Psychologie und Mystik Berlin Achterbahn AG

Transcription

Psychologie und Mystik Berlin Achterbahn AG
September 2000
Performance
DAS KUNDENMAGAZIN DER BERLINER EFFEKTENBANK AG
Psychologie
und Mystik
Unvereinbar mit der Börse?
Achterbahn AG
„Werner” schwimmt über
den großen Teich
Berlin
Die Spandauer Vorstadt –
in Mitte?
Performance
Editorial
Sehr geehrte Leserinnen und Leser
Guido G. R. Sandler
Ich nutze heute die Gelegenheit,
um mich bei Ihnen zu verabschieden.
Über zwei Jahre habe ich gemeinsam mit Vorstandskollegen und
Mitarbeitern die Berliner Effektenbank AG aufgebaut. Jetzt ist es an
der Zeit, mich neuen Aufgaben und
Herausforderungen zu stellen. Ab
der nächsten Ausgabe der
Performance werden Sie
Konterfei und Begrüßungsworte
meines Partners im Vorstandsgremium, Herrn Klaus-Gerd
Kleversaat, an dieser Stelle finden.
Heute möchte ich es mir aber nicht
nehmen lassen, Sie ein letztes Mal
durch die Inhalte dieses Heftes zu
führen. Wir starten auf der gegenüberliegenden Seite mit kritischen
Fragen zum Kursrückgang der
Eichborn-Aktie, legen auf den
Seiten 03-07 wieder den Schwerpunkt auf die aktuellen Marktgeschehnisse, stellen auf den Seiten
08/09 als „Aktie des Monats“ die
Achterbahn AG vor, machen einen
Ausflug ins Berliner Scheunenviertel – um am Ende beim Finanz-
Glossar und der Erklärung des
Begriffes „Stock Option-Programm“
anzukommen.
Eine gewinnbringende Lektüre
wünscht Ihnen
Ihr
Guido G. R. Sandler
Sprecher des Vorstandes
Inhaltsverzeichnis
Ausgabe September 2000
Performance
Effektiv
Editorial
Seite 01
Inhaltsverzeichnis
Seite 01
IPOs – Rückblick - Fünf Fragen zur Eichborn AG
Seite 02
Research - Ölpreis auf Zehnjahreshoch und Zinserhöhung in Japan
Seiten 03-06
Marktanalyse
Ladenburg Thalmann & Co. Inc. - Frenkly Speaking
Aktie des Monats
Berlin
Finanz-Glossar
Impressum
Gedruckt auf umweltfreundlich
hergestelltem Papier. Für die
Richtigkeit der Beiträge wird keine
Gewähr übernommen.
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur
mit Genehmigung des Herausgebers.
01
Was macht eigentlich… - die Achterbahn AG?
Seite 07
Seiten 08/09
Mitte - Das Scheunenviertel
Seite 10
Stock Option-Programme - ...und ihre “Webfehler”
Seite 11
Herausgeber: Berliner Effektenbank AG , Kufürstendamm 119, 10711 Berlin
Redaktion: Guido G. R. Sandler (V.i.S.d.P.), Christa Scholl
Autoren: Steven M. Frenkel, Dr. Wolfgang Janka, Henning Klose,
Anja Peinelt, Claus Vogt, Dr. Stephanie Winhart
Gestaltung: Daniel Ganzer Produktion: ADDEDVALUE
Redaktionsschluß: 26. August 2000
Ein herzliches Dankeschön an unsere Gastautoren.
Effektiv
IPOs – Rückblick
Fünf Fragen zur Eichborn AG
Performance sprach mit Dr.
Stephanie Winhart, Analystin bei
der Berliner Effektenbank AG:
War der Eichborn-Börsengang ein
Flop?
Der Eichborn-Börsengang war mit
Sicherheit kein Flop. Im Gegenteil!
Als der Verlag Anfang Mai an die
Börse ging, war das Marktumfeld
schwierig. Einige Unternehmen hatten ihren Börsengang verschoben,
die Zeit der sicheren Zeichnungsgewinne war vorbei. Dennoch
konnte Eichborn sehr erfolgreich
plaziert werden, die Emission war
mehrfach überzeichnet.
Aus Sicht des Anlegers kann ich nur
sagen, daß es für die Frage „Flop
oder kein Flop“ ohnehin weitaus zu
früh ist. Im Gegensatz zum Spekulanten ist die Aktienanlage eines
strategischen Investors auf lange
Sicht angelegt, das heißt: mehrere
Jahre. Seit dem Börsengang von
Eichborn sind jetzt gerade einmal
vier Monate vergangen.
War es dann vielleicht der falsche
Zeitpunkt für den Börsengang?
Ich möchte hier an meine vorangegangenen Ausführungen anknüpfen: Eichborn hat mit dem IPO die
notwendigen Mittel für die Umsetzung der Strategie vom „Verlag mit
der Fliege“ zum „Medienwert mit
der Fliege“ bekommen.
Und für den langfristigen Investor
wird es in drei Jahren im Zweifelsfall nebensächlich sein, wie die
Kursentwicklung direkt nach Erstemission war. Im übrigen – und an
die Adresse der Spekulanten gerichtet – kann ich nur sagen: Hinterher
ist man immer klüger.
Was sehen Sie als Gründe für den
massiven Kursrutsch?
Ich sehe hier vor allem zwei Gründe.
Zum einen fiel die Eichborn-Emission
in einen negativen Trend für
Medienwerte, denen der Verlag mit
Sicherheit zugeordnet wird. Die
Branche hatte in den vergangenen
Monaten generell einen schweren
Stand. Nicht nur die Eichborn-Aktie
hat sich in ihrem Wert halbiert,
Advanced Medien AG, Dino Entertainment AG, EM.TV & Merchandising
AG, H5B5 Media AG, Jack White
Productions AG, RTV Family Entertainment AG, SENATOR Entertainment AG, splendid medien AG,
TEAM Communications Group.Inc.,
TV-Loonland AG und United Labels
AG ging es in jüngster Vergangenheit im Hinblick auf ihr Jahreshoch
nicht besser. Ein klarer Fall von Börsenpsychologie. Wenn die Meinung
vorherrscht, Medienwerte laufen
schlecht, dann gilt das eben mehr
Vorfeld des IPOs Aktien zu einem
Euro billigst an Autoren und Mitarbeiter verkauft worden seien.
Hierzu ist vor allem zu sagen, daß
man Eichborn vielmehr einen Vorwurf hätte machen müssen, wenn
das unterlassen worden wäre. Autoren und Mitarbeiter wurden beteiligt, um Interessengleichheit mit
den Aktionären herzustellen. Das
wichtigste Asset eines Verlages
sind seine bestsellerbringenden
Autoren, die auf diese Weise enger
an Eichborn gebunden wurden. Im
übrigen haben alle Altaktionäre
eine Haltefrist der Aktien von
einem Jahr unterschrieben.
oder minder für alle diesem Bereich
zugeordneten Aktien, nahezu unabhängig davon, wie ihre Fundamentaldaten aussehen. In die andere
Richtung börsenpsychologisch motiviert, hat man sich bis vor kurzem
um alles gerissen, was mit dem
Internet assoziiert wurde.
