MITTEILUNGEN
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Studienrichtung Vermessungswesen Technische Hochschule in Wien GEOWISSENSCHAFTLICHE' MITTEILUNGEN Heft 1 Kolloquium der Assistenten der Studienrichtung Vermessungswesen 1970 - 1973 Geowiss. Mitt., 1, 1973 Wien, im Dezember 1973 Fa. Einband Karl Luzansky, 1040 Wien Offsetdruck ÖHTHW-Vervielfältigung, 1040 Wien VO RWORT Im Herbst des Ja hres 1 970 haben d i e Assistenten d er Stud ienrichtung "Vermessungs wesen " der Tec hnisc hen Hochschul e i n Wien den Plan gefaßt, über bestimmte, von den I nstituten u nd von i hnen selbst bearbeitete Projekte regelmä ßig u nd öffentl i c h z u berichten . Dieses Vorhaben konnte unter dem Namen " Kol l oq u i um der Assisten ten der Stud ienrichtung Vermessungswesen " im Rahmen des Außeninstitutes der T ech n ischen Hochschu l e in Wien verwirkl icht werden. D i es wäre aber nicht mög l ich ge wesen ohne das Woh l wol l en und die UnterstUtzung d er Herren Professoren D r . Alois BARVIR , Dr. Friedrich HAUER, Dr . h . c . Karl NEUMA I ER u nd wei la nd Dr . Karl LEDERSTEG ER. DafUr sei hier der Dank d er Assi stenten ausgesproche n . S päter wurde das Kol l oq ui um i n d i e Vortragstätigkeit des 11 Österre ic hischen Ver eines fUr Vermessungswesen und Photogrammetrie11 aufgenommen . Bis zum Sommer 1973 konnten 21 Vorträge m i t sehr wei t gestecktem Themenkre i s vor e i ner erfreul ich großen Zah l von Fachko l l egen und Studenten geha l te n werden. Nun l egen die As sistenten i hre Vorträge im Druck vor. Vi el l eicht wird damit auch e i n Beitrag zum oft zitierten " post graduate 11 - Stud i um gel e istet . Der Entsc h l u ß zur Pub l ikation gab An l aß zur Gründung der Schriftenre i he 11 Geowissensc haftl iche Mitte i l ungen " , in der d i e Ergebnisse der zunehmenden Aktiv i föt a l l er sechs I nsti tute der Studienrichtung 11Vermessungswesen 11 i n zwangl oser Fol ge veröffe ntl i c ht werden sol l e n . N i c ht a l l e Vorträge werden h ier vol l ständig wiedergegeben, ma nche wurden berei ts i n Fach zeitschriften pub l i ziert, andere eignen sich nach Meinung der Autoren wen iger gut für e ine schriftl iche Darste l l ung . Jedoch wurde voh ol l en Vorträgen e i ne Kurzfas sung aufgenommen . Der U nterzeichnete gehört nicht mehr zum Sta nde der Assistenten. Er wäre aber dennoch froh , wenn das 11 Kol l oq u i um 11 sich wei terhi n erfolgre i ch entwi ckel te und sich zum ersten Blatt am S tamme der 11 Geowissenschaftl ichen Mitte i l ungen " bald weitere gese l l ten. Dr . Kurt BRETTERBAUER INHALTSVERZE I CHN I S PLACH, H . : Der Einsatz von Klein- und Mittelklassekomputern im Ver messungswesen . PETERS, K . : Modethema Ausglei chsrechnun g . BRETTE RBAUER, K.: Physik der Atmosphäre . WALDH ÄUSL, P . : Orthophototechn i k in Östetreich . PALFI N G E R, G . : Spezielle Probleme bei der Trassene inrechnung im Straßenbau . 3 5 23 41 KORSCH I N ECK, E .: G eodätische Fei nmessung - Justierung von Funkenkammern am I nstitut fur Hochenergiephysik. 43 G ERSTBACH , G . : Geometrische Methoden der Satellitengeodäsie . 57 75 77 OTEPKA, G . : Digitalis ierung von photogrammetrisch erhaltenen Daten . BRUN N ER, F . : Kritisches und Aktuelles zum trigonometrischen N ivellement . BRÜ CKL, E . : Eisdi cken messungen von Gletschern der Ostalpen . PERDI C H , W . : Das Tellurometer MA 100. E G G E R, H . : Netzplantechn ik . S C H USTER, G . : Die vermessungstechnischen Arbe iten fUr das neue Ha i lenstadion . FRAN TZ, W . : Plottereinsatz in der Vermessungskanzle i . BRETTERBAUER, K . : Astronomische Ortsbesti mmung . PETERS , K . : Typenvergleich der Me ßgenauigke it. P LACH , H . : Der Ei nsatz des Mittelklassencomputers als Terminal zur Datenbank des Bundesamtes fUr E i eh- u. Vermessungswesen . BRUNN ER, F . : Natürliche Massenbewegungen aus der Sicht des Geodäten . WALDH ÄUSL, P. und BREYER, E . : Allgeme ine Tendenz und praktische Mög lichkeiten der Aerotriangulation am I nstitut fUr Photogrammetrie der TH W ien . BRÜ CKL, E . : Das Spannungsfeld der Erde . PALF I N G ER , G . : Elektron ische Berechnungen im Straßenbau durch den G eodäten . 79 81 103 125 127 129 131 133 151 171 189 205 Geowiss. Mitt. 1973, 1 - 2 DER EINSATZ VON KLEIN- U. MITTELKLASSE COMPUTER IM VERMESSUNGSWESEN von H. P ( 1 ach Vortrag geh alten am 1 8. November 1 970 im Rahmen des Kolloquiums der Assistenten de r Dipl. -Ing. Studienrichtung Vermessungswesen Hans Plach, Hochschulassistent am Institut für Allgemeine Geodäsie de:r Technischen Hochsc.hule Wien l 040, Gußhausstraße ) 27 - 29 ZUSAMMENFASSU NG Anhan d eines historischen Überblicks wird die Entwicklung der Re chen hilfsmittel in der geo dätischen Praxis aufgezeigt. Der Einführung der Tischcomputer, im beson deren der Olivetti Programma 1 01, und allen damit verbun denen Problemen wird breiter Raum gewidmet. Seit der ersten Verwen dung dieser Kleincomputer im Vermessungswesen sin d nun fünf Jahre vergangen, reits mehr als 40 und die einschlägigen Firmen bieten be neue Modelle an. Es ist daher notwendig, auf die Technologie und Arbeitsweise dieser Rechner sowie die zugehörige Mnemonik einzugehen. Mit Hilfe einer Reihe von Ausw:i.hlkriterien wird der Versuch unternommen, dem Geodäten beim Kauf eines Tischcompu ters echte Hilfeleistung zu bieten, in welchem Zusammenhang über Wirt schaftlichkeitsuntersuchun gen aus dem Ausland berichtet wird. Auch die zu erwarten den Schwerpunkte der technologischen Weiterentwicklung sollten jedem potentiel Jen Käufer bewußt sein. Diesen Betrachtungen folgt eine Beschreibung un d ein erster Erfah rungsbericht des Instituts für Allgemeine Geodäsie über Mittelklasse computer, Zusammenfassen d wird aufgezeigt, daß die MD V-Anlagen den im Einsatz stehenden Tischcomputern bei der Berechnung geodätischer Probelme weit überlegen sin d un d sie daher in Zukunft ablösen werden. Diesem Tätigkeitsbericht des Instituts folgte nach dem Vortrag eine Demonstration der neu entwickelten Software am Philips MD V-Computer P 352/ 1 000. Eingeladene Firmen zeigten den Vortragsteilnehmern ihre neuesten Produkte auf dem Gebiete der Tischcomputer. Über ein intel ligentes Terminal der Firma Diehl konnten geodätische Aufgaben in einem Großrechenzentrum in der Bundesrepublik Deutschland gelöst werden. G eow i ss . Mitt . 1973 , 3 4 - MODETHEMA AUSG LE I C H S REC H N U N G von K . P eters Vortrag gehal ten am 16 . Dez . 1 970 im Rahmen des Ko l loqu iums der Assistenten der Studienrichtung Vermessungswesen Dr . Korne 1 ius Peters Hochschu l assistent am I nsti tut fUr Landesvermessung Technische Hochschu l e in Wien 1 040, Gu ßhausstraße 25 - 29 ZUSAMME N FASSUNG Von 11 Praktikern11 als uberfl üssig wegen steigender Instrumentengenauigkeit totge sagt , ist die k lass ische Ausg l eichsrechnung wei terh in Bestse l ler der geodätischen Fach l i teratur und G esel l enstUck ambi tioni erter Wi ssenschafts lehrl inge , wie d i e Litera turUbersichten zeigen. Verj Ungt durch moderne Erkenntn isse ( I nnere Genau i gkeit, Stochastische Prozesse , I nformationstheori e , Prädiktion), hat sie durch die Vernunft und Liebesehe m it der EDV vor a l l e m die routinemäßige Auswertung vie l fälti gster q ua l itativ und q uantitativ anspruchsvo l ler geodfüischer Prob l eme ermög l icht und gelöufig gemacht: räumliche Netze vom O l ympia-Ze l tdach bis zu Satel leintenwe l t netzen , Photogrammetrische Monsterb l öcke von der F lurbere i ni gung bis zu Kontinen ta l netzen . I hre Struktur ist weiterhin die erprobte, dogmatisch - statische wie schon vor 1 00 Jahren , und gerade diese S icherheit unangefochtener Denk- und Rechen a l gorith men i s t i hre große Stärke . Der Vortrag behande lt aussch l ie ß l ich gesicherte Erkenntni sse i m S i nne a l l gemein verstän d l i cher I nformation; seine Themen werden im neuen Studienplan in l ehrp l an mäß igen Vor l esungen behande l t . Nach einem k u rzen historischen Abri ß werden einige Begriffe erläutert: Modeme Notationen , Wahrschein l ichkeit, Korre lation , Kovarianzmatrix, Re lat ive Feh l er e l l i pse , A l l gemeines Feh l erfortpflanzungsgesetz . Dann fol gt e i ne Ü bersicht über gCingige statistische Testverfahren . Besonderer Wert wird auf die W i rksamkeit der Ausg l eichsrechnung ge l egt: welche Genau i gkeitssteigerungen können bei we l chen Prob l e men erwartet werden ? Es werden verschiedenartige Meßgrößen , Einze l punkt und Netzausg l e ichungen , nicht norma l vertei l te Werte , Vernach lässigung der Korre l ationen , Näherungsverfahren , Feh ler der Ausgangswerte und verschi edene A l go rith men behande l t . N ach e i n i gen Be ispie len bestehender EDV-Programme werden noch gelöste prakti sche Prob l eme aufgez<:th l t . Die vol lständ ige Fassung ersch ien unter dem Tite l 11Moderne Tendenzen der Aus g l eichsrechnun g 11 i m Samme l band der 5 . Fachtagung fUr Vermessungswesen des BAfEuV . Geowiss . Mi tt . 1973, 5 - 22 PHYS I K DER ATMOSPHÄ RE von K . Bretterbauer (Vortrag geha l te n am 20. Jönner 1971 i m Rahmen des Kol l oq u iums der Assi stenten der S tud ienrichtung Vermessungswesen) D i pl . I ng . Dr . Kurt Bretterbauer, ordentl icher Professor, Vorstand des I nstitutes fUr H<:ihere Geodösie , Technische Hoc hschul e i n Wi e n 1040, G ußhausstraße 27 - 29. ZUSAMME N FAS S UNG Das Stud i um der Atmosphäre i m a l l gemei nen u nd der Refrakti onserschei nungen i m besonderen g ewinnt an Bedeutung . Vom G eodäten müssen daher Kenntnisse a uf dem G ebiete der Physik der Atmosphäre verl a ngt werden . Der Vortrag bri ngt ei ne E i nfüh rung i n die Grundtatsachen d er Ausb reitung elektro-magnetischer Wel l en, in d i e Gasgesetze u nd d e n Aufbau d e r Atmosphäre . E I NLE I T U N G D i e Phys i k der Atmosphäre ist e i n umfangrei ches und kompl i ziertes , aber auch sehr rei zvol l es Gebiet, dessen Bedeutung ständ ig zunimmt. Es sol le n h i er d i e Grund l agen jener Tei lgebiete berUhrt werden, die für d i e Geodäsie von Bedeutung sind . Wir l eben auf dem Grunde ei nes Meeres - des Luftmeeres . D i e u ns umgebende Luft verzerrt, beh i nd ert und verh i ndert manchmal sogar unsere Messungen . Es l iegt im Wesen d er Geodäsie begrUndet, daß d i e Genauigkeitsforderungen i mmer an der Grenze des Meßbaren 1 iegen . Der Bere ich der geodätischen Messungen reicht von wenigen Zehnermetern bis tausende von K i l ometern . Die geforderte Genauigkeit wird nur dann erreicht werden können, wenn man e inen angemessenen Tei l d es Auf wandes an Zeit und Geld der Erfassung und BerUcksichtigung der atmosphärischen E i nfl usse widmet . Bei dem hohen Stand d er I nstrumententechnologie tritt die Wirkung der Atmosphäre i n den Meßergebnissen i mmer deutl icher hervor . Man kann d i e Sach l age Uberspitzt etwa so formul ieren: Bei Präzisionsmessungen finden n iemal s zwei Messungen unter den g l e ichen Bed i ngungen statt . I n a l l er Strenge erfaßt jede Mes sung neben der eigentl ichen Meßgröße einen ganz bestimmten phys i ka l ischen Um wel tszustand , der i n sei ner Art e i nmal i g ist . Es ist unsi nni g , solche Messungen etwa ei nem Ausg l eichungsprozeß zu unterwerfen , ohne sie vorher auf atmosphärische Feh l er u ntersucht u nd , wenn mög l ich , von i hnen befrei t zu haben . Zu d i esem Zweck muß der Geodät aber i n der Lage sei n , d ie Erkenntn isse d er Experimenta lphysiker u nd Meteorol ogen richtig anzuwenden . Bis etwa nach dem Ende des zweiten Wel tkri eges war d i e e i nzige von den Geodä ten benützte Strah l u ng das sichtbare Licht und das I nteresse ga l t ausschl ießl ich der Richtungsänderung , d i e es i n der Atmosphäre erfährt . Seit der Entwick l ung der e l ek tromagnetischen E ntfernungsmeßgeräte mUssen wir uns auch m i t der Ausbrei tungsge schwi nd igkeit befassen und zwar nicht nur von Lichtwe l l en , sondern auch von Ra d i owel l e n i m Dezimeter - und Zentimeterbereich . AUSBRE IT U N G E LEKTROMAG NET I S C HER WELLEN Al l e geodätischen Messungen werden notwend igerweise e ntlang von Bahnen e l ek tromagnetischer Wel l en ausgefu hrt . Die Phänomene der Wel l enausbrei tung werden durch das FERMATsche Pri nzip beschriebe n , wel ches besagt, daß sich e lektromagne tische Stra h l ung im l eeren Raum und i n homogenen , isotropen Medien auf dem kür zesten Wege a usbre i tet . S eine mathematische Formul ierung l autet: jn • ds = (1 ) Mini mum , wenn s d i e Wegl änge und n den Brechungsi nd ex bedeutet der a ls das Verhäl tnis 1 der Ausbrei tungsgeschwind igkeit i m Vakuum zu j ener im Medium defi n i ert ist . Im l eeren Raum ist daher n = 1, i n a l l en Medien n > 1 An Diskontinuitätsfl ächen • von n gehen aus dem FERMATschen Pri nzi p d i e Brechungsgesetze von S N E LL I US hervor. Diese fordern d i e Erha l tung der E i nfa l lsebene und d i e Konstanz des S inusver häl tnisses , a l so (2) Abbildung l Auf Grund der MAXWELLschen Theorie d er e l ektromagnetischen Schwi ngungen l äßt sich der Brechungsi ndex n e i nes Stoffes , d essen Permeabi l i tätszah l g l e ich d er Ei nh_e it angenommen werden kan n , fUr a l l e Wel l en l ängen d urch d i e Formel von KETTELER - H ELMHOLTZ ausdrucken: n f 2 == (3) f + ist d i e Diel ektrizitätskonstante d es Stoffes , .ll. sind d i e Wel l en l ängen der Eigen 1 schwi ngungen der Atome, M. sind S toffkonstanten . Den Umstand , daß der Brech 1 ungsi ndex nach (3) auch von der Wel l en l änge .ll der Strahl ung abhängt, nennt man Dispe rsion . Gerade dieses Phänomen ermögl icht die Lösung von Refraktionsprobl emen . Radiowe l l en zwische n 0 , 3 und 100 cm zeigen kei ne merkbare D ispersion . -9- Von besonderer Bedeutung ist d ie Tatsache, daß sich d i e Phase e i ner e l ektromag netischen Wel l e , a l so die We l l enfront, mit anderer Geschw i nd igke i t fortpflanzt, a l s d i e in der Wel l e Ubertragene Energ i e , d i e i hren Ausdruck i n der Ampl i tude fi ndet. Man muß also stets zwischen dem Phasen- und dem sogenannten Gru ppenbrechungs i ndex unterscheiden u nd d ie früher gegebene Defi nition d er Brechzahl n bezieht sich in a l l er Strenge nur auf d i e Phasengeschwind igke i t . Bei Betrachtungen über d i e Richtungsänderung der Wel l enbahn, also bei Wi nke l messunge n, ist d i e Phasenge schwi nd igke i t zu nehme n , bei e l ektromagnetischen Entfernungsmessungen dagegen d i e Gruppengeschwi ndigkeit. Die praktische Berücksichtigung d er Abhängi gkeit d es Phasenbrechungsi ndexes für Li cht von d er We l l enl önge erfol gt nicht nach (3) sondern d urch eine Formel von CAUCHY: n ph = A+ ;t2 B + C .14 , (4a) wor i n A, B , C experimentel l bestimmte Konstanten s i nd . Der entspreche nde Aus druck fUr den Gruppenbtechungsi ndex l a utet: n A+3 . gr = 2 ;t B + - 5. C 4 ;t - (4b) • Zahlreiche Forscher haben sich um d ie Bestimmung d er Konstanten bemüht . Heute si nd d i e von E DL E N erha l tenen Werte a l ! gemei n a nerkannt . Die Forme l (4a) n immt damit d i e Gestal t an: (n ph - 1) 107 = 2875,69 • + 161206 ;t2 + o, 139 ;t,4 (5) , wenn A i n Mikrometer e ingefuhrt wird . Fur d e n Gru ppen i nd ex hat man b l oß d i e (5) m i t 3 b zw . 5 z u erweiter n . co2 b e i C und gel ten fUr trockene Luft mi t 0,03 Koeffi zienten des zweiten und dr i tten Termes von D ie Konstanten von E DL E N % 0° 760 Torr . Die Red uktion auf d i e herrschenden Verhä l tn isse erfol gt noch d er Forme l von BARREL u nd S EARS : (6) 320.10- 6 310 300 (n-1) -6 290. 10 A = 0,3 0/• 0,5 0,7 0,6 O,(J IJ.m Abb i l d u ng 2 Dar i n ist n der nach (5 ) berechnete I nd ex , p d er Luftdruck i n Torr, e der Dampf o ° druck i n Torr , T d i e thermodynamische Temperatur der Luft i n Kel vin und T 0 = 273 , 16 0 K. Eine anal oge , experi mentel l h ergel e i tete Formel für Radi owe l l e n i m Zentimeterbe reich stammt von ESSE N und FROOME : (n _ l) • 106 = 103T49 (p _ e) + 86.J-26 (l 5 48) e + • (7) Den obigen Formel n entnimmt man d i e Wirku ng von Fehl ern i n der Bestimmung d er meteorolog ischen Daten T , p und e auf d e n Brechungsi ndex . Der Ei nfl uß d er Tem peratur auf Licht- und Radiowe l l en ist etwa g l eich groß und ist d i e Hauptque l l e von Feh l ern in den geodätischen Meßergebnissen . D i e Wirkung d es Luftdruckes ist wei t geringer und kann außerdem wegen d es gesetzmäßigen Verha l tens d es Druckfe ld es be herrscht werden . Anders beim Dampfdruc k . Während sei n Einfl uß auf Li cht so k l e i n ist, d a ß e r i n der Regel überhaupt vernach l ässigt werden kann , ist seine Wirkung auf Rad iowel l en mehr a l s h undertmal größer . Der Grund dafür ist, daß die Wasserdampf mol e kü l e ein permanentes D i polmoment bes i tzen , das auf e l ektromagnetische Wel l en versc h ieden reagiert . Dazu kommt noc h , daß sich d i e Vertei l ung d es Wasserdampfes i n d er L uft kei nen al l geme i n gül tigen Gesetzen unterwirft . Som i t ste l l t das Dampf druc k fel d das zentral e Probl em der Mi krowel l end istanzmessung dar. -t 1 - Die Atmosphäre ist kei n homogenes Med ium, der Brechungsi ndex ä nd ert sich von Punkt zu Punkt, der Weg der Wel l e ist e i ne Raumk urve . Der Zusammenhang der Richtungs- bzw. Geschwind igke itsä nderung mi t der Vari ation des Brechungsvermö gens d er Luft ist theoretisch und rechnerisch gut e rfa ßbar . Die Weg- und Winke l kor rekti onen l assen sich d urch I ntegrationen ge wi nne n. Als besonders ei nfach erwe ist sich d i e Wegkorrektion: J s .1 s = 0 (s) - D . ds , (8) d i e von der gemessenen Distanz zu subtrahieren ist . D i e Richtungskorrektion wird i n einen verti ka l en u n d einen l ateral en Ante i l aufgespa l ten . I hre Darstel l ung würde h ier zu weit führen; es sei nur festgestel l t, daß d i e Verti ka l refraktion vom verti ka l en Gradi enten des Brechungsi ndexes, d i e Latera l refraktion von hori zonta l en Grad ienten norma l zur Visurebene abhängt. Unsere Prob l eme wären gel öst, könnte n wir in a l l en Punkten der Wel l e nba hn den Brechungsi ndex, bzw. sei ne Gradi enten messen . Die d i rekte Messung von n ent l a ng d er Bah n ist grundsätzl ich mögl ich . Ma n fl iegt mit e inem Fl ugzeug d i e Strecke ab und mi ßt den Brechungsi ndex mit ei nem am Rumpf befestigten Refraktometer. Dies ist e i n im Zentimeterbereich arbei tendes Mikrowe l l engerät, bei dem d i e Resonanz frequenz zweier Hoh l raumresonatoren miteina nder vergl ichen werden . Der e i ne d i e ser Hohl räume ist evakui ert und versiege l t , der andere wird von der zu messenden Luft durchströmt . Diese Geräte arbeite n praktisch trägheitsl os. Dem Einsatz im Fel de stehen aber verschi edene Schwi erigkeiten im Wege , ganz abgesehen von den Kosten . Es ist nicht l eicht, in der We l l e nbah n zu fl iegen, gar unmög l ich, wenn d ie se in Bodennähe verl äuft . Weiters mußte d ie Messung ja i n a l l en Punkten der Bahn g l eichzei tig im Moment der geodätischen Beobachtung erfolge n . Die zeitl ichen Schwankungen des Brechungsi ndexes können beträchtl ich sein. Man kann a uch Ba l l onsonden ei nsetze n . Jedoch erreicht ma n damit j e Sond e nur einen Punkt der Bahn und d i esen sehr unscharf. Wi r können sagen, daß uns im a l lgeme inen nur die beiden Endpunkte der Wel l en bahn zugä ngl ich sind , oft sogar nur e i n Endpunkt, z . B. bei a ußeri rd i schen Zi e l e n . W i r sind daher gezwunge n , nach Gesetzmä ßigke i ten zu suchen , d i e uns erl auben , aus den Endpunkten auf d i e Verhä l tni sse entla ng der gesamten Bah n zu sch l ieße n . D IE GAS GESETZE Zwischen dem Brechu ngsi ndex und der Dichte trockener Luft besteht e i n Z usam menhang . Theoretisch ist d i eser a uch heute noch nicht restlos geklärt, aber einige Beziehungen s i nd g ut begrUndet u nd haben sich experimentel 1 i nnerhal b der Meßge nauigkeit b ewährt . FUr unsere Zwecke völ l i g a usreichend ist das e i nfache Gesetz von GLADSTO NE - DALE : n = const • p = D ichte der Luft p , • {9) Um d i e Dichteverhäl tnisse der Luft u nd den Z usammenhang m i t dem Druck- u nd Tem peraturfel d verstehen zu können , ist d i e Kenntnis einiger Gasgesetze notwendig . D i e wichtigsten Eigenschaften der Gase werden verständ l ich, wenn man annimmt, daß sich die Mol ekül e in e i ner ständ igen Bewegung befi nden . Die sta tistischen Mi t te l werte d i eser Bewegung bestimmen d i e Zustandsgrößen ei nes Gases, sei n Vol umen, sei ne n Druck und sei ne Temperatur. S i nd d i ese Mi ttel werte zei tl ich konstant, so be findet sich das Gas im stationären Zustand . Eine unm i ttel bare Folge der Mol ekul ar bewegung ist d i e D iffusion , d . h . das Gas hat das Bestreben , sich im ganzen verfUg baren Raum g l eichmäßig zu vertei l e n . Die Gasgesetze haben e i ne besonders ei nfache Form , wenn man d i e Mol ekUl e a l s Massenpunkte betrachtet u nd die zwischen i h nen herrschenden Anziehungskräfte ver nach l ässigt . Man spricht dann von e i nem idea l e n Gas . Der Druck den ein Gas auf e i ne begren zende Wand a usUbt , beruht a uf den S tößen der Mol ekUl e . Besteht e i n Gas a us ei ner Mischung mehrerer ideal er Gase, w i e z . B . die Luft, s o ist der Gesamt druck g leich der S umme der Partialdrucke . {Gesetz von DALTO N ) . Der Zustand ei ner Gasmenge ist a l l geme i n d urch Druck , Temperatur und Vol umen ( bzw . Dichte) gegeben . Zwe i Größen können i mmer wi l l kurl ic h geändert werden, d i e dri tte Größe ist dann zwangsl äu fi g besti mmt. Zwischen den drei Größen besteht demnach ein funktional er Zusammenhang d er Gestal t: f (p p , T) / == const • Die Wärmel ehre hat d iese Beziehung i n Form der Gasg l eichung für trockene Luft ge funden: - 1 3- R• T p =p.-; (10) p.V oder R i st d i e uni verse l l e Gaskonstant e : R = 8,31434.10 7 erg . K -1 • mol -1 ; V stel l t das Vol umen, m d i e Masse und M das Mol ekula rg ewicht d er betrachte ten Luftmenge dar . Al l erd ings gelten d iese G l eichungen n icht streng , d a z. B. b e i Errei chen d es Nul l punktes der Temperatur das Vol umen verschwi nden m u ß , e i ne Fo lgerung , d i e u nmög l i ch ist . Deshalb kennt d i e Physi k auch noch d i e van d er WAALSsche Zustandsg l e i chung , d i e d iese Diskrepanz vermeidet . Sonderfäl l e d i eser a l l gemei nen Zustands gl eichung s i nd d i e isotherme Zustandsänderung: p . V = const . , V -- =const . , T d i e isobare Zustandsänderung: d i e isovol ume Zustandsänderung : + (11) =const. Trockene , rei ne Luft ist e i n Gasgem isch bestehend a us 78,09 % Stickstoff, 20,95 % Sauerstoff, 0,93 % Argon und 0,03 % C0 • Der l etzte Wert ist e i n 2 Durchschni ttswert, d a der Geha l t der Luft an Koh l end i oxyd wegen d er verschi ede nen Vertei l ung der Lebensvorgänge und der ziv i l isa torischen Prozesse auf der Erde zei t l ichen und örtl ichen Schwank ungen unter l iegt. Dazu kommen noch be i natUrl i cher Luft feste Bestandtei l e , das sogenannte Aerosol . Es ist maßgeb l ich a n der Dämp fung des Lichtes betei l i gt . I nteressant ist , d a ß d i e angegebene Zusammensetzung der Luft entgegen der Erwartung bis in große Höhen konstant b l eibt . Die Experimenta l phys i k hat d i e Dichte trockener Luft b e i 0° C und 760 Torr, bezogen a uf Wasser von 0 4 C, zu p0 =0,0012928 g . cm -3 bestimmt. Unter bel iebigen Verhäl tnissen ist dann: T 0 p= P o· 1 _r:_ (12) 760 Naturl iche Luft ist nie trocken . Si e ka nn bis zu 4 Vol umsprozent Wasserdampf ent · · ha l te n , wobei der vorha ndene Dampf e i ne g l e iche Menge trockener Luft verdrängt . D i eser Geha l t an Wasserdampf kann n i e ei nen ganz besti mmten , von d er Temperatur des Dampfes abhö ngigen Wert uberschre i ten. D i eser Wert ist aber u nabhängi g von der Anwesenheit anderer Gase . Ist d ieser Maxi mal wert erreicht, sagt man, d er Wasser - ..... dampf sei gest!ttigt . Der Sättigungswert kann aus der Temperatur über d i e empirische Formel von MAG N US - TETE NS errechnet werden: E = 4 ,58 • 10 7,5 t 237,5 + t E = Sättigungsdampfdruck i n Torr , t = Temperatur d es Dam pfes i n (13) ° C. Der normal e Dampfgehal t der Luft beträgt i m Durchschnitt etwa 50 - 75 % des Sätt igungswertes . Bezei chnet e den Parti a ldruck des Dampfes , so gi i t nac h dem Ge setz von DALTO N : p feucht - p trocken + e / oder e = P - p faucht trocken . Daher ist der Feuchtigke i tsgeha l t der L uft grundsätzl i ch einer Besti mmung d urch Druckmessung zugäng l ic h . Wei l dabe i aber 'absol ute Konstanz d er Temperatur ge währl e istet sein m uß , ist das Verfahren nicht prakti kabel . Man benützt daher das ei nfache Verfahren der Psychrometrie . Aus den Abl esungen an ei nem befeuchteten und ei nem unbefeuchteten Thermometer wird d i e sogenannte psychrometrische Diffe renz (t - t ) b estimmt und daraus m i t H i l fe der SPRUNGsehen Formel der Dampf f druck berec hnet: (1 4) E ist der Sättigungswert, genommen für d i e Feuc httemperatur . f Es sei erwähnt, daß bei tiefen Temperaturen d i e Verwendung ei nes Haarhygrome ters vorzuziehen ist . I n viel e n meteorol og ischen Pub l i katione n , die d er Geodät zu Rate ziehen muß, ist oft an S te l l e des Dampfdruckes d er sogenannte Taupunkt ange geben. D ies ist jene Temperatur, bei der d er vorhandene Dampfdruck zur Sättigung ausrei chen würde . Der Taupunkt kann berec hnet , aber auch d irekt gemessen werd e n. D ie früher erwähnte Gasgleichung h a t fUr trockene Luft gego l te n . Für feuchte Luft ergibt s i c h ei ne anal oge Bezi e hung , wenn man die bestehenden Untersc hiede zur trockenen Luft auf d ie Temperatur uberwäl zt , od er mit anderen Worten , wenn man i n (10) a n Ste l l e d er Temperatur der trockenen Luft d i e sogenannte virtue l l e Temperatur T'setzt . S ie bezeichnet d i e jen ige Temperatur , d i e trockene Luft haben muß, um bei - 1 5- gle ichem Druck d ieselbe Dichte zu bes i tzen wie d ie feuchte Luft der Temperatur T . Man kann aber auch anders argumenti eren und d ie Abwe ichungen von der trockene n Luft auf den Druck überwälze n . Die Dichte wird dann nach (10) so bestimmt, als handle es sich um trockene Luft der Temperatur T , aber vom Druck ( p - e ) . Beide Möglichkeiten sind äqi valent. D ie allgemeine Gasgleichung stellt d i e Beziehung zwischen den drei Größen Druck, Dichte und Temperatur dar . Meistens ist aber noch ei ne Nebenbed i ng ung ge geben, z. B . daß d i e Zustandsänderung ohne Zufuhr oder Abfuhr von Wärme erfolgen soll . Man spricht dann von ei ner ad iabatischen Zustandsänd er ung . E i n wichtiges Bei spiel dafUr ist d i e erzwu ngene Hebung ei nes L uftpaketes . D i e Wirkung der Druckän derung auf die Temperatur ist dabei so beherrschend , daß die Wärmezufuhr und -ab fuhr i nfolge Lei tung und Strahlung vernachlässigt werden kann. I n der Theor i e wird dabei vom Gesetz der Erhaltung der Energ i e i n Form des l. Hauptsatzes der Wärme lehre i n sei ner Anwendu ng auf ei n ideales Gas a usgegangen: m c V dQ • c V • dT + p • dV = = 2 7, 18. 106 cm sec-2 grad -1 = d i e i n Form von Wärme zugefUhrte Energ i e . dQ 0 = (15) = spez. Wärme bei konst . Volumen , Zusammen mit der allgemei nen Gasgleichung gewi nnt man daraus d ie Gle ichungen von POISSON für adi abatische Prozesse: T • p -0,286 -- const . ; TV0 40 = const . ; p V1 40 const . ' ' = (16) D i ese Gleichungen gelten sowohl für trocke ne als a uch für u ngesättigt feuchte Luft . Ist der Wasserdampf allerdi ngs gesätti gt und tri tt Kondensation des Dampfes e i n , dann wird latente Kondensationswärme frei u nd die P O I S S O Nschen Gleichungen enthal ten noch ei nen Proportionali tätsfaktor K d er mit d er Temperatur und leicht a uch mit dem Druck var i i ert. Die POISSONsche n Gleichungen i n allen i hren Forme n s i nd von gr<:5ßter Bedeutung fUr d i e Stab ili tätsverhältnisse d er Atmosphäre. A UFBAU E I N E R STA N DARDATMOSPHÄ RE Damit treten wir i n e i n a nderes, wic htiges Kapitel e i n , näm l i c h i n d i e Statik der Atmosphäre . Verei nfachend wird ein kuge l iger, konzentrisch geschi chteter Erdbal l angenomme n . Die ihn umgebende Luft möge nur unter der Attraktionswirkung der Er de stehen . Von der gegense i tigen Anzi ehung der Mol ekü l e , sowie von thermodynami schen Prozessen sei abgesehen . Die Luft u nterl i egt dann zwei E i nfl üssen von entge gengesetzter Tendenz: 1) sei ner Mol ekul arbewegung , d i e das Gas über den ganzen verfUgbaren Raum glei chmäßig zu verte i l en suc ht, und 2) der Schwerkraft , d i e d i e Mol ekü l e i n d e n tiefsten mögl i c hen Lage n zu verd ichten sucht. Bei Abwesenheit son stiger störender E i nfl üsse ste l l t sich ei n stationärer Zustand e i n , bei dem d i e Dichte des Gases m i t der Höhe abnimmt. Man sagt, das Gas befi nde sich i m h yd rostatischen G l ei chgewicht. Dies fUhrt auf d i e Grundg l ei c hung dp = -pg . dh g ' = (17) Schwerebeschleunigung . Daraus kann man die Dichte, oder auch den Druck mit H i l fe der Gasg l eichung e l i mi nieren u nd gewi n nt d ie G l eic hung: p = - M dh R . T 9 • (18) Dies ist d i e G rundg l eich ung d er barometrischen Höhenmessung a us der d i e bekannten Gebra uchsformel n hervorgehe n . Dari n sind d i e Schwerkraft g und d i e Temperatur T ebenfa l l s Funktionen der Höhe , was bei ei ner strengen I ntegrati on zu berücksi chtigen ist . Zieht man aber nur geringe Höhenänderungen in Betracht, darf man g und T konstant setzen . I ntegration zwischen zwei Höhe n, i nsbesondere zwischen d em Bode n u n d der Höhe h gibt dann g M P = P8 • e - TI . h ; e ist dari n d i e Basis des naturl i chen Logari thmus. Die Dic hte der Luft nimmt a l so nach ei nem l ogarithm ischen G esetz ab . D i e Abnahme erfolgt sehr rasch . Wer a uf ei nem 3000 m hohen Berg steht, hat bereits mehr a l s 1/4 der gesamten Atmosphäre unter sich . I n 50 km Höhe beträgt d i e D i c hte nur mehr 2 % d es Bodenwertes und man darf d i e Höhe der optisch wi rksamen Atmosphäre m i t 1/100 d es Erdradi us (1 9) - 17 - (= 64 km) an nehmen . Es muß hier ausdrü ck l ich darauf a ufmerksam gemacht werden, daß bei Messu ngen nach extraterrestrischen Ziel en d i e hohen Schichten der Atmo sphäre nur verschwi ndend geringen Ei nfl uß auf Lichtwe l l e n haben; dagegen s i nd bei Rad iowe l l en gerade die hohen und höchsten Schi chten d er Atmosphäre , die soge nan nte Jonosphäre, von entscheidend er Bedeutung fUr d i e Ausbreitungsbed i ng ungen . Es i st h i er nicht mög l i c h , näher auf diese verwi ckel ten Prob l eme ei nzugehe n . D ie Hochzah l i n d er vorigen G l ei chung muß d i mensionsl os sei n , daher hat der Fa ktor von h die Dimensi on cm l a l so , oder H = RT QM (20) H stel l t demnach e i ne länge dar; i hr Betrag ist rund 8000 m u nd si e kann a ls d i e Höhe ei ner Atmosphäre konstanter Di chte gedeutet werden . Mit anderen Worten : denkt man sich d i e gesamte irdisc he Atmosphäre zu ei ner homogenen Schicht von der Di chte der Luft in Meeresn i veau komprimiert dann hat d i ese Schicht ei ne Höhe von 1 rund 8 km . Man wei ß aus der Erfahrung , daß d i e Temperatur i m unteren Tei l d er At mosphäre ebenfa l l s m i t der Höhe abnimmt. Di ese si nkende Temperatur wirkt aber d er a l ! gemei nen Dichteabnahme entgegen , d enn ka l te Luft ist d i chter a l s warme . Man kann n u n fragen , wie groß muß d i ese Temperaturabnahme sei n , dam i t si e d i e al l ge me i ne Dichteabnahme m i t der Höhe gerade kompens i ert, d . h . a lso dami t d i e Atmo sphäre homogen b leibt? Unter Zuh ilfenahme d er Gasg l e i c hung findet man I' 0 = - 3,41 C pro 100 m . Eine größere Temperaturabnahme ist physika l i sc h unmög l ic h , sie wurde zu e i ner Zunahme d er D ichte m i t der Höhe fu hre n . Ü brigens kann man sofort aus d er Höhe d er homogenen Atmosphäre zwei wichtige Sc h l usse z i e he n . Einma l erl aubt sie e i ne recht genaue Berechnung der Masse der irdi 21 g . Sodann kann man abschätzen , wie groß d ie schen Atmosphäre zu m = 5,2. 10 atmosphärische Korrektion bei Distanzmessungen m i t Licht nac h extraterrestrischen Z iel en ist . Sie beträgt nac h (8) bei Vis ur nac h d em Zen i t rund 2,40 m . D i e soeben erwtihnten 8 km spi e l e n noch i n anderer H i nsicht ei ne merkwürd ige Rol l e . Die Dichte der Luft am Boden ist in hohen Bre i ten der Erde größer als in nie dere n . Der Grund ist d i e gr<:>ßere Schwerebesch l e uni gung u nd die ti efe n Temperatu ren i n hohen Breiten . Andererseits ist die Dicke d er Atmosphäre i n hohen Breiten ge ringer a l s i n niederen, daher muß der Dichtegrad ient d p /dh i n hohe n Breiten grös ser sei n a l s i n niederen . Zeichnet man den Zusammenhang zwischen Di chte und Höhe für hohe und n i ed ere Brei ten i n e i n Diagramm e i n , so schneiden sich d i e beiden Kur ven i n etwa 8 km Höhe . Dort ist also der horizonta l e Di chtegradi ent i n Nord -Süd Richtung g l eich N u l l , d.h . die D i c hte der Atmosphäre ist in d i eser Höhe über den ganzen Erdbal l konstant . Diese Schicht wurde von L I N KE entdeckt und ist von größter Bede utung für das Wettergeschehen. Wenn man d ie vorhin erwähnte P O I S S O Nsche Gl eichung m i t der hydrostatischen Grundgleichung (17) komb i niert, gewinnt man d en Temperaturgrad i enten, der sich bei e i nem ad iabatischen Prozeß , a lso z.B . bei erzwungener Hebung eines Luftpake tes a usb i ldet. Er errechnet sich zu y' = - 1° C/100 m . Der tatsäch l ich herrschen de verti kal e Temperaturgradient kan n sehr unterschied l iche Werte annehmen . Er kan n , besonders in Bodennähe stark negativ sei n , wird aber häufig , besonders nachts, auch positi v. Man spricht dann von I nversione n . Da m i t wac hsender Temperatur d i e Dichte abnimmt, bed ingen I nversi onen e i ne besonders große Stab i l i tät d er Luft . Der aus zah l reichen Messungen bestimmte d u rc hschnittl iche verti ka l e Temperaturgradi ent der freien Atmosphäre b eträgt etwa y = - 0,65° C pro 100 m . E in e besondere Rol l e , wie schon frü her anged eutet, spi e l t der Wasserdampf. Sei ne Vertei l u ng i n der Luft unterl i egt nur sehr a l lgemei nen Gesetzmäßigke i ten. Von der Kenntnis der Vertei l ung aber hängt die Gute von Mikrowe l l endistanzmessungen ab. Im a l l geme i nen n immt d i e Feuchtigkeit m i t der Höhe ab , vor a l l em d esha l b , wei l m i t si nkender Temperatur s i c h immer weniger Wasser i n Dampfform hal ten kan n . Man hat versucht, d i ese Abnahme i n e i ne empi rische Formel zu kleiden. Eine sol che l nterpo l ationsformel ist z . B . jene von HAN N und S Ü RI N G : h - 6300 , e = e • 10 B h h i n Metern • (21) Ma n hat natürl ich versucht aus d e n zahl l osen meteorologischen Messungen d i e am Boden, i n Fl ugzeugen und Bal lonsonden a usgeführt wurden, Durchschnittswerte der atmosphärischen Parameter für b estimmte Jahreszei ten und Wel tgegenden auf stati stischem Wege abzul eiten . Fur besti mmte Zwecke, wie z.B. d ie Luftfahrt, d i e i n ternationa l en Rad ioverb i nd ungen etc . hat man sich sogar auf sogenannte Norma l - 1 9- oder Standardatmosphfüen geeinigt. Als Beispiel sei die Internationale Normalatmo sphäre angeführt. Meeres höhe Om 500 m 1000 m 1500 m 2000 m t° C p(Torr) e(Torr) Brechungsindex f. Mikrowellen 15°,o 11° 7 8°,5 5°,2 2°,o 760 716 674 634 596 7,7 6,2 1.000 319 297 5,0 4,0 3,2 278 261 245 I Gruppenbrech. index f. Licht,.A = 0,56µm 1.000 288 275 262 249 236 Solche Standardatmosphären wurden und werden zum Teil auch heute noch zur Reduk tion geodätischer Messungen verwendet, obwohl sie nur eine nöherungsweise Korrek tion erlauben. Die Verwendung einer solchen Normalatmosphäre führt sofort zu zwei wichtigen Schlußfolgerungen: weil man sich diese Normalatmosphären aus konzen trischen, sphärischen Schichten aufgebaut denkt, erfolgt die Strahlenbrechung im mer in einer Vertikalebene, d.h. es gibt keine Lateralrefraktion, und die Vertikal refraktion verschwindet bei Zielung nach dem Zenit. Wie sieht nun der Wellenweg in einer solchen Normal9tmosphäre aus? Aus dem Brechungsgesetz von SNELLIUS folgt sofort die sogenannte Strahlgleichung: n . r sin = const . (22) Den Wert dieser Konstanten können wir durch Messungen am Boden be stimmen. Durch Differentiation der Strahlgleichung und einigen Umfor mungen gewinnt man eine Gleichung fUr die Änderung der Zenitdistanz: r Abbildung 3 c df = dz - - V const n2. r2 - const2 dn n (23) Zwischen i rgend zwe i P unkten der Bah n i ntegriert, gibt di ese Gl eichung den Betrag der Ri chtungsänderung der Wel l e , a l so d i e Refraktion . Dabei ist zu bedenke n , daß i n ei ner Normal atmosphäre n e i ne Funktion von r a l l ei n ist . I ntegri ert man i nsbe sondere vom Boden ( n = n ) bis an d i e Grenze der Atmosphtire ( n = 1) so erhäl t 0 man d i e astronomische Refraktion : R 11 = 60 11 • ta n z 0 + • • • (24) Von besonderem I nteresse ist d i e Bah nkrummung der Strahl en . E i ne ei nfache Betrach tung ergibt dE T = - . si n • dn dh (25) D ie Krümm ung hängt neben dem Einfa l l swi nkel a l so i n erster Linie vom vertika l en Gradienten der Brechza h l ab . Da im a l ! gemei nen d n/dh negati v ist , sind di e Bahn kurven zur Erde gekrümmt . Der Bahnrad i us ist in der Regel ei n Viel faches d es Erd ra d i us . Der Gradi ent dn/d h varii ert aber sehr stark , besonders für Radi owe l l en , we gen des starken E i nfl usses der Luftfeuchtigkei t . Manchma l ist d n/d h = 0, dann verläuft d i e Wel l e gerad l i n i g , ja selbst positi ve Werte d es G rad ienten si nd bei Ra d i owel l e n denkbar , dann ist d i e Bah n von d er Erde weg gekrümm t . Ein besonders i n teressanter Fal l l i egt vor , wenn d i e Bahnkrümmung g l ei ch der ErdkrUmmung wird , oder diese sogar Ubertri fft . Dann können besondere Rei c hwei ten bis zum Mehrfachen der optischen S icht erzi e l t werden . Sol che Verhäl tnisse treten regel mäßig über aus gedehnten Wasserflächen a uf. Die tatsäch l ichen atmosphärischen Verhäl tnisse weichen von d i esen Standard vor stel l ungen oft beträchtl ich ab . Dies g i l t n icht ei nmal so sehr für d i e sogenannte "freie " Atmosphäre, als für d i e boden nahe Schicht, in der wir meist d i e Messung der meteoro l og ischen Daten vornehmen müsse n . Bei Tagesmessungen können z . B . die bo dennahen Tem peraturen i nfolge Sonnenei nstrahl ung merk l ich höher sei n als in der freien Atmosphäre . Bei Nachtmessungen dagegen tritt infolge von I nversionen häu fig der entgegengesetzte Effekt auf: D i e auf Berggipfe l n gemessenen Temperaturen s i nd k l e i ner a l s in g l eicher Höhe über d em Tal . Dies kann aber auch bei Tag auftre ten , wenn d ie an Berghängen a ufsteigende Luft ad iabatisch abgeküh l t wird . Diese Erscheinungen verfälschen vor a l l em Distanzmessungen . -2 1 - Bei Ri chtungsbeobachtungen wiederum wi rkt störend , daß d ie Flächen g l ei c her D ichte in der Regel ni cht senkrecht auf das Lot stehen, wie es den Standa rdvorstel l ungen entspricht. Diese Neig ung der Fl ächen g lei cher Dichte gegen den Hori zont bewi rkt zusätzl iche Vertika l - , aber auch Latera l refra ktionen . Die Ursache dieser Schi chtenneigungen si nd in hori zontal e n Temperaturgrad ienten zu suchen . Dabei kommt es i n erster Linie auf die Verhäl tnisse in der nächsten Umgeb ung des l nstru mentes a n . Weitergehende Ü ber legungen führen zu ei ner wichtigen Erkenntnis: wenn gestörte Kennwerte der Atmosphäre zur Reduktion benutzt werden , dann wirken diese auf Ho ri zonta l w i nkel messungen praktisch unab häng i g von der E ntfernung; auf Distanzmes sungen wirken sie proportiona l der Entfernung u nd a uf Verti kal winkelmessungen nac h terrestrischen Z ie len proportional dem Q uadrat d er Entfernung . Diese Tatsac he m u ß te bei der gemei nsamen Ausg l ei c hung sol c her Messungen berUcksichtigt werden . AUSBL I CK Man s ieht , d ie VerhC:lltn isse be i geodi:itischen Präzisionsmessungen s i nd sehr kom p l ex . Es g ibt a l l erd i ngs ei nen Weg zur Ü berw i nd ung a l l er Schwierigkeiten, der schon vor dem l etzten Krieg von dem deutschen Geodäten N Ä BAUER grundsätzl i c h erkan nt wurde . D ieser Weg fuhrt Uber d i e Ausnutzung d er Erschei nung d er Disper sion Betrachten wir zun<:ichst d ie Richtungsänderung eines Lichtstra h l es . Versch ie denfarbi ges Licht wird verschieden stark gebroc hen . Beobachtet man a l so ei nen Höhenw inkel einma l be i rotem , e i nmal bei b l a uem Licht , dann muß ei ne seh r klei ne D ifferenz .1 a der beobachteten Wi nkel auftreten . Zwischen .1 a und dem ge suchten Refraktionswi nkel a besteht d i e Bezi ehung : .1 a a n = n 0 0 - 1 = B u nd a" - .1a" - Ir (26) Der Faktor B ist unabhängi g von den herrschenden atmosphärischen Verhä l tn issen u nd kann a us der Dispersionsformel berechnet werden . Al l erd i ngs, w i l 1 man den Re fraktionsw i nkel auf l 11 genau erm ittel n , muß man .1 a auf besser a l s 01103 messen . Ähnl ich ist der Grundgedanke des Dispersionsverfahrens bei Distanzmessungen . Es sei e i ne m i t rotem Licht gemessene Distanz: s = r s + Lls r ' wor i n s d i e wahre , unbekannte Distanz d arste l l t . Die entsprechende Gl eichung für b l aues Licht l a utet: D i fferenzb i l d ung gibt s - s = Lls - Lls = d .1 s b b r r Die sehr k l e i ne Größe d .1 s ist grundsätzl ich meßbar . Bi ldet man dann ist: Lls r = A . dLls (27) Der Faktor A ist wieder u nabhäng i g von den atmosphärischen Verhäl tnissen u nd kann aus der Dispersionsformel berech net werden. Wi l l man e i ne 1 5 km l ange Strecke auf l cm gena u messen , m u ß d .1 s auf besser a l s l mm besti mmt werden . Beide An wend ungen d er Dispersion haben unter Verwend ung von Laser l i cht schon sehr ermuti gende Resu l tate gegeben . Ganz neue Aufgaben und Anwend ungen erwac hsen d er Geodäsi e aus der Mög l i ch ke it, kosmisch e Radioqu el l e n, sogenannte Q uasare, zu hochgenauen , i nterkonti nen ta l e n Distanzmessungen heranzuziehen . D i es wird a uch neue Anregungen und Prob l eme für d i e Refraktionsforschung ergeben . Si cher ist, daß d i e Physik der Atmosphä re ni cht n ur a l lgem e i n , sondern ganz b esonders fur d i e Geodäten an B edeutung ge winnt, was auch im Lehrplan der Hochschulen zum Ausdruck kommen wird . Geowiss. Mitt . 1 973 , 23 - 40 ORT HOPHOTOT E C HNI K IN ÖS TERREI C H von P. Wal d häusl (Vortrag gehalten am l O. Februar 1 97 1 i m Rahmen des Kol loquiums der Assistenten der Studienri c htung Vermessungswesen, Uberarbeitete Fassung} D i pl . Ing . Dr . Peter WaldhCiusl, Hochschulassistent am Institut für Photogrammetrie , Technische Hochschul e i n Wien 1 040, Gußhausstraße 27 - 29. ZUSAMME N FAS S U N G : Während i n der Deutschen Bundesrepubl i k und i n vie l en and eren Ländern d i e Or thophotokarte l ängst zum Sel bstverständ l i chen g ehört, ist das Orthophoto i n Öster reich noch praktisch unbekannt . Es ist Zei t, daß a uch wir u ns dam i t a usei na nd erset zen . I m wese ntl ichen stehen zwe i Systeme zur Verfügung: Profi l abtastgeräte m it on l i ne oder off l i ne Betrieb e i nes Orthoprojektors und Patc h' abtastautomaten, denen ei n Orthoproj ektor on l i ne a ngesch l ossen ist . I hre Vortei l e u nd Nachtei l e zeigen, daß d i e E ntwickl ung noch in vol l em Gange ist . Dennoch sol l te man jetzt i n Öster reich beg i nne n . Zunächst m i t geziel ten Versuchen . Dazu kann e i ne ganze Rei he von Anregungen gegeben werden: Orthophotos für Touristenkarte n , a l s Kataster für Entwickl ungsl änder , für Forstkar ten , für die Wi l dbach- u nd Lawi nenverbauung für geowissenschaftl i c he Untersuchun gen viel er Art, für die Raumpl a nung zunächst in den Zentra l räumen, a l s Grundkarten werk ? D ie Frage sol l te neu durchdacht werden . Zah l reiche Anwendungsmög l i c hkei ten gibt es a uch für den österreichische n Kataster . - 25 - E I N L E I TUNG Photokarten sind in a l l en Maßstäben denkbar . Je nach Maßstab vermi tte l n sie mehr oder weniger Detai l i nformationen , geben sie weniger oder mehr generel l en Ü ber b l ick . Im Bere ich der topographischen Ü bersi chtsmaßstäbe wird d i es deutl i c h , wenn wir die HASS ELBLAD-Aufnahmen aus Apol l o l : 800 Mi l 1 ionen m i t der Karte wel che 1 9 70 aus Aufnahmen 1 l : ll m i t ei nem Bi l d maßstab von genähert 500 000 des US Geolog i ca l Survey verg l ei chen, 2 , 5 Mi l l ionen hergeste l l t worden ist . Diese Karte : ste l l t e i n B i l dmosa i k aus Aufnahmen verschi edener Raumfl üge aus den Jahren 1 9 65 1 9 68 dar . J e größer der Bi ldmaßstab wird , desto stärker wirkt sieh das Geländere l ief auf d ie Genau igkeit von Photokarten a us . Die gerätebauende I ndustrie auf unserem Sektor hat i n den l etzten Jahren die sogenannten Orthoprojektoren oder Differential entzerru ngsgeräte entwi ckel t. Die Orthophotokarten gehören i n anderen Ländern be rei ts zum Sel bstverständ l i chen . Es ist Zeit, daß auch wir in Ö sterreich uns damit ausei nandersetzen . WAS I ST E I N ORTHOPHOTO ? Eine Zentral perspekti ve unterscheidet sich von ei ner Orthogona l projektion im we sentl i chen dadurch , daß j ede Ge ländehöhe in ei nem a nderen Maßstab entsprechend dem Verhäl tnis c : h , d . h . Brennweite zu Fl ughöhe über Grund , abgebi ldet g wird . Bei Orthogonal projektion dagegen entsteht ei n ei nheitl i c her Maßstab . Bei Zentral perspektive treten außerdem die bekannten Verschiebungen radi a l zum oder vom Nadirpunkt auf. (Abb . 1) R = tJ. h • r c = R ßh . -h g Die Größe dieser Feh l er ist einersei ts von der Größe der Höhenunterschied e , an derersei ts von der Ta ngente der Strahl enne igung abhängig . Bei Normal wi nkel aufnah men beträgt R maxi ma l 0, 5 . 6h, bei Wei twi nke laufnahmen 1 , 0 . tJ.h . Unter e inem Orthophoto versteht man nun eine zu ei ner strengen Orthogona l pro jektion berichtigte Zentral perspekti ve . Abb . l: Radia l verschieb ungen im Gelände '1 R, oder im B i l d D. r zufo l ge der Höhenunterschied e D. h . H I STOR I S C HE E NTWI C K L U NG B I S 1 960 Schon Theodor S C H E IMPFLUG hatte vorgeschl agen , Entzerrungen geb irgigen Ge l ändes höhenzonenwe ise vorzunehmen . I n d er Praxis war di eser Vorsch l ag l eider nicht real isierbar . Professor Otto LACMA N N erfand 1 929 d i e Differentia l entzer rung . 1 93 1 berichtete er: 1 1 Der Grundgedanke d es Entzerrungsgerätes ist der , daß man einem Proj ektor , dessen i nnere Or ientier ung m it der der Aufnahmekammer übere in sti mmt, d ieselbe Lage zu e iner eine 1 ichtempfi nd l iche Schi cht tragenden Pro jektions fläche g ibt, welch e die Aufnahmekammer zum Horizont ei ngenommen hat , und daß man den Abstand des Projektionszentrums von d er Proj ektionsfl äche d erart steuert , daß er im Kartenmaßstab der Höhe der Aufnahmekammer über d em k l e i nen Gel ände abschn itt entspricht, dessen B i l d gerade d urch eine Öffnung des d i e Proj ekti ons fläc he gegen fremdes Licht schützenden Wagens proj i ziert wird . D i e h iezu erforder 1 iche Steuerung erfol gt mitte l s e i nes a us Pappe oder ähnl ich l e icht zu bearbeitendem -27- Mater ial auszuschneidenden Profi l s und m i ttel s Oel pumpen II Etwa g l eichze i ti g , 1 933 , pub l i z ierte R . FERBER ei nen ähn l i chen Gedanken . Bei de Verfahren finden keinen E ingang in die Praxis . 