„Zeitzeichen“

Transcription

„Zeitzeichen“
Karlheinz-Brust-Stiftung der Stadt Kirn
Zeitzeichen (Farbsandmalerei)
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KUNSTAUSSTELLUNG 2014
„Zeitzeichen“
Karlheinz Brust
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ab 5. Juni 2014
Gemälde und Zeichnungen in der
Galerie RATHAUS
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Stadtverwaltung Kirn . Kirchstraße 3 . 55606 Kirn . Galerie 1. OG
Geöffnet: Mo - Mi 8 - 12 und 14 - 16 Uhr, Do 8 - 12 und 14 - 18 Uhr, Fr 8 - 12 Uhr
Galerie
RATHAUS
Ein bemerkenswertes Experiment
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Am 16. März 1975 wurde die erste Kunstausstellung in Kirn mit Werken
namhafter Künstler aus Luxemburg und dem Rhein-Nahe-Gebiet eröffnet.
Unter ihnen auch Karlheinz Brust. Seit fast 40 Jahren hat die Kunst in Kirn
ihren festen Platz und findet in weiten Kreisen der Bevölkerung immer
stärkeres Interesse.
Die Kunst in Kirn heimisch zu machen geht auch auf die Initiative von
Karlheinz Brust zurück, der seit der ersten Ausstellung sozusagen im
doppelten Auftrag, nämlich für den Bereich der Künstler und auch für die
Stadt, in künstlerischer und organisatorischer Mitarbeit die einzelnen
Projekte begleitete und unterstützte.
Karlheinz Brust wird in diesem Jahr 84 Jahre alt, ungebrochen ist trotz des
hohen Alters seine Kreativität. Er zeigt immer wieder ein breites Spektrum
des künstlerischen Schaffens. Auch in dieser Ausstellung ist uns das ein
oder andere bekannt, aber auch Neuentwicklungen und Ideen werden erkennbar.
Teile seines künstlerischen Schaffens bringt Herr Brust in die „KarlheinzBrust-Stiftung der Stadt Kirn“ ein. Auch die heute neu vorgestellten Arbeiten
werden in einem Jahr von der Stiftung übernommen. Ich danke
Karlheinz Brust für seine großen Verdienste um die Kulturarbeit in unserer
Stadt und der Region und wir hoffen, dass er uns mit seiner Kreativität noch
lange begleiten wird.
Mit freundlichem Gruß
Fritz Wagner
Bürgermeister
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Karlheinz-Brust-Stiftung
der Stadt Kirn
Ausstellung ab 5. Juni 2014
Gemälde und Zeichnungen
aus dem künstlerischen Schaffen
von Karlheinz Brust
Galerie
RATHAUS
Kirchstraße 3 . 55606 Kirn
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Über die Karlheinz-Brust-Stiftung der Stadt Kirn
Die Karlheinz-Brust-Stiftung der Stadt Kirn wurde am 9. November 2006
errichtet und durch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier am
23. November 2006 als rechtsfähige öffentliche Stiftung des bürgerlichen
Rechts anerkannt. Das Finanzamt Bad Kreuznach hat festgestellt, dass
die Körperschaft unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken
im Sinne der Abgabenordnung dient.
Zweck der Stiftung ist es, das Werk des Malers und Grafikers
Karlheinz Brust der Nachwelt zu erhalten und zu sichern, zugänglich und
bekannt zu machen sowie die Bedeutung dieses Künstlers und seiner
Werke für die Stadt und die Region hervorzuheben.
Dies geschieht insbesondere durch die Unterhaltung einer Sammlung von
Werken des Künstlers Karlheinz Brust sowie durch Ausstellungen in Verbindung mit Informationen über das künstlerische Schaffen.
Die Stiftung wird durch den Vorstand und das Kuratorium geleitet.
Der Vorstand besteht aus Bürgermeister Fritz Wagner als Vorsitzendem
und dem Künstler Karlheinz Brust.
Dem Kuratorium gehören an Herr Fritz Bischof, Herr Guido Brust,
Frau Gisela Gutschmidt, Herr Paul-Georg Löhr und Frau Petra Ruznicki.
Vorstand und Kuratorium würden sich über weitere Unterstützung der
Stiftungsarbeit freuen (Stiftungskonto-Nr. 17016312 bei der Sparkasse
Rhein-Nahe, BLZ 560 501 80).
