Die Schöne und der große Clan - Evangelisches Krankenhaus Wesel
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Die Schöne und der große Clan - Evangelisches Krankenhaus Wesel
Ihr kostenloses Patientenmagazin · 1 2015 visite ZU IHR M EX M I T EM P NE L HM A R EN ! Evangelisches Krankenhaus Wesel HINTERGRUND Unentbehrlich Operationstechnische Assistenten sind im OP so wichtig wie die Chirurgen. Seite 28 THEMENWOCHE Krebs Talkrunde, Infos und Expertengespräche lockten viele Besucher ins Tumorzentrum. Seite 6 GUT ZU WISSEN Die Schöne und der große Clan Unverbindlich Mit Smalltalks lernt man leicht und ungezwungen neue Leute kennen. Das kann jeder lernen. Seite 20 Die Schwester ist ihre Mitbewohnerin, die Mutter ihre Managerin: Bei Schauspielerin Anja Kling spielt immer die Familie die Hauptrolle. REISE Einfach mal treiben lassen! Paddeln im Altmühltal, Kreuzfahrt auf dem Rhein oder mit dem Hausboot in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs: Wer Entspannung sucht, findet sie hierzulande vor allem auf den ruhigen Gewässern. Seite 42 Kompetent, modern, optimiert Aktuelles Programmheft mit allen Kursen jetzt erhältlich! Kostenlos anfordern unter Telefon (02 81) 106 – 20 71 JPM Fotodesign g n u g Bewe ! n e b i s t Le Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir haben anlässlich des Weltkrebstages erstmalig eine „Themenwoche Krebs“ ausgerichtet. Dabei wollten wir mit interessiertem Laienpublikum in den Dialog treten und über die vielen unterschiedlichen FacetRainer Rabsahl ten der Erkrankung informieren. Als Krankenhaus mit onkologischem Schwerpunkt fiel uns diese Aufgabe gar nicht schwer, denn unser stabiles Netzwerk, in dem Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen und Bereichen Hand in Hand zusammenarbeiten, ist seit vielen Jahren gewachsen und entsprechend bewährt. Betroffene und deren Angehörige finden bei uns kompetente Ansprechpartner und erfahren eine moderne Therapie auf höchstem Niveau. Weil wir modern sind und es auch bleiben wollen, haben wir zum Jahresbeginn ein Mammut-Projekt, dessen Umsetzung einer „Operation am offenen Herzen“ gleicht, angestoßen. Bis 2017 werden im Erdgeschoss rund 4.000 unserer insgesamt 21.000 KrankenhausQuadratmeter während des laufenden Betriebes umgebaut und mit dem Ziel saniert, Akutbehandlungen noch rascher durchführen zu können, Wege zu verkürzen und Abläufe zu optimieren. Auch der Eingangs- Neu im Visalis Therapiezentrum: Ortho-Pilates: eine sanfte Therapiemöglichkeit für Frauen, Männer und Jugendliche jeden Alters. Das Training ist speziell bei Rückenbeschwerden geeignet. Weitere Infos finden Sie in unserem Kursheft! bereich bekommt ein „Tuning“ und wird sich danach freundlich und hell präsentieren. Zudem schaffen wir neue Kapazitäten, in dem wir oberhalb der Technikzentrale vier Etagen aufstocken werden. Das schafft Platz für weitere Patientenzimmer, denn dank der sehr guten Nachfrage unserer medizinischen und ärztlichen Leistungen stoßen wir an unsere Aufnahmegrenzen. Informieren Sie sich bei der Lektüre unserer aktuellen Visite über Neues und Wissenswertes aus unserem Hause. Dabei wünsche ich Ihnen viel Freude. Und falls Sie Patientin oder Patient in unserem Hause sind, gute Genesung. Physio- und Medizinische Trainingstherapie Präventions- und Fitnesskurse · Rehasport Schermbecker Landstraße 88a 46485 Wesel eMail: [email protected] Internet: www.visalis.de Mit freundlichem Gruß Ihr Rainer Rabsahl Geschäftsführer Evangelisches Krankenhaus Wesel GmbH 3 INHALT Von Frauen – mit Frau REPORTAGE 10 en – für Frauen GUT ZU WISSEN Gut in Erinnerung Immer schön langsam! Der erste Kuss und der schönste Triumph – wer könnte das je vergessen. Warum wir uns erinnern, und wie wir daraus Kraft schöpfen können. Joggen ist gesund, aber nur, wenn Tempo und Laufeinheiten moderat ausfallen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie. 7 Armband für Handwerker Auf zu neuen Ufern! 