1 955 veröffentl i cht Russe l K . B EA N vom US Geol ogi ca l Survey sei ne Konstruk tion des ersten wirk l ich funktionsfähigen und auch wi rk l ich funktionierenden Ortho photoscopes . Von zwei wie übl i ch mi t b l augrünem bzw . rotem Licht l euchtenden Anagl yphenprojektoren eines umgebauten Pl otters ER 55 wird ein Model 1 proj i ziert, das statt mit einem Zeichentisc hehen m i t e i nem Kasten abgetastet wird , wel cher oben einen in x- und y-Richtung versch i ebbaren Schl i tz aufwe ist . Unter d em Schl itz verborgen befindet sich ein für b l a ugrünes, nicht aber für rotes Licht em pfi nd! iches Papier . Der Schi itz wird motorisch in Mäandern über dem Photopapier bewegt . Der Auswerter hebt und senkt den Kasten samt dem sich bewegenden Schi itz j ewe i l s so , daß sich der Sch l itz i n der Höhe d er Model l oberfl äche befi ndet . 1 958 verbessert Rupert B . S O UT HARD , ebe nfa l l s USGS , d i e BEA Nsche Konstruk tion . Der Kasten wird zur besseren Bequeml ic hkeit des Auswerters durch ei nen Zy l i nd er ersetzt . Der Schl itz fährt auf d essen höchster Erzeugenden in x-Richtung h i n und her, d i e F il mtrommel a l s Ganzes bewegt sich schri ttweise i n y-R i chtung , wobei sich im Inneren der Trommel der das l i chtempfi nd l i che Papier tragende Zyl i nder j e wei l s um den y-Schritt wei terdreht . Während d ie Pro jektoren des ER 55 i m BEA N sc hen Orthophotoscope mi t Fixfocus innerha l b ihres Schärfenti efenbereiches scharf abb i ld e n, arbe i tet d i e 1959 bekannt geword ene russische Para l l e l entwickl ung , das S pa l tentzerrungsgerät F T Schtsch von F . l l j i n T J I HOMIROW, m i t gesteuerter Scharfabb i l d ung . VERSC H I E D E N E D I FFERE NTIALE NTZE RRUN GSVER FAHRE N H eute , 15 Jahre nach der BEANschen Entwickl ung , unterscheiden wir D i fferentia l entzerrungsgeräte nach fo l gend en Merkma l en: a) H i nsicht! ich der B i l dübertrag ung un terscheiden wir Geräte mi t optisc her Proj ek tion od er mit e l ektroni scher Bi ldübertragung (Kathodenstra h l röhre) . b) H insicht! ich der Model l abtastung unterscheiden wi r Geräte mit profi l weiser Ab tastung ( i n x- u . /o . y- Ric htung) oder m i t fl eckweiser Abtastung . c) H i nsichtl ich der Betri ebsa rt u nterscheiden wi r Geräte , wel che di rekt vom Stereo a uswertegerät gesteuert werden, und sol c he , we l c he die Höheni nformationen von e i nem Zwischenspeicher erha l te n . (on l i ne - , off l i ne - Betri eb) . DER G I GAS - ZE I SS'S C H E ORT HOPROJEKTOR G Z l 1965 stel l t Carl ZE I SS O berkochen den auf I nitiative und m it Ideen von Professor E. G I GAS entwicke l te n Orthoproj ektor G Z l vor . Die im Stereoauswertegerät ge won nenen Proj ektionsweiten Z werd e n m ittel s Drehmeldern in die Dunkel kammer zum Orthoprojektor Ubertragen u nd steuern dort konti nui erl ich d i e Projektionsweite des Orthoprojektors . Die y-Bewegung u nd ebenso d ie x-Schritte zwischen den ei nze l nen Profi l e n werden am GZ 1 erzeugt u nd in umgekehrter Ri chtung aus der Dunkel kammer m itte l s Drehme l der auf das Stereoauswertegerät ubertragen . Der Auswerter hat nichts anderes mehr zu tun , als während des a utomatisch erfolgenden Profi l abfohrens die Meßmarke m it der auf ein Handrad umge l egten z-Steuerung auf d em Mode l 1 zu füh ren . Der Orthoproj ektor selbst besteht aus einer Auswertekammer m it der g l eiche n äußeren Orientierung w ie ei ne der Kammern d e s Stereoauswertegerätes , i n d i e e i n G l eichstUck d e s Diapositives der e i nen Kammer a u f ei ner Kompensationspl atte e i nge l egt wird , a us e i ner nachgesteuerten Bel euchtung und ei ner mitte l s der bekannten BAUERS FE LDsc hen Zusatzopti k nac hgesteuerten Sc harfabbi ldung , dem festen Projek tionsti sch m i t der Abdeck ungsvorri chtung fur das l ichtempfi nd l i che Papier und dem a l s Rechteck ausgebi ldete n Schl itz , d er wah l we ise ei ne Breite von 2,4 oder 8 mm hat. Die Kammer wird in z-Richtung j ewei l s i n den richtigen Abstand gesteuert , ni cht der Tisch , was natUrl ich dense l ben Effekt hat . Der GZ l kann pri nz i pi e l l an j edes spi ndelgetriebene Auswertegerät angesch l ossen werden . Man m uß j edoch beachte n , daß d ie Achsfol ge etwa b e i d e n W I LD Auswertegeräten von der der ZEISSsc hen ver schi eden sind , d . h . daß d i e Orienti erungse l emente umzurec hnen s i nd . Außerdem müssen d i e S pi ndel steig ungen und Ü bersetzungsverhältnisse aufei na nder abestimmt sei n . Gl eic hzeitig m it d em Abfahren der Profi l e können a ußerdem sogena nnte Pro fi l sehraffen registriert werd e n. Die z-Bewegung d es Orthoproj ektors wird m it wähl barer Übersetzung a uf e i n e roti erende Scheibe übertragen, auf wel cher sich geeig nete Zeichen befinden, um das Ü berschreiten e i ner j eden Höhenstufe sichtbar machen zu könne n . Dafür wird konti nuier l i c h e i n ganz k l e i ner Sektor der Scheibe wieder auf - 29 - l i chtempfind l iches Papier proj i ziert , so daß ein sogenannter Profi l schraffenplan oder a uch Höhenschraffenp lan entsteht. Durch manuel l es Verb ind en g l ei cher Profi l schraf fenenden entsteht daraus der Schi chtenl i nienpl an. D i e am S tereoauswertegerät gemessenen Profi l e können auch in einem Speicherge rä t m i tte l s G l asgravur gespeichert werden. Der Orthopro jektor erhä l t dann erst seine S teuerung- off l ine- von einem Lesegerä t LG l, in das d i e Profi l pl a tten eingel egt werden. Nur dadurch war d i e E inführung eines ganz neuen Pri nzi pes mög l i ch , das Differential entzerren nach dem Sekanten verfahren. Der Orthoprojektor fä hrt nicht mehr die g l ei chen Profi l e ab wi e das S tereoauswerteg erä t , sondern bewegt sich je wei l s in der Mitte zwi schen 2 Profi l en. Aus d em L G l wird nicht nur die Gel ände höhe des l inken Profi l s sondern auch d i e Gel ändene igung zwischen den bei den Pro fi l en gewonnen. Dadurch kann ein Gl asfiberr ing , dessen Oberfläche rad ia l Neigun gen von - 35° bis+ 35° aufwe i st, jewe i l s so über dem Projektionsschi i tz gedreht werden, daß auch noch der k l e ine Ausschni tt richtig orthogona l proj i ziert wi rd. Dad urch wird erreicht, daß die e inzel nen Bi l dstre ifen exa kt in ol l en Deta i l s zusam menpassen. Vernachl ässigt wird nur noch der k l eine Feh l er, der sich a us der Abwei chung des Geländes von der Sehne ergibt. G l ei chzei tig kann nun auch noch statt des Profi l schraffenzusotzes ein automatischer Höhenl inienze ic hner H LZ an d en Ortho proj ektor angesc h lossen werden. Zwischen den be iden vom LG 1 abgetasteten Profi l en wird i n jedem Moment und kontinui erl i ch l inear interpo l i ert und jeder Schni tt punkt m i t einer Höhenschi chte bestimmt. An den Stel l en d i eser Schni ttpunkte werden Lichtpunkte photograph isch registr iert , so daß nach Entwi ckl ung das Schi chtenb i l d sichtbar wird. Der Spe i cherb etrieb gestattet das Abfahren auch i n größeren Profi l abständen. Eine E l ektri sche lnterpo l ati onseinrichtung i m LG l sorgt dann dafür, daß das Orthophoto m i t engeren Profi l en erzeugt wird , so d a ß d ie b e i großer Spa l tbre i te zu befürc hten den K l affen zwi schen den Bi l dstreifen auf mehrere Bi l dstre i fenzusammenstöße aufge tei l t werd en . Das Aufwendi gste und Kri tischeste am ganzen D i fferenti a l entzerrungsprozeß ist das Abfahren der Profi 1 e, eine für den Menschen sehr ermüdend e Sache. ZEISS hat nun auch d iesen Tei l automatisiert und an den Pl onimat ITEK- Korrel atoren angeschl ossen, wodurch es wei tgehend mögl i ch i st , d as Mode l 1 dem Automaten zu über l assen. Im Wa l d , be i Seen und bei a l l en nicht k l a r korre l i erbaren Texturen gerät die Maschine jedoch i n Schwi erigkeite n , so daß der Auswerter wieder ei ngre ifen muß. FUr Sch u l u ngszwecke sowi e für besondere Anwendungen m i t verminderten Genau igkei tsanford erungen d i ent der Ortho-3 -Projektor , e i n ei nfaches , nach dem Anagl y phenprinzip a rbeitendes Auswertegrät . Zusammenfassend verg l eichen wir nochma l s d ie gebotenen Mög l ic hke i ten: h i nsichtl ich der Orthoph otoherstel l u ng. Der 03P arbei tet nach dem Sch<:irfentie fenprinzip, der GZ l m it gesteuerter Scharfabbi ld ung. h i nsic htl ich Höhenauswertung . Beim 03 P werden d ie Schi chten kl assisch von Hand ausgewertet . Der GZ 1 gestattet bei d i rekter Ankoppl u ng an ein Stereo auswertegerät den Ansch l u ß ei nes Profi l schraffenzusatzes, d u rch den Profi l sehraf fen entstehe n , wel che von Hand zu Schichtenl i nien umgearbei tet werde n müssen . I m Speicherbetrieb ist e i n automatisc hes Zeichnen d urch Ansc h l u ß des Höhenl i ni enzeichners HLZ mögl ich. h i nsichtl ich des Verfahrens . Beim 03P bearbeitet man E inze l model l e , während beim GZ 1 immer zwei aufei nanderfolgende Model l e fugen l os aneinandergerei ht werden können . h i nsichtl ich der di rekt a uswertbaren Brennweiten . Der 03 P ist nur für 153 mm , a l so Weitwi nkel geeignet, der G Z l für Wei t- b i s Norma l wi nkel . Andere Brenn we ite n s ind affi n auszuwerten . h i nsichtl ich der auswertbaren F i lmtype n . Am 03P kann nur mit S chwarzwei ß , am GZ l auch m it Farbbi l dern fur Farborthophotos gearbeitet werden . DER J E NAER ORT HOPRO J E KTOR 1 10RTHOPHOT B 11 Anläßl ic h der Lei pziger Frühjahrsmesse 1965 wurde das größte Uni versa l auswerte gerät aus Jena der Öffentl i chkeit vorgeste l l t, der Stereotri gomat, in dem j ede Brenn weite und praktisch jeder Mod e l l ma ßstab m it hoher Genaui gkei t sowohl für Kartie rung a l s a uch für n umerische Aerotria ng u l ation a usgewertet werden kann . Außerdem ist im Stereotrigomat auch e i n Orthoproj ektor m itei ng ebaut , das Orthophot . Al s Or thophot B wurde im Pri nzi p d i ese l be Konstrukti on zusammen mit dem Topocart auf den Markt gebracht. - 3 1- D I E WI L D ORT HOPROJ E KTORE N Der A 8 O r t h o p h o t o z u s a t z sol l vor a l l em den Kreis der vi elen A 8 Besitzer ansprechen. Für die E ntwi ckl ung wurde verl angt, daß der A 8 unverändert fü r a l l e seine normal en Aufgaben erhal ten bl eibt, daß d i e O rthophotoherste l l ung unter nor mal en Zi mmerbel euchtungsbed i ngungen erfolgt u nd daß j eder W I L D Mechani ker den Umbau an Ort u nd Ste l l e vornehmen kann . Da beim WI LD A 8 e i ne orthogona l e Be trachtung der Bi lder erfo l gt , muß zuerst j ed es L i n ienel ement den B i l d neigungen ent sprechend perspektiv umgebi l det werden, ehe es auf den Schl i tz u nter d er hi nten am A 8 angebrachten Trommel proj i ziert wird . Dies wird durch e i ne n k l e i nen Ana l og rechner b esorgt, der konti nuierl ich Uber S ensoren x , y und z k ennt und a n d em d i e übrigen fur d i e perspektive Transformation d er B i l d e lemente notwend igen Variablen an Dre hknöpfen ei ngestel 1 t werden könne n . Andere wesentl iche Bautei l e des A 8 Orthophotozusatzes si nd d er Graukei l i m op tischen Sch l a uc h , d urch den die Hel l igkeit stufe n l os gerege l t wird und der m i t d em Schal ter fUr d i e E i nste l l u ng d er Abfahrgeschwi ndigkeit gekoppe l t ist, wodurch ei n Anpassen derse l ben an d i e Geländ eform mi tten im Mode l l mög l i c h w i rd , ferner eine Verg rößerungsoptik, die zusammen mit a l len a nderen optischen Tei l en , vor a l l ern ei ner ei ngebauten Zoom- Opti k , e i ne tota l e Vergrößerung vom B i l d zum Orthophoto von 0, 75 - 6, 18 ermögl i ch t . Die Profi l e werden in x-Richtung abgefahren , d i e Geschwi nd igkei t kann dabei 0 - 8 mm/sec betragen . Die Orthophotos we isen se l bstverstä nd l ich Systemfe h l er a uf, das he i ßt, es treten Unstetig keiten an den Zusammenstoßl inien bena chbarter B i l dstreifen a uf, wie das bei a l l en Differential entzerru ngsgeräten im on- l i ne-Betrieb der Fa l l ist . Der W I LD S t e r e o m a t A 2000 ist e i n automatisch arbeitendes Auswertegerät zur Herste l l u ng von Orthophotos u nd Schichtenl i ni e n sowie zur Umwand l ung d es Ana l ogmodel l es i n e i n d ig ita l es Geländ emodel l . Es ste l l t e i ne Wei terentwickl ung des W I L D B 8 Stereomat dar mit wesentl i c h verbessertem Korre l ati onssystem . Zwei Ka thodenstra h l röhren tasten ei nander entsprechende Bi ld te i l e in den beiden Diaposi ti ven ab . Die d i fferenti el l en B ilda usschni tte werden wegen B i l d - und Gel ä ndeneigung (Tangentenmethode ! ) a utomatisch korrigiert . D i e Abtastung erfolgt profi l m ä ßig i n Das Orthophot arbeitet nach dem Prinzip d er Stra h l ente i l ung . Das bedeutet, daß kei n dri ttes Diapositi v wi e bei anderen Orthoproj ektoren i m on- l i ne- Verfahren be nötigt wi rd . Ein el ektromagnetischer Inverser ermög l i cht e i ne Vergrößerung von 0 , 7 - 6, 0 fach . Und das prakti sch stufe nlos . I nteressant i st die Lösung m i t den Sch l itzen rhomboidaler Form , wodurch eine photographische Verwischung der S ystem feh l er am Bi l dstreifenrand erfo l g t . E i ne wei tere Besonderhei t ist der Zei c henkopf Orogra ph , der dem Profi l sch raffenzusatz aus Oberkochen entspricht . Der Orograph zei chnet m it ei nem Vi brati onsschreiber d i ckere oder dünnere Profi l sehraffen a uf Zei c hen- oder G ravurfol i e , d i e der Auswerter sofort sehen ka nn, um übera l l dort, wo bei m Schichtenl i ni enzeichnen S c hwieri gkei ten wegen der Zusammengehörigke i t der Profi l sehraffen zu erwarten sind , sofort H i l fshöhenlni en mit dem S tereoauswe rtegerä t ziehen z u können. E s ist also e i ne unmi ttelbare Komb i nation mög l ich von d i rektem Höhenl ini enzeichnen und Höhenl inienab l ei te n aus Profi l sehraffen. 5mm o , 2wm Schl i L b re i t e 1 Ill!Il 9 S tunden 8 7 b 5 4 5 2 1 1 2 3 4 Sx V e rgro s s e rung Abbi l dung 3: Abfahrzei ten fUr e i n Model l 220 mm x 1 20 mm (Abmessungen i m B i l dmaßstab) bei eine r m ittl eren Abfahr geschwind igkeit von l , 5 mm/s im Bildma ßstab Abb . 3 gibt uns eine Ü bersicht Uber d i e bei d er Di fferential entzerrung m i t dem Or thophot B zu erwartenden Abfa hrze iten pro Model l . Die hier a ngegebene n Zeiten ersc hei nen m i r rea l istisc h . Zu d i esen Zei ten hinzu kommen natürl i c h noch j ene für das Orienti eren und E i npassen des Model l es . Die Abfahrgeschwi nd igkei ten l iegen hier zwischen l u nd 8 mm/s • - 33 - x- Richtung . Die Auswerteg eschwindi gke it vari iert automatisc h mit der Q ua l i tät der errei chten Korrel ation zwischen d en be iden B i l dern . Der Operateur erhäl t ein Sig na l , soba l d die Masch i ne m it dem Korrel i eren etwa über Wasse r , od er d i chtem , ste il ern Wald i n Schwi erigkeiten gerät . Die Korre l ation nimmt a uch über g roßen Wi esen star k ab, wo man noch nicht wei ß , wieso hier der Mensch e i ne Stereomessung vor nehmen kann und d i e Korrelationsmaschine A 2000 nicht. Wenn man g l e i chzei tig Orthophoto und Schichten! inien erzeugen wi l l , dann ver wendet man farbempfi nd l iches Photopapier und erhäl t das Orthophoto in b l auer und Schichten! inienabschni tte tangentia l an d i e Schichten! inie in roter Farb e . E ine Be sonderhei t des A 2000 ist a uch seine Fähigke i t, automatisch rel ativ orienti eren zu können . Al l e Ori entierungse l emente werden über Servomotore vom Automaten ge steuert . Die abso l ute Ori entierung wi rd j edoch noc h extern errechnet und einge stel l t . Der WILD A 2000 wird gemeinsam von WI LD und RAYTHEON in d en USA hergeste l l t . Derzei t gibt es nur 2 Prototypen, e i nen in Heerbrugg und d en and eren bei RAYT HE ON . Wegen verschi edener Schwierigkei ten, d eren Ü berwinden nur mi t zu gro ßem Aufwand mög l ich gewesen wäre , wurde d i e Wei terentwickl ung zugunsten eines neuen Systems , das wesentl ich l e istungsfä h iger sein wird , noch 1 97 1 abgebro c hen. A N DERE AUTOMATI S C H E SYSTEME Außer dem A 2000 von WILD gibt es noc h vie l e andere a utomatische Systeme zur Luftb i l da uswertung . Der A n a l y t i c a l P l o t t e r A P C von O Ml - N ISTRl , Rom , wird weiterentwic ke l t und für d i e Orthophotosteuerung erwe i tert, in d en Vereinigten Staaten a rbei ten I B M an einem Digita l Automatie Ma p Comp i l ation System (DAMC) , d i e B u n k e r - R a m o C o r p o r a t i o n in Kai i fornien entwicke l t das Uni versa l Automatie Map Compi l ation Equi pment (UNAMACE) , wom i t praktisch a l l es gemac ht werden kann (Dig ita l e Gel ändemode l l e , Orthophotos , Höhenschichten usw . ) Wenn wir bedenken, wel che Fortschritte d i e Computertechnik m i t H i l fe der El ek tronik in den letzten Jahren gemacht hat, können wir mit Recht erwarten, da ß auch die Vol lautomatisierung der Photogrammetrie f ü r G r o ß p r o j e k t e praktische Rea l i tät sei n wird . sehr ba l d Al l e d i ese Entwi ckl ungen zur Vol l a utomatisi erung gehen im wesentl i chen a uf eine Erfi ndung G. L . HOBROU G Hs a us dem Jahre 1 958 zurück, näm l i ch d er d es S tereo mat . HOBROUGH sen . war dama l s bei Photographi e Survey Corp . , später bei HUNTI N GS in Toronto , Canada , und konstrui erte den ersten B i l d korrel ator, der zu nächst an einem N I STRI - Photomapper , ein i ta l i enisches Anag l yph enauswertegerät, angeschl ossen war . WI L D ka ufte die HOBROUG H-Patente und entwi c kel te das B 8 Stereomat -:- System . Mit dem G eld machte sich HOB ROU G H in Vancouver sel bstän d i g und entwi ckel te wei ter . Er ging neue Wege und überraschte vori g es Jahr m i t d er Mittei l ung , daß er ab 1 97 1 i n der Lage sei , Orthophotos innerha l b von 1 6 Minuten herzustel l en . 6 Minuten braucht sein " Gesta l t Photo Ma pper" für eine vol l ständ ige innere , gegensei tige und abso l ute Orienti erung . Nach E inl egen d er P latten in d en Gesta l t Photo Ma pper wird m i t H i l fe der Rahmenmarken d i e innere Ori enti erung her geste l l t . D i e Kammerkonstante und a l l e Korrekturdaten der inneren Ori enti erung (Verzeichnung , Sol ! abstände etc . ) werden vom angesch l ossenen Computer ver langt , und darauf vom Operateur d i g i ta l eingegeben . Nach Grobeinstel l ung der 6 Schema punkte fü hrt der Computer d i e gegensei tige Orientierung aus . Nach Grobeinste l l ung der in m i ndestens einem B i l d vormarki erten Paßpunkte erfol gt vom Computer d ie ab sol ute Orienti erung samt Ausdruck d er Restfehl er . Ein wei terer Knopfdruck startet d i e Orthophotoherstel l ung , d i e vom Korrelator F l ächenel ementweise, S echsecke m i t b i s 2 48 mm , a usgefü hrt wi rd . Die G el ändeoberfl äche j edes so l chen sog . " Patch" wird d urch 50 Parameter approximiert . Als Ergebnis werden je patc h 3000 Höhen g espe i chert , d i e dann für d i e automatische Orthophotoherstel l ung bekannt sind . So wird Flächenabschnitt fu r Fläc henabschni tt bearbei tet . Nach l O Minuten ist das Ortho o photo fertig . Bi sher können Gel ändene i gungen bis 39 a utomatisch erfaßt werden . Der größte Maßstab , der b isher m i t dem Gesta l t Photo Mapper ohne wesentl i che Schwierig kei ten korrel i ert werden kann, i st l : 25 000 . Bis Ende 1 973 wi rd ein Ge sta l t Photo Ma pper fertiggeste l l t sei n , d er a uch die Schichten des Model l es l i efert . Im Prinzip werden von den etwa 3000 gespeicherten Höhen j ene gel öscht, d i e nicht auf einer S chichte l i egen, d i e verb l ei benden nach einem G l ättungsprozeß photogra phi_sch festgeha l ten . -35- O RTHOCARTOGRAPH U N D STERE OCOMP I LER E i ne sehr i nteressa nte E ntwi c k l u ng stammt von T . J . B LAC HUT a us dem National Research Counci l of Canada . An die beiden Kammern ei nes Stereoauswertegrätes wi rd je ei n Orthoprojektor angesch l ossen, so daß g l e i c hzei tig 2 Orthophotos ent stehen . Das eine wi rd e i n ri chtiges Orthophoto , das andere wird um Hori zonta l para l l axen 1 1 verfä l scht 11 , a l so so umgeb i l det, a l s ob e s e i ne T r a n s v e r s a l p r o j e k t i o n des Gel ändes wäre . Dieses 2 . Transversa l photo heißt 11Stereomate 11 • G l eichzei tig werden zu beiden B i l dern, und zwar getrennt auf 2 Zeichentische n, die Schi chten geze ichnet: Zum Orthophoto die grundri ßtreuen, zum Stereomate die proporti ona l der Höhe i n x versetzten Schichten . Das E rgebnis können S i e unter e i nem Spiegel stereoskop räum l ic h betrachten . Die Schich ten passen dazu u nd können entweder m i t d e n S tereoorthophotos kombi niert oder a l s Anagl yphen-Schi chtenmod e l l u nabhängig gedruckt werden . Der große Vortei 1 der S tereoorthophotos wäre später viel l ei c ht aber der, da ß jeder N i chtphotogram meter an ganz b i l l igen S t e r e o c o m p i 1 e r n auswerten könnte . Prob l eme wie gegenseitiges und absol utes Orientieren fa l l en weg . Led ig l i c h der Maßstab d es Model l es muß noch varii ert werd e n könne n, der Rest der absol uten Ori entierung ist ein ei nfaches Hinpassen am Zeichentisc h . P HOTO KARTE ODER STRICH KARTE ? Das Orthophoto kann entweder a l s H i l fsmi ttel zur Karten herstel l ung oder a l s ei n Tei l des Karten i nhal tes sel bst d ienen . Das heißt, entweder wird der B i l d i nhal t um geze ic h net in e ine k l a re , genera l isi e rte und ei nheitl iche Si g naturkarte , oder, im a nderen Fal l , wird das Orthophoto a l s Haupte l ement der Karte oder als Ka rtenhin tergrund ged ruckt . (I n ei ner Ausste l l ung, die das I nst itut fUr Photogrammetrie anl ä ß t ich des Vortrages vorbereitet hatte , waren Orthophotos u nd Photokarten sowie ande res l l l ustrationsmaterial a usgestel l t) . Wel che Vortei l e haben Photokarten gegenüber Stric hkarte n ? D i e Photo karte b ietet mehr Deta i l i nformationen i n wirk l ichkeitsnäherer Form und Vi e l fa l t , ist l esbar , auch fUr U ngesc h u l te u nd ökonomisc her i n der Herste l l ung und Nachfu hrung. Ma n g l a ubt m it mehr Vertrauen a n i hre Richtigke i t und Vol l stä n d i gkei t . Das Al ter der Ka rte steht m i t dem B i l d fl ugdatum ei nde utig fest . Die Strichkarte b ietet dagegen mehr k l ass i fizierend e und q ua l ifizierend e I nforma tionen und sol ch e nicht-b i ld hafter Art . Sie macht Aussagen uber die dargestel l ten De ta i l s und unterscheidet die versch i edenen Straßenarten und d i e verschiedenen Verwen dungsarten von Häusern , wie Haus , Schu l e , Gasthaus, Schutzhütte , Al mhütte . An das für d i e Strichka rte gefl ogene B i l d materi a l werden geringere Anford erungen ge stel l t . D ie pl astische G esta l tung ist g l e i c hmäßiger und unabhä ngiger von der Jahres bzw . Tageszeit des B i l d fl uges. Die Strichkarte ist dort, wo vie l e wichtige I nforma tionen vorl iege n , unbelastet von a l l zu viel e n Deta i l i nfo rmatione n . PRAKT ISC HE ANWE N D U N G E N 1 . Großmaßstäbl i che Anwendu ngen . a) Touristenka rten ( etwa 1 : 1 0 000) I n Fremdenverkehrsgeb ieten wie a m Arlb erg , um Badgastei n oder etwa um den Rad städter Tauernpa ß könnte es sich l ohnen, ähnl i che Photokarten hera uszugeben, wie es BLAC HUT i n Canada gemacht hat . Außerd em könnten wir dam i t die Konkurrenz ausl ä nd i sc her Kartenherstel l er a usscha l te n , da d i e Luftb i l der d er staatl i c he n Kon trol l e durch das Bund esamt für E ich- u nd Vermessungswesen u nterl i egen . b) Karten für den Kataster i n Entwickl u ngsl ändern , wo sich - wie auf Cypern prak ti ziert - B i l dkataster sehr bewä hrt haben . Wi e sol I man sonst, a ußer photogramme trisch , kompl i zierte , a l te , orienta l i sche Ortschaften aufnehme n ? c ) Forstkarten ( 1 : 5 000 und 1 : 1 0 000) Österrei ch ist zu 43 % m i t Wal d bedeckt . D i e Forstbetriebe sol l te n begeistert sei n von den aktue l l en orth ophotograph ischen Unterlagen für d i e Herste l l ung i hrer Be tri ebsübersi chten und Umtriebsp l ä ne sowie für das Planen der Hol zb ri ngung , d . h . für den Sei l bahn- u nd Guterwegebau . d ) Karten für d i e Wi l dbac h- u nd Lawi nenverbauung . ( 1 : 2000 bis 1 : 1 0 000) Da das Orthophoto jed es Deta i l l agerichtig wiedergibt, b ieten g roßmaßstäb l ic he Orthophotoplö ne dem K u lturtechniker wesentl iche Vortei l e . -3 7 - e) Karten für Geo l ogi e , Glaziol og i e und Bod enkunde . Stri chkarten bieten zu wenig Deta i l s für eine genaue Standortbestimm ung bei geo l og ischen und g l aziologischen oder bodenkund l i chen Feldarbei ten. Di esen Man gel haben Bi l d p l äne nicht. f) Karten für Raumpl anung . ( 1 : 1 0 000, l : 5 000, l : 2 000) I n L ibyen haben wir fUr a l l e Ortsc haften des Land es und für deren nähere Umge b ung Photokarten 1 : 1 000 - 1 : 2 000 gesehen, d i e - neben and erem - eine ide a l e und vol lständ ige Unterl age fur den Ortsplaner darste l l en. I m hochentwi cke l ten Österre ic h arbeitet d i e Raumplanung v i e l fach m i t vera l teten Verk l e i nerungen des zum Tei l unvol lständ igen Katasters, aus dem vie l e für d en Raumpl aner wesent 1 iche Informationen nicht ersichtl i c h sind . Di ese Vorgangsweise hal te i c h für un richtig . g) Ortho - B i ldpläne für den österreichisc hen Kataster . Von Orthob i l d p l änen können l eicht vol l kommen exakte F e 1 d s k i z z e n gezeich net werden. Die im Luftb i l d sichtbaren G renzl inien sowie d i e d urch Si gna l isie rung im Orthophoto erkennbar gemachten Grenzpunkte können l ageric htig ein gezeichnet und nach Abschwächung d es phot . Bi l d es reproduzi ert werden. Das Orthophoto kann zur R e a m b u 1 i e r u n g des Katasters , zum N a c h t r a g e n d er Güterwege und Hä user eingesetzt werden. Das Orthophoto kann zur Ü ber prUfung d es a l ten Katasters a uf Naturtreue vor der U m b i 1 d u n g verwendet werden. Das Orthophoto kann auch zur Dokumentation des Al ten Standes bei der K o m m a s s i e r u n g d i enen . Das Orthophoto hätte a l s wertvol l e H i l fe beim F e 1 d v e r g 1 e i c h fU r die Bodenschätzung d ie nen können. Das Orthophoto kann l etztl i ch auch d i e topograph i schen L a n d e s - und S t a a t s g r e n z k a r t e n er setzen . E i ne Fü l l e von echten Mög l ichkeiten, d i e wi r erst j etzt in unsere Ü ber l eg ungen mit e i nbeziehen können. 2 . Ein Grundkartenwerk für Österreic h ? Wir sol l ten, g l aube ich , d ie S ituation neu überd enken und vom heute oder morgen früh Mögl ichen und Notwend igen her neu überl egen, ob wi r nicht doch ein Auf bau- Grundkartenwerk beg innen so l l ten. Al l e bedeutenden Tä l er Tiro l s wurden in j üngster Zeit l : 5 000 kartiert . Das hätte bere i ts der Anfang sein können . T i rol hat auch jetzt wieder e i ne Neubefl ieg ung d es ganzen Bund eslandes bestel l t . Es gibt a l so auch schon i nnerha l b Österrei chs Tendenzen zu ei ner umfassenderen, g roßzUgigen Lösung u nseres Prob l ems . I c h stel l e m i r vor, d a ß man zum i ndest i n den Zentrc:i l räumen der österreichischen Raumplanung an e i ne m i t a l l en P l anherstel l ern gemei nsam organisierte Herausga b e ei nes Aufbau-Grundkartenwerkes denken sol l te . Ein Planungsausschuß m i t Mit g l i edern a us dem Kreis der Kartenherste l l er u nd Kartenbenutzer könnte viel l ei c ht ei n ige Va rianten d iskutieren und d urchka l ku l ieren: l Photo- oder / und Strichkarte ? 2 . Maßstab l : 1 0 000 oder / u nd l : 5 000? • 3 . Gena u igkeitsstufe A oder / u nd Gena u igkei tsstufe B ? l : 5 000, 5 m Schichten l : 1 0 000 bis l : 5 000 Gru nd l age: E P und Neuvermessung 20 m Schichten Grundl age: Manuskri ptkarte l : 1 0 000 Das Vorhandensei n d es nahezu vol l ständ i gen Österreichi sc hen Man uskri ptkarten werkes l : 10 000 i n 2 x 2 Farben i st viel zu wenig beka nnt . Zu d iesem Manu skri ptkartenwerk könnte noc h e i ne Samm l ung von Orthophotographien aufgebaut oder beides zu ei nem l ic htpausfä higen Archi vkartenwerk l sert auf l : : 1 0 000 oder vergrös 5 000 ausgeweitet werd e n . Das zu dem l angsam vera l tenden Manu skri ptkartenwerk zusätzl i c h notwend ige, aktue l l e Orthophoto böte eine sehr wi rt schaftl iche Mög l iChkeit, rasch u nd rel ati v b i l l ig , großräumig zu Pl anungsgrund l agen zu kom me n , die h i nreic hend auf S tand si nd . 3 . K l einmaßstäb l iche Anwendungen . a) Orthophotos fUr die Kartenrevision . Es i st e i ne rei ne Kal ku l a ti onsfrage , wel cher Weg j ewei l s der wi rtschaftl i c here ist . Fa l l weise wi rd man stereoauswerten , fal l wei se von Orthophotos hoch zeichnen dies besonders i n Geb i rgsortschaften - , fal ! we ise d ie Meßtischaufnahme oder die Tachymetrie heranzi ehen . b) Orthophotots fUr die Kartenherste l l ung . Orthophotos eignen sich bei Gebirgsortschaften besser als General isierungsgrund l age a l s d ie doch feh l erhaften E ntzerrungen . - 39 - c) Mitarbeit a uf dem Geb iet der topographischen Erstkartierung von Entwickl u ngs l ä nder n . Die E ntwickl u ngsländer bra uchen jetzt zum Aufbau i hrer Wi rtschaft gute Kar tenunterl age n , nicht erst nach ei ner E ntwi ck l u ng . Das feh l en von Karten ist g l e i chbed eutend m it E ntwic k l u ngshemmung . Ich b i n davon überzeugt, daß auch Österreich sei nen Beitrag zu ei ner kartographischen E ntwi ckl ung sh i l fe l ei sten könnte u nd sol l te . Der dring ende Nachhol bedarf i n den E ntwic k l u ngsländ ern zwi ngt dazu, d i e raschesten u nd wi rtschaftl ichsten Methode n zur Landesaufnahme e i nzusetzen . Andererseits sol l en nur q ua l i tativ hochwertige und den Aufgaben wirkl i c h h i nreichend entsprechend e Karten geschaffen werd e n. Die Photokarte u nd d i e Orthophototechnik si nd h i er von emi nenter Bedeutung . L ITERATU R AHRE ND M . : Der G I GAS- Z E I S S Orthoproj ektor. B i ldmessung und Luftb i l dwesen 1 964 ' 1 53 - 1 59 . BEAN K . : Deve l opment o f the Orthophotoscope . Photogrammetric Engineeri ng 1 955 , 529 - 53 9 . BLACHUT T . J . : Mappi ng a nd Photointerpretation System Based o n S tereo-Orthopho tos . Mitte i l u ngen aus d em I nsti tut für Geodäsie und Photogrammetrie a n d e r E T H Züri c h N r . 1 4 , Züri c h 1 971 . BORMAN N G . : Orthophoto Attachment for the WILD A 8 Autograph . Vortrag ASP March-Meet i ng 1 970 . FERBER R . : Obtention photographique d e l a proj ection orthogonal e d ' un ob j et . Bul l e ti n photogrammetrique 1 93 3 , 45 - 53 . LAC MAN N 0 . : E i n Entzerrungsgerät für n i cht ebenes Gelä nde . B i ldmessung und Luftb i l dwesen 1 93 1 , 1 0 - 1 2 . S ZA N G OL I ES K . : Orthophot B - ein neues uni verse l l es Di fferentia l entzerrungsge rät m i t Profi l schraffenzeic hner Orograph . Kompe nd i um Photogrammetri e , Bd . I X . , Jena 1 97 1 u nd l nt . Archiv f . Photogrammetrie Bd . 1 7, 1 969. Anwend u ng von T opocart, Orthophot und Orograph für d i e Auswertung von Luftb i l dern i n m i ttl eren und k l e i nen Maßstäbe n . Jenaer Rundschau 1 969, 1 1 5 - 1 20 . T J I HOMI ROW F . 1 . : Das S pa l tentzerrungsgerät F T Schtsch . Geodezia es Kartografia 1 959 92 - 95 I • WE I BREC HT 0 . : Anwendung der Di fferential entzerrung bei der Herste l l ung von Kar ten u nd Plänen . Vermessungstech nik 1 967, 20 1 - 207. Geowi s s . Mi tt. 1 973, 4 1 - 4 2 SPE Z I ELLE P ROBLEME B E I D E R T RASSENE I NRE C HN UNG I M STRASSENBAU von G. ( Vo r t ra g im Pa l f i n g e r geha 1 t e n a m 1 7. M ä rz 1 97 1 Rahmen des Ko l l oq u i ums de r As s i s te n t e n de r S t u d i e n r i chtung Ve rme s s ungswesen ) D i p l . - I n g. Ge rha rd P a l f i nger, Hochsch u l a s s i s tent a m I n s t i t u t Al l geme i ne Geodäs i e der Techn i schen Hoch s ch u l e W i en 1 040, G u ßhau s s t ra ße 27 - 29 für ZUSAMME NFASSUNG D i e Fes t l egung proj e k t i e r t e r Ve rkeh rswege i m G rund r i ß e rfo l gt i m Zuge de r Entw u rfs bea rbe i tung. Un te r synthe t i s ch e m Aufbau vers te ht man dabe i das Ane i na n de r re i he n von Tras s i e rungse l ementen m i t ver s ch ie denen geom e t r i sc he n S t ru k tu re n . We rden nach Me thoden de r ana l yt i schen Geome t r i e d i e Berechnungen unm i t te l ba r i n e i ne m e inhe i t l i chen Koo rdi na tens ys tem durchgefüh r t , s p r i c h t man vom ana l y t i schen Aufbau . Al s H i l fs m i t t e l z u r Bew ä l t i gung der umfa n g re i chen Be rechnungen s t e he n Tafe l w e rke, e l ek t ro n i s che Ti s c h re chne r , Rechne r d e r m i t t l eren Da ten tech n i k sow i e G ro ßrechenan l agen zur Verfügung. Für d i e E DV i s t der ana l yt i s ch e P ro g ra m ma b l auf be sonde rs güns t i g. Entsp rechend den Krei sfunk t i onen wu rden dafür e i gene K l o to i de nfunk t i onen def i n i e r t . E i ne k r i t i s che Be t ra c htung de r vo r handenen Softwa re f ü r d i e Tras s ene i nrechnung ze i g t , da ß für e i nen Te i 1 de r angebo tenen L ösungen ent sprechende Nähe rungswe rte Vo ra u s se t zu ngen s i nd. Da s bedeu tet e i ne Unte rb re chung der Da tenve ra rbe i tung. E s we rden f ü r das Be i sp i e l de r Schn i ttpunktsbe r echnung m i t K l o to i de n W ege aufge ze i gt , d i e ohne gra p h i sche Man i pu l a t ion e i ne d i re k t e Schni t tpunkt s be rechnung e r m ög l i chen. Oi e durchschn i t t l i c he Aufgabe n s te l l ung i n Ös te rre i ch e rfo rde r t d i e L ösung re l a t i v wen i ge r Te i l p ro b l e m e . G ro ß rechena n l a gen s ind h i e r wen i ge r w i r tschaf t l i ch a l s e i ge ne M DV- Rechenan l agen. Bemühunge n , e i ne a l l geme i ne Übe rgangsku rve a l s Po l ynom fünf t e r Ordnung ans ta t t Kre i s und K l o to i de n e i nzufüh ren , s i nd a k tue l l e Ve r s u c he , d i e Tra s se ne i n re c hnung für d i e EDV güns t i ge r fo rm u l i eren zu k ön nen. D i e Entw i ck l ung von Op t i m i e r un g s p ro g ramme n , w ie z. B. di e G ra d i enteno p t i m i e rung , s ow i e von P ro g rammen f ü r das d i g i ta l e Ge l ände mo de l l kennz e i chne t di e neue Phase d e r P l anungs rechnungen. >· Geowi ss . Mitt . 1 973, 43 55 - G E O DÄTI SCH E F E I NMESSUNG - J U STI ERUNG VON F U N K E N KAMMERN AM I N STI TUT F Ü R H OCH E N E RG I E PHYS I K von E. Korsch ineck im Vortrag geha l ten am 2 1 . Apri l 1 97 1 Rahmen des Ko l lo q uiums der Ass istenten der Studienri chtung Vermessungswesen D i p l . I ng . Erich Korsch ineck Hochschu l assistent am I nsti tut für Landesvermessung Technische Hochschu l e in Wi en 1 040, Gu ßhausstraße 25 - 29 ZUSA MME N FASSUNG Das I nsti tut für Hochenerg iephysik der Österr . Akademie der Wissenschaften das sehr eng mit C ERN , der europä ischen Organisation für Kernforschung, zusammenar be itet, befa ßt sich unter anderem m it der Entw ick l ung und dem Testen von Funken kammern . D iese Kammern sol l en , nach erfo l gre i cher Erprobung , i m CERN- Besch l eu n i ger eingebaut werden und dienen dann dort den verschiedenarti gsten Hochenergie experi menten . Be i der P l anung und Entw ick l ung der Testapparatur wurde das I nstitut für Landes und Katastervermessung der T. H . Wien um Mitarbeit gebeten . Die Testapparatur besteh t i m wesen t l i chen aus zwei Präzisi onskammern , der zu testenden Kammer und einem Proze ßrechner . Die drei Funkenkammern l iegen in drei zueinander para l l e len hori zonta len Ebenen . Die Testkammer befindet sich in der mittl eren Eben e . Der Ver su chsab lauf sieht die automatische Registrierung der Durchstoßpunkte der Höhen stra h l ungspartikel durch die drei Kammern vor, somit die Bere chnung der Spur des durchgehenden Tei l chen s . Aus der Di fferenz zwischen registri ertem und aus der Spur berechnetem Durchstoßpunkt in der Testkammer, ergibt sich die Mög l i chkeit e iner Ei chung . Das von uns zu l ösende Prob l e m be l ief sich auf die dreidimensiona l e Justierung der zwe i Präzisionskammern und der Testkammer . Die geforderte Genau igkei t betrug ":!:: 0, l mm . Nach eingehendem Studium der versch iedenen Mög l i chke i ten entschieden wi r uns, die Justierung mit H i l fe eines N ad i r l otes vorzunehmen . Im we i teren werden dann der J ustiervorgang , Genau igke itsUberl egungen und notwendige Adaptionen beschrieben . Me in heutiger Vortrag so l I Sie mit einem Prob l e m bekannt machen , das vom I nstitut für Hochenerg iephysik der Österr . Akademie der Wissenschaften an uns, d . h . an das I nsti tut fUr Landes- und Katastervermessung herangetragen wurde . D ieses Institut arbei tet sehr eng mit CERN (Consei l Europeen pour la Recherche N uc l eaire) , der Europäischen Organisation für Kernforschung, zusa mmen und be fa ßt sich augenbl i ck l ich unter anderem mit der Entw i ck l un g und dem Testen von Funkenkammern . Diese Kammern sol l en , nach erfo l greicher Erprobung, i m CERN besch leun iger eingebaut werden und dienen dann dort den verschiedenartigsten Hochenerg i eexperimenten , ( z . B . der Bahnbesti mmung von E l e mentarte i l chen ) . W i e sieht nun s o eine Funkenkammer aus ? S i e i st m i t einem He l i umneongasge m isch gefü l lt und von Drähten mit einer Stärke von 50 t" in Längs- und Querrich tung durchzogen . Der Abstand der einze lnen Drähte voneinander beträgt dabe i 0, 3 m m . Das Ganze ist a l so, praktisch gesehen , n ichts anderes wie ein Koordi natengitter im Ausmaß von 16 x 16 cm. Diese Präzisionskammern werden am I nstitut se l bst gefertigt . Das Aufbringen und die Maßha ltigkeit des G i tters wird durch eine Präzisionsfräsmaschine bewerkste l l igt, deren Genauigkei t be i 0, 02 mm l i egt . Mit H i l fe dieser Präzisionskammern und der Höhenstrah l ung so l l en nun die ver schiedenen Testkammern , die im Prinzip dense l ben Aufbau haben ( nur etwa andere Drahtabstände) und zum Einbau in den CERN -Besch leun iger bestimmt sind, ausge messen und untersu cht werden . Bevor ich aber zur Versuchsanordnung komme, noch ein paar Worte über die Höhenstrah l ung . Die Höhenstra h l ung ist eine Tei l chenstrah l ung, die aus sehr energiere i chen Protonen und lei chteren Atomkernen besteht. Sie trifft aus dem W e l traum auf die Erdatmosphäre, durchsetzt d i ese nach mann igfa ltiger Verwand l ung und dringt sogar noch in die feste Erdrin de ein . I hre I n tensität n i mmt vom Ä quator nach den bei den Polen hin zu . Der Grund ist die Ab l enkung der e lek trisch ge ladenen Tei l chen im erdmagnetischen Fe l d . Man n i mmt an , daß die H öhenstra h l ung von ört l i chen Störungsherden i m Bereich der Sonne ( Sonnen fl ecken) und der sonnenähn l ichen Fixsterne ausgesch leudert, i n den weita usge breiteten Magnetfe ldern des i nterste l l aren Raumes gespe ichert und in i hrer I n tensität gesteigert wird . I n der Kernphysik benutzt man energi ereiche Protonenstrah len, u m Kernreak tionen zur Herste l l ung künst l icher I sotope oder zur G ewinnung anderer E lemen tarte i l chen anzuregen . Sehr energ ierei che Protonenstrah len werden in Tei l chen besch leunigern , wie dem Zyk l otron oder dem P rotonen -Synchrotron , erzeugt . I m Zyk lotron erfo l gt die Besch leun igung durch ein e l ektromagnetisches Fe l d - e i n hochfrequentes e l ektrisches Wechse l fe l d . Die U m l auffrequenz des Tei l chens i st un abhtingig v om Bahnradius, a lso konstant . Di e Energie des Tei l chens wächst mit sei ner Bahngeschwindigke i t . Durch Geschw indigkeitssteigerung vergrößert si ch der Bahnradi us . Es entsteht eine Spira l e . Re lativ k leine Geschwindigke i t . Das Syn chrotron d ient der Besc h l eunigung von Te i l chen , deren Geschwindigke i t nahe der Lichtgeschw indigkeit l i egt . Der Tei l chenbahnradius wie a u c h die Umlauf frequenz b l e i ben zeit l i c h konstant. Das Magnetfe ld wä chst aber mit der Zeit an . Wird die Te i l c hengeschwin digke it nahezu g le i ch der Lichtgeschwindigkei t, so wächst die Masse und dam i t die Energ ie be i sehr k le iner Geschwindigke itszunahme ( durch Wachsen des Magnetfe l des) sehr rasch an ( Re lativitätstheorie) . Der Ener g i egewinn be i m Synchrotron beruht a l so i m wesen t l i chen n i cht auf e i ner Geschwin digke its- sondern auf einer Massen zunah me . Nach dieser kurzen Abschwe ifung nun aber w ieder zurück zur Testapparatur se l bst. Im Pr inzip sieht sie fo lgendermaßen aus: Szinti l l ator .... Cl) c Doppe 1 präzisionskammer J: 0 Cl) d:? 0 .... 0... c 0 c::? :::> J: 0 VI c <{ Testkammer ( k ippbar) Doppe l präzis ionskammer 1 c:=±i \ \ Szinti l l ator Höhenstra h l ung Abb . 1 Wenn nun ein Te i l chen be i de Szinti l l atoren und die dre i Kammern passiert, wer den d ie Durchstoßpunkte durch die e i n ze lnen Kammern von e inem Proze ßrechner automatisch registriert und gespei chert, d i e Spur durchgerechnet und d i e Abwei chung i n der Testkammer ausgewiesen . Dabei haben die beiden Szinti l l atoren d ie Aufgabe eines Fi l ters . Nur jene Tei l chen werden reg istri ert, die durch bei de Szinti l l atoren gehen . Dies ist ca 1 x i n der Sekunde der Fal l . Te i l chen , d i e schräg here inkommen und nur eine oder zwe i Kammern passieren, werden dadurch ausge scha l tet. Dies w i rd dadurch errei cht, da ß nur dann automatisch ein Hochspannungs im pu ls (5 KV) an die Kammern ange l egt w ird, wenn beide Szinti l latoren den Durchgang e ines Te i l chens me l den . Durch den Hochspann ungsi mpu ls kommt es zu e iner Stoßion isation ( e iner Verstärkung der I onenspur) in den Kammern und es entsteht am Auftreffpunkt des Tei l chens auf dem Koordinatengitter der Kammer ein K urzsch l u ß ( Li chtb l itz) . Der Proze ßrechner, a n den die e inzelnen Drähte des Koordinatengitters angesch lossen sind, registriert die Lage des Durchstoßpunktes . Nun frägt man sich natü r l i c h , wieso kann i n der Kammer noch ein Kurzsch l u ß entstehen , wenn das Tei l chen bere its den unteren Szinti l l ator passiert hat, we i l j a erst dann der Hochspann ungs i mpu ls ange legt w i rd . Be i m Durchgang des Tei l chens durch die Kammer bi ldet sich eine ca 0, 3 mm breite I onenspur, ( deswegen a u ch der Drahtabstand von 0, 3 mm) , d i e ein ige Zeit erha l ten b l eibt und d i e erzeugt verstärkt durch die Stoßi on isation d e n Kurzsch l u ß . Die Ionenspur a ber entsteht dadurch, daß bei m Durchgang des Te i l chens durch die mit G as gefü l lte Kammer Elektronen von den neutra len Gasatomen durch Sto ß abgespa l ten werden . So brauchbar die Ion enspur fUr die Fi lterung ist, so sehr macht sie e inem bei der Regi strierung des nächsten Tei l chens Schw i eri gkeiten - da sie j a noch i mmer vorhanden ist . Man mu ß sie a l so zum Verschw i nden bringen . Dies g e l ingt durch A n l egen einer Saugspannung (50 - 1 00 V), d i e permanent w i rkt . Durch diese permanente Saugspannung wi ederum wi rd aber der Weg des Te i l chens durch d i e Kammer verfä lscht . Die I onenspur erfä hrt eine sei t l i che Versetzung „ Ausgescha ltet w i rd dies durch das Pr inzip der Doppe lkammer . Zwei Kammern werden spiege lbi l d l i ch aufeinander ge legt und bi l den eine Einhe i t . HV E E- / __ E L= _ I ,.. verJ•t:tc Te il<h ensp•r -ft- --j L]_ HV l__ _LL versetzt• Teil<h<n•p•r / / __ / Tei lehen5p•r / _ _ _ I Abb . 2 _ _ ! J { Kammer l<oordinat nebentn l. Kammer D ie J ustierung di eser be i den Kammern zueinander d . h . da ß die be i den Koordina / tengi tter genau ü bereinander l iegen , geschieht wieder mit H i l fe der Präzisionsfräs maschine . Der Durchstoßpunkt sowoh l in der einen wie auch in der an deren Kammer w i rd vom Proze ßrechner registriert, automatisch gemi tte l t und nur das Mitte l verspe i chert . A u f diese Art wird a lso der Einfl u ß der Saugspannung ausgescha ltet u n d der Durchstoßpunkt des Tei l chens durch eine fiktive Koordinatenebene j etzt a l l erdings, ermitte l t . Das schadet aber weiter n i ch t , es mu ß nur dann bei der Bahnberechnung des Tei l chens berücksichtigt werden . Nun gi l t es nur noch den Zweck der Kippbarkei t der Testkammer zu erlä utern . Durch die K i ppung der Testkammer u m i h re Achse kann der Drahtabstcmd in e i ner Koordinatenrichtung be l iebig verk l e in ert werden . Dadurch w i rd das Ortsauflösungs vermögen der Kammer getestet . Man schätzt, da ß es ca be i m ha l ben Drahtabstand + l iegt - dies wäre a l so - 0, 1 5 mm . So sieht a l so die Versuchsanordn ung aus . Momentan ist das Ganze i m Bau . Mit den ersten Messungen sol I demnächst begonnen werden . Be i C ERN so l l en dann die getesteten Kammern a m Target, dem Aus la ß des Zyk lo trons , aufgeste l l t werden , dort wo das Te i l chen mit sehr hoher Energ ie auf einen Atomkern a uftri fft . Es entsteht eine Zersp l itterung; die Bahnen dieser wegstrebenden Tei l c hen sol l en nun erfaßt, bzw . m it H i l fe der Kammern ausgemessen werden . Sie werden sich nun frage n , was ein Geodät dabei verloren hat. Das Prob lem , das an uns herangetragen wurde , hieß kurz und bündig 11 Justi erung der drei Kammern i m Rau m " bei einem maxi mal en Sachaufwand von s 30 000, - . Betrachten w ir nochma l s d i e Abb . 1 . Die Zuordn ung der drei ( Doppe l ka mmer = Kammer) i n einem Abstand von ca 5 0 c m übere inander l i egenden Kammern hatte so zu erfo l gen , da ß sie 1 . ) im Rau m para l l e l zue inander 1 iegen , besser gesagt die dre i Koordinatenebenen para l l e l zuei nander l iegen , und 2 . ) i hre Koordinatenachsen ( j ewe i l s der erste Draht) sich in einer dazu senkrech ten Ebene be fin den . Es mü ßte a lso durchwegs keine Hori zonta l - und Verti ka l ebene sei n . Die geforderte G enauigkei t ± 0 , 1 mm. Erschwerend k a m h in zu , da ß die e inze l nen Kammern se i t l i c h von e i ne m Wust von Dräh ten und Kabe ln umgeben sind, (wie e l ektrische Zu l e i tungen , Ansch l üsse für den Prozeßrechner, Sch läuche fUr die G asgemischzu l eitung usw . ) , soda ß ein seit : - 49 - l i cher Ein b l i ck unmög l i ch war . So b l ieb a lso nur der Zugang von oben oder von unten . We l che Mög l i chkeiten kamen nun in Betracht ? K l ar war, da ß die Forderung N r . l , d i e Para l le l i tät der Kammern i m Raum, am e i n fachsten mit H i l fe von Röhren l i be l l e n zu rea l isieren ist . Geht man von der gefor derten Genau igke it aus, und berechnet die dazu notwendige Hori zontierung der Kammern , so kommt man zu dem Ergebn is, da ß Setz l ibe l len, deren Angab e nur bei etwa l ' zu l iegen braucht, am besten geeignet sind . Da die Koordinatenebenen der Kammern nun in Hor i zonta l ebenen l iegen , müssen l t . Forderung Nr . 2, die Koordinatenachsen zwangs lä ufig in eine Vertikalebene e ingeri chtet werden . Es wurden die verschiedensten Mög l i chke iten erwogen . Vora l le m wol l ten wi r anfangs g l e i ch die dort vorhandene Apparatur für di e J ustierung ausn ützen . So ka m uns die I dee mit H i l fe des Prozeßrechners und e iner vorbesti mmten F l ugbahn e ines Te i l chens d i e Kammern zueinander einzuri chten . Das hätte dann so funktioni eren so l l e n : e i n l anges, dünnes , sich nach untenzu verj üngendes Te l eskoprohr, oben und unten mi t Szinti l latoren a ls Fi l ter bestü ckt, fi x ober der ersten Kammer montiert, sol l te nur j ene Te i lchen einfangen , deren F l ugbahn mit der Lage des Rohres i m Raum i dent ist . Die Auftreffpunkte des durch das Rohr kommenden Tei l chens auf den einze l nen Kammern werden durch den Pro ze ßrechner registriert und die Koordinaten ausgeworfen . Dasse l be nochma l s gemacht m it e inem ü ber e iner d iametra l en Ste l l e der Ka mer angebra chten zweiten Rohr, lä ßt uns au s den registrierten Daten d i e Transformati onse l e mente berechnen . -t° I ( € „;( ) "' Abb . 