung.
es ist ein Ort zum Wohlfühlen. Als
Niederlassungsleiter ist Hans-Jörg 17 Ein Plan der Maßnahme MegaNiemeck oft hier, aber auch oft un- Hub Lehrte liegt auf dem Tisch von
terwegs als Geschäftsführender Di- Christian Hahn. Weiterhin plant er die
rektor der Inros Lackner SE.
Modernisierung verschiedener RegioS-Bahn-Haltpunkte in Niedersachsen.
5 Ralf Heidenreich arbeitet als
Techniker in der Eisenbahnplanung, 18 Straßenplaner Lars von Leesen
auch Hafen- und Straßenbauprojek- bespricht mit Andreas Adler die Plate liegen auf seinem Tisch.
nung der Entwässerungsanlagen für
die Umverlegung der Bundesstraße B
6 Diese Zeichnung hat Herr Hei- 6 im Rahmen des Ausbaus des Stichdenreich erstellt, sie verdeutlicht kanals Hildesheim. Die Projektsteudas Größenverhältnis der geplanten erung für die Ortsumgehung HemContainer-Umschlagsanlage Mega- mingen gehört auch zu den Projekten
Hub Lehrte im Vergleich zum Rat- von Lars von Leesen
haus Hannover. Die Entwurfsplanung für dieses Projekt wurde abge- 19 Bei der 2. Ausbaustufe des Eisenschlossen.
bahnknotens Magdeburg wurden
mehr als 100 Weichen durch die Um7 Die Controllerin Bärbel Doose gestaltung des Bahnhofs neu geplant.
gibt Unterlagen an die Auszubildende Kristin Kramer weiter. Sie arbeitet 20 / 21 Carsten Thümmel und Heinseit 23 Jahren im Unternehmen und rich Vogt sitzen nah beieinander. Geunterstützt die standortübergreifen- meinsam arbeiten sie an dem Projekt
de Entwicklung im Controlling.
„Niedersachsen ist am Zug II“.
8 Holger Kammeyer ist Fachbereichsleiter in der Eisenbahnplanung. Er koordiniert und plant nationale und internationale Projekte.
Die Megahub Anlage in Lehrte ist
ein aktuelles Projekt.
22 Beim Baumanagement gilt es,
den Überblick zu behalten. Das
schafft Katja Hanusrichter mit einem Lächeln im Gesicht. Spannend
war die Zusammenarbeit mit der
Autostadt Wolfsburg.
9 Maik Haase arbeitet als Projektsteuerer für das Projekt „Niedersachsen ist am Zug II“. Im Auftrag
der DB ProjektBau GmbH werden
37 Bahnhöfe modernisiert.
23 Im vergangenen Jahr wurde die
neue „Ausfahrt“ der Autostadt in
Wolfsburg eröffnet. Sie setzt nicht nur
architektonisch neue Akzente, sondern bietet auch weltweit ein einmaliges Konzept der Kundenbetreuung.
10 Mohammad-Reza Zoghi ist Fachbereichsleiter Baumanagement und 24 Im Rahmen der Hochwasserseit 1997 im Unternhemen tätig.
schutzmaßnahme Niederhafen in
Hamburg wurden Ingenieurbauwer11 Herr Zoghi ist unter anderem ke verstärkt und instand gesetzt. Vor
als stellv. Gersamtprojektleiter für Ort und von Hannover aus werden
den Umbau des Autobahndreiecks die Bauarbeiten überwacht.
Braunschweig Südwest (Neubau
25 Jens Spahmann sitzt im Team
BSW 5) verantwortlich.
der Bauüberwachung. Der Nieder12 Alina Stremel war Auszubildende, hafen in Hamburg und die Autohat danach ein Jahr als Zeichnerin ge- stadt in Wolfsburg gehören zu seiarbeitet und mit dem Studium Bauin- nen Projekten.
genieurwesen begonnen. Als Studentin ist sie nun stundenweise im Büro. 26 Steffen Meyer leitet den Fachbereich Straßenbau und ist Sicher13 Der Ausschnitt des Lageplans heitsauditor für Straßen.
zeigt das Sprengelmuseum in Hannover. Standortübergreifend wird für 27 Derzeit wird unter anderem die
den Neubau die HLS-Planung und Welfenallee Nord in Celle ausgedie Planung der technischen Außen- baut - zwei Kreuzungen werden zu
anlagen realisiert.
