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Vorlesung nur gegen Vorkasse Themen-Überblick AStA gegen Studiengebühren . 3 Große Literaturtagung . . . . . . . 6 Juristen feierten Jubiläum . . . . . 7 Der neue Senat . . . . . . . . . . . . 9 Varus und mehr . . . . . . . . . . . . 15 Studentenwerk aktuell . . . . . . 18 Neu an der Universität . . . . . 22 Menschen an der Uni . . . . . . . 24 Aus dem Inhalt 500 Euro Studienbeiträge ab 2006/2007 (ul) Ab Sommersemester 2007 müssen auch Studierende an der Universität Osnabrück 500 Euro an Studienbeiträgen pro Semester zahlen. Studienanfänger werden bereits zum Wintersemester 2006/07 zur Kasse gebeten. Auch BafögEmpfänger müssen zahlen. So hat es der niedersächsische Landtag am 9. Dezember mit einem Haushaltsbegleitgesetz beschlossen. Ausnahmen gelten bei Auslandsaufenthalten, Beurlaubungen und Praxissemestern sowie für Studierende, die Kinder oder pflegebedürftige Angehörige betreuen. Die Hochschulen machen Front gegen die Pläne der Niedersächsischen Landesregierung, die Studiengebühren nicht im vollen Umfange den Universitäten und Fachhochschulen zu Gute kommen zu lassen. Sie wehren sich vor allem gegen die Einrichtung eines im wand und Zwangsbeiträge in den Ausfallfonds verbleiben der Universität Osnabrück mit ca. 10.000 Studierenden allerdings nur rund sechs Millionen Euro Mehreinnahmen im Jahr, rechnet Prof. Dr. Thomas Vogtherr, Vizepräsident für Studium und Lehre vor. (os) Theaterbühne trifft Hörsaal: Unter diesem Motto stellen wir die neue Kooperation zwischen der Uni und dem Theater Osnabrück vor. Was alles geschieht, um die enge Zusammenarbeit künftig mit Leben zu füllen und wie sich das Programm unter dem neuen Intendanten Holger Schultze gestaltet auf der Seite 5. © Dirk Meissner (os) Wie finde ich ein Buch zum Thema ...? Um auf diese Frage eine rasche Antwort zu finden bietet die Universitätsbibliothek einen neuen Service an. Wie genau er funktioniert, darüber mehr auf der Seite 12. Ausgabe 2005/4 Jahrgang 13 Dezember 2005 Haushaltsbegleitgesetz festgeschriebenen Ausfallfonds. In diesen Topf soll auch die Universität Osnabrück jährlich mindestens sechs Prozent ihrer Studiengebühren-Einnahmen einzahlen. Mit dem Geld werden die Banken gegen das Verlustrisiko abgesichert, wenn Studierende ihren Kredit nicht zurückzahlen können. Durch erheblichen administrativen Auf- Den Hochschulen werde keine Möglichkeit eingeräumt, hochschulspezifische Formen der Darlehensgewährung – zum Beispiel mit ortsansässigen Kreditinstituten – auszuhandeln oder aus dem Beitragsauskommen Stipendien zu gewähren, kritisiert das Präsidium Fortsetzung auf der Seite 2 (os) War anderes zu erwarten? Der Uniball 2005 war wieder einmal ein voller Erfolg. Mehr als 3.000 Gäste kamen auf ihre Kosten. Nun laufen bereits die Planungen für 2006. Und da setzen die Organisatoren auf einige interessante neue Ideen, die vorgestellt werden auf Seite 17. Hochschulpolitik 2 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Vorkasse ... NHG-Novelle auf dem Prüfstand Fortsetzung Senat der Universität gab eine Stellungnahme zum Gesetzentwurf ab der Universität Osnabrück in einer Stellungnahme, die zwischenzeitlich Ministerpräsident Christian Wulff überreicht wurde. „Damit wird sowohl der Wettbewerb der Kreditinstitute als auch der Hochschulen untereinander um die für die Studierenden günstigsten Konditionen von vornherein ausgeschlossen.“ Die vorgesehene Regelung laufe darauf hinaus, das komplette Kreditrisiko den Hochschulen aufzubürden, alle Erträge aus den Krediten jedoch der niedersächsischen Landestreuhandstelle (LTS) zu überlassen. Prof. Dr.-Ing Claus Rollinger Foto: privat Das Präsidium der Universität befürchtet zudem eine „erhebliche Aufblähung des Verwaltungsapparates“. Allein im Studierendensekretariat der Universität Osnabrück sind vermutlich drei zusätzliche Verwaltungsstellen notwendig, um die entsprechenden Beitragskonten einzurichten und fortzuschreiben. Negativ zu Buche schlage auch der Wegfall des verwaltungsgerichtlichen Vorverfahrens. „Der Verwaltung ist auf diese Weise die Möglichkeit genommen worden, Fehler auf vergleichsweise einfachem Wege zu korrigieren“, so Präsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger während der jüngsten Senatssitzung. „Nun muss sofort der Gerichtsweg beschritten werden, was mit erheblichen Kosten für die Studierenden verbunden ist, die dieses tun.“ (ul) Das Niedersächsische Hochschulgesetz (NHG) soll nach knapp drei Jahren erneut novelliert werden. Der Senat der Universität Osnabrück, der Anfang Dezember seine Stellungnahme in Hannover abgab, unterstützt die im Entwurf formulierte Absicht, die „Selbstständigkeit, Eigenverantwortung, Effizienz und Effektivität“ der Hochschulen zu steigern. Er machte jedoch deutlich, dass der verfassungsrechtliche Rahmen, in dem sich das Hochschulgesetz bewegen muss, durch das Grundrecht der Wissenschaftsfreiheit und das Recht der Selbstverwaltung vorgegeben ist. Die Senatoren und Dekane appellieren an den Gesetzgeber, die Novellierung auf die „Korrektur offenkundiger Mängel“ zu beschränken. „In keinem Fall hält es der Senat für sachgerecht, die verfassungsrechtlich gewährleistete Selbstverwaltung in Frage zu stellen, wie dies durch den vorliegenden Entwurf geschieht“, gaben die Senatoren Prof. Dr. Wolfgang Asholt und Prof. Dr. Jens-Peter Schneider zu Protokoll. Prof. Dr. Joachim W. Härtling wandte sich gegen eine „Überregulierung, die die handelnden Bereiche in der Ausübung ihres Selbstbestimmungsrechts in nicht zu akzeptierender Weise behindert“. Der Senat vertritt die Auffassung, dass auch Mitgliedern der MTV-Gruppe das Stimmrecht in Berufungskommissionen eingeräumt werden soll. „Eine Forderung, die wir schon bei der Neufassung des Grundordnung vor drei Jahren gestellt haben“, so Prof. Dr. Helmut Wieczorek. Auch plädiert die Mehrheit der Senatsmitglieder dafür, es bei der bereits erfolgten Zuordnung ausgewählter wissenschaftlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Hochschullehrergruppe zu belassen. Begrüßt wird die erneute Einführung der Beschäftigungsmöglichkeit als Akademische Rätin / Akademischer Rat auf Zeit, die gerade für die Bewerbungsphase nach der Habilitation – wie früher – möglich sein sollte. „Angesichts der für den Hochschullehrernachwuchs gegenwärtig ungünstigen Bewerbungssituation wird durch derartige Stellen die Möglichkeit eröffnet, qualifizierte Wissenschaftler an die Hochschulen zu binden“, heißt es in der Stellungnahme. Die geplante Neuregelung zur Besetzung des Präsidentenamtes stellt für den Senat einen „nicht zu rechtfertigenden Eingriff in das durch die Niedersächsische Verfassung garantierte Selbstverwaltungsrecht der Hochschulen dar“. Die bisherige Regelung, nach der eine von Senat und Hochschulrat gebildete Findungskommission geeignete Personen für das Amt des Präsidenten auswählt und dem Senat zur Wahl vorschlägt, habe sich bewährt. „Ein bloßes Vorschlagsrecht des Senats, an das der Hochschulrat nicht gebunden ist, ist mit der Niedersächsischen Verfassung unvereinbar“, so Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Jörn Ipsen, der als Mitglied eines Arbeitskreises die Stellungnahme des Senats mit vorbereitete. Gleiches gelte auch für die Berufung der Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten. Im Gegensatz zum Gesetzentwurf sollen nicht nur Mitglieder Präsidium bestätigt werden, um deren Stellung auf diese Weise zu stärken. Der Senat erwartet weiterhin, dass das Fachministerium die Befugnisse zur Berufung von Professorinnen und Professoren zukünftig auch – wie bereits bei den Stiftungshochschulen geschehen – den Hochschulen in staatlicher Trägerschaft überträgt. „Damit wird die Autonomie der Hochschulen erheblich gestärkt“, so Universitätspräsident Prof. Dr.Ing. Claus Rollinger. „Auch kann die Dauer der Berufungsverfahren damit reduziert werden.“ Nach Auffassung des Senats soll den Hochschulen auch die Zuständigkeit in allen Bau- und Liegenschaftsfragen übertragen und das Staatliche Baumanagement Niedersachsen gleichzeitig entlastet werden. „Die gegenwärtige Konstruktionen bieten nicht Prof. Dr. Helmut Wieczorek Foto: privat Prof. Dr. Jörn Ipsen Foto: privat der Hochschullehrergruppe, sondern wie bisher auch Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter als Studiendekanin oder Studiendekan wählbar sein. „Dies ist die mehrheitliche Meinung des Arbeitskreises“, so Wieczorek, der von positiven Erfahrungen berichtet. Alle Mitglieder des Dekanats sollten überdies vom die notwendigen Entscheidungsund Handlungsspielräume“, so Dr. Wilfried Hötker, Vizepräsident für Personal und Finanzen. „Vielfach ist es den Hochschulen verwehrt, flexibel, schnell und wirtschaftlich und nachhaltig auf die speziellen baulichen Belange von Forschung und Lehre zu reagieren. Damit wird die Umsetzung von Entscheidungen der Hochschulleitung erschwert und die mit dem Gesetzentwurf angestrebte Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen geschwächt.“ Der Senat schlägt deshalb vor, in das NHG eine besondere Vorschrift über Grundstücks- und Bauangelegenheiten aufzunehmen. 3 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Hochschulpolitik Hochschulpakt besiegelt „Der falsche Weg“ Uni unterschrieb Zukunftsvertrag mit dem Land AStA der Uni spricht sich gegen Studiengebühren aus (ul) Die niedersächsischen Hochschulen unterzeichneten am 11. Oktober den lang ersehnten Zukunftsvertrag mit der Landesregierung. Er sichert der Universität Osnabrück für die kommenden fünf Jahre einen Haushalt im jetzigen Volumen sowie den Verbleib der vom Land beschlossenen Studienbeiträge. Von Stine Klapper Allerdings müssen die Hochschulen künftige Tarif- und Besoldungserhöhungen bis zu 0,8 Prozent selbst tragen. Für die Univer- Prozent der Mittel des Hochschuletats des Landes nach Leistungskriterien wie Auslastung, Absolventenquote und Drittmitteleinwerbung vergeben werden. 2007 werden es dann sechs Prozent sein, 2008 bereits zehn Prozent. „Hier wird die Universität Osnabrück zu den Gewinnern zählen“, so der Universitätspräsident zuversichtlich. Die Universitäten verpflichten sich zudem, einen Innovationsund Berufungspool in Höhe von mindestens 1,5 Prozent ihres jährlichen Budgets einzurichten, da „Den Hochschulen Studiengebühren versprechen, ihnen aber auf der anderen Seite im gleichen Vertragswerk Tariferhöhungen aufbürden, das passt nicht unbedingt zusammen und widerspricht früheren Erklärungen, dass die Studiengebühren ohne Einschränkung bei den Universitäten verbleiben sollen.“ Senator Prof. Dr. Wolfgang Asholt sität Osnabrück ist dies immerhin ein Betrag von ca. 430.000 Euro in jeder Tarifrunde. „Das war mit dem Land nicht verhandelbar“, gab Universitätspräsident Prof. Dr.Ing. Claus Rollinger auf der jüngsten Senatssitzung zu verstehen. Ein wichtiger Bestandteil des Zukunftsvertrags ist die „formelgebundene Mittelzuweisung“. Sie bedeutet, dass bereits 2006 drei sich das Ministerium aus der anteiligen Finanzierung der Berufungskosten weiter herausziehen wird. Positiv ist die Zusage des Landes, die Exzellenzinitiative von Bund und Ländern zu unterstützen und seinen Anteil zu zahlen. Die Universität Osnabrück hat sich in diesem Rahmen um die Förderung eines Graduiertenzentrums beworben. „Gekürzt wurde und wird reichlich. Hochschuloptimierungskonzepte und der Zukunftsvertrag fressen derart viel weg, dass die Hochschule netto ganz bestimmt keine Torte bekommt – höchstens ein Plätzchen und einen Verwaltungsmehraufwand.“ Stine Klapper, AStA-Referentin für Hochschulpolitik Nach dem Beschluss des Haushaltsbegleitgesetzes am 9. Dezember im Landtag besteht eine gesetzliche Regelung für Studiengebühren. Studiengebühren, die sozial ungerecht sind. Die eine abschreckende Wirkung haben, die besonders die finanziell schwachen (potenziellen) Studierenden trifft. Und das alles in einem Bildungssystem, das schon jetzt in seiner Selektionswirkung kaum übertroffen wird. Durch die teilweise überfüllten Stundenpläne der Bachelorstudiengänge sind Studierende bereits jetzt einem Druck ausgesetzt, der durch Studiengebühren nochmals erhöht wird. Wer nebenbei arbeiten muss, um sich sein Studium zu finanzieren, ist doppelt benachteiligt. Nach Abschluss des Studiums sind die Studierenden verschuldet, denn die vorgesehenen Darlehen sind erheblich verzinst. Eine soziale Abfederung existiert nicht. Sie wird weder von der Landesregierung vorgesehen, noch hier an der Universität geplant. Die Idee einer Stundung der Gebühren für besonders begabte Studierende ist das einzige, was momentan angedacht wird – und das hat selbstverständlich nichts mit sozialer Abfederung zu tun. Ehe nun der Verteilungskampf um die neuen Mittel begonnen wird, sollte eines klar sein: Dies ist der falsche Weg. Wie kann man einerseits erklären, die Zukunft liege in der deutschen Wissensgesellschaft und andererseits an ihr kürzen? Nachgewiesenermaßen ist die Partizipation an ter- tiärer Bildung in Deutschland schon jetzt unterdurchschnittlich und stark von der sozialen Herkunft der jungen Menschen abhängig. Wie kann man da weitere Selektionsmechanismen schaffen? Der erhöhte Druck auf Studierende wird ein fragliches Resultat haben. Zeit für eigene neue Ideen und das Lernen über Klausurinhalte hinaus wird kaum bleiben. Es ist schon lange Zeit „Stopp!