42 17 Kanu, Hausboot oder Flusskreuzfahrtschiff: Ein Urlaub auf dem Wasser ist Erholung pur. Darauf gibt Ihnen unser Autor sein Wort. Es ist immer dasselbe: Gerade, wenn man einen Nagel braucht, ist er nicht zur Hand. Der neue Magnogrip könnte das Problem lösen. KÖRPER UND SEELE Mehr Wasser, bitte! 32 Die meisten Menschen trinken zu wenig. Es gibt aber einfache Tricks, wie Trinkmuffel öfter mal zum Wasserglas greifen. Frisch vom Feld 47 Zentrale Notaufnahme Die erste Anlaufstelle für Notfallpatienten im Krankenhaus optimiert interne Abläufe. © EVK Wesel 46 Kunst im Krankenhaus Für interessierte Betrachter gibt es viel zu sehen: Bilder, Skulpturen, heimische Hölzer und mehr ... 34 © EVK Wesel (2), Fotolia (1) 9 "mit Hirn & Verstand" Unter diesem Aktionsmotto feiert die Abteilung Neurologie ihr 40-jähriges Bestehen. Starkes Frauenteam (v.l.): Dr. Katrin Sawitzki, Dr. Sabine Findt und Dr. Simone Heinrich. N ach dem Chefärztinnenwechsel in der Abteilung Gynäkologie und Senologie zum Jahresbeginn geht es mit geballter Frauenpower in diesem Bereich weiter. Dr. Susanne Findt (Mitte) hat die Leitung des Bereiches übernommen und fungiert gleichzeitig noch als Netzkoordinatorin im kooperativen Brustzentrum. Auch der Ausbau des Gynäkologischen Krebszentrums gehört zu ihrem Aufgabenbereich. „Mein Team und ich möchten Frauen jeden Alters eine exzellente Anlaufstelle sein in allen gynäkologischen Belangen“, HINTERGRUND Die zweite Meinung 18 Angeblich wird zu viel operiert. Deshalb stärkt ein Gesetz die Rechte der Patienten. Georg Baum, DKG-Hauptgeschäftsführer, entkräftet die Vorwürfe. UNTERHALTUNG Entlassung nach Plan 22 In jedem Krankenhaus gibt es Entlassungsmanager, die die Zeit nach dem Aufenthalt planen. Worauf Patienten achten müssen. 21 In kleinen Schnitten 30 4 Bei minimal-invasiven Operationen wird jeder Eingriff möglichst klein gehalten. Das führt zu weniger Schmerzen und hinterlässt kaum Narben. betont die Medizinerin. Tatkräftige Unterstützung erhält Dr. Findt von der leitenden Oberärztin Dr. Simone Heinrich (rechts), die vor Kurzem neu dazustieß und erste Ansprechpartnerin im Bereich uro-gynäkologischer Fragestellungen ist. Oberärztin Dr. Katrin Sawitzki (links) ist vielen Patientinnen bereits seit Jahren bekannt. Brustdiagnostik ist ihr Schwerpunkt. Gemeinsam mit vier Assistenzärztinnen versorgen sie Patientinnen auf Station 1b, im THEO und in der gynäkologischen Ambulanz im Erdgeschoss. Gehört und gelesen Mit viel Familiensinn Ein Barkeeper kommt der Mafia in die Quere, und eine Mutter bleibt ein Jahr lang im Bett – diese Geschichten müssen Sie einfach lesen und hören. Die Filmschönheit Anja Kling lebt in einer Großfamilie. Darüber hat die Schauspielerin sogar ein unterhaltsames Buch geschrieben. 36 Kurzgeschichte 24 Die Madrider finden Horst Evers richtig dufte. Warum ist das nicht in Berlin so? Mette-Marits neuer Weg 40 Die norwegische Prinzessin musste viel Kritik einstecken, sie geht immer selbstbewusster damit um. Frühlingzeit ist auch Rhabarberzeit. Wie die vitaminreichen Stangen am besten schmecken, und was zu beachten ist. Vor lauter Bäumen 46 Ruhe und gesunde Luft – es gibt viele Gründe, dem Wald mal wieder einen kurzen oder langen Besuch abzustatten. KOLUMNEN 33 Das Leben in Twenge 51 Hahnes Gedanken RÄTSEL 15 Kreuzworträtsel 26 Bilderrätsel 33 Silbenrätsel/Rechenquadrat/Schach 41 Sudoku/Schiffe versenken 49 Personenrätsel/Kreuzwortgitter 50 Rätselauflösung RUBRIKEN 50 Impressum 5 TITELTHEMA Themenwoche Kr ebs L aut Statistik erkrankt jeder zweite Bundesbürger im Laufe seines Lebens an Krebs. Das Risiko steigt mit zunehmendem Lebensalter. Aber dank deutlich besserer Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten ist die Krankheit heute kein pauschales Todesurteil mehr. Um aufzuzeigen, was in der modernen Medizin in leistungsfähigen spezialisierten onkologischen Zentren alles möglich ist, hatte das Tumorzentrum Wesel zur „Themenwoche Krebs“ eingeladen. Im beheizten Festzelt und in den relevanten Bereichen wollten Veranstaltungen mit gesundheitlichem Mehrwert informieren, aufklären und Ängste zer- 6 streuen. Zahlreiche Menschen nutzten die Gelegenheit und suchten den persönlichen Dialog mit Ärzten, Pflegefachkräften und Experten. Was, wenn es mich trifft? Wo finde ich wohnortnah Ansprechpartner? Wie erleben meine Angehörigen die Erkrankung? Welche Therapie ist die richtige? Wieso wirkt Chemotherapie heute anders als noch in den 1970erJahren? Welche Nebenwirkungen erwarten mich? Was hat es mit Sanddornfruchtfleisch-Öl auf sich? Können Antioxidantien lecker schmecken? Was kann ich vorbeugend tun? Fragen über Fragen tun sich auf, wenn die Diagnose Krebs gestellt www.luederwohlenberg.de Information, Aufklärung, Kennenlernen der Akteure und Präsentation des Netzwerkes: Das TUMORZENTRUM WESEL stellte sich vor. Auch Profipatient Raderscheid sorgte mit der richtigen Dosis Humor für einen gelungenen Netzwerktag. wird. Allein der reine Verdacht, erkrankt sein zu können, reicht oft schon aus, um das Gedankenkarussell in Gang zu setzen. Umso wichtiger ist es, sich schlau zu machen. Sehr viele Menschen nutzen dazu heute das Internet als Plattform. „Dr. Google“ weiß vermeintlich auf alles eine Antwort. Aber dem ist erwiesenermaßen nicht so – im Gegenteil, so Markus Gehling: „Man erfährt im Web zwar sehr viel, aber nicht, was einem wirklich hilft.“ Als Betroffener weiß er, genauso wie Fritz Elmer und Annette Rexrodt-von Fircks, wovon er spricht. Beim gemeinsamen Podiumtalk mit Dr. Wolfram Kalitschke, Leiter des Tumorzentrums, Pflegedienstleiter Michael Nühlen und Psychoonkologin Dr. Birgit Zilch-Purucker sprachen die drei offen darüber, was die Erkrankung mit ihnen gemacht hat. Ängste, Vorbehalte, Erwartungen, Hoffnungen, Konsequenzen und Ein- In der Talkrunde tauschten sich Betroffene sowie Medizin- und Pflegeexperten aus und redeten offen über ihre Erfahrungen. drücke ihrer Behandlung zeugten davon, dass Aufklärung das A und O ist. Denn Wissen über die Art und den Wirkmechanismus der Erkrankung, über die Behandlungsmöglichkeiten, über ergänzende Therapieangebote und das persönliche Gespräch mit dem Experten können wichtige Garanten im Heilungsprozess sein. Einig waren sich alle darin, dass Angehörige wichtige Rettungsanker sind und unbedingt involviert statt ausgegrenzt werden sollten. Anlässlich des Weltkrebstages hatte sich das Tumorzentrum Wesel, in dessen vier onkologischen Organzentren jährlich über 1.200 Krebsfälle behandelt werden, auf die Fahne geschrieben, umfassend zu informieren. Entsprechend lag es nahe, Professor Dr. med. Ulrich Dührsen vom Kooperationspartner Universitätsklinikum Essen einzuladen. Dieser zeigte in seinem Fachvortrag eindrücklich die „ermutigende Erfolgsstory der Chemotherapie“ auf, denn die medikamentöse Therapie gegen Krebs hat eine interessante Geschichte vorzuweisen. Vom einstigen Nebenprodukt im Ersten Weltkrieg eingesetzter Kampfgase über starke Zytostatika, welche die Zellteilung hemmen, hin zu modernen Antikörper-, Hormonund (Radio-)Immuntherapien sind heute aktuell unter anderem zielgeProf. Dr. Ulrich Dührsen spannte den Bogen von den Anfängen der Behandlung bis zur heutigen Krebstherapie. 