Kreisverkehren.
23
Kundenporträt
Kundenporträt
Ansichten der neuen „Ausfahrt“ / © Autostadt Wolfsburg, Nils Hendrik Müller
Autostadt in Wolfsburg – die weltweit
führende Automobildestination
Als Kommunikationsplattform des Volkswagen Konzerns macht
die Autostadt in Wolfsburg unter dem Motto „Menschen, Autos
und was sie bewegt“ die Werte des Konzerns und das Thema Mobilität in all seinen Facetten erlebbar. Über 29 Millionen Gäste haben
den Themenpark und außerschulischen Lernort seit der Eröffnung
im Jahr 2000 besucht, der damit zu den beliebtesten touristischen
Destinationen in Deutschland gehört. Zudem ist die Autostadt
das weltweit größte automobile Auslieferungszentrum und beherbergt mit dem ZeitHaus das besucherstärkste Automobilmuseum
der Welt. Mit einer Vielzahl kultureller Veranstaltungen, wie den
jährlich stattfindenden Movimentos Festwochen, ist die Autostadt
überdies ein internationaler Treffpunkt für kulturell Interessierte.
Die neue Fahrattraktion „Ausfahrt“ bietet ein weltweit
einmaliges Konzept.
Der automobile Themenpark spiegelt die kontinuierliche Entwicklung von Volkswagen wider. Mit der Eröffnung der multifunktionalen „Ausfahrt“ im Sommer 2013 bietet die Autostadt ihren Besuchern eine Attraktion mit einem weltweit einzigartigen Konzept.
Auf besondere Weise zeigt sich in der „Ausfahrt“ der leitendende Servicegedanke der Autostadt. Die Kunden werden nach der
ausführlichen Fahrzeugübergabe im KundenCenter nicht allein
gelassen, sondern können ihren Neuwagen in Ruhe im geschützten Raum ausprobieren. Zudem können alle Gäste der „Ausfahrt“
24
neueste Fahrzeugtechnologien kennenlernen und erproben sowie
den Volkswagen e-up! testen.
Das architektonische Konzept stellt einen Meilenstein in der
Parklandschaft dar.
In rund neun Monaten Bauzeit ist auf 15.000 Quadratmetern vor
dem KundenCenter die neue „Ausfahrt“ entstanden. Gemeinsam
mit WES LandschaftsArchitektur setzt die Autostadt auch bei diesem Konzept auf urbane Verdichtung. Mit der Autostadttypischen
Topografie und Bepflanzung gliedert sich die neue Fahrattraktion
nahtlos in die Park- und Lagunenlandschaft ein und besticht wie
die bereits bestehenden Fahrattraktionen durch ihr einzigartiges
Ambiente. Mit der „Ausfahrt“ im östlichen Teil des Parks rückt
das weltweit größte Auslieferungszentrum zudem stärker in die
Mitte der Autostadt, wodurch sein Stellenwert als „Zentrum des
Kunden“ unterstrichen wird. Neben der 315 Meter langen „Ehrenrunde“, auf der die Gäste beispielsweise die Verkehrszeichenerkennung, das Fahren mit Anhänger, die Start-Stop-Funktion oder
den Assistenten für die Berganfahrt erproben können, stehen im
Inneren der „Ehrenrunde“ die Übungsflächen im Fokus. Schutz
vor Sonne und Regen bietet die Dachkonstruktion im nördlichen
Teil der Ausfahrt, die die Autostadt genauso wie den darunter
liegenden ServicePavillon mit den Architekten des Büros Graft aus
Berlin umgesetzt hat. In seiner organischen, doppelt gekrümmten
Form, nur an zwei Punkten aufliegend, erinnert das Dach an ein
Blatt, das sich schützend auf die Landschaft legt. Diese schwebende Konstruktion stellt einen neuen architektonischen Meilenstein
im Park dar. Im Inneren des ServicePavillons finden Gäste Informationen über die Angebote in der Autostadt.