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Im Atelier
Karlheinz Brust über sich:
In erster Linie male ich für mich, weil das Malen mein Leben ist. Natürlich freue
ich mich auch, wenn in einer Ausstellung von einem Betrachter ein Bild gekauft
wird. Aber beim Malen denke ich nicht an den Verkauf.
Immer gehe ich in meinen Bildern vom Inhalt aus und suche für den jeweiligen
Inhalt die adäquate Form, die besondere Deutung haben muss.
Ich möchte, dass der Bildbetrachter vor meinen Werken mit- und weiterdenkt,
um eine Auseinandersetzung mit dem Dargestellten zu erwirken.
Seit 1989 setze ich neue Akzente, denn vorher habe ich die Menschen mit
ihrer Klage, ihren Ängsten, ihren vielfältigen Nöten, ihrer Vereinsamung, aber
auch ihr Aufgebehren und ihre Empörung in schwarz/weiß mit leichter Farbuntermalung gemalt.
Heute ist Landschaft, Mensch und Farbe eine Herausforderung für mich. Der
Mensch ist oft in eine Landschaft eingebunden. Auswahl und formale
Bewältigung der Themen ändern sich.
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Die Landschaft, von Menschenhand zerstört, möchte ich nicht, wie so
mancher Sonntagsmaler, in einem fotografisch geschönten Bild zeigen, ich
möchte tiefer schürfen und eine Unterschicht bloßlegen, unter die Rinde der
Bäume schauen, Gefäßbündel, Strukturen und Verknotungen freilegen,
eindringen in den tektonischen Aufbau der Erdkruste. Dabei wird der
Mensch Landschaft, die Landschaft überträgt sich auf den Menschen. Die
Kräfte der Natur, der Erde und des Kosmos werden eins mit dem
menschlichen Leben.
Dinge und Menschen sehe ich vor allem sich verändern.
Das Gesicht der Landschaft wird oft selbst Landschaft, wird Erde. Sehr oft
wird der Mensch nicht eigenständiger Mittelpunkt in meinen Bildern. Meist
geht er in seiner Umgebung auf, steht am Rande, abgekehrt, abwesend
oder einen anblickend.
Auf keinen Fall sehe ich ihn als höheres oder bestimmendes Wesen,
sondern dem Lauf der Dinge unterworfen. Vielleicht im Geist eines
liebenden und bewahrenden Miteinanders.
In den folgenden Seiten der Broschüre werden Personen, die mich in vielen
Jahren meines künstlerischen Schaffens begleitet haben, in Ausschnitten
ihrer Texte über mich zu Wort kommen.
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Vision
Gold in der Einöde
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Nirgendswo zu Hause
1988 schrieb der Schriftsteller Andreas Bauer:
„Alle künstlerischen Arbeiten, Gemälde und Zeichnungen von Karlheinz Brust
sind Zeugnisse seiner Auseinandersetzung mit seiner Umwelt, mit Zeit und
Ewigkeit, mit seinen Mitmenschen und nicht zuletzt mit sich selbst.
Karlheinz Brust malt nicht nur was er mit seinen Augen wahrnimmt! Er verdichtet mit seiner Malerei Erlebnisse, Erfahrungen, Gespräche und Selbstgespräche, die sein Innenleben anrühren, die ihn betroffen und erschrocken
machen. Er zeigt oft in seinen Bildern nicht nur wie die Gesellschaft, in der wir
leben, ist, sondern auch wie sie sein sollte.“
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Verlassene Gärten
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Bilderliste zur Ausstellung
„Zeitzeichen“
Nr.
