Killerpilze: Superstars von Morgen?

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Killerpilze: Superstars von Morgen?
| Interview |
nightspots-special Interview:
„Invasion der Killerpilze“:
Superstars von Morgen?
(Lacht) Spaß beiseite: Wir nehmen
dadurch natürlich zur Kenntnis,
dass wir unseren Fans gefallen und
das fühlt sich letztlich für uns sehr
gut an.
nightspots: Habt Ihr denn Freundinnen?
Jo: Nein, wir sind alle glückliche
Singles.
Mäx: Im Übrigen geht es bei uns
nicht so zu wie bei Tokio Hotel, die
laut Medienberichten zig Freundinnen haben sollen.
nightspots: Seit wenigen Wochen
habt ihr euer Album „Invasion der Killerpilze“ auf dem Markt. Was erwartet
eure Fans auf dieser Scheibe?
Die Killerpilze sind mit ihren 16 Jahren bereits live ein Erlebnis.
Sie sind zwischen zwölf und sechzehn Jahre jung und rockten
zuletzt auf den ganz großen Bühnen, wie beim Oben Ohne-Festival in München, bei Rock over
Glött sowie Rock auf der Ruine,
kräftig ab. Das Publikum ist außer
sich: Kritiker und Kollegen singen
im hart umkämpften MusikerMarkt bereits Lobeshymnen auf
die vier Fun-Punk-Entertainer.
Kein Wunder, denn was Jo, Mäx,
Fabi und Schlagi live zelebrieren,
gleicht einer höchst professionellen Performance, die an Live-Erlebnisse von Punk-Größen wie den
„Ärzten“ oder den „Toten Hosen“
erinnert.
In ihren selbst gestrickten DeutschPunk-Liedtexten handeln sie Themen wie „Blümchen-Sex“, werdenden Rockstars, Hass, Nazis, Liebe,
hübsche Mädchen und Selbstmord
gefährdende Jugendliche ab –
genau das, mit was sich die Teenager-Generation identifiziert. Nach
zuletzt über 50 gefeierten Live-Auftritten, der Veröffentlichung ihres
selbst produzierten Albums „Invasion der Killerpilze“, nach zwei
gewonnen Contest-Vorentscheiden
sowie dem Gewinn des „TopAct“-
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Wettbewerbs – dem renommiertesten Künstler-Preis im nordschwäbischen Raum – spielen die Killerpilze
im Oktober erstmals in Augsburg.
Am 6. Oktober treten sie bei der
Auftaktveranstaltung des „Band
des Jahres“-Wettbewerbs im Kerosin
Club, Gögginger Str., bei einem weiteren Band-Wettstreit an. nightspots special sprach exklusiv mit
den Killerpilzen und ihrem Manager Karl Ludwig Schlicher über ihre
neue CD, über die unmoralischen
Angebote ihrer Groupies und über
ihre Zukunft.
Interview/Fotos: Alexander Hosp
nightspots: Herr Schlichter, wie
kam es eigentlich zu diesem extravaganten Bandnamen „Killerpilze“?
Karl Ludwig Schlichter: Diese Frage
wird uns sehr oft gestellt. Es ist eine
verrückte Story. Wir waren auf dem
Weg zu unserem ersten Konzert und
hatten tatsächlich noch keinen
Bandnamen. Im Auto hofften wir
auf eine spontane Eingebung. Fabi
(Anmerkung der Redaktion: Drummer der Killerpilze) äußerte dabei
sein Bedürfnis nach Befriedigung
seines Hungers. Er schwärmte von
einer Pizza mit Pilzen. Nach dem er
dies „killermäßig“ fand, war der
Bandnamen gefunden.
nightspots: Fabi, du bist gerade
mal 12 Jahre jung und wirst zusammen mit deinen Bandfreunden Mäx,
Schlagi und Jo auf der Bühne schon
gefeiert wie ein „Star“. Wie erlebt
man das in deinem Alter?
Fabi: Das ist natürlich ein Traum.
Ich hätte das auch nie gedacht, als
wir die Band gegründet haben.
Manchmal ist es aber auch ein
komisches Gefühl, vor allem dann
wenn man von älteren Menschen
Komplimente gemacht bekommt.
Cool ist auch, dass ich heute schon
mitbekomme, was sich in diesem
Geschäft abspielt.
nightspots: In eurem Gästebuch ist
nicht selten davon zu lesen, dass
sich einzelne Groupies – vor allem
von Dir lieber Jo – bereits Kinder
wünschen. Was empfindest du
dabei, wenn du so etwas liest?
Jo: Wenn ich das alles realisieren
soll, dann wird es die Killerpilze
wohl nicht mehr lange geben.
Mäx: Unsere Fans dürfen sich auf
diese CD mit 14 coolen, eigens produzierten Fun-Punk-Tracks und über
kleine Specials freuen. Die CD
haben wir in München in den Weltraumstudios aufgenommen. Das
Repertoire ist breit gefächert und ist
live sehr wirkungsvoll. Es gibt beispielsweise auch einen Song, der
sich mit der Thematik „Selbstmord“
beschäftigt.
nightspots: Ab Oktober spielt ihr
erstmals auch in Augsburg – ihr
seid beim „Band des Jahres“-Wettbewerb dabei. Was ist euer Ziel bei
diesem Band-Contest?
Schlagi: Wir wollen in Augsburg
erstmal unseren Fankreis erweitern,
natürlich auch Spaß haben und weiter Erfahrungen sammeln.
nightspots: Ihr habt bereits einige
dieser Wettbewerbe eingeheimst.