3 _::D,-=--:/.J.._ X i. - X1 t5 = ' ' y1 - y, x i, - x,' E Dami t aber haben wir die zur J u stierung notwendigen Verschi ebungs- und Verdreh ungsgrößen für eine Kammer gewonnen . Eine zwei te Transformati on l iefert dann d i e Werte für die l etzte Kammer . Vorausgesetzt a l l erdings die genaue vertika l e Mon tage der Rohre . Ist dies n i cht der Fal 1 , so haben wir die Lage d e r Rohre i m Rau m z u den einzelnen Koordinatenebenen z u besti mmen . Die So l l - Durchstoßpunkte des Te i l chens durch die e in ze l nen justierten Kammern müssen nun vorausberechnet und m it den reg istri erten Ist-Werten der n i cht justierten verg l i chen werden . Dann geht es wieder weiter, wie bereits vorher erwähnt, a l so die Best i mmung der Transforma t ionse l e mente , bzw . der J ustiergrößen . Die Sache wird a l so wesent l i ch komp l i zier ter . N achte i 1 d ieser Methode : 1 . ) Das Warten auf das Te i l chen , we l ches gerade die von uns gewünschte F l ugbahn besitzt . 2 . ) Die Untersuchung der Versetzung der I onenspur durch Saugspannung und d i e Überprüfung des G i tternetzes der Testkammer entfä l l t . Letzteres müßte dann mit der Präzisionsfräsmaschine gemacht werden , was äu ßerst zeitraubend wäre . 3 . ) Zwe i fe l , ob die gewünschte Genauigke i t dami t erre i cht werden kann . Ein anderer Vorsch lag von uns, der nun auch verwirk l icht wi rd, sieht die Justie rung m it Hi l fe eines Nadi r l otes vor . Im Pr inzip geht das so vor s i c h : Oberha l b d e r ersten Kammer werden auf einem Rahmen drei hor i zontierbare Kreuz sch l i tten mit Feintrieben im ungefähren Abstand der Pa ßmarken der Kammer fix montiert . Auf diesem Kreuzsch l itten w i rd je e i n Drei fu ß- Untersatz mitte l s einer hoh l en Herzschraube befestigt, we l cher dann das optische Lot bei m Justiervorgang zwangszentriert aufn i mmt . Mit H i l fe des Nadir lotes werden nun die korrespon d ierenden Paßmarken der e i n e l nen Kammern eingepa ßt . Um die gewünschte G enau igkeit e i nha l ten zu können , waren nun gewisse For derungen an das Nad i r l ot zu ste l len . Nach eingehendem Studium der auf dem Markt befind l i chen G eräte , haben w i r uns für das Zen it-Nad i rlot der Fa . Wi l d entsch i e den . Ausschlaggebend dafür waren : l . ) Die Genauigkeit von l :30 000, d . h . auf unser Mode l 1 angewandt, bei dem d i e + maxima l e Zielweite 1 , 5 m beträgt, e ine Lotungsgenau igkei t von - 0, 05 mm 2 . ) Die garan tierte Zwangszen trierungsgenauigkeit von mindestens :.'.: 0, 05 mm 3 . ) Die Austa uschmög l i chkeit der Strichplatten mit dem norma l en Fadenkreuz gegen eine Strichplatte mit einem Doppe l faden von fo l gender Form : _II 1 Dadurch Erhöhung der Einste l lgenau igke i t . Laut N Ö TZLI erg i bt s i c h der mitt l ere Zie l fehler bei m Ei nste l l en mit dem Doppe 1 faden aus der forme 1 I n unserem Fal le somit 8 cc . Umgerechnet auf die Entfernung von 1 , 5 m erg ibt d i es e ine Einste l lgenau igkeit des Zi e l es von :!: 0, 02 mm. Die Zie l genau igke it mit norma lem Stri chkreuz würde l aut der Forme l d. ::r f " $fr; „hd;d<c. • Bc- l>tt.1>nlolC.:tc. " 2.00mm einen Wert von 24 ergeben , angewandt auf unsere Entfern ung a l so :!: 0, 06 mm.• Der Doppe l faden bringt a lso eine wesent l i che Steigerung der Zie l genau igke it. 11 4 . ) Die kürzeste Zielwe ite . Sie beträgt bei m Z N L lt. Werksangaben 60 c m . Unsere Untersuchungen haben sogar n u r 45 cm ergeben . Das i s t ein wesent l i ches Kriterium - hängt doch davon die Höhe des tragenden Geste l les ab und damit auch die Aufste l l ung in einem Raum mit norma ler Deckenhöhe . 5 . ) Das l ange Fernrohr des ZN L . Es birgt bei der Beobachtung in luftiger Höhe ein en ni cht zu unterschätzenden Komfortfaktor in s i ch . Summiert man nun nach dem Feh lerfortpfl anzungsgesetz d i e Q uadrate der einze l nen Feh l er-antei l e und zieht die Wurze l daraus, so erhä l t man a ls mittleren Gesamt + feh ler - 0, 07 mm. Ein gro ßer Nachte i l des ZN L so l l aber n i cht unerwähnt b l e i ben . Mir ist es uner k lär l i ch , warum n i cht der Untersatz des Gerätes so ausgebi l det ist, da ß man den Obertei 1 samt Zwangszen triereinr ichtun g auf einer hori zontierbaren Pl attform ver schieben kann . Konstruktiv wäre dies sehr einfach zu l ösen . Wir hätten uns damit die Kreu zsch 1 i tten ersparen können . I ch möchte noch ei11e recht informati ve Tabe l le zeigen , die aus DEUMLI C H ' S Buch " Instrumentenkunde " stammt und d i e a l l e Daten der auf dem Markt befind l i chen optischen Präzisions lote enthä l t . 1'afel 6. Optisclw l'riizisio11. lute lleml'rkungcu [m] Mit Libelle 1 Tclim OL F. \V. llrrithnupt & S o h u , Kassf'I Krrn & Co. , Aarau \1 , 11 \1 1--- ---1· '• :! :.!i > ;-,o :JO J)J, 2,0 0,8 :!O 10 Fernrohr ZNL plumb London Hilgcr 1..\:.. \\'alts, :JO OZP )l i !U AI K, :ll VEil Carl Zciss 3 1 ,5 Moskau J EN A 7,1 . l !iü :l,7 1,8 1. ; 0 0 -=•oo l iO 2.'.tO llit Ncigu 11gsk o mp e 11:; at o r PZL 1 3;) J GO ZBL :1;;0 I "' 2,1; " '' '.!, :1 --- ----- -1- -- -- , -- 1 1, 0 3'1 1, 0 1 ,8 l !J5 2 1 ;, 3 350 1 50 -- -2,:.! bis GOO 1 : 50 000 his 100 1 , ;,oooo G,j uu firstlot Auto- 1 1 il i -i1 ---1 1 r;,311 0,11---- =-1' I I :i:io 33;; 5,0 4,8 :!,8 1 bis :JO bis 10 "" '" '.! bis 1 00 his 1 50 J his 5 00 b i s 1 00 1 1 1 1: 1: 5000 1 : 1 0 00 0 1 : :10000 lt!: 1 :;oo 1 1 200000 1 s;; nnn .Fernrohr- länge zu T I A , T 16, T'.l 1 1 8'-D osenlibclle --; l : 1 0 000 1 1: 1 00 000 8'-Doscnlibellc (äh nli ch Bild 347) Abb . 4 N achdem der " Oberstock" nun k la r ist, sind bei den Kammern se l bst noch e i ni ge konstruktive Dinge anzubr ingen . FUr die Einpassung mit dem ZN L benötigen w i r noch Zie l marken . Diese werden von der Prtlzisionsfrtlsmaschine aufgebracht. Und zwar werden in einem besti mmten Abstan d vom Koordinatengi tter vier Löcher durch den Kammerrah men gefrtlst . Am oberen Rand der Löcher werden para l l e l zu den Koordina tenachsen v ier Nuten e ingefrtlst, in die dann unter dem Mikroskop ein fe iner Draht einge l egt w i rd . Die Z ie l marke ist somi t fertig . Die Lagegenau igkeit wird wieder durch die Präzisionsfräsmasch in e garantiert. U m die Zie l marken nun i n die Lotri chtung zu bringen , müssen die mitt l ere und die obere Kammer noch in zwe i zueinander senkrechten Ri chtungen verschiebbar und verdrehbar ge l agert sein . Die un terste Kammer b le i bt fix, da ja das Z N L auf di ese Kammer eingeri chtet wurde . Die Vorri chtung dazu sieht im Pr inzip wie der Bi l dträger bei photog r . Auswertegeräten aus . Auf einem Kreuzsch l itten si tzt noch e ine Sche ibe mit Feintrieb und auf d i eser ist dann die Kammer befestigt. Abb . 5 Di e Hori zontierung der Kammern wird, wie schon erwähnt, mit H i l fe von Setz 1 i be l len Uber Spinde l n am Rah men des Gerätes durchgeführt . A l s Letztes b l ei bt noch die Vorri chtung für d i e Ki ppung der mitt leren Kammer zu beschreiben . Wobei noch zu sagen ist, daß die e ine Koordinatenachse be i der Dre hung in der Vertikalebene b l e iben sol l , bzw . d i e Drehachse daher para l l e l zur anderen Koordinatenachse sein mu ß. Unsere Konzeption sieht nun die Lagerung der Drehachse am Rah men mit Korrekturmög l ichkeit vor und auf ihr eine verste l l bare Befestigung des Kreuzsch l ittens . Weiters s ind d i e Enden der Auflager quer zur Dreh achse mit verschi ebbaren Zungen versehen , um so e i ne Drehbarkei t zu ermög l i chen . An e inem Ende der Drehachse ist dann noch e i n a l ter Tei l kreis befestigt, der wie der Vertikalkreis eines Theodo l its mi tte l s e i ner Röhren l ibe l l e j usti ert wird und die N eigung der Kammer anze igt . Damit habe i ch nun a l l e von uns zu erbringenden konstruktiven Vorsch l äge ge schi l dert . Zu erwähnen b l e ibt noch, daß d i e ursprUng l iche Ausführung des Geste ! l es, im H i n b l ick auf die Festigke it, unseren Erwartungen n icht entsprach und wir rieten , e inen Stati ker der Hochsch u l e zuzuzi e hen . Was dann auch gescha h . Nun wird das G este! 1 in der Sei tenwand des Rau mes verankert und die Di mensi on ierung ob l iegt j etzt dem Statiker. Wir haben noch vors ichtsha l ber den Fu ßboden des Rau mes, in dem das Gerät stehen sol I, auf Schwingungen untersucht. Und zwar benützten wir dazu ein Prözi sionsnive l l iergerät, das NI 3. Das Resu l tat war negativ, d . h . keiner l e i Schwi ngun gen traten bei Bewegung im Raum auf. Die fei n mechan ischen Arbeiten werden a l l e a m I nsti tut für Hochenerg iephysik se l bst durchgefü hrt, das ü ber e i ne ausgezei chnet e i ngeri chtete Werkstätte und die dazu nötigen Fach leute verfügt . Der Justi ervorgang, der n ur das erste Ma l von uns und dann von den Herren des I nstitutes für Hochenergiephysik ausgeführt wird, geht nun re cht einfa ch vor si ch . Di e unterste Kammer b l e i bt fix, sie w i rd nur hori zontiert. Die dre i Zwangszen trierungsuntersätze werden mit H i l fe des Z N L und der Kreuzsch l itten über den Pa ß marken der un tersten Kammer e ingerichte t . Hi erauf wird d_i e oberste Kammer einge l egt, hori zont iert und mi tte l s zwe ier Fe intriebe so l ange verschoben , bis die eine Paßmarke genau in der lot l in i e des Z N L l iegt . Dann w ird das ZNL i n den nächsten Untersatz gesteckt und die Kammer so l ange verdreht bis d i e zwei te Pa ßmarke in der Lot l in i e l iegt . Die Beobachtung i m dritten Untersatz ist bere i ts eine Ü berbesti m mung und d i en t zu Kontro l l zwecken Restfeh l er werden durch Wiederho l ung der Prozedur e l i mi n iert . Auf d iese We ise w i rd dann auch die mitt lere Kammer, die Test kammer, j ustiert. Die Vertik a labstände zw ischen den e i nze l nen Kammern , die man zur Bahnberechnung der Te i l chen braucht, werden mitte ls Me ßuhren besti mmt . Zur G enauigkeitssteigerung und zur E l i mini erung etwa iger Zie l l in ienfeh ler oder Exzentr izitäten ist es angezeigt, in j ewe i l s um 90° versetzten Fernrohrste l l ungen zu beobachten und das ZN L in a l l en drei mög l i chen Lagen in den Dre i fu ß zu setzen . Weiters ist es vortei l haft, s i ch g l eic h bei m ersten Ma l die e i nze l nen Fokusierste l l ungen a m Fokusi erbetrieb zu mark ieren . Be i der Beobachtung si eht man j a nur je we i ls eine Paßmarke , die anderen sind ja wegfokusiert, die Zuordnung ist daher schwieri g . Auf di ese Wei se brau cht man dann e i ne Kennzei chnung der Paßmarken se l bst n i cht vorzunehmen . Es gäbe natür l i ch noch an dere Mög l i chkeiten der Justierung, wie d i e etwa von Senatsrat K LI N G vorgesch l agene - mit H i l fe e ines Q uecks i l berspiege l s Dabei w ird unter der Kammer eine mit Quecksi l ber gefü l l te Wanne aufgeste l l t und anstatt • des Z N L w i r nur ein einfaches Fernrohr benötigt . Das Quecksi lber l iefert eine hori zonta l e Spiege l flä che , m it deren Hi l fe das Fernrohr durch Autokol l i mation streng in eine verti kale Lage gebracht w i rd . Der weitere Vorgang wäre dann wie schon vorher beschri eben . N achte i l ig i st nur, daß das Quecks i l ber be i Zi mmer temperatur im lau fe der Zeit giftige Dä mpfe entwi cke l t und das Arbei ten in diesem gesch lossene m Rau m, daher n i cht gerade gesundheitsförderl i ch wäre . Oder die von Prof. BARV I R vorgesc h l agene e legante Methode , d i e sich der räu m l i chen Transformation bedien t . Dazu wäre ein Koordinatograph mit streng vertikalem Fernrohr notwendig, mit dessen Hi l fe man die Daten der Pa ßmarken ausmessen würde . N ach Berechnung der Transformation könnten dann die Ver schiebungs- , Verdrehungs- und Hebungskomponenten an H and von Ska len an den Kammern eingeste l lt werden . I m Hinb l i ck auf die vorhandenen Mi tte l und U mstände , bin i ch aber der Meinung, da ß die J ustierung der Kammern mit dem Z N L d i e ratione l lste Lösung des Prob lems bri ngt . Absch l i e ßend möchte ich noch bemerken , da ß es mi r sehr erfreu l i ch scheint, da ß der Vermessungsi ngen ieur in steigendem Maße mi t Prob l e mste l l ungen dieser oder ähn l i cher Art konfrontiert wird . He i ßt das doch , da ß Branchenfremde in uns ni cht n u r den Geometer, den Landvermesser, sehen , sondern auch den Fachmann für spe zi fische Fein messungen jeg l i cher Art . Geowiss . Mi tt . 1 973 , 57 - 74 G EO METRI S C H E MET HOD E N DER SATE LLITE N GEODÄ S I E von G . G erstbach (Vortrag gehalten am 26. Ma i 1 97 1 i m Rahmen des Kolloquiums der Assistenten der Studienrichtu ng Vermessungswesen , Uberarbeitete Fassung) D i pl . I ng . Gottfried G erstbach, Hochsch ulassistent am I nstitut fUr Höhere Geodäsie , Technische Hochsch ule i n Wien 1 040, G ußhausstraße 2 7 - 29. ZUSAMME N FASS U NG Nach e i ner kurzen Ei nfü h rung i n d i e Dynami k und die E l emente von Sate l l i tenbah nen werden d ie gebräuc h l ichsten Beobac htungsarten behand el t . I m weiteren wi rd auf die Methode n der geometrischen Ortsbestimmung u nd i hre Genauigkeite n ei ngegan gen; das Wel tnetz der Sate l l i te ntriang u l ation sowie e i ne S tand l i ni e nmethode werde n gena uer beschri eben . Absc h l i eßend werden a uch d ynamische Verfahren kurz g estreift. - 59- E I NLEITUNG D i e Sate l l itengeodäsie ist ein verhä l tn ismä ß i g j unges, aber berei ts sehr umfangrei ches S pezial geb iet, obwo h l sie nur ei nen k l e i nen Tei 1 der Wissenschaft von den Satel l i ten da rstel l t . Es se i zum Beispi e l auf d i e Wetter- und Nachri chtensate l l i ten verwi esen , auf d i e Verwendung künstl i ch er Sate l l i te n für Astronomi e , Navigation, Erforschung d er Atmosphä re , Erkundung und Kartogra ph i e der Erdoberfläche, ganz abgesehen von den Mög l i chkei ten ihrer m i l i tci rischen Verwendung . D i e Satel l i tengeodäsie g l i edert sich i n d rei Tei l e: bei den g e o m e t r i s c h e n V e r f a h r e n wi rd durch Ri chtungs- und Entfernungsmessung zu Sate l l ite n d i e Lage von Punkten auf der Erdoberfläche bestimmt; d i e F l ugkörper d i enen dabei nur a l s H i l fszi e l e , und ihre Bahnen i nteressieren ni cht wei ter . Mit den d y n a m i s c h e n M e t h o d e n l eitet man physikal ische G rößen der Erde, z . B . i hre Abplattung und das Schwerefe l d aus der Bahnbewegung u nd deren Störungen ab . I n der S a t e 1 1 i t e n p h o t o g r a m m e t r i e sind d i e Erdtrabanten Sta nd punkte von photogrammetri sch en Aufnah men . H i er befi ndet si ch die Entwick l ung erst am Anfang , u nd größere 4 Gena uigkeiten als 1 : 1 0 sind noch kaum erreic hba r . I m fol genden werden vor a l l em d i e geometr ischen Methoden b ehandel t , doch sol l e n zuvor d i e E l emente von Satel l itenbahnen und di e versch i edenen Beobachtungsverfah ren b esprochen werden . SATE L L I TE NBAH N U N D BAH N E LEME NTE Wie geht e i n Sate l l i tenstart vor si ch ? Zu nächst stei g t d i e Rakete etwa 30 b i s 50 km stei l empor, begi nnt dann in d i e gewU nschte Bahn e inzuschwenken u nd erreicht d i e vol l e Geschwind igkeit i n hori zonta l er Ri c htung . Verei nfacht a usgedruckt , wird der Satel l it i n e ine besti mmte Höhe g eb racht u nd dort hori Abb i l d u ng 1 : Start e ines Satel l i ten mit verschiedener G eschwi nd igke i t zonta l besc h l eunigt . Würden wi r i hm e i ne zu . k l e i ne Geschwindigkeit g ebe n , käme e r i n ei ner el l i ptischen Bahn wieder zur Erde zurUc k . Je größer sei ne Geschwind igke i t , desto weniger ist seine Bah n gekrUmmt und d esto wei ter fl i egt e r (Abb . 1 ) . Wenn d ie Bahn schl ießl ich g l eich stark wie d ie E rdoberfltiche gekrümmt i st, fti l l t der Körper "um d i e Erde herum " , und man spricht von der Kreisba hngeschwi nd igkei t . In ei ner Höhe von 500 km betrCigt sie 7, 6 km/sec . Wi rd die Anfangsgeschwi ndigke i t noch meh r geste ig ert, so erreicht der Satel l it auf e i ner wei t geschwungenen E l l i psenbahn Uber der a nderen Seite der E rde e i ne wesentl i ch größere Höhe . Wir wo l l en nun folgende Verei nfachungen treffen: die Erde sei kugel symmetrisch aufgebaut , habe kei ne Lufthu l l e u nd d i e Anzi ehungskräfte von Sonne und Mond sei e n verschwi ndend k l ei n . Sehen wi r ferner vom Strahl ungsdruck der Sonne, von ge wissen el ektrodynamischen Wechse l wi rkungen und den Geze i ten der festen E rde ab , so l iegt d i e Bahn e i nes Sate l l iten i m Raum fest, und es gel ten di e dre i KEP LERschen Gesetze: l. Die Satel l i tenbah n i st ei ne E l l i pse und ei ner i hrer Brennpunkte fä l l t m it dem Erd zentrum zusamme n . 2 . Die Verb i nd ungsl i nie Erde - Satel l i t Uberstrei cht i n g l e i chen Zei ten g l eiche Fltichen . 3 . Die Q uadrate der Uml aufzei ten verschieden er Bahnen verha l ten sich wi e d i e Kuben i hrer m i ttleren Entfer nungen . E i ne sol che 11 Kep l erb ah n11 l ö ßt sich d urch sechs Bahne l e mente vol l stönd ig beschreiben (Abb . 2): Bahnneigung gegen die i Ä quatorebene der Erde, • • • T Apogäum ..0. . Lönge des aufsteigenden . Abb i ldung 2: E l emente e i ner Satel l i tenbahn Knotens , gemessen vom astro nom ischen Fruh l i ngspunkt O oder vom N u l l meridian . a • • • Große Ha l bachse der Bah nei l i pse , e • • • ihre numerische Exzentrizitö t . • • • Argument des Perigöums (erdnächster Punkt) , g emessen vom aufsteigenden Kno W ten i n Bewegungsrichtung . T 0 • • • Zei tpunkt, zu dem der Satel l it i m Peri gä um steht . - 61 - J1.. und i besti mmen die Lage der Bahnebene , a und e defi ni eren die E l l i pse und W ihre Orientierung i nnerhalb der Bahnebene . An Stel l e von T könnte a uch ein 0 anderer Zeitpunkt, etwa der ei ner ÄquatorUberquerung , treten . Diese 6 E l emente l assen sich berechnen, wenn wir zum Bei spi e l 3 Ri chtungen (Azimut + Höhenwi nkel ) und d i e dazugehörigen Zeiten gemessen haben . VORAUSBEREC H N U N G VO N SATE LLITENPOS I T I O N E N Verschiedene Institutionen (SAO, I TC P) geben i n rege lmäßigen Abständen Bahn el emente bekannt, d ie zur Vorbereitung von Beobachtungen d ienen. Mittel s Tabel l e n oder Gradnetzen (Abb . 3) stel 1 t man zu nöchst ungeftlhr fest, wann der Beobachtungs ort infolge der Erdrota tion unter die Sate l l iten bahn zu 1 iegen komm.t und add iert dann zu T 0 d i e Uml aufze it so oft, b is man in der N!:ihe der gewUnschten Stunde ist . Zu dem so errechneten Zei tpunkt de.s Perigäum durchgangs wird der Sa tel l it sel bst im a l l gemei nen noch nicht zu sehen se i n , und man rech net dah er Uber das . 2 . KEPLERsche Gesetz Abbi ldung 3: Stereographische Pro jektion zur Vorhersage der Sichtbarke it. Das u ntere Blatt trägt das geograph i sche Netz und Linien g l eicher Entfernung von Wien , das drehbare Deckblatt verschiedene Satel l itenbahnen und eine Zeitskala • d ie Ze it aus, die er benötigt, um vom PerigClum Uber den Beobachtungsort zu gel an gen . Die wahre Anomal ie v (Abb . 2) 1 iefert dann , zusammen mit Bahnachse a und Exzentri zität e, d ie HC:She des Sate l l i ten Uber der Erde und m i t H i l fe von i und W + v kC:Snnen se ine geograph isc hen Koordi naten errechnet werden . BEOBACHTUNGS VERFA H RE N Um die Ric htung zu ei nem Sate l l iten festzuste l l en , gibt es fol gende Mög l i c hkeiten: VIS UELLE BEOBACHT U N G E N H ier werden l i chtstarke Fernrohre m i t getei l tem Fadenkreuz (Abb . 4 ) benutzt, d i e Messungen auf etwa 1 ' Genauigkeit auch dann zulasse n , wenn der Satel l i t nicht genau durch de n Fadenkreuzmi t tel punkt l ä uft . Seit Ende der FUnfzigerjahre s i nd ferner automatisch registrierende " Ki netheodol i te " i n Ge brauch , bei denen das Fernrohr von zwe i Beobachtern in Azi m ut und Höhe nachgefU hrt wird . Man kann Satel l i ten aber auch rel ati v zu den Sternen messen und Abb i ld ung 4: Fadenkreuz eines Satel 1 itenfernrohrs die Positionen an Hand von Sternkarte und Kata l og erm itte l n . PHOTOGRA P HI S C HE MESS U N G E N Der Satel l i t wird dabei i mmer zusammen m i t dem Sternhimmel a ufgenommen . Man unterscheidet folgende Arten der Montierung : Azimuta l : Die meist aus F l iegerkameras entwickel ten "Ba l l istischen Meßkammern " si nd theodol i tC:l hn l i ch montiert und b l eiben während der Beobachtung fest. Bekannt ist die WI LD BC-4 1 : 2 , 6/305 oder 1 : 3 , 4/450 mm , deren roti erender Versch l uß d i e Satel l i tenspur in kurze Stucke zerhackt . D i e e i nzel nen Positionen s i nd auf 2 11 , d i e Zei ten a u f 0 , 00 1 sec gena u . Para l l aktisch: E i ne Achse weist auf den H i mmel snordpol und die Kameras werden den Sternen nachgefu hrt. H i erher zäh l en Astrographen a l l er Größen , wie sie auf Sternwarten in Verwendung stehen, aber auch spezi e l l e Entwickl unge n . Dre i- und vierachsige Montierungen können de n Satel l iten nachgefü hrt werden . Bekanntestes Beispie l ist d i e 1 956 gebaute 11 Baker- Nunn 1 1 mi t S piegel optik 1 : 1 /500mm . Etwa 20 auf der Erde vertei l te Stationen erre i c hen auch bei l ic htschwachen Sate l 1 iten Genauigkeiten um 1 " 8 . I n Abb . 5 ist die Wirkung der d rei Monti erungsarten veranscha ul icht. Die Genauigke it der photograph i schen Satel 1 itenmessungen wird neben der Brennwe ite vor a l l em von der Luftturbul enz (S zinti l lation) begrenzt . Bei der Abb i l dung der l a ngsam wan dernden Sterne fü hrt die Luftu nruhe nur zu größerem B i l ddurchmesser und fäl l t im Mi ttel h eraus, wogegen i hr ' ,_ r -- , ..., '' ,, ' • „, ...„ „ ' ,.... „ .... ..., ' , , ,, .... ,, ', '......... . .. .... ...,' ... ....... .. ... ........ ' .... „ IP „ • ' e I I I • ' • I I ' . ' ' . '/ I . 41 • \\ \ \ \\ \'\ \\\ \\\ \ \ Abb i l dung 5: Sate l 1 itenaufnahmen mi t fester , d en Sterne n und dem Sate l 1 i ten nachgeführter Kamera E i nfl u ß im rasch bewegten Satel l i ten b i ld vol l entha l ten ist . E i ne wesentl iche Verbesserung l ä ßt s i c h durch Messung zah l reicher Spurunterbrechungen bzw. Bl i tzl ichtserien u nd ansc h l i eßende rech nerische Glättung erreichen . Bei bal 1 istischen Kammern ergeben sich so durchschnitt! iche Ge nauigkei ten von 0 113 . Die atmosphärische Refraktion fä l l t zum Großte i l heraus , we i l der Satel l i t ja unter den Sternen gemessen wird; nur e i n k l e i ner para l l aktischer An tei l b l e ibt ubrig . 1 NTERFERE N ZMES S U N G H i er werden Antennengruppen von 50 bis 1 50 m Ausdehnung benutzt und der Pha senunterschied e i nze l ner vom Sate l l iten ei ntreffender Wel l enzüge l äßt auf die E i n fa l l sric htu ng sch l ießen . I n Amerika arbe iten d ie 11Minitrack 11- Stationen nach die sem Pri nzip und erbri ngen Gena uigkeiten von 3 011 , auch bei Tag und bei Bewöl kung . E NTFERN U N GSMES S U N G Fur d i e Entfernungsmessung zu Sate l l iten gibt es ebenfa l l s mehrere Mög l i c hkeiten . R A D A R wird wenig verwendet, da es nur fUr große F lächen , zum Beispiel Ba l l onsate l l i ten, geeignet ist . Al l erd i ngs l iefert es neben der Entfernung g l e ic hzeitig auch die Richtung . S E C 0 R arbeitet ä hnl ich dem Tei l urometer; d i e Station sendet e i ne phasenmodu l ierte Wel l e aus , d ie vom Satel l iten d urch e i nen Transponder zurückgesandt wird . Di e auftretende Phasenversch i ebung ist ei n Maß fUr d i e E ntfernung , u nd d ie Vi eldeutig kei t der Anzeige l ä ßt sich durch Verwendung von vier Frequenzen beseitigen. Durch rasch a ufe i nander folgende Messungen ( bi s zu 20 pro Sekund e) l assen sich Genauig ke iten von etwa 5 m erre ichen, und das Verfahren ist automatisierbar, aber sehr auf wendig, was die Ausrüstung betrifft . L A S E R werden a l s optisches Radar ei ngesetzt und gestatten die Messung der Lauf zei t des Lichtes . Die Sate l l iten tragen refl ektierende Tri pel spiegel , und da d i e Laser stra h l en sehr scharf gebündel t sind , ist e i ne prCl zise Vorausberechnung der Satel l i ten positi onen erforderl ich . Erste Versuche wurden 1 965 durchgefü hrt , heute stehen b e reits za h l reiche Systeme m it Ö ffnungen von 2 1 0' i n Verwendung . - Die Ergebnisse si nd rasch verfügbar (digita l e Anzeige) , atmosphärische Korrek tionen mac hen nur ca . 2 1 /2 m aus und Beobachtungen sind auch bei Tag u nd wenn sich der Sate l l i t im Erdschatten befi nd et mög l ic h . Gegenwärti g l asse n sich Genauig kei ten von 0, 5 bis 1 m erre i chen, in Zukunft werd en es wahrscheinl ich ein ige Zenti meter sein . D o p p l e r m e t h o d e : Der Sate l l i t sendet eine sehr konstant gehal tene Rad iofre q uenz aus, und ihre durch d en Doppl ereffekt verursachte Versch iebung wi rd auf der Erde gemesse n . D iese ist ei n Ma ß für d i e Rad ial geschwind igkeit, und i ntegriert man sie über l 0 S ekunden bis 2 Mi nuten, können Entfernungsd ifferenzen zweier Satel 1 i te n positionen und auch der Zeitpunkt der größten Annöherung errechnet werden . Wesent 1 icher Vortei l ist dichtes Beobac htungsmater ial , das vor a l l em fUr die Besti mmung kurzperiodisc her Bah nstörungen und von Deta i l s des Schwerefe l des wichtig ist . Die innere Genauigke it betrögt ca . 5 m, doch fU hrt unsichere Kenntnis der Refraktion i n der Troposphfüe und besonders d er lonosphöre oft zu betröchtl ichen systematischen Feh l ern . Neuerd i ngs versucht ma n , sie d urch g l eichzeitige Messung in 2 Freq uenz bereichen zu el imi nieren . G EOMETRI S C HE SATE LL I T EN G EODÄ S I E Bei den geometri schen Methoden d ient der Satel l it a l s Hochzi el von Richtu ngs-und Entfernungsmessungen; sei ne Bahn ist dabei nur fUr d i e Vorausb erechnung von Bedeu tung . Befi ndet sich der Fl ugkfüper hoch genug Uber der Erdoberfl öche, l assen s i c h sehr große Dreiecke direkt messen und auch die Wel tmeere überbrück e n . Die größte Bedeutung di eser Triangulation m it Sate l l i ten l i egt dari n , d i e geodätischen Netze versch iedener Kontinente i n ein ei nheitl i c hes Wel tsystem zusammenzuschl ieße n . Werden d i e Richtungen rel ativ z u d e n Sternen gemessen , ist e i ne räuml iche Orien tierung im absol uten System der Sternkatal oge mög l i ch , ohne daß die Koordinaten wi e i n der erdgebundenen Triangul ierung - von der Lotric htung oder der Projektion auf eine Bezugsfläc he bee i nfl ußt werden . Außerdem können Refraktionsanomal ien die Ergebnisse kaum mehr systemati sch verfä l schen . Durch Di stanzmessung zu Satel l i ten l assen sich d i e bekannten Schwierigkeiten bei der Reduktion ird ischer Basisl i nien vermeide n . Wi rd ein Netz nur d urch Entfernungs messungen aufgebaut, ist eine absol ute Ori entierung natUrl i ch nicht mög l i c h , doch l äßt sich seine geometrische Form auch dann ei ndeutig bestimme n . Bei a l l e n geometrischen Methoden geht e s u m si m u l tane Beobachtung des Satel l i ten von zwei oder mehreren Stationen . Um d i e Meßgenauigkeit auszunütze n , muß d urch hochpräzise Uhrenanlagen d i e G l eichzeitigkeit auf m i ndestens 1/1 000 sec ge währl eistet sein; auch mit "quasi-simu l tanen" Beobachtungen wird häufig gearbei tet wo man d ie Zeitd ifferenz im nachh inein rech nerisch berücksic htigt . / S I MULTANBEOBACHTU N G AUF ZWE I STAT I O N E N ( STELLARTRIANG ULATI O N NACH VÄ I S Ä LÄ ) Der Sate l l i t s wi rd von den beiden 1 Beobachtungsorten A und B vor dem Sternhimmel fotografiert ( Abb . 6) . Die Vektoren a und b spannen dann ei ne 1 1 Ebene auf, d ie den Verbi ndungsvektor g der beiden Stationen enthä l t . Wird noch ein zweiter Satel l it s oder der 2 selbe nach ei niger Zeit a ufgenommen, kann durch Schnitt der beiden strich y Abb i ldu ng 6: Bestimmung des Ver b i ndungsvektors zwe ier Stationen l ierten Ebenen d ie Richtu ng des Vektors g berechnet werden. Sei ne Länge j edoch b l eibt offen . E rstmals wurde d i e Methode 1 959 bei Bal l onaufstiegen m i t B l i tzserien i n 30 bis 40 km Hi;he erprobt . Das Azimut zwischen Helsinki und Turku (1 50 km) konnte aus 26 Beobachtungen m i t e i ner Genauigkeit von ::!: 1 1122 ermitte l t werden . Triangulationen mit Sate l l iten wurden in Nordamerika und E uropa Anfang der Sechzigerjahre begonnen . Das l • wel tumspan nende Bezugs system b i ldeten 1 965 sechzehn Boker- NunnStationen, d i e ao �----+----<-'.r-• -3/)•f ...._ i -t-- --+ - 61]" 1----t----+ ---- immerh in 1 800 --- 270· bis 6600 km -- -·-- - ------1---t-- -t---1-· --t----1 a· go• 7Bcr Abb i l dung 7: Beobachtete Verb i ndungen zwischen den Baker Nunn-Stotionen des Smithsonion Astrophysical Observatory voneinander entfernt l agen und fUnf Konti nente m i t ei ner Genauigkeit von 0114 b i s 1 "5 verbanden (Abb . 7) . Die durc hschn i ttl iche Verschiebung gegenUber den ört l i chen geodätischen Netzen betrug 1 20 m . Am besten werden d ie Ergeb nisse , wenn sich d i e Satel l i ten nahe der Mitte Uber den j ewe i l igen beiden S tationen befi nden (Abb . 8, Fa l l b; zu vermeiden wäre a l so der Fal l c) . Je niederer d i e Bahnen sind , desto genauer wird man b d i e vertika l e Komponente des Vektors g und desto un sicherer sei ne hori zontal e erha l te n . Hingegen l i:i ßt sich die Azimutgenauigke it auf Kosten des Höhenfehl ers stei Abb i ld ung 8: Aus wah l der Bahnen gern, wenn man Sate l l iten aussucht die sich etwa para l / l e l zur Verb i nd ungs l i ni e der Stationen bewegen u nd beide mög l ichst d i rekt Uberfl i egen (Abb . 8, Bahn a ) . Mi t 1 0 b is 20 simu l ta nen Aufnahmen kann man beim Azimut etwa 0 112 erreiche n . S I MULTANBEOBAC HTUN G E N A U F DRE I ODER MEHR STAT I O N E N Das Pri nzi p des d o p p e l t e n V o r w ä r t s s c h n i t t e s l äßt sich a nwenden, wenn zwe i Punkte A und B a uf der Erdob erfl tiche (Abb. 9) berei ts mi t ihren Koordi naten gegeben s ind . Die Satel 1 itenorte S und s kßnnen dann von i hnen vorwärtsge 1 2 schnitten werden, und fol ls im Neupunkt P g l eichzei tig d i e Richtungen beobachtet wurden, l äßt sic h seine Lage ebenfa l l s durc h Schnitt bestimmen. liegen g l e i chzeitige Beobachtungen von drei oder mehr Stationen vor, ohne daß -· V I d i e Koord i naten zweier Ausgangspunkte genü gend genau bekan nt sind , könnte man natür 1 ich d i e Messungen je zweier Stationen zu . sammenfassen , das vorhi n b esprochene Ver fahren der Stel l artria ngulation a nwenden und zul etzt d ie Erg eb n isse a usg l e ic he n . Dabei Abb i ldung 9: Ortsbestimmung m it doppel tem Vorwärtsschnitt vernachl ässigt man jedoch zwei Bedi ngungen: Erstens s i nd nicht a l l e Lösungen unabhängig , da d i e Ebenen te i l we ise d ie g l e ic hen Beobach tungsvektoren entha l ten, und zweitens mUssen sich nac h d em Ausg l eich a l l e Stra h l en i m Sate l l i ten treffe n . U m e i ne Genauigkei tsei nbuße z u vermeiden, i st d i e A u s g 1 e i c h u n g e i nem Guß in vorzuziehen . Man a rbei tet dabei m i t dre i - oder mehrseitigen Pyra miden, i n deren Spitze d i e Sate l l iten stehen und d eren Kanten d i e Beobachtungsvek toren si nd . Die Aufgabe ist dem Prob l em der gegensei ti ge n Orientierung in der Luft b i ld messung ähnl ich, und die StrahlenbUschel m üssen sol a ng verdreht und verschoben werden, b is sich d i e zugehörigen Vektoren in d e n Stationen schneiden . Die Fehl er fortpflanzung macht kei ne Schwierigke i ten, wei l im Gegensatz zur Aerotriang u l ie rung d i e E inzelstrah l en abso l ut orienti ert s i nd . Die beste Meßanordnung ist etwas a nders a l s bei der Ste l l artriangul ation: dort konnte d i e Sate l l itenhöhe - soweit wegen der Refraktion vertretbar - geri ng sei n und d i e Wi nkel i m Sate l l i ten durften 0 bzw . 1 80° nahekommen . Hier aber sol l e n s i e wegen günstiger Schnittbedi ng ungen zwischen 4 0 und 1 40° l iegen und d i e Höhen etwa den Stationsentfernungen entspreche n . STRECKENMESS UNGEN ZU SATELLITE N Entfernungsmessungen s i nd nicht nur zur Maßstabsb estimmung notwend i g , sondern können auch zur wei teren Stützung der N etze und zur Punk tbestimmung selbst heran gezogen werden . Bei der Tri l ateration werden von d re i bekannten Stationen simul ta n d i e E ntfernungen zum Sate l l iten gemessen , woraus sich sei n Ort a ls Schnittpunkt d reier Kugel n bestimmt . S i nd auf d i ese Wei se drei Satel l i te npositionen ermi tte l t und von ei ner wei teren Station gleic hzei tig beobachtet worden (Abb . 1 0) , laßt sich der Ort der l etzteren ebenfal l s d urch Schni tt dreier Kugel n errechnen . D i e zu messenden Entfernungen sol l en ungefähr den Distanzen der Festpunkte unterei n ander entsprechen . Ist die Meereshöhe des Neu punktes und der Geoidabstand auf ei nige Meter bekannt, kann man e i ne Satel l itenposition erübrigen und a l s dritten geometrischen Ort die entsprechende Kugel um den Erdmi ttel punkt verwenden . Abbi ld ung 1 0: Tri lateration m i t Sate l l iten Die Tri lateration wurde unter anderem im Pazifi k erprobt , wo zah l reiche Inse l n d urch ein rei nes S ECOR-Strecken netz mit Amerika und Japan geodätisc h verbunden wurden; die durchschnittl iche Ge nauigkeit betrug 3-4 m . Mit LAS ER werden wahrschei nl i ch noch bessere Ergebnisse zu erzielen sei n . WE LT N ETZ DER SATELLITENTRIANG ULATION 1 965 wurde vom US Coast and Geodetic Survey ein wel tumspa nnendes Netz, be stehend aus 46 Punkten m i t 2500 bis 5000 km Distanz entworfen (Abb . 1 1 ) . Man be lfiJ• 1w w 100· ao· w t.0• 20° o· 2!J• 40• 60' eo• 100· 120• w 1fiJ' oo Abb i ldun 1 1 : Wel tnetz der Sate l l i te ntriangulation -o obachtete vor a l l em den e igens fUr diesen Zweck gestartete n , etwa 4000 km hohen Bal lonsate l l i ten Pageos, anföng l ich aber auch Echo 1 und I I . Die Messungen wurden hauptsächl ic h mit der BC-4, Brennweite 450 m m , durchgeführt und im November 1 970 beendet; 1 449 Satel l i tenörter wurden von zwei Stationen g l e ichzeitig beobach tet, 238 von drei u nd 1 5 von vier. Den Netzmaßstab l iefern vier durch GeodimeterzUge bestimmte Basisl i nien i n Europa , Afri ka, USA und Austra l ien. Die europä i sche Eich l i ni e (3600 k m ) beg i nnt in Tromsö (Nordnorwegen), verläuft Uber Schweden, Dänemark , die BRD u nd Öster reich bis Catania (Si zi l i en) und besi tzt eine Genauigkei t von etwa 1 : 2 Mi l l ionen . Die Reduktion der 3672 photographischen P l atten ist sei t l ä ngerer Zei t abgesch los sen , die Berechnung des Netzes selbst erst sei t kurzem . D i e Ausglei chung ergab 4 , 5 m und fUhrte zu e i ner Erdabplattung von 0, 26 sowie zu ei nem Äq uatorradi us von 6 3 78 1 25 m . Der Vergleich m i ttlere Koordi natenfehler von 1 : 298 , 3 7 :1:: :1:: mit einem anderen Netz (Doppl er - Stationen) zeigte bei e inigen identen Punkten d urchschnittl iche Koord inatenunterschiede von 5 Metern . Das Wel tnetz sol l durch engmaschige kontinenta l e Netze verd i chtet werden, von denen einige, wie das nordameri konische (Abb . 1 2) , sUdamerikani sehe sowie europäische (Abb . 13) schon vor ltiufi g durc hgerech net sind . Obwohl i n Europa d i e Vertei l ung der Stationen ungleichml:lßig und d i e AusrUstung hete rogen ist, ergaben Abbi ld ung 1 2: Nordameri kanisches Verdichtu ngsnetz · 2a0 10· 0° 10° 20° 30• Abb i ld ung 1 3: Vertei l ung der Stationen i n Europa . Gut beobachtete l a nge Verbi ndungen des westeuroptl ischen Netzes sind ei ngezeich net . 40° Vergl eiche zwischen verschiedenen Lösungen doch Genauigkei ten besser a l s 1 0 m . Die Messung ei ner zweiten Basis , d i e von Mal vern (Engl and ) Uber BrUsse l , Karl sruhe und d ie Wel tnetzstation Hohenpeißenberg bis Graz fU hrt , ist beina he abgesc h l osse n . Tei l weise wurden auch LAS ER-Sate l l i tend i stanzen zur Maßstabskontrol l e verwendet und nordafrikanische Stationen i n das Netz ei nbezogen . BESTIMMUN G DER ABS OLUTE N LOTABWE I C HU N G I N WI E N - H I ETZI N G Bei dem i m fol genden gesc h i l derten Versuc h wurden eigene Sate l l i tenbeobachtun " gen des Referenten zur Ortsbestimmung nach ei ner Stand l i nienmethod e benutzt. Die Messungen wurden visuel 1 vor dem Sternhi ntergrund d urchgefU hrt, sind d urchschnitt 1 ich 40 11 genau und wurden zusammen m i t Beobachtungen zah l reicher anderer Sta tionen vom Smithsonian Astrophysi ca l Observatory (SAO) i n ei nem Bahnberechnungs programm verarbeitet. Dabei werden die Bahnel emente und i hre Ä nderungen empi risch so bestimmt, daß die Bahn sich mög l ic hst gut a n die Beobachtungen a nschmi egt . FUr a l l e Messungen werden 11Residuen11 a usgedruckt, wel che die Differenzen zwischen den beobachteten und den aus El ementen zurückgerech neten Ö rtern darstel l en (RB i n Abb . 1 4) . Abb i ld ung 1 4: Beobachtete und gerechnete Bahn Abbi ld ung 1 5: Stationsverschieb ung Aus der scheinbaren Satel l itenbewegung wurde da nn fUr j ede Messung der 11Q uer feh l er 11 q errech net und jene Ä nderung der Stationskoord i naten bestimmt, d ie q zum Verschwi nden bri ngt (Wenn wie i n Abb . 1 5 der b eobac htete Höhenwi nkel h B ist , muß der 11wirkl iche 11 Stationsort näher zum Satel . größer a l s der berechnete h R l i ten geruckt werden) . Aus 1 1 1 E inze l verschiebungen ergab sich a ls Mittel .D. cp = - 1 "70 ± 0" 1 7 u nd /),. ').., • cos 'f' = - 5" 50 ± l 1152 • Zur Kontrol l e wurden Verg l eichswerte aus dem Europanetz i nterpol iert (negati ve Lotabweichungen) , die mit - 2 "2 und - 6119 gut zum obigen Resul tat passen . DYNAMI S C HE VER FA HRE N Zul etzt sol l noch kurz auf zwei Aspekte der dynami sc hen Satel l i tengeodäsie ei n gegangen werden, auf die Bestimmung der Erdabplattung und a uf die Ortsbestimmung mit H i l fe der Bahnmethode . Wäre die Erde kugel symmetrisch aufgebaut, mUßte sich jeder Satel l it genau i n e i ner E l l i pse bewegen und sei ne Bahnebene im Raum feststehe n . Beim Überfl i egen des Erd<:lquators wurde sich e i n Trabant wie i n Abb . 1 6 dargeste l l t von K nac h S 1 Ä bewegen . Denken wir uns nun den quatorwu l st der Erde (Abb . 1 7) m i t sei ner zu sätzl ichen, nach Suden geri chtete n Kraft h i nzu, so erfä hrt der Satel l it e i ne Be sch l eunigungskomponente senkrecht zu sei ner Bahnebene . Nach und nach wi rd sie !llJJ ß „ 90· zusätzliche Kraft des Aqu. Wulstes · 1 5' / - - · ß =O• 0 / /.1- )\ I. K2 K1 Abb i ldung 1 7: Gravitation fur k uge l förmige und abgeplattete E rde ( stark ubertrieben) Abb i l dung 1 6: Wirkung der Erdab plattung a uf e i ne Satel l itenbahn um L\ i geki ppt, die Bahnneigung i nimmt ab und der Knoten wandert nach K 2 zu rUck, da "der Sate l l it aus e i ner flacheren Richtung zu kommen schei nt" . Im fol genden Q uadranten der Bah n , .wenn sich der Satel l it a l so wieder dem Äqua tor nähert , n immt i zu, K ist j edoch wei ter rUckläufi g . Im ganzen gesehen bewirkt die Erdabpl attung e i ne kurzperiod i sche S chwankung der Bahnneigung , der Knoten ° wandert aber immer in derselben Richtung , und zwar b is zu - 1 0 pro Tag . Daraus läß sich d i e Erdabpl attung sehr genau m i t 1 : 298 , 25 errechne n . Aus anderen Erschei nungen konnte m a n e i ne Nord-Sud-Asymmetrie der Erde be + 90 ° .-- ..-- -,- 'P a or---++ ... 'f-" -.- -.-- ---.,- ---, .-- + 800 r-_--+-.:..::=.:r.::..:=-:.::t.:::.:..:�...__j__,.....e:::j:z:=::t=::� „ ... -- -zoo \ \ , ... .... I 1 1 \ / ,' / / -,rn o ;- \ 1 ,., : : \ J : .:..22 _, , ·,_; '' ', +,-JJ \.J 1 .,,_..,_+--_,,. _ .. ,-·""" 1 '. \ ' -,- .....- -,- -.- --. -,- -. - -- -,-., r _ . r__ _- ......., i+'-_.,_.....;.::.a.-+-.. "'+1- ,/ J 1 ', - - - - - - -20· - __ -::- _-][!_-_0° A. :::::::::: ----- == --- :::_-:::: / ::: __ 1 ,,./ ---- I I I I + 20° +40° + 60 ° +80° +100 ° -1-120° + 140° -1-1600 +180 ° Abbi ldung 1 8: Geoid nac h W . Ki:shnl e i n (1 967) i n Metern stimmen - d i e Sudha l bkugel ist um 1 6 m stärker abgepl attet a l s die Nordhal bkuge l . Von zah l reichen Autoren wurden a uch Geoidund u l ati one n (Abb . 1 8) und reg iona l e Schwereanomal ien abge le itet. BAH NMET HOD E Auch zur Ortsbestimmung l assen sich dynamische Methoden verwenden . Aus den Bahnel ementen kann man mit H i l fe von Gravitationskoeffi zienten und unter Berück sichtigung sonstiger Störungen die Position von Satel l i ten errechnen und dadurch a uch die Lage beobachtender Stati onen . Dabei erhä l t man Koord i naten, die auf den Schwerpunkt der Erde bezogen sind , was einen g roßen Vorzug darste l l t . Mi t 50 Gra vitationskoeffi zienten l assen sich ungefähr 20 m errei chen, m i t 200 etwa 1 0 m . I n der Navigation hat d iese Methode große Bedeutung erla ngt, fur di e geodätische Orts bestimmung a l l ei n ist der Aufwand a l l erdings zu g roß, weshal b bei den dynami schen Verfahren seit einiger Zei t Stationskoordi naten u nd Schwerefeld der Erde g l e ichzei tig bestimmt werden. Hiebei können aber d i e E igenheiten des gewä h l ten mathema tisc h-physi kal i schen Model l s di e Lage der Meßstationen prä j ud izieren, e i ne Ergän zung d urch die zuvor behandelten rei n geometrischen Methoden i st deshal b i mmer anzustreben . I n den 1 5 Jah ren i hres Bestehens hat die Sate l l i tengeodäsie schon beacht l i che E r folge gezeitigt . Form und Größe der Erde wurden gemessen , i n kurzer Zei t wird ein ei nhei tl ich koord i n iertes räum l i ches Festpunktfe l d zur Verfügung stehen und der ge naue geodätische Zusammenschl uß a l l er Konti nente Wirk l ichkei t werden . Die rasche E ntwickl u ng der LASE R-Technik gibt u ns ein Mitte l in d ie Hand , durch genaue Di stanzmessungen Kontinenta ldrift und P lattentektonik untersuchen zu können, und d i e d i rekte Messung von Höhen Uber den Ozeanen wi rd d i e Meeresgeodäsie befruchte n . Die Dynamik der Satel 1 itenbahnen erla ubt e i ne Beschreibung des äußeren Schwere fel des der Erde und i n Verbindung mit N i ve l l ements , Gravimetrie und astronomischen Ortsbestimmungen kann die Deta i l struktur des Geo ids abgel e i tet werden, was ja zu den Hauptaufgaben der Erdmessung ztih l t . L I TERATUR ARNOLD K . : Methoden der Satel l itengeodäsie , Berl i n 1 970 . BOHRMA N N A . : Bahnen kUnstl i c her Sate l 1 ite n , Mannheim 1 966. GERSTBAC H G . : E in Versuch zur Bestimmung der absol uten Lotabweichung aus visu e l l en Satel l itenbeobachtungen, Wie n 1 97 1 , Österr . Zeitschrift für Ver messungswesen, Heft 5 , S . 1 3 9 - S . 1 48 . HAYES E . N . : Trackers of the Skies, Cambridge, Mass . 1 968. HENRI KSEN S . W. , MAN CI NI A . , C HOVITZ B . H . Hrsg . : The Use of Arti fi cial Satel l i tes for Geodesy, Washi ngton 1 972 . MITTE I LU NG E N der geod<::l t ischen I nstitute der Technischen Hochschul e Graz: I nternational Symposium 11Sate l l i te a nd Terrestri a l Triangul ation " , Graz 1 972, Fol ge 1 1 . S CH MI D H . H . : Satel l itengeodCisie, e i n Weg zum global en geodätischen System, Festschrift WI L D , Heerbrugg 1 97 1 . Pageos-Wel tnetz, l nv . Paper, Symposi um " Nutzung kUnstl icher Satel l iten fur G eodCisie und G eodynamik11 , Athen 1 973 . Geowiss . Mi tt . 1 973 , 75 - 76 D I G I TAL I S I ERUNG VON P HOTO GRAMMETRI S C H E RHALT E N E N DAT E N von G . Otepka (Vortrag geha l ten am 20 . Oktober 1 97 1 i m Rahmen des Kol l oquiums der Assistenten der Stud ienrichtung Vermessungswesen , veröffentl icht in de r Österr . Zei tschri ft für Vermessungswesen, Heft 6, 1 972, S . 1 1 6 - 1 30 ) D i p l . I ng . Gottfried Otepka , Hochschulassistent am I nstitut für Photogrammetrie , Tec hnische Hochschul e i n Wien 1 040, Gußhausstraße 27 - 29 . Z USAMME N FASS U N G Photogrammetrische Auswertungen erfol gen normal erweise i n 3 Phasen: l ) Interpretation und Auswa h l der im Meßb i l d dargebotenen Informationen 2) metr ische Erfassung und Kennzei chnung der ausgewä hl ten I nformationen 3) Darstel l ung der e rfa ßten I nformatione n . Die Arbeit besc häftigt sich m i t den Phasen 2 und 3 , für d i e schon heute (1 97 1 ) Automaten si nnvol l bei der Prod uktion von photogrammetrischen Auswertungen e i n gesetzt werden. In den Kapitel n 2 - 5 werden die Mög l i chke i ten photogrammetrischer und karto gra phischer Digitizer, i hre Reg istr ier- und Ausgabee i nheiten, sowie ihr Ei nsatz bei konventionel l er Linienauswertung bzw . bei der Digita l isi erung von Orthophotos a n gegeben . An Hand von Strichkarten i n 3 versch i edenen Maßstäben wird über Schätzungen der zu digita l isi erenden Datenmengen berichtet und der Bedarf an S peichermedien für die Digita l isierung ei nes ganzen Kartenwerkes abgeschätzt . Währen der erste Abschnitt d i e technische n Mög l ichkei ten und den Aufwand ei ner Digita l isierung behand e l t , werden im zweite n Abschnitt der Arbeit Gründe für e i ne Digita l isierung und nachfolgend e Anwendungsgebi ete und Beispi e l e gezeigt und be handel t: l ) Automatisation im kartograph ischen Prozeß 2) Digita l i sierung einer großmaßstäbl ic hen Linienauswertung mit nachfo lgender automatischer Kartierung 3) Entstehung von Datenba nken 4) Digita l es Gel ändemodel 1 . Geowiss . Mitt . 1 1 9 73 ' 77 - 7 8 KRITI SCHES UND AKTUELLES ZUM TRIGONOMETRI SCHEN NIVELLEMENT von F . Brunner ( Vortrag gehalten am 1 7 . November 1 9 7 1 im Rahmen des Kolloquiums der As sistent en der Studienrichtung Vermes sungswesen ) Dipl . Ing . Dr . Friedrich Brunner , Hochs chulas s ist ent am Inst itut für Geophys ik , Techni s che Hochs chule in Wien 1 040 , Gußhausstraße 27 - 29. ZUSAMMENFAS SUNG B e i gro ßen Bauvorhaben im Geb irge tritt die Aufgabe , e inen gro ßen Höhenunt ers chied s ehr genau zu b e st immen , o ft a n den Ge odät en heran . Dab e i sol l t e der erre chnet e Höhenunt ers chied keinen ell ips o idischen H öhencharakt er ( t rigonome t ri s che Höhenme s sung ) , s ondern die E i gens chaft en der unre duz iert en ge ome t ris chen Nivellementhöhen hab en , um mit den b ere it s b e s t ehenden ge ometris chen Nivellementhöhen ver gl e ichbar zu ble ib en . Daraus ergib t s i ch auch da s Haupt thema die s e s Vortrage s , e ine Höhenme ßmethode z u finden , die ra s ch und genau aus zuführen i s t , vor al lem aber rohe Nive llementhöhen l i e fe rt . Nach e ingehenden B et ra chtungen zum We sen de s Re frakt ionskoeff i z ient en b e i der trigonomet r i s chen Höhenme ssung mit s t e ilen Vi suren wird e in Vergl e i ch ver s chiedener H öhenb e s t immungsme thoden für gro ße Höhenunt ers chiede im Hinb l ick auf Genauigke it , Arb e it saufwand und Art der gewonnenen H öhenunt e rs chi e de ange st e l lt . B e i diesem Ver gl e i ch z e igt s ich , da ß i m al lgeme inen nur da s t rigonometrische Ni vellement mit s chief ( el ekt ro opt is ch ) geme s senen S e iten und da s ge o me tri s che Präz i s i onsnivellement i m Stande s ind , rohe unreduz i ert e Nivellementhöhen zu l iefern . Da s geometris che Nivellement i st aber im Geb irge äuße rst s chwierig aus zuführen und b e i großen Höhenunt er s chie den wirken s ich die sys te ma t i s chen Fehler , die proport i onal zum geme s s enen Höhenunt ers chied e ingehen , auf die e rre ichbare Genauig ke it ext rem ungüns t ig aus . Mit dem t rigonome t ri s chen Nive l l ement ( direkt geme s s ene s chiefe S e it e , gegens e it ige Zenit d is tanzbe obachtung ) wurde dem geome tri schen Nive llement e ine H öhenme ßme thode gegenübe rge s t e l lt , die ebens o wie da s geomet r is che Präz i s i onsnivellement ge ome t r i s che Nive llementhöhen l ie fert ; im Geb irge ab er , b e i zuminde st gle ich hoher Genauigke it , we sent l ich wirt s chaft l iche r mit den modernen ge odät i s chen Gerät en aus zuführen ist . Die ser Zusammenfa s sung de s Vort rage s s e i der folgende Literatur hinwe i s noch ange s chl o s s en : B RUNNER , F . K . ( 1 9 73 ) : B e it räge zum t rigonome tri schen Nivellement im Geb irge , Aut orenre ferat üb er die an der Te chni s chen H o ch s chule Wien approb i e rt e D i s se rtation gl e i chen Thema s . Ö . Z . f . V . , ..§1_, 28-2 9 . Ge owis s . Mit t . 