10
Titel
Technik
Jahr
Preis
1 Marktfrauen im Gespräch
Farbsand und Acryl
2005
1.150
2 Fata Morgana
Farbsand und Acryl
2005
1.000
3 Die Kunstbetrachterin
Farbsand und Acryl
2005
1.000
4 Die Göttin vom Nil
Farbsand und Acryl
2004
1.150
5 Die Frauen von Formorca
Siebdruck
1977
150
6 Ikarus
Siebdruck
1977
150
7 Verlassene Gärten
Siebdruck
1977
150
8 Der Harlekin
Siebdruck
1977
150
9 Zukunftsangst
Mischtechnik
1997
1.000
10 Nirgendswo zu Hause
Kohle und Kreide
1996
900
11 Die Gedanken sind frei
Zeichnung Grafit
2005
460
12 Emanzipiert
13 Zeitzeichen
Zeichnung Grafit
Farbsand
2005
2012
460
800
14 Die Lebensleiter
Grafit und Farbstift
2006
980
15 Lebensweisheit
Tusche und Grafit
2006
980
16 Das Erinnerungsband
17 Drei Frauen versteckt
Grafit und Farbstift
Acryl
2006
2000
980
950
18 Schräger Vogel
Aquarell
2007
550
19 Wunschland
Aquarell
2007
650
20 Gat Schemanim I (Israel)
Tusche und Aquarell
1990
800
21 Sermonde fühlt sich
unbeobachtet (Provence)
22 Sermonde wurde zum
Baum (Provence)
23 Der Baum wurde
Sermonde (Provence)
24 Die Nachdenkliche
Aquarell
2008
420
Aquarell
2008
420
Aquarell
2008
420
Aquarell
2005
480
Nr.
Titel
Technik
25
Schwieriger Weg
Aquarell
2005
480
26
Tuschezeichnung
2004
300
Tuschezeichnung
2004
300
28
Drachenbaum auf
La Palma
Die Bucht von Barlovento
(La Palma)
Das Duett
Farbsand
2010
600
29
Freundschaft
Farbsand
2010
600
30
Karneval in Venedig
Tusche und Aquarell
2013
800
31
Tusche und Aquarell
2013
800
32
Die Patronin aus dem
Osten
Begegnung
Farbsand
2010
650
33
Beim Aperitif
Aquarell
2002
400
34
Die neue Nachricht
Aquarell
2002
300
35
Der weite Weg
Aquarell
2005
480
36
2005
480
37
Das blaue Haus und sein Aquarell
Geheimnis
Felskirche in der Provence Aquarell
2005
430
38
Gold in der Einöde
Aquarell
2005
480
39
Die Kirche in Plovdir
(Bulgarien)
Cap Kaliakra (Bulgarien)
Tuschezeichnung
2005
250
Tuschezeichnung
2005
250
Tuschezeichnung
2005
250
Tuschezeichnung
2005
250
Tuschezeichnung
2004
250
Tuschezeichnung
2004
230
Farbsand und Gold
2012
650
27
40
41
42
43
44
45
Kapitänshaus in Plovdir
(Bulgarien)
Die Brücke von Tryavna
(Bulgarien)
Methanis in der Provence
Alte Kirche in Siverguest
(Provence)
Der Traum einer Puppe
Jahr
Preis
11
Begegnung
Im Jahr 2001 entdeckte Karlheinz Brust während einer Reise durch die
Provence bei dem Ort Roussillon Felsgebilde mit quarzhaltigem gelben,
roten und weißen Sand.
Mit einer Genehmigung des Ortsbürgermeisters von Roussillon konnte
Karlheinz Brust Sand in 18 verschiedenen Nuancen mit nach Hause
nehmen. Heute ist Farbsand, zum Teil in Verbindung mit Acrylfarbflächen,
Bestandteil vieler seiner Gemälde geworden.
2010 schrieb die Schriftstellerin Hedwig Kloster-Holl in ihrer Laudatio:
„Am liebsten bereist Karlheinz Brust Frankreich. Die Provence mit dem, wie
er sagt, einmaligen Licht, dem Geruch von Lavendel und Rosmarin,
begeistert ihn.
Hier entstehen viele Skizzen in Tusche, die später in Techniken wie den
speziellen Farbsandmalereien in seinem Atelier als Gemälde umgesetzt
werden.“
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Fata Morgana
Die Göttin vom Nil
13
Das blaue Haus und sein Geheimnis
Peter Lübben, Kunsthistoriker aus Linz am Rhein, schreibt unter anderem
1980 in einem Kunstkatalog:
„Karlheinz Brust ist ein Maler, der nicht irgendetwas das ihm gefällt abmalt,
sondern der auf Erlebnisse auf seinen vielen Reisen in fremde Länder
reagiert.
Er setzt seine Erinnerungen in komprimierte Bildszenen um, die wiederum
uns, die Betrachter, zwingen, der Hintergründigkeit seiner Bilder bewusst
zu werden, ohne dass wir aber den Sinn schon hinreichend entschlüsselt
haben.