Was waren eigentlich die Kriterien
dafür, daß Eichborn an die Börse
gebracht wurde?
Den zweiten Grund, warum die
Eichborn-Aktie fiel, sehe ich in der
negativen und inhaltlich überwiegend falschen Presse direkt nach
dem Börsengang.
So wurde geschrieben, daß eine einzige Figur einfach nicht ausreichend
für einen Börsengang sei. Damit
war natürlich „Das kleine Arschloch“
gemeint. Dieser Vorwurf ist absurd.
„Das Kleine Arschloch“ macht am
Gesamtumsatz des Unternehmens
signifikant weniger als 5% aus.
Eichborn ist ein breit diversifizierter
Verlag, der in allen Bereichen – sei
es Comic, Belletristik oder Sachbuch – viele Bestseller hervorgebracht hat. „Das Kleine Arschloch“
wurde einfach wegen seines enorm
hohen Wiedererkennungswertes
aus Marketingzwecken beim Börsengang eingesetzt.
Ganz einfach. Das Unternehmen
legte einen Business-Plan vor, der
uns, die Berliner Effektenbank AG,
inhaltlich und insbesondere bei
den Zahlen, deren Plausibilität wir
geprüft haben, überzeugt hat. Für
die Umsetzung der im BusinessPlan dargelegten Wachstumsstrategie benötigte der Verlag Geld –
ein Börsengang ist gut geeignet,
um die hierfür notwendigen Mittel
am Kapitalmarkt aufzunehmen.
Würden Sie die Aktie kaufen?
Eindeutig ja. Es gibt keinen Grund,
unsere Bewertung bei Börsengang
zu revidieren. Damals sahen wir
einen Kurs von ¤ 10,40 je Aktie als
realistische Bewertungsuntergrenze. Der extreme Kursverfall ist rational nicht zu erklären. Ich sehe
die Geschäfte des Unternehmens
äußerst positiv. Das aktuelle Beispiel spricht für sich: Das neue
Buch von Walter Moers „Ensel und
Kretel“ steht wieder einmal seit
Wochen auf den Bestsellerlisten.
Dr. Stephanie Winhart
[email protected]
Auch wurde von den Journalisten
der Vorwurf erhoben, daß im
02
Markt
Rese
Ölpreis auf Zehnjahreshoch
In unserer Überschrift nennen
wir die beiden wichtigsten Entwicklungen der letzten Wochen in
einem Atemzug, da wir der Meinung sind, beide werden Auswirkungen auf die wirtschaftliche
Situation der USA haben. Regelmäßige Leser unserer Kommentare
wird es nicht überraschen, gerade
diese Meldungen von uns hervorgehoben zu sehen.
Steigende Ölpreise sind
inflationsfördernd, die
Zinsen steigen:
„Gift” für die Börsen
Japans finanzpolitische
Entscheidungen und die
Auswirkungen auf die
Weltwirtschaft
03
Bereits in unserer März-Ausgabe
widmeten wir der Ölpreisentwicklung einen Artikel, mit der Überschrift „Steigende Ölpreise - Kein
Grund zur Sorge?“. Wir kamen
seinerzeit zu folgendem Ergebnis:
“Eine Konsolidierung bis in den
Bereich um US $ 25 ist jederzeit
möglich, eine Trendwende derzeit
extrem unwahrscheinlich.“ Die
jetzt erzielten Höchststände seit
Beginn der Aufwärtsbewegung
bestätigen erneut den Aufwärtstrend und lassen auf weiter steigende Ölpreise schließen. Die von
amerikanischen Notenbankpolitikern mehrfach geäußerte Prognose
bald wieder fallender Ölpreise erwies sich tatsächlich als das von
uns vermutete „Wunschdenken“.
Unsere Sorge war und bleibt, daß
steigende Energiepreise entweder
die Margen der Unternehmen
schrumpfen lassen oder auf die
Konsumenten abgewälzt werden,
also Inflation hervorrufen. Beide
Effekte sind negativ für die Börse.
Die Probleme Japans haben wir bisher unter dem Aspekt „Aus Fehlern
lernen“ beleuchtet, um geldpolitische Fehlentwicklungen und ihre
möglichen Auswirkungen in den
USA in einen nachvollziehbaren
Kontext zu stellen. Ohne das Beispiel Japan wären unsere Überlegungen entweder in einer sehr
akademischen Logik wenig anschaulich geblieben oder aber ein
Rückgriff auf Beispiele aus der Vorkriegszeit hätte sich dem Vorwurf
auszusetzen gehabt, nicht zeitgemäß zu sein. Die am 11. August in
Japan erfolgte erste Zinsanhebung
seit einem Jahrzehnt rückt nun einen zusätzlichen Aspekt des Problemfalles Nippon in den Vordergrund:
Welche direkten Auswirkungen auf
die Weltwirtschaft und speziell auf
die USA wird die geldpolitische
Wende Japans haben? Wir sehen
zwei Möglichkeiten, den Zinsschritt
der Bank of Japan zu interpretieren. Entweder ist das Schlimmste
für die japanische Wirtschaft jetzt
vorüber und die Zinserhöhung kündigt einen ersten Schritt hin zu „normalen“ Zuständen an oder: Die verantwortlichen Notenbanker sind
nach zehn Jahren zu der Überzeugung gelangt, ein Ende mit
Schrecken sei besser als ein
Schrecken ohne Ende.
Sollte sich die erste Möglichkeit als
die richtige erweisen, dann müssen
sich in den nächsten Quartalen positive Wirtschaftsdaten einstellen,
die von der Börse mit steigenden
Kursen quittiert werden. Aufgrund
des bisherigen Börsenverlaufes
Japans in diesem Jahr halten wir
dieses Szenario für das unwahrscheinlichere. Bleibt also die zweite
Interpretation. In diesem Szenario
erwarten wir in Folge der restriktiveren Zinspolitik einen beschleunigten Restrukturierungsprozeß der
japanischen Wirtschaft. Die Fehlentwicklungen der 80er Jahre werden dabei endlich korrigiert, indem
massiv Schulden abgeschrieben
und weitere Firmenzusammenbrüche zugelassen werden. Schließlich besteht der „Sinn“ einer Rezession
in der kreativen Zerstörung, in der
Ausmerzung nicht effizienter Unternehmen, um Platz zu schaffen
für innovative Marktteilnehmer. Je
größer die in der Boomphase des
Wirtschaftszyklus‘ zugelassenen
Ungleichgewichte, desto schmerzhafter fällt dieser Prozeß im Abschwung aus.