1 1 9 7 3 , 7 9 - 80 EI SDIC KENMES SUNGEN VON GLETSCHERN DER OSTALPEN von E . Brückl ( Vortrag gehalten am 1 5 . De z e mbe r 1 971 im Rahmen de s Kolloquiums der As s i s t ent en der S tudienrichtung Verme s sungswe sen ) 1 - Dipl . Ing . Dr . Ewa ld B rückl , Hochs chula s s i s t ent am Inst itut für Ge ophys ik , Te chni s che Hochs chule in Wien 1 040 , Gußhaus s t raße 27 - 2 9 . - öU - ZUSAMMENFASSUNG Die mögl i chen E i smäch t igke iten von Gl et s chern und E i s s chil den üb e rst re i chen e inen B ere ich von nahe zu dre i Größenordnungen . S o we ist der S chladminger Gl et s cher in der Da chs t e ingruppe i n se inem ob e ren und unt eren B ere ich e ine Eismächt igkeit von e twa 1 0 m auf , während in der Antarkt i s E i s mächt igke iten b i s 4000 m geme sse n wur · den . Mul t ipl i z i ert man die Eismächt i gke it j e doch mit der Oberflächen neigung , so gelangt man zu e ine r Grö ße , die wes entl ich weniger vari iert und daher für die Int e rpolat ion der Ei smächt igke it zwis chen den geme s s enen Profilen s ehr gut ge e ignet ist . Eine Me s sung der Eismäch t igke it i s t a l s o nur dann s innvo1i , wenn aus e ine r t opograph i s chen Kart e auch die Ob erfl ächenne igung b e s t immt werden kann . B e i den Me ssungen wurde b i sher fa st aus s chl i e ßl i ch die s e i s mi s che Methode angewandt . Int e rpretat i ons s chwierigke iten b ildete dab e i e ine zwis chen dem Gle t s chere i s und dem f e s t en Fe ls an manchen Ort en fe st ge st ellt e Zwi s chens chicht , deren Mächt igke it etwa 1 00 m e rre i cht . Anfängl ich wurde die s e Zwis chens chicht als ge frorene o der stark ver fe st igt e Grundmoräne interpre t iert . Die jüngs t en Me s sungen s chl i e ßen die s e Int erpretat i on j e doch mit gro ßer Wahrs che inl ichke it aus . Die Zwis chens chi cht s che int vielmehr e ine Z one von gewachsene m , ab er stark aufge l o ckert em Fe l s zu s e in . E ine B et ra chtung der Grundzüge de r Gle t s chermechanik ze igt , daß da s Produkt aus E i s mächt i gke it und Oberfl ächenne i gung der S chub span nung de s E i s e s am Glet s cherb e t t proport ional i st . Da da s Glet s chere i s als annähernd plast i s cher Körper ab e iner be st immt en Grenz s cherspan nung e ine aus geprägte Ne igung zum Fl i e ßen ze igt , e rkl ärt s i ch daraus die geringe Variat i on de s Produkt e s aus Ob e rflächenne i gung und E i s mächt igke it . Al e Faus t formel für die Eismächt i gke it h mit t e lgroße r Glet s cher d er Os talpen k önnt e ma n angeben : h wob e i a 10 m / a die Oberfl ächenne igung , geme s sen im B ogenmaß , i st . Geow i ss , M i t t . 1 973 , 8 1 - 1 02 1 DAS TELLUROME T E R MA 1 00 von W. P e rd i c h ( Vo r t rag geha l te n am 1 9. Jänner 1 972 i m Ra hmen des Ko l l oqu i ums de r As s i s t en ten de r Studi enri chtung Ve rrnes sungswe sen ) D i p l . - I ng . Wa 1 t e r Pe r d i e h , Ho c h s c h u l a s s i s tc n t a m l ns t i t u t für Al l geme i ne G e o dä s i e de r Te chn i s c hen Ho c h s c h 1..1 l e W i en 1 040 , Gu ßhau s s t ra ße 27 - 29 ZUSAMMEN FASSUNG D i e Ent w i c k l ung des Te l l u rometers MA 1 00 i s t das Ergebn i s l ang j ä h r iger Forschung s a r b e i ten zur Schaffung e i n es e l ekt romagnet i schen Meßsyst ems höchs t e r P rä z i s i on . Ers t ma l s w i r d h i er der Versuch unter nomm e n , d i e Entfernungs mess ung m i t H i lfe e l ekt romagnet i scher We l l en i m Nah b e re i ch b i s 2000 Meter zur S t r eckenbes t i mmung m i t M i l l i met e r genau i g ke i t e inzuset zen. E i ngeschränkt werden d i es e B emühungen nach w i e vor du rc h di e i n de r he rkömm l i ch en Met hode zur B e s t i mmung des i n der A t mosphäre h e rrschenden B rechungskoeff i z i enten bes tehende U n s i cherhe i t. E i ne r kurzen B e t rach tung ü be r d i e En t w i c k l ung der e l ekt romagnet i .... s ehen Entfernung s m es sung fo l g t d i e E r l äu t erung der G ru n d l agen d i es e r Mat e r i e. D i e Da r s t e l l ung der e l ek t ron i s chen Vorgänge b e i de r Messung des Phasenun tersc h i edes wu r de aus { 1 ) und (2) entnommen. N ach e i n e r a l l gemei nen Besch r e i bung d e s I n s t ru ments w i r d v e rs uch t , den e igent l i chen Meßvorgang m i t s e i nen e rfor de r l ichen Man i pu l a t ionen zu ver deu t l iehen. Unter Berücks i ch t i gung des b e i d i e s em G e rä t verwen de ten We l l enbe re i ch s w i r d j en e G enau i g k e i t u n t e rsucht, m i t der d i e meteoro l og i seh en Da t en e rm i t t e l t we r den müss en , um zum i n de s t t h eoret i sch d i e geste l l ten B e d i ngungen z u erfü l l en . D i e vorhergehenden B e t r ach t ungen wer den durch e i nen B e r i cht über e i nen p rakt i schen E i ns a t z des Te l l u ro meters MA 1 00 ergänzt. -83 - E I NL E I T UNG Di e Entfe rnungsmes sung m i t Hi l fe e l e k t ro magne t i sche r We l l en n i mmt heute i m Vermessun gswesen e i ne n brei ten Raum e i n und i s t aus der Re i h e geodä t i sche r Me ßve rfa hren n i ch t m e h r w egzudenken , E s e rsche i nt desha l b angebrach t, vo r de r Besprechung e i ne s ne uen Ge rä te s kurz auf d ie h i s to r i sche Entw i ck l ung d i es e r Ma te r i e e i nzugehen. Nachdem in der M i t te des vo r i gen Jah rh unde rts F I ZEAU durch Ve r wendung von mecha n i sch modu l i er ten L i chtwe l l en die G rund l age zur ge naueren Bes t i mmung de r Li chtge s c hw i ndi gke i t e rs te l l t ha tte , s e tz ten zah l rei che Ver s uche e i n, d i esen Wert m i t den ve rschi edens ten i ns t ru mente l l en Au s rü s t ungen und auf sehr d i ffe re nz i er ten phys i ka l i s chen G rund l agen z u berechnen . Die Erkenn tn i s des deu ts chen P h ys i ke rs Hei nr i ch HERTZ, da ß e l ektro magne t i sche W e l l en w i e L i c h twe l l en re f l ek t i e r t und gebrochen werden und di e da raus re s u l t i e rende E rfo r s chung des e l ek t romagne t i schen We l l nnspekt rums füh rte s ch l i e ß l i ch um das Ja hr 1 920 z u dem Gedanken, m i t H i l fe de r bekannten Fo rtpfl anzungs geschw i ndi gke i t di ese r We l l en En tfe rnungen z u bes t i mmen . Lange Ze i t h i ndurch s tand d i e Geodäs i e den daraufh i n e i n s e t zenden Entw i ck l ungen a bwa rtend gegenübe r , was vo r a l l e rn da ran l a g , da ß d i e e rre i chten Ge naui gkei ten i n der G r ößenordnung von .:t 1 00 m l agen und dadu rch n i ch t den Anfo rderungen de r Landesve rme s s ung e n tsp rachen. Vo r und be sonde rs während des zwe i ten W e l t k r i e ge s w u rden Ge rä te und Verfah ren geschaffen , d i e e s a uch dem Geodäten m ög l i ch e rs che inen l i e ßen, di e Entfe rnungsme s s ung m i t e l e k t ro magne t i s chen We l l en fü r se i ne Zwecke e i nzu s e t zen. In dem b re i te n Spekt ra l band de r e l ek t romagne t i s chen S t ra h l ung sch i e nen zunächs t vor a l l e rn d i e We l l en i m Be re i ch des s i ch t ba ren L i c htes sow i e i m Be rei ch de r Dez i m e t e r·- und Zen t i me te rwe l l en , im fo l ge nden ku r z M i k rowe l l en genann t , gee i gn e t . Di e :=: rfo l ge , d ie der s chw e d i s ch e Geodät und Phys i ke r BERG S T r AND rn i t cJcrn P ro to t yp e i nes e_l ck t roop t i s c h e n E n tfe r n u ng s me s s e rs v0 r z e i ch ne n konn t e , z u r H e r s te l l u n g d e s s og e n a n n t e n AG A i n S t o c k ho l m . I n s t r u m e n t e n t yp s , f ü h r t e n i m Ja h re 1 94 8 G E O D I M E TE R S durch di e F i rma W e i t e r e n tw i ck l u n g e n u n d Ve r be s se r un g e n d i e s e s w i e z. B. d i e G eo d i m e t e r M4 u n d M 6 , e rm ög l i c h t e n de m Ve r m e s s u ng s i n ge n i e u r d e n E i n s a t z d i es e r G e r ä t e f ü r d i e ve r s c h i e d e n e n Anw e n du n g s b e r e i e h e g e o d ä t i s c h e r P r ä z i s i s o n s me s s un g e n . Auf d e m G e b i e t der"' M i k r"' o w e l l e n b e g i nn t WADL EY 1 9 54 i m Auf t ra g d e r S ü da f r i ka n i s c he n G e s e l l s c h a f t f ü r w i s s e n s c h af t l i c h e u n d i nd u s t r i e l l e Fo rs c h u n g m i t d e n E n tvv i ck l u n g s a r be i te n f ü r e i n G e rä t , w e l ch e s E n t fe r n un g e n b i s 80 k m m i t e i n e r G en a u i g k e i t von e tw a e i ne m d m m e s s e n s o l l. Dem e rs t e n M o de l l , w e l c h e s d i e B e z e i c h n u n g Te l l u ro m e t e r e r h ä l t und m i t e i ne r T r ä g e r w e l l e von 1 0 c m L ä n g e a r be i te t , ve r be s s e r te M o de l l e , u m ge s te l l t w e r d e n . E L E K T RO TAP E , fo l ge n w e i t e re w e s e n t l i ch von d e n e n d i e l e t z t e n a uf e i n e 3 c m T r ä ge rwe l l e M i t d i e s e m W e l l e n b e r e i c h a rbe i t e n a u c h d i e G e r ä t e D I S TAM E T E R u n d d e r D I S TOMA T S O . Waren d i e s e I n s t r u m e n t e vo r n eh m l i c h f ü r d e n E i n s a t z be i d e r E n tfe r n u n g s m e s s un g l a n g e r S t re ck e n g e d a c h t , s o z i e 1 t e d i e w e i te re E n t w i ck l u n g da r a uf a u s , I ns t ru m en te f ü r d e n t äg l i ch e n p ra k t i s c h e n Fe l dge b ra uc h d e s Ve r m e s s un g s i n g e n i e u r s h e r z u s t e l l e n . Da s E rg e bn i s d i e s e r Fo r s ch un g s a r be i t e n w a r e n s c h l i e ß l i ch d e r i nzw i s c h e n i m I n - u n d Au s l a n d b e s t e n s bew ä h r te D I S T OMAT 1 0 d e r F i r m a W I L D- H E E R B RUG G u n d d i e e l e k t ro o p t i s c h e n Na h b e re i c h s e n tfe r n u ng s me s s e r S M 1 1 F i rma Z e i s s - Obe rkochen bzw . s ow i e E OS u n d E O K - 2 0 0 0 de r Z e i s s - Je n a . Di e s e l ben Z i e l e se tzte s i c h a u ch d a s Na t i on a l I ns t i t u te f ü r Te l e co m m un i ca t i o n s Re s e a r c h d e r b e re i t s e rw ä h n t e n S ü da f r i ka n i s e he n G e s e l l s c h a f t f ü r w i s se n s c h a f t 1 i e h e u n d i n d us t r i e l l e F o r s c h u n g u n d ve r vo l l s t än d i g t e d i e Re i he de r Te l l u ro m e t e rmo de l l e du r c h d i e E n tw i ck l u n g e i ne s e l e k t ro o p t i s c h e n K u r z r e i ch w e i t e n mc s s ys te ms f ü r h o ch p r ä z i s e E n tfe r n u n g s be s t i m m u n g e n , Te l l u r o m e t e r s M A 1 0 0 des - 8 5- G RUN DLAG EN DER EL EKTROMAG N E T I SCHEN ENTFERNUNG S MESSUNG Di e G rundl agen der Entfe rnung s me s sung mi t Hi l fe e l e k t romagne t i s che r We l l en ve ranscha u l i ch t GRUNDLAGEN Abbi l dung 1 . DER ELEK TROMAGNETISCHEN ENTFERNl.NGSMESSl.R'lG R..rlektor h • c 2a • • • • Hinweg ROckweg t n·A + Weg - Zeltgle lchung c A1 Fortpllenzugsgeachwlndlgkelt Slgnallaufzelt Abbi l dung Sämt l i che e l e k t ron i sche D i s tanzme ßverfa h ren gehen von de r Weg-Zei t g l e i chung s = c t • a us . I m Anfangspunkt der zu bes t i mmenden S t r·ecke w i rd e i ne We l l e m i t e ine r bes t i mm t e n F requenz von e i ne m Sende r ausge s t ra h l t und i m End punkt mi t Hi l fe e i ne s pass i ven ode r akt i v<:m Ref l e k to rs zurückgeworfen. Setzt man d i e Aus brei tungsge s c hw i n d i gke i t c der We l l e i n der At mosphäre a l s bekannt vorau s , so e rg i b t s i ch für di e doppe l te Entfe r n ung di e G l e i chung 2s = c • t - tl b wo r i n t d i e S i gna l l a ufze i t ü be r d i e doppe l te Wegs t recke be de u t e t . D i e La ufze i t be s t i mmung m i t e i n e r G e n a u i gke i t von e twa 1 0 P i cosekunde n -l ( 1 0 l s e c ) e rfo l g t i n d i r e k t , i n de m m n n den Phas enun t er sch i e d e i ne r a usgehenden Hochfre q uenzmodu l a t i on de r Träge r s t rah l ung und de r nach Du r c h l aufe n der do ppe l ten Entfe rnung empfa ngenen S t ra h l u n g m i ß t , Un t e r der Vo ra u sse t zung e i ner kons tan ten Modu l a t i onsfrequenz i s t da nn d i e La ufze i t d i re k t p ropo r t iona 1 dem geme s s e ne n Phase nun ter s c h i e d zuzüg l i ch e i ne r Anzah l n ganze r We l l en l än ge n . F ü r d i e doppe l te Wegs t recke e rg i bt s i ch dann 2s = n · ). + 6f D i e Anza h l ganzer W e l l e n l ängen e r·hä l t man, i ndem man d i e g e s u ch t e S t recke der Re i he n a c h von ve r s c h i edenen W e l l e n l än ge n du rch l aufen l ä ß t , deren Modu l a t i onsfrequenzen s i c h von der e r s te n , sogenannten Bezugsfre q ue n z um 1 0 o/o , 1 % u n d O , 1 % unte rsch e i den. Um d i e sen Vo rga n g z u ve ranscha u l i chen , sei an d i e s e r S te l l e e i n i n s t ruk t i ves Be i s pi e l von G . S T RASSER ( 9 ) a n g ef üh r t : " Z u r Mess ung e i ne r Di s tanz s te h en e i n 1 0 m l anges Ma ßband m i t cm tei l ung und e i n 1 OOm l anges Ban d j e doch nur m i t 1 Orn-Te i l ung zur Ve r fügung . E i n T rupp m i ß t d i e D i s tanz du rch Ane i nande r l egen des l Om Ban de s , o hne l ange Ze i t m i t der Zäh l ung de r e i nze l ne n Ban d l a gen zu ve r l i e re n und l i e s t a m S t re c k e nende auf der l e tzten Ban d l age die Me t e r und Zen t i me t e r a b. Di ese r W e r t i s t i n d e r E l e k t ro n i k m i t dem Phasen w i n ke ! o de r der Phasenve rs c h i ebung zu ve rg l e i ch e n . M i t t l e rwe i l e h a t de r Trupp m i t dem 1 O O m Ba n d e benfa 1 1 s geme s sen , da be i a u c h d i e An zah I der' La ge n ge z ä h l t und a m Endpunkt d,:; 1 S t recke l e d i g l i ch d i e vo l l e n 1 0 m a bge l esen. Du rch S u mm a t i on d e r be i den Er ge bn i s s e e r h ä l t man die S t re cke auf cm-Gena u i gke i t , W i l 1 man a uf d i e se We i se noch l änge r e D i s ta nzen z . B. übe r 1 000 Me t e r me s s e n , müß ten noch w e i t e re l änge re Ma ßbände r m i t en t sp re chend ,w o b e r Ma ße i n t e i l ung ve rwe n de t we rden . " fi1 - 87 - Dehn t man d i esen Ve rg l e i ch auf das Te l l u rome t e r MA 1 00 aus und fo r dern w i r vom E rgebn i s mm-Gena u i gke i t , so bedeut e t das , daß w i r noch e i n Ma ßband, o d e r genauer ge sagt noch e i nen Ma ß s ta b von 1 m Länge , a l l e rd i ng s m i t M i I I i me te r-Te i l un g zur Ve rfügung haben müssen. Unte r der Anna hme , da ß unt e r a l l en Bed i ngungen des S i gna l n i veaus e i ne P ha -3 e rre i ch t we rden kann u n d wenn senmessgenau i gke i t von ca , O , 5 x 1 0 für die Fe i na b l esung e i ne P räz i s ion von 1 mm ve r l an g t w i rd, so m u ß e i ne vo l l e Drehung der Phase de r G röße von 1 cm e n t s p re chen . D i e F e i nmodu l a t i on m u ß demnach e i ne F requenz von e twa 1 50 MHz habe n , da d i e dop pe l te Weg l änge durch l a ufen w i rd. Für die Wa h l der Modu l a t i onsfrequen zen i s t a ufgrund der gewüns ch ten Ma ßs täbe das in Abbi l dung 2 darge s te l l te Schema ma ßgebend. Wahl der Modulatl onsfrec:iucnzon: Fr•quen:t (MHz) Meßstab (m) G•naulgkelt 1 50 1 mm u 10 cm 100 dm 1 000 m 10000 IO m 1, 5 o, 1 5 o, ou Abb i l dung 2 Aufgrund e i ne r Empfe h l ung de r X I . G e n e ra l ve rs a mm l ung der I n te rna t i o na len Un i on für Geodä s i e und Geo p h ys i k i n To ronto wurde im Ja h re 1 9 57 = 299292, 5 km / sec 0 .:!:: 4km / sec empfo h l en. Obwoh l da du1 ch e i ne Ve r e i n he i t l i chung i m i n te r für den We rt der L i ch tgeschw i n d i gke i t i m Vakuum c na t i ona l en Ve rmessungswe sen e rz i e l t we rde n kon n t e , ha t d i e E rfa hrung geze i gt , da ß d i eser W e r t u.l l er Vo ra u s s i c h t nach noch e i ne r - wenn auch ge r i ngen - Verbe s s e rung beda rf. GENAUIGKEIT DER ELEKTROMAGNETISO-IEN ENTFERNUNG SMESSUNG 2• - c. t c MIV(WELL Fortpftonzvngsgf!schw lndigkelt In der Atmosphllt"e Fortpf lanzungs.geschwindigkeit Im Vakuum 1 für Lieht- u, Mlkrowo l len P•rmeeb l l ltHlakonstante der Luft n Brechungskoeffizient "o *o dll • ( c0 öe • - An + c11 1 - c1n -1 n Olelektrfzltätskonstante der Luft „ • 1119 192, 5 !. o, • km/sec (IUGG 1 957) . • „ 1 Abb i l d ung 3 E i n e r G e na u i gke i tsbe t ra c htung de r e l ek t romagne t i sehen Entfe rnungs messung i s t der i n Abbi l dung 3 zusamme nges te l l te Fo rme l appara t zu g runde z u l e ge n . Da ra us re s u l t i e r t, daß s i ch e i n Fe h l e r in der Bes t i m mung des zum Ze i tpunkt der Mes sung i n der Atmosphäre herrs chenden B rechungskoeff i z i e n ten vo l l a uf d i e S t reckenme ßgenaui gkc i t ausw i rk t . Di esem Ums tan d w i rd be i der Un ters uchung übe r d i e Genaui gke i t, m i t d e r d i e meteo ro l og i schen We rte zu e rm i t t l en s i n d , besondere Bedeutung zu kommen. P HASENM ESSUNG E i ne Ü be r s i cht übe r d i e i m Te l l u rome t e r MA 1 00 ve rwe n de ten F re q ue n zen i s t i n Abb i l dung 4 da rge s te l l t . Be i de ra rt ho hen F requenzen i s t e s a u ße ro rde n t l i ch schw i e r i g , genaue Phasenme s su ngen du rchzuführen, wesha l b man m i t H i l fe e i ne r Ü be r l age rungsfrequenz e i ne P ro be des a us gehenden S i gna l s u n d da s empfangene S i gna l i n zwe i Ve rg l e i chsfrequen zen von 10 KHz umwande 1 t . -8 9 - Verwendete P"requenzen (gerundet) Schalterstel lung ,.. Ra•t•N'requo z ( KHz 1 B•ZU!J5 frequenz ( KHz ) Differenz ( KH:d FR f - F n " Maßstab (ml '74 0 1 8 "" 028 74 938 140 855 1 59 942 59 932 14 986 10 "'"' " 100 73 1129 73 4 1 0 1 499 1 00 m 74 778 74 TM 150 1000 m >< 1 0 14 912 1 4 902 15 1 0000 "'"' 14 928 "'"' " 1 0 <-1 Abbi l dung 4 Be i m MA 1 00 w i e auch be i a l l e n andere n Te l l u ro me te rmode l l e n we rden a u ße rdem d i e s e Freque nzen aus ve rs c h i e denen G r ünden n i ch t di rekt e i n ges e t z t , sondern d i e entspreche n den Ma ß s t äbe du rch D i fferenzbi l dung von P ha s enun te rschi eden e r ha l ten. Di e s e r Vorgang hat den Vo rte i l , da ß d i ese Diffe renzen fre i von Nu l l punk tsfe h l e rn und k l e i ne ren Phasendefek ten s i nd. D i e Fe i na b l e s ung se l bs t , d i e d i e w i c h t i g s t e be i de r Bes ti mmung der Laufze i t i s t , i s t d i esen E i nf l ü s sen zunächs t noc h unterwo rfen. Aus d i esem G runde w i rd e i ne a l s " Bezugsmo du l a t i o n " beze i chnete nega t i ve Modu l a t i on ei ngef ü h r t . Di es e rre i ch t man durch Ve rschi ebung des Übe r l agerungs s i gna l s von l O KHz unterha l b a uf l OKHz obe rha l b de r Fe i nmo du l a t i on. Dadu rch bew i rkt ma n e i ne Ri c h t ungsumkeh rung de r s i ch aus de r Laufs t recke ergebe nden Phas e nve rs c h i e b ung und der Unte rsch i e d zw i schen den be i de n Modu l a ti onen e rgi b t d i e F requenz von 1 50 MHz. D i e s e r D i ffe renza b l e s ung haften d i ej en i ge n Fe h l er , d i e s i ch a u s ge r ä tebe di n g t en Ve rzöger ungen de r Ve rg l e i chsfre q uenz e rgeben, n i ch t me hr an, vo ra usges e t z t , da ß d i e se F requenz kons ta n t ge ha 1 ten we rden kann. Fe rne r kann auch d i e Phase e i ne r de r Ve rg l e i chsfrequenzs i gna l e um geke h t" t we rden. Du rch Mi tte l ung de r D i ffe renza b l e sunge n , di e s i ch a us - '.jU- dem Vo rwärts- und Umke hrphasenzus ta nd e rge ben , l a s sen_ s i ch d i e ge r ingen P h a senve runre i n i gungen beheben, di e auf une rwünschte Koppe l ung der N i e de rfrequenzka nä l e zu rückzuführen s i nd. D i e Ras terfrequenzen werden durch e i nen K r i st a l los z i l l a tor erzeugt , -6 e r re i des sen Qua rzkr i s ta l l e e i ne F requenzgena u i gke i t von e twa 1 . 1 0 chen. E i n He i zofen , der du rch e i nen Thermo s t a t kon t ro l l i er t w i r•d, be w i rk t e i ne Kons tanz der Arbe i ts te mpe ra t ur von 7S0c + o, s0 • D i e P hasenme s s un g se l bs t. e rfo l gt d i g i ta l . D i e en tsp rechen den Nu l l durchgänge der Ve rg l e i c hs f re q uenzs i gna l e d i enen zur Fes tse tzung e i ne r Ze i tme ssperi o de , w ä h re n d de r d i e von ei nem Ze i tgebe ro s z i 1 l a to r a usge henden I mpu l se e l e k t ro n i s c h gezäh l t we r de n . Die Anza h l de r gezäh l ten I mpu l se i s t e i n Ma ß für den P h a s enun te rsch i e d zw i schen den bei den S i g na l e n . Di e übe r e i ne e i nz i ge Zäh l pe r i ode e rha l tene Zäh l ung kann j e doch aufgrund des Rauschens i m S y s t e m be t räch t l i che S t re uu ngen aufw e i sen. E i nen gena uen M i t t e l w e r t e rhäl t man , wenn man e i n l n te rva l 1 von e tw a 3 Sekunden a bwa r t e t . Di ese r P hasenw e r t ersche i nt dan n auf e i ne r vi e r s t e l l i gen N i x i e- J=3öhren-Anze i ge . Oi e Ge rätee l ek t ro n i k füh r t a l l e rd i ngs e i ne w e i te re Phasenve rsch i e bung unbekannter G röße e i n . U m zu ve rhi ndern, da ß k l e i ne Änderungen d i eser l e tz ten Phasenve rs c h i ebung d i e Gena u i gke i t der Messung ungün s t i g bee i nfl ussen, w i rd e i n i n te rnes Bezugs s ys tem ve rwende t. Nach Auswe i s der exte rnen P ha se w i rd vo r de r Se nde d i ode e i n o p t i s cher Scha l te r be t ä t i g t , der die S t ra h l ung zum Ref l ek to r h i n b lock i e r t und da be i e i nen ge r i ngen Te i l en t l an g e i nem fes t ge l egten Weg, dem sogenann ten L i ch t l e i ter , zu r Empfa ng s d i o de s ch i ck t . D i e s e " i n te rn •t gemessene Phase n d i ffe renz w i rd be i j e d e r F requenzs cha l tung a u toma t i s ch von der übe r den ganzen Weg gemes senen abge zogen. Da di ese E l ek t roni kphasen ve rsch i e bung be i de n P ha senmess unge n anhaftet, vers chw i ndet s i e durch Subt1 a k t i o n und es b l e i bt di e P hasen d i ffe renz, d i e genau p ropo r t i ona l zur Weg l nn ge i s t . -9 1- Abb i l dung 5 Abbi l dung 6 AUF BAU DES GE RÄ TES I m Haup tge hä use befi nden s i ch di e be re i ts bes p rochenen Sende- und Empfangs e i n r i c htungen z u s a mmen m i t de r Empfangse l e k t ro n i k . D i e s es Gehäuse i s t i n e i ne m Joc h ü be r dem G e räteka s ten befe s t i g t , der den Res t der E l e k t roni k und d i e Anze i gen m i t den Bed i enungss cha l te rn e n t hä l t . D i e Ve r t i ka l k l e mme m i t dem dazuge h ö r i gen F e i n t r i e b i s t e i n Be s tandte i l des Jochs , w äh re n d d i e Schrauben für die Ho r i zonta l bewegung des I n s t ruments s i ch unt e r dem Ge rätekas ten bef i n den. Auf dem Haupt gehäuse i s t e i n Z i e l fe rn ro h r angebrach t, we l ches bi s auf 7-fache Ve r g r öße rung e i ng e s te l l t we rden kann. ( Abbi l dung 5) E i ne n schema t i s chen Que rschn i t t dL1rch das Ha up tge häuse s te l l t Ab bi 1 dung 7 dar. Spiegel (rDckseltlg versl lbertl aiptlsch r Spl pPTiSCHES SYST!iM QES MA 100 (achemal lach) -- -- - ,,.. ,,.. -- ...... -- __ ,,.,,. ,,,,, ,.,......... Schalter el (vorderaoltlg vors ltborl) JI - -- Llchllelter Pholo -Dlodlt GoAa - Oiod<t Abbi l dung 7 I m B rennpunk t e i ne s ve rka n te ten L i nsen-Sp i ege l s ys tems befi nde t s i.ch d i e Empfangspho tod i ode , Nach der Ref l ex i on am Endpunkt der S t re cke -93 - w i rd e i n Te i 1 der S t ra h l ung i m Empfänge r a ufgefangen und a uf d i e s e D i o de fokus s i e r t . S i e rea g i e rt nun a uf d i e G ruppenmodu l a t ion d e s em pfangene n Si gna l s , dessen Pha s e re l a t i v zur Sendemodu l a t ion um e i ne n d e r W e g l änge p ropo rt i ona l en Bet rag ve rschoben i s t. Koaxi a l m i t d i esem Empfangs s ystem s i nd d i e Sende d i ode, i h r Modu l a to r und d i e Sende l i nse ve rbunden. De r op t i s che Sch a l t e r g i b t in der unteren Ste l l ung den Weg zum Refl ektor h i n f re i . Nach Mes sung de r exte rnen P hase bewe g t er s i ch nach oben, b lo ck i e r t dadurch den Weg zum Ref l ek t o r und s ch i ckt e i ne n Te i l de r S t rah l ung übe r den L i ch t l e i te r zur Empfangspho to d i o de z u r Messung der i n te rnen Phase . Be i m MA 1 00 d i e n t a l s S t ra h l ungsque l l e e i ne Ga l l i um-Arseni ddiode, de ren a usges ende t e S t ra h l ung mi t e i ne r W e l l en l änge von O, 9 3 i n den i nneren I nfra ro t be re i ch f ä l l t. D i es e r T yp von S t ra h l ungsque l l e e i gn e t s i ch s e h r g u t , d a di e emi t t i e rte St rah l un g i n derse l ben I n tens i t ä t be i hohen F requenzen modu l i e r t we rden kann, i ndem man den S t ro m i n der m i t Vo rwä r ts spannung be l a s t e t en D i o de di r e k t mo du l i e ren kann. D i e Ausgangs s t ra h l un g w i rd m i t te l s e i nes Dre i - E l emen t - L i ns e n s ys tems ko l l i m i e r t , wodurch e i ne S t rah l brei te von e tw a 1 5 1 e rre i ch t w i rd. Das Gerät ha t e i nen Durchsch n i t t s s t romve rbra uc h von 1 , 3 A, die es von e i ne r 1 2V Ba t t e r i e e rhä l t. D i es e r Ve rbrauch kann bi s zu 2 , 5 A an s t e i gen, was vo r a l l em i n de r Anhe i zpe r i o de de r Fa l l se i n w i rd . MESSVORGANG Soba l d man am Beobachtungso r t an l ge l a n g t i s t , mu ß das G e rä t sofo r t an d i e Ba t t e r i e a nge s ch l ossen we r den , da d i e Anhe i zzei t , be i ts t e mp e r a tu r de r Qua rzk r i s ta l lc b i s d i e Ar e r re i ch t i s t e twa 1 0- 1 5 Mi nuten ' da ue r t . Nu r dann kann e i ne Messung m i t de r vo l l en zu e rw a rtende n G e na u i gkc i t du rchgefü h r t we rden. D a s G e r ä t ka nn m i t g e e i gne ten Ada p t e rn sowo h l a uf W I L D - Ze n t r i e r vo r r i c h t ungen m i t op t i schem Lo t , w i e a uch auf KE RN- '"3 ta t i ve m i t Kuge l kopf a uf 3e s e t z t we rden. Das Gew i ch t des Ge rätes von e twa 1 7 kg kann a l l e r d i ngs bei m Aufse tze n , vo r a l l ern be i h öhe ren Sta t i v- o de r Pfe i l e r s te l l ungen, e i n i ge Mühe ve 1 ursachen . Da nach muß na t ü r l i ch Zen t r i e rung und Ho r i zont i e rung neue r l i ch übe rprüft we rde n . Ans c h i i e ßend w i rd da s G e r ä t m i t Hi l fe des Te l e skops und der Ho r i zo n ta l - und Ve r t i ka l k l e mmen a uf den Ref l e k to r a usge r i ch t e t . Das Scha l tpu l t des G e rä te s m i t den e i nze l nen Bed i enungs- u n d An z e i gee i n ri ch tungen i s t i n Abb i l dung 6 da rge s te l l t . Auf der l i nken Se i te befi nd e t s i c h de r Scha l te r f ü r d i e E i n s te l l ung de r Ras t e rfre quenzen m i t den e n t s p rechenden Ma ßs tabs beze i chnungen, daneben de r Mon i to rs cha l te r m i t de r Angabe se i n e r e i nze l nen F un k t i onen . Darübe r l i e g t das An ze i gefe l d des Amp e reme t e r s . D e r Stecke r m i' t de r Aufs c h r i f t 11 DATA OUTP U T " d i en t z u r a l l fä l 1 i ge n Entnahme de r Me s swe r te de r D i g i ta l an ze i ge und deren d i rek t e r Ü be rfüh rung in Fo rm von B i nä rcode-Da ten i n e i nen S t re i fe n l oche r , Rech ts oben sch l i eß l i c h di e D i g i ta l anze i ge se l bs t. F ü r den e i gen t l i chen Me ßvo rgang s i nd e i n i ge Man i pu l a t i onen durchzu füh re n , we l che i m fo l genden d e r Re i he nach bes c h r i eben we rden so l l en . 1) Mon i torscha l te r a uf 1 1 BATTEF�Y" H i e be i kann d i e Stä rke der Bat te r i e übe rp rüft we rden . De r Ze i ge r des Amp 0 reme t e rs so l l te i n d i e s e m Fa l l auf 80 (2:_ 1 0 ) s te he n . 2) M o n i to rscha 1 te r a uf 1 1 0VEN11 E i ne Anze i ge a uf de m Amp e reme t e r i s t h i e r von wen i g Bedeutung, da d i ese r Seha l te rpos i t ion nur e i ne " E i n 1 1 - bzw. 1 1 Aus 1 1 -Funkt io n zuko m m t . 3) Mon i torscha l te r a uf 1 1 EXTERNAL " M i t H i l fe des Aus sch l a ges a uf dem Mon i to r kann h i e r da s G e r ä t a ufgrund des m ax i ma l e n Aus s c h l ages noch ge na u e r a uf den Ref l ek to r h i n ausge r i c h t e t we rden, Bei e i ne r Anze i g e übe r 8 0 m ü ß te Oberp rüft werden, o b ke i ne zu s ta rke Ref l e x i on s ta t tf i n de t . 1.1-) Mon i to rs c ha l te r a uf " I NTE RNAl_ " I n d i es e r Po s i t i o n so l l te se i n. wir Phase des E. s ' c l die e i n W c' r' t zw i s chen 50 -3i �]nn l s a u f der u n cJ 70 i n tc 1 n c r'1 a b zu l e s e n L:k: z u gs s t rc k- -9 5 - ke gemessen. Ha t da s Gerät se i ne Arbe i ts tempe ra t u r e rre i ch t , dür fen a ufe i nanderfo l gende Phasenanz e i gen n i ch t mehr a l s 1 mm d i ffe r i e ren. 5) F requenzscha l te r a uf " REFERENC E 1 1 6) Mon i torscha l te r a uf 1 1AUTOMATI C 11 Nach 3 Sekunden w i rd kurz d i e exte rn e P hase angeze i g t und nach wei te ren 3· Sekunden d i e i nte rne P hase . Di eser We r t braucht n i cht no t i e rt zu we rde n , kann aber a l s wertvo l l e Kon t ro l l e d i enen, da d i e s p ä t e r a us gew i e sene F e i na b l esung fas t doppe l t s o g ro ß se i n so l I t e . 7) Der Re i he nach dreht ma n den F requenzscha l te r auf d i e e i nze l nen Ma ßs tabss te l l unge n , wa rte t d i e externe und die i n te rn e P hasen.m es sung ab und not i e r t nach S t i l l s ta n d der Anze i ge den ausgew i ese nen Phasenw e r t . Be i de r mm-Anze i ge p ro t o ko l l i e r t man s ä m t l i che 4 Z i ffe rn, be i a l l e n a nde ren s i n d n u r d i e e r s te n zwe i von Bedeu t ung. I s t ma n be i " REFE RENCE REVE RS E " ange l an g t , w i rd e i ne P hasen umke h r ausge l ös t und die j e t z t i ge mm-Ab l es u ng w i rd m i t de r zue rs t e rha 1 tenen gem i t te 1 t . Oie Daue r e i ne r de ra r t i ge n Messung be t rägt ungefä h r 3 - 4 M i n u ten. Neben dem a u to ma t i s chen Me ßvo rgang i s t a uch e i n manue l l e r m ög l i ch, de r a be r e i ne n wesen t l i ch h öh e ren Ar be i ts- und Ze i ta ufwand e rfo rde r t , da d i e exte rnen und i n te rnen Phasenanze i ge n g e t rennt anges p ro chen u n d p ro toko l l i e r t we rde n müssen. Di e Anzah l der zu ve rwendenden P r i s me n re f l e k t o ren hängt i m wesen t 1 i c ti en von d e r z u messenden En tfe rnung a b , Es ge l ten fo l ge nde Richt we rte: Bis zu e i ne r Entfe rnung von 600 m 1 Ref l e k to r 1 000 m 3 Ref l ek t o re n 1 50 0 m 9 Ref l e k to re n 2000 m 1 2 Ref l ek to ren Be i Entfe rnungen unte r 1 00 m kann es vo rkommen, da ß das zurückkeh rende S i gna l zu s ta rk i s t. Man kann dem a bhe l fen ' i n dem man den Öffnungsw i nke l des I ns t rume nt e s ode r des Ref l e k to rs durch Abdecken ve rk l e i ne r t oder ü be rha u p t nur e i ne n e i nfa chen Rücks t ra h l e r wi e z. B. Ka tzenauge oder " Sco tch l i te 1 1 -Ma te r i a l verwendet. IH l3 c t p t' q5 7 5. 8 1 3 , z. 01 2'1-S 1H./ l 1(.,, o, Fg'er 1'1.-ro. 71 1 hslf"cr WILJ> -' ,l_, S t andpunkt 8 12., 1 Z i e l p unk t c Beobach ter, Datum /Ze i t, -t1 .., -. "· 5 5 bl 5 9 " 5 9 " "' o l l zl,r5 2. 9 I H 1 00 M A 1o, J 91" l5 91&19 i 'i' o l 9 Z. l b • 5 i 9 l cb 1 7- Wetter, Reflektor e t c. m X 10 m ;:']':JN" '1'1.-10. n heifllf' AG,A J D I 745, 2.. 7-lf5, 0 1 • t 1 11;., o 10, 7 18, 2. 12.,5 1z.4o 0 1 -;. ; - „ r z, ·, · l 11 1 -1: ·mm x 1 00 mm x 1 0 mmitvorw. f: mm11rückw . " 0, 3'/S 0, .32.5 p bl 0 1 l c, l o 1l lf. 2.. 0 1 7 l z..1 1 • .f ! " 1 0 1 .::. o l + f 1o, 2.. l ·t 'lo 1 l i;. l o 1 .f i (? i 0 - 0 1 1 Abbi l dung 8 Abb i l dung 8 ze i gt d i e ve r.k l e i ne rte Darste l lung e i ne s Fe l dp ro to ko l l s für Sei tenm e s sungen m i t dem MA 1 00. NULLPUNKTSKORRE K TU R D i e ge messene s ch räge En tfernung m u ß zunächs t wegen d e r Abwe i chung der geome t r i schen von den o p t i s cher) bzw. e l e k t ro n i s chen Zen t re n b e i Ref l ekto r und G e r ä t ve r be s s e r t we rden. Di ese Nu l l punk t s be s t i mmung kann entwede r an Hand von S t recken bekan n te r Länge e rfo l gen , o de r da durch, da ß man e i ne S trecke meh rma l s u n te r te i l t und d iese Te i l g rößen in verschi edenen Kom b i na t ionen m i ß t . G e rade du rch d i e sen l e t zten Mess vo rgang w i rd e s m ög l i ch s e i n , d i ese Kons tan te, · d i e in de r G r·ößeno rd nung von u n t e r dm 1 i e g t , m i t e i ne m m i t t l e ren Fe h l e r von ca + 1 m m zu be s t i mmen. Es da rf j e do ch n i cht ve rgessen w erden, da ß s i ch e i ne Nu l 1 punk tsbe s t i rnmung n u r a uf e i ne bes t i mm t e G e r ä t e - Re f l e k to rkornb i na t i o n bezi ehen ka nn und be i Ve r'we ndung von mehre ren Ref l e ktoren fü r j e de n gesonde r t zu e rfo l gen h a t . - 97 - G ENAU I G KE I T UND ME TEOROLOG I SCHE E I NFL Ü SSE Das Te l l u rome te r MA 1 00 bes i tz t e i ne Auf l ösung von O , 1 mm und l au t -6 We rksangabe e i ne Gena u i gke i t von ± 1 , 5 m m ± 2 . 1 0 D. • E rwa r t e t ma n e i ne Genau i gke i t i n d i es e r G rößeno rdnung, so i s t es se l bs t ve r s t än d l i ch, da ß zunäch s t Zen t r i e rung und Hor i zon t i e rung m i t g r öß t m ög l i che r So rgfa l t zu e rfo l ge n haben. W ä h rend das e 1'"' s te G l i e d bei Entfe rnungen b i s 200 0 m ± 5 mm e rre i chen kann, w i rd die zwe i te G röße vo rnehm l i ch vom Zus tand der Atmosphäre und von de r Genaui gke i t, m i t de r de r he r rs chende B rech ungskoeffi z i en t be s t i mm t w e r den kann, ab häng i g se i n . W ie bere i ts e rw ähnt , l i egt e i n e r Gena u i gke i t s be t rachtung der e lek t ro magn e t i s chen S t reckenmes s ung der Ausd r u ck ds = dn, s zug r unde. Das h e i ß t , e i n Feh l e r i n de r Bes t i mmung des B rechungskoeffi z i en ten w i rkt s i ch in derse l ben G röße m i t umgeke h r te n Vo rze i chen i n de r Länge a us . E i ne Zusa mmens t e l l ung der Fo rme l n z u r Bes t i mmung des B re ch ungsko eff i z i enten zei g t Abb i 1 dung 9, !;!ESTIM'.11..NG ( nG r - 1 1 In- 1 1 • . 1 07 • 2e1e, 04 ( "or - 1 ) • p ( l + o.1 ) • 760 + �� + �\6 0· ·8 5, 5 • 1 0 (' + „. 1 1 DES • SRECH.JNGSKOEFF I Z I ENTEN Gruppenbrechungskoeffizient bei Norma letflmosphäre BARREL u. WellenUlnge In SEARS • /''" n herrac:h•nder er.chungskoofffzlent p Luftdruck In Torr Cl Ausdehnungskoeffizient der Luft • Part le ldruck des Wass erdampfes Temperatur In °c In Torr • • EI - A • p ·< 1 - 11 ) SPR\.NG E1 SAtt lgung dampfdruck bei der A Psychrometerkons tanle t• E• - 7 5 1 4, So . t o 237, 3 + t t.'AGMJ!? Abb i l dung • TETENS 9 Temp„ des feuchten Thermomt!ters Temperatur des feuchten Thermome ters ( "' 6, 62• 1 0-4) De r B re chungsi ndex i s t u n te r a n de re m a uch von de r We l l en l änge a b häng i g und kann nach den Fo rme l n von BARREL und SEARS fü r L i ch t we l l en be rechnet w e r den. Wäh re n d d i e ers te Fo rme l s t reng n u r für e i n e No rma l a tmosphäre be i o 0 c , 760 To rr und 0 1 03 % co -Geha l t d e r Luft 2 g i l t, e rfo l gt de r Übergang a uf d i e herrschende Atmosphäre nach dem da run t e r s teh enden Aus d ruck. Der Pa r t i a l druck des Wasse rdampfes . kann a u s Ps ychrom e te rme s s ungen m i t Hi l fe de r Fo rme l von SP RUNG e rm i t te l t we rden. De r Sät t i gungsdampfdruck sch l i e ß l i ch w i rd i m a l l ge mei nen n a c h d e r Fo r me l von MAG N US- TETENS berechne t, kann a be r a uch a us Tafe l n , z. B. j enen des Re i chsamtes für We t te rd i e n s t ode r denen des VI . Bandes des Handbuche s für Verme ss ungskunde entnommen we rden. Es i n te re s s i er t nun d i e Frage, w ie genau d i e e i nze l nen meteoro l ogi schen M e ßw e r te e rm i t te l t w e rden müs sen, u m z. B. e i ne Gena u i gke i t des -6 bzw. e i ne n re l a t i ven Feh l e r der En tfe rnung Brechun g s i n dex von 1 . 1 o von 1 mm/km z u gew ä hr l e i s te n . Für d e n spezi e l l en Fa l l des M A 1 00 m i t der T r äge rwe l l e von A. = 0 , 9 31'" e rhä l t man durch D i ffe re n t i a t i on de r oben angefüh r ten Fo rme l n nach !::.. s t e hende Mi t te ! we rte für n. (Abbi 1 dung 1 0 ) GENAUIGKEI TSUNTER SUCHUNG ( Mlltelwerle von A n " 20°c und „ 680 mm Hg ) fQr o0c " 1 '1410 mm !: p A P • A • • ±. "' An "' + 1,0 • 10 -6 t;. n ,,., :t 0, 4 . 1 0 -6 1 Torr ±.1 An Torr + 5, 3 filr A n • :t. 1 • 1 0 -41 ....„ Ap "' Ao "V + 20 Torr A "' ± s 1• ;t. 2 Torr 0c Abb i 1 dung 10 • 1 0 -e -99- W i r sehen a l so, da ß der E i nf l uß e i nes Feh l e r s bei der Mes sung de r Tempe ra t u r e twa 2, 5 ma l so gro ß i s t, w i e be i der Druckmessung. E i n Feh l e r i n d e r Be s t i m mung des Wasse rdampfdruckes w i rk t s i ch h i e r, i m Gegensatz z u G e räten, we l che M i k rowe l l en ve rwenden, fa s t ve rnach l äs s i gba r ge ri ng aus. Obwohl i n der Gebrauchsanw e i sung zum MA 1 00 d i e Mes s ung de r Feuch t te mpe ra tu r di rek t ve r l angt w i rd, sche i n t di e Erm i tt l ung de r re l a t i ve n Luftfeuch t i gke i t m i t te l s Ha a r h yg rome ter e benso z i e l führend z u se i n , da be i de r Bes ti mmung des Dampfdruckes m i t te l s H yg ro me te r de r Feh l e r i n e , t rotz de r z u e rwa rtenden Uns i cherhe i t gegenübe r Psychrome terme s s unge n , kaum 5 Tor r übe rste i gen dürfte. Auße r de m e rg i b t s i ch aus de r Hyg rome t e rfo rme l be i e i ne r a ngenommenen re la t i ven Luftfeuch t i gke i t von 50 % und e i n e r ange no mmenen Uns i ch e r hei t von ebenfa l l s 50 % be i e i ne r M i t te l te mpera t u r von 1 s0c e i n Feh l e r -6 i m Brechungskoeff i z i enten m i t nur 0 , 4 . 1 0 , w a s i n di esem Fa l l d i e Ve rwendung von Hyg rome te rn e benso n i ch t a us s ch l i e ßt. TES TMESSUNG I m He rbst 1 97 1 wurde vom I ns t i t u t fü r Al ! ge me in e G eodäs i e i n Zusam mena rbe i t m i t der Ve rmess ungsa bte i l ung der Ös terrei ch i schen Donau k raftwe rke AG e i ne Kon t ro l l messung i m l o ka l en T r i ang u l i e rungsnetz des Kraftwe rkes ASCHACH durchgeführt. (Abb i 1 dung 1 1 ) A l l e 9 Ne tzpunkte wa ren durch Messungspfe i l er ve rma rkt, was s i cher l i c h zur S t e i ge rung de r Gena u i gke i t gefü h r t ha t. Die 1 8 Ne tzse i ten m i t e i n e r Durchschn i t ts l änge von e twa 1 k m wurden fa s t durchge hend be i d se i t i g beobachte t und d i e Fe i na b l e s ungen be i jeder Messung mehrfach durchgefü h r t , um k l e i ne re Geräte ungena u i gk e i ten a uszuscha l ten. Di e E rm i t t l ung d e r m e te o ro l o g i s chen Da ten e rfo l gte i n den Endpunkten je der S t re cke m i t Hi l fe von Asp i ra t i onspsychrom e te rn und Anero i dba ro me t e rn. Es w u rden a u ße rdem P r i smen ref l ek to re n de r F i rma W I L D so w ie AG A - G e o d i m e t e r s p i eg e l ve rwende t , de re n Nu l l punk tskons tan ten vo rhe r durch um f a n gre i c h e Mes sungen be i den Ha uptübungen bes t i mm t KRAFTWERK ASCHACH Tellurome termoasvngen MA 1 00} 0 0 100 200 300 400 500 "' --- ehema lige Bosls Abb i l dung 1 1 worden s i nd. Die Ba t t e r i e zei g te na c h e twa v i e re i nha l b Stun den M e ßze i t e rs te Schwäche e rsche i nungen, was be i dem re l a t i v hohen S t 1 omve r brauch zwa r n i ch t ve rwunde r l i ch i s t , a be r be i umfang re i chen Me s s un gen d i e M i tnahme von zwe i vo l l a ufge l a denen Ba t te r i en empf i e h l t . Abb i l dung 1 2 ze i g t e i ne G e ge nübe r s t e l l ung de r Me ße rgebn i ss e m i t den a u s l oka l en Koo rdi na ten ge r echn e t e n Se i te n e i ne r s e i t s und den E r gebn i s se n e i ne r Geodi me t e rme s s ung mi t dem AGA 6 a u s dem Jah:-- e i 9 6 5 ande re rse i ts . Un. ter de r Anna hme , da ß di e Me s sungen de r e hema l i gen Ba s i s m i t Hi l fe von Bas i s l a t te n e rfo l g te und ma n dabe i e i ne n m i t t l e re n Feh l e r d e r Bas i s von e twa ±. 2mm vo raus se t z t , s o könn te ma n d e n o ben angefüh r ten St re ckenverg l ei ch zw i s chen den Se i ten a us l<oo rdi na ten und den Mes s ungen m i t dem MA 1 00 in s e i nen e i nze l nen D i ffe renzen a l s homogen - 1 01 - ZUSAMMENSTELLl..t-IG oe;R ERGl!flNISSE eez. d. Selle .... lolc. Koord, mll MA 6 ( IP&S Mit I - 100 ( um 1 Verqle1ch MA 1 0 0 Koord. (mm} Geod., (nml A-B 617, 042 - 617,028 + 14 - A-D 684, 165 - 1114, 847 . „. - 7 1 4 , 362 - 714,JCll „ 1 - e-c 12 1 , 1 1 0 - 7111 , 0118 + 12 - B-E 1126,439 926, 4211 926,426 +I) + 3 A-M B- 1 &Sll, 060 - ee,o" + 5 - e - 1< Ul , 44 !1 831 , 43• 1131 , 44 2 + 7 - 8 c - o 560,467 - 560, 453 + 14 - C-M 95 1 , l l J 951, 1 02 !ISl, 1 07 + 6 - 5 c-o 639, ffl - 6211., !leJ + 1111, 228 • - 0-E - 116, 216 +12 - 0-1 886, 79!1 - -,791 + • - D - 1< 1 1 43, 675 1 1 43, 659 1 1 43, 659 +16 0 E - 0 451, 380 4S l , 381 451,370 +10 +II E•M 1217, 56!1 U 17, 553 1217,551 +18 + a 1 ·M 580,0H 580 , 0S4 580,073 - 5 -19 1 - o 1 1 84, 7!19 1 184, 788 0 - 1< U17!1, IJ7 1475, 8 1 4 1 1 84, 798 + 1 -10 1415,826 +11 -ia Abb i 1 dung 1 2 und p laus i be l beze ichnen. Man s i eh t , daß da s M i t t e l d i es e r D i ffer enzen ungefä h r be i m 6-fachen des angenommenen m i t t l er en Bas isfe h l er s l ieg t , wäh rend auch d i e N e t zve rgröße rung e t wa dem 6-fach en der Bas i s ent spr i c h t . Von den 1 8 D i fferenzen h aben 1 7 das s e l be Vor ze i ch en , was ebenfa l l s auf e ine Maßs tabs d i fferen z sch l i e ßen l ä ßt. D ie wen igen S e i ten , di e mi t dem G eodi meter g emessen w u r den , l as s en woh l ke i nen konk reten Verg l e i ch zu , es l ä ßt s ic h aber ber e i ts h i e r fes ts t e l l en , da ß s i ch be i e iner G eo d i metermessung n icht j en e Homogen i tä t wi e b e i m MA 1 00 e r g i b t , was auch s i che r l i ch n ich t erwartet w e r den darf. Der Vermessungsabte i l ung der Ö s t er re ich i sc h en Donaukraftwerke AG danke i c h h e rz l i c h für di e Zu rverfügung s t e l l un g der Unter l agen über d i e T r i angu l i e rungsarbe i ten. L I TERATURVERZE I CHN I S (1) MA 1 00 - OPERATOR' S MANUAL (2) H Ö LSCHER H. D. : Ein e l ekt roop t i sches Kurzre ich we i t en - meßsys tem für hochprä z i s e Entfernungs bes t i mmungen , N a t i ona l I ns t i tute for Te l ecommu n i ca t i ons Research ( 3) D E I CHL K . : (4) JORDAN - EGG ERT - KN E I SS L : Han dbuch der Vermessungskunde , B a n d V I , Stuttgart 1 966 (5) (6) KAROLUS A. : Me t h o den zur B est i mmung des m i tt l eren B re c h ung s i n dex für d i e e l ek t romagnet i sche Entfe r nung s me s s ung , DGK Re i h e C , Heft N r . 1 39 , München 1 969 D i e phys i ka l i s ch en G rundl agen der e l ek troop t i sehen En tfernungsmessung , B a y r . Aka dem i e der W i s s enschaften / ma thema t i s ch - natur w i s s enschaft l i che K l as s e , Heft 9 2 , München 1 958 MECKENSTOCK H. J. : Un tersuchung übe r die Feh l er e i nf l üs s e un d Redukt i onen b e i der e l ek t r i schen Entfernungs mess ung für g eodä t i sche Zwecke , Veröffent l ichung des Geodä t i schen I ns t i tu t s der Techn i schen Hochsch u l e Aachen , N r . 6 , Aachen 1 963 (7) M I TTER J. : Über d i e B es t i mmba rke i t der Ausbre i tungsg e s c h w in d igke i t de r Träg erwe l l en be i e l ektron i sehen Entternungsmessungen , AVN 1 96 2 , Heft 5 (8) M I TTER J . : (9) Das meteoro l og i sche P rob l em der e l e kt r i schen Entfer nungsmessung , Ac ta Techn ica Hung. , N r. Li7, B u dapest 1 964 STRASS ER G . : Der Infrarot - D i stanzmess e r AVN 1 96 9 , Heft 2 Vv1 1 d Di stomat DI 1 O, Geow i s s . M i tt. 1 1 97 3, 1 0 3 - 1 24 NETZPLANTECHNI K von H. Egger ( Vo r t rag geha 1 ten a m 1 5. März 1 97 2 i m Ra hmen d e s Ko l l oqu i um s de r Ass i s tenten der S t udi enri c h t ung Verme s s ungswese Di p l . - I ng . He rbe r t Egge r, Hochschu l a s s i stent am l n s t i tut für A l l gemei ne Geodä s i e der Te chn i s chen Hochschu l e in W i en 1 040, Gu ßhaus s t ra ße 27 - 29 - 1 V 'f ZUSAMM ENFASSU NG E i n l e i tend w i rd d i e ges c h i ch t l i che Entw i ck l ung der Ne tzp l a ntechn i k besch r i e ben. Ans e h t i e ßend fo l g t e i ne Be t rachtung der de rzei t ge b räuc h l i c he n Methoden: Me t ho de des K r i t i schen Wege s , Me t rapo tent i a l me t hode und P rogra m Eva l ua t ion and Rev i ew Tech n i q u e , Neben den ma thema t i s chen G rund l agen und den Ana l o g i e n z u r Ausg l e i chs rechnung we rden d i e verschi edene n Arten von Puffe rze i ten und i hre Be re chnung e rk l ä r t. Zwe i durchge rechnete Be i sp i e l e sow ie e i ne k r i t i sche Be t rach tung de r Ve rwendung von Ne tzp l änen in der Geodä s i e e r l ä u te rn d i e P ro b l em s te l l ung der Ne tzp l a ntechni k n ä he r. - 1 v :;i - W a s ve r s t e h t m a n unte r Net zp l ante chn i k ? M a n s i eh t i n i hr e i n H i l fs m i tte l für d i e P ro b l emana l yse , d i e P l anung, Koo rd i n i e rung und Abl a uf ü be rwachung te i l w e i se komp l i zi er t e r ze i t- u n d kapazi tätsabhän g i ge r P roj e k te . Dabe i f i nden E rkenn tn i sse der Mathema t i k, w i e d i e G ra phen theo r i e und d i e W ah rs c he i n l i chke i ts l e h re re i ch l i ch Anwendung. I n vie l en F ä l l e n , a bhäng i g von der P rojektgröße und den z u r Ve rfü gung ste hende n Rec henh i l fsm i t te l , macht man s i ch a u ch di e e l e k t ro n i sche Da ten ve ra rbei tung zunutze . D i e Netzp l an te ch n i k ha t s i ch i n ve rhä l tn i s m ä ß i g wen i gen Jahren i n e t l i chen Anwendungsbere i chen , u n te r ande rem i n der Bauw i r t s c haft und i m Mas c h i nenbauwesen be i der Entw i ck l ung und Ausführung bes tens be währt und e robe r t s tändig neue G e b i e te. In de r Arbe i tso rgan i sa t i on gehen d i e Ve rsuche de r güns t i g s ten P l a.:.. nung a uf d i e von TAYLOR und G ANTT zu Anfang des 20. Jah r h underts durchgefüh rten Arbe i ten zurück. Der Abl a uf e i ne r Arbe i t w i rd a uch heute noch oft in sogenannten GANTT- Diagrammen darge s te l l t, d i e be i uns u n te r den Bez e i chnungen Ba l kendi agra mme oder Ba l keng raph i ken bekannt s i nd. So l che Dar s te l l u n ge n e i nes Arbe i tsa b l aufe s s i nd meh r oder weni ge r s ta rk verei nfach te Mode l l e e i ne s rea l ve r l aufenden P ro zesses über e i ne r Ze i tachse, a l so e i n Ze i tp l an g le i c h e i nem g raph i s chen Fahrp l an der E i s e nba hn, W i e e i n GANTT-Di agramm für d i e He rs te l l ung e i nes Lage- und H öhenp l anes a u s s i e h t , habe i ch an e i ne m k l e i nen Be i s p i e l da rge s t e l 1 t. I n der Abb i l dung be t ra ch ten w i r d i e Arbe i tsabsä;n i t te Bege hung (A) , P o l ygonzugsme ssung (B) , De ta i l aufnahme (Cj , d i e Be rech n ungen ( D und E ) h i ezu, das Ka r t i e ren {F ) und Ma t r i z.i eren (G ) . E i n unse rem Fachbe re i ch Fremder wi rd m i t der. Arbe i tsgängen ohne Angabe der zw i s chen d i esen bes te henden / bhängigke i ten k e i ne G raph i ken e r s t e l l en k önnen. Dem G eodä ten w i rd es s i cher k e i ne r l e i Schw i e r i g k ei t be re i ten. - 1 0h- CD..,1--e---. c m ,_ , [ _ _ __ _ 1 2 1 • 1 „ ___, t 1 II . 4 ' ' 'F G ' 1 10 ß ' '15 • 1& Al s Zei te i nhei t habe i ch e i ne n Tag gewäh l t. Di e G röße des P rojektes und die ·e inze l ne n Arbe i tsgänge s i nd wie be i a l l en Be i sp i e l en , d i e i ch noc h ze i gen w e rde, a p ri o r i gegebe n und n i c h t Gege n s ta n d e i ne r D i s kuss ion durch den Ne tzp l a n ve rfa s s e r . D i eses GANTT- Di agra m m i s t du rch s e i ne geo m e t r i s c he n da he r a u ch in der D a r s t e l l ung e n seh r anschau l i ch und ha t s i ch P raxi s des Te c hn i ke rs umfassend durch ge s e tz t , wo h l es be t rä c h t l i ch e Mänge l a ufwe i s t . w en d i gen Ta g e s ka p a z i t ä ten a b l e s e n , So kann ma n rec h t gut d i e o b no t das Ba l kengra ph i ku m ermög l i ch t a be r kei nen Übe r b l i ck über d i e S t ruktur des gesa m te n Vo rhabe n s , d . h . es l äßt die Abhäng i gk e i ten d e r e i nze l nen Arbe i tsgänge von ei nander i m Gesamtvo rhabe n n i ch t e rkennen, da der Abl auf und d i e Zei tp la nung un mi t t e l ba r verbunden s i nd. i m P l a n ungs p r o ze ß f ü r ke i te n , feh l en doch Di e s e r Nac h te i l g röße re a u ch P ro j e k t e der Ba l ke n d i a g ramme füh r t zur Häufung von S chw i e r i g di e Hi nwe i s e auf besonde rs zei tgefä hrde te Vor �ij n ge . In de r M i t•.e der Fünfzl ge rj a h re wa r e i n s ta rk wachsendes I nte re s s e a n P ro b l emen de r P l anung u n d Op t i m i e rung von Arbe i tsvo rg ängen zu be oba c hten. I n G r o ß b r i t a nn i en unte r s uchte d i e Ope ra t i ons - Re se a rch -Ab tei l ung der 1 1 Ce n t ra l E l et ri c i t y G e ne ra t i ng Boa r d " das P ro b l e m i m .. Zusa mmen h ang m i t d e r Übe rho l un g von K raftwe rke n . 