7 „mit Hirn & Verstand“ Abteilung NEUROLOGIE feiert 40-Jähriges mit großem Programm D Während der Erkrankung ist gutes Aussehen insbesondere bei den Patientinnen ein großes Thema. Es gab Schmink- und Perückentipps von den Profis (o. l.). Maher Qweider, Ärztlicher Leiter der Strahlentherapie Wesel, erklärte nicht nur wie eine Bestrahlung funktioniert und wirkt, sondern auch wie die individuelle Patientenlagerung dabei optimal erfolgt. In der Therapeutischen Einheit Onkologie (ThEO) gab es viel zu hören, sehen und zu probieren. Neben medizinischen Infos gab es auch Kosmetiktipps Dies war auch die Intention des Netzwerktages. Alle Bereiche, die im Tumorzentrum Wesel in den Behandlungsprozess von Krebserkrankten involviert sind, stellten sich vor. In der Strahlentherapie erklärte Radioonkologe Maher Qweider, wie ein Linearbeschleuniger funktioniert und wie die Strahlen an den Ort des Geschehens gelangen, ohne dabei gesundes Gewebe zu schädigen. Im Enddarmzentrum konnte man sich davon überzeugen, dass eine Darmspiegelung wirklich alles offenlegt, selbst kleinste Befunde. Das kann überlebenswichtig sein, denn rechtzeitig erkannt, kann vor allem Darmkrebs gut geheilt werden. Schonende Operationsmethoden wurden im ambulanten Operationszentrum (AOZ) demonstriert, und das ThEO, die Therapie Einheit Onkologie, wo wochentags die ambulante Chemotherapie stattfindet, 8 © EVK Wesel (7) richtete Arzneien im Einsatz, die nur noch die bösartige Zelle treffen und das gesunde Gewebe weitestgehend verschonen. Mit seinen Berichten und medizinischen Fallbeispielen machte der Onkologe vielen der Anwesenden Hoffnung. Einige nutzten im Anschluss noch gern das Angebot, sich an den unterschiedlichen organspezifischen Thementischen Information aus erster Hand einzuholen. Im Enddarmzentrum konnte eine Darmspiegelung am Demo-Modell verfolgt werden. öffnete seine Pforten. Dort wurden leckere Shakes und andere hochkalorische Häppchen zur Verkostung gereicht, die manche Patienten während kräftezehrender Therapiephasen zusätzlich konsumieren sollen, um nicht an Körpergewicht zu verlieren. Zudem informierten Seelsorge, Psychoonkologie, Sozialdienst sowie Onkologische Fachpflege, Aromapflege und Therapeutic Touch über ihre Arbeit. Das Velener Haarstudio Rieswick zeigte diverse Perückenmodelle, zudem gab es Kosmetiktipps für Patientinnen während der Chemophase. Auch die Themen Bewegung und gesunde Ernährung fehlten nicht. So lässt sich das Risiko für ein Rezidiv beim Brustkrebs um 50 Prozent senken, wenn man regelmäßigen Sport treibt. Mit natürlichen Antioxidantien, aufgenommen durch Nahrung oder Flüssigkeit, lassen sich die gefürchteten freien Radikale eindämmen. Nach so viel Information rauchte vielen Besucherinnen und Besuchern sprichwörtlich der Kopf, aber „Profi-Patient Raderscheid“ alias Lüder Wohlenberg sorgte zum Abschluss mit seiner humoristischen Einlage dafür, dass alle mit einem guten Gefühl den Heimweg antreten konnten. In der Themenwoche standen auch Tumore des zentralen Nervensystems und deren Zusammenhang mit dem Anfallsleiden Epilepsie auf der Agenda. Fachärzte für Neurologie zeigten, worauf zu achten ist, und gingen auf Fragen aus dem Publikum ein. Wer sich über das etablierte onkologische Netzwerk des Tumorzentrums informieren will, kann dies auf www.evkwesel.de tun. Dort gibt es einen kurzen anschaulichen und laiengerechten Videobeitrag. ie Abteilung für Neurologie und klinische Neurophysiologie des Evangelischen Krankenhauses Wesel begeht in diesem Jahr unter dem Aktionsmotto „mit HIRN & VERSTAND“ ihr 40-jähriges Bestehen. Mit ihrem Schlaganfallzentrum Niederrhein/Stroke Unit ist die Abteilung für die Region einzigartig und von immenser Bedeutung. Neben akuten und chronischen Erkrankungen des Nervensystems – insbesondere Schlaganfallerkrankungen, Epilepsien (Anfallskrankheiten) – werden hier Patienten mit entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems, wie Multiple Sklerose oder Gehirnhautentzündung, aber auch Hirnabbau-Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer und sonstigen Demenzen therapiert. Ein weiterer großer Aufgabenkreis ist die