Bei beiden Szenarien können wir
keine positiven Auswirkungen auf
die US-Wirtschaft und die US-Börse
erkennen, da ein großer Teil der
Liquidität, die in den letzten Jahren
an die amerikanischen Finanzmärkte strömte, aus Japan stammt. Insbesondere Hedge-Fonds, aber auch
ähnlich aggressiv agierende Marktteilnehmer aus dem Bereich der
Banken und anderer Sektoren,
engagierten sich in sogenannten
„Yen Carry Trades“, also der Kreditaufnahme in Yen und der Anlage
dieser Gelder an den US-Finanzmärkten. Ein Versiegen oder gar
eine Umkehrung dieser Geldströme
kann zu einer spürbaren Liquiditätsverknappung führen. Szenario eins
macht Yen-Investitionen attraktiver
und läßt weniger Liquidität außer
Landes strömen. Szenario zwei birgt
erhebliche Risiken für den nach wie
vor fragwürdigen Aufschwung in
weiten Teilen Asiens. Aufgrund der
stärkeren wirtschaftlichen Verflechtung der USA mit diesem
Wirtschaftsraum und den großen
Ungleichgewichten, die wir in der
amerikanischen Volkswirtschaft
erkennen, erwarten wir bei einem
erneuten Aufflackern der „Asienkrise“
erheblich negativere Auswirkungen
auf die USA als auf Europa.
Insgesamt verdunkelt sich der
Börsenhimmel Amerikas also weiterhin. Es bleibt die Frage nach einer neuerlichen Zinserhöhung
durch die US-Notenbank. Wir halten einen weiteren Zinsschritt vor
dem Hintergrund steigender Energiepreise, boomender Immobilienmärkte und eines leer gefegten
Arbeitsmarktes für angemessen.
Da die mittlerweile weit verbreiteten Aktienoptionen als Verdienstbestandteil nicht in die Messung
der Entwicklung von Löhnen und
Gehältern eingehen, erscheinen die
teilweise erheblichen Gehaltszuwächse nicht in den offiziellen
Statistiken. Außerdem sind die
Berechnungsmethoden der maßgeblichen Indizes zur Inflationsmessung mittlerweile zu einer
eigenen „Wissenschaft“ geworden.
Insbesondere die Anwendung sogenannter Korrekturgrößen erlaubt eine geradezu phantastisch
anmutende Manipulation der Ergebnisse. Kritiker in den USA sprechen mittlerweile in Anlehnung an
die gerne verwendete Größe „inflation ex energy and food“ von
„inflation ex inflation“.
Zu unserem großen Erstaunen
räumt Alan Greenspan in seinen
öffentlichen Reden regelmäßig den
Themen Innovationen, neue
analyse
arch
und Zinserhöhung in Japan
Technologien und Produktivität
größeren Raum ein als den unserer
Meinung nach geldpolitisch viel
wichtigeren Komplexen Geldmengen,
Zinsen und Kredit. Leider müssen
wir daraus den Schluß ziehen, es
mit einem Notenbanker zu tun zu
haben, der sich relativ weit entfernt zu haben scheint von klassischen geldpolitischen Grundsätzen.
Und so verwundert es uns nicht,
daß die US-Notenbank am 22.
August keinerlei zinspolitische
Beschlüsse gefaßt hat.
Selbst ohne eine neuerliche Zinsanhebung bleibt in unserem Modell
die monetäre Komponente weiterhin in einem Bereich, der steigende
Aktienkurse auf breiter Front sehr
unwahrscheinlich macht. In Anlehnung an den von uns hoch geschätzten amerikanischen Analysten Don Hays schenken wir dem
US-Geldmengenaggregat MZM
besondere Beachtung. Der steile
Abwärtstrend in der Zuwachsrate
dieser Geldmenge kam in der jüngsten Vergangenheit zunächst zum
Stillstand, bevor Ende letzter Woche
erneut niedrigere Zahlen publiziert
wurden. Dieser wichtige Indikator
bleibt auf dem gegenwärtigen
Niveau negativ. Erst der Beginn
eines Aufwärtstrends dieser Zahlenreihe würde eine positive Interpretation erfordern. Eine klare Verschlechterung sehen wir bei den
kurzfristigen Zinsen, die auf neue
Höchststände in diesem Zyklus gestiegen sind. Beispielhaft haben wir
eine Grafik für Treasury Bills mit
drei Monaten Laufzeit eingefügt,
da wir diesem Zinssatz eine hohe
Gewichtung in unserem Gesamtmodell zuordnen.
6.2
als klares Zeichen einer sich weiterhin verschlechternden Liquiditätslage an den US-Finanzmärkten. In
diesem Zusammenhang weisen
wir auch auf die deutsche Zinskurve hin, die erstmals seit 1992
invers geworden ist. Wir werden
diese Vorboten einer sich möglicherweise verschärfenden europäischen
Zinspolitik weiterhin eng verfolgen.
Da die Zinsstrukturkurven Frankreichs
und Italiens (noch?) nicht invers
sind, kann es sich um ein vorübergehendes Phänomen oder um eine
Verzerrung handeln.
Nachdem die Berichtssaison amerikanischer Unternehmen vorüber
ist, hellt sich das Bild fundamentaler Überbewertung insbesondere
vieler hoch kapitalisierter Gesellschaften leider nicht auf. Bei genauerer Betrachtung der publizierten Ergebnisse wird deutlich, daß
zahlreiche Unternehmen lediglich
mit Hilfe von Beteiligungsgewinnen
die erwarteten Ergebnisse erreichen
oder – auffallend häufig – um einen
Cent pro Aktie übertreffen konnten.
Anders ausgedrückt, das operationale Geschäft dieser Unternehmen
rechtfertigt die derzeitigen Bewertungen in keiner Weise. Sollte sich
das Börsenklima weiterhin verschlechtern, werden auch die „Windfall
Profits“ aus den Beteiligungsportfolios verschwinden. Hinter dieser
Entwicklung verbirgt sich enormes
Potential für zukünftige Enttäuschungen und ein möglicherweise
sich selbst verstärkender Mechanismus in einem Abwärtstrend. Mit
fallenden Kursen der Beteiligungen
müssen die Gewinnerwartungen
nach unten revidiert werden, wodurch wiederum die Börsenkurse
fallen, auch die von börsennotierten Beteiligungen usw.
5.8
5.2
5.0
10/99
01/00
04/00
07/00
Chart-Analyse: Treasury Bills
Da gleichzeitig die langfristigen
Zinsen gesunken sind, verfestigt
sich damit die Inversion der Zinsstrukturkurve in den USA. Wir
interpretieren diese Entwicklung
Mit der dritten Komponente unseres
Modelles, den Sentiment-Indikatoren, messen wir den Optimismus
oder Pessimismus der Marktteilnehmer. Die Erfahrung zeigt, daß
an wichtigen Wendepunkten der
Börsengeschichte die Masse der
Marktteilnehmer regelmäßig die
exakt falsche Erwartungshaltung
einnahm. Im Zusammenspiel mit
unseren anderen Modellkomponenten schenken wir diesen Indikatoren deshalb viel Beachtung. Als
Beispiel haben wir den Volatilitätsindex VIX abgebildet, der auf indirekte Weise, nämlich über implizite
zukünftige Volatilitätserwartungen
von Indexoptionen, das Sentiment
mißt.
1500
S&P 500
Volatilitätsindex VIX
40
35
1400
30
1300
25
20
1200
07/99
10/99
01/00
04/00
07/00
Chart-Analyse: VIX vs. S&P 500
In den hier abgebildeten letzten
beiden Jahren kündigte ein VIXIndexstand von etwa 20 regelmäßig
eine ausgedehnte Seitwärts- oder
Abwärtsbewegung an. Entsprechend
erwarten wir auch jetzt bei einem
VIX-Stand von 20,30 zumindest
keine stärkere Aufwärtsbewegung.