“, zu sagen – nicht nur auf der Seite der Studierenden. Wir alle, die gesamte Universität, verliert mit diesen kurzsichtigen Vorhaben. Anstatt auf die neuen Mittelzuweisungen zu spähen, sollte einmal das Gesamtpaket betrachtet werden. Das Konzept ist miserabel und undurchdacht – dies sollte auch denjenigen auffallen, die befürworten, für Bildung zu bezahlen. In manchen Fällen ist es falsch, einfach zu akzeptieren. Dies ist so ein Fall. Die Autorin ist AStA-Referentin für Hochschulpolitik. Wissenswert Neue Kooperationen (os) Auf Hochschulebene wurde folgende neue Kooperation geschlossen: Universidade de Regional do Noroeste do Estado do Rio Grande do Sul – UNIJUÌ, Brasilien http://www.unijui.tche.br/ Auf Fachbereichsebene wurden folgende neue Kooperationen geschlossen: Fachbereich Mathematik/ Informatik: Yili Normal University, VR China http://www.ylsy.edu.cn/ Fachbereich Biologie/Chemie: Altai State University Barnaul, Russische Föderation http://www.dcn-asu.ru/ Fachbereich Humanwissenschaften: Universidade Federal da Bahia, Brasilien http://www.portal.ufba.br Forschung - Lehre - Studium 4 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Allergiegefahr durch Schmerzmittel Mediziner der Uni erforscht Verbindung zwischen Paracetamol-Einnahme und Asthma-Anfällen (os) An sich liegt der Zusammenhang nicht sofort auf der Hand. Dennoch weisen neue Forschungsergebnisse darauf hin, dass es eine Verbindung zwischen der regelmäßigen Einnahme des Wirkstoffes Paracetamol und der Entstehung von Allergien im Allgemeinen und Asthma im Besonderen geben könnte. Paracetamol ist ein weit verbreitetes Medikament, das hauptsächlich zur Behandlung von Schmerzzuständen und zur Fiebersenkung eingesetzt wird. In einem soeben erschienenen Beitrag für die renommierte internationale Fachzeitschrift „Journal of Allergy and Clinical Immunology“ (J Allergy Clin Immunol 2005; 116, S. 859-62) berichtet der Mediziner PD Dr. Henning Allmers von der Universität über die wichtigsten Forschungsergebnisse seit 1999. Dass ein Zusammenhang zwischen regelmäßiger ParacetamolEinnahme und der Entwicklung eines Asthma bronchiale besteht, legen unter anderem Beobachtungen aus der ehemaligen DDR nahe. Dort war der Wirkstoff erst seit 1989 allgemein verfügbar und die Zahl der allergischen Erkrankungen vor der Wende deutlich niedriger als in der Bundesrepublik. Mittlerweile haben sich die Artikel Zahlen, so Allmers, fast an das West-Niveau angeglichen. Auch auf eine positive Korrelation zwischen der Einnahme von Paracetamol in der Spätschwangerschaft und der späteren Entwicklung einer allergischen Erkrankung bei Kindern bis zum Grundschulalter weisen erste Untersuchungen hin. Seit Jahren arbeitet Allmers, der unter anderem an der Harvard University in Cambridge, Vermeintliches Pillenglück: Längst nicht jedes Medikament ist frei von gefährlichen Nebenwirkungen – die indes bislang unbekannt sein können. Foto: Elena Scholz USA, studiert und geforscht hat, sehr erfolgreich auf dem Gebiet allergischer Atemwegserkrankungen. Sollte sich die Theorie bestä- im Uni-Design Lanyard: 1,50 € Kugelschreiber: 0,40 € Plakat: 1,50 € Schreibblock mit Uni-Logo: 0,65 € Seidenkrawatte: 27,00 € Tagungsmappe: 0,62 € Tasche mit Schloss-Motiv: 1,80 € Tasse: 3,30 € T-Shirt: 7,00 € Der Osnabrücker Mediziner Privatdozent Dr. Henning Allmers Foto: privat Puzzle: 3,00 € Die Uni-Artikel sind im Unishop der Pressestelle, Neuer Graben/Schloss, Ostflügel, Raum E21, erhältlich. tigen, könnte dies weit reichende Konsequenzen zur Folge haben. Allmers: „Nun müssen die genauen Zusammenhänge, die zu dem Anstieg von allergischen und Atemwegserkrankungen nach regelmäßiger Einnahme von Paracetamol führen, noch weiter untersucht werden, um die Gründe der Krankheitsentstehung hinreichend aufzuklären.“ Wissenswert Soeben akkreditiert (os) Zwei Studienprogramme wurden soeben von der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur (ZEvA) in Hannover akkreditiert. Es sind das Bachelor/Master-Studienprogramm „Europäische Studien“ sowie der Bachelorstudiengang Mathematik/Informatik und der darauf aufbauende forschungsorientierte Masterstudiengang Mathematik mit Anwendungsfach. Gemäß einer Auflage des niedersächsischen Hochschulgesetzes müssen alle Studiengänge ein so genanntes Akkreditierungsverfahren durchlaufen. Ziel dabei ist es, sowohl fachliche als auch inhaltliche Mindeststandards durch Beurteilung der Studienkonzepte sicherzustellen und deren Qualität zu bewerten. Erst wenn die Gutachter zu einem positiven Ergebnis kommen, wird der Studiengang auf Dauer eingerichtet. Er gilt dann als akkreditiert. Zuständig für das Verfahren war in diesen Fällen die ZEvA. Insgesamt wurden bereits neu Bachelor- und zehn Masterprogramme der Uni erfolgreich akkreditiert. 5 Beginn einer leidenschaftlichen Beziehung Am 23. November 2005 war das Theater Osnabrück zu Gast im Hörsaalzentrum Kolpingstraße 7 der Universität. Wir spielten das Stück „Terrormum“. Die Vorstellung war ausverkauft, hinterher diskutierte das studentische Publikum mit dem Schauspielensemble und dem Regieteam. Es war der Beginn einer neuen leidenschaftlichen Beziehung zwischen Theater und Universität – zwei der wichtigsten Kultureinrichtungen der Stadt, zwischen denen es keine Berührungsängste geben sollte. Ganz im Gegenteil: die Universität Osnabrück kann zu einem lebendigen Forum der Auseinandersetzung über aktuelle Inszenierungen werden. Studierende werden die Arbeit von Regisseuren, Autoren, Dirigenten und Schauspielern diskutieren. Daneben sind Besuche von Dramaturgen in den Instituten, Arbeitsgemeinschaften und Diskussionsrunden im Kontext einzelner Stücke geplant. Auch Bühnenbildentwürfe, Theaterplakate und gemeinsame Ausstellungen sollen entstehen. So können Studierende, Dozenten und Theaterschaffende stärker kooperieren und sich gegenseitig ergänzen. Unsere FaustInszenierung ist an der Universität bereits auf großes Interesse gestoßen, die Tennessee-Williams-Aufführung „Orpheus steigt herab“, eine ebenso kritische wie hochpoetische Auseinandersetzung mit dem amerikanischen Traum, gilt es noch zu entdecken. Das Theater Osnabrück ist in der Mensa der Universität dauerhaft präsent mit einem Infostand, wo auf einem Monitor auch Trailer zu den Aufführungen zu sehen sein werden. Donnerstags von 12 bis 14 Uhr sind dort besonders ermäßigte Theaterkarten für Studierende erhältlich – solange der Vorrat reicht. Auf gute und erfolgreiche Zusammenarbeit! Holger Schultze, Intendant Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Studentisches Theaterbühne trifft Hörsaal Neuer Wind: Theater Osnabrück kooperiert stärker mit der Universität Theater findet vielerorts statt. Wir zeigen euch, wo: Das emma-theater findet ihr in der Lotter Straße. Es ist die kleinere Spielstätte des Osnabrücker Theaters, in dem für euch zeitgenössisches Theater gespielt wird. Der Spielplan weist viele Ur- und Deutschsprachige Erstaufführungen auf. In den Stücken und Inszenierungen junger Künstler geht es darum, was passiert, wenn man sich mal überlegt, einfach mit allem aufzuhören, man irgendwie zu langsam oder einfach nur verwirrt ist. Themen einer Generation, für die Karriere, Familie und eine durchgeplante Zukunft eben nicht mehr selbstverständlich sind. „Schneckenportrait“ oder „Der Entenfreund“ (Premiere 21. Januar) aber zum Beispiel auch der Fußballliederabend machen Spaß, sind nicht nur ernst, und sollen euch auf ein spannendes Programm neugierig machen. Des Weiteren könnt ihr Theater auch hautnah in der Uni er- Theater, Theater: Das Theater Osnabrück lockt mit einem vielfältigen Programm. Foto: Victoria Seute leben. Bereits am 23. November fand zum ersten Mal die Reihe „Theater im Hörsaal“ statt. Im Hörsaalzentrum in der Kolpingstraße 7 wurde im ausverkauften Unteren Foyer das preisgekrönte Stück „Terrormum“ der jungen Auf der Bühne: Das Stück „Terrormum“. Foto: Klaus Fröhlich Neu auf der Bühne: Verrückt nach Polly Was passiert wenn ein broadwayverrückter Bankierssohn in den Wilden Westen geschickt wird, um ein bankrottes Theater, das mittlerweile als Poststation dient, abzuwickeln? Er verliebt sich. Demnächst auf der Bühne. Polly, Tochter des Theaterpächters gewinnt sein Herz. Bobby Child beschließt daraufhin das heruntergekommene Theater wieder zu beleben. Das Musical „Crazy for you“ von Ira und George Gershwin ist eine gelungene Westernparodie mit unvergesslichen Hits. Neben furioser Musik gibt es auch fulminante Tanzszenen: die weltbekannten Stepptänze werden in der Choreografie von Melissa King vom Tanztheater des Theaters Osnabrück interpretiert. Neben dem zeitgenössischen Tanzstück „Spielregeln“ und der Operette „Gräfin Mariza“ zeigt sich das seit Dezember nun vollständige zehnköpfige Tanzensemble von seiner „steppenden“ Seite. “Crazy for you” hat am 4. Februar 2006 Premiere im Theater am Domhof. Die Inszenierung liegt in den Händen von Matthias Davids und die musikalische Leitung hat Till Drömann. Knut Hetzer entwirft die Bühne und Judith Peter die Kostüme. Berliner Autorin Nora Mansmann gespielt. Also: Das nächste Mal rechtzeitig Karten kaufen. emma-lounge: Komm, check in! Osnabrück hat endlich seine eigene Airline. Es erwartet euch die garantiert chaotischste Crew des Universums. Der Pilot ist blind, die Stewardessen sind blond und die Spuckbeutel sind klein, dennoch ist der Start unvermeidlich. Anlässlich der großen Eröffnungsparty der emma-lounge am 10. Dezember präsentierte sich die namhafte Crew von „LotterLine“ zum ersten Mal live seinem Osnabrücker Publikum. Da noch Besatzungsmitglieder fehlen, besteht am Abend die einmalige Chance, sich für diverse Rollen casten zu lassen. Weitere Highlights: DJ Zubehör und Tomatensaft. Abflug 22 Uhr. Eintritt frei. Die „emma-lounge“ ist eine neue Veranstaltungsreihe im emma-theater des Theaters Osnabrück. Neben der Theatersoap „LotterLine“ finden hier – u.a. in Zusammenarbeit mit dem „Tiefenrausch“, dem „PollyEsther`s“ und dem Studentenwerk Osnabrück – Partys, Konzerte und Auftritte von Künstlern des Theaters und aus Osnabrück statt. Die nächsten Termine: 7. und 21. Januar 2006. Forschung - Lehre - Studium 6 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Mythos der Literatur Internationale Tagung an der Universität Von Hanna Dornieden „Übersetzungen – Überschreibungen – Übermalungen" waren Themenschwerpunkte eines im September vom Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft veranstalteten Symposiums. Im Rahmen des kooperativen Projekts „Mythos und Geschlecht" der Universitäten Rouen, Bremen und Osnabrück trafen hier zum zweiten Mal renommierte Literaturwissenschaftler aus Frankreich, Österreich und Deutschland zusammen. Von der einen Sprache in eine andere, von der einen Zeit in eine andere, von einer Kunstform in eine andere – sind „Übersetzungen, Überschreibungen, Übermalungen" bereits Dekonstruktionen des eigentlichen Mythenkerns? Was muss geschehen, dass ein Mythos in seinem Kern dekonstruiert wird? Und in welcher Weise hängt die Dekonstruktion von Mythen mit der Dekonstruktion von Geschlechterdifferenzen zusammen? Derartigen Fragen standen im Mittelpunkt der Tagung, die apl. Prof. Dr. Ortrun Niethammer von der Universität Osnabrück gemeinsam mit Prof. Dr. Françoise Rétif (Université de Rouen) und Prof. Dr. Heinz-Peter Preußer (Universität Bremen) geplant und organisiert hatte. In unterschiedlichen Sektionen wurde verschiedenen Themenbereichen nachgegangen. So stand zunächst die Mythenrezeption im Werk der französischen Schriftstellerin und Philosophin Helene Cixous im Mittelpunkt des Interesses. Cixous, um die die Tagung thematisch organisiert war, konnte selbst nicht nach Osnabrück kommen – ihre Abwesenheit symbolisierte gewissermaßen die diskutierte „mythische Lücke". Nach dem ersten Themenschwerpunkt, dem Werk Cixous’, wurde chronologisch die Mythenverarbeitung durch die Literatur der Jahrhunderte untersucht. Von der Entstehung der Mythen in der Vorzeit bis zur Mythentravestie bei Gegenwartsautoren ging die imaginäre Reise. „Blaubart und Don Juan” – Dr. Barbara Agnese (Wien) untersuchte die ironische Bearbeitung und Umschreibung von Mythen in Ingeborg Bachmanns „Gier"-Fragment und dem gleichnamigen Roman Elfriede Jelineks (welcher in Kürze, von Agnese übersetzt, erstmals in italienischer Sprache erscheint). „Hase und Igel oder Vorlauf zur Dichtung" – Um die Zusammenhänge von Mythologie und Poesie bei Karl Philipp Moritz und Jacques Derrida ging es Dr. Christian Jäger (Berlin). Doch nicht nur der „Mythos der Dichtung" wurde thematisiert. Es ging auch um die Kunstproduktion im Mythos, davon ausgehend um die Verbindungen zur bildenden Kunst und schließlich untersuchten Niethammer und Annette Hülsenbeck die Ähnlichkeiten von antiker Textproduktion und der Produktion von Textilien. In der Verbindung von verschiedenen Disziplinen, vor allem von Literaturwissenschaft und Gen- Picassos „Minotaurus“: Sinnbild für Mythos und Geschlecht. derforschung, in der Kooperation über Universitäts- und Landesgrenzen hinaus, setze die Tagung Akzente und Maßstäbe – dies betonte Prof. Dr. Beate Schücking, Vizepräsidentin für Forschung und Nachwuchsförderung der Universität Osnabrück. Dass dieses Projekt fortgesetzt werden soll – zunächst in Form einer Publikation der Ergebnisse – darin waren sich alle Organisatoren und Mitwirkenden einig. Die Autorin studiert Literaturwissenschaft in Osnabrück. „Hervorragende Leistungen“ Erste Osnabrücker Juniorprofessuren wurden jetzt evaluiert (os) 2002 wurden die ersten Juniorprofessoren an der Universität ernannt. Es waren der Mathematiker Dr. Tim Römer und der Physiker Dr. Mirco Imlau. Später kamen die Erziehungswissenschaftlerinnen Dr. Maud Zitelmann und Dr. Manuela Westphal hinzu. Nach drei Jahren sind nun die Forschungs- und Lehrtätigkeiten der Juniorprofessoren von Fachkollegen erfolgreich evaluiert und die Verträge für drei weitere Jahre verlängert worden. Bei der Übergabe der Ernennungsurkunden hob Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger vor kurzem „die hervorragenden Leistungen“ der Nachwuchswissenschaftler hervor. Insgesamt elf Juniorprofessorinnen und -professoren sind zurzeit an der Universität beschäftigt. Berufen werden junge Wissenschaftler, die in der Regel nicht Erfreut: Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger (2. v. l.) und die Juniorprofessoren Dr. Mirco Imlau, Dr. Manuela Westphal, Dr. Maud Zitelmann und Dr. Tim Römer (v.r.). Foto: Elena Scholz älter als 30 Jahre sein sollen und bereits exzellente wissenschaftliche Leistungen erbracht haben. Ziel ist es, ihnen frühzeitig eigene Forschungs- und Lehrmöglichkeiten zu schaffen. „Hierdurch haben wir ein großes Maß an wissenschaftlicher Freiheit erhalten“, so Imlau. Auch Römer sieht die Entwicklung positiv: „Die Juniorprofessur hat sich als ein Instrument zur Nachwuchsförderung etabliert.