Erfahrungsbericht Fall Semester 2004 University of Illinois at Urbana

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Erfahrungsbericht Fall Semester 2004 University of Illinois at Urbana
Erfahrungsbericht Fall Semester 2004
University of Illinois at Urbana-Champaign
von Philipp Ohmen
Universität Duisburg-Essen
Campus Duisburg
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Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Allgemeines zum Auslandsstudium
3. Informationen zur UIUC
4. Vorbereitungen
4.1. Bewerbung
4.2. Das Visum
4.3. Unterbringung in Urbana-Champaign
5. Informationen zu Urbana-Champaign
6. Ablauf eines typischen Auslandssemester
6.1.
6.2.
6.3.
6.4.
Orientierungswoche
Kurswahl
Prüfungen
Kosten
7. Fazit
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1. Einleitung:
Das Fazit kann ich hier im Prinzip schon vorweg nehmen: Dieses Auslandssemester
an der University of Illinois at Urbana-Champaign (oder abgekürzt: UIUC) war eine
der besten Erfahrungen meines Lebens und mit Sicherheit der beste Abschnitt meines
Studiums bis jetzt. Ich kann daher jedem empfehlen, mindestens ein Semester im
Ausland, speziell in den USA, zu studieren. Die Möglichkeiten dazu sind am Campus
Duisburg der Universität Duisburg-Essen hervorragend. Ich kann verstehen, wenn
jemand aus den verschiedensten Gründen Bedenken hat ins Ausland zu gehen. Auch
ich hatte einige davon. Im Nachhinein kann ich aber versichern, daß der Großteil
dieser Bedenken vollkommen unbegründet war. Dieser Erfahrungsbericht ist daher
speziell an diejenigen gerichtet, die unschlüssig oder unsicher sind, ob sie das
Abenteuer Auslandssemester eingehen wollen oder nicht.
2. Allgemeines zum Auslandsstudium
Wer diesen Erfahrungsbericht gefunden hat, weiß schon das Wichtigste zum
Auslandsstudium am Campus Duisburg der UDE. Der ISMA (Internationaler
Studenten- und Mitarbeiteraustausch) ist die erste Anlaufstelle! Zwar muß man sich
letztlich um alle organisatorischen Angelegenheiten selber kümmern (und das ist auch
gut so), aber die Mitarbeiter der ISMA unterstützen einen natürlich in allen
organisatorischen Fragen rund um das Auslandsstudium.
Die Voraussetzungen für das Auslandssemester ohne Abschluß in den USA sind
momentan ein Durchschnitt von mindestens 2,3 im Vordiplom, der TOEFL und der
Besuch der englischsprachigen Vorlesung Applied Microeconomics. Die UIUC
fordert 213 Punkte im Computer Based TOEFL (CBT). Man sollte allerdings
mindestens 250 Punkte anstreben, da ansonsten ein Sprachtest (Placement Test) mit
eventuell anschließendem Sprachkurs an der UIUC absolviert werden muß. Aus
meiner Sicht ist diese Punktzahl aber relativ einfach zu erreichen.
Die UIUC erfordert des Weiteren ein Personal Statement. In diesem Statement sollen
die Gründe für das Auslandssemester gerade an der UIUC und die damit verbundenen
Ziele zum Ausdruck gebracht werden. Das Statement muß in Englisch verfaßt
werden.
Zunächst muß jedoch einen interne Bewerbung bei der ISMA ausgefüllt und
eingereicht werden. Interner Bewerbungsschluß für das Fall Semester ist der 15.
Februar. Bewerbungsschluß bei der UIUC ist der 15. März.
Deutsche Studenten werden das Auslandssemester an der UIUC regelmäßig im Fall
Semester (Herbstsemester) absolvieren, da sich dies wohl am besten mit dem
deutschen Studienjahr vereinbaren läßt. Das Fall Semester beginnt Ende August und
endet Mitte Dezember. In der Regel sollte man daher im Sommersemester noch
Klausuren in Duisburg schreiben können.
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3. Informationen zur UIUC
Die University of Illinois at Urbana-Champaign wurde im Jahr 1867 gegründet und
gehört heute zu den besten staatlichen Universitäten der USA. Sie liegt zwischen den
beiden zusammengehörigen Städten Urbana und Champaign im Herzen von Illinois,
etwa 140 Meilen südlich von Chicago.