Andere Sentiment-Indikatoren
untermauern diese Erwartung.
Nach acht Jahren ist die
Zinsstrukturkurve erstmals
wieder invers
Viele amerikanische Aktien
sind hoffnungslos überbewertet
Charttechnische
Interpretation
Der extrem gespaltene Charakter
der Märkte spiegelt sich auch in
unserer Chartanalyse wider, allerdings weniger ausgeprägt als wir
das für ein Aktienportfolio im
Rahmen der Einzeltitelauswahl
empfehlen. In technisch schwacher
Verfassung präsentieren sich
NASDAQ und Neuer Markt, Indizes
also, in denen sich zahlreiche
Unternehmen mit hohen und teilweise grotesken KGVs befinden. In
deutlich besserer technischer
Konstitution zeigen sich DAX und
Dow, eine Zwischenstellung nimmt
der S&P 500 ein. Eindeutig positive
Chartverläufe zeigen die in unserer
Betrachtung üblicherweise nicht
erfaßten Indizes wie MDAX, SDAX
oder Value Line Composite, die alle
eine günstige fundamentale Bewertung aufweisen. Wir rieten bereits in unserer letzten Ausgabe,
schwerpunktmäßig Aktien mit
günstiger fundamentaler Bewer-
04
Markt
Rese
Ölpreis auf Zehnjahreshoch
tung den Vorzug zu geben, also auf
niedrige Kurs-Gewinn-Verhältnisse
zu achten. Wir wiederholen und
verstärken diese Empfehlung vor
dem Hintergrund weiterhin sich
verschlechternder monetärer
Rahmenbedingungen.
Dow Jones
Mit dem Ausbruch über die eingezeichnete Abwärtstrendlinie hat
der Dow ein kurzfristiges Kaufsignal
gegeben. Aufgrund der wenig positiven Rahmenbedingungen, die
unser Gesamtmodell zum Ausdruck
bringt, erwarten wir nicht den Beginn einer ausgedehnten Aufwärts11400
10800
10200
9600
9000
03/99
08/99
01/00
Die Zone zwischen 1480 und 1550
Punkten bildet weiterhin deutlichen
technischen Widerstand. Aus diesem Grund betrachten wir selbst
einen möglichen Bruch dieser Abwärtstrendlinie mit Skepsis und
erwarten für diesen Fall nicht den
Beginn eines größeren Aufwärtstrends, sondern lediglich eine Bewegung, die die alten Höchststände
um maximal 3% bis 5% übertreffen
wird. Anfang August wurde die im
Oktober 1998 beginnende Aufwärtstrendlinie erneut erfolgreich getestet, womit sich die technische Bedeutung dieser Trendlinie verstärkt.
Folglich betrachten wir jetzt einen
Bruch dieser bei etwa 1430 Punkten
verlaufenden Marke als Verkaufssignal mit erstem Kursziel 1350
Punkte. Weiterhin sind wir der
Meinung, daß ein Unterschreiten
dieser Marke erhebliches Abwärtspotential eröffnet.
06/00
DAX
Chart-Analyse: Dow Jones
bewegung. Vielmehr rechnen wir
damit, daß die Bewegung bereits
an den ersten Widerständen bei
11400 Punkten, spätestens jedoch
in der Nähe der alten Höchststände
um 11750 Punkte auslaufen wird.
Andererseits interpretieren wir einen
Bruch der Aufwärtstrendlinie, die
die Tiefs von März und Juli verbindet und derzeit bei ca. 10600 verläuft, als Verkaufssignal.
Der DAX versucht jetzt bereits zum
zweiten Mal, seine Abwärtstrendlinie nach oben zu durchbrechen.
Sollte das gelingen, befinden sich
die nächsten Widerstände bereits
bei 7500 Punkten. Ein Überwinden
wegung, die den Index bis auf die
langfristige Aufwärtstrendlinie
führte. Die jetzt neu einzuzeichnende Abwärtstrendlinie verläuft
bei etwas über 4000 Punkten.
Sollte diese Linie überschritten werden, eröffnet sich Aufwärtspotential
4800
4200
3600
3000
2400
07/99
8000
NEMAX
Das mit Abstand schwächste technische Bild vermittelt der Neuer
8200
7400
5800
7400
5000
4200
6800
3400
6200
01/00
1420
1300
1240
07/99
Claus Vogt
Leiter Research
[email protected]
10/99
01/00
04/00
Juli entsteht eine neue Abwärtstrendlinie, die derzeit etwas oberhalb von 1500 Punkten verläuft.
07/00
07/00
07/00
Chart-Analyse: S&P 500
Markt-Index. Mit dem Unterschreiten der eingezeichneten Aufwärtstrendlinie wurde ein weiteres Verkaufssignal mit erheblichem
Abwärtspotential gegeben. Ein
mögliches Kaufsignal können wir
derzeit nicht ausmachen, hierzu
bedarf es einer ausgedehnteren
Bodenbildung, um das schwache technische Bild aufzuhellen.
NASDAQ
Nach der Erholung auf 4290 Punkte
erfolgte erwartungsgemäß eine
schnelle, über 15%ige Abwärtsbe-
Aggressives Wachstum
Langfristiges Wachstum
Mittleres Wachstum
Moderates Wachstum
05
04/00
dieser Zone eröffnet Kurspotential
in den Bereich der historischen
Höchststände von etwa 8100
Zählern. Weiterhin betrachten wir
ein Unterschreiten der Marke von
6800 Punkten als klares
Verkaufssignal.
1360
04/00
Chart-Analyse: NEMAX
Chart-Analyse: DAX
1480
07/00
6600
01/00
Durch die Verbindung des Allzeithochs mit dem Zwischenhoch im
03/00
bis zur zweiten Abwärtstrendlinie,
die zur Zeit bei rund 4500 Punkten
verläuft. Ein Unterschreiten der
langfristigen Aufwärtstrendlinie
liefert ein deutliches Verkaufssignal,
das den Index zumindest auf das
Niveau der Mai-Tiefs führen sollte.
Nach wie vor halten wir eine Fortführung der Abwärtsbewegung für
das wahrscheinlichere Szenario.
5600
S&P 500
11/99
Chart-Analyse: NASDAQ
Liquide Mittel
Festverzinsliche Wertpapiere
Aktien
30%
25%
20%
20%
35%
20%
35%
60%
35%
55%
45%
20%
analyse
arch
und Zinserhöhung in Japan
Die Fibonacci-Reihe und der Goldene Schnitt: Zahlenmystik oder mehr?
Der Mathematiker Leonardo di Pisa, besser bekannt als Fibonacci (Sohn des Bonaccio) lebte wahrscheinlich von 1170 bis 1240
in Pisa, Italien. Die nach ihm benannte Fibonacci-Reihe lautet 1,1,2,3,5,8,13,21,34,55,... Jede Zahl entsteht durch die Addition
der beiden vorangehenden Zahlen. Der mathematische Ausdruck lautet also Fn+2 = Fn+1 + Fn; mit F(0) = 0 und F(1) = 1.