“ Zitelmann hat ebenfalls gute Erfahrungen gemacht: „Ich finde es begrüßenswert, dass wir uns mit der Juniorprofessur neben der Forschungstätigkeit auch andere wichtige Kompetenzen in der Hochschullehre und der Selbstverwaltung aneignen konnten.“ Künftig sei es das Ziel, so Rollinger, die Juniorprofessur stärker als Einstiegsphase für Berufungen auf Lebenszeitprofessuren zu nutzen. 7 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Forschung - Lehre - Studium Eine Erfolgsgeschichte besonderer Art Großes Jubiläumsfeier: Fachbereich Rechtswissenschaften feierte 25-jähriges Bestehen (ul) Jubiläum an der Universität: Vor 25 Jahren nahm der Fachbereich Rechtswissenschaften seinen Lehrbetrieb auf. „Rückblickend zeigt sich, dass die Entscheidung für den Standort Osnabrück der Beginn einer Erfolgsgeschichte war“, stellt Prof. Dr. Jörn Ipsen, Prodekan und einer der ersten Professoren am Fachbereich, fest. Mit einem großen Festakt, an dem Ministerpräsident Christian Wulff teilnahm, wurde in der Schlossaula das Jubiläum gefeiert. Den Festvortrag hielt Bundesverfassungsrichter a. D., Prof. Dr. Paul Kirchhof von der Universität Heidelberg. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass man irgendwo anders besser studiert als hier!“ Ministerpräsident Wulff sparte in seiner Festansprache nicht mit Komplimenten für seine Hochschule. Wulff hatte im Wintersemester 1980/81 als einer der ersten 159 Jura-Studenten sein Studium an der Universität Osnabrück aufgenommen. Während andere Universitäten unter der „Juristenschwemme“ stöhnten, bot man hier von Anbeginn ein vollwertiges Lehrangebot mit persönlichen Kontakten zwischen Studierenden und Lehrenden, erinnerte sich Wissenswert v&r unipress: Neuerscheinungen Hans-Rüdiger Müller (Hg.): Die Kunst der Benennung. Autobiographische Bildungsforschung am Beispiel von HannsJosef Ortheils Essay „Das Element des Elephanten“. Ricarda Rolf: Die Bekämpfung des Frauenhandels mit den Mitteln des Strafrechts, des Öffentlichen Rechts und des Zivilrechts. Nadine Petersohn: Die Abhängigkeit von Geldbußtatbeständen von einer Einzelentscheidung der Verwaltungsbehörden. Dargestellt am Beispiel der verwaltungsaktsakzessorischen Kartellordnungswidrigkeiten im Sinne des § 81 Abs. 2 Nummern 1, 2 lit. a, 2 lit. b, 5 und 6 GWB (Osnabrücker Abhandlungen zum gesamten Wirtschaftsstrafrecht, hg. von Hans Achenbach, Andreas Ransiek und Hero Schall, Band 5.). Wulff. „Vorlesungen fanden nicht wie anderen Orts in überfüllten Räumen statt. Und an Seminaren, die man belegen wollte, konnte man auch wirklich teilnehmen. Hier herrschte damals tatsächlich so etwas wie Aufbruchstimmung“, so Wulff. Dabei war die Gründungsphase nicht einfach, gab Prof. Kirchhof, damaliges Mitglied der Aufbaukommission zu verstehen. Zum einen stand Osnabrück in Konkurrenz zur Universität Oldenburg, die sich ebenfalls um einen juristischen Studiengang bemühte. Zum anderen befürchteten die Fachbereiche: „Die Juristen nehmen uns das Geld weg.“ Dahinter verbarg sich auch die Angst, die „Reformuniversität“ würde sich durch das „bürgerliche Gegengewicht“ sich verändern. Die Spaltung war so groß, dass mehrere Dekane und Senatsmitglieder dem Gründungsakt fern blieben, berichtete der Steuerexperte. Aus Angst vor Ausschreitungen wurden die Feierlichkeiten sogar in die Stadthalle verlegt. Nach dieser „schwierigen Geburt“ seien die Rechtswissenschaftler aber schnell zu einem „integralen Bestandteil der Universität mit besten Verbindungen in die Stadt und Region“ geworden, resümierte Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger. Dazu habe auch das „Osnabrücker Modell“ beigetragen, von dem bei diesem Festakt viel die Rede war: starker Wirtschaftsbezug, praxisnahe Ausbildung und Einführung einer Zwischenprüfung. Hinzugekommen ist als zweite Säule der Osnabrücker Profilbildung die europäische Rechtswissenschaft mit dem international renommierten European Legal Studies Institute. „Eine 25jährige Erfolgsgeschichte“ zu der auch der Vorsitzende des Deutschen Juristen-Fakultäten- Feiergäste: Dekan Prof. Dr. Andreas Fuchs, Prof. Dr. Paul Kirchhof, Ministerpräsident Christian Wulf, Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger und Prof. Dr. Peter M. Huber (v. l). Foto: Elena Scholz tages, Prof. Dr. Peter M. Huber gratulierte. Mit derzeit 17 Professuren zähle der Fachbereich zu den größten der Universität. In Hochschulrankings belege er vordere Plätze, zeichne sich durch kurze Studienzeiten und ein gutes Betreuungsverhältnis aus, so Dekan Prof. Dr. Andreas Fuchs. „Vermessen wäre es, ein kleines Harvard an der Hase werden zu wollen. Aber einen Platz im oberen Drittel der Tabelle juristischer Ausgestellt Fakultäten in Deutschland streben wir schon an.“ Nach einem Feuerwerk im Schlosspark lud die Fachschaft zur Jubiläumsparty. „Das von uns vorbereitete Programm mit Showeinlagen der Professoren und Live-Musik ist super angekommen“, so Fachschaftsvertreterin Kathrin Krawinkel. „Schade nur, dass nicht so viele Studierende gekommen sind. Dennoch, ein unvergesslicher Abend für alle, die dabei waren.“ Auf Anregung der Ehrensenatorin Frau Maria-Theresia Piepenbrock stellte sich im Rahmen der Veranstaltungsserie „common ground“ das Fach Kunst mit einer großen Ausstellung und Aufführungen der Spiel und Bühne Werkstatt in der Niedersächsischen Landesvertretung in Berlin vor. Wissenschaftsminister Lutz Stratmann eröffnete die Veranstaltung. Prof. Steineke führte in die Ausstellung ein. Die Resonanz war so groß, dass das Fach Kunst zu einer längeren Ausstellung eingeladen wurde. (os)/Foto: privat Forschung - Studium - Lehre 8 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Eingetroffen ... Christoph König, David Oels (Hg.): Hugo von Hofmannsthal – Walther Brecht. Briefwechsel, Wallstein Verlag: Göttingen 2005 – Der Band dokumentiert die enge Beziehung zwischen den Dichter von Hofmansthal mit dem bekannten Literaturhistoriker Walther Brecht und dessen Frau Erika. Ihre Korrespondenz stellt ein biographisches und wissenschaftsgeschichtliches Dokument höchsten Ranges dar. Neben den Briefen erläutert ein ausführlicher Dokumentationsteil den historischen und literaturwissenschaftlichen Kontext. * Christoph König (Hg.): Geschichte der Germanistik. Mitteilungen, Doppelheft 27/28 (2005), Wallstein Verlag: Göttingen 2005 – die Zeitschrift widmet sich neben anderen vor allem drei Gesichtspunkten: der Diskussion und Dokumentation der Geschichte der Deutschen Philologie von den Anfängen um 1800 bis zur Gegenwart. Das aktuelle Heft bringt unter anderem Thesen zur Biographie in der Wissenschaftsgeschichte, eine Skizze der Istanbuler Germanistik während des „Dritten Reiches“ und danach. Hinzu kommen Projektberichte aus Berlin, Hamburg, Münster, Magdeburg und Chicago. * Manfred Spieker: Der verleugnete Rechtsstaat. Anmerkungen zur Kultur des Todes in Europa, Verlag Ferdinand Schöningh: Paderborn 2005 – In dem Buch befasst sich der Osnabrücker Professor für Christliche Sozialwissenschaften mit der „Kultur des Todes“ in Deutschland. Darunter versteht der Wissenschaftler unter ande- rem sowohl Schwangerschaftsabbruch als auch aktive Sterbehilfe, was von ihm beides kritisch hinterfragt wird. Darüber hinaus diskutiert der Autor die verschiedenen Argumentationsebenen, die in der anhaltenden Debatte um diese Themenbereiche zurzeit vorherrschen. * Christian Wopp: Handbuch zur Trendforschung im Sport. Welchen Sport treiben wir morgen?, Meyer & Meyer Verlag: Aachen, 2005 – Wie sieht der Sport der Zukunft aus? Werden immer mehr Trendarten den sportlichen Alltag bestimmen und die traditionellen Sportarten verdrängen? Wer Antworten auf diese und ähnliche Fragen sucht, wird in dem Handbuch des Osnabrücker Sportwissenschaftlers ausführlich und fundiert infor- miert. Dazu werden in einem ausführlichen systematischen Überblick alle wesentlichen Trends vorgestellt. * Benita von Eberstein: Gesundheitssystem und Gesundheit in Deutschland. Eine soziologische Analyse, Verlag für Akademische Schriften: Frankfurt a.M., 2005 – Welchen Anforderungen muss ein Gesundheitssystem in einer modernen Gesellschaft gerecht werden, damit es so viel wie möglich zur Gesundheit aller Gesellschaftsmitglieder beiträgt? Dieser Frage geht der Band anhand einer soziologischen Analyse nach. Nach einer Darstellung der Stärken und Schwächen des deutschen Gesundheitssystems wird gezeigt, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Der neue Senat Der neue Senat nimmt am 1. April 2006 seine Amtsgeschäfte auf. Dr. Prof. andt B d r Rolan Dr. Prof. berger n r r Vo Olive ski Ossow d r a h Ekke Prof. Dr. Scheliha u Arn lf von Prof. Dr. Jens-Peter Schneider Prof. Dr. h Peter Bosc Prof. Dr. Gunnar Borstel Björn Voit el ienhüser Werner N Michael Leyer Gabriele T omoor lter fan Wa Dr. Ste Prof. Dr. Wolfgang Klein Prof. Dr. Joachim H ärtling Prof. Dr. Thomas Witte Prof. Ralf K Dr. leinfe ld Micha el We iner Nils L innem ann Ralf Zim merma nn Forschung - Lehre - Studium 10 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Vom interreligiösen Lernen und Lehren Sommerakademie in Ankara mit türkischer Partneruniversität war ein voller Erfolg (os) Das Projekt der Bund-Länder-Kommission „Islamischer Religionsunterricht in deutscher Sprache“ soll in internationaler Hochschulkooperation Lehrerinnen und Lehrer für die religiösethische Erziehung von muslimischen Schülern weiterbilden. In diesem Zusammenhang wurde in Ankara eine Sommerakademie durchgeführt, zusammen mit der türkischen Partneruniversität Ankara Universitesi, die die höchste fachliche Anerkennung in der Türkei genießt. Vom 26. Juli bis 5. August fand diese Akademie in Ankara statt, wohl das erste Projekt der international-interkulturellen Lehrerbildung im Fach ‚Islamische Religionspädagogik'. Die Zusammenarbeit kam innerhalb des Kooperationsvertrages zwischen der Universität Osnabrück und der Universität Ankara zustande. Sowohl die teilnehmenden Dozenten der beiden Hochschulen als auch die Studierenden waren so vom wissenschaftlichen und kulturellen Ergebnis der Akademie überzeugt, dass sie den Wunsch äußerten, im Jahr 2006 erneut eine gemeinsame Sommerakademie durchzuführen. Im Laufe der Veranstaltung wurde ein sehr intensives Lehrprogramm verwirklicht, das vor allem von den Dozenten der Theologischen Fakultät der Universität Wissenswert Förderfibel für Promovierende (os) Soeben erschienen ist die Osnabrücker Förderfibel für Promovierende: ein Ratgeber des Forschungsreferenten Dr. Frank Krön über die verschiedenen Möglichkeiten der Promotionsfinanzierung. Unter anderem werden die elf Begabtenförderungswerke vorgestellt. Darüber hinaus enthält die Broschüre praktische Tipps zur Ausarbeitung von Stipendienanträgen. Die Förderfibel kann kostenfrei angefordert werden. E-Mail: forschung@ uni-osnabrueck.de Konya sowie Haddschi Bektasch Veli. Beide gelten als Wegbereiter des interreligiösen Dialogs und des Respekts zwischen Religionen und Völkern. Gleichzeitig führte diese Exkursion in das Tal von Göreme, wo noch heute frühe christliche Kirchen, eingeschlagen in die Fel- Graf sehr wertvolle Gespräche nicht nur mit der Dekanin und dem Rektor der Ankara Universität, Prof. Dr. Nusret Aras führen. Darüber hinaus wurde Herr Graf vom Präsidenten des „Diyanet”, Prof. Dr. Ali Bardakoglu empfangen. Hierbei ergab sich eine große Bereitschaft zur Kooperation in der neuen Aufgabe der religiös-ethischen Erziehung von Muslimen in Europa. Wissenswert Protestantismus gestern und heute Besuch in Ankara: Die Teilnehmer an der Sommeruniversität in der türkischen Metropole zeigten sich begeistert. Foto: privat Ankara angeboten wurde. Insgesamt lehrten 16 Professoren der Universität Ankara. Sie boten einen Überblick über das breite Spektrum der in Ankara gelehrten islamischen Theologie, von den traditionellen Wurzeln bis hin zu den modernen Strömungen. Neben