Schmerzbehandlung, insbesondere im Bereich der Kopf- und Gesichtsschmerzen, sowie die Therapie von Nerven- und Hirntumoren und Schlafstörungen. Viele Untersuchungsmethoden wie EEG (Elektroenzephalogramm), EMG (Elektromyographie), NLG (Nervenleitgeschwindigkeitsmessung), Doppler- und Duplexsonographien werden unter anderem durch hochmoderne © EVK Wesel computer- und kernspintomographisch gestützte Untersuchungsmethoden ergänzt, sodass stationäre und ambulante Patienten eine bestmögliche Erkennung und Behandlungskontrolle ihrer Erkrankung erfahren. Stroke Unit – SchlaganfallSpezialeinheit für die Region Neben der Normalstation stehen zwölf interdisziplinär geführte Betten auf der Intermediate Care-Station – der Überwachungsstation – zur Verfügung. Davon sind acht Betten als spezielle Schlaganfalleinheit, die sogenannte Stroke-Unit, ausgerichtet und zertifiziert. Das Land Nordrhein-Westfalen hat diese als einzige regionale StrokeUnit zur Versorgung des rechtsrheinischen Kreises Wesel ernannt. „Das 40-jährige Bestehen dieser für Wesel und das Umland so bedeutenden Abteilung werden wir im Laufe des Jahres gebührend feiern“, sagt Chefarzt Dr. Winfried Neukäter. „Wir möchten mit verschiedenen Veranstaltungen die vielfältigen Themenschwerpunkte und Behandlungsfelder der Neurologie einer breiten Öffentlichkeit präsentieren und zugänglich machen.“ Veranstaltungen Im Rahmen der Themenwoche Krebs ist die Reihe „Die Neurologie informiert“ mit zwei Vorträgen über Tumore des zentralen Nervensystems und Epilepsie gestartet. Weitere Termine der Vortragsreihe im 1. Halbjahr: ■20. April, 19.30 Uhr: Chefarzt Dr. Winfried Neukäter thematisiert im Bildungswerk Raesfeld das „Risiko Schlaganfall“. ■7. Mai, 19.30 Uhr: Chefarzt Dr. Winfried Neukäter referiert im Krankenhaus Wesel zum Thema „Chronischer Kopfschmerz – Mir brummt der Kopf“, Marcus Wolzik-Großmann, leitender Oberarzt der Neurologie und klinischen Neurophysiologie redet über „Schwindel – In mir dreht sich alles!“. ■10. April, 18 Uhr: Jürgen Mette, evangelischer Theologe und ehemaliger geschäftsführender Vorsitzender der Stiftung Marburger Medien, liest aus seinem Buch „Alles außer Mikado. Leben mit Parkinson“ (Krankenhaus-Vortragsraum). ■11. April, 10 Uhr: Es findet ein Parkinson-Tag für Betroffene und Angehörige im Evangelischen Krankenhaus Wesel statt. ■8. Mai, 19 Uhr: 6. Weseler Neurolauf – „Aktiv gegen den Schlaganfall“. Anmeldung und mehr Infos auf www.neurolauf.evkwesel.de. ■Freitag, 4. September: Offizielle Feier mit Open-Air-Konzert „Musik im Park“ und Lichterfest mit den preisgekrönten Ausnahmemusikern des Café del Mundo im krankenhauseigenen Park. Die Abteilung für Neurologie lädt Lauffreunde, egal welchen Alters, mit und ohne Handicap, zum Jedermann-Benefiz-Neurolauf in den Aaper Busch ein. 9 Das Mammut-Projekt Hinhören lohnt sich Die ZENTRALE NOTAUFNAHME wird für sechs Millionen Euro umgebaut. Dieses bringt vor allem optimierte Abläufe mit sich. S 46 E © EVK Wesel eit vielen Jahren bieten die Medizin- und Pflegeexperten des Evangelischen Krankenhauses Gesundheit zum Hören an. Dabei stehen Aufklärung und Dialog im Vordergrund. Denn mündige Patienten sollten wissen, was im Körper passiert und was sie dazu beitragen können, um gesund zu bleiben. Nur wer gut informiert ist, kann die richtigen Entscheidungen für das eigene körperliche, geistige und soziale Wohlbefinden treffen. Getreu dem Leitmotiv „Wir achten auf Ihre Gesundheit“ bietet der Gesundheitskompass Niederrhein mit seinem halbjährlich wechselnden Programm an unterschiedlichen Orten (Wesel, Hamminkeln, Mehrhoog, Haldern, Hünxe, Büderich, Schermbeck und Raesfeld) eine ideale Plattform, um Wissen aus erster Hand zu bekommen und sich mit anderen auszutauschen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Broschüre liegt im Krankenhaus, in