Einige Besonderheiten kennzeichnen diese Reihe. Teilen wir eine ihrer Zahlen durch die unmittelbar vorangehende Zahl, so
erhalten wir folgendes Ergebnis:
1/1 = 1
2/1 = 2
3/2 = 1,5
5/3 = 1,67
8/5 = 1,6
13/8 = 1,625
21/13 = 1,615
34/21 = 1,619
Das Ergebnis dieser Rechenoperation nähert sich dem Wert 1,618034. Dieser wiederum ist bekannt unter dem Namen „Der
Goldene Schnitt“ oder „Phi“.
Teilen wir andererseits eine Zahl der Fibonacci-Reihe durch die unmittelbar folgende Zahl, so erhalten wir das Ergebnis:
1/1 = 1
1/2 = 0,5
2/3 = 0,67
3/5 = 0,6
5/8 = 0,625
8/13 = 0,615
13/21 = 0,619
21/34 = 0,6176
Das Ergebnis dieser Operation nähert sich dem Wert 0,618034. Außerdem gilt folgender Zusammenhang: 1/1,618034 =
0,618034.
Interessant in unserem Zusammenhang ist das häufige Vorkommen der Fibonacci-Reihe und des „Goldenen Schnittes“ in
der Kunst, der Architektur, der Natur und – der Börse. Ausführliche Beispiele finden Sie unter:
http://www.mcs.surrey.ac.uk/Personal/R.Knott/Fibonacci/fibInArt.html
Ein an der Börse zu beobachtendes Phänomen besteht darin, daß Korrekturbewegungen häufig etwa 0,62% der vorangegangenen Aufwärts- oder Abwärtsbewegung wettmachen, bevor sie zum Stillstand kommen. Darauf aufbauend hat sich
ein Segment der technischen Analyse diesem Phänomen verschrieben. Die Präzision und relative Häufigkeit, mit der FibonacciRelationen gerade in Marktphasen hoher Emotionalität eingehalten werden, ist tatsächlich erstaunlich. Ein Erklärungsversuch
fußt auf dem Argument der Massenpsychologie. Gerade Abwärtsbewegungen sind bekanntlich durch hohe Emotionalität,
durch Angst der Marktteilnehmer geprägt. Die Rationalität tritt in den Hintergrund und wird dominiert von instinktivem
Verhalten. Die dadurch entstehenden Massenbewegungen erzeugen ihnen eigene, typische Muster, die sich immer wieder
in ähnlicher Form wiederholen.
Neuere Erkenntnisse der modernen Chaosforschung, die sich mit der spontanen Entstehung von Ordnung in natürlichen
Prozessen und mit Fraktalen befaßt, eröffnen die Hoffnung, auch diese bisher wenig verstandenen und deshalb als
Zahlenmystik abgekanzelten Phänomene wissenschaftlich zu erschließen.
Börsenpsychologie, Teil 2
Na also, gut, nicht länger gewartet zu haben.
Hm, jetzt kommt die Korrektur also doch noch.
Sch... ,es kommt keine Korrektur und alle
empfehlen die Aktie. Wenn ich jetzt nicht
kaufe, dann komme ich nie mehr zum Zug.
KAUF!
Die nächste Korrektur warte ich ab,
dann wird gekauft.
Ah, die Aktie steigt und wird
empfohlen, das sollte ich
beobachten.
Was soll’s. Wer nicht wagt, der
nicht gewinnt. KAUF!
Super, genau mein ursprüngliches ideales
Kaufniveau. AUFSTOCKEN!
Vielleicht sind Aktien doch nicht das
Richtige für mich. Obwohl, ich habe ja von
Anfang an gewußt, wie gut die Firma ist.
Verdammt, was ist jetzt los?
Unglaublich! Die haben doch gerade
Verluste bekanntgegeben.
Sobald mein Einstandskurs wieder
erreicht ist, wird verkauft.
Was hat das jetzt zu bedeuten?
Nicht zu glauben, aber unter den Emissionspreis
kann sie ja wohl nicht fallen.
Nach dem Kursverfall kann selbst so eine
schlechte Aktie vorübergehend steigen.
Also doch. Die nächste Gegenbewegung
nutze ich zum Ausstieg.
Sch..., es kommt keine Gegenbewegung.
Wenn ich jetzt nicht verkaufe... Die gehen
womöglich pleite. VERKAUF!
Ah, doch eine Gegenbewegung.
Ich hab’s gewußt. Gut, daß ich verkauft habe.
06
Marktanalyse
Ladenburg Thalmann & Co. Inc.
Frenkly Speaking
by steven m. frenkel, cfa market strategist, ladenburg thalmann & co. inc.
“Sweet 55” decreasing
to “sweet 24”
Ladenburg
Thalmann & Co. Inc.
590 Madison Avenue
New York, NY 10022
Tel. 001/212/40.92.00.0
www.ladenburg.com
8/16/00
As my readers well know, I had
been looking for the stock market
advance that began October 18 to
carry NASDAQ to at least 5138. It
now appears that NASDAQ
completed this advance March 24
at 5079; a failure high as it did not
exceed the March 10 high. This
earlier high, 5132.5, was just 5.5
points or .9% under my target.
Closing below its 200-day moving
average July 27 indicates that
NASDAQ most likely completed the
second and final up leg of its
upward correction from its May 24
low of 3043 at 4289 July 17. It is a
notable negative that this was an
almost exact fibonacci .618
retracement of the 2046 point first
leg down. It now appears NASDAQ
made a short-term top August 9 at
3936, just below my 3995 to 4100
target range. I continue to believe
that wave 3 of a 2-3 year bear
market should now take NASDAQ
down to 2780 by late October. Only
a close above 4861 would cause us
to reverse my long-term bearish
stance.
I now believe it is likely that the
SPX completed a major correction
last October at 1233 and is most
likely completing the advance from
then now in a triangular series of
tops. The second of these tops, July
17 at 1517.3, was a failure high, as it
did not exceed the March 24, first
top of 1552.9. It appears that the
SPX is making its final top now in
the 1500-1505 area, another failure,
as it will not exceed the July 17 top.
As its wave count is now complete
going back to 1990, I believe the
SPX should thereafter decline to at
least 1290 in wave 1 of a 2-3 year
bear market by late October. Only
a close above 1527.2 would cause us
to reverse my long-term bearish
position. I advise taking profits
now where they exist and would
look to sell short the following
“sweet 24”: ARBA, ITWO, ARTG,
NTAP, BRCM, BRCD, RBAK, JNPR,
ADBE, SEBL, CIEN, VRSN, JDSU,
SCMR, GLW, SAPE, PWER, NT,
SONS, MUSE, AMCC, TIBX, VRTX
and NUAN. I would cover them at
NASDAQ 2850.