Autostadt GmbH
Stadtbrücke
38440 Wolfsburg
Tel.: 0800 288 678 238
Fax:0800 329 288 678 238
[email protected]
www.autostadt.de
Leistungen für die Autostadt in Wolfsburg
„Vergnügen von der ersten Stunde“ bietet die Neugestaltung
der „Ausfahrt“ für die Abholer eines Neuwagens und Gäste der
Autostadt. Die besondere architektonische Gestaltung und
die Geländemodellierung machen neugierig und laden ein, in
diesem Areal sein neues Auto zu erkunden sowie zukunftsweisende Assistenzsysteme zu erproben. Inros Lackner war bei der
Realsierung dabei und für die Bauoberleitung und Bauüberwachung zuständig.
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25
NEU DELHI
International
Neue Anlage
für Schiffswerft
in Indien
International
MUMBAI
Der indische Schiffbau bietet Perspektiven,
auch wenn die Produktion in den vergangenen Jahren rückläufig war. In vielen Werften
ist die Technik veraltet und eine Anpassung an
moderne Standards ein notwendiger Schritt.
Eine der größten Schiffswerften des Landes erhält eine neue Transportanlage.
COCHIN
Leistungsumfang
- Datensammlung und -auswertung
- Erarbeitung folgender Dokumente:
• Layoutplan / Bedarf an Personal und technischer Ausstattung
Alte Getreideanlage im Hafen Constanta
• Basis of Design Dokument
• Studie über hydraulische Modellierung, Sedimentation und
Baggergutbeseitigung
Bestehendes Trockendock
Indien ist ein Land voller Kontraste, zwischen arm und reich, zwischen Moderne und Tradition, zwischen hightech und veraltet.
Das spiegelt sich auch in der indischen Schiffbauindustrie wieder.
Cochin Shipyard Limited (CSL) Indien gehört als staatliches Unternehmen zu den führenden Werften für Schiffsbau und –reparatur
in Indien. Aktuell werden dort Schiffe bis zu einer Größenordnung
von 125.000 DWT repariert und Schiffe bis zu einer Größenordnung von 110.000 DWT gebaut, unter anderem der erste Flugzeugträger indischer Herkunft. Die ebenfalls in Cochin seit 1982
in Betrieb befindliche Reparaturwerft, bisher unter der Leitung des
Hafens, führt unter anderem Modernisierungen sowie regelmäßige
Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an Schiffen der Marine,
der Küstenwache, der Fischerei- und Handelsflotte aus. CSL hat die
Werft erworben und möchte die Schiffsreparaturen als wichtigen
Zukunftsmarkt weiter ausbauen und bedienen.
Vor diesem Hintergrund wurde Inros Lackner in Planungsgemeinschaft mit der TATA Technical Engineering mit der Erstellung des
Betriebskonzeptes sowie der Planung und der Bauüberwachung
eines Schiffsliftes, acht Liegeplätzen für Reparaturarbeiten im
Wasser und sechs Reparaturplätzen an Land für Schiffsgrößen bis
130 m Länge und 25 m Breite beauftragt. Auf dem Gelände der
zukünftigen hochmodernen und internationalen Ansprüchen genügenden Reparaturwerft befinden sich Werkstätten, Versorgungseinrichtungen und Verwaltungsgebäude, über deren weitere Verwendung oder Ersatz im Rahmen der Planung entschieden wird.