Der Eindruck ist deshalb immer der der Betroffenheit, des Ernstes, auch
bei scheinbar heiterer oder neutraler Thematik. Das Hintergründige,
Doppelbödige, das uns betroffen macht, bewirkt, dass wir eine gewisse
Ironie verspüren und plötzlich das Dargestellte in ganz anderem Licht
sehen.“
14
Drei Frauen versteckt
Die Nachdenkliche
15
Zukunftsangst
16
Die Malerin Jutta Christ setzte sich 2009 mit dem Bild „Zukunftsangst“
auseinander:
„Immer und ewig in der Menschheitsgeschichte kräht der Hahn. Immer sind
Verrat und Kränkung, Leugnung, Verachtung und Verlassen in der Welt,
heftige Gebärden, Angst und Schrecken.
Die Menschen drängen sich aneinander, ziehen die Köpfe ein und
versuchen sich unsichtbar zu machen.
Eine Darstellung von Bedrohen, Angst machen und Angst haben. Müde,
geschlossene Augen, eine stille menschlich ergreifende Anklage Zukunftsangst. Wie weit ist der schwierige Weg zur Vernunft.“
Der schwierige Weg
17
Die Lebensweisheit
Einen herzlichen Dank an Herrn
Fritz Wagner, als Bürgermeister
der Stadt Kirn, aber auch als Vorsitzender der „Karlheinz-BrustStiftung“. Er war es, der meinen
Lebensweg jahrelang begleitet,
Unterstützung und Hilfe, wenn Not
am Mann war, angeboten hat.
Frau Bettina Maas möchte ich
danken für ihre ständige Hilfsbereitschaft und Organisation bei
meinen Ausstellungen.
Ebenfalls einen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Stadtverwaltung Kirn, die mit ihrer
Hilfe zum Gelingen meiner Ausstellungen beigetragen haben.
Karlheinz Brust
18
Das Erinnerungsband
Karlheinz Brust,
Im Hohlenfels 10, 55606 Kirn-Sulzbach
1951 - 1955 Kunststudium in Mainz und Düsseldorf
Abschluss: Grafiker- und Malerdiplom
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Mitgliedschaften
Bundesverband Bildender Künstler Rheinland-Pfalz; Künstlergruppe Nahe,
European Group of Art, Salon International de Fontaine-les-Dijon,
Arbeitsgemeinschaft Bildender Künstler Obere Nahe
Ausstellungen
Einzelausstellungen im In- und Ausland:
Holland, Frankreich, Luxemburg, Belgien, Spanien, Italien
Bilder im Besitz der Bundesrepublik Deutschland und der Länder von
Rheinland-Pfalz und Saarland
Bilder in Sammlungen und Museen in Deutschland und Frankreich
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1978 Kunstpreis für internationale Grafik in Florenz, Italien
1982 Europa-Kunstpreis der Stadt Baden-Baden
1988 Freundschaftsmedaille der Stadt Fontaine-les-Dijon für
Kontakte zu Künstlervereinigungen in Burgund
1998 Internationaler Kunstpreis der Stadt Uckange, Frankreich
2003 Kunstpreis Paal, Belgien
2012 „Harald-Flick-Ehrenpreis der Stadt Kirn“
1995 Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz
Editionen und Literatur:
Begegnungen, Kunst in Rheinland-Pfalz, 1977
Tendenze e Testimonianze dell' Arte Contemporanea Italien, 1981
Allgemeines Kunstlexikon der Kunstschaffenden, 1986/87, Nürnberg
Bildende Künstler des Hunsrücks, Hunsrückverein, 1990
Portrait des Kirner Malers Karlheinz Brust, Nahelandkalender, 1995
Spuren eines Malers, Heimatkalender Landkreis Birkenfeld, 2000
Neue Bilder von Karlheinz Brust, Heimatkalender Landkreis Birkenfeld, 2010
Zum 80. Geburtstag von Karlheinz Brust, Nahelandkalender, 2010
Ein Leben mit der Kunst, 2010
Jahrbuch Hunsrückverein, 2011
Berichte:
Fernsehen, Rundfunk, Presse
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Techniken:
Acryl- und Sandmalerei, Aquarell,
Zeichnungen (Tusche, Rötel, Grafit)
Wandgestaltungen in Emailmalerei, Acrylmalerei und Farbglas
Freiplastiken und Reliefs in Bronze
Kontakt:
Telefon und Fax: 06752/2359
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Galerie
RATHAUS
Erstellung der Broschüre: Bettina Maas