ARBA
ITWO
ARTG
NTAP
BRCM
BRCD
RBAK
JNPR
ADBE
SEBL
CIEN
VRSN
JDSU
SCMR
GLW
SAPE
PWER
NT
SONS
MUSE
AMCC
TIBX
VRTX
NUAN
Ariba Inc.
i2 Technologies
Art Technology Group
Network Appliance
Broadcom Corp ‘A’
Brocade Communic Sys
Redback Networks
Juniper Networks Inc.
Adobe Systems
Siebel Systems
CIENA Corp
VeriSign Inc.
JDS Uniphase Corp
Sycamore Networks
Corning Inc.
Sapient Corp
Power-One
Nortel Networks Corp
Sonus Networks
Micromuse Inc.
Applied Micro Circuits
TIBCO Software
Vertex Pharmaceuticals
Nuance Communic
Ladenburg Thalmann & Co. Inc. (the “Firm”) is a member of the New York Stock Exchange, Inc. and other principal exchanges and a registered U.S. Broker-Dealer. Readers are advised that this
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07
Aktie des Monats
Was macht eigentlich…
…die Achterbahn AG?
„Werner “ läßt es „kesseln”
In den vergangenen Monaten
war es sehr ruhig um die Achterbahn AG Buch-, Musik- und Filmverlag (kurz „Achterbahn“), deren
Schwerpunkt auf der Vermarktung
von Cartoon-Rechten, in erster
Linie der Figur „Werner“, liegt. Das
Unternehmen deckt dabei die gesamte Medienwertschöpfungskette ab – in Form von Büchern,
Magazinen und Merchandisingartikeln sowie audiovisuellen Produkten wie Kino- und Fernsehfilme
oder Hörspiel- und Musikkassetten.
Mitte August dieses Jahres veröffentlichte die Berliner Effektenbank
AG eine Follow-up-Studie zur
Achterbahn. Grund genug für
Performance , beim Vorstand
der Gesellschaft, Herrn Jens Nieswand, noch einmal nachzufragen:
Herr Nieswand, in den letzten Monaten war es sehr still um Achterbahn. Was waren die Gründe?
Als Synonym für die Achterbahn
steht „Werner“. Wie wird es mit
der Figur weitergehen?
Mit der Außendarstellung unserer
Gesellschaft im Rahmen der Investor
Relations- und Pressearbeit können
wir rückblickend nicht zufrieden
sein. Ab Oktober dieses Jahres wird
eine Mitarbeiterin diese beiden
Bereiche intensiv betreuen. Darüber
hinaus haben wir unseren InternetAuftritt in den letzten Monaten
komplett überarbeitet und für
unsere Aktionäre so gestaltet, daß
sie sich umfassend über die Gesellschaft informieren und mit Fragen
an uns herantreten können.
Sie haben ganz recht, „Werner“ ist
nach wie vor unser Zugpferd. Der
letzte Film „Werner – Volles Rooäää“
war mit 2,78 Millionen Besuchern
in Deutschland die erfolgreichste
nationale Produktion des Jahres.
Der vierte „Werner“-Film soll 2002
in die Kinos kommen. Darüber
hinaus gibt es aber natürlich auch
noch andere Projekte, an denen wir
„basteln“: Ab April 2001 beginnen
wir mit den Dreharbeiten für den
Film „Beach Boys“, der dann im
darauffolgenden Herbst in die
Kinos kommen wird.
08
Aktie des Monats
Klar bleibt „Werner“ unsere wichtigste Marke. Durch unsere Beteiligung an der Eichborn AG und der
Baumhaus Medien AG haben wir
hier jedoch ein deutliches Gegengewicht geschaffen.
Jens Nieswand
Vorstandsvorsitzender
Rötger Feldmann
Mitglied des Aufsichtsrates
„Werner“ ist auf den deutschen
Markt zugeschnitten, Ihre Geschäftsstrategie heißt aber Internationalisierung. Wie paßt das zusammen?
Auf den ersten Blick vielleicht gar
nicht, auf den zweiten schon viel
besser: „Werner“ kann auch international werden. Als erstes soll
unsere Kultfigur das amerikanische
Publikum erobern, denn ich bin
fest davon überzeugt, daß die weltweite Vermarktung von den USA
aus erfolgen muß. Hierfür kann
Werner jedoch nicht einfach übersetzt werden, sondern muß vielmehr „amerikanisiert“, das heißt,
dem dortigen Markt angepaßt
werden. Hierzu haben wir gerade
eine Kooperation in Form eines
50%/50%-Joint Ventures mit den
amerikanischen Platinum-Studios,
LLC. abgeschlossen, einem der
größten Comic-Rechteinhaber und
führend bei „Comic-Book-to-Film“Adaptionen. Gemeinsam wollen
wir „Werner“ für die USA und andere internationale Märkte tauglich
machen: Bis 2001 sollen 26 „Werner“Episoden für das Internet bzw.
internationale Fernsehsender produziert werden. Unserem wichtigsten Unternehmensziel, unseren
„Star“ über den großen Teich zu
bringen, sind wir damit einen
großen Schritt näher gekommen.
Monaten erhebliche Kursverluste
hinnehmen müssen, gegenüber
anderen vergleichbaren Unternehmen der Medienbranche ist die
Achterbahn-Aktie nach Einschätzung der Analystin der Berliner
Effektenbank AG klar unterbewertet.
Sie sieht das Kursziel bei ¤ 30,80
bis ¤ 32,31.
Also ein klarer Kauf?
Kommen wir nun vom Cartoon zu
den Zahlen. Herr Nieswand, wie
lief das abgelaufene Geschäftsjahr?
1999 erzielte Achterbahn Umsätze
in Höhe von ¤ 14,49 Millionen, einer
Umsatzsteigerung gegenüber 1998
von 144%. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
belief sich auf ¤ 2,39 Millionen und
der Jahresüberschuß auf ¤ 0,98
Millionen. Damit war 1999 das
erfolgreichste Jahr seit unserem
Bestehen.
Aktuell liegt die Achterbahn-Aktie
bei ¤ 18,50. Wie schätzen Sie das
weitere Kurspotential ein?
Die Achterbahn AG wird konsequent
ihre neue Geschäftsstrategie verfolgen. Deren Kern ist die Internationalisierung von „Werner“ und
der Ausbau der Vermarktung anderer Figuren. Insgesamt werden wir
unsere Geschäftstätigkeit auf eine
breitere Basis stellen. Wir gehen
davon aus, mit diesem Weg
erfolgreich zu sein und dem Aktienkurs somit positive Impulse zu
geben.
Herr Nieswand, wir danken Ihnen
für das Gespräch und wünschen
Ihnen viel Erfolg mit „Werner“ in
Amerika.