An der UIUC studieren etwa 39000 Studenten; etwa 3200 Professoren und
wissenschaftliche Mitarbeiter sind zur Zeit dort angestellt. Zu den Alumni der UIUC
gehören elf Nobelpreis Gewinner, darunter die Ökonomen Tobin und Modigliani
sowie 18 Träger des Pulitzer Preises.
Die Main Library der UIUC ist die größte öffentliche Universitätsbibliothek (nur die
nicht öffentlichen Bibliotheken von Harvard und Yale sind größer) der Welt mit
einem Bestand von über 10 Millionen Exemplaren. Jeder sollte dort einmal Werke
von Duisburger Wiwi-Professoren suchen und ausleihen!
Daß die UIUC zu den besten amerikanischen Universitäten zählt, sieht man an
verschiedenen Rankings (die in den USA sehr beliebt sind). So ist das Department of
Accountancy des College of Business (wo ihr studieren werdet, dazu später mehr) das
zweitbeste der USA. Das MBA Programm des College of Business zählt zu den
besten an öffentlichen Universitäten.
Dies sollten eigentlich schon genug Gründe sein, um an der UIUC zu studieren. Aber
es gibt natürlich noch mehr. So ist der Campus sehr schön und wirklich als Campus
zu bezeichnen. Außerdem sind die Freizeitmöglichkeiten an der UIUC sehr gut. Zum
Beispiel existieren zwei große Sportzentren, die ausschließlich für Studenten
zugänglich sind. Zusätzlich hat die Universität sowohl ein Football Team, das in der
BigTen College Football League (zweite Liga nach der NFL) antritt, als auch ein
Basketball- und Volleyballteam. Das Memorial Stadium, in dem die Football Games
ausgetragen werden, hat über 70000 Plätze und ist meistens ausverkauft. Die
Stimmung ist immer sehr gut, auch wenn die „Fighting Illini“ mal nicht so gut
spielen.
Das schöne an der UIUC ist, das diese Uni einen echten Campus hat. Dies ist der
sogenannte Quad. Um ihn herum liegen die ältesten Universitätsgebäude, so z.B. die
Illini Union, das English-Building und das Foellinger Auditorium (das Audimax).
Ein großer Unterschied zu den meisten deutschen Universitäten ist das, insbesondere
an der UIUC sehr ausgeprägte Verbindungswesen. Es gibt unzählige
Studentenverbindungen, sowohl mit männlichen Mitgliedern (Fraternities) als auch
mit weiblichen Mitgliedern (Sororities). Ihre Bezeichnungen bestehen aus
griechischen Buchstaben; um den Campus herum finden sich die diversen
Verbindungshäuser. Die Verbindungsparties sind teilweise sehr zu empfehlen (kein
Zapfenstreich und Freibier), man muß allerdings schon Mitglieder kennen um dort
reinzukommen.
Ausführliche Informationen zur UIUC findet man außerdem auf der Webpage,
www.uiuc.edu.
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4. Vorbereitungen
4.1. Bewerbung
Oben habe ich die allgemeinen Voraussetzungen für ein Auslandstudium in den USA
durch den ISMA bereits kurz erwähnt. Da sich an diesen Dingen erfahrungsgemäß
einiges ändert, möchte ich nicht zu sehr ins Detail gehen. Jeder Interessent sollte
sowieso so früh wie möglich in die Sprechstunde des ISMA gehen um sich zu
informieren. Für alle Vorbereitungen sollten in etwa acht bis zehn Monate eingeplant
werden (dann wird es nicht stressig).
Der erste Schritt ist der TOEFL. Dies ist ein standardisierter Englischtest, der von
allen amerikanischen Universitäten gefordert wird. Man kann diesen Test nicht
bestehen, man erhält lediglich eine Punktzahl. Jede Uni hat ihre eigenen
Mindestpunktzahlen. Normalerweise sollte dieser Test keine großen Probleme
bereiten. Wichtig ist eine frühzeitige Anmeldung und ein Testtermin, der nicht zu nah
am Anmeldeschluß liegt, so daß man den Test ggf. noch mal wiederholen kann.
Mit der Bewerbung an der UIUC muß dann noch das Personal Statement eingereicht
werden. Nähere Informationen dazu bekommt man dann bei dem ISMA oder direkt
von der University of Illinois.