1 957 ha t te man dann e i ne Metho de gefunde n , di e i m wes e n t l i chen i n der Bes t i mmung der " l ängsten n i ch t re duz i e rba re n Fo l ge von E re i gn i ssen " bes tand. D i e ve rsuchsw e i se Anwendung d i e $;e r Me thode i m Ja hre 1 958 be i der Übe r - 1 07 - ho l ung e i nes Ho ch 1 ei s tungsk raftw e rkes re duz i e r t e d i e erfo r de r l i che Ar be i ts ze i t a uf 4 2 % de r sons t für d i e g l e i che Arbe i t du rchschn i t t l i ch be n öt i g te n Ze i t. D i e u m ständ l i che Beze i c hnung " l ängs te n i ch t-reduzi e r bare Fo l ge von E re i gn i sse n " wu rde ba l d durch den Beg r i ff 1 1 Ha u p tfo l ge 11 e r s e t z t und es w urde z. B. unte r anderem heraus gea rbe i t e t , da ß Ve r z ög e rungen i n der Haup tfo l ge d i e Gesam tp rojektda u e r ve r l änge rn müs sen. Fa s t g l e i chze i t i g , näm l i ch 1 95 8 , w urde d u rch da s 1 1 us Nav y Spe c i a l P rojects Offi ce I I e i n Team zur Entw i ck l ung e i ne s Hi l fsm i t te l s z u r P l a n u n g und Kon t ro l l e e i ne r g ro ßen Arbe i t be rufen. Das E rgebn i s d i es e r Unte r s u c hung w urde bekannt a l s "PROG RAM E VALUATI ON AN D RE SEARCH TAS K " , was zur Code-Bezei chnung P E RT füh r te . D r . C l a rk , e i n Ma t he ma t i ke r des Teams , ve röffe n t l i ch te i m Februar 1 95 8 se i ne e r s ten Vor·s te l l ungen von e i nem 1 1 Pfe i l d i a g ra mm " , das e r zwe ife l l o s von s e i ne n Kenntn i s sen i n der G raphentheo r i e a b l e i te te . Nac h Verfe i ne run g e n des Sys tems urd Änderung des Namens in " P ROG RAM E VALUATI ON AND RE VI EW TECHN I QUE 1 1 wurde P E RT a uf das P rogramm zur Ent wi c k l ung ba l l i s t i sche r Rake ten be i de r Ma r i ne a ngewan d t , wobe i man zwe i Jah re be i der Po l a r i s - Rake ten-Entw i ck l ung e i n spa ren konn te. G l e ichfa 1 l s im Jah re 1 958 p ro b i e rte die 1 1 Du Pont Nemo u rs Compa n y " e in e Techn i k z u r P l anung u n d Steuerung e l ne s seh r g roßen P rojektes a u s , d i e s ie " CRl llCAL PATH METHOD" - Me thode d e s K r i t i schen Wege s , abgekürzt CPM - nannte. Nach e i ne m e i nj ä h r i ge n E i nsatz des CPM- Ve r fahrens ha t te di e Gese l l s c haft e i ne E i nspa rung von 1 Mio. Do l l a r. Se i t dem Jah re 1 9 58 wurden an vie l en S t e l l en ungezä h l te Ve r s u c he de r Ve r fe i n e rung der G rundme t hoden du rchgefü h r t , so da ß es heute unzäh l i ge Ve rfah ren a uf dem Sek to r der Ne tzp l a n t e ch n i k g i b t . Tei l we i se w a ren d i ese Spe z i f i z i e rungen aufgrund de r Ve rschi e dena r t i gke i t der P rojekte notwend i g . And e re rse i ts i s t es da durch zu s ynonymen Beg riffsbezei ch nungen gekomme n , die ein Kommun i ka t i o ns m i t te l , w i e es d i e Ne tzp l an techn i k sei n so l l , n i ch t aufw e i se n da rf. Es w ä re zu beg rü ßen , wenn man - 1 vu s ic h a uf i n te rna ti ona l e r Ebene zu der Entw i ck l ung e i ne s Ve rfah rens e i n i ge n k önnte, Wi e e rn s t man d i e Ei nfüh rung der Ne tzp l antechn i k ge nere l l vo rha t , e rs i eh t man da raus , da ß i n der BRD unte r de r D i n N r . 69900 b i n dende Vo rsch r i ften übe r Ei nze l be g r i ffe und Defi n i t ionen ve r öffent l i ch t wurden . Das Schwe rgew i ch t de r En tw i ck l ung l iegt nun schon s e i t e i n i ge r Ze i t be i der B ra uchba rmachung de r e l e k t ron i schen Da tenve ra rbe i tung für d i e Berechn ung d e r oft re cht komp l i z i erten Ne tzwerke, Se i t kurzem gi bt e s a uch P ro g ramme , d i e e i ne g raph i sche Da rste l l ung a uf P l o t te rn e rzeugen. Be i k l e i ne ren Ne tze n , und i n de r Geodäs i e s ind hauptsäch l i ch s o l che, kann man d u rchaus befri e d i ge n de E rgebn i sse m i t a nnehmba rem Arbe i ts a ufwan d a uch dann e rz i e l en , wenn m a n d i ese Ne tze händi sch durchrech ne t, Am Rande sei beme rkt , da ß e s auch für d i e M i t t l e re Da ten techn i k , w i e z. B . f ü r P h i 1 i ps B ü rocompu t e rs e r i e P 352, s chon Ne tzp l an p rogra m me g i b t . Dam i t ha t man d i e M ög l i chke i t geschaffe n , für k l e ine re Ne tze Ze i tana l ysen d u rchf ü h re n zu k ön ne n . Der Vo r te i l be i der mas ch i ne l l en Ve rarbe i tung l i egt i n de r Feh l e rf re i he i t und in der Mög l i chke i t , s t ruk t ure l l e Feh l e r sofo r t z u f i n den . Nach den geschi ch t l i chen Be t ra c h tungen nun e i n i ge Wo rte zu den G rund l agen de r Ne tzp l a ntechn i k. Ma thema t i sch ge sehen i s t der Ne tz p l an e i n ge r i ch te te r G raph m i t Knoten und Kanten a l s E l emente. Je nach Ano rdnung d i es e r E l emente untersche i de t man zw i s chen knoten und kante no ri e n t i e r ten Ne tzen . W ä h rend i m Vo rgangsknotenne tzp l an d i e Vorgänge durch Kno ten da rge s te l l t s in d , we rden s i e i m kan teno ri e n t i e r ten Ne tz durch d i e Pfe i l e da rge s t e l 1 t. D i e Ve rbi ndung zw i schen den e i n ze l ne n Vorgängen b i l den d i e E re i gn i s s e , di e das E i n t re ten e i nes be s ti mmten Zus tandes i m Ab l a uf des P rojekte s def i n i e ren. S i e geben d i e Ze i tpunkte a n , i n denen m i t d e r Abge s c h lossenhe i t ve rschi edene r Vo r gänge bzw . m i t dem Beg i nn neue r Tät i gke i ten ge rechne t we rden kann. Neue Vo rgänge könne n dah e r nur dann beg i nnen, w enn a l l e Tä t i gk e i ten, die zu e i ne m E re i gn i s führe n , beendet s i nd. -1 09- D i e Ano rdnungsbe z i e hungen zw i schen den e i nze l nen Vo rgänge n , we l c he eng m i t den Ere i gn i ssen na t u rgemäß ve rbunden s i nd , k önnen j e nach Ori en ti e rung. durch Ve rknüpfung m i t Pfe i l e n o de r E r e i gn i skno ten da rge s te l l t we rden. W u rden in e i nem Ne tzp l an d i es e Ano rdnungs bez i e hungen e i nma l fes tge l eg t , so i s t der sogenannte s t ru k t u re l l e Ne tzp l an fe r t i g . Z u m Zw ecke der Ze i tana l yse g i b t ma n nun den e i nze l nen Vo rgängen be s t i mm te Ze i tspannen be i - e s han de l t s i ch h i e be i noch um ke i ne Te rm i ne oder Zei tpunkte, sondern um d i e Daue r e i nes Vo rgange s vom Anfang b i s z u s e i nem Ende. E rs t wenn man d i ese W e r te z . B . a u s e i ne r Vo rgangs l i ste en tnommen ha t , kann man d i e Term i ne , da s s i nd d i e frühe s t m ög l i chen und d i e s p ä te s t zu l äs s i gen Ze i tpunk te für den Ab l auf der e i nze l n e n Tä t i gke i ten, e r re chnen. Ve rs i e h t man da s Be i sp i e l m i t Zei t s chätz w e r te n und n i mm t man e i ne Zei tana l yse vor, so kann man auf e i ne r Ze i t l e i te r d i e Uni ve rsa l mi n des t l ösung, d. h . di e frühe s t m ög l i chen Anfangs K n o t e n ( Erel!ll"l l•) term i ne bzw. d i e Un i ve rsa l h öchs t l e i s tung, das s i nd d i e späte s t zu l äs s i gen Tä ti gke i t s be g i nne be rech nen und dars te l l en. Das E rgebn i s i s t e i n z e i tpropo rt i ona l e r Ne tzp l an. W i e man a u s d i esem Be i sp i e l e r s i e h t , l a s se n s i ch e i nze l ne Vo rgänge , i n d i esem Fa l 1 s i nd e s d i e , d i e zw i s chen dem E re i gn i s und 3 bzw. 3 und 4 l i egen, u m be s t i mm te Ze i te i nhe i ten be l i e b i g ve rsch i e ben , ohne da ß s i c h a m Endte rm i n e i ne Ände rung e rg i bt , Vorgänge , d i e s i ch n i ch t Frllh... I ve rschi eben l a ss e n , be ml!lgllc;;her Zellpvnkl o- 5 z e i chne t man a l s k r i ti sehe Vo rgänge . Ve rfo l gt man a l l e k r i t i schen Vo rgänge i n r '*' ---o-·-3- • t- - - - - ----- ,;.: o_- -_s_ , : ;.- 0 - 2 -- ---- ..,t ---------< Sp41••1 xullooli;ior Zellp<A'>ld 0· __ :. :--- - - - - - -o-----4 1 ---' 1 _,,• 0- 1 e i ne m so l chen G raphen, dann e rg i bt s i ch dam i t de r k r i t i s e he Weg, Je de Ve r z öge r ung ode r Ve rsch i ebung a uf d i es em Weg würde d i e Gesa m t daue r des P roj ektes ve rände r n . An Hand d i eses k l e i nen Be i sp i e l s k önnen Si e auch e rkennen , w e l che E rgebn i s s e d i e Ne t zp l anbe rechnung l iefe r t : Es s i nd d i e s d i e frühes t m ög l i che n und d i e spät est z u l ä s s i gen E re i gn i s te rm i ne , d i e Spi e l räume - a l l gemei ne a l s Puffe rze i ten beze i chne t - und d i e Tä t i gke i ten e n t l ang des k r i t i schen Wege s . P r i m i t i ve mathema t i sche Ope ra t i onen de r G raphent heo r i e ges ta t ten e s , e i nen gee i gne ten Al go r i t hm u s z u r Ran gbes t i mmun g , z u r Zyk l ussuche bzw. zur Poten t i a l be s t i mmung e i nes G raphen - e i n Ne tzp l an m i t se i nen Vo r gängen und Ere i gn i s sen s te l l t e inen e nd l i chen G raphen da r - durchzu führen. Da ß d i e Du rchführun g s o l cher Be rechnungen vo r a l l ern m i t der e le k t roni s chen Da tenve ra r be i tung ke i n P ro b l e m da rste l l t , l i e g t a uf der Hand. Vo r a l l ern da s Aufs uchen der Zyk l en i s t bei der Net zp l ankons t rukt ion von grun d l egender Bede utung, da son s t be i der Zei tana l yse uns i nn i ge W e r te resu l t i e ren bzw . e i ne E r s te l l ung von Te rm i nen ü be rhau p t n i ch t m ög l i c h i s t . D i e g l e i chze i t i ge Entw i ck l ung der Ne tzp l an techn i k a n ve rsch i e dene n Orten bedingt se l bs tve rs tänd l i ch a uc h Un tersch i e de i n de r Me thodi k . G runds ä t z l i ch ken n t m a n derze i t dre i ve rschi e dene Ne tzp l anme t hoden: D i e Me t ho de des k r i t i schen W e g e s , a uch C r i t i ca l Path Me thod - CPM a bge k ü rz t , d i e Me t ra po te n t i a l me thode oder MPM und d i e P ro g ra m m Eva l ua t ion und Revi ew Techni qu e , a bgekü rz t P E RT. In den l e tz ten 1 5 Jah ren w urden vi e l e va r i i e rte M e t ho den e ntwi cke l t, die auf e i ne r de r d re i G rundtechn i ke n bas i e ren. Wodurch unte rsche i den s i c h d i e dre i Haup tme t hoden ? D i e e i nfa c h s te und a m l e i ch t e s ten d urchschauba re i s t d i e CPM, d i e Met ho de d e s k r i t i s chen Wege s . D a s Ve rfa h ren i s t kan te no r i e n t i e r t , d. h. die Tät i gke i ten we rden durch Kan ten, die Erei gni s se du rch Knoten da r -1 1 1 - ges te l l t . Es g i bt e i n Anfangse re ign i s und e i n Endere i gn i s p ro Vo rgang, um s e i ne Beg re nzung zu def i n i e ren. Di e Ano rdnungsbe z i ehungen i m CPM Ne tzp l a n s e tzen vorau s , da ß be s t i m m te Tä t i gk e i ten a bgesch l ossen s e i n müssen, bevo r andere Tä t i gke i ten beg i nnen k önnen. De r Vorgang B · kann da her nur dann beg innen, wenn di e Tä t i gke i t A beendet i s t. I n g l e i che r W e i s e e rfa ßt man d i e Be z i ehungen zw i schen mehre ren Tä t i g ke i ten. E s können a b e r auch Ano r dn un g s be z i e hungen zw i schen Tä t i g kei ten a uft reten, d i e man auf di e in d e r Abb i l dung ge z e i g ten We i se n i ch t r i c h t i g bzw. nu r unvo l l s tänd i g da rs te l l en kann. Man i st i n d i esen Fä l l en gezw ungen, Tä t i gk e i ten in den Netzp l an e i nzuführen, fü r die e s kei nen entspre chenden Arbe i tsgang i m P rojekt g i bt: d i e sogena nnten Sche i n tä t i gke i ten, D i e s s in d künst l i che Tät i gke i te n , di e . ke i ne Zei t ver b ra uchen und die Zei chnung e i ne s CPM-Ne tzp l anes sehr unübe r ' & ch e l nv o .- tJ A n 9 e ' s i ch t l i ch machen. Der Beda rf a n Sche i n t ä t i gke i ten s te i gt z . B. be i der Unte r te i l ung e i ne s Arbe i ts ganges i n mehre re Sch r i t te une rhört s ta rk an. Abe r nur m i t e i ne m so l c hen T r i ck kann man i n ei nem CPM-Ne z tp l an g l e i te n de Arbe i t s a b l äufe fes t l egen. D i e Angabe d e r Vorgangsdaue r sow i e de r frühe s ten und spä tes ten E r e i gn i s te rm i ne kann a uf di e verschi e dens ten Arten e rfo l gen, M i r e r sche i n t d i e da rge s te l l te Kom b i na t ion a m ve rnünft i g s te n : D i e Da rs t e l l ung der E re i gn i s s e e rfo l g t durch Kre i se , i n denen dre i Fe l der für d i e Daue r von Erei gni snumme r , Frühe s te r und Spä tes te r Ze i t punkt vorgesehen s i nd. D i e Bez e i chnung des Vo rganges e rfo l gt e n t l ang de r Obe rka n te des Pfe i l es , w ä h rend s e i ne Da ue r a m Ende des Pfe i l es a bge l esen we rden kann. Du rch Aufsummi e rung der Vo rgangs dau e rn nach be i den Ri chtungen e rh ä l t man be i Bea c h t ung der Rechenvo rschri ften FA . = max (FE . ) , fü r i E V. und F E . = FA + D . , den frühe s t m ög l i chen 1 j J J J J Endte rm i n des Vo rganges j , Für e i n P rojekt "P l anhers t e l l un g " w u r den Vo rgangs l i s te und g ra p hi s che Da rs te l l ungen e i ne s CPM-Ne tzp l anes be i ge sch l os sen. Au s de r Vorgangs l i s te kann ma n die l aufende Numme r e i ne s Vo rgange s , se i ne Beze i ch n ung und Daue r sow i e d i e E re i gn i s numme rn entnehmen, d i e se i nen An fang und s e i n Ende repräsen t i e re n. S i nd be i e i n e m E re i gn i s frühe s te r und späte s t e r Te rmi n g l e i ch , s o hande l t e s s i ch u m e i n k r i t i sc h'es E r e i gni s , Ve r b i nde \ man so l che E re i gn i sse ze i tr i ch t i g so e rhä l t man den k r i t i schen Weg, d i e G e s a m t h e i t a l l e r k r i t i schen Vo rgänge . Bei der Me t rapo ten t i a f m e t ho de w erden d i e Vorgänge durch Knoten und d i e Ano rdnungsbez i ehunge n du rch Kan t en da rges t e l 1 t . D i e Symbo l a rt e n i n d e r MPM s i nd ebe nfa l l s v i e l fä l t i g , D i e m i r a m be s ten sche i nende habe i ch da rge s te l 1 t und auch i n den we i t e ren Sk i zzen ve rwende t . Der größte Vor t e i 1 de r MPM gegenübe r den anderen Ve rfah re n l i eg t i n der E rwe i te rung de r Anor dnungs bez i ehungen a uf vi e r Typen, W ä h rend de r CPM-Ne t zp l an nu r d i e No rma l fo l ge kennt di e Verbi ndung vom Ende des Vorgange s i zum Beg i nn des Vorganges j e r lauben Anfangsfo l g!: , Endfo l ge und Sprungfo l ge wesen t l i ch me h r Kom bina t ionsmög l i chke i ten be i m MPM-P l an , Zu r l e i chte ren Kennze i chnung de r Anordnungsbez i e h ungen def i n i e r t ma n h iezu d i e Kan ten des Kno ten a l s den Anfang bzw. das Ende des Vo rgange s , d, h . a l l e Pfe i f e , die zu e i ne r de r def i n i e rten Kan ten gehen, be z i ehen s i ch auf den Ze i twe r t -1 1 3 - d ie s e r Kan t e . D i e Anfangsfo l ge g i bt d i e Ze i t re l a t ion de r Anfänge zwe i e r bena chba rte r Vo rgänge a n . D i e Endfo l ge defi n i e rt d i e Ze i tspanne zw i schen den Ende n zwe i e r benachba rte r Vorgänge. D i e Sprungfo l ge mac h t e i ne Aus sa ge übe r di e Ze i td i ffe renz zw i sc he n dem Anfan g e i nes Vorgange s zum Ende des fo l ge nden . Di ese Ano rdnungsbe z i e h ungen k önnen für ma nNormalfolge Anfangsfolge Endfolge . rf 7'1 Spn.ingfolge ehe Kun s t g r i ffe , so für d i e Ve rscha c h te l un g von a bhängi gen Vo rgängen, be i m Aufs te l l en e i nes P l anes seh r d i e n t i c h s e i n. z. B. kann man Vorgän ge scho n begi nnen l asse n , ehe i hre Vo rgänge r beendet s i nd . Nach Fe r t i g s t e ! l ung der Beo ba c h tung e i nes Po l ygo n zuges o de r der Beobachtung fü r e i ne Punkte i nscha l tung k önnen sofo r t d i e Be rechnunge n ange s c h l os sen we rde n , um die in de r Zw i schenze i t s c ho n a usgeführ ten Deta i ! a uf nahmen s ynchron be rechnen zu k önnen . W a r d i e Berechnung be i m CPMNe tzp l a n ve rhä l tn i sm ä ß i g e i nfa c h , e rfo rdert der MPM P l an g röße re Mühe wegen Be rücks i ch ti gung de r Ü be r l a ppunge n . Dadu rch i s t d i e Feh l e ranfä l l i gke i t be i der Be rechnung o hn e e l ek t r i s che Hi l fs m i t te l auch g rößer. Für die Vorgänge des P roje k t e s 1 1P l anherste l l ung 1 1 wu rden e benfa l l s di e Vorgangs l i s te bzw. der g rap h i sche Ne t zp l an nach der MPM aufges te l l t . Nu n e i n i ge Wo r te z u den Sp i e l räume n , d i e man a uch Puffe rzei ten be ze i chne t . Nach Be rechnung der frühe s ten und spätes ten Te rm i ne für d i e E re i gn i s se kann d i e G röße der P uffe r ze i ten be s t i mm t we rden. D i e Ge (CPMI PAOJEKT1 P L A N H E R S T E L L UN G V o r g a ft g & f l e l e : ... „. T ll l l 9 k • I I Dauer V N Unterln)Jf'n h ertt l l W\ 1 1 Kalaal•ra land GrvnObuch 3 1 l tl ll Featpunl<to 1 i E inbauten Begehen " " • Skluen heretellen „ Grenzpunkte 1 1 22 , . ' 11 1 1 3 3 s • yerrnarke-n • II tO " Polygonpunkle 1 Prol l l e M..,•vn9 Poly9onz09e f<Jelntrlongu l f al""'\M'lg tl C>etal lpunkto 13 L. lnJennlvel lemenl 14 Fl&c:henn lvellemonl ,, Sperrma ße ,. 4 3 s 3 14 15 ' 5 T 5 10 Profllmaßo 3 ll 10 6 • 9 . „ 15 15 4 ' ll 10 :u 10 II P.reshnung 17 Polygonzüge I II Klelntrlangutl Of"'Ur'\g 19 Detal lpunk te 10 Nlvet toment II :a ' T 3 ' 4 ll3 11 24 1 S traBen.echae 7 . . 1 13 16 t8 Grenzpunkte 1 1 11 13 4 18 20 14 F18chen Proflllage 1 II 20 26 H u 311 S.ullnl onpunkt• !S9rllorvng Lege 37 Höhe t8 811 30 • u II 14 13 2S 3 ::14 Stre8enachae 1 17 l !I l!laullrtfenpunkt• ::1 151 31 u Gronzpunk to 3 21 14 ll2 26 a 26 2T 5s:hluAarbeft 31 n 33 all SI Gat. Nr. Reservierung Flaehionzu ••rnmens telfon Teltvng„plan morrlzieNl'Q . Toc:hn. Plan matr"lzi eren Al:nu:nllell<tnde Pr-illYng CPM • 15 27 28 14 25 2T „ 18 ll9 N ETZPLAN PL.AN H E A S T E L. L. U N GI -1 1 5 - PAOJEKT: P L A N H E R S T E L. L. U G Vo„oanga l l • • • : Nr . T & l l g k e l l D a u e l" (MPMI V o r g l„ g e r Nachfolger Unt!r l§g•n h!"'!tctllen 1 Kataster•tand 3 " 3, 6 :a t :a A 4 4 s, 6, 8 ' 3 :i, 4 6 Pvlygonpunk1• t Grenzp<Jnlcte 4 10 3 3 12. 3 Gl'\M\dbuch 4 Fast,,...,k l• II • Feldbegehung „ • • " tO 11 13 13 IO e!lnlNulen Feldoklzzen alc:hnen Y•rmeMcen Profite K l e lntrl""ll" l l Pol rgon zllge Dete l lpYnk te u 18 ao ' •• • 10 1 1, 14 . '· o, I I 16 3 10 Lfnfennlvetlemenl 1 Fl&ehenn l v•l l-1 10 K lelntrlengulle""'9 Polygonztlg e Det a l lpynicl• 11 20 11 1 10 3 " · 14 IS Nlvel lemonl Straßenoc:h•• 2 IS hullnl..,,,.,.k .. t• 2 l " 17 21 t'7 13 Grenzpunkte 4 25 „ Prollle Fliehen 3 a 11 • l s, 1 6 17, 2 1 11 JStt I I•ryng Lege •• H6he „ GrenzJ>Vnk•• 31 •ftU!' WGI! I•!t Gel. Nr. Re1ervlerun9 • ,Ft-lc:Mn1vsanvnen• tel IUf't11 :a 14 H S1r•ß4Mch•• lllaul lnl•"f'Ul"kl• ' a a 14 16 13, 1 5 20 87 19 12, 1 3, 1 5 1 3, 1 11 „ 81 u 17 '7, 1 0 13 3 l•roec:hnun!J t4 • 11 24, u 26, J7 :ie, ae 30 19 18, u, „, )1 14 12, :u 16 H, 37 31 , 33 17 JI 14, :u „ 28 » "'1atrl• l•l"!!N) 33 " 34 Te l lwig•Plen Tochnl•cher Plan Abechllellende PrOl\lng 15 14 4 „. 31 28, 32 32, l3 MPM :u, 34 .)II IE N l! T Z P L:AN Pl'IO.IEl<T1 PUINHERSTELLll-IG Ereignis 1 ST F T1 1 1 IE ' 1 1 1 1 1 ' ' *' UP 1 1 1 1 1 1 1 J 1 1 1 . GP o ll "" FP tc; ST . FTJ 1 1 o" 1 1 Ereignis J Vorgang (1, J) 1 1 1 1 !III 1 FRP 1 1 .IE 1 >I ' ' 1 „.1 samtpuffe rze i t e i ner Tä t i gke i t i s t di e Ze i tspa nne, u m d i e e i ne Tä t i g ke i t von i h rem frühe s t mög l i chen Beg i nnze i tpunk t a us max i ma l ve rs ehe ben bzw . a usgedehnt we r de n kann, o hne da ß der E n dte rm i n des P rojek tes bee i n t räch t i gt w i rd, Er e rre chnet s i ch dahe r fo l ge n de rma ßen : Spä tes t z u l äs s i ge r Te rm i n d es Ende re i gn i sses m i n u s frühe s t e r Te rm i n des 1 Anfangse re i gn i sses m i nu s Dau e r d e r Tä t i gke i t, Diese r Aus druck kann so z e r l e g t we rden , daß man noch dre i we i te re Arten von Puffe rzei te n de.f i n i e re n kann: Die F RE I VE RFÜG BARE o d e r F RE IE P UFFERZ E I T (FP ) , d i e F RE I E RÜCKW Ä RTS ode r BED I NG TE P UFFE RZEI T (FRP ) und d i e UNAB HÄNG I G E P UFFE RZEI T ( UP ) . D i e Berechnungen e rfo l ge n nach fo l ge n den Fo rme l n FP . . IJ = FT. - FT. 1 J UP . . IJ dahe r m u ß ge l ten, da ß FP = + D. . , IJ F RP . . max(O, F T j F RP = = 1J ST. - FT. J J D. . - S T. ) IJ G P und GP 1 FP UP i s t. Di e Bede u t ung de r Puffe rze i te n i s t fo l gende : Di e Gesa m te P uffe rze i t g i b t an, u m we l chen Be t ra g e i n Vo rgang maxi ma l ve rscho ben we rden kan n , ohne den Seh f uß t e rm i n des P rojektes zu bee i nf l ussen. So l 1 te d i e Gesamte Puffe rze i t e i nes Vo rganges vo l 1 aus genützt we r den , so kommen dadu rch a l l e se ine Nachfo l ge r auf e i ne m k r i t i schen Weg z u l i egen. -1 1 7 - Die F r e i e P u f f e r z e i t g i b t d i e G röße an, u m d i e e i n Vo rgang ver s c hoben we r de n kann, ohne da ß s i ch an den frühes ten Beg i nnzei ten der Nachfo l ge r e twas ändert. Di e B e d i n g t e P u f f e r z e i t g i b t d i e Ze i tspa nn e a n , um d i e e i n . E re i gn i s bzw. Vorgang gegenübe r s e i n e r spä tes ten Lage ve rschoben w e r den kann, o hne d i e spä teste Lage a n de re r E re i g n i s se bzw. Vorgän ge zu bee i nfl ussen. Di e U n a b h ä n g i g e P u f f e r z e i t i st d i e Zei tspanne , u m die s i ch e i n Vo rgang unabhäng i g von se i nen Vo rgänge rn und Nac hfo l ge rn ve r schi eben oder a u s de hnen l äß t , ohne da ß s i ch a n den Erei gni ssen e twas ändert. D i eser Fa l l kann, w i e man l e i ch t s i e h t , nu r dann a uf t re ten, wenn D. . "" FT. - ST. g i l t, d , h. die be i de n genann t en Zei tpunkte wa ren IJ J J unabhäng i g von D . . fes tzu l egen . IJ Di e d r i t te g ro ße G ruppe de r Ne tzpl äne w i rd durch d i e P E RT-Me thode, d i e P ROG RAM EVALUATI ON AND REVI EW TECHNIQUE (Pro g rammbe w e rtungs- u n d P rüfungs techn i k ) geb i l de t . Di e Da rs te l l ung e rfo l g t w i e be i m CPM, d . h . d i e Tä t i gk e i ten werden durch Kan te n u n d di e E r e i g n i s se d u r c h Kno ten da rge s te l l t. Be i m P E RT- Ve rfa h re n l i egt das Schw e rgew i ch t j e doch a uf der Beschrei bung der E re i gn i sse. G l e i ch dem CPM m u ß be i m P E RT Ne tzp l an j e doch oft d i e E infüh rung von Sche i nvor gängen vo rgenommen we rden. Für d i e Tä t i gke i tsda u e r w i rd be i m P E RT- Ve rfah ren e in s tocha s t i s ches Mode l l zugrunde ge l eg t . Es we r den h i e rfür p ro Tä t i gke i t d re i Schätz werte für die Dau e r a ngegeben: De r Op t i m i s t i sche Wert OD, de r aus sagt, da ß die Tä t i gke i t prakt i sc h in n i cht kürzerer Ze i t a usgeführt we r den kann, Diese Ze i t kann be i i dea l em Arbe i tsa b l auf a be r e rre i ch t wer den. A l s zwe i tes w i rd de r Wahrsche in l i ch s te Wert oder auch Häufi gste Dau e r HD angegeben. D i eser g i bt über die Ze i tda ue r Auskunft , die am häufi gs ten auftre ten w i rd,wenn der Vo rgang unte r g l e i chen Ums t änden w i ede rho l t wü rde. Man g i bt s i e so a n , a l s wenn nu r e i n Zei tschätzwe rt a nz uge ben wäre , d. h. d i e s e Ze i t w i rd be i CPM und MPM Netzp l änen a l s e i nz i g e r R i c h tw e r t angegeben. A l s d r i t te Ze i tda u e r w i rd d i e Pess i m i s t i sche P D ange geben . S i e da rf a uf kei nen Fa l l übe rs ch r i t ten werden und so l 1 u n t e r h un de r t Fä l l e n n u r e i nma l auftre ten. Neben d i e s en drei Ze i tspannen we rden be i P E RT ü b l i che rwe i se für die Endere i gn i s se und auch für die Zw i schene re i gn i ss e Te r m i ne wie be i den a n de ren Ve rfa h ren fes tgese t z t . A l s Wah rsche i n l i c hke i t s ve r t e i l ung für d i e M i t t l e re Dau e r MD wi rd be i P E RT e i ne Be tave r t e i l ung ve rwende t , d i e durch vi e r Pa rame t e r bes t i mm t i s t , näm l i ch du rch den Op t i m i s t i s chen We r t OD, den Pess i m i s t i schen W e r t PD und den wah rsche i n l i ch s ten W e r t HD und d i e w i l l kü r l i ch fes tgese t z te Va r ianz Für di e fes tge l eg t e Ver t e i l un g i s t de r E rwa r t ungswe r t für d i e Vo r gangsdaue r g l e i ch 1 /6 (OD + 4HD + P D ) . In de r L i t e ra tu r w i rd mehrma l s da rauf h i n gew i e sen , da ß d i es e fes tge l eg t e Va r ianz , d i e e i gent l i ch n i chts a n de re s da rste l l t a l s unse ren m i t t l e re n Feh l e r de r Aus g l e i chs rechnung, güns t i ge r du rch e i ne G a m mave r t e i l ung fes tz u l ege n wäre. Ge ra de bei Ne t zp l änen m i t Tä t i gke i ten , fü r w e l che a ufgrund von unka l ku l i e rba ren Zus tänden w i e W i t te rung ode r ä hn l i ches , d i e Wahrsche i n l i ch ke i t de r Gena u i g k e i tsbe s t i mmung e i n e r Ze i tangabe s e h r ger i ng i st , bi e t e t das P E RT Verfa h ren a ufgrund se i ne r Ve rschi e dena r t i gke i t der Ze i tangaben ke ine g röße re Genau i gke i t i n den E rgebni ssen, Die Bes t i mmung der Va r i an z en de r e i nze l ne n E re i gni s te rm i ne e rfo l gt durch Aufsumm i e rung de r Quad ra t e de r Va r i anzen der Vo rgangsdauern. An di ese r Ste l l e fi nde t s i ch das Feh l e rfor tpfl anzungsges e t z fü r l i nea re F unk ti onen w i ede r Bei de r Be rechnung der Va r i anzen für den f rühes t m ög l i chen u n d späte s t z u l äs s i ge n E re i gn i s te rm i n n i mm t man m i t e i n i ge r Begründung a n , da ß d i e Zei ten de r e i nze l nen Vo rgänge s tocha s t i s c h un abhäng i g s ind, Aus dem zen t ra l e n G re nzwe r tsa tz der Wah rsche i n l i ch ke i ts rechnung w i rd gefo l ge r t , da ß die Summe der Ze i ten der e i nze l nen -1 1 9- Vorgänge l ängs des k r i t i s chen Wege s , a l so i nsbesonde re d i e Gesamt dau e r des Proje k tes m i t h i n re i chende r Nä he rung f ü r e i n g ro ße s N norma l ve rtei 1 t i s t. Di e be rechne ten P uffe rzei ten s i nd e benfa 1 1 s E rw a r . tungsw e r t e , g l e i ch den E re i gn i s te r m i ne n . De r für e i n E re i gn i s be rech ne te Puffe r kann dahe r größe r o de r k l e i ne r se i n ; d i e E r re chnung der P uffe rze i ten für d i e E re i gn i sse s i nd ebenfa l l s Zent ra l we r t e i ne r No r ma l ve r te i l ung. Sov i e l übe r d i e d re i Me t ho de n z u r Aufs te l l ung e i nes Ne tzp l an e s . Nachdem m a n e i nen Ne tzp l an i n S t ru k t u r u n d Ze i tangaben vo l I da rge s te l l t u n d be re chne t ha t, e rfo l g t d i e Au swe rt ung a ufgrund kapa z i t i ve r und te rmi no r i en t i e r t e r Ges i ch tspunkte . Be i B e t ra ch tung der ve rschi e den l angen P uffe rzei ten und des k r i t i schen Weges b i e ten s i ch von s e l bs t Vo rgän ge für Ände rungen an. Von d e r P raxi s we rden i n zwe i e r l e i H i ns i ch t E rwe i te ru ngen der G ru ndmode l l e der Ne tzp l an te chni k ge forde r t . E i nma l ve r l angt ma n, da ß m i t der Ab l auf- Ze i t-P l anung a uch e i n e P l anung des Resourcene i n s a tzes e rfo l gt. W i rd da be i von den Ko s te n abgesehen , da di e Kos tenp l anung i n de r Netzp l antechn i k gesonde rt bet rach te t we rden m u ß , so g i bt es z u r Ze i t noch ke i ne Me t hoden, d i e f ü r e i n sol ches Me h rso rtenpro b l em z u r Opt i ma l l ös ung führen . Woh l g i bt es e i n i ge Me thoden z u r E r m i t t l ung s u bop t i ma l e r L ösunge n , de ren D i s kuss ion a be r d i esen Rahmen sprengen w ürde. Durc h Abzug von Gerät oder Pe rsona l aus n i ch t k r i t i s chen Vo r g a ngen und E i ns a t z de rse l ben in a rbe i t s i ntens i ve re n und dam i t k r i t i schen Ar be i tsa b l äufen , l as se n s i ch Ve rkü rzungen i m k r i t i schen Weg und dam i t u n te r Umständen i n der Gesamt daue ; des P rojektes e r re i chen. Be i so l chen tak t i schen Schachzügen da rf man abe r n i c h t ü be rsehen, daß da be i v i e l l e icht kri t i s che P hasen an ande ren S te l l en des Netzp l anes entstehen k önnen. Eine zwe i te Mög l i chkei t de r Ve rände rung de s Ze i tp l anes e rg i bt e i ne Kapa z i t ä t sve rmehrung, d i e e i ne deme n t s p re chende Ve rkürzung der Ge sam t p roj e k t s da u e r nach s i ch zieht a be r a uch kos ten s te i ge rnd w i rkt. D i e s e Änderung ges c h i e h t , i ndem d i e E i nze l kosten auf e i ne Wei s e va r i i e r t we r de n , b i s di e G esamtkos ten des P roj ektes e i ne n bes ti mmten vo r he r fes tge l eg ten Be t rag n i ch t ü be rs ch re i te n , oder d i e bes tmög l i che Re l a t ion zw i s ch e n Kos te n und P rojek tdaue r durch e i ne Op t i mi erung e r rei ch t w i rd. I n den l e tz ten Sä t zen habe i ch ve rsucmt, d i e der Aufs te l l ung e i ne s Ne tzp l anes nachfo l genden P robl eme ganz kurz zu fas se n . I n d e r Ter m i no lo g i e de r Oper a t i onsfo rschung w e rden d i ese Arbe i te n a l s Kapaz i tä t s - und Ko s tenana l ys e bzw . Opt i m i e rung beze i chne t . Habe i ch bi s l ang haup t s ä c h l i ch nu r d i e Theor i e der Ne t zp l an techn i k z u ve rm i t te l n ve rs uc h t , s o s te h t nun d i e F rage i m Ra um, o b und i nw i e we i t d i e Verwendung d i e s e r P l a nungs me thoden für das Ve rme s sungswe sen übe rha u p t notwe n d i g bzw. b ra uchbar i s t , Neu e H i l fs m i t te l u n d Me t hoden d e s I ngeni e u rwesens und d i e dam i t not wendi g gewordene Rat iona l i s i e rung i n a l l e n und zw i sc hen a l l e n Fachbe re i chen ben öti gen na t u rgem ä ß auch e i n mode rnes Kommun i ka t ionsm i t te l . Di e Ve ra ntwo rt l i chen e i n e s P rojek tes s o l l en a l l e d i e g l e i chen G rund l a g e n f ü r i hre Ze i t- und Kapaz i tä t s p l anung z u r Ve rfügung ges t e l 1 t bekom men und dam i t a uc h e twas anfangen k önnen. Es sche i n t da he r a uch fü r uns e r Fachgebi e t der Ze i tpunkt s c hon l ängs t gekommen z u se i n , dem Bau ingen i e u r e twas ü be r d i e Schu l te r zu schauen. Nac hdem durch d i e Zusammena rbe i t a uf dem I ng en i eu rve rmessungsbe re i ch di ese Mög l i ch ke i t l e i ch t gegeben i s t und be i g ro ßen Baup rojekt en die Ne tzp l ..:i n te chn i k n i cht mehr wegzudenken i s t , w i rd d i e s e s Vorhabe n n i ch t s chwe r s e i n . Ver s tä rk t w i rd me i ne Ans i ch t durch d i e Ta tsache , da ß ge rade i n den l e t z ten Mona ten durch unse re Fa chze i ts ch r i ften de r Beg r i ff de r Ra t io na l i s i e rung u n d Opt i m i e r ung ge i s te rt . Di e Ne t zp l an te chn i k so l I k e i ne Fach r i ch t ung se i n , sondern von j edem P rojektm i ta rbe i te r beherrscht we rden. Dann kann e r konk re te Ze i tan gaben 1 i efe rn und auch d i e für i hn w i ch t i gen I nfo rma t i onen dem Ne tz p l an entnehme n . D i e s e r Punkt e rforder t abe r e i ne g ründ ! i che Vo rbe re i tung de r Be te i l i g t e n . -1 21 - I m Laufe der b i she r i gen E rk l ärungen f i e l en mehrma l s d i e Wo rte P ro j e k t i n der Ve rbi ndun g m i t e i nem undefi n i e rba ren Umfang. Di e a nfa l ! en d e n Arbe i ten i n d e n Be r e i c he n d e r l ngen i e u rgeodäs i e we rden m e i s t k l e i n e r und dam i t l e i ch t übe rscha uba rer Na t u r s e i n . Es w i rd s i ch da her n i e ausza h l e n , fü r so l che M i n i p rojekte e i gene Ne tzp l äne aufzuste l l en . Fas t j e de r Ve rmess ungs i ng e n i e u r ha t s i ch für e i nze l ne t yp i sche Arbe i te n Ab l auf l i s te n zusammenges te l l t und d i es e s e i ne n M i ta rbe i te rn a l s ro ten Fa den ü be rgeben. Dam i t i s t e i ne we i tere P l anung unnütz. Über e i ne ande re Aufgabe der Netzp l an te c hn i k habe i ch aber bi s he r ke i ne Aussage gemach t : Durch Zusammenfa ssen e i nze l ne r Ne tzp l äne zu e i nem Übe rs i ch t s p l an k önnen a l l e l aufenden Arbe i te n , di e von e i ne r Di ensts te l l e ode r e i ne m Ve rmess ungsbü ro i n e i ne m bes t i mmten Ze i traum z u bewä l t i ge n s i nd, m i t e i n e m B l i ck übe rscha u t we rden . D i eses Hi l fs m i t t e l d i e n t vor a l l e m z u r bes s e r en Kapazi t ä t s p l a n u n g . S o kann e s z. B . be i gee i gne t e r Aufs te l l ung e i ne s kapa z i t ä t so r i en t i e r te n Ne tzp l anes u n d be i l a ufende r Ü be rwachung d e r Tä t i gke i ten n i e z u Leer l äufen oder Ü be r l as tung von Ze i chnern kommen. Au ße r dem i s t s i c h be i Vo rhandens e i n e i ne r Arbe i tsa ufs te l l ung d i ese r Form j ed e r M i tarbe i te r übe r s e i ne j e w e i l i ge Arbe i t und d i e Ze i te in te i l ung da zu i m k l a re n . E i n n i ch t zu unte r s ch ä t ze n de r Fak t o r be i e i ne m rei bungs l osen Arbe i ts a b l auf, Das Aufs te l l en von Ne tzp l änen für g ro ße ve rmes sungs techni sche P ro jekte, wie e i ne komp l e t te Lande s a ufnahme , die He r s te l l u ng von Land ka rten, F l urbe r e i n i g ungsve rfa h ren und ä hn l i ches w i rd s i ch s i che r l i ch l o hnen ; d i e Arbe i t wi rd be sser a b l aufe n , s i e w i rd r e ibungs l o s e r und w i rtschaft l i che r , wenn man vo rgäng i g den Arbe i tsa b l a uf saube r du rch den k t und fes thä l t. Man w i rd da be i be s treb t s e i n , d i e bes tmög l i che tech n i sche L ösung , das güns t i gs te Arbe i tsve rfa hren und di e da zugeh öri gen Arbe i ts k räfte, Geräte , I ns t rumen te und a nde re Hi l fs m i t te l zu bes t i mmen . F ü r den E i nsatz der Ne tzp l an te chn i k i n der Geo dä s i e g i bt e s schon e i n i g e Anw endungsbe i s p i e l e : E i nes da vo n , auf dem Sachbe re i ch d e r F l u rbe rei n i g ung, wurde vom Le hrs t uh l für Kul turte chn i k der ETH Zür i ch 1 970 e n two rfen. Es w u rde dabe i e i n s t rukture l l e r Mode l ! -Ne tzp l an für d i e G runds tückzusammen l e gung nach CPM aufges te l l t . D i e se r Ne tzp l a n so l l te n u r d i e Zus amme n hänge un d Abhäng i gk e i ten der e i nze l nen Tä ti gke i ten da r s t e l l e n , a l so vo rw i egend z u r St ruk t u rana l yse der G rundstückzusarnme n l egung di enen . Di e Autoren di eses Ne tzp l a n es e r k l ä ren w ört l i ch: 1 1 Se i ne Verwendung a l s Ze i tp l an i s t p rob l ema t i sche r , da v i e l e schwe r e rfa ßba re E i nf l ü s s e , w i e Ve rha n d l ungen , E i ns p ra c he e r l e d i gungen, be hördl i che Gene hm i gungs ve rfa h ren usw. ke i ne exa k te Ze i tp l anung im vo rau s e r l auben. 11 Obwoh l d i es e G rü n de für d i e E i ns chränkung de r Ze i tana l yse n i cht völ l i g von der Han d zu we i s en s i nd , b i n i ch dennoch der Übe rze ugung, da ß man m i t der wesent l i c h gee i gne te ren MPM zum i ndest f ü r Te i l ze i ten des ge samten P rojektes Ri chtze i ten für di e E re i gn i sse e rh ä l t. Nach j e dem g r öße ren Abschn i t t kann man m i t den geände rten Werten den Ne tzp l an l e i cht a uf e in e r e l ek t ron i schen Da tenve ra rbe i tungsan l age durchre chnen l a s s en und e rhä l t dam i t n i ch t n u r e i ne g u te Kon t ro l l e , sondern a uch e i nen Übe rb l i ck übe r den we i te ren Ve r l auf des Proj e k te s , D i e MPM g i b t durch i h re ve rsch i e dena r t i ge n Ano rdnungsbe z i e h ungen a uch h i e r di e M ög l i chke i t , übe r l appende Tä t i gke i ten e i nfa c h da rzus te l l e n und i ns be sonde re e i n zuha l tende fes te Te rm i ne für bes t i mm te Tä t i gke i ten, di e oft durch das G e s e t z sow i e d u rch Ve rfahrensvo rs c h r i ften fe s tge l eg t s i nd , be rücks i c h t i gen zu k önnen, Ein w e i teres Be i sp i e l s te l 1 t e i n Fo r s ch un gsa uf t ra g , der von de r TU B raunschw e i g im Jah re 1 9 7 1 bea rbe i te t wurde, da r. Das I n s t i tut für Vermessungskunde führte a ufg rund e i nes vorher a ufge s te l 1 ten Netzp l a nes , de r sowo h l s t ruk t ure l l a l s a uch ze i tmä ß i g durchda ch t wa r , auf I s l an d Messungen an e i ne m Tes tn e t z für Defo rma t ionsbe s t i mmungen a us . Gefordert wa r e i ne s ubop t i ma l e L ös ung komb i n ie r t e r W in k e l - u n d S t rek kenmessungen m i t den ve rs c h i endens ten I ns t rumenten. Obwo h l für d i e Aufste l l ung der e i nz e l nen Vo rgangs dauern n u r ges chä tzte Werte zu -1 ? 3 - g runde l agen , ze i gte d i e p ra k t i sche Ausfüh r ung n u r re l a t i v k l e i ne Ab w e i chungen da von . Be i de r Ze i tana l yse w u rden g rundsätz l i ch a uch d i e Nebenze i ten, w i e Ve r l a de n de r I nst rume n t e , Wegzei ten , Aufste l l ung u n d S i gna l i s i e rung beach t e t . Man konn te be i di esem Anwendungsve rsuch gan z e i nde u ti g fe s t s te l l en , da ß de r E i ns a t z de r Ne t zp l an techn i k zu e i ne m kon t ro l l i e r ten und zei t l i ch s ta rk ve rkürzten Ab l auf führt - di e E inspa rung be t rug ca . 25 % des Außendi ens tes z u e i ner vo r 1 5 Jah ren ä hn l i ch durchgeführten Ve rmess ung. Al s sehr zwe ckmä ß i g hat s i ch he r a usgeste I I t, da ß der Netzp l a n in tagewe i s e Absch n i t te zer l eg t w urde , u m den jewe i 1 i ge n We t te rbedi ngungen durch Ausführung von S t re cken oder W inke l me s s ungen bes se re Anpassung b i e ten zu k önnen. Bei di eser Ge l egenhe i t noch e i n i ge W o r te über die ps ycho l og i schen Ausw i rkungen , d i e e i n bi ndender Ne tzp l an a uf d i e M i tarbe i te r an e inem P rojekt ze i g t . Di e ers ten nega t i ven Rea k t i onen t re ten me i s t s c hon be i m . Aufs te l l en der Vorgangs l i s ten m i t den Zei tangaben fü r d i e e i nze l ne n Vo rgänge a uf. Oft we rden vi e l zu l ange Ze i tspannen angegeben, um spä te r k e i ne Schw i e r i gkei ten be i m zei tge rech ten Fe r t i gw e rden zu haben. Soba l d da s P rojekt ange l aufen i s t , füh l en s i c h die Beschäft i g ten an dau e rn d i n i hre r Arbe i t durch da s Damok l es s chwert Ne tzp l a n ge d räng t . Di e s e r Zustand ha t zwe i Fo l ge n : Di e e i ne i s t d i e termi nge rechte Fe r t ig s te l l ung der Arbe i t, die zwe i te e i ne gen e re l l e Ab l ehnung de r to ta l e n P la nung, So pos i t i v u n d gew i nn b r i ngend d i e ers te Auswi rkung i s t , umso meh r F i nge rsp i tzengefüh l e rfordert di e Be se i t i gun g der Vo rurte i l e gegen e i ne gena ue P l a nung e i nes P roj e k t es o de r des Arbe i tsa b l aufes für e i nen bes t i mmten Ze i t ra um. Nu r e i ne umfa ssende Aufk l ä rung übe r d i e Zi e l e und Vo r te i l e der Netzp l anung kann h i e r Abhi l fe schaffen. I c h b i n der Überze ugung, da ß a u ch b i s h e r m i t den herkömm l ichen Me t hoden fas t i mme r g u t gep l a n t wu rde , man aber i n dem e i nen ode r an deren Fa l l auch di e neue Art zu p l anen e i nse tze n kann ; die für j e den M i tarbe i te r zugäng l i chen und auch ve rs tänd l i chen E rgebn i sse we rden s i che r l i ch den Teamge i s t heben. E i n M i t te l , s i ch den mode rnen Arbe i ts m e t hoden be sser anpassen zu k önnen, i s t daher zwe i fe l l os d i e Ne tzp l an techni k, LI TERA TURVERZEI CHN I S (1 ) BRANDENBE RG ER J , , RUOSCH E . : Projekto rga n is a t i on m i t Ne tzp l an te chni k i m Hoch- und Ti efbau Ver l a g S tocke r-Schm i d, D i e t i kon-Zü r i ch 1 968 (2) W I LL E/G EWALD/W EBER: Ne tzp l antechni k, Band 1 : Ze i tp l anung Ve r l a g R. O l denbourg, München-W i en 1 966 (3) LOCKYER K. G . : Ei nfüh rung in d i e Ne tzp l a n techn i k Ve r l agsgese l l s chaft Rudo l f M ü l l e r, Köl n Braunsfe l d l 968 (4 ) G Ö TZKE H. : Net zp l an t e c hn i k, Theo r i e und P ra x i s VEB Fac h buchve r l ag Le i p z i g 1 969 (S) (6) SCHRADER B . : B e i t räge zur Entw i c k l ung der E l e k t roni s chen Da tenve ra rbe i t ung in der Geodäs i e DG K Re i he C : D i sse rta t i on e n Heft Nr. 1 60 , München 1 9 7 1 WOLFF L . : Ne tzp l a n techn i k (CPM ) i n Be i sp i e l en , Aufgaben , L ös ungen ; Ei nführung i n di e P ra x i s Ve r la gsgese l l schaft Rudo l f M ü l l e r , Köl n B ra u n sfe 1 d 1 967 ( 7 ) AUTORENKOLL E KT I V: Han dbuch der Ne tzp l a ntech n i k Ve r l a g : D i e W i rtschaft, Ber l i n 1 970 Geow i ss . M i tt . 1 1 973 ' 1 25 - 1 26 D I E V E RMESSUN G STE C H N I SCH E N ARB E I TEN F Ü R DAS N EU E HALLE N STA D I O N von G . Schuster Vortrag gehal ten am 1 9 . Apri l 1 972 im Rah men des Ko l loqu i u ms der Assistenten der Studienri chtung Vermessungswesen D i p l . I ng . Günter Schuster Hochsch u l assistent am I nst itut für Lan desvermessung Te chnische Hochschu l e in Wien 1 040, Gu ßhausstra ße 25 - 29 - 1 .::: 0 ZUSAMMENFASSUNG Au f dem Ge lände des ehema l igen Radstadions in Wien entsteht zur Ze it e ines der modernsten Ha l l enstadi en Europas, eine Mehrzweckha l le mit einer Kapazi tät von ca 9 300 Sitzplä tzen . Tragendes E l ement d i eser Rundsi chtha l l e (ä ußerer Durchmesser 1 20 m) sind die ca 25 m hohen , die Form ei nes gespannten Bogens aufweisenden 36 Fertigte i l stützen , die durch zug- und bogenförmige Druckriege l verbunden werden . Die Einrichtung jeder der zunächst fre i aufragen den Stutzen innerha l b der geforderten . To l eranzen war nun verneh m l i chste Aufgabe der doch über den Bereich der täg l i chen Routinearbeit ei nes Vermessungsingen ieurs hi nausre i chenden vermessungstechnischen Tätigkei t . Zur Aufgabe stan den : l ) Abste ckung der B l ockfundamente 2) Angabe der Lage für die i m Becherboden einzubeton ierenden Zentrierlager 3) Festste l l ung der I stwerte in Lage und Höhe . Die Erfassung der Exzentri zitäten in tangen tialer Ri chtung war be i der Ei nrichtung der Stutzen zur Bese itigung der achsia l en Verdrehung erforder l i ch , das Auftreten von über der To l eranz gren ze l iegenden Höhen di fferen zen hätte entspre chende Maßnahmen vor Auf ste l l ung der Stutzen erforder l ich gemacht. 4) Einrichtung der auf einem vorgegebenen Radius l agernden Stützen in radia l er , tangenti aler u n d achsi a l er Ri chtung . 5) Festste l l ung der tatsäch l i chen Lage der einze l nen Stützenköpfe in Bezug auf Mitte 1 punkt und N achbarstütze . Dem Umstand der erst späten Kon taktaufnahme mit den Vermessungsfach l euten ist es zuzuschre iben , da ß die notwendigen Voraussetzungen feh l ten, um die vom P l an verfasser geforderten Genau igke iten einzuha l ten . Im Wesent l i chen durften die für den Zusammenbau angegebenen To leranzen nur zu einem geri ngen Tei l durch die Ver messung ausgeschöpft werden . Der Einsatz von Distomat DI 1 0, Sekundentheodo l it T 2 und des Zen i t- N adir-Lotes Z N L der Fi rma Wi l d ermög l ichten n i cht nur e i n reibungs l oses Einfügen der vermessungstechn ischen Arbe iten in den vorgegebenen Arbei tsfl u ß, au ch die erbrachten Ergebn isse lagen unter den i m Zenti meterberei ch festgeste l l ten Eigenbewegungen der 22 m fre i aufragenden Stützen . Geowiss . Mitt. 1 1 973, l LI 1 :L8 - P LOTTE R E I N SATZ I N DER V ERMESSUN G S KANZLE I von W . Frantz Vortrag geha l ten am 1 7 . Mai 1 972 i m Rahmen des Ko l l oqu i u ms der Assi stenten der Studienri chtung Vermessungswesen D i p l . I ng . Wa l ter Fran tz Hochsch u l assistent am I n stitut für Landesvermessung Te chnische Hochsch u l e i n Wien 1 040, G u ßhausstra ße 25 - 29 ZUSAMME N FASSU N G Automatische Ze i chenan lagen - k urz P lotter genan nt - stehen seit mehreren Jahren in den verschiedensten I n dustrie- und Wi rtscha ftszweigen im Einsatz . Die Steigerung von Ze ichengenauigkeit und -qua l ität bei g l ei chzeitiger Erhöhung der Ze i chenge schwindigkeit machen den P lotter nun auch für den Einsatz in den Sparten des Vermes sungswesens interessant, wo es gi l t , die Automat ionskette 1 1 Messen-Rechnen-Zei chnen zu mindest was die Auswertung betri fft zu erwe i tern . 11 Nach e iner grundsätz l i chen Ü bersi cht über d i e einze l nen Plottertypen wird etwas näher auf die Funkt ionsprinzi pien der vorhandenen Gerätegruppen eingegangen , wobe i versu cht wird , die Vor- und Nachtei l e der versch iedenen Geräte für den Ein satz im Vermessungswesen herauszustrei chen . Wei ters w i rd auf die P l ottersteuerung e ingegangen, wobei e inander die bei den über geordneten Mög l i chkeiten der Steuerung über e inen Gro ßrechner oder der Steuerung über eine MDV-An l age gegenübergeste l l t werden . Bekannt l i ch ist jedes computergesteuerte System nur so leistungsfähig w ie die für seinen Betrieb vorhandene Software . An Hand ein iger Be isp i e le wird aufgezeigt, wel che Anforderungen an eine brauchbare geodätische Ze ichensoftware geste l l t werden müssen, u m den Einsatz des Pl otters rentabe l gesta lten z u können . Nach e inem Ü berb l i ck über die derze i t vorhandenen Fabrikate auf dem Pl otter markt werden absch l ießend die Mög l i chkeiten des Plottereinsatzes im Vermessungs wesen zur Diskuss ion geste l l t , wobei der Schwerpunkt auf Rechner- P lottersysteme ge l egt wird, die i m Aus land schon m it Erfo l g i m Betrieb stehen und deren Einsatz auch für e ine Vermessungskanzl e i österre ich ischer Verhä ltni sse rentabe l erscheint. Geowiss . Mi tt. l 1 973 , 1 29 - 1 30 ASTRONOMI SCHE ORTSBEST I MMU N G von K . Bretterbauer (Vortrag geha l te n am 22 . November 1 972 im Rahmen des Kol l oquiums der Assistenten der Studienrichtung Vermessungswesen) D i p l . I ng . Dr . Kurt Bretterbauer , ordentl icher Professor, Vorstand des I nstitutes fur Höhere Geodäsie, Technische Hoc hsc hu l e i n Wien 1 040 , Gußhausstraße 27 - 29 . ZUSAMME N FAS S U N G Nach e i nem kurzen h istorischen Ü berb l ick werden Wesen und Aufgaben der astro nom ischen Ortsbestimmu ng erläute rt . Sodann wird versucht, d i e I nstrumente und Ver fahren d er astronomischen Ortsb esti mmung nach Gena uigkei tskri teri e n i n vier K l as sen einzute i l en: Navigations- , I ngenieur- , Präzisions- und wissenschaftl iche Metho d e n . Für al l e vier K l assen werden der Zweck , d i e erreichbare Genauigkei t , d i e Be obachtungs- und H i l fsinstrumente u nd d eren Kosten sowie der Zei t- u nd Personal auf wand angegeben . Für den E i nsatz a uf Feldstationen wi rd der Methode der g l ei chen Höhen zur simu l tanen Bestimmung von Zei t u nd Bre ite d e r Vorzug vor d en S ta ndardmethoden d er geo dätischen Astronom ie gegebe n . I hre D urchführung mit H i l fe d es a utomatischen N i vel l ieri nstrumentes ZE I SS N I - 2 m i t Prismenvorsatz wird e i ngehend erlä utert . Computer programme für d i e Aufstel l ung des S ternprogrammes und d i e Ausgl eichung der Beob achtungen werden vorgestel l t u nd Vorsch l äge zur Automatisati on der Beobachtungen g emacht . Zum Schl u ß wird über erste E rgeb nisse von Versuchsmessungen zur Ü bertragu ng geo dätischer Richtungen auf Stationen oh ne Ansc h l ußvisur berichtet . D i e Methode stützt sich auf d ie sim u l ta ne Beobachtung ei nes astronomischen H i l fsziel es auf der Station ohne Ansch l uß u nd einer Referenzstation . Die G l e ichzeitigkeit der Beobac htungen wird d urch S prechfunkverb i ndung erreicht. D i e Methode erscheint a usbaufä h ig, zumal der erste Versuc h , unter eher u ng ü nstigen Verhä l tnissen, ei ne D i fferenz der übertra gen e n zu d er aus Koord i naten gerechneten Richtung von nur 611 ergab . Geowiss . Mitt . 