Unser Titel hat in den vergangenen
Das Interview führte Anja Peinelt, Corporate Finance
[email protected]
Die Meinung des Analysten
Achterbahn AG
Werftbahnstraße 8
24143 Kiel
Tel. 0431/70.28.21.4
Fax 0431/70.28.12.4
E-mail
[email protected]
www.achterbahnag.de
09
Trotz des zum Teil starken Kursrück2000e
2001e
2002e
ganges deutscher Medienunternehmen
DVFA/SG-Ergebnis/Aktie
in
¤
0,07
0,46
1,09
und trotz der Ergebnisunterschreitung
Dividende
in
¤
0,00
0,00
0,10
in 1999 ist Achterbahn gegenüber der
Umsatz in Mio. ¤
13,56
20,81
33,14
Peer-Group stark unterbewertet. Die
Ergebnis vor Steuern in Mio. ¤
1,92
1,91
4,49
Sum-of-Parts-Analyse hat für die
Umsatzrendite
vor
Steuern
14,16%
9,18%
13,55%
Achterbahn-Aktie ein Kursziel von ¤ 30,80
0,18
1,22
2,87
bis ¤ 32,31 ergeben. Chancen liegen für DVFA/SG-Ergebnis in Mio. ¤
Achterbahn in absehbarer Zukunft
WKN
500 740
insbesondere in der InternationaliAktienzahl
in
Mio.
2,64
sierung der „Werner“-Figur sowie in
Streubesitz
49,34%
den für 2001 und 2002 vorgesehenen
Kurs in ¤
18,50
Filmprojekten „Beach Boys“ und dem
vierten „Werner“-Film. „Beach Boys“
wird die Realverfilmung eines weiteren Comics von Ralf König („Der bewegte Mann“) sein. Kursphantasie hat
die Aktie weiterhin durch die zukünftige Entwicklung der Eichborn- und Baumhausbeteiligung.
Berlin
Mitte
Das Scheunenviertel
Ob es für Sie das aufregendste
und atemberaubendste Viertel
Berlins ist, wird sich erst nach einem
ausgedehnten Spaziergang klären.
Überlassen Sie sich ihrem Erkundungsdrang und erforschen Sie
diesen verwinkelten und zu jeder
Tageszeit vielfältig lockenden
Stadtteil – die Spandauer Vorstadt,
auch über die nationalen Grenzen
hinaus bekannt als das „Scheunenviertel”.
Die „Vorratsscheunen” und das umliegende und verwahrloste Viertel,
ehemals auf Höhe des heutigen
Rosa-Luxemburg-Platzes, wurden
um 1900 fast gänzlich niedergerissen und auf dem freien Gelände
entstand die heutige Volksbühne:
Berlin sollte befreit werden von
diesem verruchten Schandfleck im
Zentrum seiner Mitte. Die düsterbunten Verhältnisse übertrugen
sich jedoch recht schnell auf die
angrenzenden Straßenzüge der
Spandauer Vorstadt rund um die
Mulack-, Stein- und Dragonerstraße. Hier entstand das gesetzlose, berühmt-berüchtigte Scheunenviertel der 20er Jahre, in dem das
deutsch organisierte Verbrechen
genauso wie die Prostitution blühte. Juden, Christen, Nazis, Kommunisten, Ausländer, Alte, Huren und
Kriminelle lebten hier dichtgedrängt.
Die Grenze des Scheunenviertels
aber blieb immer die Rosenthaler
Straße.
Vielleicht erklärt sich die heutige
Ausbreitung des Begriffes auf die
gesamte Spandauer Vorstadt durch
die hier aufblühende autonome
Kunst- und Veranstaltungsszene
nach der Wiedervereinigung und
dem Zustrom junger Menschen aus
aller Welt; vom „Eimer” in der Rosenthaler über das „Zosch” in der
Tucholsky- bis hin zum Tacheles in
der Oranienburger Straße herrschte eine friedliche Gesetzlosigkeit.
Illegale Clubs, die nur für wenige
Tage geöffnet wurden, Häuser, die
niemandem zu gehören schienen,
dienten als Ateliers und experimenteller Wohnraum.
Und heute? Elf Jahre danach? Nehmen Sie sich die Zeit und lauschen
Sie während Ihrer Streifzüge durch
die Cafés und Bars auf die Gespräche
am Nebentisch: Russisch, Englisch,
Französisch und Italienisch sind hier
inzwischen Landessprachen. Jeden
Tag wandeln neue Visionäre durch
die Straßen, die trotz des bereits
immensen Realitätssatzes Freiräume
für ihre Ideen finden werden. Wer
die letzten Jahre hier gewohnt hat,
konnte diese fast flirrende Energie in
der Luft spüren und dem Sprießen
der Visionen förmlich zusehen. Und
das Flirren läßt nicht nach. Denn das
Scheunenviertel bietet immer noch
schier unendlichen und erschwinglichen Freiraum, der so in anderen
Städten nicht mehr zu finden ist.
Waren es früher die illegalen
Tagesbars, so sind es heute gut kalkulierte Unternehmen aller Art.
Lesen Sie bei Ihrem Streifzug die
Schilder an den Berliner Häusern
und ihrer Höfe
und Sie werden
feststellen, daß
hier wesentlich
mehr unternehmerische
Vielfalt herrscht
als beim kaum
mehr nachzuvollziehenden
Wachstum der
Amüsierbetriebe: Filmproduktionen in der Linienstraße,
Casting-Agenturen, deren gesamter
„Bestand“ in den Cafés und Bars zu
sitzen scheint, handfeste Druckereibetriebe, die überlebte, kleine
Bäckerei in der Sophienstraße,
schier unendliche Galerien in der
Auguststraße, hier das Jazz-Radio,
dort der edle Laden für Whisky &
Zigarren, und mit einem Mal steht
man vor dem Schild der renommierten Boston Consulting Group –
und viele Firmen suchen noch nach
ihrem neuen Standort.
Berlin-Mitte wirkt wie ein Magnet.
Auf alle. Und würden sich die hier
auftretenden synergetischen
Effekte auf einmal entladen, man
stünde inmitten eines gewaltigen
Feuerwerkes, jener Keimzelle, aus
der sich dieser Tage Berlin von seinem Mythos zur kristallisierten
Metropole aufschwingt. Unaufhaltsam. Paris, London, New York
und Rom ähnlich werdend. Wer
einen Tag durch dieses Viertel
streift, fühlt das und atmet die
Text und Fotos:
Henning Klose
energetisch geladene
Luft Berlins.
Ein Tip zum Schluß: Gehen Sie
unbedingt in die immer noch zu
findenden unrenovierten und oftmals extensiv genutzten Hinterhöfe. Lassen Sie sich diesen Geruch
des Anfangs, des Aufbruchs, nicht
entgehen, auch wenn Sie hinterher
wieder in die brodelnde Bohème
um die Hackeschen Höfe eintauchen oder noch einmal zu der Ecke
August-/Tucholskystraße zurückkehren, weil Sie es sich im Vorbeigehen ganz fest versprochen
haben.
10
Finanz-Glossar
Stock Option-Programme
...und ihre “Webfehler” (I)
[email protected]
Beim Terminologischen
Wirrwarr fängt es an...
Der Artikel erschien zuerst in
den Mai- und Juniausgaben
von „Finance“, dem Magazin
des FAZ-Institutes.
Der Autor ist Rechtsanwalt,
Wirtschaftsprüfer a. D. sowie
Certified Public Accountant
und als Mitglied des
Vorstandes in der Berliner
Effektenbank AG tätig.