In meinem Fall hat es dann sehr lange gedauert, bis ich von der UIUC Bescheid
bekommen habe. Erst Mitte Mai habe ich den Letter of Admission
(Zulassungsbescheid) erhalten. Zusätzlich erhält man dann das Formular DS-2019,
das für den Antrag des Visums benötigt wird.
4.2. Das Visum
Offiziell ist man an der UIUC als Austauschstudent (Exchange Student) eingestuft.
Man beantragt daher das J-1 Visum. Dazu muß ein Interviewtermin bei der USBotschaft bzw. dem Generalkonsulat vereinbart werden. Nähere Informationen dazu
findet man auf www.usembassy.de. In meinem Fall war der Prozeß völlig
unproblematisch. Trotzdem empfehle ich den Interviewtermin sofort nach Erhalt des
DS-2019 zu vereinbaren.
4.3. Unterbringung in Urbana-Champaign
Dies ist sicherlich der komplizierteste Teil der Vorbereitungen. Es gibt im Prinzip drei
Möglichkeiten: Residence Hall on-campus, Apartment on-campus oder Apartment
off-campus. Residence Hall bedeutet Studentenwohnheim. Die Wohnheime werden
dabei in Graduate und Undergraduate Halls unterschieden. Es gibt zwei Graduate
Residence Halls (International Students, falls älter als 21, haben die Berechtigung dort
zu wohnen, auch wenn sie keine Graduate Students sind): Sherman Hall und Daniels
Hall. Beide bieten Einzelzimmer mit geteilten Bädern an. Ich selbst habe dort nicht
gewohnt, würde diese Alternative jedoch empfehlen, da beide Gebäude sehr zentral
gelegen sind und man dort natürlich sehr viele Leute kennenlernt. Man kann sich
online bewerben. Alle Informationen dazu findet man unter www.housing.uiuc.edu.
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Außerdem vermietet die Universität auch Apartments. Es gibt zwei Anlagen: Orchard
Downs und Goodwin&Green. Ich habe in Orchard Downs gewohnt. Ich kann diese
Anlage jedoch nicht unbedingt empfehlen, vor allem deshalb, weil der Campus im
Prinzip nur mit dem Bus zu erreichen ist. Goodwin&Green dagegen ist nahezu ideal:
sehr zentral gelegen und die Vermietung von günstigen „Sleeping Rooms“ (EinZimmer Apartment; in Orchard Downs gibt es dagegen nur min. One Bedroom
Apartments). Diese Anlage ist jedoch wesentlich kleiner, und die Chance dort eine
Wohnung zu bekommen ist m.E. sehr gering. Eine Bewerbung ist hier ebenfalls
online möglich.
Schließlich kann man sich auf eigene Faust ein Apartment im Ort suchen. Ich habe
dies versucht, von Deutschland aus ist es jedoch schwierig: Alle Vermieter wollten
mich persönlich sehen. Ich habe jedoch auch einige ausländische Studenten
kennengelernt, die sich erst nach der Ankunft in Urbana-Champaign um eine
Wohnmöglichkeit gekümmert haben.
5. Informationen zu Urbana-Champaign
Die Doppelstadt Urbana-Champaign hat insgesamt knapp 150.000 Einwohner. Der
Campus liegt in etwa genau zwischen beiden Städten, in einem Stadtteil genannt
Campustown. Die Städte haben ehrlich gesagt nicht viel zu bieten. Urbana ist die
kleinere der beiden Städte (ca. 38.000 Einwohner) und wesentlich schöner als
Champaign. Das Nachtleben spielt sich größtenteils aber in Campustown ab. Dort
sind die meisten Bars und die meisten Studenten. Die beliebtesten Bars sind
Murphy´s, Brothers, Legends, Station, Gully´s, KAMS, CO Daniels und Clybourne.
In Downtown Champaign finden sich dann noch weitere, recht gute Bars und Clubs.
Regelmäßig finden sich dort jedoch weniger Studenten. Leider schließt jede Bar
spätestens um 2 Uhr und selbstverständlich muß man 21 sein um Alkohol erwerben zu
können.