der Einführung in die islamwissenschaftlichen Kernfächer wie Prophetentradition, Koranexegese und Islamisches Recht, wurden auch Seminare über den interreligiösen Dialog sowie die Wechselwirkungen zwischen der islamischen und der westlichen Zivilisation durchgeführt. Die Sommerakademie fand unter Leitung der Dekanin der gastgebenden Universität, Prof. Dr. Mualla Selçuk, zusammen mit dem Vizedekan, Prof. Dr. Halis Albayrak statt. Die Verantwortung für das BLK-Projekt hatte Prof. Dr. Peter Graf von der Universität Osnabrück. Nach der Besichtigung des Atatürk Mausoleums und des berühmten Museums für die anatolische Zivilisation führte eine Exkursion die Studierenden an kulturhistorisch wichtige Stätten, die für die Entwicklung des Islam und die Frühgeschichte des Christentums in Anatolien bedeutsam sind: die Museen von Mevlana Dschalaladdin in senwand, ein eindrucksvolles Zeugnis für das junge Christentum in Kappadokien geben. Im Blick auf die weitere wissenschaftliche Kooperation konnte (os) „Protestantismus zwischen Aufklärung und Moderne“ lautet der Titel des neuen Buches, das Prof. Dr. Arnulf von Scheliha gemeinsam mit Roderich Barth (Universität Halle) und Claus-Dieter Osthövener (Universität Wuppertal) herausgegeben hat. Der Band, Prof. Dr. Ulrich Barth gewidmet, ist in der Reihe „Beiträge zur rationalen Theologie“ im Verlag Peter Lang (Frankfurt am Main) erschienen und kostet 59 Euro. Schnuppern Entscheidungshilfe bei allen Fragen der Studienwahl, lebendige Einblicke in Studiengänge und -fächer sowie eine Fülle von Sonderveranstaltungen zu Basisthemen bietet alljährlich der Hochschulinformationstag (HIT). Beteiligt sind die Universität Osnabrück sowie die Fachhochschule Osnabrück. In diesem Jahr kamen viele interessierte Schülerinnen und Schüler, um sich zu informieren. Ein Erfolg, so die Leiterin der gemeinsamen Zentralen Studienberatung (ZSB) beider Hochschulen, Dr. Gisela Danz : „Es hat sich erneut gezeigt, dass eine jährliche Zentralveranstaltung trotz des hohen Aufwands aller Beteiligten Tausende von Studieninteressierten erreicht und damit einen wichtigen Beitrag zum Hochschulmarketing leistet“. (os)/Foto: Scholz 11 Wissenswert Leserbriefe erwünscht (os) Die Universitätszeitung steht allen Mitgliedern und Angehörigen der Universität als Kommunikationsorgan offen. Haben Sie Fragen zu einem Artikel, oder möchten Sie Ihre Meinung kundtun? Dann senden Sie uns einen Leserbrief an folgende Adresse: Universität Osnabrück, Neuer Graben/ Schloss, D-49069 Osnabrück, Stabsstelle Presseund Öffentlichkeitsarbeit, Oliver Schmidt, oder per E-Mail: oli ver.schmidt@uni-osnabru eck.de. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns aus Platzgründen Kürzungen vorbehalten müssen, die indes in Rücksprache mit Ihnen vorgenommen werden. Anonym eingesandte Briefe können allerdings leider nicht berücksichtigt werden. Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Forschung - Lehre - Studium Neues Meldeverfahren Dermatologie an der Uni auf Erfolgskurs (os) Großer Erfolg für die Dermatologen der Universität: Ein von ihnen wissenschaftlich untersuchtes neues Meldeverfahren für berufsbedingte Hautkrankheiten wird bundesweit eingeführt. Es handelt sich um das „Optimierte Hautarztverfahren“, das sich in einer von dem Osnabrücker Dermatologen apl. Prof. Dr. Swen Malte John kürzlich abgeschlossenen Studie im norddeutschen Raum so gut bewährt hat, dass es jetzt als rechtlich bindend in der ganzen Bundesrepublik gilt. John: „Angesichts der vielen behördlichen Schritte, die erforderlich sind, um ein solches Meldeverfahren, bundesweit einzuführen, ist die Geschwindigkeit, mit der dieses Verfahren nun umgesetzt worden ist, geradezu phänomenal. Es dürfte ohne Beispiel in der Geschichte der gesetzlichen Unfallversicherung sein.“ Praktisch bedeutet die Einführung des neuen Verfahrens eine wesentliche Verbesserung für Menschen mit Hauterkrankungen durch den Beruf. John erklärt die Ursache für die maximal rasche und effiziente Umsetzung des optimierten Hautarztverfahrens: „Aufgrund unserer Untersuchungen konnten wir nachweisen, dass Menschen mit berufsbedingten Hauterkrankungen wesentlich besser und zeitnäher geholfen werden kann. Dies erspart nicht nur den betroffenen Hautkranken unter Umständen gravierende psychosoziale Konsequenzen, bis hin zur Tätigkeitsaufgabe. Sondern es erspart auch der gesetzlichen Unfallversicherung ganz erhebliche Kosten.“ Dass die Osnabrücker Dermatologie erfolgreich arbeitet, zeigt auch noch ein zweites Ereignis. So wurde John vor kurzem auf der 8. Tagung der Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (ABD) in Graz, Österreich, die bedeutendste wissenschaftliche Auszeichnung dieser Fachgesellschaft verliehen: Der „Carrié-Schneider-Preis“ ist mit apl. Prof. Dr. Swen Malte John Foto: privat 3.000 Euro dotiert und wird nur alle zwei Jahre für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Berufsdermatologie vergeben. John erhält die Auszeichnung für seine Studie zum optimierten Hautarztverfahren. Zugleich würdigen die Wissenschaftler seinen erheblichen Einsatz für die weitere Qualitätsverbesserung von Präventionsanstrengungen in der Berufsdermatologie. „Die Auszeichnung freut mich sehr. Nicht zuletzt deshalb, weil sie zeigt, welchen hohen Stellenwert unsere Osnabrücker Arbeitsgruppe in der Fachwelt genießt“, so John. Forschung - Lehre - Studium 12 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Wie finde ich ein Buch zum Thema ... ? Die Universitätsbibliothek bietet einen neuen Service rund um die Informationsbeschaffung Von Renate Pieper-Bekierz Natürlich ersetzen diese Lehreinheiten nicht die konventionellen Führungen der UB und die Beratung an den Informationstheken. Stattdessen stellen sie durch ständige Verfügbarkeit und individuell mögliche Nutzung eine sinnvolle Ergänzung dar. Auch aus diesem Grund sollen weitere fachspezifische Lehreinheiten folgen. Nichtsdestotrotz sind auch die vorliegenden Teile gewinnbringend für Studierende aller Fachrichtungen einsetzbar. www.ub.uni-osnabrueck.de/ikos/ Wie finde ich ein Buch zum Thema ... ? Sicher eine Frage, die von der Universitätsbibliothek (UB) gerne jederzeit beantwortet wird. Jederzeit? Ja, denn ab sofort gibt die Homepage der UB rund um die Uhr Antwort auf alle wesentlichen Fragen zur Informationsbeschaffung. Zwölf Online-Tutorials, die im Rahmen des IKOS-Projekts gemeinsam mit dem Zentrum zur Unterstützung virtueller Lehre (virtUOS) entwickelt wurden, vermitteln das Wissen, das Studierende für eine professionelle Suche nach Literatur bzw. Informationen benötigen. Informationskompetenz wird als Schlüsselkompetenz im Rahmen des 2-Fächer-Bachelor-Studienganges neben dem Fachwissen eingefordert, und genau hier setzt IKOS an. Im Rahmen des aus dem Innovationspool der Hochschule finanzier- Quellen Die Autorin ist Dezernentin der Bereichsbibliothek Naturwissenschaften/ Mathematik und unter anderem Fachreferentin für Biologie. Antwort auf alle wesentlichen Fragen zur Informationsbeschaffung bietet die UB. Fotomontage: Barbara Mönkediek ten Projektes wurden zunächst zwölf Lehreinheiten in einer Version speziell für das Fach Biologie Eine vor kurzem stattgefundene Exkursion nach Friedrichsruh, zum ehemaligen Altersruhesitz Otto von Bismarcks, als Ergänzung der Übung „Von Olmütz nach Königgrätz“ galt nicht allein dem Eisernen Kanzler. 14 Geschichtsstudierende erhielten einen exemplarischen Eindruck von den Aufgaben und Möglichkeiten eines Archives und einer Gedenkstätte. Darüber hinaus ging es darum, sich auch über die beruflichen Möglichkeiten für Historiker zu informieren. Die Studierenden konnten aber vor allem sich unabhängig von den vorgefertigten Meinungen und Forschungsergebnissen in der gedruckten Literatur selbst mit den Quellen befassen. Ein Durchgang durch die Dauerausstellung des Hauses rundete den interessanten Besuch im Sachsenwald ab. (os)/Foto: privat geschaffen, die aber auch ganz allgemeine Teile wie eine Einführung in die Nutzung der UB bieten. Die Filme – meist mit einer Dauer von ca. 5 Minuten – gehen von konkreten Problemen der Studierenden aus und bieten mögliche Lösungswege an. Gewissermaßen schaut der Lernende beim Betrachten der Filme einem erfahrenen Bibliotheksbenutzer über die Schulter und erhält so viele nützlich Tipps. Eine Unterbrechung oder Wiederholung bestimmter Filmsequenzen ist jederzeit möglich, so dass der Lernende sein Vorgehen individuell steuern kann. Testfragen zu jedem Teil sowie Hinweise auf weiterführende Filme vervollständigen das Lernfeld. Wenn nicht klar ist, welche der umfangreichen Datenbank-Angebote der UB für die persönliche Literaturrecherche am besten geeignet ist, hilft das interaktive Modul „Recherchestrategien – welche Suche ist die richtige für mich?“ Hier kann man angeben, wie umfangreich die Recherche sein soll, wie dringend die Literatur benötigt wird und wie aktuell sie sein soll. Abhängig von den gewählten Angaben werden Empfehlungen für die verschiedenen Serviceangebote der UB gemacht. So lässt sich deren Funktionalität spielerisch erlernen. Wissenswert UB macht Fernleihe noch komfortabler (os) Ein Buch per Fernleihe bestellen und immer wieder in der Bibliothek nachfragen, ob es schon eingetroffen ist – das gehört der Vergangenheit an. Sobald das bestellte Buch oder der Zeitschriftenaufsatz abholbereit liegt, wird der Besteller per E-Mail informiert. Auch wenn die besitzende Bibliothek das bestellte Buch nicht herausgibt, etwa weil es zu wertvoll oder zu alt ist, erhält der Besteller eine Nachricht. Und sollte es Unklarheiten oder Rückfragen zum Bestellwunsch geben: Die Bibliothek schickt eine E-Mail – vorausgesetzt, sie kennt die Mail-Adresse des Bestellers. Diese wird standardmäßig erst seit einem Jahr bei der Neuanmeldung erfasst. Deshalb begleitet den Verkauf von Fernleih-Gebührenmarken und Online-Bestellschecks derzeit die Frage: „Haben wir schon Ihre E-Mail-Adresse?“ Möglicherweise wird sie dem einen oder anderen mehrfach gestellt, doch für einen Übergangszeitraum sollte man das in Kauf nehmen, denn so stellt die Bibliothek sicher, dass alle Nutzer der Fernleihe eine individuelle Benachrichtigung erhalten. 13 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Forschung - Lehre - Studium Noten für die Lehrenden Pilotprojekt: Neue „Servicestelle“ eingerichtet (os) Studierende aus dem Fachbereich Humanwissenschaften können im Januar den Spieß umdrehen und den Lehrenden Noten geben. Hintergrund der Aktion ist ein Pilotprojekt zur Evaluation der Lehrveranstaltungen durch Studierende. Organisiert wird die Erhebung von der vom Präsidium der Universität neu eingerichteten „Servicestelle Lehrevaluation“. Zu dieser Servicestelle gehören in der Lehreinheit Psychologie unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Staufenbiel die Mitarbeiter Ulrike Beuing und Rohangis Mohseni. Damit wird eine Initiative wieder aufgegriffen, die vor einigen Semestern in kleinerem Maßstab bereits mit dem KIEL-Projekt existierte. „KIEL stand für ein ‘Kommunikations-Instrument zur Evaluation von Lehrveranstaltungen’ und hatte vor allem das Ziel, die Auseinandersetzung von Lehrenden und Studierenden über die Lehre zu intensivieren. Es wurde aber nur auf eine beschränkte Zahl von Veranstaltungen angewendet“, erklärt Staufenbiel. Nach dem Pilotprojekt in diesem Semester sollen hingegen alle Lehrenden regelmäßig die Möglichkeit erhalten, ihre Lehrveranstaltungen durch die Studierenden bewerten zu lassen. Der Senat hat dazu mit der Verabschiedung der „Ordnung zur Durchführung der studentischen Lehrveranstaltungsbewertung“ die rechtliche Grundlage geschaffen. Für die Lehrenden ist die Teilnahme mit geringem Aufwand verbunden. Sie erhalten ein Informationsschreiben und fordern per Rückantwort für ihre Veranstaltungen die benötigten Fragebögen an. Dabei stehen ihnen drei von Staufenbiel entwickelte Fragebogenvarianten zur Verfügung, die speziell auf die Bedürfnisse von Vorlesungen, Seminaren und Praktika ausgerichtet sind und sich bereits an anderen Universitäten in mehr als 1.200 Lehrveranstaltungen bewährt haben. Die ausge- © Dirk Meissner füllten Fragebogen werden an die Servicestelle zurückgesandt, die diese automatisch scannt, auswertet und den Lehrenden persönlich einen ausführlichen Ergebnisbericht zurücksendet. Dieser soll als Grundlage für die gemeinsame Vom guten regionalen Regieren Transferprojekt veranstaltete eine internationale Fachtagung (os) Das Transferprojekt "good regional governance" der Hans-Böckler-Stiftung zur Stärkung der Steuerungsfähigkeit und Kooperation in der Region veranstaltete im September eine internationale Fachtagung an der Universität. „Die Aufgaben und Herausforderungen der öffentlichen Hand werden immer umfangreicher und komplexer“, so der Politologe Prof. Dr. Ralf Kleinfeld. Gleichzeitig verändern sich die Lebensumstände der Bürger und auch der Unternehmen durch die Internationalisierung: längst schon arbeiten Firmen mit anderen Firmen weltweit zusammen. Nur im öffentlichen Sektor ist es leider immer noch eine große Besonderheit, wenn sich Kommunen zu Gruppen zusammenschließen, um gemeinsame Probleme auch gemeinsam zu lösen, so Kleinfeld. Das Forschungsprojekt "good regional governance" läuft von Anfang 2005 bis Ende Juni 2006 und beschäftigt sich mit der Frage Prof. Dr. Ralf Kleinfeld Foto: privat der „Mehrebenenzusammenarbeit“ im öffentlichen Sektor. Finanziert wird es von der HansBöckler-Stiftung. Mit dem Projekt möchte sowohl die Stiftung als auch die Universität Osnabrück herausfinden, weshalb es so große Unterschiede zwischen den möglichen Herangehensweisen gibt und was erfolgversprechende Herangehensweisen sind. Ergebnis wird eine Aufsatzsammlung sein, an der 45 Autorinnen und Autoren aus den unterschiedlichsten Bereichen des öffentlichen Sektors mitwirken. Mit diesen Autoren wurde die internationale Fachtagung veranstaltet, bei der es eben um die Erfahrungen aus anderen Ländern ging. Kleinfeld: „Die Konferenz war ein großer Erfolg: die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hörten hochklassige Vorträge von Wissenschaftlern und erfolgreichen Praktikern.