Die Unsicherheiten im Umgang
mit den Mitarbeiterbeteiligungsmodellen beginnen schon mit der
Terminologie. Eingebürgert hat
sich der Gebrauch des Wortes
„Stock Option-Plan“. Der eigentliche Sinn dieses Wortes erfaßt aber
nur ein Untermodell einer Palette
von Programmgestaltungen. Das
eigentliche Stock Option-Modell
ist abzugrenzen von allen Spielarten im Umgang mit sogenannten
„Bonus-Aktien“ und Programmgestaltungen unter Zuhilfenahme
von „Wandelschuldverschreibungen“.
Bonus-Aktien sind Aktien aus genehmigtem Kapital oder Eigenbestand einer Gesellschaft, die einem
Mitarbeiter als Bonus oder Tantieme gezahlt werden. Der Empfang
der Aktie ist vom Mitarbeiter wie
der Empfang von Geld zu versteuern. Das Modell wird für breit
angelegte Mitarbeiterbeteiligungen verwendet, die ausgegebenen Aktien nennt man dann meist
auch „Belegschaftsaktien“. Hier
gibt es, anders als beim eigentlichen „Stock Option-Modell“, kein
Optionsrecht, also kein Wahlrecht
für den Mitarbeiter, ein Kaufrecht
auszuüben oder auf die Ausübung
zu verzichten. Bei Mitarbeiterbeteiligungsmodellen, die Wandelschuldverschreibungen zum Bestandteil
der Mitarbeiterbeteiligung machen,
besteht das Modell aus zwei Teilen:
Zunächst gibt die Gesellschaft an
den Mitarbeiter Wandelanleihen
oder Wandelschuldverschreibungen aus. Der Mitarbeiter leiht seinem Arbeitgeber also liquide Mittel. Nach Ablauf einer bestimmten
Frist ist der Mitarbeiter dann berechtigt, eine in den Anleihebedingungen ausgewiesene Anzahl von
Aktien an der emittierenden Gesellschaft zu kaufen. Damit wird
das Wandelanleihemodell zur Mitarbeiterbeteiligung recht kompliziert. Zudem birgt es in sich eine
Reihe von Teilaspekten, die in der
Rechtsprechung keineswegs durchdiskutiert sind. Nach seinem gesetzlichen Leitbild war die Wandelanleihe dazu gedacht, einem Unternehmen mittel- oder langfristig
liquide Mittel für weitere Investitionen zur Verfügung zu stellen.
Zur zusätzlichen Absicherung des
Anleihegebers war die Anleihe mit
einem Wandlungsrecht auszustatten. Die Mitarbeiter werden ihr
Arbeitgeberunternehmen aber nur
selten mit liquiden Mitteln finanzieren können. Deshalb behilft man
sich damit, arbeitgeberseitig den
Mitarbeitern das Geld zur Verfügung zu stellen, welches sie
ihrerseits wiederum dem Unternehmen in Form einer Wandelanleihe zur Verfügung stellen. Das
Hin- und Herschieben von Geld
soll also den Wortlaut des Gesetzes
über die Wandelanleihe erfüllen.
So wird der erste Teil des Modelles,
die Begebung der Anleihe, zu einem puren Fake herabgewürdigt.
Nicht endgültig durchdiskutiert ist
auch, wie das Wandelanleihenmodell in der Bilanz des Unternehmens
zu berücksichtigen ist. Hier hat die
Diskussion erst begonnen.
Das Stock Option-Modell in seiner
engen Bedeutung läßt sich sehr
einfach erklären: Der Mitarbeiter
eines „börsennotierten Unternehmens“ erhält von seinem Arbeitgeber das Recht eingeräumt, zu
einem bestimmten, späteren Zeitpunkt Aktien an der Gesellschaft
zu einem bestimmten Wert zu
kaufen. Die Gesellschaft wird die
Einzelheiten des Stock OptionModelles in sogenannten Optionsbedingungen festlegen. Dem Mitarbeiter übergibt sie ein Schreiben,
in dem in übersichtlicher Form die
wesentlichen Eckdaten der Optionsbedingungen festgehalten sind.
Die wichtigste Mitteilung an den
Mitarbeiter ist selbstverständlich
die Anzahl der zum Bezug freistehenden Aktien. Der Teufel steckt
dann im Detail. Und da werden
derzeit noch viele Fehler gemacht.
Da sind zum einen die gesellschaftsrechtlichen Anforderungen, die
häufig nicht oder nicht vollständig
beachtet worden sind. Der Hauptversammlungsbeschluß über die
Begebung von Mitarbeiterbeteiligungen in Form von Stock Options
muß einen Katalog von Detailregelungen enthalten, die in § 193 Absatz 2 Aktiengesetz aufgeführt worden sind. Häufig wird vergessen, im
Hauptversammlungsbeschluß die
genauen Erfolgsziele anzugeben,
die bei Ausübung der Option eingehalten sein müssen. Zuweilen ist
die Ermittlung des Ausgabebetrages,
ist er nicht nominal angegeben, nur
schwer nachzuvollziehen. Schließlich
findet man bei Formulierung der Erfolgsziele Bezugnahmen auf Referenzkurse an Börsen (Beispiel: „amtlicher Mittelkurs“), die es an diesen
Börsen so nicht mehr gibt. Bei den
Mängeln dieser Hauptversammlungsbeschlüsse ist zu differenzieren.
Enthält der Hauptversammlungsbeschluß ein wesentliches Element
aus dem Katalog des § 193 Aktiengesetz nicht, ist er nichtig, andernfalls wird er wohl entsprechend auszulegen sein. Genaues wird man
erst in einigen Jahren wissen, wenn
die Rechtsprechung über Zweifelsfälle in der Anwendung des § 193
Aktiengesetz entschieden hat.
wird fortgesetzt…
Bitte entlang der Linie abtrennen
Dr. Wolfgang Janka
„Das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm wird für uns immer
wichtiger. Wir brauchen es, um
qualifizierte IT-Mitarbeiter zu bekommen genauso wie für neue
Kräfte in unserer Führungsebene.
Kein Vorstand einer jungen und
innovativen Unternehmung darf
auf eine Befassung mit diesem
Thema mehr verzichten“, sagt
Herr Dr. Küchler, Vorstandsvorsitzender der LIPRO Holding AG,
einer im Neuen Markt der Frankfurter Wertpapierbörse gelisteten
Gesellschaft. Personalvermittler
können dies bestätigen. Der Markt
für qualifizierte Finanzvorstände
ist wie leergefegt. Nur eine Beteiligung am Unternehmen lockt solche Führungskräfte, eine neue Herausforderung bei einer jungen
und innovativen Gesellschaft zu
übernehmen. Der Bedarf für Stock
Option-Modelle ist da, die Erfahrung im Umgang mit ihnen fehlt
aber noch. Nimmt es da Wunder,
daß auch große Unternehmen wie
die SAP durch die wirtschaftlichen
Folgen ihres eigenen, vor wenigen
Jahren aufgesetzten Mitarbeiterbeteiligungsmodelles überrascht
sind, und, um weiteren Schaden
für das Unternehmen zu vermeiden, kurzfristig eine außerordentliche Hauptversammlung zur Neuauflage eines Mitarbeiterbeteiligungsmodelles einberufen?