Arztpraxen und Apotheken aus und steht zum Download unter www.evkwesel.de bereit. Eine ganz besondere Büchersammlung präsentiert sich im Foyer. Hinschauen lohnt sich K unstschaffende aus der Region zu unterstützen, das ist eine ambitionierte Aufgabe, der das Evangelische Krankenhaus Wesel gerne nachkommt. Seit Jahren lädt die Klinik deshalb zu Ausstellungen lokaler Künstler ein. Aktuell ziert die beeindruckende und außergewöhnliche „Holzbücher“-Sammlung von HausSchreiner Werner Poetschki unterschiedliche Bereiche des Krankenhauses. Rund 100 heimische Hölzer hat der 53-Jährige während der vergangenen Jahre gesammelt und für Archivierungszwecke so aufgearbeitet, dass sie, in der Vitrine aufgestellt, die Anmutung eines Buches haben. Als erfahrener Fachmann für den natürlichen Rohstoff hat Poetschki große, eckige Stücke aus Bäumen und Sträuchern geschnitten und diese langsam trocknen lassen. Anschließend hat er das Holz gehobelt und lackiert. Auf dem „Buchrücken“ der Exponate wurde die ursprüngliche Rinde belassen. Dort aufgebracht ist ein kleines Schild mit der genauen Bezeichnung. Ganz nebenbei, bei einem Spaziergang durch die Gesundheitseinrichtung hat so mancher Patient und Besucher seine botanischen Kenntnisse erweitern können. Noch mehr Kunst gibt es im Ambulanzflur zu bestaunen. Dort finden regelmäßig wechselnde Bilderausstellungen statt. Zum Jahresanfang zeigten die Künstler Hanne Ness, Jutta Kehl, Ulrike Wennmann und Ursula Kühn Auszüge aus ihrem vielfältigen Repertoire. Von Anfang März bis Ende Mai präsentiert Helga Großbodt ihre „Paar-Konstellationen“. Mit reduzierter Form- und Farbauswahl erzählt die Schermbecker Malerin in ihren abstrahierten Bildern und modellierten Plastiken Geschichten. Die überwiegend großformatigen kreativen Acrylwerke mit plastischer Untergrundgestaltung lassen bei genauer Betrachtung verblüffende Dialoge und Konstellationen zwischen den Menschen- und Figurenpaaren sichtbar werden. ine moderne neue zentrale interdisziplinäre Notaufnahme (ZNA) soll es werden. Vier große Bauabschnitte sind bis zur Fertigstellung des Gesamtprojektes „Vereinheitlichung der Aufnahmeprozesse“ im Jahr 2017 erforderlich, um das Mammut-Bauvorhaben im laufenden Betrieb umsetzen zu können. Mit dem Umbau des Zentrallabors ist der erste bereits nahezu vollständig erfolgt. Die Phasen 2 und 3, Umbau der ZNA sowie Erweiterung der fachärztlichen Ambulanzen, folgen unmittelbar und werden zwangsläufig nicht unbemerkt an Mitarbeitenden sowie Patientinnen und Patienten, die die- se Anlaufstelle im Notfall oder aber terminiert aufsuchen, vorübergehen. Wie bei jeder Baustelle inmitten eines bestehenden Baukörpers ist mitunter mit lästigen Beeinträchtigungen wie Lärm, Staub und Schmutz zu rechnen. Zuletzt werden Aufnahmebereich und Eingangsbereich kernsaniert und optisch aufgefrischt. Insgesamt rund sechs Millionen investiert das Evangelische Krankenhaus Wesel in diese sehr umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen. Im Vorfeld beleuchteten unterschiedliche interne Arbeitsgruppen die bisherigen Abläufe in den genannten Bereichen. Die Teilnehmer gaben Optimierungsempfehlungen und entwarfen verbesserte patientenorientierte Prozessketten. Laufwege, medizinische Geräteausstattung, personelle Qualifikationen, organisatorische und administrative Abläufe – alles stand auf dem Prüfstand. So wird beispielsweise ein neues Computertomographiegerät in der neuen ZNA künftig dafür sorgen, dass die Erstdiagnostik noch rascher direkt vor Ort erfolgen kann. Zudem wurde der Erstaufnahmevorgang bereits anhand der gewonnenen Erkenntnisse verändert und das sogenannte „Manchester Triage System (MTS)“ wird seit Kurzem angewandt. Jeder Patient erhält rechtzeitig alle notwendigen Behandlungen © EVK Wesel Visite befragte Katharina Rehm, pflegerische Leiterin