“ www.hbs-good-regional-gover nance.de Diskussion der Lehrenden mit den Studierenden verwendet werden. In einer der nächsten Ausgaben werden wir ausführlicher über Ergebnisse der Befragungen und über die aktuellen Entwicklungen der Lehrevaluation berichten. Wissenswert Info-Veranstaltungen zu Wegen ins Ausland 1. Erstberatung incl. Übersicht über Bewerbungstermine. Termine am Dienstag, 31. Januar, 12-13 Uhr, Raum 11/217 (Schloss-Hauptgebäude). 2. Förderungsmöglichkeiten für Studienaufenthalte in Frankreich, Belgien, der Schweiz, Italien, Spanien (einschl. Partneruniversitäten und Sokrates/ Erasmus-Programm). Diese Veranstaltung setzt den Besuch der Gruppenberatung 1 voraus. Donnerstag, 15. Dezember,1213 Uhr, Raum 11/217 (SchlossHauptgebäude). 3. Wie bewerbe ich mich richtig um einen Austauschplatz an einer Partneruniversität bzw. im Sokrates/Erasmus-Programm? Termine jeweils donnertags: 26. Januar, 2. Februar, 12-13 Uhr, Raum 11/217 (Schloss-Hauptgebäude). 15 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Forschung - Lehre - Studium Von Archäologie und Geschichte Internationale Forschungsprojekte an der Universität Osnabrück (os) Seit 2001 werden im Rahmen der Alten Geschichte an der Universität Lehrveranstaltungen zur „Archäologie der römischen Provinzen“ angeboten und Forschungsvorhaben durchgeführt. „Damit ist vorerst eine entscheidende und in der Sache notwendige Abrundung der Altertumsforschungen an der Universität möglich geworden“, erklärt der Fachvertreter der Alten Geschichte, Prof. Dr. Rainer Wiegels. Für diese Aufgabe konnte PD Dr. Günther Moosbauer gewonnen werden. Der Archäologe trägt zugleich die wissenschaftliche Verantwortung für das international bedeutende Forschungsprojekt „Kalkriese“, welches in Kooperation mit der „Varusschlacht im Osnabrücker Land gGmbH“ durchgeführt wird. Das Projekt ist auf verschiedene Weise mit der internationalen Forschung verbunden: Sowohl die archäologische Hinterlassenschaft des Fundplatzes als auch die aus den Grabungen gewonnenen Erkenntnisse und historischen Folgerungen haben weltweit Beachtung gefunden und zu wissenschaftlichen Diskussionen geführt. Diese haben sich in Publikationen und internationalen Konferenzen zum Thema „Rom, Germanien und die Ausgrabungen von Kalkriese“ niedergeschlagen. Drei Konferenzen wurden in Osnabrück veranstaltet. In „Kalkriese“ fand nach derzeitigem Forschungsstand zumindest ein Teil der „Schlacht im Teutoburger Wald“ des Jahres 9 n. Chr. statt. Damit ist auch die seit der frühen Neuzeit zu anderem als sachlicher Aufklärung erfolgte Instrumentalisierung und Mythisierung des Siegers Arminius vor allem in Deutschland wieder verstärkt in den Blick geraten. Parallelen hierzu sind in Frankreich in Bezug auf Vercingetorix festzustellen, der bei Alesia seinem Widersacher Caesar unterlag und lange Zeit eine der identitätsstiftenden Figuren der Franzosen war. Zur Erforschung beider Kampforte und der jeweiligen Rezeption des Geschehens fand unter französischer und Osnabrücker Beteiligung im April 2005 ein Kolloquium am Deutschen Historischen Institut in Paris statt. Die Akten des Kolloquiums sind in Druck. Darüber hinaus ist das Projekt ‚Kalkriese' eingebettet in die internationalen Fachtagungen zum römischen Militärwesen wie der Roman Military Equipment Conference (ROMEC) und die Roman Frontier Studies (Limeskongresse). Für die weitere Interpretation der Funde und Befunde in Kalkriese sind die ‚Fields of Conflict' Kongresse von besonderer Bedeutung, bei denen quer durch die Zeiten vor allem durch Wissenschaftler aus dem anglo-amerikanischen Raum methodische Ansätze zur Erforschung von Plätzen und Regionen erarbeitet werden, an denen militärische Auseinandersetzungen stattgefunden haben. „Es ist geplant, diese internationale Konferenz in wenigen Jahren nach Osnabrück zu holen, um einen Schwerpunkt auf die Diskussion des bisher ältesten, archäologisch umfassend in Erforschung befindlichen Kampfplatzes – die Fundregion in der Kalkrieser-Niewedder Senke – zu legen“, erklärt Moosbauer. Der Archäologe ist auch für einen Teilbereich des internationalen Projektes CRAFTS zur Erforschung der antiken Handwerks- und Wirtschaftsgeschichte verantwortlich. In diesem Projekt sind Wissenschaftler aus europäischen Ländern, wie etwa Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Luxembourg, Österreich, Schweiz, eingebunden. Ziel ist es, Quellen zum antiken Handwerk in einer gemeinsamen Datenbank europaweit zu erfassen, um sie vergleichbar und wirtschaftsgeschichtlich auswertbar zu machen. Mit Dr. Ralph Häußler konnte seit Februar 2005 ein weiterer Wissenschaftler für das Fach Alte Geschichte der Universität ge- wonnen werden. Seine Stelle wird derzeit von der DFG im Rahmen des Schwerpunktprogramms „Römische Reichs- und Provinzialreligion“ finanziert. Damit sind zwei weitere Projekte an der Universität angesiedelt, die sich mit dem Studium der romano-keltischen Religion in den römischen Provinzen Britannien bzw. Gallia Narbonensis (Großbritannien und Südfrankreich) beschäftigen. „Ziel dieser Projekte ist es, die kaum überschaubare Fülle an verstreut publizierten Funden zu erfassen, um zu einem besseren Verständnis der Religionsvorstellungen und Kultpraktiken in den ehemals römischen Provinzen zu gelangen“, so Häußler. Von Bedeutung ist dabei die Erforschung von Kulten zwischen Keltenzeit und römischer Kaiserzeit. Nur im Zusammenspiel verschiedener Fundkategorien, wie Votivgaben, Kultgerät, Steindenkmale, Inschriften, mit den archäologischen Befunden lässt sich die Funktion eines Heiligtums verstehen. Die Aufbauarbeit, die seit Jahren in der Alten Geschichte/Archäologie der Römischen Provinzen betrieben wird, schafft die Ausgangsbasis für die Beschäftigung auch mit den archäologischen Quellen in Gallien und Britannien. Wiegels betont, dass sich ein solches Vorhaben, wie dasjenige der Erforschung der religiösen Landschaften im Nordwesten des römischen Reiches, nur in internationaler Zusammenarbeit realisieren lässt. Beide Projekte von Häußler sind zugleich Teil des F.E.R.C.AN. Projektes (Fontes Epigraphici Religionis Celticae Antiquae) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Wien/Graz), an dem neben Wiegels und PD Dr. Wolfgang Spickermann weitere Osnabrücker Wissenschaftler beteiligt sind. In diesem Rahmen sollen die inschriftlichen Ergebnisse den archäologischen Befunden gegenübergestellt werden. Die Publikation der Akten eines in Osnabrück durchgeführten Kongresses ist soeben erfolgt. Häußler hat als Koordinator des F.E.R.C.AN.-Projektes in Großbritannien neben kleineren Konferenzen in Montpellier (2001), Lyon (2004) und Birmingham (2005) in diesem Frühjahr ein internationales Colloquium zum Thema „Innovation und Kontinuität in der romano keltischen Religion“ am Institute of Archaeology, University College London, organisiert. Dessen Akten werden demnächst erscheinen. Forschung - Lehre - Studium Dienstleistung auf Elektronisch Bald online an der Uni: Prüfungsanmeldungen und Klausurergebnisse Von Tobias Thelen Prüfungen sind für sich schon eine unangenehme Sache. Wer möchte sich da noch zusätzlich belasten? Warteschlangen bei der Anmeldung, langes Warten auf Klausurergebnisse, um dann zu merken, dass die Liste etwas versteckt schon länger aushängt. Und was ist, wenn ich einmal schnell einen Überblick über meine bisherigen Leistungen im Studium brauche? Neue elektronische Dienstleistungen machen die organisatorischen Aspekte von Prüfungen demnächst deutlich bequemer und einfacher. Mit Einführung der Bachelorund Masterstudiengänge steigt die Anzahl der Prüfungen erheblich, denn die großen Prüfungen am Ende des Studiums werden durch studienbegleitende Prüfungen einzelner Module abgelöst. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kleine, abgeschlossene Bestandteile machen das Studium übersichtlicher, geben häufiger Rückmeldung über den eigenen Leistungsstand und erleichtern Austausch oder Anrechnung von Studienleistungen, beispielsweise im Auslandssemester. Damit die kommende Masse kleiner Prüfungen nicht zur Tortur wird, ist eine neue Verwaltung der Prüfungen mit zeitgemäßen Dienstleistungen für Prüfer wie Geprüfte notwendig. Im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften wird die neue elektronische Prüfungsverwaltung schon seit längerem eingesetzt. Studierende melden sich darüber selbst für Prüfungen an, können Klausurergebnisse abrufen und jederzeit einen detaillierten Überblick über ihren Leistungsstand erhalten. Die Software kennt die Prüfungsordnung und weiß, welche Prüfungen noch fehlen, wie die Noten zusammenzurechnen sind und dokumentiert für das Prüfungsamt alle erbrachten Leistungen. Das Zentrum zur Unterstützung virtueller Lehre (virtUOS) erweitert die von Prof. Dr. Bodo 16 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Bald Vergangenheit: Anstehen, um die Klausurnote zu erfahren. Foto: Elena Scholz Rieger entwickelte prototypische Lösung jetzt für weitere Fächer. „Das geht nicht von heute auf morgen“, berichtet Alexander Neumann, der sich als Wirtschaftsinformatiker mit komplexen Aufgaben konfrontiert sieht. „Die Prüfungsordnungen der Fächer sind sehr unterschiedlich und wir stehen wie viele andere Hochschulen auch vor der Situation, dass die eingesetzte Standardsoftware HIS-POS nicht auf alle Fälle gleich gut vorbereitet ist.“ Bei der Prüfungsverwaltung kann es aber keine halben Lösungen geben. Damit alle Beteiligten Zeit und unnötigen Arbeitsaufwand einsparen können, muss sichergestellt sein, dass die Infor- mationen korrekt, vollständig und sicher abrufbar sind. „Beim Aufbau einer attraktiven Palette elektronischer Dienstleistungen rund um das Studium steht immer der Benutzer im Vordergrund“, betont Dr. Andreas Knaden, Geschäftsführer des virtUOS. Die Erfahrungen aus den Wirtschaftswissenschaften sind sehr positiv. Die Studierenden nutzen das bequeme Angebot ganz selbstverständlich, auch Lehrende und Sekretariate freuen sich über die Arbeitserleichterung. Derzeit werden der Fachbereich Rechtswissenschaften und die Zwei-Fächer-Bachelor-Studiengänge auf die elektronische Prüfungsverwaltung umgestellt. „Die ersten Prüfungsanmeldungen werden in diesen Fächern schon zum nächsten Semester möglich sein“, versichert Alexander Neumann, „aber es liegt noch viel Arbeit vor uns und wir wünschen uns, dass die Zusammenarbeit mit allen an der Umstellung beteiligten weiterhin so gut läuft wie bisher.“ Der Autor ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zenrum VirtUOS. „Stüer macht Studenten mobil“ Keine Lehre von der Stange: Prof. Dr. Bernhard Stüer bietet viel Von Christian Hoff und Wilfried Lonnemann „Ist Jura nicht sehr trocken?