26
• Detailed Project Report
• Detailed Design
• Kostenschätzung
- Erstellung der Ausschreibungsunterlagen
- Unterstützung bei der Angebotsauswertung und Bieter-
Masterplan für Schwarzmeerhafen Constanta
Der größte Hafen Rumäniens soll zu einem der größten Häfen Europas werden. Ein Masterplan
untersucht den anstehenden Hafenausbau, die damit verbunden Chancen und Risiken. Er legt
Planungsziele fest und ist eine wichtige Basis der Hafenentwicklung.
auswahl der Lieferanten für Schiffslift und Transfersystem
- Überwachung Bau, Installation und Inbetriebnahme
- Projektmanagement
Laufzeit
• Beginn: 03/2014 • Planung: ca. 3/4 Jahr • Bauphase: 4 Jahre
Dipl.-Ing. Anke Hano
Der Hafen Constanta am Ausgang des Donau-SchwarzmeerKanals ist der größte Seehafen Rumäniens und ein bedeutendes
Drehkreuz für den Warenumschlag zwischen dem SchwarzmeerRaum, der Europäischen Union und Zentralasien. Ziel des rumänischen Transportministeriums ist es, die jetzige Funktion
des Hafens weiter zu entwickeln - der Hafen Constanta soll, wie
der Nordseehafen Rotterdam für Nord- und Zentraleuropa der
zentrale Warenumschlagplatz für den Südosten des Kontinents
werden. Zwischen beiden Städten gibt es eine enge Verbindung.
Constanta ist Partnerstadt von Rotterdam. Sie verbindet eine ununterbrochene Wasserverbindung zwischen der Nordsee und dem
Schwarzen Meer, die über den Rhein, den Main, den Main-Donau-Kanal, die Donau und den Donau-Schwarzmeer-Kanal führt.
Status Quo und Potenziale
Der zu entwickelnde Masterplan zeigt kurz-, mittel- und langfristige Planungsziele bis 2040 auf, die eine kontinuierliche Hafenentwicklung unter Einbeziehung der vorhandenen Ressourcen und
Infrastruktur sichern. Die Basis des Masterplans ist eine wirtschaftliche Marktanalyse sowie eine Bestandsaufnahme und Bewertung.
Weiterhin wurden im Rahmen einer SWOT-Analyse die Stärken
IL Spezial 1|2014
Modernes Containerterminal im Süden des Hafens 27
Projekte
und Schwächen, mögliche Potenziale sowie Risiken aufgezeigt.
Darauf aufbauend wurde eine Verkehrsvorhersage entwickelt.
Neben den traditionellen Exporten von Industriegütern und Maschinen nehmen landwirtschaftliche Produkte einen wichtigen
Stellenwert ein. In den letzten Jahren hat sich der Hafen mit einem
aktuellen Umschlagvolumen von jährlich über 15 Mio. t zu einem
Handels- und Hauptumschlagplatz für Getreideexporte aus Südosteuropa entwickelt. In den nächsten Jahren wird die landwirtschaftliche Produktion stetig wachsen und somit weiterhin eine
Schlüsselposition im Hafenumschlag einnehmen. Mit einem jährlichen Umschlagvolumen von etwa10 Mio.t zählen Eisenerze, Kohle und andere Bodenschätze zu den wichtigsten Massenschüttgütern. Aufgrund der rückläufigen Entwicklung der Schwerindustrie
in Europa werden hier jedoch keine wesentlichen Steigerungen erwartet. Insgesamt zeigen die Zahlen, dass sich Constanta zu einem
zentralen Umschlagplatz für den Containerverkehr der Binnenstaaten in Südosteuropa entwickeln kann. Aufgrund der steuerlich
vorteilhaften Einordnung des Hafens als Freihandelszone, liegt ein
weiteres Potenzial in der Ansiedlung hafenaffiner Industrien und
Logistikzentren auf bisher ungenutzten Hafenflächen.
