Ihr seid das Salz der Erde
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Ihr seid das Salz der Erde
Ihr seid das Salz der Erde. Mögen sie sich nicht verletzten, damit sie das Wenn aber das Salz fade wird, womit soll man es Salzwasser nicht brennt und beisst! salzen? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Leuten zertreten zu werden. Matthäus 5,13 Andere Ferienreife werden diesen Sommer – hoffentlich! – noch oft das Salz auf ihrer Haut spüren, weil die Sonne den Schweiss aus den Poren treibt - Liebe Katechetinnen, liebe Angehörige und Gäste, oder weil sie die Anstrengung zum Schwitzen bringt, liebe Gemeinde! etwa beim Erklimmen eines steilen Bergpfades. Auch wenn der Sommer dieses Jahr mit uns Verstecken spielt - Haben Sie vielleicht auch bald Mögen sie genügend trinken und Salz zu sich nehmen! Urlaub am Strand in Aussicht? - Und so manche Ferienhungrige freuen sich auf das Ja, bald tummeln sie sich wieder, die Ferienlustigen, schmackhafte Essen, dass ihnen im Hotel oder in im riesigen Salzspeicher Meer und lassen sich von einem gemütlichen Bistro serviert wird und knabbern seinen Wellen tragen und treiben. Viele Kinder werden zum Apéro salzige Grissini. Möge nachher nur die beim ersten Baden unmissverständlich ihr Gesicht Suppe nicht versalzen sein! verziehen, weil das Meer so komisch schmeckt. Und nach ein paar Tagen entdecken sie vielleicht mit So vielfältig wirkt es, das Salz der Erde. Ohne dieses Vergnügen, dass sie sich gegenseitig kleine Salz ist unser Leben gefährdet und fad, langweilig und Botschaften auf die salzigen Arme schreiben können. ohne Genuss. Zuviel von diesem Salz aber macht das Leben ungeniessbar, sauer und durstig. Und kostbar ist es, das Salz der Erde. Der Reichtum Was mutet uns Jesus da zu? – Auf, strengt euch an, der alten Salz-Städte zeugt davon. Besonders in gebt dem Leben Würze und Geschmack, seid nicht früheren Zeiten war ja das weisse Gold unentbehrlich, fade, sondern nützlich für die Welt! um Nahrungsmitteln vor schnellem Verderben zu Was wird da von uns gefordert? – Auf, ihr sollt schützen. wirksam und unentbehrlich sein wie Salz, wie Salz lasst euch gebrauchen und verbrauchen! Auf, Nun sagt Jesus in seiner Bergpredigt zu uns: Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das kostbare Salz, dass das Leben erhält und geniessbar macht, das gewisse Etwas im Lauf dieser Welt. Ihr Katechetinnen, die ihr mit Engagement und so mancher Kraftanstrengung die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen habt: Ihr seid das Salz der Erde! Ihr Familienangehörige und Verantwortliche in den Kirchgemeinden, die ihr sie dabei unterstützt und durchdringt und düngt die Welt wie Salz mit eurem guten Tun und Handeln: katechetisch, verkündigend, diakonisch, musikalisch, leitend… Wie Salz reinigt die Erde mit eurer ganzen Kraft, mit Herzblut, Haut und Haar. Ihr seid das Salz der Erde! Was für ein Anspruch! Muss man da nicht zur Salzsäule erstarren? Wie können wir dem je gerecht werden? Wie sollten wir da je selig werden? begleitet habt. Ihr seid das Salz der Erde! Praxisbegleiterinnen, Pfarrpersonen, Behörden- Liebe Gemeinde, nun habe ich Sie auf einen Holzweg mitglieder, Sigriste, Kirchenmusikerinnen und – mitgenommen, der schon so oft gepredigt wurde - musiker: Ihr seid das Salz der Erde! innerhalb und ausserhalb der Kirche -, das gebe ich offen und noch so gerne zu! Auf diesem Holzweg wird das gnadenlose Gesetz der Ihr seid das Salz der Erde. Wir müssen nichts dafür Leistung verkündigt, das unaufhörlich fordert und tun, wir sind es einfach, und zwar allein deshalb weil erzwingt. Wer selig werden will, wer das Salz der Erde Jesus uns zuspricht, kostbares Salz zu sein. sein will, muss hier unter Schweiss und Tränen dafür Wer’s glaubt wird selig! - In diesem Fall ja! arbeiten und unaufhörlich Cumulus-Punkte sammeln. Ihr seid das Salz der Erde, sagt Jesus. Dann fährt er Nur dann ist man etwas wert und erhält seinen fort: gerechten Lohn. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll man es Eine gesalzene Predigt, in der Tat, die für meinen salzen? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen Geschmack kräftig versalzen ist. Denn sie macht das und von den Leuten zertreten zu werden. Leben ungeniessbar und trocknet Leib und Seele aus; Ein seltsamer Satz, der zugleich beunruhigt. Wie kann sie erzeugt einen Lebensdurst, den keine Leistung Salz salzlos werden und seine Kraft verlieren? Das und kein Lohn der Welt stillen kann. Salz der Erde bleibt doch stets Salz und verliert nicht Wer’s glaubt wird selig - heisst es zuweilen. In diesem plötzlich seine Wirkung. Fall nützt aller Glaube nichts. Jesus legt hier den Finger auf eine wunde Stelle und sein Predigtsalz brennt. Offensichtlich verhält sich in Hören wir noch einmal auf das Wort Jesu: Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Salz - nicht: Ihr sollt das Salz sein. Oder: Wenn ihr so oder so handelt und euren Dienst in Kirche und an den Menschen perfekt ausübt, dann werdet ihr zum Erdensalz. diesem Punkt das menschliche Erdensalz nicht gleich wie das Salz in der Natur. Suchen wir immer wieder neu die Verbundenheit mit Christus, dem lebendigen Salzspeicher, sind wir würziges, kräftiges Salz, das auf Erden wirksam ist. Versuchen wir aus eigener Kraft, aus uns selbst Salz trägt, darum: Tragt einer des andern Last. Streckt heraus kostbares Salz zu sein, so verlieren wir die die Hand aus nach denen, die den Halt verlieren. Holt Würze, werden unbrauchbar – und auch ungeniessbar euch Unterstützung, wo nötig. für uns selbst und unsere Umgebung. Salz würzt und schenkt guten Geschmack, darum: Genauso wie das Salzwasser an Würze verliert, wenn Freut euch des Lebens und lasst es euch nicht es das Meerbett verlässt und sich mit Süsswasser versalzen von Missmut und Gleichgültigkeit. vermischt. Salz brennt, darum: Legt eure Finger auf wunde Stellen, damit sie heilen können! Ihr seid das Salz der Erde. Im Vertrauen auf den unerschöpflichen Salzspeicher Christi dürfen wir als Salz wirken mit Herzen, Mund und Händen - jede an ihrem Ort, jeder an seinem Platz, mit unseren Gaben und dem beruflichem Rüstzeug im Rucksack, mit dem Dienst, zu dem wir gerufen und beauftragt sind. Wozu kann uns die verheissene Salzkraft bewegen, zum Segen für uns und für viele? Ihnen und mir wünsche ich, dass wir die nächsten Salz düngt, darum: Durchdringt den Lebensacker mit euren Gaben und Kompetenzen. Salz bringt Eis zum Schmelzen, darum: Hofft und vertraut auf Gottes Zuwendung und Güte, die vergibt und befreit. Salz hält frisch, darum: Lobt Gott und vergesst nicht, was er euch Gutes getan hat. Ihr seid das Salz der Erde. Wer’s glaubt ist selig! AMEN Sätze nicht im fordernden Befehlston hören. Sondern als segensreiche Bitten im Namen Christi, der Leben Beauftragungsgottesdient, 27.6. 2013, Sabine Stückelberger, gibt und Treue hält und dessen Liebe allen gilt: Pfrn./ Ausbildung Katechetik