“ lautet eine Frage, mit der Studenten des Rechts konfrontiert werden. „Nicht, wenn eine Brücke zwischen Theorie und Praxis geschlagen werden kann“, ist eine der Antworten. Genau das gelingt seit Jahren dem aus Münster stammenden und hier an der Uni lehrenden Rechtsanwalt und Notar Prof. Dr. Bernhard Stüer. Seine Seminare und Vorlesungen zum Bau-, Umwelt, Planungsund Wirtschaftsrecht werden garniert mit Exkursionen. Und zwar, um den Hochschülern außerhalb Engagiert: Prof. Dr. Stüer mit seinen Studierenden. Foto: privat des Elfenbeinturms Einblicke und Ausflüge in die Praxiswelt zu gewähren. So lagen das Bundesverfassungsgericht, der Bundesgerichtshof, die Generalbundesanwaltschaft, die BASF AG in Ludwigshafen, die Meyer-Werft in Papenburg, das Emssperrwerk in Gandersum und der Frankfurter Flughafen auf der Reiseroute. Zu diesen touristischen Highlights gesellten sich Besuche in Stüers privatem Seminarzentrum sowie Veranstaltungen im Osnabrücker Rathaus oder der Historisch-Ökologischen Bildungsstätte in Papenburg. Impressionen dieser Begegnungen sind unter www.stueer.de zu finden. Die Autoren studieren wissenschaft in Osnabrück. Rechts- 17 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 uni intern Wechsel mit Wirkung Universität führt eine neue Personalsoftware ein (os) Anfang des Jahres hat das Präsidium den Startschuss zum Projekt „Migration von SVA nach SAP-HR“ gegeben. In diesem Projekt soll der Wechsel von der bisherigen Personalverwaltungssoftware HIS-SVA zu SAP-HR vorbereitet und durchgeführt werden. Niedersachsen plant die Einführung einer einheitlichen Personalverwaltungssoftware, die für alle Behörden des Landes entwickelt wurde, die aber die Bedürfnisse der Hochschulen nur ansatzweise berücksichtigt. Deshalb haben sich die niedersächsischen Hochschulen und das Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) in der Landesregierung dafür stark gemacht, dass hier auch die für Hochschulen geeignetere Software SAP eingesetzt werden kann. Bereits neun niedersächsische Hochschulen haben unter der Projektleitung des „Kompetenzzentrums SAP für die niedersächsischen Hochschulen CCC (Customer Competence Center)” auf SAP-HR umgestellt. Zwei weitere Hochschulen werden die Umstellung zusammen mit der Universität Osnabrück durchführen. Die Projektleitung hat wiederum das CCC. Der Projektstart erfolgte am 20. Mai 2005. Aus den umfangreichen Funktionen des Moduls werden für die Universität Osnabrück die Komponenten Personaladministration (PA) zur Verwaltung und Abbildung der Personalfälle, die Komponente Organisationsmanagement (OM) zur Abbildung der Organisationsstruktur und der Stellenbewirtschaftung sowie die Personalkostenplanung (CP) eingeführt. Die Abwicklung der Zeitwirtschaft, also die Erfassung der täglichen Arbeitszeiten, wird nicht mit SAP-HR erfolgen. Die Vergütungsverwaltung wird, wie bisher, landesweit vom Niedersächsisches Landesamt für Bezüge ubd Versorgung (NLBV) durchgeführt. Vorteile eines solchen Systemwechsels für die Universität Osnabrück ergeben sich viele: So insbesondere durch die Verbesserung der personalwirtschaftlichen Prozesse durch die verbesserten Mög- lichkeiten der Personalkostenplanung. Und die verringerte Systemvielfalt durch die Integration von Personal- und Finanzwesen in einem System erleichtert die Abstimmungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten mit anderen Hochschulen. Für das Projekt sind eine Lenkungsgruppe, Projektgruppe und Teilprojektgruppen eingerichtet worden. In allen Gruppen ist der Personalrat mit einem von ihm benannten Mitglied vertreten bzw. hat die Möglichkeit, an den Sitzungen und Besprechungen aller Gruppen teilzunehmen. Und natürlich ist auch der Datenschutzbeauftragte der Universität in dem Datenschutzbeauftragte ist mit eingebunden Projekt beteiligt. Im bisherigen Verlauf des Projektes wurde von den beteiligten Mitarbeitern auf der Basis des beim CCC aus den Vorläuferprojekten bestehenden sogenannten Referenzmodells ein spezifisches, auf die Uni Osnabrück zugeschnittenes Konzept, das sogenannte Fachkonzept entwickelt. Zurzeit befindet sich das Projekt in einer „heißen“ Phase, der Altdatenübernahme, in der der eigentliche Start zum Januar 2006 vorbereitet wird. Parallel dazu laufen die Schulungen der Personalsachbearbeiter. Wenn das Personaldezernat in der letzten Zeit für seine „Kunden“ schlechter zu erreichen war, hat das hierin seinen Grund. Das Dezernat möchte sich auf diesem Weg für das entgegengebrachte Verständnis bedanken. epos Musik-Verlag Soeben erschienen: Jan Strack: Musikwirtschaft und Internet, epOs Music, Osnabrück 2005 – Da Musik nicht mehr mit einem Tonträger verknüpft sein muss, um konsumierbar zu sein, gerät das Geschäftsmodell der Tonträgerindustrie ins Wanken. Die Studie untersucht das Filesharing und zeigt Perspektiven für den Musikhandel auf. Begeistert: Erneut machte der Uniball glücklich. Foto: Christoph Bertels Von Ball zu Ball Der Uniball 2005: Wie immer äußerst tanzbar (os) Und wieder einmal lässt sich alles auf Statistik reduzieren. Rein rechnerisch dürften jene, die von Anfang an bis zum Ende dabei waren, rund zehn Stunden in der Stadthalle zugebracht haben. Wobei sie, abhängig von ihrer Tanzleistung, so durchschnittlich acht bis zwölf Kilometer in Lackschuhen oder hochhackigen Pumps zurücklegten. Und im Schnitt vier Prosecco, zwei Glas Sekt oder sechs Bier zu sich genommen haben. Alles eine Frage des arithmetischen Mittels, selbst so ein Ball der Universität. Wieder lockten acht Bands mit Salsa, Slowfox, Walzer, Blues, Jazz und Rock-Klängen. Erneut bestach die Mitternachtsshow, diesmal mit Fräulein Menke und all dem, was von der Neuen Deutschen Welle in den Achtzigern überlebte. Und ein weiteres Mal kamen rund 3.000 in die Säle, womit galt: Ausverkauft zum 10. Mal hintereinander! Doch der Ball war gestern, jetzt laufen bereits die Planungen für 2006. Dabei ist eines sicher: Es war der 16. Ball und für Organisator Dr. Hans-Jürgen Unverferth ist es nun an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen. „Die Konkurrenz, vor allem durch erfolgreiche und starke Clubszene in Osnabrück, ist härter geworden. Wir müssen versuchen, mit der gesamten Veranstaltung eine Liga aufzusteigen.“ Wobei er aber deutlich macht, dass dies nicht möglich sei ohne die finanzstarke Mithilfe von weiteren Ballpartnern. Auch was die Musik angeht, sollen neue Wege beschritten werden, ohne allerdings Bewährtes aus dem Blick zu verlieren. Unverferth: „Der Ball wird weiterhin Plattform für Newcomer aus Region und Uni bleiben, aber es sollte um ein echtes, teures Highlight ergänzt werden.“ Wie auch immer. Der vergangene Ball war wieder ein Erfolg. Erst gegen 7 Uhr in der Früh verließen die standhaftesten Gäste die Stadthalle, über der Stadt zeigte sich bereits die erste Morgendämmerung, als fröhlich erschöpfte Gestalten nach Hause strebten. Studentenwerk aktuell Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Erfolgsgeschichte mal zwei Runde Geburtstage: Die Mensen in Haste und im AVZ feiern Jubiläum Jubiläum zum Ersten in der Mensa in Haste..... Der Leiter der Wirtschaftsbetriebe Gernot Tietze, seine Stellvertreterin Annelen Trost, Küchenchef Ulrich Decker und Kassiererin Kornela Ruddigkeit begrüßen einen der ersten Gäste am Jubiläumstag. Foto: Michael Münch können mit den vorhandenen Kapazitäten schätzungsweise lediglich 30 Prozent der Studierenden am Westerberg versorgt werden. Alle Beteiligten (Land Niedersachsen, Universität und Fachhochschule und das Studentenwerk) sind sich darüber einig, dass ...und zum Zweiten in der Mensa des AVZ: Wo neben Gernot Tietze, Annelen Trost und Küchenchef Theo Thöle auch die Geschäftsführerin des Studentenwerks, Birgit Bornemann, den ersten Gast willkommen heißt. Foto: Hermann Pentermann Durch die Expansion der Universität und der Fachhochschule am Standort Westerberg in den 30 Jahren seit Bestehen der Mensa, Nachgekocht Zur Weihnachtszeit empfehlen wir heute Gebackene Forelle mit Zitronenbutter (os) Im Oktober 1975 ging das Studentenwerk mit seinen ersten Wirtschaftsbetrieben, der Mensa und Cafeteria am Westerberg (AVZ) in Betrieb. Damit begann eine Erfolgsstory, die sich zum 30. Mal jährt. Umfragen und Prämierungen beweisen, dass die inzwischen in die Jahre gekommene Mensa nach wie vor sehr beliebt und gefragt ist. Birgit Bornemann, Geschäftsführerin des Osnabrücker Studentenwerks, freut sich, dass die Mensa trotz der beengten Räumlichkeiten von den Studierenden und Hochschulangehörigen jeden Tag zahlreich genutzt wird. „Durch einen hohen Qualitätsstandard und einen besonders freundlichen Service wollen wir das fehlende Ambiente ersetzen. Es ist uns wichtig, dass sich die Gäste bei uns wohl fühlen“, betont Bornemann. Anerkennung und Lob gibt es auch für Küchenchef Theo Thöle und seine Küchencrew. Tatsächlich platzt die Mensa inzwischen aus allen Nähten. 18 der Zustand unhaltbar ist und dringend eine neue Mensa gebaut werden muss. Nach langen Planungen soll nun 2006 der Start- schuss für eine größere Mensa im Forum Physik fallen. „Dies würde eine enorme Entlastung für die Studierenden und Hochschulbediensteten bedeuten“, so Bornemann. „Eine gute soziale Infrastruktur trägt dazu bei, das Studium zu beschleunigen und die Kosten insgesamt zu verringern. Gerade durch die Studienstrukturreform und die damit verbundenen Anforderungen an die Studierenden, wird die Präsenz am Hochschulstandort erhöht. Damit steigt auch der Bedarf an Verpflegungsangeboten“, ist sich Bornemann sicher. Das 30-jährige Jubiläum im AVZ wurde mit Live Musik und Geburtstagskuchen gefeiert und für die kleinsten Gäste gab es Überraschungspäckchen. Auch das zehnjährige Jubiläum des Neubaus der Mensa in Haste wurde vom Studentenwerk gefeiert. Küchenchef Ulrich Decker und seine engagierte Mannschaft verwöhnten die Gäste mit selbstgebackenem Geburtstagskuchen, den sie persönlich an die Gäste verteilten. Gernot Tietze, der Leiter der Wirtschaftsbetriebe und Annelen Trost, seine Stellvertreterin, wissen, dass diese Mensa als „Geheimtipp“ gehandelt wird. „Unsere Gäste schätzen die Lage im Grünen und die familiäre Atmosphäre. Hier kennt man sich persönlich!“ Viktor Krell Foto: Elena Scholz Viktor Krell ist 25 Jahre alt und verstärkt seit dem 1. Oktober 2005 das Team der Mensa im Schloßgarten als Beikoch. Seit Mitte November 2005 ist Krell junger Vater. Gebackene Forelle mit Zitronenbutter 2 frische, gesäuberte Forellen 1 Tomate 1 Zwiebel 1 Knoblauchzehe 1 Bund Petersilie Salz, Pfeffer 200 g Butter 2 Zitronen Die gewaschenen Forellen mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft einer Zitrone von beiden Seiten würzen. Tomate, Zwiebel und die Knoblauchzehe in Scheiben schneiden und mit der gehackten Petersilie vermischen. Die Forellen damit füllen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Forellen auf das Blech legen. Bei 200 Grad ca. 25 bis 30 Minuten backen. Zerlassene Butter mit Zitronensaft nach Geschmack verrühren und zur Forelle servieren. Dazu passen Petersilienkartoffeln. Guten Appetit! 19 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Studentenwerk aktuell Kunsterlebnis vor dem kulinarischen Genuss Seit 20 Jahren präsentieren Kunststudierende der Uni ihre Werke in der Mensa am Schloßgarten (os) Bereits der erste Eindruck entscheidet. Kommt der Besucher ins Foyer der Mensa am Schloßgarten fällt sein erster Blick gleich auf Kreatives. Und dies seit nunmehr 20 Jahren. Seit 1985 besteht die Kooperation zwischen dem Studentenwerk Osnabrück und dem Fach Kunst der Universität mit dem Ziel, den Studierenden die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeiten der Öffentlichkeit vorzustellen. Dort, wo sich jeden Tag 3.500 bis 4.500 Gäste begegnen. Nun wurde die Kooperation mit einer Sonderausstellung gewürdigt. „Für das Studentenwerk haben die Ausstellungen einen besonderen Stellenwert im Rahmen der Kulturförderung“, so Birgit Bornemann, die Geschäftsführerin des Studentenwerks, bei der Festveranstaltung. „Die Ausstellungen bereichern den Lebensraum Hochschule und geben eindrucksvoll Auskunft über die Arbeit in dem Fach Kunst.“ Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger brachte es bei der Eröffnung der beeindruckenden Ausstellung auf den Punkt: „20 Jahre ununterbrochene Ausstellungstätigkeit in der Ga- Erfreut: Studentenwerksgeschäftsführerin Birgit Bornemann, Kunstprofessor Rainer Mordmüller und die Studentin Ulrike Hördler blättern interessiert im soeben erschienen Ausstellungskatalog. Foto: Elena Scholz lerie der Mensa zeugen von Kontinuität und Engagement.“ Er dankte allen Mitwirkenden und dem Studentenwerk für die gute Zusammenarbeit in allen Bereichen. Auch der Kulturdezernent der Stadt Osnabrück, Reinhard Sliwka, bedankte sich in seinem Grußwort für die gute Zusammenarbeit mit der Universität und dem Studentenwerk. Er betonte die Interessenidentität zwischen Hochschule, Studentenwerk und Stadt bei dem Bemühen, die Attraktivität des Hochschulstandortes Osnabrück zu fördern und zu intensivieren. Prof. Rainer Mordmüller führte in die Werke ein und erläuterte die Entwicklung im Zeitverlauf. Seit Beginn stand vor allem eines im Vordergrund der Ausstellun- Geschenkt Bei den Feierlichkeiten anlässlich seines 25-jährigen Bestehens wurde der Fachbereich Rechtswissenschaften vom Studentenwerk Osnabrück, dem Sinfonieorchester und Collegium Musicum der Universität und einer Reihe von Sponsoren wie Finanzdienstleister MLP unterstützt. Die preisgekrönten Köche und das Servicepersonal des Studentenwerks demonstrierten ihr Können beim Fakultätsessen in dem neu eingerichteten Bistro der Mensa mit einem 4Gänge-Menü. Um dem Festakt am Abend einen feierlichen Rahmen zu geben, wurde das Osnabrücker Schloss vom Baumarkt Hornbach geschmückt. Ein langer roter Teppich, eine Vielzahl von Fackeln, ein großes Jubiläumstransparent und eigens angefertigte Stellwände mit den Wappen des Landes Niedersachsen, der Stadt Osnabrück und der Universität Osnabrück beeindruckten die 500 Gäste. Die Stellwände gehen nun in den Besitz des Studentenwerks über. Prof. Dr. Jörn Ipsen, Prodekan des Fachbereichs und Organisator der Jubiläumsveranstaltung dankte dem Leiter der Wirtschaftsbetriebe des Studentenwerks, Gernot Tietze, sowie dem Marktleiter des Baumarktes Hornbach, Bernd Bobzin und der Dekorateurin Melanie Poppe für ihr Engagement. (ul)/Foto: Elena Scholz gen: die Vielfalt. Druckgraphik, Fotografie, Plastik und Malerei waren einige Techniken, mit denen die Studierenden arbeiteten und die allesamt zur optischen Verschönerung des großzügig gestalteten Foyers beitrugen. „Für die Studierenden gehört die sorgfältige Planung und Realisierung einer Ausstellung zum Studieninhalt“, so Mordmüller. „Da die Größe der Ausstellungsfläche in der Mensa überschaubar ist, lässt sich eine derartige Präsentation von Studierenden nach einigen Semestern intensiver Arbeit realisieren“. Mordmüller ist seit Beginn der Kooperation dabei, ebenso wie Gernot Tietze, Leiter der Wirtschaftsbetriebe des Studentenwerks, der die Ausstellungen mit Engagement und Begeisterung seit 20 Jahren begleitet. Bei der Jubiläumsausstellung wurde eine Auswahl der zahlreichen Werke präsentiert. Darunter Skulpturen, Fotografien, Lithografien und natürlich Malerei. So zeigte Kornelia Heinrich ein Stillleben in Öl, Iris Herholz eine Radierung und Margit Rusert eine große Holzskulptur. Interessierte können den aus Anlass der Kooperation herausgegebenen Kunstkatalog kostenlos im Sekretariat des Studentenwerks, Ritterstraße 10, beziehen. Tagungen und Termine Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 20 Weitersagen Donnerstag, 15. Dezember, 16 Uhr, Universitätsbibliothek, alte Münze, Mösersaal: Vortrag: „Bildungspakt zwischen Schule und Jugendhilfe“ Es spricht Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Uwe Otto von der Universität Bielefeld. Musikalisch Mit einem vielfältigen Konzertprogramm startet die Universitätsmusik in das neue Jahr. Zwei Beispiele: Das Sinfonieorchester der Universität widmet sich am Dienstag, 31. Januar, um 19.30 Uhr in der Schlossaula unter Leitung von UMD Dr. Claudia Kayser-Kadereit dem 100. Geburtstag von Dmitrij Schostakowitsch. Unter der Überschrift "Aus dunkler Zeit ... hinter eisernen Vorhängen" wird der Abend mit dessen 1. Ballettsuite und der 9. Sinfonie sowie mit Texten von Prof. Dr. Hans Christian Schmidt-Banse für drei Sprecher gestaltet. Am Freitag, 10. Februar, präsentiert der Uni-Jazz im Blue Note Café ab 20.30 Uhr die neue CD der Big Band unter Leitung von Peter Witte. Weitere Infos zur Universitätsmusik unter www.musik.uni-osnabrueck.de. (os)/Foto: privat Der Link zum ... Donnerstag, 15. Dezember, 18.15 Uhr, Botanischer Garten, Albrechtstraße 29: Vortrag: „Dietrich Bonhoeffer als Vorbild? Brauchen wir Vorbilder in der christlichen Erziehung?