Modernisierung und Ausbau der bestehenden Hafeninfrastruktur
Insbesondere der strategisch wichtige Zugang zur Donau muss an
die aktuellen Anforderungen der Binnenschifffahrt angepasst werden. Derzeit wird die benötigte Wassertiefe von 2,50 m an nur 50
bis 70 Tagen pro Jahr erreicht. Insbesondere während der abflussarmen Sommermonate beträgt die Wassertiefe oftmals nur 1,70 m
und weniger. Unabhängig von den mittel- bis langfristigen Entwicklungszielen des Hafens, werden bereits kurzfristig erste Ausbau- und Modernisierungsarbeiten durchgeführt. Unter anderem
ist (1) der Neubau eines RoRo-Terminals, (2) der Neubau einer
LNG Bunkerstation, (3) die Vertiefung mehrerer Hafenbecken, (4)
Unterhaltungsarbeiten an den Kaianlagen, (5) die Erneuerung der
Versorgungsnetze (Strom, Wasser, Abwasser, Wärme, etc.) gemäß
Projekte
der EU Green Port Strategie sowie (6) eine Sanierung und Erweiterung des hafeninternen Schienen- und Straßenverkehrsnetzes
geplant. Weiterhin soll der alte Hafen mit nicht mehr zeitgemäßen
Infra- und Suprastrukturen als öffentlicher Raum umgenutzt werden, um die städtebauliche Entwicklung mit einem maritimen Fokus voranzutreiben und somit einen ökonomischen, touristischen
und urbanen Mehrwert zu schaffen.
Aktuell werden durch die Ingenieure der Inros Lackner SE in
Zusammenarbeit mit dem Konsortialpartner Ernst & Young die
erforderlichen infrastrukturellen, organisatorischen und institutionellen Entwicklungsmaßnahmen ausgearbeitet. Die daraus abgeleiteten Konzepte und Projekte werden detailliert betrachtet und
priorisiert. Darauf aufbauend werden im nächsten Schritt für die
Zeiträume 2020, 2030 und 2040 Entwicklungsszenarien entwickelt sowie die finanzielle Machbarkeit mit einer Kosten-NutzenBerechnung eingeschätzt. Zum Aufgabenumfang gehört weiterhin
die Erstellung des Geschäftsplans für die nächsten Jahre, das Aufzeigen und Einwerben von Finanzierungsmitteln sowie die Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung.
Dr. Jens Unger
Layout Masterplan Hafen Constanta
Juningenieure - Fördern und Fordern
Früh übt sich! Studierende wagen als Praktikanten und Werkstudenten den ersten Schritt vom
Vorlesungssaal in die Praxis. Dieses Eintauchen in den Arbeitsalltag ist entscheidend für die
Studierenden, aber auch für die Unternehmen. Die Förderung des Nachwuchses im Unternehmen und an den Hochschulen durch die Dozententätigkeit von Mitarbeitern ist ein wichtiger
Schritt für die Inros Lackner SE. Ziel ist es, die Studierenden sowie junge Berufsanfänger frühzeitig an das Unternehmen zu binden und auf die Leitung von Projekten vorzubereiten.
Neben Ihrer Tätigkeit als stellvertretender Niederlassungsleiter in Cottbus, arbeiten Sie als Dozent an der
BTU Cottbus-Senftenberg und betreuen Bachelor- und
Masterarbeiten. Vor dem Hintergrund der sinkenden
Absolventenzahlen gewinnt die Nachwuchsförderung
für Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Welche
Herausforderungen und welcher Mehrwert für beide
Seiten sind damit verbunden?
Ohne eine gezielte Nachwuchsförderung können wir nicht zuversichtlich in die Zukunft schauen. Projektingenieure und Projektleiter werden in Zukunft immer schwerer am Arbeitsmarkt zu rekrutieren sein. Durch die Dozententätigkeit ist es möglich, frühzeitig
einen Kontakt zu den Studierenden herzustellen, um sie als Praktikanten oder Werkstudenten zu gewinnen. Im Idealfall beginnen
sie dann nach dem Abschluss als Jungingenieure im Unternehmen.
Das Begleiten der jungen Menschen auf ihrem Berufweg ist mit viel
Verantwortung verbunden.
Grundsätzlich ist es wichtig, dass ihre Arbeit anfänglich durch einen verantwortlichen, berufserfahrenen Ingenieur begleitet wird.
Durch den Master- und Bachelorabschluss stehen wir heute vor
neuen Herausforderungen. Die fachliche Ausbildung verlagert sich
stärker auf die Ingenieurbüros. Eine Entwicklung, die mit Verantwortung und Pflichten, aber auch Chancen verbunden ist.
