CAD-Modellierung im Bauwesen - Integrierte 3D
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CAD-Modellierung im Bauwesen - Integrierte 3D
Herausgegeben von: Prof. Dr.-Ing. Thomas Euringer Fakultät Bauingenieurwesen – Bauinformatik/CAD Hochschule Regensburg Prüfeninger Straße 58 93049 Regensburg http://www.hs-regensburg.de Gesamtredaktion: Dipl.-Ing. Mathias Obergrießer M.Eng. Textredaktion: M.Eng. Dipl.-Ing. Mathias Obergrießer, Dipl.-Ing. Tim Horenburg Fachbeiträge: Prof. Dr.-Ing. Thomas Euringer, Prof. Dr.-Ing. Willibald A. Günthner, M.Eng. Dipl.-Ing. Mathias Obergrießer, Dipl.-Ing. Tim Horenburg Quelle: eigene Erhebung 2008-2011 Bildredaktion: Dipl.-Ing. Tim Horenburg Bildnachweis: eigene Bilder Gestaltung: Dipl.-Ing. Tim Horenburg Produktion: printy A.Wittek GmbH, München © Copyright 2011 – Printed in Germany Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben – auch bei nur auszugsweiser Verwendung – vorbehalten. Die urheberrechtlichen Verwertungsrechte liegen beim Herausgeber. Nachdruck, Übersetzung, Vervielfältigung oder Speicherung auf Datenträger ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers möglich. Für Satz- und Druckfehler, für unrichtige Angaben der Unternehmen sowie für Markenoder Urheberrechte wird jeglicher Schadensersatz ausgeschlossen. 2 CAD-MODELLIERUNG IM BAUWESEN Integrierte 3D-Planung von Brückenbauwerken Studie Fakultät Bauingenieurwesen – Bauinformatik/CAD Hochschule Regensburg 1 PROJEKTTEAM Prof. Dr.-Ing. Thomas Euringer war im Anschluss an das Studium des Bauingenieurwesens als Assistent am Lehrstuhl für Bauinformatik an der Technischen Universität in München beschäftigt. Nach der Promotion trat er als Leiter der Entwicklungsabteilung in die Firma Fides DV-Partner GmbH ein. Im Jahr 2002 erfolgte der Ruf an die Hochschule Regensburg. Euringer vertritt dort an der Fakultät für Bauingenieurwesen das Fachgebiet Bauinformatik / CAD. Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Willibald A. Günthner studierte an der Technischen Universität München Maschinenbau sowie Arbeits- und Wirtschaftswissenschaften. Nach seiner Promotion am dortigen Lehrstuhl für Förderwesen trat er als Konstruktions- und Technischer Leiter für Förder- und Materialflusstechnik in die Fa. Max Kettner Verpackungsmaschinen ein. 1989 übernahm er die Professur für Förder- und Materialflusstechnik an der FH Regensburg. Seit 1994 ist Günthner Leiter des Lehrstuhls für Fördertechnik Materialfluss Logistik an der TU München. Im Bayerischen Forschungsverbund ForBAU hatte er die Sprecherrolle inne. Dipl.-Ing. Mathias Obergrießer M.Eng. studierte von 2000 bis 2005 DiplomBauingenieurwesen mit Vertiefung im konstruktiven Ingenieurbau an der Fachhochschule Regensburg. Sein Studium ergänzte er von 2005 bis 2007 durch ein zusätzliches Masterstudium an der Fachhochschule Erfurt. Seit Anfang 2008 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Regensburg. Seine Schwerpunkte im Forschungsprojekt ForBAU liegen im Bereich der trassengebundenen und parametrischen 3D Modellierung von Ingenieurbauwerken sowie in der Integration von geotechnischen Planungsprozessen. Dipl.-Ing. Tim Horenburg studierte von 2003 bis 2009 Maschinenwesen an der Technischen Universität München mit den Schwerpunkten Fahrzeug- und Regelungstechnik. Seit Anfang 2009 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik der Technischen Universität München. Im bayerischen Forschungsverbund ForBAU arbeitete er am Teilprojekt BAULOG, in dem innovative Konzepte für die Versorgung und Materialbereitstellung von Infrastrukturbaumaßnahmen entwickelt wurden. Seine Hauptaufgabenfelder liegen im Bereich der Materialflussplanung und Baulogistik. 2 INHALT & PROJEKTTEAM INHALT 1 Einleitung 2 Zusammenfassung 3 Brückenmodellierung im Bauwesen – Status Quo 10 4 Vorteile räumlicher Modellierung 14 5 Herausforderungen räumlicher Modellierung 16 5.1 Voraussetzungen für den Einsatz von 3D-CAD 16 5.2 Anforderungen an die Modellierungssoftware 17 6 7 4 8 Instrumente für die 3D-Modellierung von Brückenbauwerken 20 6.1 Maschinenbau-CAD 20 6.2 CAD für das Bauwesen 22 6.3 Hybrid CAD 23 Bewertung von CAD-Systemen für die Modellierung im Brückenbau 24 7.1 Untersuchungsmethodik 24 7.2 Bewertungsmatrix 25 7.3 Ergebnisse der CAD-Bewertung 30 8 Brückenmodellierung am Praxisbeispiel 41 9 Fazit und Ausblick 49 10 Lehrstuhlprofile 51 11 Literatur 53 3 1 Einleitung Die Komplexität von Baumaßnahmen wird künftig weiter steigen. Dies gilt insbesondere für den Infrastrukturbau. Digitale Technologien können helfen, die erhöhte Komplexität von Planungsund Ausführungsprozessen zu beherrschen. und -abwicklung“ der Herausforderung gestellt, ein Konzept zur computergestützten Abbildung komplexer Bauvorhaben zu entwickeln. Gemeinsam mit einer Vielzahl von Unternehmen aus der Bau- und Softwareindustrie erarbeiteten Lehrstühle der Technischen Universität München, Das Bauwesen unterliegt heute enormen Anforde- der Universität Erlangen-Nürnberg, der Hochschu- rungen. Immer komplexere Bauvorhaben müssen le Regensburg und vom Deutschen Zentrum für in immer kürzerer Zeit realisiert werden. Gleichzei- Luft- und Raumfahrttechnik Methoden und Kon- tig erzeugt der starke Wettbewerb in der Branche zepte für das Bauen im 21. Jahrhundert. Dabei einen nachhaltigen Kostendruck. Diesen Anforde- galt es, die Vision der Digitalen Baustelle mit Le- rungen wird die deutsche Bauindustrie nur durch ben zu füllen und die konzeptionelle und techno- eine Steigerung der Effizienz in Planung und Ab- logische Grundlage für ihre Umsetzung zu schaf- wicklung von Bauvorhaben begegnen können. Im fen. ForBAU konzentrierte sich dabei auf die Rea- Augenblick muss jedoch konstatiert werden, dass lisierung von Verkehrstrassen und der darin ent- die im Bauwesen erreichte Prozessqualität, vor haltenen Brückenbauwerke. Anhand des Infra- allem hinsichtlich Termintreue und Kostensicher- strukturbaus konnten die Vorteile einer ganzheitli- heit, stark hinter der anderer Branchen zurück- chen, integrierten Abbildung der im Zuge von bleibt. Planung und Ausführung anfallenden Daten und Die Gründe hierfür sind vielfältig und liegen unter ihre vielfältige Nutzung aufgezeigt werden. anderem in den komplexen Rahmenbedingungen, Von besonderer Bedeutung war der interdiszipli- denen die Bauindustrie unterliegt: näre Charakter des Forschungsverbunds, der es die Fertigung von Unikaten, ermöglichte, die in anderen Industriezweigen die Abhängigkeit von Witterungseinflüssen, gesammelten Erfahrungen bei der Einführung der die starke Fragmentierung der Branche, digitalen Prozesskette zu nutzen und auf die Spe- die ausgeprägte Segmentierung entlang der zifika des Bauwesens zu übertragen. Im Rahmen Prozesskette und des ForBAU-Projekts wurden Methoden und die eingeschränkte Nutzung moderner Infor- Technologien zur Umsetzung der Vision einer mations- und Kommunikationstechnologien. Digitalen Baustelle entwickelt. Dazu gehören die konsequent 3D-gestützte Planung, die Nutzung Experten aus Wissenschaft und Industrie haben von Systemen zur zentralen Datenhaltung, die sich daher im dreijährigen Forschungsverbund computergestützte Simulation des Bauablaufs und „ForBAU – Digitale Werkzeuge für die Bauplanung die Einführung moderner Logistikkonzepte. 4 EINLEITUNG Abb. 1-1 Die Vision der Digitalen Baustelle Ergebnis ist ein Digitales Baustellenmodell, wel- ner und Zimmermann 2008). Erfahrungen aus der ches in jeder Projektphase – von der Planung Praxis bestätigen, dass trotz im Unternehmen über die Ausführung bis zur Bewirtschaftung – vorhandener Infrastruktur nur in seltenen Fällen unterstützen und so die erheblichen Potentiale für ein 3D-Modell erstellt wird. Zum einen wird ein eine Effizienz- und Qualitätssteigerung im Bauwe- solches von Seiten der Bauherren kaum gefordert, sen erschließen kann. Dieses zentrale Modell zum anderen kann der erzeugte Mehrwert den entsteht aus mehreren Bauteilen und Baugruppen, erhöhten Aufwand noch nicht kompensieren. Um die die beachtlichen Potentiale auszuschöpfen, sind innerhalb eines 3D-Modellierungssystems erstellt werden. Anpassungen in der heutigen Vergabe von Bau- Eine umfassende Darstellung aller im Rahmen projekten notwendig. Insbesondere müssen die des ForBAU-Projektes entwickelten Konzepte und notwendigen Voraussetzungen sowohl auf Auf- Methoden ist im Springer-Buch „Digitale Baustelle traggeberseite als auch Auftragnehmerseite ge- – innovativer Planen, effizienter Ausführen“ zu schaffen werden (vgl. Kapitel 5). finden (Günthner und Borrmann 2011). Gegenüber der 2D-gestützten Planung ergeben sich aus der 3D-Modellierung eine Reihe von Bereits im Jahr 2008 setzten 70% der Unterneh- Vorteilen. Dazu gehören die automatisch gesi- men im Baugewerbe mit mehr als 100 Mitarbeitern cherte Konsistenz später abgeleiteter Schnitte und in irgendeiner Form auf 3D-CAD, kleinere Unter- Ansichten, das problemlose Aufdecken von geo- nehmen hingegen gerade einmal zu 40% (Günth- metrischen Konflikten und die Möglichkeit, Bau- 5 teilanalysen durchzuführen, freundliches Feature-basiertes Konstruieren mög- ohne geometrische Informationen erneut eingeben und Simulationen lich, parametrische Volumenmodelle konnten auf zu müssen. Moderne CAD-Systeme basieren Basis von geometrischen Bedingungen entwickelt häufig auf parametrischer Konstruktion und geo- werden. Da CAD-Systeme fortan von konventio- metrischen Zwangsbedingungen. Infolgedessen nell ausgebildeten Ingenieuren bedient werden können Änderungen schnell und einfach durchge- konnten, kam es in der 90er Jahren zu einer ent- führt werden und bedingen keine weitere Neukon- sprechend großflächigen Einführung im Maschi- struktion. nenbau. Der Weg führte von der reinen Bauteilkonstruktion zu einem durchgängigen Lebenszyk- Im Maschinen- und Fahrzeugbau hat sich aus lusmanagement. Seit Beginn des neuen Jahrtau- diesen Gründen die 3D-Modellierung bereits wei- sends steht das verteilte Konstruieren im Fokus. testgehend durchgesetzt. So plant heute der Aufgrund der Globalisierung sollen zunehmend überwiegende Teil dieser Industrie vollständig in Möglichkeiten geschaffen werden, von mehreren 3D. In den 1990er Jahren stand der Maschinen- Standorten aus an einem gemeinsamen Produkt- bau an der Schwelle, welche die Bauindustrie modell zu arbeiten und fachübergreifende Prozes- noch zu überwinden hat, um eine ganzheitliche se in CAD-Systeme zu integrieren (Weisberg Einführung von 3D-CAD-Systemen zu verwirkli- 2008). chen. Zu diesem Zeitpunkt war ein anwender- Abb. 1-2 3D-Modellierung von Infrastrukturbaumaßnahmen als Grundlage einer integrierten digitalen Planung und Ausführung Diesen Weg gilt es in der Bauindustrie noch zu samten Bauvorhabens als Grundlage aller Pla- gehen, um ein umfassendes 3D-Modell des ge- nungsvorgänge der Digitalen Baustelle zu verwirk- 6 EINLEITUNG lichen. Eine solche Vision kann allerdings nur auf nach heutigem Stand dargestellt werden. Aller- Basis intensiver Partnerschaft zwischen Auftrag- dings gilt es, entsprechende Rahmenbedingungen gebern, Planungsbüros zu schaffen, um das volle Potential integrierter 3D- aber auch Software-Herstellern realisiert werden. Planung für das Bauwesen zu erschließen. Zudem Für letztere gilt es auf den Bausektor angepasste soll der Umstieg erleichtert werden, indem nicht Produkte zur Verfügung zu stellen, die eine voll- nur die Vorteile räumlicher Planung erläutert, wertige Planung in 3D ermöglichen. Bislang ge- sondern auch durch diverse Praxisbeispiele belegt nügt der Funktionsumfang bauspezifischer Pro- werden. dukte den zunehmenden Anforderungen einer Herstellern von CAD-Systemen bietet sich die High-Tech-Branche nicht. Daher werden in dieser Möglichkeit, ihre Software den in der Praxis ermit- Studie nicht nur Lösungen aus dem Bereich Bau telten Anforderungen gegenüberzustellen und untersucht, sondern auch führende CAD-Systeme eventuelle Anpassungen für die Bauindustrie zu aus dem Maschinenbau in die Analyse einbezo- implementieren. Bauunternehmungen, gen. Trotz deutlich fortgeschrittener Entwicklung haben diese den Nachteil, dass Bauspezifika Die Vorteile einer durchgängigen Planung in 3D bislang nicht berücksichtigt werden. Allerdings überwiegen die Kosten der Einführung. Letztere bieten diese hinsichtlich Modellierung und Kon- verursachen nur einen sehr geringen Anteil an struktion weitaus mehr Möglichkeiten in der Ge- den staltung komplexer Strukturen, sodass eine künfti- dagegen stehen enorme Potentiale im Hinblick auf ge Nutzung durchaus realistisch erscheint. die partnerschaftliche, unternehmensübergreifen- Kosten einer Infrastrukturbaumaßnahme, de Nutzung eines ganzheitlichen 3D-Modells. Vornehmliches Ziel dieser Studie ist es, der Industrie eine Hilfestellung beziehungsweise einen Diese Studie und die darin vorgestellten Ergebnis- Leitfaden zur Verfügung zu stellen, der eine an die se wurden nur durch die intensive Zusammenar- Unternehmensstrategie orientierte Auswahl eines beit aller Projektpartner ermöglicht. Für die stets geeigneten Volumenmodellierungssystems verein- gute und produktive Kooperation sei an dieser facht. So können Systeme verschiedener Herstel- Stelle allen Partnern herzlich gedankt. Ein ganz ler hinsichtlich der methodisch ermittelten Anfor- besonderer Dank gilt der derungen verglichen und eine Auswahl für eine schungsstiftung, deren großzügige Förderung das geeignete Modellierungssoftware getroffen wer- Projekt überhaupt erst ermöglicht hat. Die unkom- den. Zudem sollen Möglichkeiten und Chancen plizierte und partnerschaftliche Zusammenarbeit einer durchgängigen 3D-Modellierung aufgezeigt hat uns die Freiheit gegeben, die Vision der Digi- sowie die Vorteile gegenüber der Konstruktion talen Baustelle umzusetzen. Bayerischen For- 7 2 Zusammenfassung Der Status Quo besteht in einer fast ausschließlichen Verwendung von 2D-Werkzeugen, nur gelegentlich werden räumliche Modelle erstellt. Die enormen Potentiale einer durchgängigen Nutzung von 3D-Modellen bleiben bislang unerschlossen. Infrastrukturbaumaßnahmen müssen heute aufwändige Berechnungen der Höhenkoordinaten durchgeführt werden. Dies birgt einen zeitintensiven und fehleranfälligen Prozess, der sich besonders gravierend bei kurzfristigen Änderungen am Trassierungsverlauf auswirkt. Im schlimmsten Fall müssen große Teile der Konstruktionsarbeit er- in neut durchgeführt werden. immer kürzerer Zeit realisiert werden. Gleichzeitig erzeugt der starke Wettbewerb in der Baubranche Die Vorteile räumlicher Modellierung wirken einen enormen Kostendruck. Diesen Heraus- sich sowohl auf die Planung als auch auf die forderungen