der ZNA, über die Arbeitsweise der Notaufnahme. Was hat sich jemand, der die Zentrale Notaufnahme aufsucht, darunter vorzustellen? „Eine Pflegefachkraft nimmt während der Kernzeiten den Patienten unmittelbar nach Eintreffen in der ZNA in Empfang und macht eine Ersteinschätzung. Diese soll sicherstellen, dass alle Patienten eine rechtzeitige Behandlung erhalten. Somit kann das Risiko gesenkt werden, dass wichtige Zeit im Rahmen der Erstdiagnostik bei einem Erkrankten oder Verletzten mit nicht offensichtlicher Notfallsymptomatik verstreicht, bei dem aber durchaus eine ernste Erkrankung besteht.“ Bedeutet das also, dass die Behandlungsreihenfolge entsprechend der Behandlungsdringlichkeit priorisiert wird? „Genau. Das MTS bringt genau diesen Effekt und sorgt dafür, dass jeder Patient objektiv, systematisch nach einer standar- disierten Methodik eingeschätzt und eingestuft wird. In der Konsequenz kann es dadurch natürlich leider auch einmal vorkommen, dass Patienten bei einer hohen Frequentierung der Zentralen Notaufnahme längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen als vermeintlich nach ihnen Eintreffende.“ Wie stellen Sie sicher, dass Veränderungen des Befindens, zum Beispiel zunehmende Schmerzsymptomatik, während der Wartezeit auch wahrgenommen werden? „Die Pflegefachkraft, die eine Ersteinschätzung vorgenommen und dokumentiert hat, behält ‚ihren‘ Patienten während der gesamten Wartezeit in der ZNA im Auge und ist dessen erste Ansprechpartnerin in solch einem Falle. Wir sehen uns als Serviceeinheit, die den Patienten und dessen Belange in den Mittelpunkt stellt. “ Dann sind Patienten bei Ihnen ja in den besten Händen. Besten Dank für das Interview. 47 Freunde und Förderer der Palliativ-Initiative Brünen. © EVK Wesel Mehr Mobilität für e.Vita PFLEGEDIENST finanziert dank großzügiger Spenden neues Auto D ank überragender Spendenbereitschaft darf sich e.Vita seit Oktober 2014 über ein neues Fahrzeug freuen. Der ambulante Palliativpflegedienst ist nun noch mobiler. Möglich wurde diese Investition in den neuen Opel Corsa durch das große Engagement der Palliativinitiative Brünen, des Rotary Clubs Lippe-Issel und den läuferischen Einsatz von Michael Terhorst im vergangenen Jahr. Der BP-Mitarbeiter hatte beim VIVAWEST Marathon mithilfe seines Arbeitgebers 4.430 Euro erlaufen. Dazu kamen rund 7.000 Euro durch Startgelder und großzügige Spenden der Sportler beim „Turnier der Tausend Torten“ im Golfclub Weseler Wald zusammen. Dieses wurde zum dritten Mal vom Weseler Transportunternehmer Jan Ridder vom Rotary Club Lippe-Issel organisiert. Dessen Präsident, Chefarzt Dr. Rüdiger Schmidt, lobte die Veranstaltung, die seit 18 Jahren Golfer aus der Region anzieht, als ein gelungenes VorzeigeBenefizprojekt. „Mit dem TTT haben wir die Möglichkeit, palliative Arbeit zu fördern und gleichzeitig Golfsportler darüber zu informieren. Symbolisch gese- 48 hen macht es mindestens die Hälfte der Torte aus“, beschreibt Barbara Schwarz das vielseitige Engagement der Palliativinitiative Brünen. Gemeinsam mit Christa Brögeler und weiteren Mitstreitern ist sie seit Jahren ehrenamtlich aktiv, denn sie weiß, dass erst durch die gespendeten Gelder so manches möglich wird. Pflegefachteam legt 150.000 Kilometer zurück „Dank der unermüdlichen Förderung durch Einzelpersonen, Firmen, aber auch insbesondere der Palliativinitiative Brünen, können wir jetzt noch schneller bei unseren Patienten sein“, lobt e.Vita-Leiterin Christel Wolbring. Da der Pflegedienst das ganze Jahr rund um die Uhr im Einsatz ist, sind Flexibilität und Mobilität wichtig. Nicht selten werden Pflegeeinsätze ad hoc angefordert, da Angehörige an ihre Grenzen stoßen. Ihr achtköpfiges ausgebildetes Palliativpflegefachteam versorgt zurzeit rund 130 Patienten pro Jahr in allen Ortsteilen von