Sind die Erwartungen jetzt von
außen (also z. B. von euren Fans)
bzw. bei euch selbst sehr groß, vielleicht zu groß?
Mäx: Wir lassen uns hier von niemandem drängen. Wir fahren nach Augsburg, werden dort rocken und wenn
daraus mehr wird, freuen wir uns.
| Interview |
Menge Lieder schreiben werden.
Das ist unser Fokus. Grundsätzlich:
Veränderungen bedeuten leben.
Jede Entwicklung ist voll O. K. –
auch wenn die Band dadurch in ein
paar Jahren anders aussehen könnte.
nightspots: Wie sieht ihrer Meinung nach die Zukunft der Killerpilze aus?
Komplimente gabs auch schon von den ganz Großen im Business Die Killerpilze (im Vordergrund von links Schlagi, Fabi und Mäx sowie im Hintergrund dritter von links Jo) zusammen mit Martin Kesici (2ter von rechts) und
Bonfire.
Jo: Im Übrigen: Nach insgesamt
mehr als 50 Auftritten und allein
sieben Konzerten in München, wo
wir heute schon ein Stammpublikum haben, freuen wir uns ganz
besonders auf unser erstes Gastspiel in Augsburg. Natürlich sind
die Erwartungen hoch, weil wir
schon zwei Vorentscheide und ein
Finale gewonnen haben. Aber sollte
dies in Augsburg nicht klappen ist
das für uns nicht sonderlich dramatisch.
nightspots: Was war dein bisher
schönstes Erlebnis mit den Killerpilzen?
Fabi: Da fallen mir spontan drei ein:
1. Unser erster Auftritt im Backstage
in München, weil München immer
etwas Besonderes ist und wir hier
erstmals als Vorgruppe einer größeren Band (Anmerkung der Redaktion: Wohlstandskinder) spielen durften. 2. Der Auftritt bei „Rock auf der
Ruine“ in Bocksberg heuer, weil die
rund 2000 Leute dort super drauf
waren. 3. Das „Oben ohne Festival“
in München, weil es hier viele Attraktionen abseits der Bühne gab. Im
Übrigen haben „Wir sind Helden“
auf der Bühne gescherzt, dass sie
nächstes Jahr mit uns Killerpilzen
auf Europatournee gehen wollen.
Mäx, Bandleader Jo und Schlagi rocken ihr Publikum
Das Publikum war danach außer
sich. Das war richtig cool!
nightspots: Mäx, bei euren Auftritten hat man das Gefühl, dass du ein
wenig Guns’n’Roses-Gittarist Slash
verkörperst. Ist er dein Vorbild?
Mäx: Als Gittarist ist er in der Tat
mein Vorbild, weil er Style hat und
hammergut spielt. Als Mensch, insbesondere aufgrund seiner DrogenKarriere, inspiriert er mich aber
weniger.
nightspots: Herr Schlichter, die
Bananafishbones, „Wir sind Helden“, Bonfire, Martin Kesici und
Revolverheld sangen zuletzt öffentlich große Lobeshymnen auf euch
Killerpilze. Viele „Boygroups“ bzw.
Teenager-Bandprojekte haben sich
aber mit zunehmendem Alter aufgelöst. Besteht diese Gefahr auch
bei den Killerpilzen? Was tun sie
dafür, um dies zu verhindern?
Karl Ludwig Schlichter: Die Gefahr
besteht natürlich immer, aber wir
fokussieren uns nicht auf diese Thematik. Es geht nicht darum, etwas
zu verhindern, sondern Raum zu
schaffen und zu fördern. Mit den
Killerpilzen haben sich vier kreative
Musiker gefunden, die viel Spaß
zusammen haben und noch jede
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Karl Ludwig Schlichter: Wir leben
im hier und jetzt. Das mit der
Zukunft ist immer so eine Sache. Ich
will im Bezug auf die Band keine
großen Ziele anvisieren, weil
dadurch auf die Jungs unnötiger
Druck ausgeübt wird. Es wird sowieso das Richtige kommen. Momentan machen wir sehr gute Erfahrungen mit unserem Booking-Partner
„Südpol-Music“. Das richtige Label
wird auch noch zu uns finden – ein
Label, das die Band nicht in eine
Schublade stecken will. Was zählt
ist, dass sich Fabi, Jo, Schlagi und
Mäx frei entwickeln können und das
ist letztlich auch die Basis für Erfolg.
Ich sehe, dass ein großes Potenzial
in der Band steckt und somit auch
eine große Zukunft ansteht.
nightspots: Wie
Zukunftspläne aus?
sehen
eure
Schlagi: Bis Ende des Jahres wollen
wir noch viele Konzerte spielen und
unser Album promoten. Anfang
nächsten Jahres wollen wir wieder
ins Studio und die Songs aufnehmen, die derzeit schon in uns reifen.
Jo: Außerdem werden wir beim
nächsten „School Jam SchülerbandContest“ von „VIVA“ und „RESPECT“
mitmachen. Dem Gewinner winkt
eine Wild Card zu „Rock am Ring“.
Mäx: Ich will immer etwas mit
Musik machen und – wie wir alle im
Übrigen – die Nähe zu unserem
Publikum und zu unseren Freunden
wahren, das uns sehr wichtig ist.
Fabi: Ich will mit der Band in dieser
Besetzung lange Erfolg haben.
Vielen Dank liebe Killerpilze für das
Interview und viel Erfolg!
Nächste Ausgabe: Anfang
Dezember
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