1 973 1 3 1 - 1 32 , TYPENVERG LE I CH D ER MESSG E NAU I G KE I T von K . Pe ters Vortrag geha l ten am 1 3 . Dez . 1 972 im Rah men des Ko l loquiums der Assistenten der Studienri chtung Vermessungswesen Dr . Kornei ius Peters Hochschu 1 ass istent am 1 nsti tut für Lan desvermessung Techn ische Hochschu l e in Wien 1 040, Gu ßhausstra ße 25 - 29 ZUSAMME N FASSUNG Nach den Genau igkeitsbegri ffen der Me ßtechn i k, den Basise inheiten des S I -Systems w i rd die Prob l ematik meßtechn i scher Unsicherhe it an Hand der inneren Genau igkeit der Besti mmung physika l i scher Konstanten und der Geschi chte der i nneren Genaui g k e i t der Lichtgeschw indigkeitsmessung beschri eben . D iese stieg in 3 00 Jahren um 6 -1 -7 Zehnerpoten zen von 1 0 auf 1 0 . Die zum Kontrast angefü hrten sozioökonomi schen Messungen zeigen Feh l erque l l en, we l che denen der bek annten geodätischen Messungen zu mindest formal g l e i chkommen . Betrachtet man versch iedenartige Sparten der Me ßtechni k , kann man unabhängig vom Objekt festste l l en , daß neben ausgesprochen teuren und aufwendigen Präzisions -3 -12 -6 messungen zwischen 1 0 ( Atomuhr) und 1 0 eine Häufungsste l l e von ca 1 0 bis -5 1 0 auftri tt, ob es sich nun um Po l ygon züge , Eisenbahnfahrpläne , e l ektrische Daten oder Bierfoße i chungen hande l t . Scharf davon heben sich einerse its die au ch für Um w e l tschutz w i chtigen Te i l e der Scha l l - und Lichtmessungen sowi e andererse i ts au ch d ie sozioökonomi schen und verk ehrstechni schen Messungen mi t Umgangsgenauigkei ten von 1 0 % ab . Die Spannwe i te der g e messenen Größen schwankt von 62 Zehnerpoten zen ( Masse des E l ektrons - massere i chste Gestirne) bis zu ein igen Hunderten (sozio ökonomi sehe Messungen ) . Der Vortrag w i rd in erwei terter Fassung i m Heft 4 des J ahrgangs 1 973 der Ö ZN erschei nen . G eow i s s . M i t t . 1 1 97 3 , 1 33 - 1 4 9 DER E I NSATZ DES M I T TELKLASSECOMPUTERS ALS TE RM I NAL ZUR DATEN BANK DES BUNDESAMTES FÜR E I CH·- U. VERMESSUNG SWESEN von H. P 1 a c h ( Vo r t ra g geha 1 ten a m 1 7. Jänner 1 97 3 i m Rahmen des Ko l loq u i ums d e r Ass i stenten d e r S tudi e n r i ch tung Verme s s ungswesen ) Di p l . - I ng . Hans P l a ch , Hochsch u l a s s i s te n t a m I n s t i t u t für Al ! geme i ne Geodä s i e de r Techn i schen Ho chschu l e W i en 1 040 , Gußhau s s t ra ße 27 - 2 9 ZUSAMMENFASSUNG Dem W e i tb l i ck der Ve rantwo r t l i chen des s taa t l i chen ös terre i ch i s chen Ve rmess ungswesens i s t e s z u danken , da ß e s heu te bere i ts m ög l i ch i s t , an d i e Schaffung e i ne r L i egens chaft s ka taster- und Koordi natenda ten bank zu denken. D i e E rs t e rfas s ung de r 1 2 M i l l ionen G runds tücke a uf Lochka rten begann i m Ja h re 1 956 und konnte 1 968 abge s ch lossen we rden. I m Rah men des "Mode l l versuch s W i en 1 1 we rden d i e e rs ten Term i na l s vor a u ss i ch t l i c h anfangs 1 97 5 Zug r i ff zu d i es e r Da tenbank haben . Di e dam i t ve rbundenen Konsequenzen für den zukünf t i gen Benützer dieses I nfo rma t ionss y s tems w e r den e i ngehend ges c h i 1 de r t und di e a l l ge m e i nen te chno l og i s chen zusammenhänge sow i e d i e Arbe i t swe i se de r Te r m i na l s m i t den an s i e im geodät i s chen E i ns a t z ges te l l ten Anforderungen besp rochen. F ü r den Anwendungsbe r e i c h des G eodäten sche i n t unte r d i e sen G e s i chtspunkten e i ne g u te An l age d e r m i t t l e ren Da tenvera rbe i t ung m i t e n t sprechenden Pe ri phe r i ege räten a m bes ten gee i gne t zu s e i n . Dam i t e r g i b t s i ch d i e M ög l i ch ke i t , a l l e i m e i genen Bere i ch anfa l l enden Aufgabe n z u l ösen, a be r auch e i ne g ro ße Ra t i o na l i s i e rung a uf dem Ze i chensektor (P l o t te r im on - l i ne - Be t ri eb) oder Meß s ek to r (a u toma t i s ch reg i s t ri e ren de Tachymete r ) durchzufüh ren. Der Aus ba u des MDV-Compu t e rs z u e i ne m i n te l l i genten Te rm i na l w i rd sch l i e ß l i ch e i ne op t i ma l e Zusammen a rbe i t m i t der i n Z ukunft exi s tenten L i egenschaf t s ka t a s te rbank gewä h r l e i s te n . W e l che Vor te i l e durch den Te rm i na l be t ri e b e i ne r dera rt i gen Mas c h i nenkonfi gura t ion bei den G ruppen des Ve rmes sung s diens tes gebo ten we rd e n k önnen , ist h e u t e noch n i ch t zu übe rb l i cken. Ansch l i e ßend an den Vo r t rag konn te m i t H i l fe e i ne r zu e i ne m i n te l l i genten Te r m i na l a u s geba u te n P h i l i p s P 350 und e i ne r I BM 370/50 ( Da ten bank für 3 Ka tas t ra l ge me i n den ) e i n e i nfache s Arbe i ts mode l 1 vo rgefü h rt we rden. E I NL E I TUNG D i e Entw i ck l ung a uf dem Geb i e t der Rechentechn i k i n de r Geodäs i e wa r i n den l e tzten 20 Jah ren ge radezu s tü r m i sch. W e l tw e i te P io n i era r be i t l e i s te te dabe i Ös te r re i ch m i t s e i nem s taa t l i chen Ve rmes s ungs dienst, dem Bundesam t für E i eh- und Ve rmes sungswesen. Bere i ts 1 955 kam es geme insam m i t dem ma thema t i schen La bo r der Techni schen Hoch s chu le W i en z um ers ten Compu te re i nsatz a uf dem Ge b i e te des Ve rmess ungswesens im g ro ßen S t i l e. D i e E rs ierfa ssung der 1 2 M i 1 1 ionen G runds t ücke des öste rre i chi s chen L i e genschaftska taste rs a uf masc h i ne l 1 l es ba re n Da t en t räge rn ( Lochka r ten) begann 1 956 und wurde 1 968 abgesch l ossen. Heu te s in d d i ese Da ten a uf 40 Magne tbände rn ve rspe i ch e rt und s te l l en d i e entschei dende G rund l age für den Aufbau der L i egenschaftska t a s te rba n k da r. Um di ese Arbe i t r i ch t i g w ü rd i gen zu k önnen, m u ß man bedenke n , da ß es auf der ganzen We l t ke i n Land g i b t , das auf d i esem G e b i e te e i n e ä hn l i c h umfassende Le i s tung vo rwe isen könn te. Der p r i va te Ve rmessungs d i en s t konnte d i e s e r Entw i ck l ung wegen de r feh l enden Comp u t e r de r k l e i nen und m i t t l e ren Kap a z i tät n i ch t fo l gen. D i e spez i e l 1 f ü r Komma s s i e rungsaufgaben entwi cke l te Masch i ne von Zus e , die Zl 1 , wa r wegen i hrer techno l og i schen Kon ze p t i on n u r w e n i ge Jahre a m Markt. E rs t a b dem Jah re 1 9 65, m i t dem Erschei nen des Ol i ve t t i T i s chcomput e rs P l 0 1 , konnte di eser Rückstand a ufgeho l t werden. I nne r ha l b wen i ge r Jah re s e t z te s i c h di ese Mas c h i ne , n i ch t z u l e tz t durch d i e von uns entw i cke l te geodät i sche Softwa re , fast 1 00 % i g durch. D i e L e i s tungsg renzen d i es e r K l e i ncomp u t e r machten s i ch j edoch ba l d beme rk ba r, was ungefä h r ab 1 970 zum E i nsa tz der sogenannten Mi t te l k l asse Compu te r (MDV) führte. (Phi 1 ips P 350) - 1 .) b - ABG RENZUNG EN UND FORDERUNG EN AN D I E ANLAG EN DER MDV An d i es e r S t e l 1 e sei die Abg renzung di es e r ta steno r i en t i e rten ( D i rek te Da tenve ra rbe i t ung) M DV-An l agen nach unten def i n i e r t . (P rof. L . J. Hei ch r i ch ) ( 1 ) A l s M i ndestanforderung müssen s i e bes i tzen : 1 ) E i n e E i n r i ch tung z u r Spe i che rung von Arbe i ts- und P rogrammda ten und zur Steuerung des P rogramm a b i aufe s . 2 ) E i ne e l ek t ron i sche Re chene i n r i ch tung für a l l e v i er G r undre chena r ten. 3) E i n D r uckwerk , das Da ten in ho r i zonta l e r und ve r t i ka l er G l i ederung d rucken kann. 4 ) E i ne p rogrammges teue rte End l osfo rmu l are i n r i chtung. S) Di e M ög l i chke i t der I mp u l saufnahme für den Ansch l u ß von Ge rä ten z u r a u toma t i sc hen Lesung von P ro g ramm t räge rn (bzw. Da tent räge rn ) . 6 ) Di e M ög l i chke i t d e r I mp u l sabga be f ü r den Ansch l uß von Ge rä ten z u r a utoma t i schen E rs te i l ung von Da tent räge rn. D i e s e Def i n i t ion der MDV-An l agen w urde s i cht l i ch nach den E rfo rder n i ssen im komme rz i e l l en E i nsa tz e rs te l l t . Fü r den E i ns a t z im techn i schen Bere i ch , spe z i e l 1 i n der Geodäs i e , i s t es notwendi g, e i nen we i teren Ka ta l og von Fo rderungen anz ufügen . 1 ) E i ne M i ndes tspe i cherka pa z i tä t von ungefähr 1 0 K Ste l l en bzw. 40. 00 0 b i t . 2) E i ne n Magne tke rns p e i che r m i t mög l i chs t kurze r Zug r i ffs zei t 3) Völ l i g fre i e P rogramm i e r ba rke i t - a uch i n der· Mas c h i nensp rache 4) E i ne m ög l i chs t e i nfache, p rob l emo r i ent i e r te P rog ramm i e r sp ra ch e , we l che d i e o. a . M i ndes tspe i ch e rkapazi tät n i c h t be l a s t e t . S } E i n s c hne l l es und forma tgerech tes Druckwerk. 6) Oie Ansch l u ßmög l i chke i t be l i eb i ge r P e r i p he r i ege rä te (w i e Magne t ban dka s se t te , P l o t te r usw . ) -1 YT - 7) Nac h t r äg l i che r Aus bau zu e i nem i n te l l i genten Te r m i na l und 8 ) e i ne vo l l i ntegr i e r te P rogramm- B i b l i o thek für den gep l anten E i nsa tz be re i c h muß vo rhanden sei n. Auf di e s en e rwe i te rten Forderung skata l og m öc h te i ch nähe r e i nge hen. Die unte r Punkt 1 ) angegebene M i ndes tspei che rkapa z i tät von 1 0 K Ste l l en (o de r rund 1 O. 000 Ziffern) i s t e i n pe r s ön l i eher E rfah r un gswe r t , de r s i ch a uf mei ne e i gene , l angj ä h r i ge P rog ram m i e r t ä t i gke i t und a uf d i e Höhe der durchschn i t t l i ch ve rspe i che r te n Koo rdi na tenmenge bez i e h t . (Ph i l i ps p 3 50) . Di e heute oft a ngebotene A l t e rna t i ve der Verspe i che r ung von Koor d i n a te n auf Magne tba ndka s s e t t e kan n wege n de r z u g ro ßen Zugr i ffszei t n u r f ü r die e xte rne und l ängerfr i s t i ge Ve rspei cherung von Punkten ve rwe n de t we rden. Jedes in w e i t e re r Fo l ge anzusch l ie ßende P e r i pheriegerät ben öt i gt zur Da tens icherung und Verarbe i tung z u s ä t z l i chen Spe i che r ra u m , der e ben fa l l s e i nka l ku l i e r t we rden muß. Übe r d i es i s t es nach me i ne r E rfa h rung no twe n d i g , da ß zur Da tenve r spe i che rung e i n sogenannter Magne tke rnspe i cher vo rhande n i s t . G u te P ro g rammsys teme se tzen e i nen rasche n Z u g r iff z u e ine r g r öße ren Men ge von g l e ichze i t i g ve rspe i c h e r ten P u n k ten vo raus , di e durch ke i ne r l e i ungewo l l te E re i gn i sse ge l öscht w e r de n dü rfen. I n e i ne m Te i l de r soge nannte n modernen Compu te r we rden z u r Ve rspe i c h e rung von Da ten i nte g r i er te Scha l tkre i s e verwen de t, d i e be i j e de r z u g ro ße n S t romschwan kung oder be i m gänz l i chen Ausfa l l des S t ro me s i hre I nfo rmat i on ver l i e ren. Bedeu te t der Ver l us t des Spe i c h e r i nha l tes nur das nochma l i ge La den des P ro g ramms und d i e nachfo l gende Berechnung e i ne s e i nz i ge n o de r weni ger Punkte , so i s t di ese Spe i c he rtechno l og i e , schon wegen i hre r B i l l i gke i t, a l l en ande ren vo rzuzi ehen . Gehe n a be r di e Koo rdi na ten v i e l er Punkte , vi e l l e i ch t d i e Rechena rbe i t m e h r e re r S tunden, ve r l o ren, s i eh t d i e Sa che ganz anders aus. Vi e l e " une i gennüt z i ge " Ve rkäufe r b i e ten a l s Ausweg d i e sofo r t i ge Ve rspe i che rung a l l e r Koordi na te n nach de ren Be rechnung auf Magne tbandkas se t te a n , was re che ntechni s ch und ze i tm ä ß i g - I JO kaum mehr z u ve ra n tworten i s t . E i ne dera r t i ge Ma ;ch i nen- und P ro g ramm konfi g u ra t ion w äre der uns a l l en bekann ten P 1 0 1 m i t i h rem l angsamen Laufze i tspe i cher ka um wesen t l i ch übe r l egen. W i ch t i g i s t a uch d i e F rage nach der Wortgröß e . In de r Geo d äs i e und im Stra ße nba u, wo Entfe rnungen m i t M i l l i me t e rgenaui gke i t b i s zu e i ner G röße von 1 0 bis 20 K i l om e t e r berechnet werden , s i nd 1 6- s te l 1 i ge Wor te ( 64 b i t ) ge rade z u e i ne se l bs tve rs tänd l i che Fo rde rung. D i e Punkte 3) und 4) der o b i ge n Fo rde rungen s te he n e benfa l l s in engem Zusammenhang. E i ne rse i ts i s t e s unbe d i n g t no twen d i g von e i ne r MDV An l age i m tech n i schen E i nsa t zbe r e i ch e i ne Ar t p rob l emor i e n t i e rte r Sp ra che zu ve r l angen, andere rse i ts i s t es gerade fü r den Ei n sa t z i n der Geo dä s ie e i n Undi ng da r un t e r vi e l l e i ch t " Fo r t ran " z u ve rs tehen . Jede h öhere p ro bl emo r i e n t i e r te P ro g ra m m i e r s p ra che benöt i g t zu i hr e r Übe rse tzung i n d i e Maschi nenspra che e i ne n Comp i l er, der von unse r e r gefo rde rten , be s c he i denen, w e i 1 a n de rnfa l l s t eu ren , Spe i cherka pa z i t ä t m i ndes tens 5 0 % be l egen w ü rde. Se l bstve rs tänd l i ch könnten dami t d i e notwendi gen Anwen d e r p ro g ra mme e infacher und s c hn e l l e r e rs t e l 1 t we rden. D i e Forderung nach fre i e r P rogramm i e rba rke i t zum Zwecke de r Er\'\eite rung und Mode rn i s i e rung de r vo rhande nen P ro g ra mmb i b l i o thek könnte l e i ch te r geschehen. Die echten Vo r te i l e j e do c h w ü rde nur der P rogra m m i e r e r i n Ansp ruch ne hmen, und j ede r e inze l ne Mas c h i ne n be s i tze r m ü ß t e s i e teue r beza h l en . Nur be i de r Ve ra rbe i tung l aufen d ve r s ch i e dener P ro g ra mme i s t di eses S ys tem von Vo rte i 1 ; kaum j e doch in de r Geo däs i e . E i ns ch l äg i g e E rfa h run gen ze i gen, daß in Maschi ne n s p rache geschri ebene P rogramme um meh r a l s 30 % k ü rze r s i nd a l s so l che m i t " F o r t ra n " e rs te l l te . Durch d i e D i skrepanz zw i schen Rechenzei t und Ausgabe - ( Druck-) ze i t i s t e i ne w e i tere Fo rde rung n i ch t unwe sent l i ch . Es i s t s i nn l os , für Com p u t e r de r di rekten Da t enve ra rbe i tung noch s ehne l l e re Re chne r zu fo r de rn, wenn d i e Ve ra rbe i tungsgeschwi n d i gke i t a u s s ch l i e ß l i ch von de r E i nga begeschw i nd i gke i t abhäng t . S i e s o l l jedo ch n i cht von der Druckge s chw i nd i gke i t , w i e es be i der Ausgabe übe r e l ek t r i s ch e Sch r e i bma s ch i -1 3 9 - nen ( 1 o b i s , 1 2 S te l l en p ro Sekunde ) g e s c h i e h t , bee i nf l u ßt we r den. Bei so l chen Sys temkonfi g u ra t i onen be t rä g t z. B. die Reche nze i t für e i ne n Po l a rpunkt ungefähr O , 5 Sekunden, s e i ne Ni e derschrift daue r t jedoch fas t zehn Mal so l ange. Die Zei t e rspa rni s du rch e i nen sehne ! l e ren Druk ker be de u t e t n i ch t n u r kü rze re E i nscha l tzei ten de r Maschi ne , sondern a u ch e i nen en t s ch e i dend geri ngeren fi nanzi e l l e n Aufwand für d i e Be d i enung s k raft. Summ i e r t man- di esen Ze i tve r l us t übe r di e durchschn i t t ! i che Ve rwendungsda uer e i ne s de ra r t i gen Comp u t e rs (5 b i s 1 0 Jahr e ) , so rec h tfe r i gt s i ch dami t vi e l l ei ch t noc h ke i n e i gene r Zei l endrucke r, woh l a be r e i n Druckwe rk m i t ungefähr 4 0 b i s 60 Ze i chen p ro Sekunde. Für e i n i ge a u s ga be i n tens i vere P rogramme, w ie z . B. die Mas senbe rechnung und d i e G ra d i en tenbe rechnung i m S t ra ßenbau , s i nd doppe l te Fo rmu l a r führungen (2xA4 o. ä. ) unbedi ng t no twendi g. Übe rhaup t da rf, wegen des Wunsches nach a bgabe re ifen Ausdrucken , d i e Fo rderung nach e i ne m mög l i ch s t komfortab l en Druckw e rk n i c h t übe r s e he n we rde n . D i e Ans ch l u ßm ög l i chke i t be l i e b i ge r Pe ri p h e r i ege räte w i rd i mme r mehr zu e i ne m entsche i denden Kr i te r i um be i der Auswah l e i ne s MDV-Compu te rs. Du rch den techno l og i schen For t s ch r i t t a uf dem G e b i e t e des Me ßge r äteba u s we rden i n Zukunft i mme r m e h r se l b s t reg i s t r i e rende Entfernungs und W i nke l me ß i ns t rumente Verwendung f i nden. ( Re g . E l ta , G eo d i me ter u . s . w . ) . Um e i ne n s i che ren und op t i ma l e n Da tenf l u ß zu e r r e i chen, müs sen d i es e Da t e n t räger ohne Schw i e r i gk e i t ve ra rbe i te t we rden k önnen. D i e Entw i ck l ungs tendenz a uf d i e se m G e b i e t e w i rd s i ch i n Zukunft vom Loch s t re ifen zur Magne tba ndka s se t te ver l a ge rn. I n di esem Zusammen hang i s t na t ü r l i ch d i e Kompa t i b i l i tä t d i eses Externspe i chers besonders w i ch t i g . Der G ro ß te i 1 a l l e r e u ropä i sche r Comp u t e rfi rmen hat s i ch i m Do kumen t ECMA 34 a uf e i ne geme i nsame No rm gee i n i g t . Vi e l e der he u te auf dem Ma rkt angebo tenen K l e i ncomp u t e r ame r i kani s ch e r Herkunft ve rwen den ande re Be t ri eb s s ys teme. Ebenfa l l s auf e i nen für den Geodäten s e h r wesen t l i chen Ra: t i ona l i s i e rungsge b i e t, d e m a u toma t i schen Ze i chne n , we r den d i e o . a . P e r i p he r i ege räte i m off- 1 i ne- Be t ri e b besonde re Be de u t ung e r l angen. Noch w i ch t i ge r w i rd di e o n- l i ne - Ve r b i ndung zw i schen Com - 1 40- p u t e r und Zei chenma s c h i ne we rden. · Von den heute angebo tenen MDV-An l ag en s i nd j e doch nu r wen i ge dafür gee i gne t . M i t d e r Schaffung e i n e r ös te r re i ch i s chen L i egenschaftska taster- und Koordi na tenbank w i rd für vi e l e MDV- Benütze r der nachträg l i che Aus ba u i hres Compu ters z u e i ne m i n te l l i ge n t e n Te rmi na l besonders w i ch t i g s e i n . W i e S i e den Wor ten unse res Ko l l egen Zi mme rmann vor e i ne r Woche ent ne hmen konnten, w i rd a m Aufba u d i e s e r Da tenba nk bere i ts gea rbe i t e t , u n d i n wen i ge n Ja h re n we rden d i e e rs ten Te rm i na l s angesch l os sen se i n. F ü r uns Geodä ten i s t e s j et z t h öchs te Ze i t , daß w i r uns m i t der Arbe i t s we i se und den P ro b l emen e i ne s Te rm i na l s ausei nande rse tzen . ARBE I TSWE I SE E I NES TERM I NALS E i n Term i na l i s t e i ne dezen t ra l e Da tene i n- und ausgabe s ta t ion e i ne r EDV-An l age, i n de r e infach s ten Form e i n Fernsch re i be r. E r i s t i n de r Lage , gesamme l te Daten m i t H i l fe e i ne r a l phanu m e r i schen Tas ta tu r a n den Compu te r w e i te rzu l e i ten o de r de ren Ergebni s se zu empfangen und in K l a rs c h r i f t bzw . a uf Da ten t räge r a us zuge ben. O i e Ve rbi ndung zw i s chen den e i nze l ne n Te rm i na l s und de r G ro ßan l age (bzw . Da tenbank) , d i e Übe r t ra g ungs l e i tung, kann e i ne Te l e g raph i e- (Fe rn schre i b- ) o de r e i ne Te l efon l e i t ung se i n. Te l egraph i e l e i t ungen e r l auben e i ne Übe r t ragungsgeschw i nd i gke i t von 50 Baud (1 Baud = l bi t/sec. ) , Te l efon l e i tungen e ine so l che von 1 200 - 4800 Baud. Wenn n i ch t e i ne ge e igne t e re Stand l e i tung zur Ve rfügung s te h t, be t räg t in Öste r re i ch be i no rma l en W ah l l e i tungen d i e ge s i che r t e Übe r t ragungsge s chw i nd i gke i t 1 200 Baud. An be i den En de n de r Übe r t ragungs l e i tung s i nd zur Umfo r mung de r Da ten i mp u l se Modems (Modu l a to r bzw . Demodu l a tor) vo rgescha l te t . -1 4 1 - Schn i t t s te l l e Sende r 1 1 Schni t t s t e l l e 1 w 0 0 w 0 0 2 G l e i ch s t rom / Wechse l s t rom Empfäng. 1 1 Wechse l st r . / G l e i ch s t ro m Di e Übe r t ra gung e rfo l g t bi t-ser i e l l , d . h. , d i e e i nze l ne n bi t s e i nes Ze i chens werden nachei nande r ü be r t ragen. I hre Versch l üsse l ung i s t fre i w äh l ba r , gesch ie h t j e doch no rma l e rwe i se i m I S0-7bi t ode r 8bi t - Code. ( l n t e rnat i ona le Standa rdorgan i sa t i o n ) . Sen de r l5I Ud L3J L21 w Ze i chen 2 611 LgJ lJl l2J L1J Zei chen Empfä n g 1 Übe r t ragungs r i chtung Bezüg l i c h der Übe r t ragungs ri ch tung gi b t es ve rschi edene Le i tungsa r te n . Simplex di e Ha l bdup l ex l e i tung e in wechse l s e i t i ge s Senden und Empfangen un d d i e Dup l ex l e i tung e r l a u bt das g l e i ch ze i ti ge Senden in be i den Ri chtungen. Empfing er Sender D i e S i mp l ex le i t ung e r l a ub t nur das Senden e i n e i ne r Ri chtung, ( Einwe;betrieh ) ftatb- oder Semiduplex r·„-- - - - - -------, : :1 Sender ! Empfänsu : t _________ Yoll up!ex · ' ... _ _ _j ( Wechselbetrieb ) ---- [ Gegenbrtrieb l !1 !I • E mpfi ngt( j Sent!er '---�__... Empfänger" r---------- - - , ' L--- - - - - - - ---' : L-------------J L---. r. ---,.i . :j j; ;j r--- - - - - - ----1 Send er -'-i '41 ' . Empfänger Stnder j! jl 1 L-------------' -1 4c- Da d i e e l e k t ron i s che Da tenve ra rbe i tungsa n l age n i ch t i n d e r Lage i s t , d i e e i nze l nen Ze i chen b i t-se ri e l l di rekt zu senden bzw . zu empfange n , m u ß zw i s chen dem Re chn e r und de r Übe r t ragungs l e i tung e i ne Da ten übe r t ragungs s te ue re i nhe i t ( L i ne Ada p te r , DCCU ) da zw i schen ge s cha l te t we rden. Se i ne Aufgabe bes te h t i m Zusamme nfassen und W e i t e rl e i te n de r Da ten, i n i hre r Kon t ro l l e du rch da s E r re chnen und Übe r p rüfe n der 1 1 P a r i t y Che ck s " , i m Se tzen bzw. Au swe rten von Steuerze i c hen , i m " Scann i ng " , de r rege l mä ß i gen Abfrage der Le i tung nach a n s te henden Nach ri chten, i m " Po l l i n g 1 1 , der Adre s s i e rung de r e i nze l nen Term i na l s , wenn m i t te l s e i ne r Le i tung mehre re Te rm i na l s (Po i n t to poi n t oder M u l t i po i n t ) versorgt w er de n und i n w e i t e re n Lei t ungskont ro l l en. !P O I N T l ! MUL T I TO PO I N T EDV PO I N T ! E DV Anlage Anluge DCCU DCCU TERMINALS TERMINALS Besondere Sorgfa l t i s t a uf d i e Si che rhei t de r Übe r tragung zu l egen, da s i ch S t örungen a uf die Ube r t ragungs l e i tung n i ch t ve rme i den l a s sen. Aus d i esem G runde fügt man a u ße r dem P rüfbi t je Zei chen noch e i n Si cherhe i tsze i chen (Pa ri t y Che ck ) j e Nachri cht h i nzu. D i eses P rüfze i chen e rgänzt d i e Anza h l a l l e r bi t s m i t e i ne r bes t i mm ten We r t i gke i t a uf e i ne ge rade oder unge rade Anzah l , De r Empfänge r e r re chnet nach dem s e l ben A l go r i thmus das P rüfze i chen und verg l e i ch t d i e be i den. M i t H i l fe des P rüfbi ts j e Ze i chen und des P r üfze i chens j e Nach r i ch t l a s sen s i ch e rfa h rungsge m ä ß m i t fa s t hunderp rozent i ge r S i ch e rhei t a l l e a uf t re tenden Feh l e r e n t de cken. . -1 4 3 - Ste l 1 t der Empfänger e i nen Feh l e r i n d e r Übe r t ragung fes t , so veran l a ß t e r den Sender zum e rneuten Übe r t ragen de r Nach r i ch t bzw . des Da t en b l ocks. E i n Be i sp i e l ze i g t di e Ve rwendung von zus ä tz l i chen Steuerze i chen i nne rha l b e i ne r Nach r i ch t im I SO 7-bi t - Code (7 Da ten b i t s und 1 P rüfb i t ) , w e l che d i e Übe r t ragung s s i c he rhe i t ebenfa l l s e r h öhen. 1. SOH Block n· Nochriddenl<Opl Adrtsst Blöcke letzter Blodc Sich<crungszcichen LPC STX OAT EN ETB STX DAT EN 1 ETB LPC STX DAT EN 1 ETX LPC E OT Dabe i bedeut e n d i e Abkürzunge n de r S te u erze i chen: SOH - Start of header ( Begi nn des Nach r i ch tenkopfes ) S TX - S ta r t of text ( Beg i nn des Tex te s ) ETB End of t ransm i s sia1 b l ock (Endes des Über t ragungs b l ocks) E TX - End of text (Endes des Textes ) EOT - End of t rans m i s s i on (Ende de r Übe r t ragung) LPC - Lon g i tudi na l P a r i t y Check Aus den angekommenen Oa ten z e i chen bi l de t a u ch de r Empfänge r e i n S i che rh e i tsze i chen (LPC) und ve rg l e i ch t e s m i t d e m empfangenen Ze i chen. Be i G l e i ch he i t (fe h l e rfre i e r Empfang ) sendet di e OCCU zum Sen ACK - Acknow 1 edgement (po s . Rückme l dung) der da s Steuer ze i chen und be i Ung l e i chhe i t das Ste ue rze i chen NAK Nega t i ve Acknow l edgeme n t (neg. Rückme l dung) Empfängt de r Sen de r das Zeichen NAK, dann w i e de rho l t er den l etzten Übe r t ragungs b l ock. Wenn nach n-W i e de rho l ungen e iner Über t ragung ni cht das Steue rze i chen AC K e rsche i n t , w i rd d i e Übe r t ragung a bge b rochen und vom i n te l l igen ten Term i na l e i ne entsprechende Feh l erme l dung e rzeug t . - 1 <+ '+ - Rückme ldung in einer Halbduplexleitung Nachricht .".-'« - Block 1 1 1 Block 1 1 1 1 1 ; · t· •.• •. 1 t 2 ..I {1 1 L.-...;. 1 Block 3 2· , 1 1 1 1 1 1 ,ACK1 ' 1 -tibertragung 1 1 1 1 1 1 ,ACK, ! -Rückmeldung h Rückmeldung in einer Vollduplexleitung Nachricht Block 1 1 1 1 ' 1 1 : &.!S.i 2 1 1 1 1 1 1 l ,ACK, 3 1 1 1 1 1 1 l ,ACK , 4 1 1 1 _...Übertragunp 1 1 1 : - Rückmeldung D i e Feh l e rbehebung gesch i eh t a l so bei Ha l bdup l exbe t ri eb i m wechse l w e i s e n Senden und Qu i t t i e re n . I m S i m p l exbe t r i e b i s t d i e Feh l e rbehebung nur durch Mehrfachü be r t ragung m ög l i ch , im Vo l l dup l e.xbe t r i eb e rfo l g t g l e i ch ze i t i ge s Senden und Qu i t t i e ren d.e r gesamten Daten. Man unte rsche i de t zwe i Arten von Te rm i na l s . Das u n i n te l l i gente Ter m i na l (z. B . Fe rnschre i be r) , we l ches i n de r Rege l nur Da tenze i chen s e nden ode r a uf empfangene Da tenzei chen rea g i e ren kann, und da s i n te l l i ge n te Te r m i na l , das e i ne e i ge ne Vera rbe i tungs lo gik be s i tz t . Sei n fl e xi b l e r P uffe rspe i che r e r l a u bt die Zw i s chenve rspe i cherung e i ne r Nach r i ch t noch bevo r s i e gesendet w i rd. E r e rmög l i ch t a u ch be i Übe rtragungsfe h l e r da s mehrma l i ge Senden bzw . Empfangen e ine r Nach ri cht und ga ran t i e r t d i e op t i ma l s te Aus nutzung der vol l en Übe r t ragungsges chw i nd i gke i t. D i e Verarbe i tungs l og i k des i n te l l i ge n te n Te rm i na l s e r l au b t e ine i nd i v i due l l e Ve ra rbe i tung de r von de r E DV-An l age ü be rsandten Nach r i ch t . Da s spez i e l l e Anwende rprog ramm i m i nte l 1 i ge n t en Te rm i na l bes t i mm t ' was m i t der empfa ngenen Nach r i ch t L U gescheh en hat. -1 45- ANFORDERUNG EN AN E I N TERM I NAL F Ü R DEN GEODÄ TI SCHEN E I NSATZ 1 ) I n te l l i gentes Te rm i na l (z. B. e i n M DV-Compu te r ) 2) F re i e Progra mm i e rba rke i t (a uch des Be t r i ebssys te m s ) 3) Te l e-Proces s i ng Softwa re m u ß vorhanden s e i n 4 ) Schne l l e E i n- und Ausgabege rä te (z. B. Magne tbandkass e t te ) 5 ) L ei s t ungsfä h i ge r L i ne Ada p t e r (vo l l e Ausnüt zung der Le i s t ungs kapa z i t ä t ) Di e heu te i n de r geodä t i schen Re chenp raxi s i m Ei nsa t z s te henden T i s chcompu t e r s i nd t rotz i hre r t e i l w e i se n Te rmi na l fäh i gke i t nur in den s e l tensten Fä l l en ansch l i e ßba r . Für j e de di es e r An l agen müßte i m EDV- Ze n t rum e i n s p e z i e l l e r L i ne Adap t e r i ns ta l 1 i e r t w e rden, was ab g e s ehen von der s e h r großen Übe r t ragungsze i t und den ho hen Bet r i ebs kos te n kaum mög l i c h i s t. Di e Ve rwendung e i ne s un i n te l l i ge n t e n Te rm i na l s sche i te rt e benfa l l s a u s d i e s en G ründen. Sch l i e ßl i ch e rhebt s i ch noch d i e F rage , ob dann e i ne dafür konz i p i e r te Softwa re i n d e r EDV An l a ge z u r Verfügung s tehen w i rd. W i e aus a l l en bi s h e r Gesagte n zu e r s e hen i s t , we rde n nur e l ek t ron i s che Rechner vom MDV-Compu te r (z. B . P h i 1 i p s P 350) aufw ä r t s i n der Lage s e i n , a l l e heute und zukünft i g a n s i e ges t e l 1 ten Aufgaben z u l e i s ten. E i n gee i gne t e r und a usba ufä h i g e r M DV-Co m p u t e r l ös t heu te fas t a l l e i m e igenen Bere i ch anfa l l enden geo dä t i schen Rechenop e ra t ionen, e r l a u b t morgen e i nen gro ßen Ra t i ona l i s i e rungss ch r i t t a uf d e m Ze i chensek to r (P l o t t e r i m on- l i ne - Be t r i e b ) ode r Me ßsek to r (au to ma t i s ch regi s t r i e ren de Tach yme ter) und i n we i terer Zukunft den op t i ma l en Zug r i ff zur Da t enbank. E i ne sehr w i ch t i ge Ta tsache w i rd l e i de r fas t i mme r zu wen i g be rück s i ch t i g t . Der Aufbau e i ne r dera r t i ge n Ha rdw a re - Konf i gu ra t i on ver l angt k e i ne sofo r t i ge und dami t fas t unmög l i ehe l nves t i tio n . Di e e i nze l nen Au sbau s tufen ve r te i l en s i ch nach Dri ng l i ch ke i t und fi nanz i e l l e r Mög l i ch -1 46- ke i t auf meh re re Jahre. Auch di e Ang s t vo r d e r z u schne l l en Ve ra l te rung des e i genen Comp u te rs i s t nach Berücks i ch t i gung der angefüh r te n Fo rde rungen fü r l ange Ze i t unbe g ründet . D i e no twend i ge n , passenden Zusa tz geräte sow i e die e n t s p re chenden Servi ces müssen von der E rzeuge rfi rma auch noch nach Jah re n ga ra n t i er t werden, was s i che r l i ch n i ch t i mme r der Fa l l se i n w i rd. W I E KÖNNTE D I E ARBE I TSWE I SE lM TERM I NAL BETRI EB AUSSEHEN ? Vor de r e i gen t l i c h en Fe l da ufnahme l ä ß t s i ch de r Sachbea rbe i te r übe r das Te rm i na l d i e G runds tücksda ten der be t reffenden Parze ! l en a u s drucke n . Ans ch l i e ßend ve r l an g t e r d i e N i e derschrift a l l e r Koo rdi naten, di e i m vo rgegebenen Geb i e t vo rhanden s ind sow i e d i e Fes tpunktskoo r d i na ten e i nes e n t s p re chend e rwe i te rt e n Bere i ches. Be i nha l te t die vo rhandene Sys temkonf i g u ra t i on be re i ts e i nen P l o t te r , l äßt er s i ch d i es e Da ten kar t i e re n bzw . z e i chnen . M i t di esen Un t e r l agen ka nn er d i e e rfo r--de r l i che Fe l da r be i t no rma l e rw e i se be re i ts p l a n en und du r c hführen, Vor de r e i gent l i chen Berechnung k önnten die dazu notwe n d i ge n Aus gangskoordi na ten i n den e i ge ne n Compute r w ieder e i ngegeben oder neue r l i ch aus der Datenbank a bge rufen we rden. ( Ko n t ro l l e ) . Nac h Durchführung de r komp l e t ten Rechena rbe i ten u n d nach Fe r t i g s te l l ung des Te i l ungsausw e i ses werden di e neuen Koor d i na te n bzw . G runds t ücksda ten m i t te l s des Te rm i na l s i n di e Da tenbank übe r t ragen. Se l bs tve rständ l i ch k önnen d i e s e neuen Da ten n i c h t d i re k t in den G ro ß raumspe i che r, sondern i n e i nen spe z i e l l en Puffe rspe i cher ge l angen , wo s i e so l ange ve rspe i ch e r t b l e i be n , b i s der s taa t l i che Ve rmes sungsdi e ns t ( VA) und das G rundbuch di e endgü l t i ge Übe r t ragung i n den Hau p tspe i che r veran l assen. Di es e r Da t enf l u ß be d i n g t j e doch di e Zusammena rbe i t zw i schen dem s taat 1 i chen Ve rme s sungsw e s e n und de r Jus t i zve rw a l tung (G rundbuch ) . -1 4 7 - M a n w i rd s i c h e nd l i ch entsch l i e ßen müssen, n u r m e h r e i n e i nz i ge s Li e genschaf tskataste rverze i chn i s ( L i egenschaftska tas te rbank } , das natür 1 i ch bei den Bere i chen genügen muß, evi de n t zu ha l ten. De r z u e rwa rten de vo l ks w i rtschaft l i che Gew i nn w ä re sehr s ro ß ! "" ) O i e j u r i di schen E i nwände bezüg l i ch de r Da tenabs i che rung gegen Unbe fug te s i nd techno l og i sch gesehen unbe gründe t . Ke i n he u t e gefüh r te s G rundbuch kann gegen Verände rungen s o g u t geschützt w erden w i e e i ne Da tenbank. Au ßerdem i s t es l e tz l i ch d i e Urkunden samml ung, d i e i m S t re i tfa l l e entsche i de t und d i e S i che rhe i t d i e s e r Samm l ung s o l l w i e b i s h e r gew a h rt b l e i ben. SCHL USSFOLGERUNGEN Wenn, w i e gep l an t , in ze hn Jah re n d i e komp l e t te Li egen s c haftska tas te rbank i h re n vo l l en Ra t i ona l i s i e rungseffek t e rz i e l en so l l , müs sen b i s da h i n a l l e Ve rme ss ungs- und G r undbuchs ä m t e r sow i e e i n g ro ße r Te i 1 a l l e r Z i v i l i nge n i eu rbüros und No t a r i a tskanz l e i e n m i t Term i na l s ausge s ta t te t s e i n. Oi e dafür e rfo rde r l i chen I nve s t i t i onen i m s taa t l i che n und p r i va ten Sektor be deu ten heute noch e i ne s der s c hw i e r i gs t en P rob l eme. De r ec h t z u e rw a rtende vo l ksw i r t schaft l i che Gew i nn ist in a l l en s e i ne n Konsequenzen übe rha u p t noch n i cht a bzuse hen u n d w ürde e i ne besonde re s ta a t l i che Un te r s t ü t zung s i ch e r l i ch rechtfe r t i ge n . Aus de r gro ßen Menge d e r zu e rwart e nden Vo rte i l e s e i e n nu r e i n i ge andeu tungswe i s e e rwähnt. Der L i egenschaftskatas te r k ön n te ve re i nfach t und s e i ne Evi denzha l tung w e s en t l i ch be s ch l eu n i g t we rden. Di e a nge s t re b t e Zent ra l i s i e rung, d. h. , Ver r i nge rung der Anzah l der Ve rme s s ung s - und G rundbuchsämt e r , i s t dam i t ohne g röße re Schw i e r i gke i ten m ög l i ch . „) Zur Rea l i s i e rung d i eses Vo rhabens w u rde be i m Bundes k an z l e ra m t e i ne " P roj ek t s g ruppe G r unds t ücksdatenban k " be re i ts e i nge r i ch t e t . . .... Der heu t e so a ufwendi ge Pa rte i enve rkeh r k önnte we i te rh i n dezen t ra l j e doch s chne l l e r und effekt i ve r abgew i cke l t w er den. F ü r die e i nze l ne n I ngeni e u rb ü ros bede utet die L i e genschaftska tas te r bank di e s ofo rt i ge Zugr i ffsmög l i chke i t zu a l l en evi denten Ka taste rda ten und Punk tkoo r d i n a ten. W i e s chon e rw ähnt, be t rä g t die Ü ber t ragungsge s c hw i n d i gke i t 1 200 Baud. Das bedeute t bei e i n e r durchschni t t l i chen Feh l e r ra te (Mehrfa ch ü be r t ragung ) die Übe r t ragung a l l e r Da ten ei nes G runds t ücks e i ns ch l i e ß l i ch des Bes i tze rs und Ans chr i f t in rund e i n e r Sekunde . Und d a s vo l l s t ä n d i g und feh l e r lo s . H i e r se i vo r a l l e rn a n d i e Rese rv i e rung von G ru n ds tücksnumme rn , a n d i e For tfüh r ungs h i nw e i se, a n die Zu te i l ung der Koor d i na tennumme rn oder ü be rhaupt a n die vo r l äufi ge Verspe i che rung a l l e r noch n i ch t durchgeführ ten Te i l ungsp l än e gedacht, U m a l l e Vor t e i l e fü r be i de Sei te n m ög l i chs t o p t i ma l auszu n u tzen , beda rf es e ch te r und kons t rukt i ve r Zusammena rbei t zw i s chen den öffe n t l i chen und p r i va te n Verme s s ungss te l l e n . Kan n d i e s e s g ro ße Vo rhaben de r Schaffung e i ne r öst e r re i ch i s chen Liegenschaftska tas te rbank m i t a l l e n s e i nen Konsequenzen i n weni ge n Jah re n ve rw i rk l i ch t w e rden, w i rd e s dem Ansehen des ös te r re i ch i s c hen Ver me s s ungswesens i m I n - u n d Aus land z u r g ro ße n Ehre gere i chen. -1 49- L I TERATURVERZE I CHNI S (1 ) H E I NRI C H, L . J. : M i t t l e re Da ten tech n i k Ver l agsgese l l s c haft Rudo l f M ü l l e r , Köl n - Bra unsfel d , 1 97 2 (2) MARSAL, D . : K l ei ncomp u t e r Ca r l Hansen Ver l ag , München, 1 97 2 (3) MÜLLE R/ HAAS: El e k t ro n i sche Da tenve ra rbe i tung im Bau- und Verme ssungswesen 1 . und 2 . Te i l W erner-Ve r l a g , Düss e l do rf, 1 97 1 Geowiss . Mitt . 1 1 973 ' 1 5 1 - 1 70 NATÜRLICHE MASSENBEWEGUNGEN AUS DER SICHT DES GEODÄTEN von F . Brunner ( Vortrag gehalten am 7 . Februar 1 973 im Rahmen de s Kolloquiums der Assi st enten der Studienrichtung Verme s sungswe sen ) Dipl . Ing . Dr . Friedrich Brunner , Hochs chula s sistent am Inst itut für Ge ophys ik , Te chnis che Hochs chule in Wien 1 040 , Gußhausetraße 27 - 29 . ZUSAMMENFASSUNG Den Ge odäten betreffen die natürl ichen Mas senbewegungen haupt s ächl ich durch die dre i folgenden Gründe : 1 . Die Verfas sung von Lage - und Höhenplänen von Bewegungs geb ieten erfordert vom Geodät en e in gut e s Verst ändnis für die natürl ichen Ma s senbewegungen . 2 . Durch die natürl ichen Ma s s enbewegungen verlieren vielfach die Fixpunkte der Geodät en ihren Charakt er de s Fixse ins und verän dern dadurch im Laufe der Zeit s t ändig ihre Ko ordinate n . 3 . Der Geodät wird herange z ogen , wenn e s darum geht , Hangbewegun gen zu mes s en . Ohne das re chte Verständnis für die Naturere igni s s e , inklusive der auslösenden Ursachen , wird der Geodät allerdings nicht den Platz e innehmen können , der s e iner verantwortungsvollen Aufgabe zukommt . Im ersten Te il de s Vortrage s wird daher der Versuch unternommen , e i ne phänomenologis che Übersicht über die wicht igsten natürlichen Ma s senbewegungen zu geben . B e s ondere Beachtung bei dieser Zusammenst e l lung wurde der Ges chwindigke it der Bewegungsabl äufe zugeme s sen , um die Mögl ichke it e iner ge odät i schen Verme s sung der Bewegungswerte von vornherein im Auge zu behalt e n . Anknüpfend an dies e phänomenologi sche Zusammenstellung werden die wi cht igs t en geodät i s chen Ge s icht spunkt e herausgearbe it et und be spro chen . Al s B eispiel einer B ewegungsme s sung wird die Verme s sung de s Talzus chub e s "Le sacher Riege l " in Osttirol vorge stellt . Die Nullme s sung der B ewegungsme ßpunkte wurde im Sommer 1 972 vom Inst itut für Geophys ik ausgeführt . Die ,bei die ser Verme ssung aufgetretenen , stark negat iven Refrakt ionskoeffizienten der hangparallelen , gegense it igen Zenit distanzbeobachtungen werden als intere ssant e s geodät ische s Te ilre sultat die ser Arbe iten hervorgehoben . - 1 53- EINLEITUNG Was versteht man e igentlich unter der B e z eichnung "Natürl iche Ma s senbewegungen" ? Ganz allgeme in würde man darunt er alle , durch Kräfte vers chie dens t er Art bewegten Ma s s en wie Was ser , Erde , Fels und Eis verstehen . Doch wurden e inige dieser Bewegungsgruppen durch die ras che Entwicklung der Ge omorphologie als der übergeordneten Wis s ens chaft , der die se Themen zugeordnet s ind , s o ausgebaut und spe z ialis iert , daß man die Gle t s cher- oder Eisma s senbewegungen und auch die re inen Bewegungen de s Wa s sers abtrennen mußte . Auch die Ma s senbewegungen auf der Erdoberfläche , die durch tektonische Kräft e in horizontaler und vert ikaler Richtung erfolgen - ganz zu s chwe igen von den B ewegungen , die ganze Kont inente erfa s s en - werden im allge meinen nicht zu den natürl ichen Ma ssenbewegungen ge zählt . Es ver bleibt daher , die natürlichen Ma s senbewegungen in Fel s und Lockerge ste inen zu bespre chen . Dazu z ählen in e iner ersten Nennung die Fel s s türz e , die Erdrut s che , das B odenkriechen und das Bodenfließen . Um die Definit ion we it erzuführen , werden unter den natürlichen Ma s s en bewegungen die Verlagerungen von Fel s - und Lockerge s t e insma.s sen in e iner von der Vertikalen abwe ichenden Richtung verstanden , d . h . e s s oll neben einer vert ikalen auch unbe dingt noch e ine horizontale B e wegungskomponente vorhanden sein . Die B ewegungen mit auss chlie ß lich vert ikaler Bewegungskomponent e nennt man Setzungen , und diese b ilden e in ganz spez ielle s , separate s S onderkapitel . Ein Geb iet , das zwar von den Geodäten besonders intens iv durch Senkungs - und Se t zungsme s sungen betreut wird , hier aber im folgenden nicht näher b e handelt werden s oll . Auf j ede Erdma s s e an der Erdoberfl äche wirkt s t ändig die Schwer kraft mit vorgegebener Richtung und Grö ße als allgegenwärt ige und allgeme inste Triebfeder aller Ma s senbewegungen . Hinzu kommt als wicht igs t e s Agens das Was se r , das mit verschie denen Druckhöhen als Poren- oder B ergwa sser angre ift , al s Lösungsmittel und immer auch als Transportmittel arbeitet und b e i fa st allen Ma s senbewegungen als auslösendes Moment erkannt werden muß . Das Ergebnis jeder Erdmas senbewegung ist e ine bre chende oder b ildsame Verformung des Gel ände s . Daher s tehen die Ma ss enbewegungen immer in enger B e z iehung zur ge omorphologischen Entwicklung einer Gegend . Dort wo Was s erläufe oder Glet s cher die Hänge übersteilt ha ben , versuchen diese , durch Ma s senverlagerungen ihre Form wieder der Standfe s t igkeit der Ge s t e ine anzupa s sen . Die se Anpa s sungsvorgänge erstre cken s ich über die ge samt e Größenskala von kleinen , kaum beach teten Erdbewegungen bis zu viel en Millionen Kubikmetern bewegten Ma t erial s a l s Katastrophen mit vielen Toten . Natürlich waren e s gerade die se gewalt igen , über die ganze Welt verbre iteten Schäden , die zur Erfas sung der Ursachen die ser Ma s senbewegungen angeregt haben . ERSCHEINUNGSFORMEN DER NATÜRLICHEN MAS SENBEWEGUNGEN Wendet man s ich , ohne e iner strengen Einte ilung zu folgen , nun den e inzelnen Ers che inungs formen der Ma s senbewegungen zu , s o l äßt e ine s orgfält ige Inspektion e ines Hange s immer Anze ichen von ober fl ächennahem Kriechen des B o dens e rkennen . Im Zusammenhang mit Hang bewegungen versteht man unt er Krie chen , dem e infachen Sprachgebrauch folgend , e ine langsame B ewegung . Oberflächliche s Kriechen umfaßt die ungefähr 3 m dicke oberflächennächste B odens chicht und hat in jah re s z e it lichen Temperatur- und Feucht e s chwankungen se ine Ursachen . Da s Zusammenwirken der hangparallelen Komponent e der Schwerkraft und der Wechsel von Expans ion und Kontrakt i on bewirkt immer e ine hangabwärt s gericht ete B ewegung der Erdma ssen . Oberflächliches Krie chen ist auch für Nichtfa chleut e an talwärt s gene igten Monument en , B äumen , Pfählen und Telegrafenma. s t en zu erkennen . Diese Rotation ent steht dadurch , daß s ich t ie fere Schichten weniger s chnell als oberfl äohennahe S chichten talwärt s bewegen . Im Fel s bei s t e il e in fallenden Schi chtköpfen kann die s e r Mechanismus das Umbiegen der Schichtköpfe ( Hakenwerfen ) zur Folge haben . Dies erfolgt vor allem dann , wenn die Überlagerungsde cke de s B odens nicht größer als die Eindringt iefe der jahres z e it l ichen Temperaturs chwankungen ist . Auch auf Schutthalden unte rhalb von Bergwänden können Bewegungen beobachtet werden , die ganz allgemein a l s Talus -Kriechen beze ichnet werden . Eine Komb inat ion der Verdichtungsbewegung de s Material s mit e iner hangabwärts geneigten gravitat iven Bewegung gilt zur Zeit a l s mechanische B ewegungserkl ärung . Al lerdings ist die se Erklärung the o ret i scher Natur und kaum durch tat s ächliche Bewegungsme s sungen auf - 1 55 - S chut thalden be gründet . B ewegungen mit Kr ie chges chwindigke it b l e iben ab er ni cht nur auf die ob erfl ächennahe Zone b e s chränkt . Man kennt auch die Ers che i nungs form de s t ie fen Ma s senkrie chens . Da s t iefe Ma s s enkrie chen kann nicht durch jahre s z e itli che Temperaturs chwankungen erkl ärt werden , s ondern ist nur aus der Rhe ologie de s Mat erial s zu verst ehen , wob e i d e r Mot or die ser B ewe gung na türl ich die Schwerkra ft ist . Al s Ursa chen , die zu s o l chen B ewegungen führen , s ind die postgla z ialen Um s t ände zu nennen , die die Stab il it ät der Tal flanken b e s ondere ge s chwächt ha tten . Die Glet s cher hatten da s Profil der Täler üb er s t e il t ausgehebelt und die ob erfl ächennahen , aufgel ockert en und ent spannt en Schicht en ent fernt , gl e i chz e it ig ab er auch die ste ilen Flanken ge stüt z t . Dur ch den Rückgang der Gl e t s cher in der postgla z ialen Zeit bl ieben die üb erst e ilten Hänge unge stüt z t st ehen und mußten s ich daher den neuen B e d ingungen durch Neuanordnung der Ma s sen , eben den b e spro chenen Ma s s enbewegungen , die oft no ch b i s heute andauern , angl e ichen . In e iner Arb e it de s Ins t itut e s für Ge ophys ik GER , 1 972 ) (BRÜCKL u . SCHEIDEG wurde da s morphologis che B il d und der Bewegungsproz e s s e ine s Tal zus chub e s mit vier vers chie denen rhe ologischen Modellen vergl ichen . Es z e igt e s i ch im Verlauf der Unt ersuchung , daß nur da s rhe ologis che Modell e iner visk ö s en Flüs s igke it , deren Visko s it ät mit der Zeit abnimmt , mit den Naturbe funden in E inklang st eht . Für da s t ie fe Ma s senkr ie chen exist ieren mehrere Be z e ichnungen , de ren Re lat ion zur B ewegung selb st die Abb . 1 erläutern s oll . Die s chraffiert darge st el lte Fläche ist j ene Z one , die von der t ie fgre i fenden Bewegung erfaßt wird . I n Z one A herrs chen Zugs pannungen und e s ent st ehen j ene Anr is se , die AMPFERER ( 1 93 9 ) "B ergz erre ißung" ge nannt hat . In Z one C , am Fuße de s B e rge s herrs cht Kompre s s ion und e s wölben s i ch die Ma s s en mit konvexer Form in da s Tal vor , von STINI ( 1 941 ) " Tal zus chub " genannt . In Z one B s ind die Längs spannungen ge ring . Die ser T e il de s Tal zus chub e s z e igt e ine deut l iche Verflachung . Die Bewegungsers che inung als Ganz e s b e t ra cht e t , wurde von ZISCHINSKY ( 1 967 ) mit " Sa ckung" b e z e ichnet . - 1 00 Abb . 1 : Typische s Hangprofil für t iefe s Ma s senkrie chen , die B ewegungs z onen ze igend . Das krie chende Geb irge ist s chraffiert darge stellt . Viele der zur Zeit s tab ilen Hänge waren in der postgla z ialen Zeit in B ewegung und s ind heut e fa st gänzl ich zur Ruhe gekommen . Die ge odät ischen Verme s sungen las s en aber noch manchmal Bewegungen von durchs chnittl ich 2 - 1 0 cm pro Jahr in horiz ontaler Richtung er kennen . Oft s ind stat ionäre Talzus chübe von der Natur äußerst gut getarnt und als s olche nicht leicht erkennbar . Be i einem großen Bauvorhab en , vie lle icht beim Bau eine s Kraftwerke s , wird durch Unterschne iden de s Hange s oder Veränderung de s Bergwas serzustandes im Hang die ser la tente Tal zus chub wieder akt iv und kann in der Folge davon verheeren de Kata strophen aus l ös en . Das ist auch der Grund , warum fast alle Staubeckenhänge unter ge odät i scher B ewegungskont rolle stehen . Fa st immer gehen e iner Rut s chung Kriechbewegungen voraus . Abb . 2 ze igt in e inem Zeit -Verschiebungs diagramm die Kriechphase , da s Ein set zen der die Rut s chung fördernden Umst ände und dana ch die Rut s chung selbst , die s ich in kurzer Zeit vollz ieht . Man sieht in Abb . 2 , wie die Ge s chwindigke it der B ewegung dabe i exponent iell , in kaum vor hersagbarer We ise , s chne ller wird . Da s ist auch der Grund , warum so o ft re cht ze it ige Schut zma ßnahmen verhindert werden . - 1 57 - Rutschung --1 ,..._ 1 1 1 1 1 /0 Rutschungsfördernde Kra ft beginnt zu wirken Q) ... Q) ... .::. . Cl ... s:: Q) ::::1 Cl ..Q "' Q) ... ·- , 1 1 Zeit 1 a 1 1 1 1 1 1 1 1 1 "' Abb . 