wird die deutsche Bauindustrie nur Ausführungsphase positiv aus. durch eine Steigerung der Effizienz bei der Planung und Abwicklung von Bauvorhaben begegnen Aus dem Einsatz von 3D-CAD-Systemen ergeben können. sich vielfältige Vorteile für die planende und ausführende Bauindustrie, welche die Wirtschaftlich- Ziel dieser Studie ist es, die Probleme zweidimen- keit der gesamten Baustelle sowie die Wettbe- sionaler Modellierung aufzuzeigen sowie die werbsfähigkeit der Unternehmen im internationa- Chancen 3D- len Vergleich deutlich steigern. Vieles wird mög- Planung von Brückenbauwerken zu veranschauli- lich – von kurzfristigen Änderungen am Modell chen. Zudem soll die Studie der Bauindustrie bei und den abgeleiteten Schnitten über die Abbildung der Einführung räumlicher Modellierung unter die komplexer, filigraner Bauwerke bis hin zu einer Arme greifen und eine an die Unternehmensstra- automatischen Ermittlung von Massen. tegie orientierte Auswahl geeigneter Volumenmo- Hierfür dellierungssysteme vereinfachen. CAD-Systeme angeboten. Allerdings gibt es auch und Möglichkeiten integrierter werden verschiedene bauspezifische branchenfremde Modellierungstools, beispielsweiDie stetig steigende Komplexität und der ho- se aus dem Maschinenbau oder der Elektronik, he Änderungsbedarf stellen Nutzer reiner die jeweils eigene Vor- und Nachteile mit sich 2D-Systeme immer häufiger vor Probleme. bringen. Nicht selten ergeben sich für den Überbau kompli- CAD-Systeme für die Baubranche müssen ziert gekrümmte Geometrien, die in zweidimensi- hinsichtlich ihrer Funktionalitäten in der 3D- onaler Form nur schwer darstellbar beziehungs- Modellierung enorm aufholen. weise interpretierbar sind. Für die Darstellung der Berücksichtigt man die bauspezifischen Anforde- dritten Raumkoordinate müssen in der Regel rungen wie beispielsweise Standards bezüglich 8 ZUSAMMENFASSUNG Bausteinbibliotheken oder der Planableitung nicht, treten die Stärken von CAD-Systemen aus dem Maschinebau noch deutlicher hervor. Diese liegen speziell im Bereich der Feature-basierten, parametrischen Volumenmodellierung. In dieser Richtung gibt es erste vielversprechende Bestrebungen, indem Tools aus dem Maschinenbau an Bauspezifika angepasst werden. Allerdings sind diese – im Folgenden hybride Systeme genannt – bislang nicht ausgereift und ein tatsächlicher Praxiseinsatz kompliziert. Die für eine Einführung von 3D-CAD notwendigen Prozesse können die heute bestehenden Medienbrüche überwinden. Es gilt entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, um das volle Potential integrierter 3DPlanung für das Bauwesen zu erschließen. Infolgedessen sind Änderungen am bisherigen Planungsprozess nötig, um ökonomisch sinnvoll und rentabel zu wirtschaften. Informationsverluste und Doppelarbeit müssen reduziert werden. Langfristige Partnerschaften, wie sie häufig in der stationären Industrie anzutreffen sind, schaffen gegenseitiges Vertrauen für eine zügige und erfolgreiche Projektabwicklung. Zwar ist die Einführung einer räumlichen Planungsmethodik mit einer Umstellung von verschiedenen traditionellen Arbeitsprozessen verbunden – aber unvermeidlich, um in Zukunft ein wettbewerbsfähiges Auftreten gewährleisten zu können. 9 3 Brückenmodellierung im Bauwesen – Status Quo Gegenwärtig werden Planungsprozesses für die Umsetzung von Brückenbauwerken mit traditionellen Methoden realisiert. Die zunehmende Komplexität in der Branche offenbart jedoch die Grenzen 2D-gestützten Planens. einer Wannen- oder Kuppengeometrie ausgerundet (siehe Abb. 3-1 r. u.). Führt man diese beiden geometrischen Beschreibungen zu einem 3DObjekt zusammen, so erhält man eine sehr komplexe – einfach bzw. zweifach – gekrümmte Raumkurve (siehe Abb. 3-1 l. u.). Der Verlauf Das ForBAU-Projekt entwickelte Methoden und dieser Raumkurve spielt für die Planung eines Werkzeuge, die eine durchgängige und digitale Brückenbauwerks eine zentrale Rolle, da sie die Abwicklung der Planungs- und Ausführungspro- geometrische Form des Überbaues und somit des zesse von Bauprojekten ermöglicht. Im Mittelpunkt gesamten Brückenbauwerks bestimmt. Ein Groß- der Untersuchungen stand der Infrastrukturbau, teil der vorhandenen Trassierungssoftware kann insbesondere die Realisierung von Trassenbau- diese Raumkurve berechnen und ausgeben. Der projekten mitsamt den darin befindlichen Brü- Austausch der Trassierungsgeometrien zwischen ckenbauwerken. Gängige Methoden, die bislang planenden und ausführenden Projektbeteiligten zur Planung von Trassenbauwerken eingesetzt erfolgt derzeit aber auf Basis von zweidimensiona- werden, verursachen zunehmend Probleme bei len Lage- und Höhenplänen. Durch die Interpreta- der Umsetzung von komplexen Bauvorhaben. tion der zur Verfügung gestellten Pläne rekonstru- Die Planung einer Trasse und der damit beinhalte- iert der Brückenbauingenieur erneut den Verlauf ten Brückenbauwerke erfolgt derzeit in zweidi- der Trasse als zweidimensionales Objekt im mensionaler Form. Dieses Vorgehen wird als Grundriss und Längsschnitt. Erst danach können sinnvoll und adäquat erachtet, da man sich im die verschiedenen Konstruktionsschritte zur Er- Wesentlichen auf die essentiellen Aspekte der zeugung der Schal- und Bewehrungspläne für das Planungen in den einzelnen Schnitten konzentrie- Brückenbauwerk (Unterbau u. Überbau) konzipiert ren kann. Dies ermöglicht eine Abbildung des werden. komplexen geometrischen Verlaufs der Trasse. Die heute übliche 2D-gestützte Planung und Kon- Hierzu wird im Lageplan (x-y-Ebene) die Trassie- struktion von Brücken beinhaltet daher eine Reihe rungsachse durch Kreisbögen und Geraden be- von Problemen. Zum einen befinden sich Brü- schrieben, die wiederum durch Übergangsbögen ckenbauwerke bezüglich ihrer Positionierung im (Klothoiden) miteinander verbunden sind. Im Hö- Trassierungsnetz häufig in einer Kurve und henplan (x-z-Ebene) welcher eine Abwicklung des gleichzeitig in einer Kuppe bzw. Wanne. Folglich Längsschnittes entlang der Straßenachse dar- ergibt sich für den Überbau eine kompliziert ge- stellt, wird die Gradiente aus Geraden zusam- krümmte dreidimensionale Geometrie, die in mengesetzt. Diese Geraden werden im Bereich zweidimensionaler Form nur schwer darstellbar der Tangentenschnittpunkte durch Kreisbögen zu bzw. interpretierbar ist. Zum anderen muss für die 10 BRÜCKENMODELLIERUNG IM BAUWESEN – STATUS QUO Darstellung der dritten Raumkoordinate in den sen. Dies kann dazu führen, das nicht alle beteilig- Grundrissen und Schnitten eine in der Regel auf- ten Gewerke eine vollständige verständliche Sicht wändige manuelle Berechnungen der Höhenkoor- auf das Bauwerk erhalten. Dies verursacht im dinaten durchgeführt werden (siehe Abb. 3-2) – Extremfall Fehlinterpretationen der Pläne verbun- ein äußerst zeitintensiver und fehleranfälliger den mit entsprechenden Folgekosten zur Mangel- Prozess. Besonders gravierend wirkt sich dies bei behebung. Eine weitere wesentliche Einschrän- kurzfristigen Änderungen am Trassierungsverlauf kung der 2D-gestützten Planung von Brücken- aus, die dazu führen, dass große Teile der Kon- bauwerken liegt darin, dass eine Prüfung auf Kol- struktionsarbeit erneut durchgeführt werden müs- lisionsfreiheit zwischen einzelnen Bauteilen nicht sen. möglich ist. Ähnliches gilt für die Ermittlung von Massen, die auf Basis von 2D-Plänen immer nur Ein weiteres Problem besteht in der Darstellung annäherungsweise realisiert werden können. des Brückenbauwerks in Schnitten und Grundris- Abb. 3-1 Konstruktionselemente für den Entwurf einer Trassierungsplanung im Lage- und Höhenplan 11 Die fehlende datentechnische Verknüpfung zwi- werden Infrastrukturbauwerke derzeit ausschließ- schen der Trassierungsplanung und dem Entwurf lich mit herkömmlichen 2D-Planungsmethoden der Brücke führen zu Problemen. Konkreter be- entworfen und geplant. Durch den Einsatz eines deutet dies, dass sich durch Änderungsprozesse parametrischen am Trassierungsverlauf, sehr schnell Inkonsisten- könnte man diesen Problemen entgegenwirken zen in der Planung ergeben können. Hier offenba- und einen transparenteren sowie durchgängigen ren sich die Grenzen der 2D-Planung sehr deut- trassen- und brückenspezifischen Planungspro- lich – sowohl im Trassen- als auch im Brücken- zess umsetzten. Volumenmodellierungssystems bau. Trotz ausreichender Kenntnis dieser Mängel Abb. 3-2 Brückenplanung heute: Aufwändige Erstellung von 2D-Zeichnungen zur Darstellung komplexer 3D-Geometrien 12 BRÜCKENMODELLIERUNG IM BAUWESEN – STATUS QUO 13 4 Vorteile räumlicher Modellierung dabei die ganzheitliche Planung, Evaluierung und Gängige Konstruktionsprozesse beruhen auf mehreren verteilten Modellen. Durchgängige Prozesse auf Basis eines 3D-Modells wirken sich nicht nur auf die planende, sondern auch auf die ausführende Bauindustrie positiv aus. laufende Verbesserung aller wesentlichen Strukturen, Prozesse und Ressourcen der realen Fabrik in Verbindung mit dem Produkt selbst (VDI 4499 Blatt 2008). Ausgehend von diesem Ansatz erscheint es sinnvoll, die Planung eines Brücken- Die Digitale Fabrik als Vorbild der Digitalen Bau- bauwerks anhand eines gemeinsam genutzten stelle ist der Überbegriff für ein umfassendes räumlichen Modells umsetzen. Netzwerk von digitalen Modellen, Methoden und Für die planende und ausführende Bauindustrie Werkzeugen – u. a. der Simulation, der 3D- ergeben sich vielfältige Vorteile, welche die Wirt- Modellierung und der Visualisierung – welche schaftlichkeit der gesamten Baustelle sowie die mithilfe eines durchgängigen Datenmanagements Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im inter- integriert werden. Der Fokus dieses Ansatzes ist nationalen Vergleich deutlich steigern. Vorteile in der Planungsphase Abwicklung und Visualisierung komplex gekrümmter Bauwerke Konstruieren von beliebigen Strukturen durch verschiedene Modellierungsmethoden (z.B. parametrische Volumenmodellierung) Modellierung von Freiformflächen ästhetischer und filigraner Bauwerke Struktursimulationstechnische Tragwerksanalysen Schnelle Modifikationen am parametrisierten Modell Erzeugung komplexer Formen durch die Verwendung traditioneller Konstruktionsprozesse (Extrusion/Rotation von zweidimensionalen Querschnitten) Ableitung (uni-/bidirektional oder assoziativ) erforderlicher Schnitte und Grundrisse Gewährleistung einer uni-/bidirektional assoziativen Aktualisierung des Modells bzw. der Zeichnungsableitung Steigerung der Wiederverwendbarkeit und Variantenanalyse durch den Einsatz von Parametrik und assoziativen Verknüpfungen (Constrains) Ingenieurtätigkeiten (z.B. Entwicklung/Konstruktion) treten in den Vordergrund Einfache Verwaltung des Modelles aufgrund des bauteilorientierten Modellierungsansatzes Virtuelle Prototypen ersetzen kostenintensive Realmodelle Frühzeitige Fehleranalyse bereits in der Konstruktionsphase 14 VORTEILE RÄUMLICHER MODELLIERUNG Die beschriebenen Stichpunkte geben nur offen- Planungsbüros und Baufirmen dies bereits er- sichtliche Vorteile wieder, die sich unmittelbar aus kannt und setzten einzelne komplexe Planungs- dem Einsatz eines räumlich orientierten Brücken- prozesse mit Hilfe eines 3D-Modells um. Durch modells ergeben. Durch eine unternehmensüber- den täglichen Einsatz dieses dreidimensional greifende Einführung und den daraus resultieren- orientieren Modellansatzes konnten bereits wirt- den ganzheitlichen Prozessen können bislang schaftliche Ergebnisse erzielt, Kollegen oder Fir- versteckte Potentiale erschlossen werden. Die men von dem Konzept überzeugt und Wettbe- notwendige Durchgängigkeit und Transparenz des werbsvorteile gegenüber der Konkurrenz erreicht zentralen 3D-Modells führen in letzter Konse- werden. quenz zu einem partnerschaftlichen Bauen aller Zwar ist die Einführung einer räumlichen Pla- Akteure, um gemeinsam von den entstandenen nungsmethodik mit einer Umstellung von ver- Vorteilen zu profitieren. schiedenen traditionellen Arbeitsprozessen verbunden – aber unvermeidlich, um in Zukunft ein Trotz des weiten Wegs und der bislang mangeln- wettbewerbsfähiges Auftreten gewährleisten zu den Durchgängigkeit haben einige renommierte können. Vorteile während der Ausführungsphase Ableitung von Daten zur Steuerung von Maschinen aus der Produktion (CAM) Integration semantischer Zusatzinformation (z.B. Materialien, Datum, Ort etc.) Automatische Ermittlung von bauteilorientierten Gewichts-/Volumeneinheiten, Trägheitsmomenten etc. Analyse möglicher geometrischer Kollisionen Grundlage für die Bauablaufsimulationen zur Steigerung der Produktivität im Baubetrieb Abbildung des zeitlichen Verlaufs mit Hilfe des räumlichen Brückenmodells Überprüfung des Baufortschritts Soll-Ist-Abgleich zum Nachweis von Toleranzen oder Aufmaßen für die Kalkulation Nachweis einer ordnungsgemäßen Erstellung gegenüber dem Bauherrn Verbesserte Kommunikation gegenüber Beteiligten, Anwohnern etc. Visualisierung komplexer Bauteile vor Ort 15 5 Herausforderungen räumlicher Modellierung Konstrukteure von Ingenieurbauwerken stellen andere Anforderungen an CAD-Systeme als der Maschinenbau. Folglich müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden, bevor 3D-CAD im Baugewerbe verankert werden kann. nahmen – genutzt werden (Günthner und Schorr 2011). Das zentrale Produktmodell orientiert sich dabei an den Bauteilen und der Baugruppenstruktur des 3D-Modells. Moderne CAD-Programme haben zudem hohe Anforderungen an die einzusetzende Hardware. Zusammen mit den Kosten für Software und Schulung der Mitarbeiter ergeben sich weitaus 5.1 Voraussetzungen für den Einsatz von 3D-CAD höhere Ausgaben als bislang üblich. Infolgedessen sind Änderungen am bisherigen Planungspro- Die jetzige Praxis bei Planung und Konstruktion zess nötig, um dennoch ökonomisch sinnvoll, d. h. von Brückenbauwerken besteht seit vielen Jahren, in kürzester Zeit rentabel zu wirtschaften. Nur so die damit verbundenen Planungsprozesse stützen können Anwender und Entscheidungsträger von sich auf traditionelle Methoden. Daraus ergeben den Vorteilen räumlicher Modellierung überzeugt sich Optima lediglich für Einzelprozesse über den und eine flächendeckende Einführung ermöglicht gesamten Planungs- und Ausführungszeitraum, werden. die mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dem Ge- Der Nutzen räumlicher Modellierung macht sich samtoptimum aus Kosten und Zeit entsprechen. mitunter erst im Verlauf der Baumaßnahme be- Ein häufiger Grund hierfür sind die zahlreichen merkbar. Häufig profitiert nicht das Unternehmen, Medienbrüche, die sich aus der heutigen Vergabe welches den Aufwand zur Erstellung eines 3D- von Bauprojekten ergeben. Diese