“ Referent ist der evangelische Theologe Prof. Dr. Reinhold Mokrosch von der Universität Osnabrück. Donnerstag, 12. Januar, 19 Uhr, Universitätsbibliothek, Alte Münze, Mösersaal: Vortrag: „Immanuel Kant und die Frage nach dem Frieden“ Das Referat hält PD Dr. Thomas Kater von der Universität Leipzig. Donnerstag, 12. Januar, 18.15 Uhr, Erweiterungsgebäude, Seminarstraße 20, Raum 15/130: Vortrag: „Einwanderung in Japan: Politischer Diskurs und rechtliche Gestaltung“ Es spricht Prof. Dr. Seigo Hirowatari, Director of Law, Politics Section des Institute for Social Science an der University of Tokyo. Dienstag, 17. Januar, 19.30 Uhr, Schlossaula, Neuer Graben: Unimusik: „Shakespeare in Wort und Ton“ Die Werke des englischen Dramatikers inspirierten Komponisten aller Epochen zu Vertonungen. Eine Auswahl an a capellaChorwerken vom Spätbarock bis zur Moderne wird diesem Abend vorgestellt. Weitere Veranstaltungen finden Sie im Veranstaltungskalender der Universität Osnabrück. Unifilm Die Reihe „Unifilm“ ist eine Initiative des AStA der Universität Osnabrück. Der Eintritt kostet 2,50 Euro. Alle Filme werden im EW-Gebäude der Seminarstraße 20, Hörsaal 15/E10 gezeigt. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Montag, 9. Januar: „El Mariachi“ Dienstag, 10. Januar: „Die drei Musketiere“ Mehr als 2.000 Filme sind nun in der Internetdatenbank des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums zum Kriegs- und Antikriegsfilm recherchierbar. Die Internetdatenbank zum Kriegsund Antikriegsfilm „Der moderne Krieg im Film“ (www.krieg-film. de) bietet jetzt Informationen zu mehr als 2.000 Filmen. Es sind jetzt nicht nur über 2.000 Filme aus 68 Ländern recherchierbar, sondern darüber hinaus mehr als 7.800 an den Filmen beteiligte Personen verzeichnet sowie ausführliche Angaben zu 52 Kriegen erhältlich. Montag, 16. Januar: „Swimming Pool“ Dienstag, 17. Januar: „Kitchen Stories“ Montag, 23. Januar: „Die Spielregel“ Dienstag, 24. Januar: „Ben Hur“ Montag, 30. Januar: „5 x 2 – Fünf mal zwei“ Dienstag, 31. Januar: „Die oberen Zehntausend“ Montag, 6. Februar: „Mulholland Drive“ Dienstag, 7. Februar: „WUNSCHFILM“ Bewegt Gerade im Zeitalter von Videospielkonsole und Privatfernsehen ist es unabdingbar: Kinder brauchen Bewegung. Sie ist Ausdruck von Lebensfreude, Vitalität und des Bedürfnisses nach Aktivität. Und nichtzuletzt für eine gesunde Entwicklung benötigen Heranwachsende täglich ausreichende Bewegungsmöglichkeiten. Darüber hinaus ist Bewegung aber auch Motor des Lernens. Über ihren Körper und ihre Sinne begreifen Kinder die Welt, erkennen Zusammenhänge und erwerben die Voraussetzungen für Selbstständigkeit und Selbstvertrauen. Der 5. Osnabrücker Kongress „Bewegte Kindheit“ vom 23. bis 25. März wird sich mit den Chancen von Bewegung, Spiel und Sport für die Bildung und Gesundheit von Kindern befassen. In rund 120 Vorträgen, Seminaren, Workshops und Foren werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse vorgestellt sowie pädagogische Ansätze einer Erziehung durch Bewegung diskutiert. Die Tagung wendet sich besonders an Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte, Ärzte, Psychologen, Physioptherapeuten und Ergotherapeuten. Weitere Informationen unter www.kongress.kindheit.uni-osnabrueck.de. 21 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Der Personalrat informiert Schreckgespenst „Gläserne Beschäftigte“? Die Personalvertretung fordert eine Dienstvereinbarung für Daterverarbeitungssystem SAP Vor einiger Zeit haben Hochschulleitung und Personalrat eine Dienstvereinbarung über die Einführung, den Einsatz und Ausbau der Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) abgeschlossen – wir berichteten. Dabei handelt es sich allerdings um eine – allgemein gehaltene – Rahmendienstvereinbarung. Der sollen nun für die einzelnen Anwendungsbereiche weitere spezielle Dienstvereinbarungen folgen. Und zwar zum so genannten LDAP-Verzeichnis, zur Übernahme personenbezogener und personenbeziehbarer Daten (Stud.IP). Also zur Einführung und zum Betrieb all solcher Systeme, mit denen personenbezogene und personenbeziehbare Daten zusammengetragen, gespeichert und verarbeitet werden können und sollen. Nun strebt auch unsere Universität mit dem Standardsystem und den Modulen der Softwareschmiede SAP zur Finanzverwaltung und zur Personalverwaltung eine „Prozessoptimierung“ in der elektronischen Verarbeitung aller verwaltungsrelevanten Betriebsdaten an. Deshalb ist für diese Systemkonstellation ebenfalls eine solche spezielle Dienstvereinbarung unverzichtbar. Allein die vom Hersteller als vorteilhaft angeführten Merkmale „Datentransparenz“ und „Erweiterung der Schnittstellenmöglichkeiten“ relativieren die Sicherheit der Daten und von Datenzusammenfassungen. Mit Priorität behandelte Orientierungspunkte wie „Wertschöpfung“, „Flexibilität“, „Kostensenkung und Effizienz“ sowie „Konzentration auf Verknüpfung der beteiligten Instanzen“ unterstreichen durch ihre Janusköpfigkeit eine Notwendigkeit: nämlich durch Dienstvereinbarungen den Einsatz und Betrieb dieser Systeme einzugrenzen. Auch bei diesen Vereinbarungen ist es Aufgabe der Personalvertretung, darauf zu achten, welche Daten zusammengeführt und verarbeitet werden. Darüber hinaus muss beachtet werden, wer autorisiert und beauftragt wird, diese Verarbeitung durchzuführen. Und natürlich ist es sowohl wichtig, wozu und von wem diese Daten verwendet werden dürfen als auch wo sie gespeichert werden. Dies mag auf der einen Seite für den Bereich der Finanzverwaltung zunächst unproblematisch erscheinen, da ein von der Personalvertretung zu beachtender „Pferdefuß“ nicht gleich offensichtlich ist. Dennoch muss auf der anderen Seite spätestens im Bereich der Personalverwaltung ganz genau hingesehen werden. Allenfalls könnte bei der Eingabe und Verarbeitung der Daten für die Finanzverwaltung noch über die Dies ist leider wirklich nicht nur ein Schreckgespenst. Denn in dem ab dem 1. Januar 2006 in der Universität Osnabrück eingeführten SAPModul werden tendenziell erstmals alle personenbezogenen und perso- Dokumentation der Bearbeitungszeit und -menge eine Leistungskontrolle möglich sein. Für den Bereich der Personalverwaltung jedoch steht der möglicherweise gläserne Beschäftigte auf der Tagesordnung und gegebenenfalls zur Diskussion. nenbeziehbaren Daten der Beschäftigten zusammengeführt. Das geht von den Familien- und Wohnortdaten über die Dienstzeiten und Urlaubsund Krankheitszeiten bis zu den Gewohnheiten des täglichen Dienstantritts und -endes. Hinweis der Redaktion: Die Rubrik „Der Personalrat informiert“ ist thematisch und inhaltlich eine Meinungsseite des Personalrates an der Universität Osnabrück. Sie wird dem Personalrat regelmäßig vom Präsidenten als Herausgeber der Universitätszeitung zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, der Personalvertretung auf diese Weise ein Mitteilungs- und Diskussionsforum in der Universitätszeitung zu bieten. In diesem Sinne ist der Personalrat für die Inhalte selbst verantwortlich. © Dirk Meissner Von Wanja Streffer und Dr. Jörg Pohlmann Damit ließen sich dann mit dem Programm SAP/HR mit einem Klick zum Beispiel schöne Vergleiche bezüglich unserer (!) „Performance“ mit der „Performance“ unserer Kolleginnen und Kollegen herstellen. Das HR-Modul von SAP „an sich“ beinhaltet ein Personalinformationssystem, ein Bewerbermanagement, die Vergütungsverwaltung, die Personalkostenplanung und die Zeitwirtschaft (Stempelkarten). Hinzu kommen das Mitarbeiter-, Organisationsund Veranstaltungsmanagement sowie Auswertungen aller dieser Teile. Die Möglichkeiten der Arbeit und der Auswertungen mit dem Programm sind also sehr zahlreich. Jetzt könnte man ja argumentieren, dass es sich hier ja sowieso um bekannte Daten handelt. Das Problem dabei ist aber immer, dass die Umstände, die hinter einer Zahl, also den Daten stecken, bei diesem Klick nicht mehr gesehen werden. Dieses schöne Managementinstrument „Alles auf einen Blick“, das scheinbar auf die ganzheitliche Abbildung der einzelnen und gesamten Beschäftigten angelegt zu sein beansprucht, wird dann zu einem nur für ganz bestimmte Ausschnittsbereiche informativen und damit tendenziell inhumanen Instrument – auch wenn dies SAP-Modul so schön „Human Resources“ (HR) betitelt ist, also human klingen mag. Deshalb ist zuallererst durch Vereinbarung festzulegen, wozu dieses Programm genutzt werden soll. Nicht minder wichtig wird es sein, zu vereinbaren, wer und zu welchem Zweck welche Daten eingeben, abfragen und ansehen oder gar Auswertungen vornehmen darf, und nicht zuletzt wie dies kontrolliert werden kann. Wanja Streffer ist Vorsitzender und Dr. Jörg Pohlmann stellvertretender Vorsitzender des Personalrates der Universität Osnabrück. Namen und Nachrichten 22 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Neu an der Universität (os) Für ihn gehört die Solidarität mit der Literatur zu ihrem Verständnis: „Solidarität mit ihrer Leidenschaft, Rationalität, Kritik, mit ihrer Exzentrik. Sie ist buchstäblich apart,“ erklärt Prof. Dr. nem Studienjahr an der Dover Highschool in Delaware (USA) die Fächer Germanistik, Philosophie und Amerikanistik an der Universität Innsbruck. 1982/83 lehrte er als Assistant teacher in Ulster, Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft: Prof. Dr. Christoph König Prof. Dr. Christoph König Foto: Gaby Gerster Christoph König. Seit kurzem hat der Literaturwissenschaftler und Wissenschaftshistoriker an der Universität eine Professur für ‘Neuere und neueste deutsche Literatur’ inne. Die Fakten: Geboren 1956 in Österreich und aufgewachsen in Bregenz, studierte König nach ei- Nordirland, und wurde kurz darauf promoviert (‘sub auspiciis praesidentis rei publicae’); nach einer Assistentenzeit in Innsbruck leitete er von 1986 an die Arbeitsstelle für die Erforschung der Geschichte der Germanistik im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Währenddessen habilitierte In memoriam: Klaus Hinrichs Von Prof. Dr. Rüdiger Schröpfer Klaus Hinrichs, Akademischer Direktor im Fachbereich Biologie /Chemie, ist am 28. November verstorben. Schon in der Pädagogischen Hochschule unterrichtete er Biologie-Lehramtsstudierende und auch nach der Universitätsgründung war er im Fachbereich bis zu seinem Ausscheiden die zentrale Person für die Lehrerausbildung. Er war ein begeisterter Lehrer und konnte diese Begeisterung auf die Lehramtsstudierenden erfolgreich übertragen. Viele Schulen hat er durch seine Vorortbesuche währen der Fachpraktika für die Universität gewonnen. Um der Praxis nahe zu sein, ließ er Unterrichtseinheiten von seinen Studierenden mit Hilfe von Videodokumentationen aufzeichnen und in seinen Seminaren diskutieren. Ihm gelang es, seine Baltrum-Landheimaufenthalte über viele Jahre hinweg originell und bildungseffektiv zu gestalten. Viele Studentengenerationen haben in den Wochen am Meer das Wesen des Arbeitsschulgedankens er- Klaus Hinrichs Foto: privat fahren. Er entwickelte überzeugend die spezielle Richtung der Zoodidaktik, deren Studium nicht nur von Lehramtsstudierenden, sondern auch von so manchem Diplomanden wahrgenommen wurde. Klaus Hinrichs war ein begnadeter Organisator. Dadurch wurde er für das Gelingen der fast jährlichen Auslandexkursionen der Ethologie ein unentbehrlicher Mitgestalter. Aufgrund alledem wurde seine Pensionierung für uns sehr spürbar. Wir würdigen seine Verdienste und werden ihn in bester Erinnerung behalten. Der Autor lehrt am Fachbereich Biologie/Chemie. er sich 1997 an der HumboldtUniversität zu Berlin und wurde 2004 außerplanmäßiger Professor in Stuttgart. Einladungen an wissenschaftliche Institutionen in Paris (MSH, EHESS) und Madison (Max Kade-Professur) folgten, bis er zum Beginn des laufenden Wintersemesters den Ruf an die Universität Osnabrück annahm. Literatur als Beruf? Die Arbeitsgebiete sind weit gespannt und verschränken sich. Schwerpunkte Königs sind neben der deutschen Literatur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart die Ästhetik und Literaturtheorie, dazu Archivkunde und ständig die Wissenschaftsgeschichte. Sein erstes Buch galt der Ästhetik von Jean-Paul Sartre, die Promotionsschrift untersuchte – empirische Leserforschung einbeziehend – die Literatur einer Region, die sich als sekundärer Spiegel weltliterarischer Prozesse entpuppte. Seine Habilitation (Wallstein 2001) über Hofmannsthal hat das methodische Ziel, einen modernen Dichter und wie er unter Philologen schrieb, zu zeigen. Weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt wurde der Wissenschaftler indes als Initiator und Herausgeber des ‘Internationalen Germanistenlexikons 1800-1950’. Daneben entstanden zahlreiche Publikationen, unter anderem die Herausgabe verschiedener Korrespondenzen, etwa der zwischen Paul Celan und Peter Szondi (Suhrkamp 2005). Szondi und dessen Freund, der französische Gräzist Jean Bollack, dienen König als Vorbild: „Ihnen ist es gelungen, aus Solidarität mit den Dichtern die eigene Disziplin zu verteidigen, samt ihren Ansprüchen an philologisches Handwerk, Reflexion und (wissenschaftshistorischem) Wissen.