2 : Z e it -Vers chiebungsdiagramm : vor , während und nach e iner Rut s chung , na ch TERZAGHI ( 1 9 5 0 ) • E in B e ispiel dafür ist die bekannt e Ka tast rophe von Va j ont in Ital ien vom von 2 40 9. Okt ob er 1 963 . E in Felsrut s ch mit e inem Ma s s enumfang Mill i onen Kub ikmet e rn rut s cht e in da s mit Wa s s er ge füllt e Staub e cken . Ohne daß der Damm brach , l ö s t e dann die darauffolgende Flutwe lle de s üb erlaufenden Wa ssers e ine Flutkatast rophe aus , die da s Dorf Longarone e inschl i e ßl i ch se iner E inwohner zerstört e . Es ka men dabe i ungefähr KIERSCH ( 1 964 ) 3 000 Menschen ums Leben . gibt e inen gut en Überbl i c k übe r den Ablauf der Er e igni s s e in Va jont . Im Früh jahr und Sommer gungen de s Staube ckens von rund 1 1 96 3 konnten Kriechb ewe cm pro Woche b e obacht e t werden . Im September darauf s t e igert e s ich die B ewegungsrat e auf 1 cm pro Tag , doch da cht e man unglückl icherwe i s e damal s , da ß s ich nur die Bewegung e iniger Punkte b e s chleunigt hät t e . Ende September s e t z t en heft ige und andauernde Regenfälle e in . Zu die s e m Z e it punkt b e obachte te man auch , da ß gra s ende T iere die spät e r abgegl it t e nen Hänge verl ie ßen . Später wuchs die Ge s chwindigke it der B ewegung auf 2 0 Knapp vor dem Fel s rut s ch wurden no ch 80 - 40 cm pro Tag . cm B ewe gung pro Tag b e obach t e t . Der t otale Zusammenbruch der Fal sma s s en entlang von vorge z e ich net en Bankungsklüften spielt e s ich i n rund 30 Minut en ab . Di e Ursa chen für die s e F el srut s chung kann man mit den ungünst igen ge ologi s chen Verhältni s s en der Hänge , den kün stl ichen E ingriffen durch den Stauraumbau und der progre ss iven S chwächung der Fel sma s sen mit der Ze it , b e s chl eunigt durch die ungünst igen Grundwa s s e rverhältni s se , umre i ßen . Am Bei spiel von Va j ont kann man sehen , wie Krie chbewegungen durch progre s s ive B ruchvorgänge in e ine Rut s chung übergehen können . Eine Rut s chung ist das s chnelle Talwärt sgleiten von Felsma s sen , von verwittertem Mat erial oder e iner Mis chung aus be iden . Der Unt er s chied zwis chen Kriechen und e iner Rut s chung besteht im we sentli chen darin : In einer Rut s chung ist e in defini ert er Bereich in kur zer Zeit in Bewegung , wogegen beim Kriechen langsame Bewegungen , ohne scharfe Grenzen zum unbewegten Bere ich hinterlas send , statt fin den . Das B ruchverhalten , zume i st die Übers chreitung der S cherfe s t ig ke it von homogenem Material , kann mit Hilfe der C OULO:MB s chen Gle i chung ( die Scherfe s t igke it ist e ine Funkt ion von Kohäs ion und Re i bungswinkel des Material s ) b e s chrieben werden , s iehe z .B . TERZAGHI u . JELINEK ( 1 954 ) . Die C OULOMB s che Gl eichung bildet in fast allen Stabil ität s -Unt ersuchungen zur Stabilität von Hängen die re chneri s che Ausgangsbasis . Im e infachsten Fall der Stabilit ät suntersuchun gen re chnet man für vers chiedene ebene oder gekrümmt e Gleitflächen , me ist werden aber im Querprofil de s Hanges Gle itkreise angenommen , die kritischen Hanghöhen fÜr best immt e Materialwert e . Auch ist e s bei die s en B erechnungen möglich , den Einfluß de s Porenwasserdrucke s zu berücksicht igen . Zus ät zl iche oder geändert e äußere und innere Um st ände verringern dann zu e inem spät eren Zeit punkt die Scherfes t ig ke it des Material s , und es kommt in der Folge davon zum Bruch . Die Verminderung der Scherfes t igke it kann in der Erhöhung de s Porenwas serdrucke s , dem Auswas chen von B indemitteln und dem Flüss igwerden von was se rges ättigten Tonen zu suchen sein . Oft führt abe r auch e ine Erhöhung der Scherspannungen in der Gleit fläche , erwähnt se i dafür die Erosi on am Hangfuß , Erschütterungen durch Erdbeben und zu große La sten am Hang , zum Hangbruch . In natürl ichen Felshängen s ind pot ent ielle Gleitflächen meist schon durch die geol ogische Situierung vorge ze ichne . Wenn zu den kl imatischen Einflüs s en , die an der Erdoberfläche wirken , noch Kräf te in der Tiefe kommen , s o können die se Felsgleitungen mit t ief lie genden Gleit flächen hervorrufen . Für das Zustandekommen von Fel s rut s chungen wird dem regionalen Spannungsfeld der Erdkruste e ine z entrale Stellung b eigeme s sen . Ein we it erer Hauptgrund für die vie len pos t gla z ialen Felsrut s chungen ist das Vorhandense in e ine s ober flächenparallelen Kluft syst ems , das relativ unabhängig von Struktur -159 - und ge ol ogischen Eigens chaften de s Geb irge s ist und viele mögliche Gle it flächen für Fe lsrut s chungen darstellt . Die Ers che inungsform der oberfl ächenparallelen Klüft e wird vielfach Exfol iat ion genannt . In e iner Arbeit de s Ins t itut e s für Ge ophysik (BRUNNER u . SCHEID EGGER , 1 9 73 ) wurden die Nature rsche inungen der Exfoliat ion und die dazu vorhandenen quant itat iven Aus sagen mit den b i sherigen Erkl ä rungsversuchen krit isch vergl ichen . Es wurde darin ge ze igt , daß die vorhandenen The orien zur Ent st ehung der Exfoliat ion eher unwahr s che inl iche Mode lle s ind . Sobald man aber in der Exfoliat ion ein Analogon zu den druckparallelen Brüchen de s e ina chs ialen Druckver suche s s ieht , gewinnt die s e s neue Modell stark an Bedeutung , beson ders de shalb , da die s e s Mo dell in ke inem Widerspruch mehr zu den quant itat iven Ergebni s s en steht . Es erklärt durch die geringe Zug fest igke it der Ge steine in überz eugender We ise s owohl die Paral leli t ät der Exfoliat ion mit der Ob erfl äche als auch die Zunahme der Platt endicke mit Zunahme der Bergt iefe und vor allem da s Vers chwin den der Exfol iat ion in einer best immt en B ergt iefe . Als weit eren Grund für das Zustandekommen von Fe lsgle itungen muß man unbedingt immer die Re st spannungen im Geb irge in B et racht z iehen . Die Vorbere itungs - und Auslösearbeit von Fe l s rut s chungen leistet fa st immer das Kluft - und Porenwa s s e r , vor allem durch die Variat ion der Druckhöhen die s e s Bergwass ers . Wicht ig ist manchmal die We chse lwirkung von Fe l s gle itung und Fel s s turz . Oft ist die Gleitfläche nicht voll s t ändig bis zur Krone eine s Hange s ausgebildet , so daß na ch e iner erfolgten Fel sgle itung noch ungeheuer große Felsma s sen nahe der B ergkrone überhängend zu rückbleiben und später dann als Fel s s turz in die Tiefe fallen . So bald näml ich der Zusammenhang der Ma s s en während der Bewegung auf gehoben wird und die se wenigstens t e ilwe ise durch die Luft erfolgt , spricht man von e inem Fel s - oder Bergs turz . Die Ge s chwindigke it der Bewegung kann 40 b i s 1 5 0 m pro Minut e erre ichen und wird nach unt en und nach den Rändern hin kle iner . Im Sturz zerbersten die Fel sma s s en in Trümme r , wobei einz elne B l öcke oder auch größere Ma s s en weit aus der Sturzbahn herausge s chleudert werden . Im Ablagerungsgeb iet , das oft noch am jens eit igen Gehänge emporste igt , b ilden die Ma ssen e in wirre s Trümmerwerk , das vielfach zur Ab dämmung von Tälern zu Seen führt . In ehemal s verglet s chert en Gebieten traten na ch dem Rückgang der Verglets cherung , die übersteilte Gehänge ge s chaffen hatte , Bergs türz e in großer Zahl auf . Da s bekannteste Be ispiel ist der Flimser-Sturz am Vorderrhe in in der Schwe iz , durch de s sen über 1 2 Kubikkilometer mächt ige Ma s sen der Rhe in 90 m hoch ge staut wor den war und s p ät er e ine 1 5 km lange Schlucht in diese B ergsturz mas s e e inge s chnitt en hat . Man fragt s ich natürl ich , welche Gründe ma ßgebend s ind , daß s ich e in Fe l s - oder B ergsturz ere ignet . Die vorbereitenden Ursa chen wer den vor allem in der phys ikalischen , insbe s ondere der spannungs in duz ierten Verwitterung und der chemis chen Verwitterung zu suchen sein . Da s Ge stein ze igt s ehr deutlich die Spuren von der Wirkung de s Spannungsfelde s , unt er anderem durch die Ausbildung von konju gierten B ruchflächen und b e s onders im spröden Mat erial durch die Ausbildung der Exfol iat ionsers che inungen . Die phys ikalis che Verwit terung arbeitet me ist durch den rythmischen Temperaturwe chsel im Laufe de s Tage s und der Jahre s z e iten in der Form von Ge steinsab plat zungen . Chemis che Verwitterung ist bes onders dann von Intere s se , wenn S chicht en vers chie denen Ge s t e ins übere inander liegen , s o daß die chemi sche Verwitterung j e na ch der Be s cha ffenhe it der Schicht anders vorans chre itet . Durch das chemis che Verwittern e iner t ie fer liegenden S chicht verl ieren o ft Fel s s chicht en oder Felsblöcke ihren Halt und gehen dann al s Fel s s türz e zu Tal . Die ab spalt ende Wirkung der Vegetation , hier b e s onders die von Baumwurzeln , ist me ist nur für die Stürze e inzelner Fel sblöcke von Bedeutung . In allen über der Vege tat ionsgrenze gelegenen Hochgebirgsgegenden also b ei starker Ab spülung , s t e ilen Gehängen und großem Schuttre ich tum - entwickeln s ich aus dem mit Was s er durchtränkt en Schuttmassen die s ogenannten Muren . Muren s ind z ähflüss ige , ruckwei se s ich ab wärt s wäl z ende Ma s sen aus e inem Gemisch von Was se r , Erde , Schut t , Felsblöcken und Holz ; al s o in der Mit t e liegend zwischen Wildbach und Erdrut s ch . Die s e Form e iner Mas s enbewegung spielt s ich in weni gen Stunden , obwohl manchmal ganz gewalt ige Ma s senvolumen bewegt werden , katastrophenart ig ab . Gerade in unseren Gebirgsgegenden ge hören die Muren zu den gefürchte t e sten Kata strophen , von denen man che Ort s chaften immer wie der betroffen werden . - 1 61 Viele Arten der Mass enbewegungen la s sen s ich nur s chle cht in den b e stehenden Eint e ilungen unt erbringen und werden daher als S onderka pitel der Ma s s enbewegungen behandelt . E inige Ers che inungs formen da von fehlen in den Geb irgsgegenden Österre ichs , manche andere können , obwohl morphologis ch s ehr intere ssant , hier in der zur Verfügung st ehenden Zeit nicht aus führl ich be sprochen werden , s ollen aber der Vollst ändigke it halber zuminde s t genannt werden . :Da.zu gehören vor allem die Erd- und S chlamm.ströme , die Ma s senbewegungen de s dauerge frorenen B odens , die Blockglet s cher , die Blockströme , die Bewegungen der s chnellen Tone und auch die unters e e i s chen Rut s chungen . GEODÄTISC HE GESI CHTSPUNKTE In welcher We ise betreffen die aufge z ählten Naturere ignis s e nun aber die Geodät en? Dazu s e ien dre i Hauptaspekt e in e iner ersten Z äh lung genannt : 1 . Die Verfa s sung von Lage - und Höhenpl änen von B ewegungsgeb iet en erfordert vom Geodäten Verst ändni s für die natürl ichen Ma ssenb e wegungen , da er erst dadurch s e ine Detailpunkt e richt ig wählen kann . 2 . Durch die natürl ichen Massenbewegungen verlie ren vielfa ch die Fixpunkte der Geo dät en ihren Charakt er de s Fixseins und verändern im Laufe der Zeit s t ändig ihre Koordinat en . 3. Der Ge odät wird herange z ogen , wenn e s darum geht , Hangbewegungen zu me s sen . Eine höchst verantwortungsvolle Aufgabe , da , wie man b ei der Fel s rut s chung in Va j ont ge sehen hat , zume ist die Sicher he it von Mens chenleben und Sachgütern von die sen Arbe iten abhän gen . Dem erst en Punkt die ser Re ihung wird durch die Vorle sung "Land formenkunde für Geo däten" im Studium für Verme s sungs ingenieure Re ch nung getragen . Es ist eine bekannte Tat sa che , daß e in gro ße r Teil der Triangu l ierungspunkte s e ine Lage im Laufe der Z e it ändert . Unverändert blei ben in der Regel nur Punkt e auf Berggipfeln , Gratlinien und Felsbän dern . Viele Triangul ierungspunkte befinden s ich j e doch in den Tal hängen , und Talhänge krie chen ausnahmslo s mehr o der weniger ra sch - 1 0..::: talabwärts . Man betrachtet Talwärt swanderungen mit Wert en bis zu 5 mm j ährlich al s normal und daher kaum bemerkenswert . Auch jähr liche Vers chiebungen von 1 bis 2 cm (KOB OLD , 1 95 9 ) gelt en noch nicht als außergewöhnlich , denn nur größere Bewegungswert e werden b e s on ders b eacht et . Selb stvers t ändl ich i s t es den Beamt en des Bunde samt e s für Eich- und Vermes sungswes en nicht möglich , alle die s e geringen j ährli chen B ewegungen s t ändig zu verme s sen und zu registrieren . Es wären aber weitere geodät i s che Unt ersuchungen zur Stabilität von Hangpunkten wüns chenswert und auch erfolgversprechend , da für dies e Zwecke im Bundesamt für Eich- und Vermes sungswesen wertvolle s Dat en mat erial vorhanden i s t . Teilt man die bes prochenen Ma s s enbewegungen nach Ge s chwindigkei t s b ereichen ein , s o s i eht man in der Tab . 1 , daß s ich nur Krie chbewegun gen zur Ges chwindigkei t sb e s t immung durch geodät i s che Methoden e ignen . Alle anderen Mas senb ewegungen voll z iehen sich s o ras ch , daß der Ge odät B e z e ichnung Größenordnung der auftretenden Ge s chwindigke iten B ergs türz e ( Fels s türz e ) B ewegungst irne : bi s zu 1 00 m/se c Hangrut s che und Erdlawinen e twa 1 0 m/sec , abe r u . U . auch darüber Murbrüche mehrere m/sec Ge s chiebeführung der Gewäs s er e inz elne Ge schiebe stücke : bi s zu einigen m/s e c ; wandernde Sand- und Ge s chiebebänke b i s z u e inigen 1 00 m/Jahr Gekrieche 1 b i s 1 0 cm/Jahr bi s e twa 3 cm/Tag Tab . 1 : Eint eilung der natürlichen Mas senbewegungen nach Ge s chwindigke it sbere ichen , nach LANSER ( 1 967 ). - 1 63 - immer zu spät an den Schauplat z de s Ge s chehens kommen würde . Nur Kriechbewegungen , oberfl ächennahes Krie chen und t iefes Ma s senkrie chen , s ind für ge odätische B ewegungsme s sungen gee ignet . Unter den B ewegungsme ssungen nehmen die Me s sungen zum oberflä chennahen Bodenkrie chen bre iten Raum in der Literatur e in . Eine aus führl iche Literaturzusammenstellung zu diesem Thema findet man bei CARSON u. KIRKBY ( 1 9 72 ) . Die theoret i s ch erre chneten und vielfach auch prakt isch verifiz ierten B ewegungsgrößen für Bodenkrie chen lie gen ungefähr b e i 2 mm pro Jahr in der horiz ontalen Pro j ekt ion der B ewegung . Die Methoden re ichen von phys ikalisch-e lektrischen bi s zu re in ge odät ischen Lösungen . Gerade zu den ge odät is chen L ösungen ist aber folgende s zu bemerken : Die ge odät is che Methode de s Alignement s s ieht den Einbau von zwe i B e obachtungs standpunkten ( zume ist Pfe i lern ) vor und zwischen die sen e ine Re ihe von B e obachtungsmarken . Nun verändert s icher aber der Einbau und auch da s Gewicht der Pfe iler den Spannungs zustand im Hang derart , daß kaum mehr B odenkriechen all e in geme s s en werden kann . Es ist daher unb e dingt darauf zu achten , mit der Fundierung der ge odät i s chen Fixpunkte den anstehenden Fel s zu erre ichen oder die Fixpunkte in unbewegt e s Ge stein zu verlegen . Da s Verlegen der Lage - und Höhenfixpunkt e in den anstehenden Fel s unt erhalb der natürl ichen Bodende cke b ewirkt zus ät zl ich auch das Un abhängigwerden der Me s sungen von den Fros t - und Taubewegungen , die ungefähr in vert ikaler Richtung in der Grö ßenordnung der zu erwar t enden B odenkrie chb ewegungen l ie gen . Für Dauerregi strierungen und b e im Me s sen von Ge s chwindigke it sprofilen mit zunehmender Tie fe eig nen s ich naturgemäß phys ikalis che Me ßmethoden b e s ser als geodätische . Das Krie chen von Schutthalden ist in der Standardl iteratur e ine angenommene The orie . Es liegen aber zu die sen Theorien kaum prak t is che B ewegungsme s sungen auf Schutthal den vor . Um in die ser Hin s icht mehr Unterlagen zu haben , hat da s Inst itut für Ge ophys ik im S ommer 1 972 die Verme s sung der Schneeklammschutthalde im Hochkönig geb iet begonnen . Außer e iner morphometrischen Aufnahme der ge samten Schutthalde wurde auch eine exakte ge odät i s che Nullme s sung von B e wegungsme ßpunkten i n der Schutthalde durchge führt . Die Fixpunkte der Verme s sung wurden im Fels der B rett lkopfwand vermarkt , die notwendi gen Stre cken wurden mittels Basislatte b e st immt und die 4 B ewegungs me ßpunkt e in der Schut thalde mittels Sekundentheodolit vorwärt s e in - 164- ge s chnitten . Die mögl ichen B ewegungsgrö ßen s ollen auf Grund von Win ke länderungen im Laufe der nächst en Jahre ermittelt werden . Die Nach me s sungen in den nächsten Jahren und die Aus dehnung der Me s sungen auf noch we itere Schut thal den s ollen die Mas senbewegungen auf Schuttha l den mit exakt en Zahl en belegen und die Grundlagen für neue the ore t ische Arb e iten zum S chut thal den-Krie chen b il den . Die Verme s sung von Stauraumhängen gehört zu den int e re s sant e st en ingenieurge odät i schen Arb eiten . Man verwende t zume i st zur Einme s sung von B ewegungsme ßpunkt en Eins chneide - oder Einb indeverfahren vom unbewegt en Gegenhang aus . Bei kompl iz iert en Aufgaben werden auch Versuchsst ollen durch den Rut s chhang hindurch zum ruhigen Fel s vorgetrieben und durch die s e hindurch oft auch die Fixpunkt e ver s ichert . Durch Differenzme s sungen mit elektronischen Ent fernungsme ß geräten werden ebenfall s als we it e re Möglichke it genaue B ewegungs me s sungen ausgeführt . B e i s ehr großen Ge s chwindigke iten der b ewegten Mas s en werden Polygonzüge von unb ewegten Teilen de s Hange s über die bewe gt en Ma s sen wieder zu unb ewegt en Teilen de s Hange s geführt und so aus den Ko ordinatenunt erschieden bei den Nachme s sungen auf die B ewegungsgrößen ge s chl o s sen . Zur Zeit wächst die Zahl der theoretischen Abhandlungen über Vers chiebungsmes sungen s t ändig . Doch sind die s e Arb e it en in e rster Linie für Verschiebungsme s sungen an gro ßen Bauwerken ge dacht , in dem s ie die Korrelat ionen zwi s chen den B ewegungen , durch die Fe s t ig ke it s e igens chaft en de s Baumat erials gegeben , berücks icht igen . Für Bewegungsme s sungen an Hängen s ind die s e Ausgle ichungsschemen kaum anwendbar , da man über da s mechanische Verhalten der Hänge , um Korre lationen zwis chen den e inz elnen Punkten aufst ellen zu können , noch viel zu wenig weiß . Gerade durch die se Bewegungsme s sungen möchte man ja die s e s Wi s sen erst erwe itern . Die Mögl ichke it e iner Kle intriangulation der zu me ssenden Hang punkt e wird in vielen Fällen ebenfall s e ine gut e ge odät is che Lösung darst ellen . Das Net z kann s owohl als fre ies oder e inge zwängte s Net z im Ausgle ich behandelt werde n . Immer s ollte ab er darauf gea chte t wer den , die Net zpunkt e s o zu wählen , daß auch die ab s olut en Lage änder ungen und nicht nur die re inen Net z deformat ionen errechnet werden können . - 165 Als Ergebni s erwart et man sich von Hangb ewegungsme s sungen die räuml i che , relat ive und ab solut e Richtung und Größe d r B ewegungs werte . Nach LÖSCHNER ( 1 970 ) sind bei Deformationsme s sungen dre i ge odät ische Prinz ipien zu beacht en : 1 . Das Ordnungsprinz ip . Es soll den Arbe it sablauf folgericht ig st euern . 2 . Das zuverl äs s igke it sprinz ip . Kontrollen bei den Me s sungen und B ere chnungen s ollen die Zuverläs s igkeit der Ergebni sse s i chern . 3 . Da s Wirt s chaftl ichke itsprinz ip . Es b e inhaltet den Me s sungsfakt or Genauigkeit , man spricht daher oft auch von e inem Genauigkeit s Prinzip . E s muß die , für den Me ßzwe ck notwendige und erforderli che , Genauigke it und auch die Zahl de r Überbest immungen mit dem Meßverfahren und der Me ßanlage abge st immt werden . Erst die unbe dingte Einhaltung der be i den e rs t en Prinz ipien und die realist ische Kalkulat ion zum Wirt s chaft li chke it sprinz ip wird dem Geo däten den rechten Erfolg be i de r Durchführung de r ge st ellten Aufga ben b ringen . TALZUSCHUB "LESACHER RIEGEL" Die bereit s genannte Methode der Kle intriangulat ion wurde zur B e wegungsme s sung de s Tal zuschubes "Le sacher Riege l " b e i Kal s i n Ost t irol zur Anwendung gebracht . Das Inst itut für Ge ophys ik konnte im S ommer 1 972 aber erst die Nullme s sung ausführen , so daß hier noch übe r ke ine B ewegungswert e berichtet werden kann . De s s en ungeacht e t soll aber hier als vorl äufige s Te ilre sultat über die be obacht eten Refrak t ionskoeffiz ienten der nahezu hangparallelen Visuren berichte t wer den . Vorerst se ien einige B emerkungen zum Tal zuschub "Le sacher Riegel " hier angebracht . Der Lesach-Bach , s e ine Quellflü s s e liegen in der Ostt iroler Sehobergruppe , hat in den Katastrophenjahren 1 96 5 und 1 96 6 s e ine verheerende Wil dbacht ät igke it unt er B ewei s gest ellt . Er ver murte unt er Vernichtung von einigen Mühlen und unter Verwüstung gro ßer Wal dbestände , die Straße , die von Huben nach Ka l s führt . Die Ge s chiebefracht der Muren stammt e haupt s ächli ch aus dem B ereich de s Le sacher-Riegel s , der unt er dem E influß e ine s Tal zuschub e s s teht . - 166 Die ser Tal zuschub i st an s e inen gewalt igen Anris s en im oberen Te il stück des Hange s und am konvexen Hangfuß gut zu e rkennen . Die nach wie vor ungebrochene Eros ionskraft de s nicht verbaut en Le sach -Ba che s s owie fris che Entbl ö ßungen der Anrißnis chen , geben berecht ig ten Anlaß für die Annahme , daß die ser Talzuschub noch immer akt iv ist . Die Entfe s t i gung de s Ge steins , die in Straßenaufschlüss en gut zu sehen ist , z e igt e ine gut e Bereit s chaft der Fel smas s en zu wei t eren B ewegungen . Dem Wirt s chaft l ichkeit sprinz ip folgend , wurde die Triangulat ion und Trilaterat ion der Hangpunkt e al s Me ßmethode gewählt . Andere Meß methoden konnten nicht angewendet werden , da der Gegenhang ebenfalls in B ewegung angenommen werden muß . Für die Höhenb e s t immung kam aus wirt s chaftlichen Gründen nur die Methode der trigonometrischen Hö henme s sung ( schief geme s s ene Seite , gegense it ige Zenit distanzbe ob achtung ) in Frage . B ei der Steilheit de s Le sacher Riege ls ( ungefähr 3 5 ° Ne igung ) hät t e das ge ometrische Nivellement keine Genauigkeit s steigerung gebracht , wäre dagegen aber we itaus ze itraubender auszu führen gewe s en . In der Verflachung des Hange s , vor dem Steilabfall zum L e sachbach , wurde e in Deformat i onsviere ck vermarkt und mit vie len Überb e st immungen verme s sen . E s wird erhofft , aus den künft igen Deforma tionen . in die sem Viereck Rückschlüs se auf den Spannungs zu s tand z iehen zu können . Vermarkt wurden die Punkt e mit 1 m langen verz inkten Eisenrohren . Zwe i Punkte s ind in j enem Teil de r Fel smass e vermarkt , von dem man annehmen kann , daß die ser die gro ßräumige Bewegung de s Tal zus chub e s nicht mitmacht . Es s ind daher fÜr die se zwe i Punkt e ke ine Bewegun gen zu erwart en , was bei der Auswertung der Nachme s sungen Beachtung finden muß . Al s Winkelme ßgerät stand ein Sekundenthe odolit WILD T2 -E und e in , vom Ins t itut für Lande s - und Ka.tasterverme s sung entliehene r , elektroopt i s cher Nahbere ichs entfernungsme s ser WILD D I 1 0 zur Verfü gung . Die horiz ontalen Richtungen wurden in 2 Sät zen , die Zenit di stanzen mit allen 3 Fäden in zwe i Kreislagen be obachtet . Die Entfer nungsme ssungen wurden von der Wippe aus , wo es mögl ich war in Zwangs zentrierung , durchgeführt . Über die Lageberechnungen der s tab ili s ierten Punkte s oll hier noch nicht bericht et werden , dazu soll man wohl e inmal die Nach - 1 67 - me s sungen abwarten . Die Höhenberechnungen nach der Methode der tri gonometris chen Höhenme ssung mit s chief geme s sener Seite und gegen se i t iger Zenit distanzb eobachtung ergaben aber inte re ss ante Re sul tate zur Re frakt ion hangparelleler Strahlen , so daß darüber hier kurz berichtet werden s oll . Nimmt man b e i der Bere chnung der H öhenunterschiede nach der tri gonometrischen Höhenformel h di l. J . . = s . . • cos z l. J l. J . . + ( 1 -k i j ) ( s i j • s in z i j ) 2 (1 ) 2r unbekannt en Refrakt ionskoe ffiz ienten mit Null an , so ergibt die Summe f . . gegense it ig beobacht eter H öhenunt erschiede l. J f l. J . . = s . . (cos z . J l. J l. . + cos z . . ) J l. + 2 in z i j ) ( s i j • s--- - r - = (2 ) die S umme der gegense it igen Refrakt ionse inflüs se , selb stvers t ändl ich inklus ive der zufäll igen Be obachtungsfehler . In der Tab . 2 s ind die berechneten Mittel der gegense it ig wirksamen Re frakt i onskoe ffiz ien ten (3) der trigonometrischen Höhenme s sung aus den Wert en f i j zusammenge stellt . Die Visuren der ausgeführt en trigonometrischen Höhenme s sungen müs sen al s bodennahe , hangparallele Vi surstrahlen betrachte t wer den . Im Mittel ergab s ich daher auch e in Refrakt i onskoe ffiz ient aus allen gegense it igen Zenit distanzbeobachtungen mit -0 , 9 1 . Immerhin ist das e in s o hoher negat iver Wert , w ie er in der Ge odäs ie nur vom geometrischen Präz i s ionsnivellement her bel,ca.nnt ist . Es soll aber nochmals bet ont werden , da ß auf den zu best immenden Höhenunterschied nur die Differenz der wirksamen gegens e it igen Re frakt i onskoeffiz ien t en ( k . . -k . . ) Einfluß hat . Diese Differenz ist mit dem mitt leren l. J J l. zwis chen f. . D 1J { mm J 1J . . (hor . Ent f .) h l m1 1J . . (Mitt el ) [ mJ k„ 1J i j P4 M4 -6 , 7 251 ' 1 +2 9 , 461 -0 , 68 P4 M2 +5 , 3 389 ,4 +80 , 7 9 5 +0 , 22 P4 M3 247 , 4 +48 , 3 7 1 M3 M2 -7 , 2 -2 , 7 276 , 6 +32 , 422 -0 , 2 3 M3 M4 231 ,4 -1 8 , 91 3 -1 ' 1 7 424 , 1 +2 3 2 , 3 52 -1 , 90 603 , 5 -1 44 , 07 6 560 , 9 -224 ' 971 - 1 ' 53 -1 , 2 1 P3 P3 P3 P2 M2 P4 -9 , 8 -53 , 3 -87 , 2 - 59 , 2 it tel == -0 ' 9 1 ' m == [vvJ ' V n-1 = -0 , 75 .:!:,0 , 6 9 Tab . 2 : Refrakt ionskoeffi z ient en der t rigonometrischen Höhenme s sungen ( geme s sene s chiefe Seite , gegense it ige Zenit distanzbeobachtung ) . Fehl er einer Re frakt ionskoeffiz ient enbest immung (nach Tab . 2 mit ±0 , 6 9 zu erre chnen ) s icher zu groß ge schät zt . Vor allem de shalb , da für die Bere chnung der f in Tab . 2 nie gleichz eit ige Gegenvi suren ij als Grundlage dienten , s ondern vie lmehr zwis chen den Gegenvisuren große Zeit differenzen auftraten und auch die zufäll igen mit t leren Be obachtungsfehler im Wert ±0 , 6 9 enthalt en sind . Unt erstrichen wer den die s e Bemerkungen dadurch , da ß über 3 Punkte geb ildete t rigono metris che Nive llement s chl e i fen [(P3 . M2 . P4 ) , (M3 . M2 . P4 ) und (M4 . M3 . P4 ) e inen mittleren S chleifenschlußfehler von ±3 , 0 mm e rgaben . ] . AB SCHLIEßENDE BEMERKUNGEN Sind die Forderungen der Wi s s ens cha fter anderer Geodis z ipl inen an die Geodät en in erster Linie auf die Bekanntgabe der Größe der Bewe gungsvekt oren bei Ma s senbewegungen bes chränkt , s o möchte die ser Vor t rag unt er anderem z e igen , daß be i der Be st immung dieser Bewegungs vekt oren s ehr wohl int ere s sante ge o dät i s che Fragen auftreten können . Al s kle ine s Bei spiel da zu z e igen die vorher b e s chriebenen Be obachtun gen zum trigonometrischen Nivellement ganz kla r , daß e ine intensive - 169 Untersuchung de s Unterschie de s der be iden wirksamen Re frakt ions koeffiz ienten der gegenseit igen , aber nicht unbe dingt gle ichze it igen , Zenit distanzen notwendig se in wird . Für die Nachme s sungen der näch s t en Jahre ist daher e ine Regi strierung met eorologischer Daten gle ichzeitig mit der Zenit di stanzbe obachtung geplant . Über dies e re in geodät ischen Fragen s ollte aber doch da s natur wissenschaftl iche Intere s s e am untersucht en Ob j ekt (Mas senbewegung ) nicht verloren gehen . Denn nur da s rechte Verst ändnis für diese Na turers che inungen wird dem Geodät en erst den erwünschten Erfolg bei se inen Arb e iten bringen . Gerade das Arbeit sgebiet der natürl ichen Ma s senbewegungen ist e in Thema , an dem viele Ge owis senschaft en Int ere s s e haben . Die Grund . lagen für die Forschung auf die s em Geb iet werden aber immer konkret e , erwünschenswert auch kontinuierl iche , Me s sungen an und zu den Natur erscheinungen s e in . E ine enge Zusammenarb e it der verschie denen Ge o disz ipl inen , wie Geologie , Ge omorphologie , Met e orologie , Hydrologie , Ge ophys ik , B odenmechanik , Geomechanik und Ge odäs ie , ist dazu erfor derlich . Um für die s e ange sprochene Zusammenarb e it die Leistungen der Geodät en von vornhere in an den rechten Platz zu st ellen , s oll dieser Vortrag mit e inem Sat z von Profes sor LÖSCHNER ( 1 970 ) s chlie ßen : " Zur Erfüllung der ge st ellten Aufgaben und Ziele gebührt der geodät ischen Deformationsme s sung im Zusammenspiel aller intere s s ier t en Dis z ipl inen e ine durchaus s elb s t ändige wis s enschaftliche Partner s chaft ! " LITERATUR Ampferer , 0 . ( 1 93 9 ) : Über e inige Formen der B ergzerre ißung . S it zungs ' 1 -1 4 . ber . Akad . d . Wi s s . Wien , math . -nat . Kl . , Abt . I , Brückl , E . u . Scheidegger , A . E . ( 1 972 ) : The Rhe ology of Spacially C ont inuous Ma as Creep in Rock . Rock Me chanic e , !' 2 3 7 -2 50 . Brunner , F . K . u . 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Vertragsassistent am I nstitut fü r Photogrammetri e , Tec hnische Hochschu l e i n Wien 1 040, G ußhausstraße 27 - 29. ZUSAMME N FAS S U N G I n Ö sterreich g ibt e s zur Zei t 37 für numeri sches Arbeiten geeignete , photogramm metrische Auswertegeräte . Wenn man al l e P l otter zusammenzä h l t , sind es 56. Die Aerotriangul ation könnte viel mehr Anwend ung finden, wenn die dafür notwend igen Rec henprogramme praxisreif verfügbar wären . Das I nsti tut für Photogrammetrie a rbei tet an der Entwi ckl ung ei nes uni verse l l en Aerotriangul ations-Programmsystems für Lehre und Praxis . E i n Datenbere i n igungsprogramm für ana l ytische Aerotriangulation m i t a nsc h l ießendem Programm für Stre i fenb i l d ung und e i n Strei fenausg le i chsprogramm wurden am I nsti tut im Unterricht u nd für d i e Praxis erprobt . Wei te re Programme sind i n Arbe i t . D ie streifenwe ise Aerotr iangul a tion mi t E i nzel mode l l en a l s Ausga ngsdaten l äßt sich wirtschaftl i c h a uch am k l e i nen Bürocomputer P H I L I PS P 352 programm i eren. Große Programmsysteme sol l en später erworb en werden . Dipl . I ng . BREYER erl äutert d i e wichtigen Unterprogramme "Ausg l eich " (nach GOLUB - H O US E HO LDER) und " räum l iche Transformation " (nach T I E NSTRA) . - 1 73 - I n Österreic h sind derze it 44 Luftb i l da uswertegeräte i m E i nsatz . Zä h l t man a uch noch d ie K l e i nauswe rtegeräte Stereotop, Mul ti pl ex etc . da zu und j ene , d i e in mu sea l em Alter nur noch dem Ansc hauungsunterricht d iene n , ferner die terrestrisch photogrammetrischen Auswertegeräte, so kommt man zur statt l i chen Anza hl von 56 fUr d ie graphische Photog rammetrie (Abb . 1 ) oder von 37 für d i e numerische (Abb . 2). 59% der im E i nsatz befind l ic hen Geräte wurden i n d e n l etzten 1 0 Jahren a ng eschafft. Nur 4 1 % sind ä l te r . 73 % sind i n öffentl i c her Ha nd , nur 1 2 i n pri vater (Abb . 3) . Nach Arbeitsumfang u nd Gerätekapazität könnte d i e Aerotriangul ation i n Ö ster reich wesent l ich mehr ei ngesetzt werden , a l s es tatsä c h l ich der Fal l ist. E i n Grund fUr den erstaun! ich geringen Gebrauch i st ein Mangel an guter Software fUr d i e Re ch e narbeite n . Das Aerotriangul i eren i s t kei ne ganz einfache Sache, aber doch auch kei n zu komp l izierter Vorgang . I m wesentl ichen werden a us photogrammetrisch gewonnenen Meßdaten m it H i l fe von Sol ldaten versc hiedener Herkunft i n ei nem Ausg l ei chspro zeß Neupunktkoord i naten (Y , X, H) gewonnen (Abb . 4) . Bei den ei nzel nen Arbeits schritten gibt es versc hiedene Mög l i chkeiten: Die photogrammetrischen Ausgangsda ten können B i l d - , Mode l 1 - oder Strei fenkoordi naten sei n . Sol l koord i naten können Al tpunkte oder spe zi e l 1 a usgesuchte Neupaßpunkte, terrestrische Messungen oder 11 a irborne 11 sei n . Zah l rei che bekannte Nebenbed i ng ungen, wie Streckenl ä ngen, Höh enwi nke l , S eeuferhöheng l eichen, können mit ausgenützt werden, um e i n mög 1 i chst sicheres Ausg l ei chsergebnis zu erziel e n . Be i m Ausg l ei c h sind entwed er Bün del , Model le oder Strei fen derart zu verbessern und e i nander im B l ockverband anzu g l eichen, daß sowo h l d ie Relati vgena u igke i t zwi schen den Nachbarmod e l l en a l s auch d i e Absol utgenaui gkeit an d e n Paßpunkten d er Aufgabe s ic her g erecht wi rd . Zwischen den e i nze l nen Wegen der Aerotriangul ation s i nd verschiedene Übergänge mög l i c h (Abb . 5) . So können aus B i l d koord i naten Model l e gerechnet werden, um dann mit Mode l l en oder S trei fen weiterzuarbeite n , oder nur, um die Bi l dkoord i na ten z u kontro l l i eren, oder , m a n b l eibt b e i zunächst unkontrol l ierten B i l dkoord i na ten und verarbeitet sie d i rekt im Bündelausg l e i c h . Für ei n Lehrprogrammsystem müs sen a l l e d i ese Ü bergänge mög l ich sei n . Der Pra kti ker sucht sich sei nen wi rtschaft 1 i chsten Weg heraus . Das universe l l e Programmsystem m u ß a l so für die Praxis spezi a l isierbar sein . - 1 1 Wel cher Weg der Datenerfassu ng ist nun der günstigere ? Die B i l dkoordi natenmes sung kann stereoskopi sch oder monokular ,erfol gen . Monokomparatoren si nd b i l l i ger a l s d i e Stereokomparatoren , verlangen jedoch mehr Vorbere i tungs- und Meßaufwand (Abb . 6) . Bei der Mod el l koord i natenmessung sind Kompa ratoren u nd Anal oggeräte zu verg l e ic hen (Abb . 7) . Aus den B i l dkoord i natenmessungen ei nes Komparators können Model l e nur über C om puter gerech net werden . Die Messung ist anstrengender a l s am orienti erten Model 1 in e i nem Anal oga uswe rtegerä t . Komparatoren sind gena uer . Die G enauigkeit d es Ergeb ni sses ist aber nicht von der Gerätegenauigkeit a l l ei n abhän g i g , sondern von den Leistungsgrenzen des Luftb i l des , d ie zwischen der Meßgenauig keit d er Anal oggeräte ( 6 }J m u nd der der Komparatoren 1 , 5 fl m) l i eg t . Die Ent scheid u ng über die ric htige I nstrumentenauswahl kann ni cht a l l gemei ngül tig getrof fen werd e n . Wenige P u nk te pro Model l ode r hohe Genauig k ei tsfo rderungen sprechen bei Großb etrieben für Komparato re n . Wer nur 1'auch 11 numerisch arbeitet entschei / d et si ch b esser für d i e Einzel model l koord i natenmessung an e i nem der modernen Ein zel mode l 1 auswertegeräte . Die k l assische und i n Ö sterre i c h angewandte Vorgangswei se beg i nnt m i t Stre i fen koordi naten (Abb . 8) . D i eser Weg ist j edenfal l s der aufwend igste: Teure Geräte und personal intensive Messung . Al l erd i ngs ge l i ngt dabei eine e i ndeutig frühere u nd si c here Datenkontrol l e , d a schon bei der Messung die Mod e l l a nsch l üsse sic htbar si nd . Bei den a nd eren Methoden g ibt es d iese ei nfache Kontro l l mögl ichkeit ni cht, es sei denn , das Registriergerät ist an e inen Computer angesc h l ossen . Der Trend (Abb . 9) geht heute e i ndeutig zum E i nzel mode l la uswerten und dami t zu den besonders i n Stuttgart entwic kel ten Verfahren d er Ei nzel model l -b l ock bzw. -strei fenausgl e i c hung. Die photogrammetrisch gewonnenen Meßdaten si nd nun mög l ichst ei ner strengen Datenkontro l l e zu unterwerfen, und dabei sol l versucht werden, d urch Mittelb i ld u n gen schon ei ne Datenkompri m ierung zu erzi e l e n . Diese beiden Schritte können na türl ich Tei l e e i nes Großprogrammes für den Gesamtprozeß sei n oder aber an k l e i ne ren, in der Nähe des Auswertegerä tes stehenden Rechenan l agen m i t Spezia l program men d u rc hgeführt werden . Das I nstitut fUr Photogrammetrie wi rd mi t dem wei teren Ausbau der Rechena nlagen d er Techni schen Hochsch ul e auch Großprog ramme für den Bünd e l - und den Ei nzel mo del l a usgl e ich erwerben . Bis dahi n sol l te schwerpunktmäßig an den Lehrprogrammen - 1 75 - für Datenkontro l l e u nd Strei fenausg l ei c hung gearbeitet werden . Dipl . I ng . E . BREYER hat a l s Diplomarbeit e i n Lehr- und Ü b ungsprogramm für den pol ygoni a l en S trei fenausg l eich e ntwi ckel t , mit dem zur Zei t 1 0 verschied ene " Me thoden " ric htige , universel l oder beschränkt a nwendba re u nd fal sche1 gerech net 1 werden können (Abb . 1 0) . Das F l u ßd i agramm (Abb . 1 1 , 1 2 , 1 3) zeigt sei nen syste matischen Aufbau . Zur Zei t i n Arbeit si nd zwei wei tere Programmsysteme . E i ne Dipl omarbeit wurde m i t der Aufgabe vergeben, d ie Streife nb i l d u ng a us E i nzel model l en am P h i l i ps Büro computer P 3 52 - 600 mög l ic h zu machen, d i e von P . S C HMI D in ausgezeichneter Weise gel öst wi rd . Am I nstitut selbst wi rd an e i ne m S trei fe nb i l d ungsl ehrprogramm gearbei tet, das d urch d i e Aufgabe , a l l e mögl ichen Wege m i tzuerfassen, besonders orga nisatorisch sch wi erig ist . D i pl . I ng . BREYER gibt nun ei nen kurzen Ü berb l i c k zu ei nze l nen Deta i l prob l emen, die bei den eben geschi lderten Programm ierungen zu l ösen waren . Ein wesentl icher Kerntei l a l ler Programme i st das IBM - Bibl i otheksprogramm D L LSQ zur Lösung e i nes l i neare n , überbest immten G l eichungssystems nac h der Methode der k l e i nsten Qua drate . E s wurde von G O L U B programm iert u nd von uns a usgewä hlt u nd adaptiert, wei l d urch den Ü bergang von der Matri x der Verbesserungsgl ei chungen ( A) zu ei ner obe ren Dreiecksmatrix ( P) d urch H O USE HO LD E R - Transformation der numerisch ungün stigere Weg über die oft sc h l ec ht kond i tioni erten Norma l g l eic hungen (N G) verm ie den wi rd . D ie Lösung d i eser oberen Dreiecksmatrix ist äqu i va l e nt m i t der d er gewohnten Nor ma l g l eichungen (Abb . 1 4) . D ie d reid i mensiona l e orthogona l e l i neare Transformation wurde nach M. T I E NSTRA programmiert , der i n sei ner Dissertation e i n d ire ktes Verfahren (ohne I teration) zur Berech nu ng der Koeffizienten für die orthogona l e Transformation a ng egeben hat. T I E NSTRA hat d i e Ei genschaften der Matri zenoperationen bei d i esem Prob l em beson ders untersucht und Eigenschaften festgestel l t , d i e er a l s Nebenbed i ngungen i n den Ausg l eich ei nfü hrt u nd auf d iese Weise d ie d i rekte Lösung überbestimmt ohne Itera tion ermög l icht. - 1 76- 56 GERAE'l'E ZU R GRAPHISCHEN AU SWER'l'U N G : Abb . 1 4 5 n o c h im E i n s at z be findl i c h e Luftb il d au swe rt ege rä t e : WILD B 8 W IL D A 5 W IL D A 6 WILD A 7 WILD A 8 WILD A 1 o 2 ZEISS C 5 ZEISS s -Le r e o t op 3 Z E I S S Pl animat 3 5 2 2 8 15 JENA T op o c art 2 3 8 nicht mehr im E i n s at z be findl iche Luftbi l da ll sw e rt e g e rä t e : 2 WILD A ZEISS Mul t i p l e x 6 1 KELSH Pl otter 1 3 Au swe rtege rä t e nur für d i e t e rr e s t r i s c he Phot ograrnmet r i e : ZEISS Orel 1 Z E I ;;> S 'J'e rr agraph 1 JENA Autograph 1 Ab b . 2 GERAETE 3 5 Anal ogau sw e r t e g e rä t e : W IL D A 5 2 WIL D A 7 8 WILD A 1 0 3 15 WIL D A 8 2 ZE I S S C 5 2:h.IS3 Ph .n imat 3 2 J i!:NA 'l' o 1r nkurt 2 KompG1.r<:i. t o r e n : W IL D S'.l' K 1 1 J"ENA Asc ore c o rd 1 U R NUMERI SC HEN AU SWE h U N G : 37 3 Punk tmark i e rgeräte WI1.LJ P U G 3 WILD PUG 4 1 2 9 Ko ordinatenregi s t r i e rge rä t e WILD EK 5 / 6 WILD EK 8 Z E I SS Ec omat 7 1 1 - 1 77 - 1U E"l' B I L LJ.AU 0WE H'l'l!:GKK A.B'l' };; IN UJ ::J'1'.i l1Hi lG H . Abb . 3 N ur - Plotter Summe Ami c h affung nach 1 . 1 . 1 9 b 3 An schaffung vor 1 . 1 . 1 96 3 : 7 1 6 7o 12 2 7 'fe 23 5 2 'fiJ 2 5 % 12 2 7 'Yo 4 1 'fo 32 73 5 9% 44 U ni v e r s al anal ogau swe rtege räte : P5C 5 A5A5 A7A7A7A7A 7A7A] 7t E in z e lmodel l anal ogau swe rtege räte : 8A8A8A8A8A8A8A8A8A8A8A8A8A8A8AbAb oPl P 1 P l T oT Komp arat o ren : 4 P r i vathan d : 9% Oe ffentl i che H an d : 1 4 3 2'fo 18 41% In sge s amt : ZE I S S - J en a 2 4 JEN OPT IK- J e n a W ILD'-He e r b ru gg 16 3 7'% ZEI SS-Ob e rk oc hen 18 I ns ge samt Ab b . 4 DATE N :l!'i.U S S 4 1% 8 18 26 18 S t re i fenkoord i 11u.ten v: 70 % 7 °fo 7% 3 2o 45% 36 82 3 7% 3 7 26 5 91'o 44 AU SGLEICH P h ot ogramme t r i s ch e Daten Moue l l k o o rdinaten 4 3 I S T B il d• k o o rcJ. inatE:n 1 00 % 2 BE I JJEH AJ:;Rü'l' H lAN GU L A'r l ü N 'fo 1 00 % S 0 L L Ge odät i s che Dat e n u n d H i l f sdat e n Bünd e l au s gl e i ch Al tp as spunkte ( te rr e st ri sch oder photogr amme t r i sch ) Ein z e l m ode l l au sgl e ich N eup as spunk t e ( sp e z i e .i l für di e se Ar be i t ) ve r b e s s e rte Me s swe rte ve rb e s s e r t e .__... M e s sw e r te (I ) °!o ! Se k t i on s au sgl e i ch Hil fsdaten: APR Hori zont b i l d St at o skop S t r e i fenp o l y n ornausgl e i ch N e b e n b e dingungen ve r b u s i:; e rte M e s sw e rt e S t re cken Az im ute Höhenw inKe l Hohengl e i chen . D a t e n e rf a s s u n g B I L DK O O R D I NA T E N ;.., +' U1 H 1 CO ,..... .... 1 :-. ::) X: __, .:::: H ") './) :::::> ...::j ::... z :u ::--< q .D .0 Geme s s e n mi t Verbesserung b e l i e b i g e n Kornparatoren Ergänzung Z.B. +' -.n TH : STK ,,,. Q) · rl '.!) -0 -:j H ., '.)) 'll "" :U "::l ---' '.l' . ;::: ..s::: :U () 1 LJ G em e s s e n m i t bel i eb i g e n p MI TTELUNG M O D E L L K O OR D . Kontrolle V e rb e s s e ru n g ...... ,,,. An a l o g g e rä t e n E rg ä n zung ( PR Z ) nach Schenk u . M e i xn e r t- o. blocks ..... S E K T I ONEN oder Subblocks M o d e l l k o ord . H '"" - ;::: '.<:) ·:l) ·rl 0 .D ;.., ;:.., +' (j) ::.::: ;> 0 -:... 0 Q) '.lJ ;.., a:i -:! ·rl :::s q ;::: \/ S T R E I F EN K O OR D . Geme s s e n m i t b e l i e b i g en U n i ve rs a l g e r ä t e Z.B • BAEV : A 7 81 . X V Z ...... / U' X y z 81 . X y z A US G L E I CH X V z 81. X Y Z n a c h Ebnerl'll e i n Str. S T R E I F EN )\ A U S GL E I CH ( Sp l i ne S E K T I ON E N M i t t e l un g K o n t ro l l e V e rb e s s e ru n g Ergänzung ( ev . PR Z ) B e re i n i g t e S tr e i f e n k o o r d S U B B L OC K AUS G L E I C H E I N Z E L M OD E L L Cl ;;:) '.oD :;:; ;:::: ::l (!) -0 --i ::.::: ---i Str. Str. .... , B e reini g te :1) '.]) (0, 0) Sub- B ÜN DE LAU S G L E I C H S E K T I ONEN Q) Q p oder B e r e in i g t e B i l dk o o r d . ..c: ---i () --i ;(lj 0 ::.::: ;:::: (l) lf"\ . M i t t e l ung Kontrolle QJ tj ;;:: m .., !:lll --i 0 'H JJ .D Datenausgl eich T R I P LE T S :::l z ·'.::) H -.... -, .:; ::::; ::_:, z; D a t e n k om p r i m i e ru n g ;..; :::s +' H H D a t e nb e r e i n i g u ng p • oder P o l y nome ) X V z 81. X V z Str. Subblocks S TR E I F E N - X V z AUS G L E I C H ( Po l y n ome e tc . ) Str. 81 . X V Z X V Z \ - '::J ' • 1 - BIL .uKOO R u I N A'ü•;NJviE::>SU N G Abb . 6 y' 1 79 Sp ac e - up t iK-W IL D x' y' J0y x' y• ~ IJ V e rgl e i ch Me s sung von : Monokomp ar CLt o r ~ IJ ':J ' Be i sp i el e : : Punktmarki e rung W I L D STK 1 S t e re ok omp arator „ x' y' px py x' y' x 11 '°" x' Zl HSS PSK 2 St e r e ok omp arat o r xu Monokornp ara t o r S t e r e okomp arat o r i n al l en Bil d e rn nu r i m Jlll i tt e l b i l d de r l<'ol gemodel l e Me s sung b i l dw e i s e m o d e .i. l w e i s e .Punktnumm e rne in b i l dw e i s e m o de l lw e i se b i l dwe i s e mudel lweise stellung am Re gi s t r i e rge rät Rahmemnarkemme s sung y" b i l dw e i se oder 1 "-.ll V - A b b . '( z M e s sung u e r Nl o de J. l k oordinaten am W ILD A 7 ( ohne B as i swe chsel ) W IL D A 8 WILD A 1o Z E I S 0 J:ll animat J 1NA 'f op oc ar-L Komp arat o re n Ve rgl e i ch 1 . Me s sung Anal ogge rä t e Am n i c h t o ri en t i e r t e n M o d e l l ans t rena gend e r Am fäl l t we g , dah e r schn e l l e r e r forde r l i c h 3 . Ab s olute Orient i e rung n u r m i t ange schl o s senem Re chne r m ög l i ch ge s t at t e t Pas spunktkon t r ol l e vor der Me s sung 4 . Genauigke i t weniger mechani sche Fehl e r qu e l l e n 5 . P r o j ekt i on s zent ren e rge b e n s ich rechne ri sch v on s e l b s t 2 . Rel at i ve Orient i e rung 6 . Arb e i t sge schwin schne l l e r b e i w e ni digk e i t g e n Punkten p ro Mo dell orient i e rt e n Modell angenehm e r und schnel ler ve rl angen zusä t z l i chen Me s s - und eventuel l Re chenaufwand schn e l l e r b e i v i e l e n Punkten p r o Mode l l - Ab b . 8 • Ab s olute Einzelmodel lme s sung i st nicht e r forde r- Orient i e rung l ieh , kl affen minimie rt 2 . Anschlu s s - 3 . Fehl e rthe o r i e 4 . Geräteaufwand 5 . cp - STRE H'ENKOORJJINA'r.h:NMESSUNG Ve rgl eich 1 181 U eb e rt r ag dah e r schne ll e r , w e rden rechne ri sch S t r e i fenmodellm e s sung e rm ö gl icht s o f ortig-e Pas spunktkontr o l l e Verl angen Glät tung Geräte feh l e r s ind Fehl e r wiederh o l e n s i c h m odellwe i s e gle i ch nach j e dem zwei t en Modell i st ge ringe r i s t höher P ro j ekt i on s z entren oder Kreuzpunkte e rfolgt im Gerät . s ind zu me s s en - 182- 1l1REN JJDISKU 0:.:i lüN Z U H .t\.8.Hü'l' lUANUU.uA'.i.' I ON Ab b . 9 Ur sache V o rb e r e i t un g s aufw and B i l dk o o rd inaten- M o d e l l k o o rdinaten- St re i fenk o oruiua ten - ME!:ISU N G Genau i gk e i t G e rä t e k o s t e n Me s s ge s chwin d i gk e i t O r i e nt i e r ungs zeit U n i ve r s al i tät b e o b ac h t ungs qual i t ä t Sup e rweitwinkel 30 C lll N o rrnalwinkel 1 1 1 2 2(3) 1 3 1 2 1 2 3 3 1 1 .:5 1 1 1 1 3 1 1 3( 1 ) 6 0 cm Schmalwinkel (1) 3 3 j .Oie Bil dk o ordinatenme s s ung nur für nume ri sche Ph ot ogra.nune t r i e mit wenige r Punkten p ro M o d e l l für h ö c h s t e Uenau i gk e i t s an s p rüche auch für Sat e l l i tenpl at te n und and e r e Sond e ranwendungen D i e Mode l l k o o rd in at enme s sung fü r auch nume ri s c h e Photogramme t ri e m i t vi e l en Punk ten p r o M o d e l l - Ab b . 1 83 KOEF'l!'I Z IEN 'l' B N V E HGL.!!: ICH zu 1o - Vßll.:;)C H H „ lJENEN ME'l'HOvEN DER IC HU N G . P OL Y N OMIAL EN A..b:ROT RIANG ULAT ION SAU SGLE ti.X = 6.X + iil a. s s s t ab + l:!.Y + 0 = l:!.Z = M e thode BABV TH 1 LAN G BAEV 1 KU RZ BAEV TH 2 l:!.Z 0 6.X = l:!.X l:!.y :::t 0 = ti.z 0 ÄX = ÄX ÄX :::t ÄX ti.y = eyo 0 WEELE 6.Y S'l' E '1' - TEN l:i.X ZYCKI = :::: .6.Z Ay :::: Ay = AZ .o.x = b.X Ay :::: Ay = .o.z .o.x = AX Ay ::z ö.y t:.z = b. Z 0 0 0 .0.X ax :: t.X ÄZ FORMEL 20 .o.y Ay ::: Ay b.Z Z AR- o .o. z = A Z .6.Z GRNv,A- 0 0 ÄX = t.X DEF KY X 2 a X b a X -a cp 2 x3 3 c X c b X - a X b cp b - c X }(. cp X a b ö.y = ö.y }(. }(. 0 -a -b l:!.Z = ö.Z 0 cp cp van SCHW I - 0 ö.y l:!.Z = .0.Z de r + Au f b i e gung X 1 ÄZ TH l:!.y + Az imut 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 a X b a }(. -a cp b a lt b -a -b a b <p cp X -a b X }(. cp -b a X b cp X b a tt y tt y -a b q> a X - cp b X a b H.y }t.y -a -b cp qi 0 a m b 0 a H. b 0 }(. -a cp m }<. -b <p 2 -b -a -a }(. }<. x a a y a w -a xy b y b w X -b X. y a w y b w b c c -c m lt q> b y b w c c y <p c y y c w b cp a y b a b 'P y b a w b w a y a w m a a b a b a „b y - <p w y 'P w a y b a b y m. b y b w -b -a }t.X H.X a y a w -a }t.X a y a w b y b w -b -c J.i.X H.X b b y w -b -a }(. }(. m a a w b m b w c c Cf' c y cp -c -b -a H. }(. }(. a m c -c -b -a w w w w c X Z -c -a -b w w w w c 2 xz z y a w q> + Ma s s s t ab X y y a }(. b m + Ve rwi n dung -b -a r<.x ><.x X + V e rwindung M a s s s t ab a -b a m + Au f b i e gung A z imu t y w cp cp -b -a w w a m b m c y -c w c y Abb. 1 1 - 1 .5 E I N :3 'l'R l l"l NAU ..iGLE ICILiLßHHPROGH.A.i'iuVl E ingabe der Maschi nenkoordi naten P rü f e n u n d M i t t e l n " I s t Ko o rd . " Eingabe der Landes koordina ten T r a n s f o rma t i on d . Landeskoordinaten ins Maschinenkoor d . " S o l l K o o rd . " S y s tem K o r r e k t u r der Auf b i egung des S trei fens ( l i n . o . qu a d r . ) A b s p e i c h e rn auf Magnet bä n d e r :: .'') " Letzte nein S treif ·a D a t e nü b e rg a b e 2 . P r o g r amm_ __J - 1 85- Ab b . 1 2 Aufbau d e r F e h l e rg l e i c h u n g sm a t rix ( j e n a c h g e wä h l te r M e t h o d e ) A us g l e i c hung nach " kl e i ns t e n Quadra t e n " m i t t e l s ' LLSQ ' V e r b e s s e rung d e r p ho t . Koor d . ( j e n a c h g e w . M e th o d e ) B e s t i mmung d e r v e r b le i b e n d e n R e s t f eh l e r ( SOLL - I S T ) A u s g a b e d e r p h o t . K o o rd . d e r F u n k t i onspunk t e i n s M a s c h in e n s y s t em + z u g e h tlr i g e Res t f eh l e r E v e n tu e l l E l i m i na t i on v o n F u nk t i onspunk t e n mi t " z u g ro ß e n " R e s t f eh l e rn aus z u s c h e i d e n d e Punk te g ef u n d e n ja N e u e rl i c h e r Aus g l e i c h ohne d i e f e hl e rh a f t e n P u nk t e - H fü Ab b . 