Informationsver- Modells hatte, sondern diejenigen, die ihre Pla- luste gilt es zu vermeiden, indem 3D-Modelle über nung und Ausführung an dem zuvor konstruierten die Bauphasen hinweg übergeben werden und Bauwerksmodell ausrichten können. An dieser somit eine durchgängige Nutzung über die Unter- Stelle müssen Wege gefunden werden, um den nehmensgrenzen hinaus ermöglicht wird. Für eine Ersteller eines 3D-Modells für dessen Zusatzauf- unternehmensübergreifende und wand zu entlohnen. Langfristige Partnerschaften, Verwaltung von 3D-Modellen bieten sich für das wie sie häufig in der stationären Industrie anzutref- Bauwesen fen sind, erleichtern derartige Absprachen zwi- angepasste Weitergabe Produktdatenmanage- mentsysteme an, die in der stationären Industrie schen weite Verbreitung bei der Entwicklung von Produk- schaffen gegenseitiges Vertrauen für eine zügige, ten gefunden haben. Diese verwalten sämtliche erfolgreiche Projektabwicklung. Daten an zentraler Stelle und können über den Eine innovative Planung kostet Zeit und Geld, die gesamten Lebenszyklus – von der Planung bis zur sich erst Jahre später durch eine effizientere Bau- Bestandsverwaltung und Rückbau von Baumaß- ausführung bezahlt macht. Hier gilt es vor allem, 16 Auftraggeber und Auftragnehmer und HERAUSFORDERUNGEN RÄUMLICHER MODELLIERUNG Verständnis auf Seiten des Bauherrn zu schaffen, nach einer Software für die räumliche Konstruktion da dieser die monetären und zeitlichen Vorleis- von Infrastrukturbauwerken zu genügen. tungen aufzubringen hat. Ist erst die Nachfrage Gerade im Bereich der Modellierungstechniken nach solchen Leistungen geschaffen und die sollten komplizierte Volumenkörper durch Extrusi- Rahmenbedingungen 3D- on, Rotation oder auch durch Boolesche Operati- Modellierung von Unternehmen mit hoher Innova- onen konstruierbar sein. Somit können sowohl tionskraft weiter getrieben. Trassierungskurven als auch Modelle beliebig erfüllt, wird die gestalteter Geometrie (Freiformkörper) abgebildet 5.2 Anforderungen an die Modellierungssoftware werden. Kurzfristigen Änderungen an Bauteilen oder Baugruppen ist durch eine parametrisierte Eine 3D-Modellierung von Ingenieurbauwerken Modellierung zu begegnen. Dabei gilt es nicht nur, erfordert neben einer erweiterten Ausbildung des einfache Längenelemente mit Hilfe von Variablen Personals auch ein CAD-System, welches die zu definieren, sondern auch geometrische Abhän- Forderungen erfüllt, die sich aus der herkömmli- gigkeiten auf Basis von implementierten Regeln chen und der räumlichen Modellierung ergeben. zu schaffen. Folglich führen Änderungen eines Dabei sind besonders die Kriterien Elementes zu einer Aktualisierung des gesamten Modellierungstechnik, Bauteils bis hin zu einem Update der übergeord- Schnittstellendesign, neten Baugruppe. Durch einen entsprechenden Visualisierung, Aufbau des Brückenmodells und dessen Kopplung Nutzerfreundlichkeit, an die Trassenachse, wird bei Änderungen im Anforderungsliste und Trassenverlauf die Geometrie der Brücke automa- Kosten tisch nachgezogen (vgl. Kap. 8). zu beachten. Diese gilt es hinreichend zu erfüllen, Ausdruck Wert Dimensionen Linie1 Länge *2 40 Linie2 Linie1 * 0,5 20 Linie3 Linie2 * 1,5 30 … User Variable var_1 Länge 20 Linie1 = Länge*2 Linie3 = Linie2*1,5 Name Linie2 = Linie1*0,5 um zukünftig den Anforderungen der Bauindustrie Geometrie 1 Geometrie 2 Constraint Linie1 - waagrecht Linie1 Linie2 koinzident Linie1 Linie2 senkrecht Linie1 Linie3 koinzident Linie1 Linie2 senkrecht Linie2 Linie3 parallel … Abb. 5-1 Parametrik von 3D-CAD-Systemen 17 Ein parametrischer Modellaufbau ermöglicht automatisierte Massenermittlung sei hier als präg- ebenso ein Feature-basiertes Konstruieren, indem nantes Beispiel genannt. standardisierte Geometrien mithilfe integrierter Die heutige Praxis zeichnet sich durch strikte Werkzeuge einzufügen sind. Solche Konstrukti- Medienbrüche aus, so wird häufig ein zusätzliches onselemente lassen in den meisten Fällen Rück- Modell für die Analyse statischer Zusammenhän- schlüsse auf Fertigung und Funktion des Form- ge eines Bauwerks erstellt. Aus diesem Grund elements zu. Durch Aggregation (Zusammenfüh- sind neutrale Austauschformate notwendig, die ein rung von Produkteigenschaften) und zusätzlich standardisiertes 3D-Modell an ein weiteres CAD- hinterlegter Semantik (z.B. Fertigungstoleranzen, System übergeben. Für die Anbindung und In- Informationen zum Lebenszyklus) wird Experten- tegration weiterer Softwarepakete (u. a. Produkt- wissen zur Wiederverwendung bereitgestellt und datenmanagement-Systeme, eine schnelle, hochwertige Konstruktion ermög- Manufacturing-Systeme) sind offene Schnittstellen licht (VDI 2218). erforderlich, die selbsterstellten Programmcode in Computer Aided Aktionen des CAD-System umwandeln. Für die Durch einen objektorientierten Aufbau können Kommunikation innerhalb des Unternehmens, Bibliotheken angelegt werden und Bauteile unter- aber auch für Absprachen mit Subunternehmern schiedlicher Konfiguration – Modifikation der Pa- oder den von einer Baumaßnahme betroffenen rameter – in einer Baugruppe (engl. Assembly) Anwohnern ist die Visualisierung des Vorhabens zusammengeführt werden. Teil einer solchen sehr nützlich. Häufig ist ein räumliches Bau- Bibliothek sollten bauspezifische Elemente wie werksmodells bezüglich dessen Veränderungen beispielsweise Bewehrungen oder auch Stan- über den Lebenszyklus statisch. Sinnvoll ist es dardmodelle für das Bauwesen (z. B. parametri- jedoch, den zeitlichen Verlauf der Bauwerkserstel- sierte Widerlagerflügel) sein. Der Modellierungs- lung durch sequentielles Einblenden einzelner raum ist im Maschinenbau üblicherweise auf we- Bauteile zu visualisieren (vgl. Abb. 5-2). Einige nige Meter begrenzt, Trassenplanungen erstre- Programme verfügen über einen solchen Viewer, cken sich hingegen über mehrere Kilometer. Das während andere neutrale Schnittstellen zum Da- einzusetzende CAD-System muss daher derart tenaustausch mit eigens für die Ablaufvisualisie- große Modellabmessungen ermöglichen. Gerade rung erstellten Programmen zur Verfügung stellen. für die tägliche Arbeit auf der Baustelle und die Für die Etablierung der 3D-CAD-Modellierung in derzeitige Vergabe von Infrastrukturprojekten ist der Bauindustrie spielen viele Faktoren eine Rolle. die Zeichnungsableitung essentiell. Hier müssen Dazu gehört vermehrt das Verständnis für den bauspezifische Standards berücksichtigt sein, um Nutzen von 3D-Modellierung und die Akzeptanz die Marktbedürfnisse zu erfüllen. Durch die Zu- der Anwender. Letztere erfordert ein nutzerfreund- weisung von Attributen wie beispielsweise der liches System, das in Handhabung und Oberflä- Materialeigenschaften, können weitere Auswer- che ergonomisch und intuitiv ist. tungen aus dem 3D-Modell gezogen werden. Eine Die Unternehmensgröße und die Durchdringung der Projekte, die im Dreidimensionalen geplant 18 HERAUSFORDERUNGEN RÄUMLICHER MODELLIERUNG werden, spielen ebenfalls eine große Rolle bei der der Bauindustrie zu verankern. Dabei spielen Auswahl eines CAD-Systems. Die Einführung sicherlich auch weitere Faktoren eine Rolle, die eines 3D-Modellierungsprogramms muss wirt- sich von Unternehmen zu Unternehmen, aber schaftlich sein, d. h. in absehbarer Zeit rentabel auch von Bauwerk zu Bauwerk unterscheiden und für das Unternehmen werden. Die Kosten der infolgedessen hier nicht in Betracht gezogen wer- CAD-Systeme gliedern sich üblicherweise in Be- den. Im Rahmen dieser Studie sollen verschiede- schaffungs- und Schulungskosten sowie Kosten ne CAD-Systeme aus dem Maschinenbau und für Wartung und Aktualisierung des Programms. dem Bausektor vorgestellt (Kapitel 6) und auf die Erfüllung der All diese Herausforderungen gilt es zu erfüllen, um angesprochenen Anforderungen (Abschnitt 5.2) untersucht werden. die 3D-Modellierung von Ingenieurbauwerken in Abb. 5-2 Schrittweise Visualisierung des Bauablaufs 19 6 Instrumente für die 3D-Modellierung von Brückenbauwerken traint-Solver D-Cubed steht ein offenes, flexibles Die Modellierung von Ingenieurbauwerken bedarf innovativer 3D-Technologien. Zurzeit gibt es diverse Anbieter auf dem Markt, deren Produkte bauspezifische Lösungen bieten oder den klassischen Maschinenbau zur Zielgruppe haben. und parametrisierbares 3D-System für Entwicklung und Konstruktion, Styling, Zeichnungserstellung, Simulation und Fertigung sowie weiteren Anwendungsgebieten zur Verfügung. Die weitreichenden 3D-Modellierungsfähigkeiten von NX6 erlauben dem Anwender Draht-, Flächen-, sowie Volumenmodelle zu erstellen. Durch den Feature- 6.1 Maschinenbau-CAD basierten und parametrisierten Modellierungsan- Im Maschinenbau wurde bereits früh erkannt, satze können Modifikationen schnell durchgeführt welche Vorteile eine dreidimensionale, objektori- und über die Konstruktionshistorie nachverfolgt entierte und parametrische Modellierung von Ob- werden (Siemens 2008). jekten mit sich bringt. Daher wurde in dem letzten Jahrzehnt eine Vielzahl von CAD-Systemen ent- Siemens Solid Edge. Solid Edge ist ein Feature- wickelt. basiertes 2D/3D-CAD-System, das mit Hilfe der parametergesteuerten Modellierung sehr schnell Siemens NX. Bei NX6 handelt es sich um ein 1 2 flexible Konstruktionen realisieren kann. Das mo- CAD/CAM/CAE - und PLM gekoppeltes System, dular aufgebaute System kann an die jeweiligen das den gesamten Produktentwicklungsprozess – Anforderungen der Branche angepasst werden von der Idee bis hin zur Fertigung – unterstützt. Es und besitzt mit dem leistungsstarken Modellier- vereint die Stärken der beiden ursprünglichen kern Parasolid die Möglichkeit, komplexe Geomet- CAx-Systeme Unigraphics NX und I-deas NX. rien als Draht-, Flächen-, Volumenobjekt abzubil- Basierend auf dem Parasolid-Kern und dem Cons- den. Die Ableitung von normengerechten Zeichnungen sowie eine integrierte Strukturanalyse von 1 Computer Aided Engineering (CAE) umfasst die Unterstüt- Bauteilen gehören zu den allgemeinen Standard- zung des Entwicklungsprozesses durch digitale Komponen- aufgaben des Systems. Zudem besteht eine direk- ten. Dazu zählen auch CAD und Computer Aided Manufacturing (CAM). Letzteres bezeichnet die automatisierte, computergestützte Steuerung von Fertigungsmaschinen bspw. aus dem CAD-System. 2 Product Lifecycle Management (PLM) als Konzept steuert alle Prozesse und Daten eines Produkts ganzheitlich – von der ersten Entwicklung über die Produktion bis zur Entsorgung. 20 te Integration in das PLM-System von Siemens (Siemens 2009). INSTRUMENTE FÜR DIE 3D-MODELLIERUNG VON BRÜCKENBAUWERKEN Dassault CATIA V5. Das vom französischen Die Modellierungssoftware bietet ein mechani- Konzern Dassault entwickelte System CATIA V5 sches CAD-System sowie eine Lebenszyklusbe- unterstützt den gesamten Produktentwicklungs- wertung, welche die Umweltverträglichkeit einer prozess digital und hat sich in den verschiedens- Konstruktion erläutert. Mithilfe der integrierten ten Branchen industrieller Fertigung etabliert. Die FEM-Analyse können erstellte Modelle virtuell auf Konstruktion von 3D-Modellen steht im Vorder- verschiedene Lastzustände geprüft werden. Zu- grund. CATIA bietet zudem die Möglichkeit zur dem wird ein eigenes PDM-System zur Verwal- automatisierten Fertigung (CAM). Die Software ist tung der Konstruktionsdaten angeboten (Dassault parametrisch, enthält feature-basierte Konstrukti- 2010). onselemente und bietet vielfältige Möglichkeiten für individuelle Konstruktionen inklusive der Mo- Autodesk Inventor. Autodesk Inventor bietet eine dellierung von Freiformflächen. Diese Grundfunk- umfassende Produktfamilie für die digitale Pro- tionen können um zusätzliche Module für bei- duktentwicklung spielsweise FEM- und Kinematiksimulationen oder eines durchgängigen Modells können vollständige auch zu Visualisierungszwecken erweitert werden. Produkte entwickelt, visualisiert und kontinuierlich Sämtliche Entwicklungsschritte werden in einer hinsichtlich Form und Funktion geprüft werden. umfassenden Konstruktionshistorie gespeichert, Die Konstruktionsumgebung basiert auf parame- so dass Änderungen mit geringem Aufwand trischen Modellierungselementen und ermöglicht durchgeführt werden können. Die aktuelle Version eine automatisierte Erstellung produktionsgerech- bietet ein PLM-Paket für Lebenszyklus-, Ände- ter Zeichnungen. Die Konstruktionshistorie erlaubt rungs- und Konfigurationsmanagement (Dassault Änderungen einzelner Entwicklungsschritte im 2010). Nachhinein. Die CAD-Software wurde zudem mit (Digital Prototyping). Anhand Feature-basierten Methoden ausgestattet, um die Dassault SolidWorks. SolidWorks stammt eben- Modellierung zu vereinfachen und Entwicklungs- falls von Dassault und ist im Gegensatz zu CATIA zeiten zu verkürzen. Die Inventor-Familie umfasst aus strategischer Sicht weniger auf Spezialisten Funktionen für die Bewegungssimulation sowie aus dem OEM-Bereich fokussiert, sondern hat Belastungs- und Spannungsanalysen von Ma- den klassischen Maschinenbau zur Zielgruppe. schinen-Bauteilen und -gruppen. Mithilfe einer Dementsprechend ist der Funktionsumfang etwas zentralen Datenverwaltung (PDM) können mehre- geringer und die Nutzung intuitiver. Dies geht aus re Arbeitsgruppen die Entwicklung einzelner Pro- der ergonomisch gestalteten Oberfläche und der duktkomponenten verfolgen und verwalten (Auto- stark feature-und historie-basierten Konstrukti- desk 2011). onsweise hervor. 