Obwohl Chambana (so die beliebte Abürzung) von der Einwohnerzahl her keine
große Stadt ist, sind die Entfernungen teilweise jedoch gewaltig. So dauert die Fahrt
zur Shoppingmall und den Supermärkten (alles weitab vom Zentrum) mit dem Bus
etwa 20 Minuten. Aufgrund des wirklich guten Bussystems ist der Erwerb eines Autos
(vor allem wenn man nur ein Semester vor Ort ist) aber wirklich nicht nötig. Das
Nötigste kann man auch in kleineren Läden in Campustown erwerben.
Zu erreichen ist Urbana-Champaign ebenfalls sehr bequem. Die Stadt bzw. die
Universität besitzt einen eigenen Flughafen, den Willard University Airport (CMI).
Momentan wird er von American Airlines von Chicago O´Hare und von Delta
Airlines von Cincinnati (Ohio) aus angeflogen. Außerdem ist ein kleinerer Bahnhof
(Illinois Terminal) vorhanden. Amtrak-Züge verkehren von dort aus in die
verschiedensten Teile der USA, unter anderem natürlich auch nach Downtown
Chicago. Schließlich gibt es verschiedene Busverbindungen zwischen UC und
Chicago und seinen Vororten und Flughäfen. Informationen über diverse
Busunternehmen bekommt mit dem Letter of Admission der UIUC zugeschickt.
Das Wetter in Illinois kann man als Mitteleuropäer definitiv als extrem bezeichnen.
Die Temperaturen im Sommer können über Wochen um die 35 Grad Celsius liegen
(so als ich dort war) und es kann trotz des kontinentalen Klimas eine sehr hohe
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Luftfeuchtigkeit herrschen. Im Winter dagegen kann es durchaus bis zu minus 20
Grad Celsius kalt sein. Starker Schneefall ab Ende November ist normal.
6. Ablauf eines typischen Auslandsemesters
6.1. Orientierungswoche
Wie erwähnt werden wohl alle Duisburger Studenten im Fall Semester die UIUC
besuchen. Das Semester beginnt immer um den 25. August herum (immer
Mittwochs). Die Orientierungswoche für ausländische Studenten beginnt am Montag
der vorhergehenden Woche (um den 16. August herum). Obwohl die
Orientierungswoche keine Pflichtveranstaltungen beinhaltet, ist sie doch sehr zu
empfehlen. Insbesondere natürlich die Einführungsveranstaltung des College of
Business. Dort werden wichtige Hinweise zur Kurswahl gegeben. Weitere wichtige
Veranstaltungen sind diejenigen des OISA (Office of International Student Affairs)
und des SAO (Study Abroad Office). Dort werden wichtige Fragen geklärt und man
lernt natürlich die ersten Leute kennen. Ich kann also empfehlen, diese
Veranstaltungen zu besuchen.
In den ersten Wochen des Semesters finden dann diverse Veranstaltungen für
internationale Studenten statt. Als ich drüben war, gab es auch ein „BuddyProgramm“ des College of Business. Dabei wurde jedem Exchange Student ein
amerikanischer Student, der bereits im Ausland studiert hat, zugeteilt. Dies war
insbesondere vor der Ankunft ganz hilfreich, da ich per Email einige Fragen stellen
konnte. Ob auch an der UIUC selbst der Kontakt bestehen bleibt, hängt dann wohl
vom Einzelfall ab. Ich persönlich hatte kaum Kontakt zu meinem „Buddy“.
6.2. Kurswahl
Die Kurswahl erfolgt online. Die Paßwörter erhält man in der ersten
Informationsveranstaltung des College of Business. Ich konnte nach dem Erhalt
meines Letter of Admission eine Wunschliste für Kurse angeben (das VV ist online).
Für bestimmte Kurse ist die Registrierung nicht möglich (z.B. fast alle Accountancy
Courses) oder es muß Rücksprache mit dem Department gehalten werden. Die
meisten Austauschstudenten besuchen fortgeschrittene Undergraduate Kurse (also für
das dritte oder vierte Jahr des Bachelor of Business Administration Studiums).
Vereinzelt ist auch der Besuch von Graduate Courses möglich, jedoch nur im
Department of Economics. MBA Classes und Master of Accountancy Courses können
in keinem Fall belegt werden. Das hört sich möglicherweise enttäuschend an, aber ich
kann sagen, daß das Niveau der 300 und 400 Level Courses in etwa dem Hautstudium
der Bwl entspricht.