1 ) �---- ja nein Aufb e r e i t u n g d . Hil fsdaten R ü c k t r a n s f o rma ti on i n s Landes k o o r d i n a t en sy s t . B e re c h n u n g d e r b ar . N i v e a u fläche B e s t i mmung d e r Restfehler im L a n d e s k o o r d . S ys t . Umwa n d l u n g d e r Hilfsdaten in " H ö h e n p a ß p u nk t e " Ausgabe aller Punk t e i m Land e s s y st em m . R e s t f e h l e rn nein E N D E - 1 87- Abb . 14 Zur Lösung ei nes Uberbestim mten Gl eichungssystems . n n m p n A 0 1_ _ _ _ _ _J l n n NG LITERATU R BREYER E . : Ausg l eichung photogrammetrischer Streife n . D i pl omarbeit T H Wien , 1 972 GOLUB G . : Numerical methods for sol ving 1 inear l east square probl ems . Numerische Mathematik, 1 965 , 206 - 2 1 6 . SCHMI D P . : Programm fUr Ei nzelmoclel l tri a ng u l ation a n der Mittl eren Datenverar beitungsanlage Phi l i ps P 352 . D i pl omarbeit T H Wien , Manuskript, 1 973 . T I E NS TRA M. : A method for the cal cu l ation of orthogonal matrices and its oppl i ca tion to photogrammetry and other d i sc i p l i nes . Dissertation, TH Del ft, 1 969 . WALD HÄ USL P . : Funktiona l e Model l e der Stre i fe n - und Streifenbl ockausgl ei c hun gen mit e i nfa c h en und Spl i ne-Po l ynomen für bel i eb iges Geländ e . Manu skri pt, 1 973 . - 188 - . · Geow iss . Mitt . 1 1 973 ' 1 8 9 204 - DAS SPANNUNG SFELD DER ERDE von E . B rückl (Vortrag gehalten am 1 6. Ma i 1 97 3 im Rahmen de s Koll oquiums der As sist enten der Studienrichtung Vermes sungswe sen) Dipl . Ing . Dr . Ewald B rückl , Hochschulas s istent am Inst itut für Geophysik , Te chnische Hochs chule in Wien 1 040 , Gußhau sst raße 27 29. - 1 - ZUSAJV.IMENFASSUNG Mit dem Spannungs feld der Erde werden wir in mannigfalt iger We i se konfront iert . Aktue lle Auswirkungen s ind die Erdbeben , Hebungen , Senkungen und Vers chiebungen von Erdkrustent e ilen und der Geb irgs druck in künstlich ge s chaffenen unt erirdischen Hohlräumen . Sichtbare Spuren des Spannungsfelde s t reten uns in den Verfaltungen der Ge steins s chichten und in den Klüft en entgegen . Zeugen für die Wirksam keit des Spannungsfel des gl obalen Ausmaßes s ind die kont inentalen Geb irge , die Grabenbrüche und die mittelozeanis chen Schwellen . B i s heute können Spannungen im Gebirge nur durch den Umweg über Verformungsme ssungen best immt werden . Bei den am häufigsten ange wandten Meßmethoden wird die elast i s che Ent spannung an B ohrkernen geme s sen . Als erste s ges iche rt e s Ergebnis ze igten diese Mes sungen ho he horiz ontale Spannungen in kont inentalen Platt formen . B e i der Interpretat ion de s Spannungsfelde s der Erde gelangt man zu e iner Eint e ilung in gravitat ive Spannungen , t ekt onis che S pannun gen und Res t spannungen . Die gravitat iven Spannungen würden für s ich allein wirkend e ine hydro stat ische Druckvert eilung herbe iführen . Die t ekt onis chen Spannungen s ind für Geb irgsb ildung und Kont inentaldrift verantwortl ich und s ie s chöpfen ihre Energie aus dem Wärmeres ervoir des Erdinneren . Re s t spannungen s ind von frühe ren t ekt onischen oder gravitat iven B elastungen im Gest ein gespeichert e Spannungen . - 19 1 DEFINITION DES SPANNUNGSFELDES B evor wir über da s Spannungsfeld der Erde sprechen wollen wir uns den physikalischen Begriff " Spannungen" genauer vor Augen führen . Eine Spannung ist definiert als e ine Kraft pro Flächene inhe it . Die Kraft , die auf e ine Fläche wirkt , kann in e ine Normal - und in zwei aufe inander senkre cht stehende Tangent ialkomponenten z erlegt werden . Ent sprechend dieser Zerlegung spre chen wir auch von Normal- und Tan gent ial s pannungen . B e i den Normalspannungen kann e s s ich um Zug oder Druckspannungen handeln , die Tangent ial spannungen werden gele gent lich auch als S cher- oder Schubs pannungen b e z eichnet . Durch e ine Normalspannung und zwe i Tangent ial spannungen können wir die Spannungen , die auf eine Fläche mit e iner belieb igen Flächen normalen wirken , beschreiben. Um den gesamten Spannungezustand zu b e s chreiben ordnen wir j eder durch die drei Raumrichtungen a l s Flächen normalen gekennze ichnet en Fläche eine Normal - und zwe i zu den beiden übrigen Koordinatenachsen parallele Tangent ial spannungen zu . Die se neun Größen bilden den Spannungstens or . Tyx Txy Txz ay Tyz "iz y Das Symbol Das Symbol a bedeut et e ine Normalspannung , der Index ihre Richtung . T wird für die Tangential spannungen verwendet , der erste Index gibt die Richtung der Flächennorma.le an , entlang der die Tan gent ial spannungen in der durch den zwe iten Index gegebenen Richtung wirken . Aus den Gle iohgewioht sbe dingungen für die Drehmomente folgt Tx y Tyx Txz Tzx Tyz """' Der Spannungst ensor ist s omit symmetri sch und e s s ind nur 6 unabhän gige Grö ßen zu s e iner Be s chre ibung notwendig . B e s onders ans chaul ich wird der Spannungst ens or durch die Trans format ion auf da s Hauptachsensyst e m . In die ser Darstellung ver s chwinden s ämtl i che Tangent ial spannungen und der ge samt e Spannungs zus tand wird durch die Normalspannungen in Richtung der dre i auf e inander s enkre cht s t ehenden Hauptachsen b e s chrieben . B isher haben wir die Spannungen in e inem Punkt des Me diums b e sprochen . Betracht en wir den Spannungst ens or a l s Funkt ion de s Ort e s , dann spre chen wir vom Spannungsfeld . AKTUELLE WIRKUNGEN DES SPANNUNGSFELDES Am 1 6 . April 1 972 um 1 01 0h ers chütt erte da s wahrsche inlich st ärk ste Erdbeben die s e s Jahrhundert s den Osten von Österre ich . Da s Epi zentrum lag im Ra um von Seebens t e in und Pitten , südl ich von Wiener Neustadt . In einem Gebiet von 1 00 km2 Ausdehnung e rre icht e die Beben intens it ät den Grad 7 na ch der Mercalli-Sieberg Skala . Zwei alte Ge b äude stürt zten e in , Kirchtürme wurden bes chädigt , Ste inmauern er lit t en klaffende Ris s e , Giebe l und Schornst e ine fielen auf die Stra ße . I n den Wohnungen öffneten s ich Kast entüren , Ge s chirr und Gl äser zerbra chen in den Schränken , Va sen und Bücher stürt zten von den Re galen . Noch in der 6 0 km ent fernt en Bunde shaupt stadt konnt e e ine B ebenin tens i t ät vom Grade 6 b e obacht et werden . Die auffäll igst en Schäden waren der Abs turz e iner Ballustrade vom Universität sgebäude und da s Abbre chen de s Turmkreuze s von der St . Brigitta -Kirche . Die B odene r s chüt terungen l ös ten unt e r den Mens chen t e ilwe ise e ine panikart ige Flucht aus den Wohnhäusern und Kirchen aus . Da s Ausmaß der B odenb e wegungen wurde von den S e ismographen der Zent ralanstalt für Met e oro logie und Geodynamik auf der Hohen Warte geme s sen . Der größte Aus schlag de s Fundament e s aus s e iner Ruhelage betrug dort 2 , 43 mm . Die Fühlbarke it sgrenz e de s Bebens lag im Süd-We sten b e i Klagen furt und Villach , im We s t en bei Zell am See . B e s onders stark war die Ausbre itung de s B ebens nach Norden . Neben vielen Meldungen aus der - 1 93 - T s che choslowake i langt en über 2 000 Wahrnehmungsmeldungen aus der DDR und im bes onderen aus Dre s den ein . Mit dem Erlebnis e ine s Erdbebens werden wir Zeugen der st ändigen Wirksamke it de s Spannungsfelde s der Erde . Der Zusammenhang zwischen Erdbeben und Spannung sfeld s oll kurz erl äut ert werden . E in B eben kann als Bruchvorgang in den oberst en Schicht en der Erde ge deutet werden . Um einen Bruch hervorzurufen , müs s en Kräfte im Erdinneren wirksam sein , die die Ge ste insmas sen e iner Bela s tung aus s e t z en und Spannungen hervorrufen . Die s e Spannungen deformieren die Ge steine bis deren Fest igke it üb ers chrit ten wird . Es kommt zum Bruch und die aufge spe ichert e Energie wird in Form se ismis cher Wellen ab ge s t rahlt . Diese We llen werden bei ausre ichender Energie als Erdbe ben an der Erdoberfl äche wahrgenommen . Wegen de s soeben beschriebenen engen Zusammenhange s von Erdbeben und Spannungsfeld erhalt en wir aus dem Studium der Erdbeben wert volle Aufs chlüs se über da s Spannungsfeld der Erde . Von b e sonderem Int ere s s e s ind dab e i die Vert e ilung der Erdbebenherde , da s Ausmaß der fre iwerdenden Energie und die Ab strahl charakterist ik der s e ismischen Energie . Vom t ägl ichen Leben de s Mens chen unb emerkt , ab er mit den verfe i ne rt en Me thoden de s Geodät en me s sbar , s ind langsame Hebungen und Senkungen von Erdkrustent e ilen , die da s Ausmaß ganzer Länder oder s o gar Subkont inent e erfas sen . Im Durchs chnitt werden B ewegungsraten von 5 mm pro Jahr beoba chtet . Die grö ßt en Hebungsbeträge werden in Skan dinavien und Nordame rika mit 1 0 mm pro Jahr geme s sen . Teile von Frankreich we isen den größt en Ab senkungsbetrag mit 2 6 mm pro Jahr auf . In Öst erre ich ergab der Vergl e ich zwischen mehrmal s im Tauern tunne l durchge führt en Nivellement s e ine Hebung de s Südportales gegen üb er dem Nordportal um 7 , 8 mm in den let z t en 2 0 Jahren . Nicht nur Hebungen und Senkungen s ondern auch horiz ontale Ver s chiebungen können durch ge odät i s che Me ßmethoden erfaßt werden . Ein b e s onders int eres sant e s Geb iet ist hierb e i der B ere ich um die San Andre as Verwerfung in Ka lifornien. Die San Andrea s Verwerfung t rennt mit e iner Länge von über 1 000 km die nordame rikanis che Platt e von der pa z ifischen . E e im Erdbeben von San Franzisco im Jahre 1 906 ve r s choben s ich die gegenüberliegenden Krustente ile ent lang e iner Strecke von 400 km bis zu 6 m Die sem und ähnlichen bei Erdbeben auf t re t enden Rucken überlagert s ich e ine kont inuierl iche Krie chbewegung von etwa 5 cm/Jahr . E in we it erer akt iver B ere ich i st die Mit telat lant ische S chwell e . In Island , e iner auf die ser Schwelle gelegenen Insel wurden Dehnungs beträge von 1 cm/Jahr geme s sen . Dem Tunnelbauer und B ergmann s ind die Wirkungen des Spannungsfel de s der Erde unt er dem Namen Gebi rgsdruck aufs engst e vertraut . Beim Bau von St ollen , Schächt en und Kavernen tre t en durch die t e chni s chen Eingriffe Spannungsumlagerungen im angrenzenden Fel s auf . Das Geb ir ge drängt von allen Seiten in den künstl ich ge s chaffenen Hohlraum . E s ent steht eine Aufl ockerungsz one und e s müs sen gee igne t e t e chni s che Maßnahmen getroffen werden , dem natürl ichen Streben de s Geb ir ge s , den Hohlraum wieder zu s chlie ßen , entgegenzuwirken . Für die richt ige Anwendung die ser Ma ßnahmen ist dab e i die Kenntnis de s Ver hältni s s e s von Seit endruck zu Vert ikaldruck be s onders wicht ig . Neben die sem allmählichen Here indrängen de s Geb irge s in den künst l ichen Hohlraum kommt e s auch zu pl öt zl ichen Entladungen der durch den t e chni s chen Eingriff induz ierten Spannungen . Es s ind die s die B ergschl äge , bei denen , oft durch e inen Knall begleit e t , Fel s plat t en in den unt erirdischen Hohlraum here inbre che n . Ein Bergs chlag kann als ein Erdbeben im kle inen aufgefaßt werde n . SICHTBARE SPUREN DES SPANNUNGSFELDES DER ERDE Die s ichtbaren Spuren de s Spannungsfeldes der Erde finden wir in den Verformungen der Ge s t e ins s chicht en . Obwohl in der Natur alle Über gänge beobachtet werden können , wollen wir e ine Eint e ilung in b ild same und in bre chende Verformung vornehmen . Am augens cheinl ichsten ze igen s ich uns die bil dsamen Verformun gen in der Ausb ildung von Flexuren und Falten . Be im näheren Studium der Falten gelangt man zu e iner E int eilung in vers chiedene Falt en typen , die durch b e st immt e ge ometrische Eigens chaften gekennze ichnet sind . Die Abb ildungen 1 und 2 ze igen e inige Be ispiele hiervon . - 195 - Um die Ausb ildungs form der Falten mit dem Spannungs feld , durch das s ie ent standen s ind in E e z iehung zu s e t z en , wurden s owohl re chneris che , als auch experimentelle Unt ersuchungen vorgenommen . Als e infachste s Mo dell für die re chneris che Erkl ärung von Falten b ildungen kann die elastische Platte , die in e in viskö s e s Medium e ingebettet ist , ange sehen werden . Die s e s Modell e rgibt e ine durch E e obachtungen b e s t ät igt e E e z iehung zwischen der Mächt igke it der ge falteten S chicht und der Wellenl änge der Falt en . E ine Erwe iterung er fuhr diese The orie durch die E et rachtung von Schichten mit stark un terschiedl icher Visko s it ät und schl ießlich durch die Unt ersuchung e i ne s anisotropen viskös en Mediums . Während die re chnerischen Ans ät ze zume ist auf kle ine Verformungen begrenzt bleiben , eröffnen Modellversuche die Mögl ichke it , die spe z iellen Ausb ildungs formen der Falten in Abhängigke it von den Ma t e riale igens chaften und den aufgebrachten Spannungen zu studieren . Hierb e i ist e ine ausge ze ichnete Übereinst immung zwischen Modell und Natur erz ielt worden . Zeugen der bre chenden Verformung , die die Erdkruste erlitt en hat und noch immer erle idet finden wir in den Klüften . Ihr Größenbere ich re icht von fe inen Ris s en im Gestein , die nur b e i näherem Hinsehen e rkennbar sind und deren Ab stand vone inander manchmal weniger als e inen Zentime t er beträgt , b i s zu gro ßen St örungen de s Geste insver bande s , die auf Luftbildern oder Satellit enb ildern erkennbar s ind . Ee i s piele von Klüft en sind in Abb . 3 ge ze igt . Alle die se Klüft e , Versetzungen , Verwerfungen und Störungen s ind als Erüche de s Ge steins oder ganzer Erdkrustenteile unt er der E elaetung de s Spannungsfelde s zu verst ehen . Ihr Ent stehen kann zume ist durch die Mohr ' sche Eruch the orie bes chrieben werden . Die se The orie stellt e ine Verb indung zwis chen den räuml ichen Winkeln zwe ier zur gle ichen Z e it ent stande ner konjugierter Kluft e charen und der Orient ierung der Hauptachsen de s sie erzeugenden Spannungsfelde s her . S ie hat in vielen Lab ora t oriumsuntersuchungen ihre E e s t ät igung ge funden . S o klar die E ru.chbedingungen im unge st örten Ge stein bere it s for mul iert s ind , so s chwierig wird die Analyse der Vielfalt von Klüft en , die durch fort s chre it ende De format ion und die B eanspruchung durch ver schie dene Spannungsfelder ent st ehen . - • vu - S ichtbare Spuren de s Spannungs felde s der Erde gl obalen Ausma ße s finden wir in den Grab enb rüchen , den kont inent alen Fal t e ngebirgen und den mit t e l o z eanis chen S chwe llen . Ein Verst ändnis der zusammen hänge zwis chen die sen S t rukturen l i e fe rt da s Konz e pt der Platt entek t onik . Die Vors t e l lungen der Platt e ntekt onik ent standen aus der Er kenntnis , da ß s ich die t ekt oni s che Akt ivität auf die s e rela t iv s chma len S trukturen b e s chränkt . Auf die s e B ereiche konzent riere n s ich auch fa st aus s chl ießlich die s e i smische und vulkani s che Akt ivit ät . Man nimmt an , da ß die s e akt iven Gürt e l durch Relat ivbewegungen von ver hältnismäßig wenigen , gro ßen s tarren Erdkrustent e ilen verursacht wer den . Da s B e obachtungs ma t e rial , das zum Konz e pt der Platt entekt onik führt e , l i e fert e da s Studium der Erdbeben , die Pal äoma.gne t ik , T i e f seeb ohrungen und ge ologi s che und kl imat i sche Korre lat ionen übe r Kont i nent e hinweg , wie s ie b e re it s ALFRED WEGENER vorgenonim.e n hat . MES SUNGEN DE S SPANNUNGSFE LDE S Wir hab en b i s j e t z t e ine Fülle von Naturers che inungen kennenge lernt , aus denen wir Rücks chlü s s e auf die B e schaffenheit de s Span nungs felde s der Erde z iehen können . Ke in e inz ige s Phänomen abe r er laub t uns e ine direkt e B e s t immung der Größen , die da s Spannungs fe l d charakt eri s ieren . E s b e s t eht s omit der Wuns ch , das Spannungsfeld di rekt durch Me s sung zu b e s t immen . Zwe i prinz ipielle Ers chwernis se ge genüb er der Me s sung ande rer ge ophysikal i scher Fel de r , wie etwa dem S chwerefeld oder dem Magne t fe l d , t re t en uns bei der Me s sung de s Spannungsfelde s entgegen . Erst ens müs sen wir in e inem Punkt der Erd krust e zur vollen B e s t immung de s Spannungsfeldes s e chs unabhängige Größen me s s en . Zum zwe i t en s ind die Spannungen an da s si e b eherber gende Me dium gebunden und können im Außenraum nicht b e obacht e t wer den . Wir müs s en uns zur Me s sung also in das Innere de s Geb irge s b e geben . In den l et zten 1 5 Jahren wurden Verfahren entwickelt , die die Me s sung de s Spannungs felde s in B ohrl öche rn mögl i ch ma cht en . Die Me s sungen b eruhten auf dem Prinz ip , daß Spannungen in dem von ihnen er fa ßt en St offen Ve rformungen hervorrufen . Wird e ine unt e r Spannung s t ehende Ge s t e insprobe durch e ine Kernb ohrung aus dem Geb irgsve r - 1 97 - band herausge l ö s t , wo wird sie vom E influß des Spannungs feldes b e fre it und hat da s B e s t reben , die erl itt enen Deforma t i onen wieder rückgängig zu ma chen . Die b e i der Ent s pannung auftret enden Dehnungen können geme s sen werden und daraus kann auf die im Ge s t e insverband he rrs chenden Spannungen ge s chl o s sen werden . Von gro ßer :B e deutung b e i . die s e m Me ßve rfahren ist aber d i e Kennt nis de s Formänderungsverhal t ens der Ge ste ine . Je na ch Ausma ß und Ge s chwindigke it der :B eanspru chung z e igen die Ge s t e ine ela s t i s che s , pla s t i s che s oder auch vis kö s e s Verhalten und wir nennen die Summe die ser E igenschaften die Rhe ol ogie der Geste ine . Der Meßvorgang der Spannungen ze igt uns al s o , daß wir zur Erfor s chung de s Spannungsfeldes der Erde auch die Rhe ol ogie der Ge ste ine und de s Geb irge s erforschen müs s en . Kenntnis vom Spannungsfeld der Erde können wir nur durch den Umweg über die Rhe ol ogie erlangen . Die s e s Prinzip gilt auch für die Int e rpreta t i on aller auf da s Span nungsfeld zurückführbaren Ers che inungen . I m Rahmen de s Internationalen Ge o dynamik Pro j ekt e s werden vom In st itut für Ge ophysik der Te chni s chen Hochs chule in Wien Spannungs me s sungen durchgeführt . Die dab e i angewandte " Do orst opperme thode " s oll nun näher b e s chrieben werde n . Von e inem St ollen aus wird mit Diamantb ohrkronen e in Loch gebohrt , da s b i s üb er den da s Spannungsfeld verfäl s chenden E influß de s S t o l lens hinaus re i cht . In der gewüns chten Tiefe wird der :B ohrlo chgrund mit ent spre chenden Kronen gegl ät t e t . S o dann wird mit e inem E inbau werkz eug die Me ßzelle - der " Do orst opper " - in das :B ohrl o ch e inge bra cht und am geglät t e t en :B ohrl o chgrund angeklebt . Während die s e s Vorgange s i s t der " Do orst opper" über e ine S t e ckverb indung und e in Kabe l mit e iner Me ßbrücke verbunden . Na ch Erhärt en de s Klebers wird für die dre i in der Me ßzelle enthaltenen Dehnungsme ßstre ifen e in Nullabgl e i ch durchgeführt . Die S t e ckverb indung zum " Do orst opper" wird ge l ö s t und E inbauwerkz eug und Kabe l werden abge z ogen . Dana ch b e ginnt da s Überkernen . Hierb e i wird der Kern , an dem der " Do orst opper" kl eb t , aus der Eins pannung im Geb irge herausge l ö s t und es t rit t e ine Ent spannung e in . Mit Hilfe de s Kernrohre s wird der Kern aus dem B ohr loch heraus geholt . Die S t e ckverb indung zur Me ßbrücke wird wie derher ge s t ellt und der B e t rag der durch die Ent spannung erfolgten Dehnung de s Kerne s wird geme s sen . Mit Hilfe der ge s ondert zu best immenden elastischen Konstanten können aus die sen Dehnungen die Spannungen bere chnet werden . Zur voll s t ändigen Best immung de s Spannungstensors sind Me s sungen in dre i vers chieden orient iert en Bohrlöchern notwen dig . In Abb ildung 4 s ind B ohrkern , "Doorst opper" -Me ßzelle und Ein bauwerkzeug ge z e igt . ERGEBNI S SE DER SPANNUNG SMES SUNGEN Me ssungen de s Spannungsfeldes sind bisher vor allem in Skandina vien , Nordamerika , Südafrika und in der Sowietunion durchgeführt wor den . Das Ziel der Messungen war zume ist die Klärung bergmännischer und fel sbaulicher Fragen. Betrachtet man j e doch die Gesamthe it die ser Me s sungen aus ge ophysikalischer S icht , so ze igt sich al s erstes ge s ichertes Ergebnis die Exi st enz unerwart et hoher horiz ontaler Druck spannungen in alten kontinentalen Plattformen . Die se betragen an der 2 Oberfläche im Mittel 90 kp/cm und s ie nehmen mit der Tiefe stärker zu , als man es auf Grund der Überlagerung annehmen würde . Die Haupt achsen de s Spannungstens ors s ind entweder senkrecht oder parallel zur Erdoberfläche orient iert . Die s be sagt , daß in vert ikalen Ebenen ke i ne vert ikalen Tangent ial spannungen und in horiz ontalen Ebenen über haupt ke ine Tangent ial spannungen vorhanden s ind . Da die be iden hori z ontalen Haupt spannungen oft jedoch s ehr unters chiedlich s ind , tre t en oft sehr große horiz ontale Tangent ial spannungen in vertikalen Ebenen auf . Gegen die Erdoberfläche gene igt e Haupt spannungsachsen findet man in den Randgeb ieten der kont inentalen Platt formen . Entgegen geolo gisch begründet en Erwartungen wurden auch in Island und im B ere ich de s Osta.frikanisohen Grabensyst ems horiz ontale Druckspannungen ge me ssen . Trotz der vielen , bereit s vorl iegenden Me s sungen bedarf e s noch vieler weiterer Arbeit , um zu einem globalen Überblick über aktuelle Spannungen in der Erdkruste zu ge langen . Eine Favorisierung der Kon trakt ionsthe orie der Erde auf Grund der vorl iegenden Dat en s che int noch verfrüht . - 1 99 - INTERPRETATI ON DES SPANNUNGSFELDES Die s chwierigst e , aber auch intere s sant e s t e Frage ist j ene nach der Herkunft und dem Ent s tehen de s Spannungsfelde s der Erde . Eine erste Ursache finden wir im S chwerefeld der Erde . Die Schwer kraft greift in j e dem Ma s s enpunkt der Erde an und ihre Wirkungslinie b e s t immt die Lotrichtung . Sie ist im we sentl ichen für den Überlage rungs druck in den St ollen der B ergwerke verantwort lich . Würde von heute an nur mehr die Schwerkraft auf die Erde e inwirken , so würde s ich ähnl ich wie in den Ozeanen auch in der Erdkruste e in hydrosta t i s ches Gle ichgewicht ausb ilden . Die Ze it , b i s dieser Zustand er reicht wäre , würde nur von der Fl ießbere i t s chaft des Geb irge s , als o s e iner Rhe ologie , abhängen . Der auf die S chwerkraft zurückführbare Ante il des Spannungsfeldes der Erde ist s omit s i cherlich von großer B edeutung . Er hat e ine ordnende und Unterschiede ausgl e ichende Funk t ion . Die Mannigfalt igke it der an der Erdoberfläche b eobachtbaren Er s che inungen kann er aber nicht erkl ären . Wollen wir die ge ologi schen Ere ignis se wie die Gebirgsb ildungen , das Aufreißen von Gräben und das Ause inanderfließen der o z eanis chen Kruste verstehen , s o müs sen wir das Wirken t ekt onischer Kräft e an nehmen . Das Energiereservo ir für dies e Kräfte b il det die Wärme , die im Erdinneren gespe ichert ist . Der Mechanismus , wie die Erde Wärme in B ewegung umset zt , ist bis heute unbekannt und b ildet den Ansat z punkt für viele Hypothesen . Wie die se Kräfte und das aus ihnen fol gende t ektonis che Spannungsfeld auch zustandekommen mögen , ihre Wir kungen in der geologischen Vergangenheit s ind uns allen s ichtbar und e s besteht ke in Grund , an ihrem We it erwirken in der Gegenwart zu zweifeln . Neben den gravitat iven und den t ekt onis chen Spannungen haben wir aber noch eine dritt e Komponente de s Spannungefeldes der Erde . Es s ind die s die Restspannungen . S ind im We chsel de s geologischen Ge s chehens Geb irgsmas sen e inmal gravitat iven oder t ekt onis chen Span nungen ausge setzt und hernach wieder entlastet worden , s o vermag das Geb irge die ihm aufgeprägten Spannungen nicht zur Gänze und sofort abzubauen . Es bleiben die Re stspannungen im Geste insverband zurück . Die ser S:pa.nnungsante il iet wieder ganz we s entlich durch die Rheolo gie d e s Geb irge s b e st immt . Die Re s t spannungen s ind s o zusagen der im Ge dächt nis de s Geb irge s zurückgeb l iebene Ant e i l frühe r e inma l wirk sam gewe s ener gravitat ive r o de r t ekt oni s cher Spannungen . - 20 1 - Abb il dung 4 13 ohrkern , "Doorst opper" und E inbauwerkz eug 13 or "1".'kern mit angekl eb t e m ":O oorst o-pper" - 202- Abb ildung Konjugiert e Klüft e 3 Dur ch Hangb ewegungen z er legt e r Kluftkörperverband 1 I\:> 0 w 1 - 204- Geow i s s. M i t t . 1 1 97 3, 20 5 - 2 1 6 ELEKTRONI SCHE BEREC HNUNGEN I M S T RASSEN BAU DURCH DEN G EODÄ TEN von G. Pa l fi nge r ( Vo rt rag geha l ten a m 6 . Jun i 1 97 3 im Rahmen des Ko l l oqui ums d e r As s i s tente n d e r Studi enr i ch tur1g Ve rme s s ungswesen) D i p l . - I ng. Ge r h a rd Pa l f i nge r, Hochsch u l a s s i s te n t am I ns t i tu t für A l l ge m e i n e Geodäs i e de r Te chn i sc hen Hoc hschu l e W i en 1 O'+O, G u ß ha us s t ra ße 27 - 29 ZUSAMMENFASSUNG Der S t ra ßenbau i s t eng ve r bunden m i t ve rmes s ungs techn i schen Arbe i ten. Der Geodät s te l l t P l anungsunte r l agen z u r Genere l len- und Detai l p l anung he r , a rbe i te t a n we s en t l i chen Schr i t ten der Entwurfsbea rbe i t ung m i t und i hm o b l i eg t sch l i e ß l i ch d i e Ve rfa s s ung von Te i l ungsp l änen z u r He r s te l l ung der G rundbuchso rdn ung nach Ba ua bsch l u ß. Di e Erfa ss ung von Ge l ändeda ten e rfo l g t noch we i tgehend nach den k la s s i schen Aufnahmeme t hoden. D i e En tw i ck l ung der e l ekt roop t i schen Entfe rnungsmes s e r sow i e der O r t hoprojekto ren e r öffne t Me ßme t hoden m i t hohem Automa t i s i erungseffe k t . Um d i e M ög t i chke i ten der EDV z u r Ausw e r t ung d e r Me ß da ten ra t ione l l e r nützen zu können, we rden d i e M e ß w erte a uf d i g i ta l en Da ten t rä ge rn reg i st r i e r t . Auch neue Verfah re n d e r Ge l ändebes chrei bung, w i e das d i g i ta l e Ge l ändemode l l , so l l en e i ne i n te g r i erte Da tenve ra rbe i t ung e r l e i ch te r n . Di e a n d i e Berechnungen a n s ch l i e ßende g raph i s che Da tenve ra rbe i tung m i t te l s a u to ma t i s ch e r Ze i c henmaschi nen hoher P räz i s ion i s t e i n w e i te res a k t u e l l e s Mi t te l zur Ra t i ona l i s i e rung. - ',J ü ( - E I NLE I TUNG Für den Ausbau und d i e Erha l tung des ös te rre i ch i schen S t ra ßenne tzes we rden du rch Bund, Länder und Gemei nden be t räch t l i ehe M i t t e l a ufge wende t . Durch zum Te i l zwe ckgebunden e Steuern , w i e di e Bunde s m i ne ra l öl s te ue r, w i rd de r dafür n öt i ge Abgabener t rag ges iche r t. Bis zum Z e i tpunkt de r Vo l l mo to r i s i e rung, e twa Ende d i eses Ja hrhunde r t s , w i rd m i t e i ne r we i teren S te i ge rung des S t ra ße n ba u s zu rechnen s e i n . I nw i e we i t de r I nd i vi dua l ve rkehr durch entsp rechenden Ausbau der Massen verkehrs m i t te l e inge s chränkt we rden w i rd, kann zu r Ze i t s chwe r a bge s chä tzt werden. Di e En tw urfs bea rbe i tung im Stra ßenba u i s t eng ve rbunden m i t ve rmes s ungs techn i schen Aufga ben. N i c h t z u l e t z t durch d i e o p t i ma l e E rfü l l ung di ese r Arbe i ten w i rd e i n exakter und ra t i on e l l e r Ab l a uf de r P l anung ge währ l e i s te t . Wesent l i che S ch r i t te bei d e r Entw urfs bea rbe i tun g s i n d unte r a n de rem die - E r s te i l ung von P la nungsgrun d l agen (P l äne , P rofi l e e tc. ) - Fes t l egung der Stra ßenachse i m G rund- u n d Aufri ß - E rdma s s ene rmi tt l ung - E rfa ss ung des G rundbuchs- und Katas te r s tan de s . Vor Baube g i nn e rfo l gt di e Abs teckung de r S t ra ß enachse nach Lage und Höhe. Daran s ch l i e ß t di e Ba uüberwachung und Bauabre c hn ung a n sow i e d i e He rste l l ung der G rundbuchso rdnung nach Bauabs ch l u ß, An a l l e n di esen Arbe i tsgängen ha t de r Geodät w e s en t l i chen Ante i l o de r führt e inze l ne davon a l l e i ne a u s . D i e momen tane Phase der Entw u rfsbea rbe i tung i s t gekennz e i chnet durch e i ne n s ta rk ve rmeh rten E i n sa t z de r E DV in Ve rbi ndung m i t a uto ma t i schen Ze i chenma s c h i nen hohe r P r äz i s io n . Dam i t w i rd e i n hohe r Ra t iona l i s i e rungseffekt e rz i e l t . D i e da,zu e rfo rde rl i che Softwa re i s t z u m Te i 1 e ra rbe i te t o de r wi rd l a ufend e n tw i cke l t. -?Oe- Auch n e ue Me thoden de r geodä t i schen Ge l ändeerfa ssung s i nd aufgrund i ns t rumente l l e r Entw i ck l u n ge n - e l e k troop t i sche Entfe rnungsme s se r ode r Orthoproj e k to ren - ans te l l e der b i sher i gen ge t re te n oder we rden i n ver me h r t e m Ma ße a ngewende t. Für den Geodäten bedeute t d i e s , s i ch l aufen d umfa ssend über den aktue l l en Entwi ck l ungs s tand a m Ge rätesekto r zu i n for m i e ren. Hiebe i i s t neben e in e r opt i ma l en Da tene rfassung be i i ngen i e urgeodä t i schen Mes s ungen oder photogramme t i schen Auswe r tungen e i ne EDV-ge rech ten Da tenaufbe re i t ung sehr wesen t l i ch. E RFASSUNG DER GEL Ä NDEDATEN D i e heute angewendeten Ve rfahren zur Ge l ändeerfassung s in d d i e Pho to g ra mme t r i e und d i e Tach yme t r i e . Se i de Me t ho den ges t a t te n e i ne inte g r i e r te Datenve ra rbe i t ung i m Zuge de r Entw u rfsbe a rbe i tung. D i e bekannten Ve rfah re n der photogra mme t r i s chen P l anerste l l ung m i t te l s Ana l ogge räten ( Stereoausw e r tegerä te ) e rge ben du rch Abfahren der Ste reomode l l e m i t e i ne r räum l i chen Meßma rke und angesch l o ssenem Ka r t i e rge rät Lage p l äne, Sch i ch tenp l äne, P rofi l e etc. Ve rbunden m i t L u f taufnahme Terre s t r i sche Vermes sung E DVA Te r re s t r i s che E rgtinzung P ro f i l e ----' S te rcoauswe r tung Sch i ch te n P rof i l e Koo r d i na ten EDVA Orthop roj e k to r Orthophoto Orthop ho topl an S t ri chp l an Abbi l dung 1 -209- tach yme t r i s chen E rgänzungsmessungen i st dam i t ein bew ä h r tes und ausgere iftes Auswe rteverfa hren gegeben. I m Zuge de r pho togramme t r i schen Auswe rtung i s t d i e Reg i s t r i e rung von Koo rdi naten und P ro fi l e n m ög l i ch. E i n ve re i nfach tes Ab l aufs chema zei g t Abbi l dung 1 . Der e i ge n t l i che Ausw e r t e vo rgang, näm l i ch das räum l i che Abtasten des Mode l l s , e rfo l gt durch e i nen Ope ra teur. Den ange s t rebten a u toma t i s i e rten Auswe rtevor gang e r m ög l i cht die Orthopho to te chni k . Dabe i w i rd da s Luftbi l d i n k l e i ne B i l dausschn i t te e i nge te i l t und st re i fen- oder zonenwe i se du rch d i ffe ren ti e l 1 e Entze r rung umge b i 1 de t. Im Gegensatz z u r g ra p h i schen Ausw e rtung nach Punkten und L i n i en e n t hä l t de r so ents tandene B i l dp la n d i e vo l l e Info rma t i on des Luftbi l de s . D i e H öhensch i ch te n ! i n i e n können i n Or thophotos e i nkop ie r t we rden, nachdem s i e en tweder m i t S te reoauswe rtege rä ten rm i t te l t oder rech ne r i sch über d i e reg i s t r- ie r ten Höhen für d i e d i ffe ren t i e l l e Entze r rung i nte rpo l i e rt w urden. Neben e i ne r rat ione l l en Auswe r t ung s i n d s ta rk ve r r i nge rte Ze i chena rbei ten i m Ve r g l e i ch z u r S t r i chausw e rtung z u e r b r i ngen. In Ö s t e r re i ch steht d i e Anwendung der O rthopho tote chn i k noch in i hren Anfängen und i s t Gegens tan d von Fos c hungsvo rhabe n . Repräsenta t i ve E rfah rungswe r te aus E rgebn i ssen der E n t w u rfsbea rbe i tung für den S t ra ßenba u l i egen a uch a us dem Aus l and n i ch t vor . Nach w i e vo r s in d b e i der k l a s s i s chen G e l ände e rfas s ung durch De ta i l a ufnahme und Tachyme t r i e d ie b i s h e r üb l i chen Aufnahme me t hoden verbre i te t . Die ra sche Entw i ck l ung de r E l e k t ro n i k w i rkt s i ch h i e r vo r a l l e m i n zwe i Be rei chen a u s . So w u r de d i e i nd i rekte Stre ckenmessung du rch den Bau e l ek t roop t i sche r En tfernungs me s s e r in Anwendungsbe rei ch , Wi rtschaft l i chke i t und Gena u i gke i t w e se n t l i ch ve rbe s s e r t . Abe r a u ch d i e a u toma t i sche Regi s t r i e rung von Me ßda ten i m Fe l d i s t , wenn a uch noch seh r a ufwen d i g , auf Lochs t re i fe n und Magne tband a l s Da te n t räge r m ög l i ch. E l e k t roopt i sche Entfe rnungsmesser ge s ta tten - be i w i rtschaft l i cher G e rä t e i nve s t i t i o n - di e ra t io ne l l e Anwendung komb i n i e r te r Me ßme thoden (W i nke l - und Sei tenme s s ung) z u r Bes t i mmung von Fes tpunkten. E i ne Rei he von t heore t i s chen und p ra k t i s chen Unte rsuchungen l ie g t daz u vo r. Von besonde rem I n te re s s e dabe i i s t die Gew i chtsbes t i m mung von W i nke l und Sei tenme ssungen für d i e Ausg l e i chung. Lassen s i ch po l a re Aufnah men und Abs teckungen übe r g r öße re Entfernungen beque m du rchfüh ren, so rücken a uch di e Me t hoden des t r i gonomet r i s chen Ni ve l l ements w i e de r mehr i n den Vordergrund. So i s t be i wese nt l i ch ge r i ngere m Fe l dauf wand a l s be i m geome t r i schen N i ve l l emen t vo r a l l e m in topograph i sch schw i e ri ge m Ge l ände e in e z um i n de s t g l e i che G e na u i gke i t z u e rre i chen. So kann z . B. a u ch di e Bes t i m mung von Höhenpa ßpunkten m i t te l s e l ek t roop t i s che r Entfe rnung s me s s e r s e h r ra t ione l 1 vorgenomme n werden. W i rd ein e l ekt ro n i sc he r Entfe rnungsmesse r m i t e i nem W i nke l me ßgerät komb i n i e r t , spricht man von e i ne m e l e k t ron i schen Tach yme ter. H i e be i i s t j e nach G e rä t d i e Opt i k von S t re ckenme ß tei 1 und Theodo l i t koaxi a l oder d i e opt i schen Achsen s i n d pa ra l l e l zue ina nde r. Oi e W i nk e l messung e rfo l gt i n ü b l i cher W e i se durch Ab l e s ung an Hori zonta l - und Ve r t i ka l k re i s oder m i t codi erten Te i l k re i se n und e lek t roni schem Kre i sabgr i ff. Bei e i n i ge n e l ekt ro ni schen Tac h yme t e rn ist e i n e l ekt ro ni scher Re chne r sow i e e i ne Regi s t r i e re in r i c tung zu·r a u toma t i s chen E rfas s ung der Me ß da ten angesch lossen. Zur Kont ro l l e e rsche i nen d i e Me ßwerte i n d i g i ta l e r Anzei ge und k önnen nac h e n tsprechender Codi erung reg i s t r i e r t werden. M i t dem e l ek t ro n i s chen Rechne r l as se n s i ch e i nfache Aufgaben zur Reduk.t ion de r M e ßwerte ( Ho r i zonta l en tfe rnung und Höhenun te r s c h i e d ) oder zur Bes t i mmung von Abs tecke l ementen a m Fe l d vo rzu nehmen. E l e k t ron i sche Tac h ym e t e r m i t koax i a l e r Ano rdnung und Reg i s t ri e re i n r ichtung e rfo rdern e in e n hohen I n ve s t i t ionsaufwand, d e r e ine spez i e l l e Aufgaben s te l l un g ve r l angt, um w i rtschaft l i che Effekte zu e rz i e l e n . -? 1 1 VERARBE I TUNG DER GELÄNDEDATE N W urden d i e Ge l ändeda ten durch Tachyme t r i e bes t i mmt und di e Mes sungs da ten in e i n Fe l dbuc h e i nge t ra gen , so e rfo l gt de ren Auswe rtung in der Rege l m i t H i l fe von K l e i nrechnern und An l agen der MDV. Di ese e l e k t ro n i schen Rechner bes i tzen e i ne Da tenta s ta tu r zur d i rekten E i ngabe von Da ten. H i e r i s t a l so k e i n e i gener Da tenträger e rforde r l i ch. D i e vorhan dene Softwa re e rm ög l i ch t die Be rechnung der da be i a uft re tenden Auf g a be n i n e i nze l ne n Sch r i tten. Nach den k l as s i s chen Gesi ch tspunkten w i e K l e i n t r iangu l i e rung, Po l ygonzug, Deta i l punkte, Ni ve l l ement, T r i gono m e t ri s c he Höhenmes s ung, Tachyme t r i e e t c . geo rdne t , l i egen entspre c h en de Anwende rsoftwa repakete vor . Je nach Typ de r Rechena n l age be s te h t d i e M ög l ichke i t der Spe i cherung von Zw i schene rgebn i ssen. Vo r a l l e m d i e Koordi na ten we rden häufi g i n Arbe i tss pe i che rn ode r pe r i p h e ren Spe i c h e rn a bges te l l t. Für we i te re Be rechnungen s te hen di ese Werte durch d i rekten oder sequen t i e l l en Zugr i ff z u r Ve rfügung. D i e durch Rech nung e rm i t te l te n Da ten we rden m i t den Ausgangsw e r te n und Mes s ungsda ten in e i ne r Ergebn i s ! i s te a us gegeben. Auch die Ausgabe übe r Da ten trä ge r w i e Lochs t re ifen , Lochka rte und Magnetband s i nd mög l i ch . D i e g ra p h i sche Wei te rve ra rbe i tung l i efert e i ne S t r i chauswertung (Lage und H öhenp l an, P rofi l e ) . S i nd k e i n e e i ge nen Rechena n lagen z u r Hand, kann m i tte l s Da tenfern vera r be i tung und d i rek te r Datene in gabe m i t G ro ß re ch e nan l agen gea rbe i te t we rden. D i e P ro b i emfo rmu l ie rung ha t i n E i ;; ze l sch r i tten zu e rfo l gen. Derzei t i s t a be r da s P re i s-Le i s tungsve r hä l tn i s da bei e he r ungüns t i g . Für e i ne i n te g r i e rte Da tenve ra rbe i tung i m Zusamme nhang m i t Ent w urfsberechnungen i s t es e rforde r t i ch , d i e Me ßwer te a uf d i g i ta l e n Da ten t rä ge rn zu spei chern. Die He r s t e l l un g e i ne s für d i e W e i te rve ra rbe i tung o p t i ma l en Da tent rägers kann vom Fe l dbuch und von maschi n les ba ren Be l egen e rfo l gen. Di e d i rekte Reg i s t r i e rung ana loge r Me ß da ten in d i g i ta l e r Fo rm im Zuge der Mes s ung am Fe l d s te l l t den de rzei t h öch s ten Entw i ck l ung s s tand da r . Z u r Ze i t w i rd abe r d i ese Mög l i chke i t noch durch hohen fi nanzi e l l e n Aufwand e rkauft. Abbi l dung 2 ze i gt e i ne Übe r s i eht zur E rs t e i l un g von d i g i ta l en Da tent rägern. Geme i nsam m i t den e i gent l i chen Me ßw e r te n s i nd f ü r di e Orga n i sa t ion des Da tenspe i che rs sow i e für d i e Ausw e r tung der Messungen entspre chende Sch l üsse l za h l en m i t z u reg i s t r i e ren . D i e s e Sch l üs se l za h l en e r s e tzen d i e Fe l dsk i zze und so l l en da he r a uch d i e e n t sprechenden I nforma t i onen b i s hin z u r g raph i s chen Da tenve ra rbe i tung {a utoma t i s ches Ze i chnen) bes i tzen. Bei Ge räten m i t Reg i s t r i e rung a m Fe l d s i n d d i e Sch l üs s e l za h l e n vom Beo ba ch te r nach de r jew e i 1 i gen Messung e i nz u s t e l l en und m i tzureg i s t r i e ren. Al l e rd i ngs sche i nen die bis j et z t e ra rbe i te te n S ys teme der Sch l üs se l zah l en n i ch t geei gne t , e i ne opt i ma l e Da tenorga n i s a t i on z u e r m ög l i chen. E i ne e i nhe i t l i che Fo rmu l i e rung de r Punktbeze i chnungen i s t e l ne vo rdri ng l i che noch zu 1 ösende Aufgabe. Fe l dbuch Be lege handgesch r i eben Meßwe rte und masch i n e n l esbar Codi e rung r-----+----'- --;--�-----4!-- -- - - - Reg i s tr i e rung E i n t ragung i n a m Fe l d Lochvo r l agen Ab lochen EDVA Da t e n auf Da tenträger form a l e Nachmessung Software fü r Auswe r t un EDVA Ausgangswe r t e Feh l e rgrenzen Ergebn i s l i s t e E rgebn i sse auf Da t en t räger Abb i l dung 2 -t' 1 5 - Der Da tent räge r m i t den Ori g i na l me ßw er t e n i s t für d i e e l ek t ro n i s che W e i terve ra rbe i tung n u r be d i ngt ge e i gn e t . Es s i n d fo rma l e Übe rprüfun gen h i n s i e h t ! i ch der Sch l üs se l za h l en und de r Vo l l s tändi gke i t und Les barke i t de r Da ten vorzunehmen. Abe r a u c h di e Me ßwe rte se l bs t we rden vor den Be rechnungen verbes s e r t . Der E i nf l u ß de r I ns trumentenfe h l e r w i rd dabei rechne ri sch e l i mi n i er t . Mehrfac hmessungen we rden gem i t te l t und m i t den Feh l e rg renzen ve rg l i chen. Al l e a uftre tenden W i dersp rüche und Feh l e rme l dungen w e rden p ro toko l l i e r t und ve ran l assen den Bea rbe i te r z u e i ne r Übe rprüfung. Dabe i e rgeben s i ch entsp rechende Be r i cht i gungen und fa l lw e i se Nachmes sungen. Al s E rgebn i s w i rd e i n forma l r i ch t i ge r Datent räger (me i s t Lochs t re i fen) anges t re b t . Di es e r Da ten t räge r e n t hä l t Sch l üs se l zah le n m i t Punktnummern, Ho ri zonta l w i nke l , Zeni td i s tanz und St recken m i t den bere i ts ve rbe s s e r ten Me ßwe r ten. Die ansch l i e ße n den Be rechnungen der Koo rd i na te n und Höhen e rfo l g t i n de r Rege l nach den k l as s i schen Me thoden. D i e Aufnahmes tandpunkte der e l ek t ron i schen Tac hyme te r müssen n i ch t unbe di n g t koor d i na ten m ä ß i g be kann te Punk te s e i n. Übe r i de n te Punkte k önnen di e e i nze l nen Standpunkte angesch l ossen w e rden, wobe i e i n herköm m l i ehe r Po l ygon zug n i ch t e rforde r l i ch i s t. Der l a ge - und h öhenmäß i ge Zusammensch l u ß kann a1...1 c h durch e i ne Lage- und Höhe n b l ockaus g l e i chung e rfo l gen. Dabe i e rgeben s i ch d i e H öhen und Koo rd i na te n genauer a l s be i de r konven t i o ne l l en Tachyme t ri e. Di e durch B locka us g l e i chung e rha l tenen Koo rdi na ten s i nd ü berdi es homogene r a l s be i der ü b l i chen Auswe r t ung. Al s E rgebn i s e i n e r photogramme t r i schen o d e r tach yme t r i s chen Ge l än deaufnahme w i rd a l s P roj e k t i e rungsunte r l age me i s t e i ne ana l oge p l an 1 i che Da rs te l l ung d e s Ge l ä n des e rs te l l t. Pa ra l l e l dazu k önnen d i e das Ge l ände beschre i benden Punk te i n di g i ta l e r Fo rm ( Koordi na ten und Hö hen) reg i s t r i e r t we rde n . D i e Fes t l egung von S t ra ßenachse n i n G rund- und Aufri ß e rfo rdert d i e E rm i t t l ung von L ängen- u n d Que rp rofi l en . Di ese a chsbezogenen P rofi l e w erden manue l 1 aus P l änen ode r Ste reo l uftbi t de rn bes t i mm t . De r g ra ph i sehe Entw u rf de r Tra s s e w i rd dann ge t rennt nach G rund- und Aufri. ß geodä t i sch e i nge rechne t . D i e s geschi eh t m i t EDV-An l agen nach den b i s her üb l i chen Me thoden. Nach e rfo l gte r graphi sche r F l ächen e rm i t t l ung der Que rs chn i t tsf l ächen kann d i e Mas s enbe rechnung angesch l os se n wer den. I n d i es e r Vo rgangswe i s e w echse l n a l so manue l l e und a u toma t i s i e r te Arbe i ts gänge . Oi e Anwende rsofwa re z u r Tra ssenfe s t l egung g l i ed e r t s ich i n Achsberechnung von fre i e n Tra s s en und Ansch l u ßs te l l en Be rechnungen zw i schen zwe i Achsen Abs teckungsbe r echnungen G rad i entenbe rechnungen Fahrbahndeckenbuch Be rechnung von P rofi ! punkten und Querschn i t tsf l ächen Massene rm i t t l ung Bau a b re chnung H i l fsprogramme ( Transfo rm a t ionen e tc. ) . O i e Software b i e t e t i m Rahmen i h res sequen t i e l l en Aufbaus z u me i s t d i e M ög l i chke i t , d i e für d i e w e i te ren Be re chnungen benöt i g ten Zw i schenwe r te zu s p e i che rn. Säm t l i che E i nga ben und E rgebn i s se we rden p ro toko l l i e r t und be i entsp rechender pe r i p he re r Aus s ta t t ung d e r Rechena n l age im Ansch l u ß an die Be rechnungen g ra p h i sch da rge s te l l t . D i e s e rfo l gt durch automa t i sche Zei chenma s c h i ne n hohe r P rä z i s ion. Dam i t i s t es m ög l i ch , Lage p l än e , Längen- und Que rp rofi l e m i t oder o hne Besch r i f tung ra t i one l 1 he rzus t e l l en . O i e z u r S teuerung von a u toma t i schen Ze i c henmas ch i ne n benö t i g te Sys tem- u n d Anwende rsoftwa re i s t ä u ße rst um fa ngre i c h un d nu r z u m Te i l e ra r be i t e t . D i es g i l t vor a l l em für die Steu e rung der Ze i chenmas c h i nen du rch M DV-An l age n . I m H i nb l i ck auf d i e E n tw i ck l un g der EDV und e i ne n kont i n u i e r l i chen Da tenf l u ß be i der e l ek t ron i s chen Entw u rfs bea rbe i t ung we rden neue EOV gerechte Verfa hren der G e l ände besch re i bung en tw i cke l t und g e t e s te t . Un t e r dem Beg r i ff des d i g i ta l e n Ge l ände mo de l l s ( DGM ) ve rs teht man e i ne Menge von Ge l ändepunkten , d i e e i ne be s t i mm te G e l ändeobe rf l äche da r - 1 'J - s te l l t. D i e s e Ge l ände da ten können fü r ve rsch i edens te Aufgaben na ch e n t s p re chenden ma t he ma t i schen Verfah ren a usgew e r te t we rden. Für den S t ra ßenba u w i rd heute vo r a l l e m d i e M ög l i chke i t de r a utoma t i s chen P ro f i l erm i tt l ung durch I n t e rpo l a t i on angewende t . D i e ve rsch i e denen l n te rpo l a t i onsverfahren benöt i gen z u r op t i ma l en L ös ung e i nen e n t s p re chend o r gan i s i e r t e n Da tenspe i c he r . D i e g ro ße Anza h l von Ge l ände da ten f i nde t i m K ernspe i che r n i cht me h r P l a tz und m u ß auf exte rne Spe i ch e r a ufge te i l t we r den. D i e i m Zuge der Berechnungen e rforde r l i chen Da ten t rans porte ve rursachen hohe Rechenkos te n und m üs sen mög l i c h s t m i n i ma l ge ha l ten we rden. Das ge sch i eh t e i n ma l durch Beschränkung a uf e i nen m ög l i chs t s chma l e n I n te res sens t re i fe n sow i e durch e i ne achsabhän g i ge Da tenanordn ung. Dam i t i s t d i e P rof i l e rm i t t l ung m i t te l s punktwe i se r I n te r po l a t ion wesent l i ch e r l e ichtert, d i e Al l gemei ngü l t i gke i t des DGM a be r e ingeschränkt. I n Zukunft w i rd di e ras t e rförm i ge Ano rdnung d e r G e l än depunkte ohne Be rück s i cht i gung der Morpho l og i e vo rhe rrsche n . De r Da tenspei che r i s t durch den reg e l mä ß i ge n Ras te r e i nfach zu organ i s i e ren und durch d i e Gese tzmä ß i gke i t zw i sc hen den Koo r d i n a ten e rübri gt s i ch deren Spe i che rung. D i e notwendi ge hohe Punkt d i c h te w i rd i n Zukunft vor a l l e rn durch d i e fo r tsch rei tende Automa t i s i e rung der Pho togramme t r i e ra t i one l l zu e rz i e l e n s e i n. E in e i ntegri e rte We i te rve ra rbe i tung i m Zuge der Entw u rfsbea rbe i tung w i rd zur Ze i t n i ch t vorgenommen, da h i efür noch umfangrei che P ro gramme n tw i ck l ungen no twendi g s i nd. D i e i n te re s s a n t e n Mög l i chke i ten der Opt i m i e rung de r Entw u rfsbea rbe i tung im DGM, w i e e tw a de r Erd massena usg l e i ch , können noch n i ch t gen ü tz t we rden , e i ne rse i ts wegen feh le nde r P rogramme abe r a uch w e i l der da z u e rfor de r l i che P re i s dem P lanung s i ngen i e u r n i cht zuges tanden w i rd. Di e Vers uche i n Ös t e r re i ch , das DGM z u r Entwurfs bea rbe i tung he ranzuz i e he n , k önnen n i c h t z u e i ne r ge rechten Beu rte i l ung der neuen P l anungsve rfa h re n h e rangezogen we r den, da n a t u rgem ä ß e i ne Re i he von Anfangss chw i e r i gke i te n a uf t ra ten. Ve rfa h ren zur a u toma t i schen Be rechnung von Höhensch i ch ten ! i n i en durch I n te rpo l a t i on wu rden i n j üngs te r Zei t e n tw i cke l t und s te l l en i n Ve r b indung m i t a u to ma t i sche n Ze i chenmaschi nen e ine w e i te re Mög l i chke i t der Ra t i o na l i s i e rung da r. L 1 TERA TURVE RZE 1 CHNI S SENNER E . : Das d i g i ta l e G e l ändemode l l - Beg r i ff und Anwendungen i m S t ra ßen- und I ngeni eurbau. Vor t ragsku rzfa ss ung. S t u ttgar t 1 972. I BM Deutsch l ana: P rogramm s ys tem Stra ße nbau für I BM Sys tem/ 360 und I BM 1 1 30. S t u t t g a r t 1 969. KNOOP H. : W i rtschaf t l i che r Ei nsa tz von e l ektroni s chen Tachyme tern. X I I I . I n t e rna t i ona l e r Kongre ß der Vermessungs i ngen i eu re . Ban d 5 , 5 0 1 . 4 . W ie s b a de n 1 97 1 . KRAUS K. : Ra t i ona l i s i e rung de r tachyme t r i s chen G e l ändea ufnahme und Automa t i s i e rung der We i te rve ra rbe i tung zur g ro ß ma ß s tä b i ge n Ka rte. AVN 1 97 3, Heft 1 . -·