21 6.2 CAD für das Bauwesen speziell entwickelten Werkzeugen für die effiziente Modellierung Die Softwarelandschaft im Bauwesen bietet eine große Bandbreite verschiedenster Programme, die in der Regel nach wie vor auf einem zweidimensionalen Konstruktionsprinzip basieren. Jedoch gibt es bereits erste Produkte, die eine dreidimensionale und objektorientierte Modellierung von Bauwerken ermöglichen. und Dokumentation von 3D- Ingenieurbauwerken und -Tragwerkskonstruktionen dar. Mit Hilfe von bidirektionalen Assoziationen zwischen Modell, allen Ansichten und Plänen sorgt Revit Structure dafür, dass Fehler reduziert und die Planungsdaten immer auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Durch die Integration des BridgeDesign Moduls können einfache trassengebundene Brücken in Verbindung mit einem Autodesk AutoCAD 2010. AutoCAD 2010 bietet BridgeWizard definiert werden (Autodesk 2010). ein breit gefächertes Werkzeugset zur Gestaltung von Zeichen- und Dokumentationsprozessen an. Neben der parametrischen Modellierung von doppeltgekrümmten Objekten und der sich daraus ergebenden assoziativen Zeichnungen, bildet die Definition von Objektbeziehungen oder der Generierung von Plansätzen die Basis für eine effiziente Bauwerksplanung. Die Umsetzung dieser Bauwerke kann in AutoCAD 2010 sowohl in zweidimensionaler als auch in dreidimensionaler Form als Flächen-, Netz- und Volumenmodelle erfolgen. Mit Hilfe verschiedener digitaler Werkzeuge können zudem Aufgaben, wie z.B. Visualisierungen oder die Integration von Punktwolken aus einem 3D-Laserscan für eine schnellen Modellierung und Bearbeitung von Renovierungs- und Sanierungsprojekten durchgeführt werden (Autodesk 2010). Nemetschek Allplan 2008. Mit Hilfe des von der Firma Nemetschek entwickelten Softwaresystems Allplan können verschiedenste architektonische aber auch ingenieurspezifische Aufgabenstellungen realisiert werden. Das modular aufgebaute System stellt dem Anwender eine Vielzahl von digitalen Werkzeugen, wie zum Beispiel 2D/3DBewehrung, bauteilorientierte Hochbaumodellierung, assoziative Ableitung von Schnitten oder einen speziellen Tiefbaumodellierer zur Umsetzung eines trassengebundenen Brückenüberbaumodells u.v.m. zur Verfügung. Mit Hilfe des 3DModuls können einfache polygonalisierte Volumenkörper konstruiert und unter Einsatz von Booleschen Operationen zu komplexeren Körpern kombiniert werden. Neben dem Arbeiten mit einem 3D-Volumenmodell werden auch hybride und Autodesk Revit Structure 2010 Bridge Extension. Revit Structure ist ein weiteres Produkt der Firma Autodesk. Es stellt eine Lösung für Building Information Modeling (BIM) im Ingenieurbau mit 22 traditionelle 2D-Arbeitsweisen sowie BIM- orientierte Vorgehensweisen oder bidirektionale Struktursimulations-Softwarekopplungen stützt (Nemetschek 2010). unter- INSTRUMENTE FÜR DIE 3D-MODELLIERUNG VON BRÜCKENBAUWERKEN 6.3 Hybrid CAD xen Bauwerken dar. Durch den Aufsatz des Systems auf das flugzeug- und maschinenbauspezifi- Ein hybrides CAD-System vereint die wesentlichen Vorteile zweier verschiedener Softwareprodukte bzw. erweitert eine Software, so dass sie in einem anderen Anwendungsfeld eingesetzt werden kann (Add-On). sche CAD-System CATIA von Dassault wird dem Anwender eine Plattform zur Verfügung gestellt, mit der er dreidimensionale Modelle schnell umsetzen, Schnitte ableiten und realitätsnahe Visualisierungen durchführen kann. Zusätzlich wurden eine Vielzahl von verschiedensten bauspezifi- Gehry Technologies (G.T.) Digital Project. Das CAD-Programm Digital Project vom Unternehmen Gehry Technologies stellt ein leistungsstarkes 3D Building Information Modeling (BIM) und Management System für die Umsetzung von komple- schen Modulen für die Umsetzung von dreidimensionalen Bewehrungsführungen, die Integration von Gauß-Krüger-Koordinaten oder die Ableitung von normengerechten Zeichnungen mit in die CAD-Plattform (CATIA) integriert (Gehry 2011). 23 7 Bewertung von CAD-Systemen für die Modellierung im Brückenbau thode gewährleistet zudem die notwendige TransDie Anwendung von 3D-CAD in der Bauindustrie parenz. ist sehr stark an die am Markt befindlichen Modellierungssysteme gebunden. Diese sind für unterschiedlichste Zielgruppen konzipiert und verfügen über vielfältige Funktionalitäten. Anforderungsanalyse. Nach Literaturrecherchen sowie zahlreichen Interviews und Arbeitstreffen mit Bauunternehmern, Bauplanern und Projektsteuerern wurden die Anforderungen konkretisiert (vgl. Abschnitt 5.2). Diese wurden anschließend 7.1 Untersuchungsmethodik klassifiziert, nach ihrer Relevanz gewichtet und in Innerhalb des dreijährigen Forschungsverbundes Form einer Anforderungsliste dokumentiert. Dabei ForBAU, der unter anderem die räumliche Model- wurde darauf geachtet, die Kriterien unabhängig lierung von Ingenieurbauwerken zum Ziel hatte, voneinander zu definieren. wurden gemeinsam mit den Industriepartnern die Problemstellungen in der Praxis identifiziert. Auf- Gewichtung. Die ermittelten Anforderungen wur- grund der unterschiedlichen Rollen, welche die den in Ober-, Zwischen- und Teilziele zerlegt und Kooperationspartner bei einer Baumaßnahme in verschiedenen Workshops jeweils mit Gewich- einnehmen – vom Planungsbüro über den Ma- tungen versehen. Dabei wird zwischen Relativge- schinenhersteller bis hin zum bauausführenden wichtung – im jeweiligen Zweig der Hierarchie – Gewerbe – ergaben sich verschiedene Sichten auf und Absolutgewichtung in Bezug auf das Gesamt- die Modellierung von Bauwerken. Diese wurden system unterschieden (Lindemann 2007). Die zu Anforderungen zusammengetragen, die sich an Gewichtungsskala wurde zwischen null und eins eine Modellierungssoftware richten, um den spezi- gewählt; infolgedessen ergibt sich sowohl für die fischen Ansprüchen der Bauindustrie gerecht zu Relativgewichtungen jeder Stufe als auch für die werden. Absolutgewichtung im Gesamtsystem kumulativ Aufgrund der hohen Komplexität kommerziell 100%. Zur Ermittlung des Absolutgewichts eines verfügbarer Softwarepakete sowie der großen Kriteriums beliebiger Hierarchiestufe wird das Anzahl an Anforderungen liegt die Nutzwertanaly- Relativgewicht mit dem Absolutgewicht des über- se als Entscheidungsvorbereitung nahe (Ehrlen- geordneten Kriteriums (Zwischen- bzw. Oberziel) spiel 2007). Diese bietet einen hohen Differenzie- multipliziert. rungsgrad durch die Verwendung zusätzlicher Bewertungssystematik. Im Anschluss wurden Gewichtungsfaktoren. Der hierarchische Aufbau die einzelnen Modellierungssysteme auf mehreren dieser quantitativen, nicht-monetären Analyseme- Rechnern implementiert und untersucht. Um einer 24 BEWERTUNG VON CAD-SYSTEMEN FÜR DIE MODELLIERUNG IM BRÜCKENBAU subjektiven entgegenzuwirken, und spiegelt den Stand der zum Untersuchungs- wurden Gespräche mit verschiedenen Anwendern Einschätzung zeitpunkt vorhandenen Funktionalitäten wieder. In und Experten verschiedener Disziplinen geführt. der Auf Basis aller zugänglichen Daten und Informati- bzw. Erweiterungen einzelner Anbieter wurden onen wurden die Einzelurteile für jedes Kriterium nicht berücksichtigt. Alle Angaben sind daher und jede untersuchte Softwarealternative ermittelt, ohne Gewähr. indem der Erfüllungsgrad der einzelnen Anforde- Die im Folgenden ermittelte Rangfolge bezieht rungen bewertet wurde. Die Relativgewichte der sich nicht auf die CAD-Systeme im Allgemeinen, Kriterien sind festgelegt, können jedoch an indivi- sondern auf deren Anwendbarkeit für die Modellie- duelle Anwendungsfälle angepasst werden, so rung von Brückenbauwerken. Zwischenzeit implementierte Neuerungen spielen beispielsweisen die Kosten eines CADSystem für ein kleines Unternehmen eine größere 7.2 Bewertungsmatrix Rolle als für ein global operierendes Bauunter- Die im Folgenden abgebildete Matrix zeigt die nehmen. Ergebnisse der Nutzwertanalyse. Das Gesamturteil einer Modellierungssoftware Die untersuchten CAD-Systeme (linke Seite) sind ergibt sich aus der Multiplikation mit der entspre- dabei über die einzelnen Anforderungen und de- chenden Gewichtung und anschließender Sum- ren Teilziele (oben) aufgetragen. Ebenso sind der mierung dieser Einzelprodukte (Reinhart 2008). Erfüllungsgrad (erreichter Punktwert) und die Daraus lässt sich eine Rangfolge der CAD- Bedeutung der einzelnen Punktwerte (Erläuterung Systeme auf einer Ordinalskala ermitteln, auf bzw. Bewertungssystematik) abzulesen. Daraus deren Basis verschiedene Auswertungen durchge- ergibt sich eine kumulierte gewichtete Kennzahl führt wurden (vgl. Abschnitt 7). Dazu gehören für die Zwischenziele (grau). Die gewichteten neben dem Rang auch die Punktwerte der einzel- Ergebnisse der Oberziele sind blau hinterlegt. Am nen Teilziele sowie eine Analyse der Stärken und rechten Rand kann die erreichte Gesamtpunktzahl Schwächen der in Kapitel 6 erläuterten Gruppie- (maximal 2) und der Rang der einzelnen CAD- rungen. Systeme identifiziert werden. Durch die methodische Vorgehensweise wurde Abb. 7-1 zeigt die Gewichtungen der Ober- und versucht, eine möglichst objektive Bewertung der Zwischenziele. Die Gewichte der untergeordneten CAD-Systeme durchzuführen. Diese basiert auf Teilziele können der Anforderungsliste entnom- den uns zur Verfügung stehenden Informationen men werden. 25 Ergonomie Benutzeroberfläche Handhabung 40% Kosten 25% Lizenzkosten Schulungskosten 60% 75% 5% 34% 14% 66% Modellierungstechniken 3% Freiform-Modellierung Feature-basierte Modellierung Modellierungsraum 2D-Ausführungspläne Parametrisierte Modellierung Volumenmodellierung Unterstützung von Standards Modellierung von Bewehrung Objektbasierte Modellierung Bauteileigenschaften Visualisierung Modellvisualisierung Visualisierungsschnittstellen 57% 21% 25% 5% 46% 5% 13% 6% 29% 13% 9% Schnittstellen Datenschnittstellen Softwareintegration Programmierschnittstellen 10% 13% 12% 13% Abb. 7-1 Gewichtung der Untersuchungskriterien 26 BEWERTUNG VON CAD-SYSTEMEN FÜR DIE MODELLIERUNG IM BRÜCKENBAU A3 (Anhang) 27 A3 (Anhang) 28 BEWERTUNG VON CAD-SYSTEMEN FÜR DIE MODELLIERUNG IM BRÜCKENBAU 29 7.3 Kategorien Ergebnisse der CADBewertung In Rahmen dieser Studie wurden insgesamt 9 CAD-Systeme (Abb. 7-2) aus unterschiedlichen Branchen evaluiert. Dazu wurden verschiedene Auswertungen durchgeführt. In einer dieser Auswertungen wurden die bauspezifischen Aspekte nicht berücksichtigt. Dies ermöglichte, eine Aus- Maschinenbau CAD sage über die Leistungsfähigkeit der Maschinen- Bau CAD Hybrid CAD Abb. 7-2 Branchenzuordnung der Systeme bau-CAD-Systeme untereinander treffen zu können. Ein Ergebnis dieser Untersuchung war, dass speziell die Produkte Siemens NX und Dassault CATIA komplexe 3D-Modelle umsetzen können. Siemens NX 2006 Siemens Solid Edge G.T. Digital Project Dassault CATIA Dassault SolidWorks Autodesk Inventor Autodesk Revit Structure , Modellierungstechniken , Schnittstellen , Visualisierung , Ergonomie , Kosten Autodesk AutoCAD 2010 Nemetschek Allplan 2008 0,00 Abb. 7-3 Ergebnis der Bewertung von CAD-Systemen 30 0,20 0,40 0,60 0,80 1,00 1,20 1,40 1,60 1,80 2,00 BEWERTUNG VON CAD-SYSTEMEN FÜR DIE MODELLIERUNG IM BRÜCKENBAU In einer weiteren Studie wurden die Bauspezifika Rahmen dieser Studie nicht ermittelt werden. Die berücksichtigt. Hierbei wiesen die Maschinen- Performance des Systems stößt bei speicherin- bausysteme deutliche Lücken auf. Aber auch bei tensiven Modellen an ihre Grenzen. Trotz alledem den Bau-CAD-Systemen konnte man erkennen, hat die Firma Autodesk mit der Revit Structure dass sie hinsichtlich ihrer Modellierungskonzepte Bridge Extension einen sehr interessanten Ansatz und Funktionalitäten einen deutlichen Nachholbe- aufgezeigt, der weiter verfolgt werden sollte. darf aufweisen. Als geeignetes System zur Modellierung von Brückenbauwerken erwies sich das Produkt „Revit Structure Bridge Extension“ von Autodesk (Abb. 7-3). Dieses System konnte den meisten Anforderungen aus der Studie entsprechen. Von den Ergebnissen vergleichbar mit „Revit Structure“ ist das hybride CAD-System „Digital Project“, das mit dem sehr interessanten Ansatz, ein Maschinenbau-CAD-System um bauspezifische Funktionen zu erweitern, deutliche Vorteile bei der Modellierung von Brücken vorweisen Abb. 7-4 Bewertungsdiaramm Autodesk Revit Structure3 konnte. In wie weit sich dieser Ansatz auf andere Modellierungstechniken (Sehr Gut). Das bau- Maschinenbau-CAD-Systeme spezifische System konnte in sämtlichen modellie- übertragen lässt bleibt abzuwarten. rungs- sowie bauspezifischen Untersuchungsanforderungen zur Umsetzung eines Brückenmodells überzeugen. Die Modellierung von mehr- Autodesk Revit Structure 2010 (Rang 1) fachgekrümmten Flächen bzw. Körpern sowie Aufgrund des verbesserten Modellierungskon- deren Modifikation stellt kein Problem dar. Selbst- zepts von Revit Structure können komplexe Ob- verständlich sind alle notwendigen Bauspezifika jekte unter Berücksichtigung von bauspezifischen im System vorgehalten, so dass normengerechte Randbedingungen erzeugt werden. Die Erstellung Pläne abgeleitet, Bewehrungsführungen integriert eines trassengebundenen Brückenmodells ist mit und Bauteilbibliotheken eingesetzt werden kön- Hilfe des Bridge Design Wizard auf eine einfache nen. Besonders das für den Brückenbau entwi- Art und Weise möglich. Besonders dieses Zu- ckelte Add-On Programm „Bridge Design Wizard“ satzmodell macht das System sehr lukrativ für die vereinfacht stark die Umsetzung eines Brücken- planende Bauindustrie. Leider können derzeit nur modells. Hierbei werden verschiedene Standard- Brückenformen abgebildet werden, die eher dem formen für die Modellierung des Überbaues, der amerikanischen Widerlager aber auch der Pfeiler und Gründungen Standard (Highway-Brücken) entsprechen. Dies äußert sich in sehr schlanken und aufgelösten Konstruktionen. In wie weit sich diese Modelle weiterbearbeiten lassen, konnte im 3 Die Werte in den Diagrammen sind normiert. Erst unter Berücksichtigung der Gewichtung können diese zu einer Gesamtpunktzahl addiert werden. 31 zur Verfügung gestellt. Die Anbindung der Trasse reich. Schulungen und Support können über das an das Brückenbauwerk erfolgt mittels einer Internet oder bei einem Vertriebspartner bezogen LandXML-Schnittstelle. werden. Vereinzelt weist das System Schwächen bei der Modellierung von komplexen Körpern (Extrusionsrichtung) sowie beim Einsatz von Parametern und Autodesk AutoCAD 2010 (Rang 8) Features auf. AutoCAD eignet sich sehr gut für die Umsetzung Schnittstellen (Sehr Gut). Revit Stucture besitzt eine Vielzahl an Schnittstellen, die einen Datenimport bzw. -export ermöglichen. Mit Hilfe der offenen Programmierschnittstelle können anwendungsspezifische Programme erzeugt werden. Eine zentrale Verwaltung der Modelldaten kann mit Hilfe einer PDM-Datenbankintegration umge- von zweidimensionalen Plandarstellungen. Bei der Erstellung von mehrfachgekrümmten Körpern bzw. Brückenmodellen stößt das System jedoch an seine Grenzen. Durch eine Anpassung des Modellierungskonzeptes könnten auch dreidimensionale Brückenmodelle in AutoCAD erzeugt werden. setzt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, Modelldaten bidirektional an ein Struktursimulationsprogramm zu übergeben. Die Übergabe der Modelldaten an Maschinen mittels einer CAM-Schnittstelle ist nicht vorgesehen. Des Weiteren können für die Programmierung von komplexen Verschneidungen u.