“ Die Leidenschaft: die Deutsche Philologie ist für König etwas, für das sich auch seine Studierenden begeistern sollen. „Es ist alles andere als ein einfaches Fach, es verlangt sehr viel.“ Wobei er selber gerade die Wissenschaftsgeschichte seines eigenen Faches mit der gehörigen Distanz reflektiert. „Die Verbindung zwischen Philologie und ihrer Geschichte entfaltet ein kritisches Potential, das alle normativen, szientifischen und machtstrategischen Ansprüche zu befragen erlaubt.“ Dabei ist König niemand, der im Verfassen backsteinbreiter gelehrter Werke, die lediglich im engsten Kollegenkreis Beachtung finden, seine alleinige Berufung sieht. Er schreibt regelmäßig für das Feuilleton der ‘Frankfurter Allgemeinen Zeitung’ und liebt das Medium um der gedanklichen Experimente willen, die es erlaubt. Lehren, Forschen und Literaturkritik: Sie lassen sich, so König, nicht trennen. Daher hat er bereits kurz nach seiner Ankunft hier eine Vortrags- und Lesungsreihe unter dem Titel ‘Germanistisches Kolloquium’ ins Leben gerufen, in der am 10. Januar der ‘Spiegel’-Redakteur Johannes Saltzwedel über Rudolf Borchardt spricht, und zwar gelehrt fernab aller Elfenbeinhaftigkeit. Im Gespräch mit König teilt sich seine Freude mit: „Osnabrück befindet sich institutionell im Aufbruch.“ Impressum ISSN 1613-6047 Herausgeber: Der Präsident der Universität Osnabrück Redaktion: Oliver Schmidt (os) Mitarbeit: Dr. Utz Lederbogen (ul) Elena Scholz (es) Redaktionsanschrift: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Neuer Graben/Schloss, 49069 Osnabrück Tel. (0541) 969-4516, Fax (0541) 969-4570 [email protected] Titelseite/Bildbearbeitung: Bruno Rothe, Georgsmarienhütte Druck: Druckerei Grote, Bad Iburg Auflage: 5.000 Exemplare Nächste Ausgabe: April 2006 Redaktionsschluss: 10. März 2006 Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder, nicht unbedingt die des Herausgebers oder die der Redaktion. 23 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Namen und Nachrichten Neu an der Universität (os) Bereits auf dem Gymnasium musste Christian Ungermann nicht lange überlegen, was er studieren möchte: „Biologie hat mich schon damals interessiert“, erzählt der soeben an die Universität berufene Professor für Biochemie. an wissenschaftliches Arbeiten herangeführt So entschied ich mich nach einem Jahr, noch länger zu bleiben.“ 1993 reichte Ungermann seine Master-Arbeit ein und ging an die Ludwig-Maximilians-Universität Fachbereich Biologie/Chemie: Prof. Dr. Christian Ungermann Dienstjubiläen Seit 25 Jahren im Öffentlichen Dienst beschäftigt sind: Francoise Herbin, Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft, Beate Teutloff, Akademisches Auslandsamt Ruf erhalten Nach Osnabrück Prof. Dr. Wolfgang Adam, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg – an den Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft, Professur für Deutsche Literatur der frühen Neuzeit im europäischen Kontext Prof. Dr. Rainer Koschke, Universität Bremen – an den Fachbereich Mathematik/Informatik, Professur für Software Engineering Ruf abgelehnt Aus Osnabrück Prof. Dr. Rolf Thieroff, Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft – an die Universität Potsdam, Professur für Deutsche Sprache nach München, wo sich in einer hervorragenden Arbeitsgruppe die Möglichkeit zur Promotion bot. Er begann über den Transport von Eiweißen in die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zelle, zu forschen. „Das war ein Thema, das mich schon immer gereizt hatte.“ 1996 reichte der Biochemiker die Arbeit ein und musste sich nun einer grundsätzli- Ruf angenommen Nach Osnabrück Prof. Dr. Christian Ungermann Foto: privat chen Frage stellen: Wissenschaft oder Wirtschaft? Kontakte zu großen Unternehmen, wie beispielsweise Boehringer Ingelheim existierten bereits, aber? „Ich Wissenswert Hans Mühlenhoff feiert runden Geburtstag PD Dr. Christian Ungermann, Universität Heidelberg – an den Fachbereich Biologie/Chemie, Professur für Biochemie Prof. Frank Westermann, Ludwig-Maximilians-Universität München – an den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Professur für Volkswirtschaftslehre (Schwerpunkt Internationale Wirtschaftspolitik) PD Dr. Harald Haferland, Universität Erlangen – an den Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft, Professur für Mediävistik/Deutsche Literatur des Mittelalters Prof. Dr. Michael Rohlfing, Int. University Bremen – an den Fachbereich Physik, Professur für Theoretische Physik Dr. Bärbel Schmidt, Universität Dortmund – an den Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften, Professur für Textilund Bekleidungswissenschaften und ihre Didaktik Foto: Elena Scholz Dabei wäre so ziemlich alles möglich gewesen für den 1967 im westfälischen Unna geborenen Wissenschaftler. Aber die Biologie sollte es nun mal sein. 1988 begann er in Tübingen sein Biochemie-Studium, welches er von 1991 bis 1993 an der Oregon State University, USA, fortsetzte. „Wie an vielen amerikanischen Universitäten wird man dort früh (os) Er hat sich um die Universität in vielfältiger Weise verdient gemacht: Der Osnabrücker Kaufmann und Mäzen Dr. h.c. Hans Mühlenhoff feierte vor kurzem seinen 80. Geburtstag. Mühlenhoff gründete vor knapp zehn Jahren die nach ihm benannte Stiftung, in deren Rahmen er besonders leistungsfreudige und begabte Studierende der Universität fördert. Darüber hinaus hat er eine Professur für Biochemie gestiftet. Für sein Engagement hat ihn der Fachbereich Biologie/Chemie unlängst mit einem Ehrendoktor bedacht. merkte immer mehr, dass es für mich einfach reizvoller war, mir meine eigenen Forschungsthemen zu suchen. Und ich wollte noch mal ins Ausland gehen, diesmal als Wissenschaftler.“ Es folgte eine Postdoc-Stelle an der Dartmouth Medical School in New Hampshire, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) getragen wurde. Nun arbeitete Ungermann in erster Linie über die Fusion von Lysosomen, den membranumschlossenen Verdauungsorganellen von Zellen. Auch privat hatte sich einiges verändert. Bereits in Oregon hatte Ungermann seine Frau, eine Entwicklungspsychologin, kennen gelernt, nach der Heirat bekam das Paar Zwillinge, später folgte ein drittes Kind. 1998 bewarb sich der Wissenschaftler um ein Nachwuchsgruppenstipendium der DFG. Aus 60 Bewerbungen wurden drei ausgewählt, Ungermann war einer von ihnen, und begann seine Arbeit am neu gegründeten Biochemie-Zentrum (BZH) in Heidelberg. Über die Jahre hinweg baute er seine Gruppe weiter aus, forschte hier vor allem über die Regulation des vesikulären Transports von Eiweißen in Zellen. Mithin eine Arbeit, die ihn für die Osnabrücker Professur besonders qualifizierte. Finanziert wird dieser Lehrstuhl übrigens von dem Osnabrücker Kaufmann und Mäzen Hans Mühlenhoff, der sich mit der nach ihm benannten Stiftung seit Jahren sehr um die Osnabrücker Universität verdient gemacht hat. Was Ungermann nun an dem hiesigen Fachbereich besonders reizt, sind die großen wissenschaftlichen Möglichkeiten, die sich ihm bieten. „Besonders die Zusammenarbeit mit den auf Membranforschung fokussierten Arbeitsgruppen des Fachbereichs ist für meine Forschungsgebiete äußerst sinnvoll. Ich glaube, da können wir alle viel voneinander profitieren. Zudem bietet der Mühlenhoff-Lehrstuhl die Möglichkeit, die Biochemie-Forschung und Lehre kreativ und zukunftsweisend zu gestalten.“ Und was die Lehre betrifft, möchte der Biochemiker auf das Bestehende aufbauen und dabei besonders die Förderung des wissenschaftlichen Denkens betonen. Uni-Spiegel 24 Zeitung Universität Osnabrück 2005/4 Menschen an der Uni: PD Dr. Thomas Schneider (os) Wenn er die Gelegenheit hätte, würde ihm ohne Zögern jene Frage einfallen, die ihn hierbei am meisten bewegt. Vor allem eines würde PD Dr. Thomas Schneider wissen wollen: Wie es denn eigentlich wirklich gewesen sei, als der gebürtige Osnabrücker Schriftsteller Remarque „Im Westen nichts Neues“ verfasste. „Er hat zum Beispiel immer behauptet, den Roman in nur sechs Wochen geschrieben zu haben, aber das war wie so vieles nur ein Marketing-Satz.“ Sagt Schneider, ebenfalls in Osnabrück geboren und seit fünf Jahren Leiter des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums. Wer dort unten in das Archiv im Souterrain gelangt, sieht als erstes die zahlreichen großformatigen Filmplakate an den Wänden. Al Pacino als Bobby Deerfield, die cineastische Adaption des Remarque-Stoffes „Der Himmel kennt keine Günstlinge“. Oder die beiden Schauspieler Liselotte Pulver und John Gavin in der US-amerikanischen Fassung „A Time to Love and a Time to Die“ aus dem Jahr 1957. Remarque, dieser erst spät in seiner Heimatstadt anerkannte Schriftsteller von Weltruhm, über ihn gibt es viel zu erzählen. Zum Beispiel die Sache mit dem Namen. Remark: dies sei doch nur ein Anagramm des tatsächlichen Namens Kramer. Was, nun ja, zugegebenermaßen, schon sehr viel weniger eingängig klingt und selbst heute noch bei einigen Osnabrückern als unzerstörbare Fama im Kopf sitzen mag. Dass indes heute auch viele Bürger stolz sind auf den 1970 verstorbenen Autor, dessen Werke in mehr als 60 Sprachen übersetzt wurden, ist Prof. Dr. Tilman Westphalen zu verdanken, der seinerzeit gemeinsam mit der Stadt die Einrichtung einer Forschungsstelle in die Wege leitete. Und es ist Schneider zu verdanken, der sich als Nachfolger des Anglisten Westphalen nun seit 15 Jahren mit der Figur Remarque beschäftigt. Wobei er zugleich einschränkt: „Als Schüler kannte ich zwar ‘Im Westen nichts Neues’, aber das war es dann auch schon.“ Mehr eben nicht, es habe ihn damals auch nicht sonderlich interessiert. Nach dem Abitur begann er in Osnabrück Kommunikation und Ästhetik zu studieren, einen Ausbildungsgang, den es so heute schon lange nicht mehr gibt. „Was mich damals reizte, war einfach die Ausrichtung des Studienganges auf Eigeninitiative und sein Praxisbezug.“ Nach dem MagisterAbschluss dann die Frage, wie es weitergehen könnte. Schneider überlegt: „Zuerst habe ich noch während des Studiums als Regieund Dramaturgieassistent an den Städtischen Bühnen gearbeitet. Aber dann erhielt ich die Möglichkeit an der historischen-kritischen Ausgabe der Werke von Annette von Droste-Hülshoff mitzuwirken.“ Im Jahr 1986 begann er zu promovieren, die Arbeit mit dem Titel „Annette von Droste-Hülshoff. Die Balladen. Text/Dokumentation“ wurde 1990 eingereicht. Von Remarque also immer noch keine Spur. Das kam erst 1987. Letztendlich war es Westphalen, über den Schneider zu Remarque kommen sollte. Immer mehr vertiefte er sich in dessen Werk und Leben, suchte und ermittelte bislang unentdeckte Korrespondenzen, reiste nach New York, Los Angeles und in die Schweiz, um mit Zeitzeugen zu sprechen. Was er dabei nicht fand, war der Schriftsteller, so wie er ihn heute gerne einmal kennen lernen würde: „Zeit seines Lebens, in allen Interviews hat Remarque sich immer wieder selber PD Dr. Thomas Schneider bewusst in Szene gesetzt. Er war einfach ein äußerst genialer Werbefachmann in eigener Sache.“ Doch nicht nur Remarque an sich reizt. Sowohl dessen Pazifismus als auch seine Darstellung von Krieg und Emigration wurde für Schneider zum Ausgangspunkt für weitere Projekte. Beispielsweise die Zeitschrift „Krieg und Literatur/War and Literature“ oder die Filmdatenbank „Der moderne Krieg im Film“, mit deren Hilfe nunmehr über Informationen zu 2.000 Kriegs- und Antikriegsfilme im Internet recherchierbar sind. Aber Remarque. Vor vier Jahren verfasste Schneider seine Habilschrift über die verschiedenen Fassungen von „Im Westen Foto: Elena Scholz nichts Neues“. Eine rund 1.300 Seiten umfassende Arbeit. Und mehr als 20 Aufsätze hat Schneider darüber hinaus über den Autor veröffentlicht. Remarque von allen Seiten: Doch so richtig nahe gekommen, das bekennt er, sei er ihm deshalb immer noch nicht. „Ich glaube, dass wird mir auch nicht gelingen, dafür ist die Persönlichkeit Remarques zu vielschichtig, widersprüchlich und von Legenden verstellt.“