Die Visa-Bestimmungen verlangen einen Courseload von mindestens zwölf Credit
Hours pro Semester. Die meisten Undergraduate Courses haben drei Credit Hours, die
meisten Graduate Classes vier Credit Hours. Ich selbst hatte das Minimum von vier
Undergraduate Kursen. Da der Arbeitsaufwand relativ hoch ist, reichte mir das auch.
Da man jedoch Kurse bis Mitte Oktober abwählen kann, würde ich aus heutiger Sicht
mindestens noch einen fünften Kurs wählen. So hat man die Möglichkeit noch einen
Kurs zu tauschen.
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Offiziell ist man an der UIUC immer als Undergraduate Student eingestuft (an die
ersten Master-Studenten unserer Uni: Der deutsche Bachelor wird in den USA nicht
anerkannt). Das hat gewisse Nachteile; so sind bestimmte Teile des Computersystems
und der Bibliotheken nur für Graduate Studenten zugänglich. Im Allgemeinen sollte
dies aber kein Problem darstellen.
6.3. Prüfungen
Die Prüfungsmodalitäten sind möglicherweise der größte Unterschied zwischen dem
Studium in Deutschland und den USA. In keinem Fall hat man an der UIUC nur eine
einzige Klausur am Semesterende wie bei uns. Gewöhnlich wird man ein bis drei
Midterm-Exams haben und dann zusätzlich ein Final-Exam am Semesterende
(regelmäßig in der letzten Woche vor Weihnachten). Zusätzlich fallen in den meisten
Kursen dann noch Gruppenprojekte und unangekündigte Quizzes an. In den Graduate
Courses fließt regelmäßig auch die mündliche Beteiligung in der Klasse mit in die
Note ein und es müssen Papers (kleinere Hausarbeiten) angefertigt werden. Für mich
war das natürlich sehr ungewohnt. Ich habe diese Art des Studierens aber insgesamt
eher positiv gesehen, denn die Endnote hängt eben nicht nur von einer einzigen
Leistung ab. Durch die Vielzahl der Prüfungen pro Kurs kann man auch sicher sein,
daß alles, was im Kurs behandelt worden ist, auch in einer irgendeiner Form abgefragt
wird. Das macht das bei uns so beliebte „auf Lücke“ lernen natürlich überflüssig.
Wirklich gefallen hat mir hier die Fairneß der Tests und Klausuren. D.h., wer gut
vorbereitet in eine Klausur geht, bekommt mit Sicherheit eine gute Note. Auch die
Bewertung ist m.E. recht fair. Auch ist in den USA der „Service“ der Professoren
(leider) wesentlich besser. So haben die meisten Profs bis zu sechs Stunden
Sprechstunde in der Woche und daneben gibt es in den Undergraduate Courses auch
sogenannte Teaching Assistants, die ebenfalls Sprechstunden anbieten.
6.4. Kosten
Grundsätzlich sind die Exchange Students an der UIUC von den Studiengebühren
(Tuition) befreit. Dies ist wirklich ein großer Vorteil, betragen die Gebühren doch
knapp $ 10.000 pro Semester. Zu zahlen hat man daher nur einige Gebühren und
Versicherungen, die insgesamt etwa $ 1.000 betragen. Dazu kommen die Kosten für
die Unterbringung (grob geschätzt: $ 2.200 für ein Apartment und $ 1.800 für die
Residence Halls pro Semester) und die Verpflegung. Die Universität bietet
sogenannte Meal Plans an. Diese berechtigen zur Teilnahme an 14 Mahlzeiten pro
Woche in allen Residence Hall Restaurants. Der Nachteil ist, daß diese Meal Plans
sehr teuer sind und das Essen angeblich nicht besonders gut schmeckt. Bei der
Beantragung des Visums ist mindestens ein Betrag von $ 6.000 nachzuweisen.
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7. Fazit
Wie in der Einleitung ja schon vorweggenommen: Ich kann ein Auslandssemester an
der UIUC sehr empfehlen. Ich habe im Prinzip keine schlechten Erfahrungen gemacht
und keine Nachteile in meiner Entscheidung gesehen. Lediglich denke ich, daß ein
Semester im Ausland noch viel zu wenig ist. Auf jeden Fall reicht die Zeit aber aus,
um das Leben, das Studieren und die Menschen in den USA kennenzulernen.