ä. nicht ausreichend auf boolesche Operationen zugegriffen werden. Visualisierung (Ausreichend). Die programmin- Abb. 7-5 Bewertungsdiagramm Autodesk AutoCAD 2010 terne Darstellung der Modelle ist für die Planerzeugung ausreichend. Eine Übergabe der Daten an eine externe Visualisierungssoftware ist nur nach 3D Studio Max möglich. Weitere Schnittstellen sind nicht vorhanden. Modellierungstechniken (Akzeptabel). AutoCAD basiert auf einem zweidimensionalen Konstruktionsansatz, der später um dreidimensionale Funktionalitäten erweitert wurde. Dieser erweiterte Ansatz birgt Schwächen bei der objektorientierten Nutzerfreundlichkeit (Ausgezeichnet). Die Benutzung des Programms ist intuitiv und schnell erlernbar. Die zur Verfügung stehenden Funktionen sind verständlich und in der benutzeroberfläche strukturiert angeordnet. und parametrischen Modellierung. Eine Featurebasierte Modifikation von Körpern in Form von Fasen, Nut, Rundungen etc. wird derzeit noch nicht unterstützt. Jedoch wurde in den letzten Jahren dieser Modellierungsansatz deutlich ver- Kosten (Mittel). Die Anschaffungs- und Unter- bessert, haltskosten liegen im mittleren Bewertungsbe- konstruiert und parametrisiert werden können. Die 32 sodass mehrfachgekrümmte Objekte BEWERTUNG VON CAD-SYSTEMEN FÜR DIE MODELLIERUNG IM BRÜCKENBAU Erstellung der Bewehrungsführung kann nicht im reinen AutoCAD-System durchgeführt werden. Nemetschek Allplan 2008 (Rang 9) Hierfür wird eine zusätzliche Add-On Software wie Das speziell für das Baugewerbe entwickelte 4 z.B. SOFiCAD benötigt. System Allplan erfüllt alle Anforderungen, um Die Ableitung von Plänen kann entsprechend den Brückenbauwerke in Form von zweidimensionalen normativen Regeln durchgeführt werden. Zudem Schal- oder Bewehrungsplänen abbilden zu kön- wird dem Anwender eine große Bandbreite an nen. Die Umsetzung als räumliches Modell ist nur Baustandards zur Verfügung gestellt. mit exorbitantem Aufwand möglich. Damit sich Schnittstellen (Eingeschränkt). Der Austausch von Daten mittels Schnittstellenformaten ist begrenzt möglich. Die Standard-Austauschformate (DXF, DWG) sind vorhanden. Mit Hilfe der offenen API besteht zudem die Möglichkeit, AutoCAD durch verschiede Add-On Programme zu erwei- Allplan als 3D-Planungssystem für den Brückenbau etablieren kann, müssten umfangreiche Änderungen am Modellierungskonzept durchgeführt werden. Die beinhalteten bauspezifischen Funktionalitäten können jedoch als Maßstab für zukünftige Entwicklungen angesehen werden. tern. Eine Anbindung der Modelldaten an eine bauspezifische Struktursimulationssoftware ist derzeit noch nicht vorgesehen. Visualisierung (Ausreichend). Die programminterne Visualisierung des generierten Modells ist in einem begrenzten Maße möglich. Für eine hochwertigere Darstellung können jedoch die Modelldaten an das externe Visualisie- rungstool 3D Studio Max übergeben werden. Abb. 7-6 Bewertungsdiagramm Nemetschek Allplan 2008 Nutzerfreundlichkeit (Zufriedenstellend). Die Programmoberfläche ist gut strukturiert, so dass ein intuitives und schnelles einarbeiten ermöglicht wird. Eine Darstellung der Konstruktionshistorie wird nicht zur Verfügung gestellt. Modellierungstechniken (Akzeptabel). Die Modellierung von dreidimensionalen Brücken in Allplan ist prinzipiell möglich, aber mit einem sehr hohen Arbeitsaufwand verbunden. Dieser ergibt sich zum einen aus dem fehlenden objektorientier- Kosten (Sehr günstig). Aufgrund der Tatsache, ten, parametrischen und Feature-basierten Model- dass AutoCAD als Standardprodukt im Bauwesen lierungskonzepten. Zum anderen müssen mittels gilt, sind die Investitionskosten für Lizenzen und boolescher Operationen erzeugte Körper bei einer Schulungen sehr günstig. Änderung vollständig neu konstruiert werden. Eine Modellierung von beliebig gekrümmten Flächen bzw. Körpern ist nur eingeschränkt möglich. Ein 4 SOFiCAD: siehe auch http://www.sofistik.de weiteres Problem liegt in der fehlerhaften Darstel- 33 lung von Kurven. Diese werden im dreidimensionalen Raum als 3D-Polygonzug dargestellt, was wiederum Ungenauigkeiten verursacht. Sehr positiv zu bewerten ist die normengerechte und teilweise automatisierte Ableitung von Plänen. Selbst die Generierung von Bewehrungsplänen kann sowohl in zweidimensionaler als auch dreidimensionaler Form umgesetzt werden. Eine Vielzahl von Baustandards unterstützen den Be- Abb. 7-7 Pilotbaustelle modelliert in Allplan 2008 nutzer bei der Erstellung eines Projekts. Schnittstellen (Eingeschränkt). Der Austausch von Daten kann mit Hilfe von bauspezifischen Im- G.T. Digital Project (Rang 2) und Exportformaten erfolgen. Die Erweiterung des Der von Gehry Technologies entwickelte Ansatz CAD-System ist prinzipiell mittels einer nicht öf- zeigt eine Möglichkeit auf, wie man die sehr aus- fentlichen API möglich. Eine zentrale Verwaltung gereiften Maschinenbau-CAD-Lösungen als Ba- der Daten mittels eines PDM-Systems wird nicht sissystem für die Baubranche einsetzen kann. unterstützt. Dieser sieht vor, die Funktionalitäten dieser CAD- Eine bidirektionale Anbindung an eine bauspezifi- Systeme zu nutzen und mit Hilfe einer offenen sche Struktursimulationssoftware steht dem An- Programmierschnittstelle an die bauspezifischen wender zur Verfügung. Erfordernisse wie z.B. Unterstützung für Beweh- Visualisierung (Gut). Das 3D-Modell kann sys- rung, normgerechte Schnittableitung oder Bauteil- temintern visualisiert werden. Zudem ist es mög- bibliotheken anzupassen. Zwar sind die Anschaf- lich, die Modelle in einer Spezialsoftware wie z.B. fungskosten für maschinenbauspezifische CAD- 3D Studio Max oder Cinema 4D zu verwenden. Systeme im Vergleich zu Bau-CAD-Systemen deutlich höher, dennoch sollte dieser Ansatz Be- Nutzerfreundlichkeit (Zufriedenstellend). Die Be- achtung finden. nutzeroberfläche ist modular aufgebaut und kann an die jeweiligen Aufgaben angepasst werden. Der Umgang mit dem System ist intuitiv und einfach erlernbar. Kosten (Sehr günstig). Die Kosten für Lizenzen, Schulungen und Support sind verglichen mit den üblichen Preisen am Markt sehr günstig. Abb. 7-8 Bewertungsdiagramm G.T. Digital Project 34 BEWERTUNG VON CAD-SYSTEMEN FÜR DIE MODELLIERUNG IM BRÜCKENBAU Das Kosten (Sehr hoch). Digital Project basiert als hybride System konnte die modellierungs- sowie Modellierungstechniken (Hervorragend). Add-On Produkt auf dem Modellierungssystem bauspezifischen Anforderungen für die Umset- CATIA, so dass hohe Investitionskosten anfallen. zung eines Brückenmodells überdurchschnittlich gut erfüllen. Die Modellierung von mehrfachgekrümmten Flächen bzw. Körpern stellt kein Problem dar. Aufgrund des sehr stark ausgeprägten objektorientierten und parametrischen Modellierungsansatzes lassen sich Bauteile schnell an Änderungen anpassen. Lediglich die normgerechte Ableitung von Ausführungsplänen und der begrenzte Modellierungsraum schränken den Nutzen etwas ein. Schnittstellen (Sehr Gut). Digital Project besitzt eine große Anzahl an Schnittstellen, welche einen Abb. 7-9 Pilotbaustelle modelliert in G.T. Digital Project Datenimport beziehungsweise -export ermöglichen. Mit Hilfe der Programmierschnittstelle CAA und der Programmierumgebung RADE Tool kön- Siemens NX 6 (Rang 3) nen anwendungsspezifische Programme integriert Das CAD-System NX6 ist insgesamt sehr gut für werden. Zudem lassen sich über eine CAM- die Modellierung von Brückenbauwerken geeig- Schnittstelle Maschinen ansteuern und mittels net. Besonders da der skizzenbasierte Modellie- einer PDM-Datenbankintegration sämtliche gene- rungsansatz rierte Daten zentral verwalteten. Konstruktionsansatz im Bauwesen ist und selbst Eine direkte Anbindung an bauspezifische Struk- fehlende trassenspezifische und bauspezifische tursimulationssoftwares steht nicht zur Verfügung. Objekte mit Hilfe der offenen Programmierschnitt- Visualisierung (Gut). Die Visualisierung des stelle ergänzt werden können. Aus diesen Grün- entwickelten Modells kann sehr gut im System den wurde NX6 im Forschungsprojekt ForBAU als selbst aber auch in Spezialtools mittels eines Pilotsoftware eingesetzt. Leider hat sich das Sys- neutralen Schnittstellenformates realisiert werden. tem aufgrund der hohen Investitionskosten und Nutzerfreundlichkeit (Zufriedenstellend). Auf- grund der transparenten Anordnung des Historienbaumes und der teilweise unübersichtlichen Benutzeroberfläche ist der Umgang mit dem Sys- adäquat zum zweidimensionalen der fehlenden Standards für das Bauwesen noch nicht in der Breite durchgesetzt. Dennoch konnten verschiedene Unternehmen erste wirtschaftliche Ergebnisse mit dem Einsatz von NX6 erzielen. tem etwas gewöhnungsbedürftig. Sog. Workbenches ermöglichen die Anpassung der Systemoberfläche an jeweilige Aufgabenstellungen. 35 Gruppierungen sehr gut an die jeweilige Aufgabe (Modellieren, Zeichnung etc.) angepasst werden. Aufgrund des sehr großen Funktionsumfangs wirkt die Benutzeroberfläche in vielen Fällen unübersichtlich. Kosten (Relativ hoch). NX stellt ein etabliertes und teures High-End-MCAD-Produkt dar. Infolgedessen sind die Anschaffungs- sowie Schulungsund Supportkosten gegenüber bauspezifischen Abb. 7-10 Bewertungsdiagramm Siemens NX 6 Systemen relativ hoch. Modellierungstechniken (Gut). Aufgrund des leistungsstarken Geometrie-Kernels können beliebig gekrümmte Freiformflächen aber auch Volumenkörper erzeugt werden. Der Feature-basierte und parametrisierbare Modellierungsansatz ermöglicht zudem eine einfache Modifikation der geometrischen Objekte. Die fehlende Einbindung von bauspezifischen Objekten wie z.B. 2D/3D-Bewehrung oder von georeferenzierten Koordinaten birgt einen wesentlichen Nachteil bei der Modell- und PlanungsAbb. 7-11 Pilotbaustelle modelliert in Siemens NX 6 umsetzung des Brückenbauwerks. Schnittstellen (Gut). NX6 besitzt eine große Anzahl an Import- und Exportmöglichkeiten. Speziell durch die offene Programmierschnittstelle (NX Open) können individuelle Programme ange- Dassault CATIA V5 (Rang 4) fertigt werden. Die PDM-Anbindung ermöglicht Das eine zentrale Verwaltung der Daten. Modellierungssystem bietet viele Möglichkeiten, Eine Anbindung an bauspezifische Struktursimula- komplexe Objekte zu modellieren. Zudem ermög- tionssoftware ist bislang nicht möglich. lichen im Maschinenbau Features sowie etablierte High-End- Parametrisierungs- funktionalitäten eine einfache Modifikation des Visualisierung (Gut). Aufgrund des dreidimensionalen Modellierungsansatzes ergibt sich zugleich eine anschauliche Darstellung des Modells. Nutzerfreundlichkeit (Zufriedenstellend). komplizierter Handhabung des Systems erschweren den Zugang zum Markt. Die Benutzeroberfläche kann mit Hilfe verschiedener 36 Bauwerks. Die hohen Investitionskosten sowie die BEWERTUNG VON CAD-SYSTEMEN FÜR DIE MODELLIERUNG IM BRÜCKENBAU Schnittstellen (Sehr Gut). In seiner jetzigen Version besitzt CATIA eine große Anzahl an Im- und Exportschnittstellen. Schnittstelle Mit können Hilfe einer offenen anwendungsspezifische Programme in verschiedenen Programmiersprachen integriert werden. Eine CAM- und PDMSchnittstelle ermöglicht weitere Datenanbindungen. Bauspezifische Struktursimulationssoftware kann derzeit nicht mit in den Planungsprozess einge- Abb. 7-12 Bewertungsdiagramm Dassault CATIA V5 Modellierungstechniken (Hervorragend). Das maschinenbauspezifische System konnte im Bereich Modellierung überzeugen. Es bietet eine bunden werden. Der Austausch von Modellen 5 über das standardisierte IFC-Format wird nicht unterstützt. Vielzahl von Funktionalitäten, die eine Konstrukti- Visualisierung (Gut). Die Visualisierung entwi- on von mehrfachgekrümmten Flächen bzw. Kör- ckelter Modelle kann sowohl im System selbst als pern ermöglicht. Außerdem lässt sich das Modell auch spezialisierter Software erfolgen. Dies wird aufgrund des objektorientierten und parametri- mittels eines entsprechenden Austauschformats schen Modellierungsansatzes einfach modifizieren realisiert. Bauspezifische Objekte finden keine Berücksichti- Nutzerfreundlichkeit gung im System und lassen sich nur unter hohen große Funktionsumfangs führt zu einer teilweise Zeitaufwand unübersichtlichen Handhabung des Systems. Die herstellen. Eine Planableitung ist nicht möglich. normengerechte (Zufriedenstellend). Der Benutzeroberfläche kann jedoch mit Hilfe von Workbenches, welche die Funktionalitäten in aufgabenspezifische Gruppierungen unterteilt, strukturiert werden. Kosten (Sehr hoch). Die Investitionskosten für Lizenzen sowie deren Schulungs- und Supportkosten sind sehr hoch angesetzt. 5 Industry Foundation Classes (IFC) dienen als offener Standard im Bauwesen zur Beschreibung und Austausch digitaler Modelle. 37 Dassault SolidWorks (Rang 5) Verwaltung der Daten ist durch eine PDM- Das System stellt ein solides CAD-System dar. Anbindung gewährleistet. Die Modellierung von Brückenbauwerken ist nur Bauspezifische Software für die Struktursimulation unter zusätzlichem Mehraufwand möglich. Die kann derzeit nicht angebunden werden. identifizierten Schwächen deuten aber darauf hin, dass sich das System nur schwer in der Baubranche durchsetzen kann. Visualisierung (Gut). Entwickelte Modelle können sehr gut innerhalb des Systems visualisiert werden. Zudem verfügt dieses über offene Austauschformate, um spezielle Software für die verständliche Darstellung nutzen zu können. Nutzerfreundlichkeit (Zufriedenstellend). Der begrenzte Funktionsumfang und die übersichtliche Darstellung erlauben ein schnelles Erlernen des Systems. Kosten (Mittel bis hoch). Die Lizenzkosten sind relativ hoch. Schulungs- und Supportkosten hingegen sind auch für die Baubranche akzeptabel. Abb. 7-13 Bewertungsdiagramm Dassault SolidWorks Modellierungstechniken (Gut). Die Volumenmo- Autodesk Inventor (Rang 6) dellierung mit Hilfe von SolidWorks ist nicht so Das für den Maschinenbau entwickelte System leistungsstark wie bei dem Produkt CATIA von ermöglicht die Modellierung von komplexen Ob- Dassault. Es weist beispielsweise Schwächen bei jekten. Teilweise wird das System im Bauwesen der Ausrichtung der Extrusionsebene auf, das als Schnittstelle zu den hausinternen Produkten einen wichtigen Stellenwert bei der Modellierung von Autodesk wie. z.B. AutoCAD eingesetzt. eines Brückenüberbaues einnimmt. Auch dieses Maschinenbau-CAD-System berücksichtigt keine bauspezifischen Objekte. Zudem ist der Modellierungsraum auf die im Maschinenbau üblichen Abmessungen begrenzt. Schnittstellen (Gut). SolidWorks besitzt eine ausreichende Anzahl an Schnittstellen, die einen Datenimport und -export ermöglichen. Selbst fehlende Daten bzw. Funktionen können mit Hilfe einer offenen API integriert werden. Generierte Modelldaten können in Form von CAM-Daten an Fräsmaschinen übertragen werden. Eine zentrale 38 Abb. 7-14 Bewertungsdiagramm Autodesk Inventor BEWERTUNG VON CAD-SYSTEMEN FÜR DIE MODELLIERUNG IM BRÜCKENBAU Modellierungstechniken (Gut). Mit Hilfe der Kosten (Mittel bis hoch). Die Gesamtkosten aus Funktionalitäten von Inventor können sämtliche Lizenzen, Schulungen und Support sind akzepta- maschinenbautypische