Wesel, Hamminkeln, Hünxe und in Randbezirken von Rees. Dabei legen die Pflegefachkräf- te rund 150.000 Kilometer zurück. Im häuslichen Umfeld wird dann alles Mögliche getan, um die Lebensqualität zu steigern. „Wir können zwar das Ziel der Lebensreise nicht verändern, aber die Bedingungen, unter denen jemand reist, schon“, sagt Wolbring. Auch das neue Jahr startete mit einer Benefizaktion. Am 20. Februar fand im Scala Kulturspielhaus ein Konzert zugunsten von e.Vita statt. Unter dem Motto: „Zeit fürs Leben — Zeit für Musik“ traten lokale Künstler auf: tres amigos, ZWAKKELMANN solo und The Rebel Tell Band. Das diesjährige 19. „Turnier der Tausend Torten“ im Golfclub Weseler Wald findet am Sonntag, 19. Juli 2015 statt. e.Vita Spendenkonto: Evangelisches Krankenhaus Wesel Stichwort e.Vita IBAN: DE82 3565 0000 0000 2011 37 BIC: WELADED1WES Kto-Nr. 201 137 BLZ: 356 500 00 Bank: Verbandsparkasse Wesel 49 Rätselauflösung Bilderrätsel von Seite 26 Kreuzworträtsel von Seite 15 Summen-Sudoku von Seite 41 Kreuzwortgitter von Seite 49 Sudoku leicht von Seite 41 Schach von Seite 33 1. Dd8 1. ... Kxe5 2. Dh8++ 1. ... Kc5 2. Se6++ 1. ... Lf ~ 2. f4++ 1. ... Lg ~ 2. Se6++ 1. ... dxe5 2. Dxd5++ 1. ... dxe4 2. Dxd6++ Wortspiel von Seite 49 Sudoku mittel von Seite 41 Silbenrätsel von Seite 33 1. JAEGER, 2. GENERAL, 3. SENSIBEL, 4. FRECHHEIT, 5. BUCHECKER, 6. KAPITAEN, 7. MANCHMAL, 8. BUCHSTABE, 9. KAKTUS, 10. APPETIT Geschichte ist machbar Rechenquadrat von Seite 33 Schiffe versenken von Seite 41 Personenrätsel von Seite 49 Impressum KlinikRundschau in Zusammenarbeit mit Evangelisches Krankenhaus Wesel Abteilung Unternehmenskommunikation Ihr Patientenmagazin www.klinikrundschau.de Herausgeberin Deutsche Krankenhaus Verlagsgesellschaft mbH Hansaallee 201 40549 Düsseldorf Telefon (02 11) 17 92 35-0 Internet: www.dkvg.de E-Mail: [email protected] 50 Redaktion Madsack Medienagentur GmbH & Co. KG August-Madsack-Straße 1 30559 Hannover Internet: www.madsack-agentur.de Redaktionsleitung Sandhya Wilde-Gupta, Jelena Altmann Telefon (05 11) 518-3002 E-Mail: [email protected] Layout und Satz Sabine Erdbrink Autoren dieser Ausgabe Stephan Fuhrer Bert Strebe Prem Lata Gupta Astrid Fabricius Jörg Steinleitner Knut Diers Evelyn Beyer Bernd Haase Dr. Dieter Stürzebecher Peter Hahne Rudi Stallein Anja Schmidt Charli van Howen Titelfoto picture alliance, SuccoMedia / Ralf Succo Bildbearbeitung Jörg Wohlt,Silke Söth, Sabine Erdbrink Anzeigen Olaf Kuhlwein Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG, Hannover Telefon (05 11) 518-21 10 E-Mail: [email protected] Redaktionsbeirat Dr. rer. pol. Josef Düllings, Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. Prof. Dr. med. Axel Ekkernkamp, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer Unfallkrankenhaus Berlin Dr. rer. pol. Rudolf Kösters, Ehrenpräsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V. Irene Maier, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen Deutschlands e.V. Dorothée Neubert, Geschäftsführerin der Deutschen Krankenhausverlagsgesellschaft mbH Dipl.-Kfm. Wolfgang Pföhler, Vizepräsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V. Dr. rer. pol. Hans Rossels, Hauptgeschäftsführer der Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH Prof. Dr. jur. Peter Schiwy, Intendant a.D. Dr. med. Andreas Tecklenburg, Vizepräsident der Medizinischen Hochschule Hannover Prof. Dr. med. Hans-Fred Weiser, Präsident des Verbandes der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e.V. Vertrieb Deutsche Krankenhaus Verlagsgesellschaft mbH Sylke Klingen-Wolters Telefon (02 11) 17 92 35 13 E-Mail: [email protected] Druck Frank Druck GmbH & Co. KG Industriestraße 20 24211 Preetz/Holstein Bezug Die KlinikRundschau erscheint vierteljährlich. 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