28
IL Spezial 1|2014
>> Grundsätzlich ist es
wichtig, Nachwuchsingenieure sehr eng und
aufgabenorientiert zu
führen. Ein Mentor ist
zwingend erforderlich. <<
Dr.-Ing. Ronny Glaser
29
Perspektiven
Perspektiven
In der Regel sind die Nachwuchsingenieure hochmotiviert, sie sind
bestens mit aktuellen Standards (Normen, Regelwerken) vertraut,
haben einen sicheren Umgang mit der aktuellen Planungssoftware
und verfügen über sehr gute Fremdsprachenkenntnisse. Von Beginn
an haben die Studierenden und Absolventen das Potenzial unsere
Teams zu verstärken, sofern wir die nicht vorhandene Berufserfahrung berücksichtigen und bestimmte Grundsätze beachten. Aus
meiner Sicht ist es notwendig, zum Beispiel die jungen Mitarbeiter
an die Teamarbeit heranzuführen, sie mit den erforderlichen Leistungsinhalten in den einzelnen Planungsphasen der HOAI vertraut
zu machen und somit ihre Arbeitsweise wirtschaftlich zu optimieren.
>> “Learning by Doing“ - die
Einarbeitung in neue Aufgabenbereiche gelingt mit
der Unterstützung erfahrener Kollegen. <<
Jens Spahmann
30
Mentoren sollten die Fähigkeit besitzen, jungen Menschen für Themen und Ziele zu begeistern, Prioritäten aufzuzeigen sowie Probleme zu erkennen und lösen zu helfen.
Der Mehrwert für beide Seiten ergibt sich aus der Balance, welche
zwischen erfahrenen und jungen Ingenieuren entsteht. Aktuelle
fachliche Entwicklungen aus den Hochschulen sowie praktisches
Wissen durch die Realisierung vielfältiger Projekte können erfolgreich im Arbeitsalltag verknüpft werden. Für beide Seiten ergibt sich daraus eine Win-win-Situation, wie es so schön heißt.
2009 haben Sie neben Ihrem Studium bei Inros Lackner begonnen. Mittlerweile sind Sie als Jungingenieur
fest angestellt, haben in verschiedensten Projekten gearbeitet und sich weiter qualifiziert. Aktuell stellen Sie
Ihre Studienarbeit fertig und konnten dafür auf eine
halbe Stelle wechseln. Begleitet werden Sie von Dr.
Glaser. Wie wirkt sich Ihre intensive Praxiserfahrung
auf die Studienarbeit und berufliche Zukunft aus?
Es ist ein großer Vorteil für mich, da ich durch die Kombination
von Ausbildung, Studium und begleitender fachbezogener Anstellung mein erlangtes Wissen direkt in der Praxis anwenden und
festigen konnte. Dazu gehören auch die oft angesprochenen Soft
Skills in der Kommunikation zwischen Bauherren, Auftragnehmern und den unterschiedlichsten Gewerken. Meine Vertiefungsrichtungen sind Massivbau, Baustofftechnologie und Bauwerkserhaltung. Auf diesem breiten Grundlagenspektrum habe ich mich
mit Unterstützung von erfahrenen Kollegen schnell und umfänglich in neue Aufgabenbereiche eingearbeitet. Von Beginn an war es
dem Team der Inros Lackner SE wichtig, persönliche Potenziale zu
erkennen und zu fördern. „Learning by Doing“ hat meine fachliche Kompetenz in kurzer Zeit stark erweitert.
Diese Möglichkeit zur Entfaltung persönlicher Fähigkeiten und
Interessen sowie der sehr direkte und zwischenmenschliche Kontakt haben mich begeistert. Diese gute Zusammenarbeit ist auch
eine wichtige Basis meiner Studienarbeit. Fachlich werde ich von
Dr. Glaser unterstützt. Ziel der Arbeit ist es, die verschiedenen Methoden zur Ertüchtigung und Verstärkung von Stahl- und Spannbetonkonstruktionen darzustellen und zu bewerten.
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Fotos
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Gestaltung
Freelance Art Director
Maik Scheler
Druck
Stadtdruckerei Weidner GmbH, Rostock
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