bel. Modellierungsschritte durchgeführt werden. Diese lassen sich nur teilweise für die Modellierung von Brücken heranziehen. Grenzen bestehen beispielsweise bei der Siemens Solid Edge (Rang 7) Erstellung von mehrfachgekrümmten Freiformflä- Das System stellt sich als solides CAD-System chen. Der objektorientierte und parametrische dar, das speziell auf die Anforderungen des Ma- Modellierungsansatz ermöglicht eine einfache schinenbaus zugeschnitten ist. Die Modellierung Modifikation der geometrischen Objekte. äußerst komplexer Objekte erweist sich als eher Die Erzeugung von bauspezifischen Objekten wie schwierig. Weitere Schwächen bestehen in der z.B. Bewehrung, Höhenkoten bzw. die Ableitung objektorientierten und parametrischen Modellie- von normengerechten Ausführungsplänen ist nicht rung, die in ausgereifterer Form im System Sie- möglich. Georeferenzierte Koordinaten werden mens NX anzutreffen sind. Die CAD-Umgebung nicht berücksichtigt und bauspezifische Bauteilbib- wird wohl aufgrund der maschinenbauspezifischen liotheken können nur unter hohem manuellen Spezialisierung kaum Anwendung in der Baupra- Aufwand angelegt werden. xis finden. Schnittstellen (Eingeschränkt). Eine ausreichende Anzahl an Schnittstellen ermöglicht den Import und Export von Daten. Fehlende Daten bzw. Funktionen können mit Hilfe einer offenen API integriert werden. Eine CAM-Schnittstelle sowie eine PDM Integration besteht. Eine Anbindung an bauspezifische Struktursimulationssoftware ist aktuell nicht möglich. Visualisierung (Gut). Das Modell kann im System selbst gut visualisiert werden. Zudem bestehen Schnittstellen zu externen Abb. 7-15 Bewertungsdiagramm Siemens Solid Edge VisualisierungsproModellierungstechniken (Akzeptabel). Die Mo- grammen wie z.B. 3D Studio Max. dellierungsfunktionen von Solid Edge sind ähnlich Nutzerfreundlichkeit (Zufriedenstellend). Das ausgereift wie bei NX6. Jedoch sind der objektori- modular aufgebaute System ermöglicht dem Nut- entierte sowie der parametrische Modellierungs- zer, die Benutzeroberfläche an die jeweilige Auf- ansatz nicht im selben Maße ausgeprägt, so dass gabe anzupassen. Für die Handhabung des Sys- komplexe Modelle nur eingeschränkt umgesetzt tems werden Grundkenntnisse vorausgesetzt. werden können. Auf die Modellierung einer Brücke wirken sich die fehlenden bauspezifischen Objekte besonders 39 negativ aus. Zudem ist die Modellierung auf die Schnittstelle Maßeinheit Millimeter beschränkt. grammen besteht nicht. Schnittstellen (Eingeschränkt). Mangelhafte zu externen Nutzerfreundlichkeit Visualisierungspro- (Zufriedenstellend). Die Dateischnittstellen können mit Hilfe einer offenen Benutzeroberfläche ist übersichtlich und kann an Programmierschnittstelle die jeweiligen Arbeitsgebiete angepasst werde. ergänzt werden. Die Anbindung an eine bauspezifische Struktursimulationssoftware ist nicht möglich. Das System besitzt eine geringe Anzahl an Schnittstellen für den Im- und Export von Daten. Visualisierung (Ausreichend). Die systeminterne Visualisierung des Modells ist ausreichend. Eine 40 Kosten (Mittel bis hoch). Die Anschaffungs- sowie Schulungs- und Supportkosten sind gegenüber den Kosten für ein bauspezifisches System relativ hoch. BRÜCKENMODELLIERUNG AM PRAXISBEISPIEL 8 Brückenmodellierung am Praxisbeispiel Grundlagen. Bei dem zu modellierenden PilotDie Untersuchung der einzelnen CAD-Systeme bauwerk handelt es sich um eine zweifeldrig gela- sowie der in ForBAU entwickelte Modellierungs- gerte Plattenbalkenbrücke, welche auf Großbohr- ansatz wurde anhand verschiedenster Brücken- pfählen mit einem Durchmesser von 75cm und bauwerke aus der Praxis durchgeführt. einer Länge zwischen 8-10m gegründet wurde. Im Bereich der Pfeilerachse werden die Bohrpfähle Wie bereits in Kapitel 3 erwähnt, erfolgt die plane- mit einer Neigung von 10:1 und in den beiden rische Umsetzung von Ingenieurbauwerken in der Widerlagerachsen gerade konzipiert. Der Über- Regel immer noch in Form von zweidimensionalen bauquerschnitt setzt sich aus zwei Fertigteil Plat- Schnitten und Ansichten. Speziell im Bereich des tenbalken (FT-PlaBa) mit anschließender Ortbe- Brückenbaus verursacht diese Planungsmethodik tonergänzung immer Ergebnisse. Spannweite von 43,0m. Die Einzelstützweiten der Durch den Einsatz eines ganzheitlichen und drei- beiden Felder betragen jeweils 21,5m. Die Lage- dimensionalen häufiger unwirtschaftliche Modellierungsansatzes zusammen und besitzt eine könnte rung des 6,5m breiten Überbaues, erfolgt durch diese Problematik gelöst und letztendlich eine sechs Elastomerlager, die im Bereich der Wider- planungseffizientere und wirtschaftlichere Projek- lager und des Pfeilers angeordnet werden. Die tumsetzung erzielt werden. Aus diesem Grund Widerlager selbst werden direkt an die Bohrpfähle nahm die konzeptionelle Entwicklung und Umset- ohne Pfahlkopfplatte angebunden, so dass eine zung trassierungsgebundener und parametrisier- Einsparung von Kosten möglich wurde. Die Grün- ter Brückenmodellierung eine zentrale Rolle in- dung des Pfeilers erfolgt konventionell mittels nerhalb des Forschungsverbunds ForBAU ein. Pfahlkopfplatte. Im folgenden Abschnitt wird zur besseren Ver- Neben dem Bauwerksentwurfsplan stellt der Tras- ständlichkeit des entwickelten Modellierungskon- sierungsverlauf der Brücke eine weitere wichtige zeptes die digitale Abbildung einer Pilotbaustelle Grundlage für die Umsetzung des Bauwerksmo- (Überführung eines Wirtschaftsweges über eine dells dar und bestimmt die geometrische Form Bundesstraße) mithilfe der CAD-Software Sie- sowie die Positionierung der Brücke im Trassie- mens NX detailliert beschrieben. Die hierfür benö- rungsnetz. Der Verlauf der Trasse wurde mit Hilfe tigten theoretischen Grundlagen, sowie die neu eines im Rahmen des Forschungsprojekts entwi- entwickelten Modellierungs- und Integrationsan- ckelten Add-Ons (Integrator2NX) in die CAD- sätze können dem Buch „Digitale Baustelle – Umgebung importiert. Die in einer Master-Skizze innovativer Planen, effizienter Ausführen“, das integrierten dreidimensionalen Raumkurven (Refe- ebenfalls im Rahmen von ForBAU entstanden ist, renzlinien) spiegeln den rechten, linken und mittle- entnommen werden. ren Rand der Trasse wieder und gewährleisten eine korrekte Modellierung des Brückenbauwerks 41 in Abhängigkeit der Längs- und Querneigung und vereinfacht somit die Modifikation von Bautei- sowie dem Verlauf der Trasse in Lage und Höhe. len. Das bauteilorientierte Planen ermöglicht zu- Im nächsten Modellierungsschritt werden die Brü- dem ein verteiltes Arbeiten (Concurrent Enginee- ckenlagerachsen (Achse 10+20+ 30) an die Refe- ring) von mehreren Ingenieuren an einem Projekt. renzlinien aus der Master-Skizze angehängt. Dieser Vorgang ermöglicht zum einen eine freiwähl- Modellierung des Brückenüberbaus: Begonnen bare Positionierung der Unterbauten und zum wurde mit der Verlinkung „Art Kopie“ der Refe- anderen eine Definition der Stützweite des Über- renzlinien bzw. der Brückenachsen in das „Über- baues. Durch die tangentiale Abhängigkeit der bau“ Bauteil. Konkreter bedeutet dies, dass die Lagerachse (Skizzenebene) zur Brückenachse geometrischen Objekte (Punkte, B-Spline etc.) der (Referenzlinie) kann zu einem beliebigen Zeit- Referenzlinien nur einmal im System vorliegen punkt eine Modifikation der Positionierung bzw. und jede weitere Verlinkung ein Spiegelbild des der Stützweite der Brücke erfolgen. Nachdem die ursprünglichen Objektes darstellt. Dieser Vorgang Hauptgeometrien des Bauwerks definiert wurden, stellt sicher, dass ein assoziatives und redundanz- konnte mit der Modellierung der einzelnen Bautei- freies Verhalten des Bauteils zu den Elementen le begonnen werden. Hierzu werden im ersten aus der Masterskizze besteht. In einem nächsten Schritt die Hauptbaugruppen wie Brücke, Bau- Schritt wird eine Skizze angelegt, die entlang der grund und Trasse angelegt. Anschließend werden mittleren Referenzline verläuft und den Quer- diese in weitere Unterbauteile unterteilt. Dies schnitt des zweistegigen Plattenbalkens definiert. ermöglicht eine einfache und bauteilorientierte Mit Hilfe einer Schnittpunktermittlung zwischen der Navigation durch die Modellhierarchie. Die fein- Skizzeneben und der beiden äußeren Referenz- granulare Einteilung der Bauwerksstruktur ge- kurven wird eine weitere Kopplung zur Skizze währleistet während bzw. nach Abschluss des hergestellt. Dies gewährleistet einen trassenge- Modellierungsprozesses eine einfache Nachver- bundenen folgung der einzelnen Bauteile samt beinhalteten Querschnittes (vgl. Abb. 8-1). Arbeitsschritten anhand der Konstruktionshistorie 42 Modellierungsverlauf des PlaBa- BRÜCKENMODELLIERUNG AM PRAXISBEISPIEL Abb. 8-1 Querschnittskizze des Brückenüberbaus Die Parametrisierung und somit Modifizierbarkeit Plattenbalkens und der Breite der Kappen mit des Querschnittes (Abb. 8-1) erfolgt durch den Hilfe einer mathematisch definierten Formel (im Einsatz von parametrisch definierbaren Verma- Beispiel: p82 = b_Kappe - 0,35 m) herzustellen. ßungsketten bzw. geometrischen Zwangsbedin- Diese und weitere Parametrisierungstechniken gungen (Constraints). Der nutzerspezifische, all- werden eingesetzt, um komplexe Beziehungen gemein gültige Parameter „b_Steg“, welcher mit zwischen der Vermaßungskette des Plattenbalkensteges innerhalb und außerhalb einer Skizzenebene aus der Skizze (p423 und p426 in Abb. 8-1) ver- herstellen zu können. Ergeben sich aus der geo- knüpft wurde, ermöglicht die Umsetzung variabler metrischen Aufgabenstellung bzw. dem Bau- Stegbreiten des Plattenbalkens innerhalb der werksentwurfsplan rechtwinklige, parallele oder Skizze bzw. des Modells. Eine andere Möglichkeit kollineare Bedingungen, so werden diese als der Parametrisierung besteht darin, die geometri- geometrische sche Beziehung zwischen der Kragarmbreite des Constraints in die Skizze integriert. verschiedenen Geometrieelementen Zwangsbedingungen oder auch Abb. 8-2 achsbezogen getrimmter Überbaukörper der Brücke 43 Der Bemaßungs- und Parametrisierungsprozess eine parametrische Abhängigkeit zwischen der ist abgeschlossen, wenn alle geometrischen Frei- Überbaulänge (Spannweite) und den verlinkten heitsgrade festgelegt sind. Im nächsten Schritt Brückenachsen hergestellt. Hierzu wird eine asso- erfolgt die Extrusion des zuvor erstellten PlaBa- ziativ gekoppelte Bezugsebene in einem Abstand Skizzenquerschnittes. Hierfür kamen zwei ver- von 0,75m zur Achsebene 10 bzw. 30 definiert schiedene Extrusionsarten zum Einsatz: (Abb. 8-2). Mit Hilfe dieser beiden Bezugsebenen Variable Extrusion: Der Querschnitt wird ent- kann nun der Überbaukörper auf die tatsächliche lang eines definierten Pfades verschoben und Länge getrimmt werden. In einen analogen Model- ein Volumenkörper erzeugt lierungsprozess wird die parametrische Längende- Funktion Extrudiert: Aus mehreren variablen finition der Kappenkörper durchgeführt. Durch den Querschnittskizzen wird entlang von max. drei Einsatz dieser Technik können die Abstände der Führungslinien ein einzelner Extrusionskörper Bezugsebene zu den Kappenenden bzw. des generiert Überbauenden in Abhängigkeit von der jeweiligen Nachdem die Extrusion der Überbaukörper (PlaBa u. Kappe) abgeschlossen war, wird anschließend Abb. 8-3 Vollständiges Modell des Brückenüberbaus 44 Brückenachse einfach modifiziert werden. BRÜCKENMODELLIERUNG AM PRAXISBEISPIEL Modellierung der Pfahlgründung: Nach Ab- ckenpfeiler wurden nach dem gleichen Prinzip wie schluss der Überbaumodellierung (Abb. 8-3) er- die Widerlagerpfähle modelliert. Zusätzlich wurde folgte die Umsetzung des Unterbaus (Widerlager, das Neigungsverhältnis der Schrägpfähle von 10:1 Pfeiler, Gründung, Lager usw.). Die für die Tief- mit Hilfe des Verhältnisses Mittelpunktabstand der gründung erforderlichen Bohrpfähle sind an die oberen Pfahlskizze zur unteren Pfahlskizze (X = Widerlager bzw. Pfeilerpfahlkopffundamente ge- Z/10 mit Z = Abstandsparameter der Ebenen) koppelt, so dass eine Neigung der Schrägpfähle integriert. So bewirkt eine Veränderung des Ab- ermöglicht wird und eine Verschiebung des Wider- standes der Bezugsebene eine Längenänderung lagers bzw. des Pfeilers eine Verschiebung der des Schafts des Schrägpfahls bei gleichbleibender Pfähle bewirkt. Die Modellierung der Bohrpfähle Neigung. Aufgrund der Analogie der Modellie- im Bereich der Widerlager erfolgte mit Hilfe von rungsschritte des Unterbaus zu dem Modell des zwei Skizzen, die über eine assoziative Bezugs- Überbaus wird hier auf eine detailliertere Be- ebene mit einander verlinkt sind. schreibung verzichtet. Dieser Ansatz ermöglichte eine Modellierung Nach Abschluss der verschiedensten Modellie- variabler Pfahllängen, welche durch den Abstand rungsvorgänge entsteht ein parametrisches und der beiden Ebenen definiert ist. Außerdem besit- trassengebundenes Brückenmodell, das durch zen die Pfahlskizzen eine parametrische Bezie- eine Modifikation der geometrischen Elemente hung zu den Widerlageraußenkanten, was eine aus der Masterskizze eine einfach Anpassung an assoziative Verschiebung bewirkt. Die in Abb. 8-4 die neuen Randbedingungen aus der Trassen- (links) dargestellten Schrägpfähle unter dem Brü- bzw. Brückenplanung gewährleistet (Abb. 8-4). Abb. 8-4 parametrische Bohrpfähle (l) und parametrisierte Modelländerung der Stützweite (r) 45 Abb. 8-5 Baugrundmodell mit Brücke Modellierung des Trassen-Baugrundmodells: Nachdem der Brückenmodellierungsprozess ab- Zur Fertigstellung des gesamten Baustellenmo- geschlossen wurde, kann man das bereits durch dells bestehend aus Trasse, Baugrund und Brü- den Integrator importierte Baugrundmodell ein- cke (Abb. 8-5) sind weitere Modellierungsschritte blenden und die Positionierung der beiden Objek- zur Erzeugung des Baugrunds- und Trassie- te (Brücke und Baugrund) auf Korrektheit prüfen. rungsmodells notwendig. Hierbei werden Skizzen Im nächsten Modellierungsschritt wird der Ein- entwickelt, welche die Geometrie der jeweiligen schnitt im Bereich des Brückenmodells erzeugt. Objekte wie Straße, Damm oder Einschnitt mit Hierzu wird eine Skizze auf Pfad (Referenzlinie den dazugehörigen Parametern Böschungsnei- Achse) angelegt, in der anschließend die Quer- gung sowie Höhe und Breite des Straßenbelags schnittsgeometrie des Einschnittes konstruiert wiederspiegeln. Anschließend kann man aus den wird. Durch die Variable Extrusion des Querschnit- resultierenden Erdkörpern Informationen über die tes entlang des Pfades entsteht ein Volumenkör- geplanten Soll-Massen ermitteln. Die Navigation per der den Körper des Einschnittes wiederspie- durch die komplexe Modellierungsstruktur samt gelt. Zur Modellierung des Einschnitts im Baustel- ihrer ist lenmodell wird der Einschnittskörper „E“ (Negativ- aufgrund des bauteilorientierten Konzeptes auf körper) von dem bestehenden Baugrundmodell einfache Art und Weise handhabbar. „B“ abgezogen. Dies wird mit Hilfe der booleschen beinhalteten Modellierungsprozesse, Operation „Subtraktion“ (B – E) durchgeführt. 46 BRÜCKENMODELLIERUNG AM PRAXISBEISPIEL Abb. 8-6 Modellierung des Einschnittbereichs Nachdem der Einschnitt erstellt wurde, erzeugt Volumenkörper des Dammes. Um den Körper auf man im nächsten Schritt den Dammkörper. Hier- die richtige Gründungshöhe anpassen zu können, bei wird wie zuvor bei der Einschnittsmodellier- wird dieser mit Hilfe einer Verschneidungsfunktion ung eine Skizze auf Pfad angelegt und mit der auf die richtige Gründungshöhe getrimmt. Dies Geometrie des Dammquerschnittes versehen. erfolgt durch eine Verschneidung des Dammkör- Durch eine anschließende variable Extrusion des pers mit der Fläche des Oberflächen-DGMs (Abb. Querschnittes entlang des Pfades erhält man den 8-7). Abb. 8-7 Modellierung des Dammbereichs 47 Planableitung. Selbstverständlich werden für die Modelle untersucht und die Ergebnisse in Form baupraktische Umsetzung des Bauwerkes immer dieser CAD-Studie vereint (Abb. 8-6). Zusammen- noch geplottete Ausführungspläne auf der Bau- fassend kann man die Aussage treffen, dass mit stelle gefordert. Die erforderlichen zweidimensio- Hilfe des hier beschriebenen Ansatzes beliebige nalen Schnitte und Ansichten können schnell und Brückenbauwerke erfolgreich modelliert werden einfach durch Modellableitung generiert und an- können. Er dient damit als geeignete Grundlage schließend durch das Hinzufügen von Verma- für die tägliche Ingenieurarbeit. Besonders hervor- ßungsketten bzw. Beschriftungen an die Ansprü- zuheben ist, dass durch die Kopplung der Brücke che der jeweiligen Gewerke (Schalungs-, Beton- an den Trassierungs- und Baugrundverlauf Pla- bauer etc.) angepasst werden. Das assoziative nungsprozesse bereits während der Entwurfs- Verhalten zwischen den 2D-Plänen und dem 3D- aber auch in der Ausführungsphase optimiert bzw. Modell ermöglicht eine redundanzfreie und zeit- redundante Arbeitsvorgänge reduziert werden verkürzte Planungsänderung, indem die Modifika- können. Die Planung eines 3D-Brückenbauwerks, tionen des Bauteils entweder direkt am 3D-Modell welches zugleich in die Trassierungs- und Bau- oder in der 2D-Zeichnung umgesetzt werden. grundumgebung integriert ist, bringt daher wesentliche Vorteile im gesamten Planungsprozess. Konzeptvalidierung. Zur Validierung des vorgestellten Modellierungskonzeptes wurden weitere Abb. 8-8 Portfolio der im Rahmen dieser Studie modellierten Brückenbauwerke und der zugehörigen Baustellenmodelle 48 FAZIT UND AUSBLICK 9 Fazit und Ausblick Die dreidimensionale Brückenmodellierung steht noch am Anfang. Dennoch bietet die bestehende Softwarelandschaft eine solide Grundlage, um die enormen Potentiale der 3D-Modellierung zukünftig auszuschöpfen. basierten Modellierungsansatzes als eine arbeitsund zeitintensive Aufgabe. Einzige Ausnahme stellt das CAD-System Revit Structure der Firma Autodesk dar. Dieses System unterstützt den Anwender annähernd mit den gleichen Modellierungsfunktionen – objektorien- Diese Studie zeigt auf, dass die Umsetzung eines tiert und parametrisiert – wie die zuvor erwähnten dreidimensionalen denen CAD-Systeme aus dem Maschinenbau. Wesent- zurzeit am Markt befindlichen digitalen Werkzeu- lich für das sehr gute Abschneiden von Revit gen durchaus möglich ist. Untersucht wurden Structure war, neben dem Modellierungskonzept hierbei verschiedene maschinenbau- und bauspe- selbst, das Add-On Programm Bridge Design zifische CAD-Systeme. Wizard, welches die trassengebundene und ob- Brückenmodells mit jektorientierte Modellierung von Brücken ermögHierbei besitzen die CAD-Systeme aus dem Ma- licht. Leider ist das Programm derzeit stark auf schinenbau wesentliche Vorteile in der objektori- den amerikanischen Markt zugeschnitten und entierten, parametrisierten und Feature-basierten entspricht somit nicht dem geometrischen Brü- Modellierung. Eine Erstellung von mehrfach ge- ckenstandard innerhalb Europas (Deutschland), krümmten Objekten, wie sie im Brückenbau vor- bei der in der Regel eine massivere Bauweise kommen, stellt für die meisten dieser sogenannten bevorzugt wird. Eine entsprechende Erweiterung MCAD-Systeme kein Problem dar. Besonders die durch den Hersteller ist jedoch dank des flexiblen Möglichkeit, Zeichnungen aus dem 3D-Modell Modellierungskonzepts leicht zu realisieren und ist ableiten zu können, erleichtert die tägliche Arbeit daher für die nahe Zukunft zu erwarten. Die Gene- des konstruierenden Ingenieurs. Als Schwach- rierung normengerechter Zeichnungen unter Be- punkt konnten vor allem die fehlenden bauspezifi- rücksichtigung schen Funktionen sowie mangelnde Schnittstellen (Bewehrung, Höhenkoten etc.) sowie die Anbin- zu bauspezifischen Programmen identifiziert wer- dung an Struktursimulationsprogramme wurden den. von allen untersuchten Bau-CAD-Systemen unter- von bauspezifischen Objekten stützt. Im Gegensatz zur Verwendung von Maschinenbau-CAD-Systemen führt der Einsatz von CAD- Einen interessanten Ansatz bietet das hybride Systemen aus dem Bausektor zu Problemen bei CAD-System Digital Project von der Firma Gehry der Modellierung von komplexen Objekten. Die Technologies. Dieses System nutzt die Modellie- Modellierung von Brücken erwies sich aufgrund rungsstärken eines Maschinenbau-CAD-Systems des und ergänzt die fehlenden bauspezifischen Funk- fehlenden parametrischen und Feature- 49 tionalitäten durch ein Add-On Programm. Zusam- mens NX6 eine trassengebundene Modellierung men mit dem in Rahmen von ForBAU entwickelten von Brückenbauwerken umgesetzt. Dieser Ansatz Integrationsansatz (Baugrund-Trasse-Brücke) hat sich bewährt und wird von verschiedenen erweist sich dieses CAD-System als ein äußerst Planungsbüros als sinnvoll und nützlich erachtet. brauchbares Werkzeug für den parametrischen In einem nächsten Schritt sollte das neue Konzept und dreidimensionalen Brückenentwurf. Für die von der Softwareindustrie aufgegriffen und über Hersteller von maschinenbauspezifischer CAD- einen mehrstufigen Erweiterungsprozess in vor- Software bietet sich durch dieses Konzept die handene CAD-Systeme integriert werden. Ohne vielversprechende Möglichkeit ihre Produkte auch ein Mitwirken der Softwarehersteller kann die im Bausektor zu vermarkten. Im Forschungspro- nachhaltige Umsetzung dieses Ansatzes nicht jekt ForBAU wurde mit dem CAD-System Sie- erfolgreich realisiert werden. 50 LEHRSTUHLPROFILEFAZIT UND AUSBLICK 10 Lehrstuhlprofile Unternehmen, die Planungsleistungen des Bauingenieurwesens ausführen, auf Basis von Projektarbeiten, Studienarbeiten und Praktika statt. Aufbauend auf das Bachelorstudium wird zudem ein hochwertiges Masterstudium „Bauen im Bestand“ angeboten. Neben der praxisorientierten und theoretischen AusHochschule Regensburg University of Applied Sciences Fakultät Bauingenieurwesen Fachbereich Bauinfomantik u. CAD (BIC) bildung der Studierenden, werden eine Reihe von Forschungsarbeiten an der Fakultät durchgeführt. Zum einen bestehen Forschungsaktivitäten mit dem Schwerpunkt „Bauen im Bestand“, die in Zusammenarbeit mit Partnerhochschulen auf nationaler und internationaler Ebene organisiert werden. Hervorzu- Prof. Dr.-Ing. Thomas Euringer Fachbereich Bauinfomantik u. CAD (BIC) Hochschule Regensburg heben wären hierbei verschiedene EU-Projekte, wie z.B. „TU COST001: Robustness of Structures“ oder „LEONARDO DA VINCI – Transfer of Innovations provided in Eurocodes“. Kontakt: Fakultät Bauingenieurwesen Prüfeninger Str. 58 93049 Regensburg Tel. +49 941-943-1200 Fax +49 941-943-1429 [email protected] www.fhr-bau.de Auf nationaler Ebene beteiligt sich die Fakultät mit den Fachgebieten Vermessung und Bauinformatik an dem Bayerischen Forschungsverbund ForBAU, der sich zum Ziel gesetzt hat, sämtliche Planungs- und Ausführungsprozesse komplexer Infrastrukturprojekte mit Hilfe eines zentral verwalteten digitalen Baustellenmodells ganzheitlich abzubilden. Das vom BMBF geförderte Forschungsprojekt „KONSTROLL“ führt verschiedene baustofftechnologische Untersuchungen durch, um einen wirtschaftlichen Einsatz eines Die Fakultät Bauingenieurwesen, ermöglicht den Studierenden eine hochwertige theoretische sowie praxisorientierte Ausbildung während des Bacheloroder Masterstudiums. Einen besonders Stellenwert besitzt hierbei die praktische Umsetzung der gelernten Theorien in der Praxis. Hierzu findet eine intensive Zusammenarbeit mit Baufirmen, Ingenieurbüros, Verbänden, öffentlichen Institutionen sowie sonstigen selbstverdichtenden Betons (SVB) auf der Baustelle zu ermöglichen. Auch weitere Forschungsprojekte wie z.B. Untersuchungen hinsichtlich des Verhaltens von „Flüssigboden“ oder zur Verbesserung der Qualitätssicherung in der Kanalisierung von Hausanschlüssen gehören zu den aktuellen Forschungsaktivitäten an der Fakultät Bauingenieurwesen. 51 Die Forschungsschwerpunkte Wandelbare Materialflusssysteme und Internet der Dinge schließlich zielen auf hochflexible und extrem anpassungsfähige Logistiksysteme in der Intralogistik ab. Eng damit in Verbindung stehen auch Erforschung und Einsatz innovativer Ident-Technologien wie der Radiofrequenzidentifikation (RFID) in der Logistik. Die Technologien der Virtual und Augmented Reality Technische Universität München (VR/AR) halten als neuartige digitale Werkzeuge Einzug Fakultät Maschinenwesen in den logistischen Planungsprozess und in die Mitarbei- Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik terunterstützung am Arbeitsplatz. Einen zweiten Branchenschwerpunkt neben der bereits erwähnten Automobillogistik bildet die Baulogistik, wel- Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. che sich mit der Planung und Verfolgung von Prozessab- Willibald A. Günthner läufen sowie der Versorgung und Entsorgung auf Bau- Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik stellen beschäftigt. Technische Universität München Mit der Schüttgutförderung und dem Kranbau stehen auch heute noch zwei traditionsbehaftete Arbeitsgebiete Kontakt: im Fokus. Dabei ist der Forschungsschwerpunkt Kran- Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik bau & Tragwerksberechnung eng mit Entwicklung und Boltzmannstraße 15 Einsatz von FEM & MKS-Berechnungsverfahren ver- 85748 Garching knüpft, die dank des Leistungszuwachs auf dem IT- Tel. +49 89-289-159-21 Sektor immer umfangreichere Auslegungsberechnungen Fax +49 89-289-159-22 zulassen. [email protected] www.fml.mw.tu-muenchen.de Die Forschung am Lehrstuhl fml fokussiert zahlreiche Schwerpunkte: Unter dem Oberbegriff der Intralogistik ist ein weites Spektrum an Forschungsinhalten angesiedelt, das sich von der Logistikplanung über Lager- und Kommissioniersysteme bis hin zu den Fördermitteln der Intralogistik erstreckt. Der Automobilbranche wird aufgrund ihres hohen Stellenwerts für die inländische Wirtschaft ein eigener Forschungsschwerpunkt gewidmet, der sich mit den Prozessen und Systemen der Automobillogistik beschäftigt. 52 LITERATUR 11 Literatur Autodesk (2010) Autodesk AutoCAD Produktportfolio, http://www.autodesk.de/ adsk/servlet/pc/index?siteID=403786&id=14659756, Aufruf am 29.10.2010. Autodesk (2010) Autodesk Revit Structure Produktportfolio http://www.autodesk.de/ adsk/servlet/pc/index?siteID=403786&id=14647304, Aufruf am 08.06.2010. 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Digital Project Dassault CATIA Dassault SolidWorks Autodesk Inventor Autodesk Revit Structure umfangreiches Bewertung (Linear, 0 -1 -2) objektorientiertes 3D CAX-System, Bewertung x Maschinenbau Gewichtung Bewertung (Linear, 0 -1 -2) objektorientiertes 3D CAD-System, Bewertung x Maschinenbau Gewichtung modefiziertes 3D MBewertung (Linear, (Linear 0 -1 1 -2) 2) CAD-System (Catia) für bauspezifische Zwecke Bewertung x Gewichtung umfangreiches Bewertung (Linear, 0 -1 -2) objektorientiertes 3D CAD-System, Bewertung x Maschinenbau Gewichtung objektorientiertes 3D Bewertung (Linear, 0 -1 -2) CAD-System, Bewertung x Maschinenbau Gewichtung umfangreiches Bewertung (Linear, 0 -1 -2) objektorientiertes 3D CAD-System, Bewertung x Maschinenbau Gewichtung bauspezifisches Bewertung (Linear, 0 -1 -2) objektoroientiertes 3D CAD-System, Bewertung x Erweiterung für Gewichtung Bewertung (Linear, 0 -1 -2) standadisiertes Autodesk AutoCAD bauspezifisches CADCAD 2010 Bewertung x System Gewichtung Bewertung (Linear, 0 -1 -2) Nemetschek Allplan bauspezifisches CAD2008 System Bewertung x Gewichtung 0,89 0,83 0,11 0,02 2 2 2 2 2 2 0,99 0,11 0,02 0,02 0,02 0,02 0,01 0,01 2 2 2 2 2 2 0,92 0,11 0,02 0,02 0,02 0,02 0,01 0,01 2 1 2 2 2 2 0,87 0,10 0,02 0,01 0,02 0,02 0,01 0,01 2 2 2 2 2 2 0 87 0,87 0 11 0,11 0 02 0,02 0 02 0,02 0 02 0,02 0 02 0,02 0 01 0,01 0 01 0,01 2 1 2 2 2 2 1,01 0,10 0,02 0,01 0,02 0,02 0,01 0,01 2 1 2 2 0 2 0,80 0,09 0,02 0,01 0,02 0,02 0,00 0,01 1 0 1 2 0 2 0,66 0,06 2 2 2 2 2 2 0,02 0,02 0,02 0,02 0,01 0,01 2 2 2 2 2 0 0,02 0,02 0,02 0,01 0,00 0,01 0,00 0,01 0,02 0,00 0,01 0,13 0,06 0,04 0,02 0,00 1 2 2 2 0,02 0,04 0,04 0,04 1 2 2 2 0,13 0,02 0,04 0,04 0,04 1 2 2 2 0,13 0,02 0,04 0,04 0,04 1 2 2 2 0,13 0,02 0,04 0,04 0,04 1 2 2 2 0,13 0,02 0,04 0,04 0,04 1 2 2 1 0 11 0,11 0 02 0,02 0 04 0,04 0 04 0,04 0 02 0,02 1 2 2 2 0,13 0,02 0,04 0,04 0,04 1 2 2 2 0,13 0,02 0,04 0,04 0,04 2 1 0 0 0,00 0,14 2 2 2 0,04 0,04 0,04 0,01 2 2 2 0 0,12 0,04 0,04 0,04 0,00 2 2 2 2 0,14 0,04 0,04 0,04 0,01 2 2 2 2 0,14 0,04 0,04 0,04 0,01 2 2 2 2 0,14 0,04 0,04 0,04 0,01 2 2 2 2 0 14 0,14 0 04 0,04 0 04 0,04 0 04 0,04 0 01 0,01 2 2 2 1 0,13 0,04 0,04 0,04 0,01 2 2 2 2 0,14 0,04 0,04 0,04 0,01 2 2 0 0 0,04 0,04 0,00 0,00 0,08 2 2 0,07 0,07 2 2 0,15 0,07 0,07 2 2 0,15 0,07 0,07 2 2 0,15 0,07 0,07 2 2 0,15 0,07 0,07 2 2 0 15 0,15 0 07 0,07 0 07 0,07 1 2 0,11 0,04 0,07 0 0 0,00 0,00 0,00 0 0 0,00 0,00 0,15 0,00 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 2 2 0,03 0,01 2 0 0,03 0,03 0,00 2 2 0,06 0,03 0,03 2 2 0,06 0,03 0,03 2 2 0,06 0,03 0,03 2 1 0 04 0,04 0 03 0,03 0 01 0,01 2 2 0,06 0,03 0,03 0 0 0,00 0,00 0,00 0 0 0,00 0,00 0,04 0,00 0 = nicht mögllich; 1 = geomterisch oder p parametrisch; 2 = geomterisch und p parametrisch; 1 0 0 0 0,00 0,00 0,00 0,00 0 0 0 0 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2 2 1 2 0,05 0,01 0,00 0,02 0,01 0 0 0 0 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0 0 0 0 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0 0 0 0 0 00 0,00 0 00 0,00 0 00 0,00 0 00 0,00 0 00 0,00 2 2 1 2 0,05 0,01 0,00 0,02 0,01 0 0 0 0 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2 2 1 2 0,01 0,00 0,02 0,01 0,00 0,05 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 0 1 2 0 0,02 0,04 0,00 0,04 1 2 0 0 0,06 0,02 0,04 0,00 0,00 2 2 0 2 0,11 0,04 0,04 0,00 0,04 2 2 0 2 0,11 0,04 0,04 0,00 0,04 0 2 0 2 0,07 0,00 0,04 0,00 0,04 1 2 0 2 0 09 0,09 0 02 0,02 0 04 0,04 0 00 0,00 0 04 0,04 2 2 2 2 0,15 0,04 0,04 0,04 0,04 2 2 2 2 0,15 0,04 0,04 0,04 0,04 2 2 2 2 0,04 0,04 0,04 0,04 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 0 = ungenüge end; 1 = lesbar; 2 = sehr gut lessbar; 0,15 0 = nicht assoziativ; 1 = assoziatiiv; 2 = bidirektional asssoziativ 0,09 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 1.8.1 Sc chnitt- Ansichtsableitung 9 9 9 9 9 9 9 9 13% 25 % von 13% = 3,25% 25 % von 13% = 3,25% 25 % von 13% = 3,25% 13% 20 % von 13% = 2,6% 20 % von 13% = 2,6% 20 % von 13% = 2,6% 20 % von 13% = 2,6% 20 % von 13% = 2,6% 2 2 2 1 0 1 0,03 0,03 0,01 0,00 0,01 1 2 1 2 1 0,10 0,01 0,03 0,01 0,03 0,01 2 2 1 0 1 0,09 0,03 0,03 0,01 0,00 0,01 2 2 1 0 1 0,09 0,03 0,03 0,01 0,00 0,01 2 2 1 0 1 0,09 0,03 0,03 0,01 0,00 0,01 2 2 1 0 1 0 09 0,09 0 03 0,03 0 03 0,03 0 01 0,01 0 00 0,00 0 01 0,01 1 2 2 2 1 0,12 0,01 0,03 0,03 0,03 0,01 1 2 2 2 2 0,13 0,01 0,03 0,03 0,03 0,03 1 2 2 2 2 0,01 0,03 0,03 0,03 0,03 0,09 0,13 1.8.5 Planlesbarkeit 1.8.4 norm mgerechte Plandarstellung Plangenerierun ng nach DIN z.B. Kottenvermassung, Bewehrungsdarrstellung, Maßstab, D Detaildarstellung, Schraffur Lesbarkeit von n Planelementen (Textt, Vermassung, Bewe ehrungspositionen/auszüge) 1.8.3 assoziatives Verhalte en 1.8.2 2 Automatisierbarkeitt 1.7 7.4 Modelleinheiten 1.7.3 geo oreferenzierte Koordinaten Modell und A Ableitung (bidirektion nal) assoziativ automatisierrte Planvermassung, Beschriftung Modellableitunge en, Abwicklung an Ku urven aus Model, geknickte Schnitte km, m m, cm, mm, gon, gra ad, rad Ga auß-Krüger-Koordina aten 1.7.2 2 Koordinatensystem m 9 25 % von 13% = 3,25% lok kales / globales Syste em 1.8 Erzeugen n von 2D Ausführungsplänen 1.6.4 B Bewehrungsbibliothek ken Einse etzbarkeit, Art und Um mfang 3 0 = nicht unterstützt; 1 = entlang von Geraden; 2 = enttlang von beliebig gek krümmten Kurven 1.6 6.3 Modifizierbarkeit d Modifikationaufwand 9 1.7.1 Modellierungsbereich he 1.6..2 Mattenbewehrung 3D Matten, V Verlegungsaufwand, objektbasiert 1 Grenzen der Modellausdehnung; zz.B.: > 100km 1.6 6.1 Stabbewehrung 3D Rundstahl, Verlegungsaufwand, objjektbasiert, beliebig Stabformen m mit variablen Schenke eln u. Winkeln 3 1.7 Modellierungsraum m 18,8 % 6,3 % 56,3 % 18,8 % von 6% von 6% von 6% von 6% = = = = 1,128% 0,378% 3,378% 1,128% 0 = feste Einheiten; Einheiten 2 = frei wählbare E 6% 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 1.5.2 Objektbibliotheken Bau uteil- Skizzenbibliothe eken 3 1.6 Mode ellierung von Beweh hrung 1.5.1 Objektbaugruppen 1.5 Obje kt-basierte Modellie erung Assembling, Fam milien oder Gruppen g gleicher Bauteile, Modifikation Ha andhabung, Parametter 3 0 = M<1000m m; 1 = 1000m<M<100 0.000m; 2 = M>100.00 00m 50 % 50 % von 5% von 5% = 2,5% = 2,5% 0 = keine; 1 = fest definie erte; 2 = erweiterb bar 5% 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 13% 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 9 50 % von 13% = 6,5% 0 = keine; 1 = fest definie erte; 2 = erweiterb bar 9 50 % von 13% = 6,5% erbarkeit der Featured darstellung 1.4.2 Modifizie 1.4.1 Featuretechniken 3 10 % von 12% = 1,2% Fase en,Rundungen, Offse et etc. 1.4 Featu ure-basierte Modelliierung 1.3.4 Parameterverwaltung Parameterabhänggkeiiten 1.3.3 P Zwangsbediingungen, Parameterrbeziehungen 9 Exce el-Listen, Parameter-L Listen 1.3.2 Parametrisierungstechn niken Formel, Parameterr, Ebenen, Massketten, Objektparameter 9 0 = nicht mögllich; 2 = möglich h 12% % 30 % 30 % von von 12% = 12% = 3,6% 3,6% 0 = nicht untersttützt; 1 = 1-3 Featu ure; 2 = > 3 Featu ure 9 30 % von 12% = 3,6% 0 = nicht untersttützt; 1 = nicht assoziatiive List; 2 = assoziative e List 9 25 % von 13% = 3,25% Historie, geom metrische/numerische Modifikation 1.3.1 param metrisch aufgebaute M Modelle 9 1.2.4 belliebig gekrümmte Mo odelle 1.2.3 belliebig gekrümmte Flächen Flächendarstellung 9 1.3 Param metriesierte Modelliierung 25 % 25 % von von 13% = 13% = 3,25% 3,25% beliebig geformte V Volumendarstellung, Volumenkörper aus Flächenoffset 1.2.2 be eliebig gekrümmte Kurven 9 Kurvendarstellung 13% 25 % von 13% = 3,25% 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 3 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 1.1.6 Modellart CSG-M Modell, BRep-Modelll, DGM 3 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 1.1.5 Boolesch he Operationen an ein nem Bauteil Bohrung, Tasche, Nut, Ein nstich 9 0 = nicht unterstützt; 1 = einfach gekrü ümmt; 2 = doppelt gekrrümmt 0 = nicht unterstützt; 1 = einfach gekrü ümmt; 2 = doppelt gekrrümmt 1.1.4 Boolesche Op perationen mittels meh hreren Bauteilen Vereinigungs-, Ve erschneidungs-, Subttraktionstechniken 9 1.2.1 Modellie erung von Trassierun ngskurven 1.1.3 Rotationssionstechnik Rotationsarten, A Achse frei wählbar, Skizze frei wählbar 9 Modellierung von trassenspezifischen Kurven; Mehrere Trassierungskurrven (z.b. Klothoiden, Bloss, Sinuide..) 1.1.2 E Extrusionsorientierung gen ung bei Extrusion am Pfad: parallel zu Ebenenausrichtu Vektor (z.B. Z Z-Vektor) notwendig = KO Kriterium 1.1 V Volumenmodellierung 9 1.2 Freiform Modellierun ng 21,4 % 21,4 % 21,4 % 21,4 % 7,1 % 7,1 % von von von von von von 10% = 10% = 10% = 10% = 10% = 10% = 2,14% 2,14% 2,14% 2,14% 0,71% 0,71% 0 = nicht untersttützt; 1 = Kurven als NURBS bzw. B-Spline angenähert; 2 = unterstüttzt 0 = nicht unterstützt; 1 = einfach gekrü ümmt; 2 = doppelt gekrrümmt 0 = 1 Modella art; 1 = 1-2 Modella arten; 2 = 3 Modellarrten; 0,11 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 10% 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 57% 1.1.1 Extrusionstechnik Gewichtung Extrusionsarten (Eb bene, Pfad), Extrusion entlang mehrerer Pfade (Variable Extrusio on) Ursprung/ Erläuterung 0 = nicht untersttützt; 1 = einfache Geometrie; 2 = komplizierte Ge eometrie 0 = nicht unterstützt; 1 = eine Extrusionsstechnik; 2 = mehrere Extrusion nstechniken 0 = nicht untersttützt; 1 = eine Orientie erung; 2 = mehrere Orien ntierung Prozentualer Anteil der Gewichtung 1. M Modellierun ngstechnike en Beschreibung/Name der Anforderung 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 2 0,03 0,03 2 2 0,06 0,03 0,03 2 2 0,06 0,03 0,03 2 2 0,06 0,03 0,03 2 2 0,06 0,03 0,03 2 2 0 06 0,06 0 03 0,03 0 03 0,03 2 2 0,06 0,03 0,03 2 2 0,06 0,03 0,03 2 0 0,03 0,00 0,03 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 0,06 0 = keine Attrib bute; 1 = fest definierte A Attribute; 2 = selbstdefinierbare e Attribute 2 0 0,00 0,08 0 2 0,08 0,00 0,08 2 2 0,10 0,03 0,08 0 2 0,08 0,00 0,08 0 2 0,08 0,00 0,08 0 2 0 08 0,08 0 00 0,00 0 08 0,08 2 2 0,10 0,03 0,08 2 2 0,10 0,03 0,08 2 2 0,03 0,08 0,10 0 = nicht unterstützt; 1 = Import bzw. E Export; 2 = Import und E Export 0 = nicht unterstützt; 1 = Import bzw. E Export; 2 = Import und E Export 2 0 0 0 2 2 2 2 2 1 0,00 0,00 0,00 0,04 0,04 0,01 0,01 0,00 0,01 0 0 0 1 1 2 2 2 1 0,00 0,00 0,02 0,02 0,01 0,01 0,00 0,01 0,25 0,18 0,07 0,00 2 0 0 2 2 2 2 2 1 0,30 0,14 0,04 0,00 0,00 0,04 0,04 0,01 0,01 0,00 0,01 0 0 0 2 2 2 2 2 1 0,27 0,10 0,00 0,00 0,00 0,04 0,04 0,01 0,01 0,00 0,01 0 0 0 2 2 2 2 2 1 0,23 0,10 0,00 0,00 0,00 0,04 0,04 0,01 0,01 0,00 0,01 0 0 0 1 1 2 0 2 1 0 18 0,18 0 06 0,06 0 00 0,00 0 00 0,00 0 00 0,00 0 02 0,02 0 02 0,02 0 01 0,01 0 00 0,00 0 00 0,00 0 01 0,01 2 1 1 2 2 0 0 0 0 0,26 0,13 0,04 0,02 0,01 0,04 0,04 0,00 0,00 0,00 0,00 0 0 0 2 2 0 0 0 1 0,15 0,08 0,00 0,00 0,00 0,04 0,04 0,00 0,00 0,00 0,01 2 0 2 2 2 0 0 0 2 0,04 0,00 0,01 0,04 0,04 0,00 0,00 0,00 0,01 0,22 0,13 0,08 2 2 0 0,04 0,04 0,00 0,00 2 2 0 0 0,08 0,04 0,04 0,00 0,00 2 2 2 0 0,09 0,04 0,04 0,01 0,00 2 2 2 0 0,09 0,04 0,04 0,01 0,00 2 0 2 0 0,05 0,04 0,00 0,01 0,00 2 0 2 0 0 05 0,05 0 04 0,04 0 00 0,00 0 01 0,01 0 00 0,00 2 0 2 2 0,07 0,04 0,00 0,01 0,01 2 0 2 2 0,07 0,04 0,00 0,01 0,01 2 0 0 0 0,04 0,00 0,00 0,00 0,04 0 0 2 0,00 0,02 0,05 1 1 0 0,03 0,03 0,01 0,00 0 2 2 0,07 0,00 0,02 0,05 0 2 2 0,07 0,00 0,02 0,05 0 2 2 0,07 0,00 0,02 0,05 0 2 2 0 07 0,07 0 00 0,00 0 02 0,02 0 05 0,05 2 1 0 0,06 0,05 0,01 0,00 0 1 0 0,01 0,00 0,01 0,00 2 0 0 0,05 0,00 0,00 0,07 0,05 2 1 0,01 0,02 0 2 0,02 0,,04 0,,02 0,02 0,00 1 2 0,,04 0,03 0,01 0,02 1 2 0,,04 0,03 0,01 0,02 1 2 0,,04 0,03 0,01 0,02 1 2 0,04 0, 04 0 03 0,03 0 01 0,01 0 02 0,02 1 0 0,,02 0,01 0,01 0,00 1 0 0,,02 0,01 0,01 0,00 1 0 0,01 0,00 0,,03 0,03 0,01 34% 2 0 0 2 0,00 0,00 0,01 0,01 0 0 0 0 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0 0 2 2 0,01 0,00 0,00 0,01 0,01 0 0 2 2 0,01 0,00 0,00 0,01 0,01 0 0 2 2 0,01 0,00 0,00 0,01 0,01 2 0 0 2 0 01 0,01 0 01 0,01 0 00 0,00 0 00 0,00 0 01 0,01 2 0 0 0 0,01 0,01 0,00 0,00 0,00 2 0 0 0 0,01 0,01 0,00 0,00 0,00 2 2 2 0 0,01 0,01 0,01 0,00 0,01 0,02 25 % 25 % 25 % 25 % von von von von 34% = 34% = 34% = 34% = 8,5% 8,5% 8,5% 8,5% 3.2.3 VRML 3.2.4 andere Visua alisierungsaustauschfo ormat Visualisierungsausstauschformat (softwa arespezifische z.B. JT) 3 3 3 2 1 0,04 0,08 1 2 0,08 0,18 0,18 0,13 0,04 1 2 0,18 0,13 0,04 0,08 1 2 0,18 0,13 0,04 0,08 1 2 0,18 0,13 0,04 0,08 1 2 0 18 0,18 0 13 0,13 0 04 0,04 0 08 0,08 2 2 0,22 0,17 0,08 0,08 1 2 0,20 0,13 0,04 0,08 2 2 0,08 0,08 0,22 9 60% 50 % von 60% = 30% 0,13 0,17 40% 2 1 1 0,04 0,01 1 1 0,06 0,04 0,01 1 1 0,06 0,04 0,01 1 1 0,06 0,04 0,01 1 1 0,06 0,04 0,01 1 1 0 06 0,06 0 04 0,04 0 01 0,01 1 1 0,06 0,04 0,01 1 2 0,07 0,04 0,03 1 1 0,04 0,01 4.2 2.2 Programmhilfen ssoftwareintern, Interne et 5 Kos sten 4.2.1 Intuitiv 9 3 1 1 - 0,05 0,04 0,01 1,41 3 1 1 - 0,05 0,04 0,01 1,26 7 0 0 - 0,00 0,00 0,00 1,52 2 0 0 - 0,00 0,00 0,00 1,41 4 0 1 - 0,01 0,00 0,01 1,33 5 1 1 - 0 05 0,05 0 04 0,04 0 01 0,01 1 32 1,32 6 1 1 - 0,05 0,04 0,01 1,55 1 2 1 - 0,09 0,08 0,01 1,25 8 2 2 - 0,08 0,03 1,23 9 0,10 9 3 75% 25% Erg gebnis der C CAD-Softwa are-Bewertu ung 5.2 2 Schulungskosten 5% 5.1 Lizenzkosten 5 Rang 0,06 25 % 75 % von von 40% = 40% = 10% 30% Gesamtpunktzahl G 0,06 leicht anwendbar 4.2 Handhabung 4 4.1.2 Modullarer Aufbau 9 50 % von 60% = 30% Modulle für versc chiedene Anwendung gen, Workbenche 4.1.1 Übersichtlich 4 14% 4.1 Benutzeroberfläche e Icons, Struktur 3.2.2 Cinema 4d Austa auschformat zu Cinem ma 4D 3 4 Ergon nomie 3.2.1 3ds dio Max Austausschformat zu 3d Stud 3.2 Visua alisierungsschnittsttellen 3.1.2 kin nematische Visualisierrung 66% Ablaufvisualisierungstechniken 3.1.1 1 Visualisierungsarten n reale Visualisierung g, gut (Schattierung, Materialgetreu etc.) 3 50 % von 66% = 33% 0 = überdurchschnitttlich hoch; 1 = etwa im Miittel; 2 = kostengün nstig 0 = überdurchschnitttlich hoch; 1 = etwa im Miittel; 2 = kostengün nstig 2.3.3 3 Maschinensteuerung g CAM-Daten 3.1 M Modellvisualisierung g 3 3% 3 50 % von 66% = 33% 0 = schlechte Dokum mentation; 1 = ausreichende Dokumentation; 2 = sehr gute Dokum mentation 2.3.2 PLM/PDM Integratio on Integrattion in ein Verwaltung ssystem 9 3 Visualis Vi lisierung i 2.3.1 bauspezifissche Struktursimulationssoftware Anbindnung zurr FEM-Software, Stab bstatik-Software 3 ntnisse; 0 = viele Vorkenn 1 = Grundwisssen; 2 = keine Vorkenn ntnisse 2.2.4 4 Lisp - Schnittstelle e Com mmon Ansi Lisp / Sch heme 9 0 = nicht erfü üllt; 2 = erfüllt 29% 42,9 % 14,3 % 42,9 % von von von 29% = 29% = 29% = 12,47% 4,147% 12,47% 0 = ungenüge end; 1 = übersichtliich; 2 = sehr struktu uriert 2.2.3 3 VBA - Schnittstelle e Schnittstelle für Skriptspra achen 3 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 2.2.2 2 JAVA - Schnittstelle e nittstelle für Java, Javva3D Schn 3 2.3 Softwareintegratione en 2.2.1 1 nNET - Schnittstelle e Schnittstelle für VB, C, C+ ++, C# 9 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 2.1.9 PDF 2D/3D Mod delldokumentenausta auschformat 9 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 25% 37,5 % 37,5 % 12,5 % 12,5 % von von von von 25% = 25% = 25% = 25% = 9,375% 9,375% 3,125% 3,125% 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 2.1.8 IGES geometrisc ches Austauschforma at aus dem Maschinebausektor 3 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 2.1.7 STL geom metrisches Austauschfformat 1 0 = schlechtt; 1 = gut; 2 = sehr gu ut 2.1.6 STEP geom metrisches Austauschfformat 3 0 = keine Anbind dung; 2 = vollständige An nbindung 2.1.5 DXF bauspezifissches Standardaustauschformat 3 0 = keine Integra ation; 1 = Integration in 1-3 3 Systeme; 2 = Integration >3 S Systeme 2.1.4 DWG bauspezifissches Standardaustauschformat 9 0 = keine Anbind dung; 1 = einfachgerichtete A Anbindung; 2 = bidirektionale An nbindung 2.1.3 GAEB Datenarten D01/D21/D49/ D45 5/D58/D40 9 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 2.1.2 LandXML standardissiertes Trassenaustau uschformat 3 2.2 Programmierschnittste ellen 2.1.1 IFC 9 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 0,10 9 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 46% 6,1 % 2% 18,4 % 18,4 % 6,1 % 18,4 % 18,4 % 6,1 % 6,1 % von von von von von von von von von 46% = 46% = 46% = 46% = 46% = 46% = 46% = 46% = 46% = 8,464% 8,464% 2,806% 8,464% 8,464% 2,806% 2,806% 0,92% 2,806% 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 21% standardisierttes geometrisches u. semantisches Austa auschformat f.d. Hoc chbau 2.1 Datenschnittstellen n 1.10.2 bau uspezifische Plottstan ndards Plotrrahmen, Plottschnittsttellen 9 2 Schnitttstellen 1.10.1 bauspe ezifische Standardbib bliotheken Standardbauteil 3 0 = nicht unterstützt; 1 = Import bzw. E Export; 2 = Import und E Export 0 = nicht unterstützt; 1 = Import bzw. E Export; 2 = Import und E Export 75 % 25 % von 9% von 9% = = 2,25% 6,75% 0 = nicht unterstützt; 1 = Import bzw. E Export; 2 = Import und E Export 0 = nicht unterstützt; 1 = Import bzw. E Export; 2 = Import und E Export 0 = nicht unterstützt; 1 = Import bzw. E Export; 2 = Import und E Export 0,08 0 = nicht unterstützt; 1 = Import bzw. E Export; 2 = Import und E Export 9% 0 = nicht unterstützt; 1 = Import bzw. E Export; 2 = Import und E Export 1.9.2 Bauteilattribute definieren bau uspezifische Materiale eigenschaften, Zeitfaktoren 3 1.10 Unte erstützung von Standards 1.9 9.1 Maßenermittlung Ermitteln von V Volumen- Flächeninha alten, Teilflächen 1.9 B Bauteileigenschafte en 3 0 = nicht untersttützt; 2 = unterstüttzt 5% 50 % 50 % von 5% von 5% = 2,5% = 2,5%