My Personal High School Drama

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My Personal High School Drama
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Schüchtern sein ist nicht schwer. Beliebt sein dafür umso
mehr.
Von Sternhase
Kapitel 20: Like Poison
| Alles ist Gift.
Ausschlaggebend ist allerdings nur die Menge. |
18.12
Nachdenklich kniete Sakura mit ihrem Tagebuch und einem Kugelschreiber in der
Hand im Schnee vor dem kleinen Holzkreuz, das in der noch frischen Erde steckte.
An diesem war ein kleines Katzenkuscheltier und ein paar schöne Kunstblumen
festgemacht worden und ließen es nicht ganz so traurig wirken.
Sakura hatte ihre Augen geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt, sodass ein
paar Schneeflocken auf ihre Brillengläser fielen uns sich dort im Tropfen
verwandelten.
Fest drückte sie das Buch an ihre Brust und fing schwach an zu lächeln, während ihr
der Geruch von frisch aufgesetztem Minztee in die Nase kroch.
Sie schnupperte ein wenig und stellte sich vor, wie ihre Mutter nun wieder an der
Küchentheke lehnen, mit zitternden Händen die Tasse umfangen und in einem Zug
leer trinken würde.
Wenn sie die von gestern Abend mitzählen würde, wäre dies schon ihre zwölfte Tasse
Tee, mit der sie sich zu beruhigen versuchte.
Sakura hatte gehört, wie sich ihre Mutter den ganzen Abend die Augen aus dem Kopf
geweint hatte und wusste, dass sie es bereute überhaupt hierher gezogen zu sein.
Ihre anfängliche Idee war zu einem verworrenen Knäuel aus Leid, Drama und Angst
geworden, in welches sie ihre Kinder niemals hatte verstricken wollen.
Zumindest hatte Sakura sie dies sagen gehört.
Es war eine ungewohnte Situation gewesen, als beim gestrigen Abendbrot am Tische
nur noch geschwiegen wurde, alle nur noch träge über ihrer Gemüsebrühe hingen und
keinen Bissen hinunter bekamen.
Das Essen hatte nur noch fade geschmeckt und jeder hatte seinen eigenen Gedanken
nach gehangen.
Sie wusste, dass es bei ihrer Mutter Reue, bei ihrem Vater Ärgernis und bei ihrem
Bruder Schuld war, was ihre Gemüter prägte.
Bei sich selber rätselte sie noch und wusste noch nicht genau ob es eher Sorge oder
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Trauer war.
Allerdings tendierte sie eher zum Letzteren.
Lee hatte sie am Abend noch angerufen und ihr sein Mitleid ausgesprochen, während
er ihr herzzerreißend erklärt hatte, was für Befürchtungen er hatte und wie sehr es
ihn doch alles beunruhigte, was momentan so bei ihr los war.
Laut seiner Aussage hatte sich die Nachricht um das Geschehen wie ein Lauffeuer in
der ganzen Stadt verbreitet und schon jetzt tratschten die Waschweiber auf den
Straßen über ihre und Sasukes Familie.
Man spekulierte, ob sie nicht etwas mit der Mafia zutun hatten oder, ob ihre Väter
Schulden bei einem Kredithai hätten.
Es war grausam, was die Leute sich erzählten und die Polizei, die fast drei Stunden ihr
Haus belagert hatte, hatte die Sache auch nicht gerade besser gemacht.
Plötzlich schreckte sie auf, als sie bemerkte, dass der Schneefall über ihr aufgehört
hatte und demzufolge nach oben sah.
Das Gestell eines neongrünen Schrimes fiel ihr ins Auge, worauf sie über ihre Schulter
hinweg nach hinten sah.
Augenblicklich trafen ihre Augen auf die braunen ihres Bruders, welcher ihr eine
seiner Hände darbot.
"Komm, du bist schon ganz durchnässt. Nicht, dass du noch eine Erkältung bekommst.
Und außerdem müssen wir gleich zur Schule", meinte er leise, als sie seine Hand
ergriff und sich von ihm hoch helfen ließ.
"Danke", murmelte sie verlegen und klopfte sich das bisschen Schnee von den
Klamotten.
Sakura warf noch einen Blick zu Shugās Grab und betrat dann wieder zusammen mit
ihrem Bruder das wohlig warme Haus.
Sofort beschlug ihre Brille, die sie erstmal abnehmen und reinigen musste.
Grummelnd betrat sie die Küche und musste feststellen, dass ihr Vater wohl wie
immer schon auf der Arbeit war und sich nicht einmal Zeit genommen hatte ihr und
Tora einen guten Morgen zu wünschen.
Jedoch nahm sie es ihm nicht übel, da sie ihn und seine Gefühle momentan sehr gut
verstehen konnte.
Automatisch musste sie daran denken, wie er gestern Nacht noch das Blut von der Tür
geschrubbt und dabei immer wieder diverse Flüche von sich gegeben hatte.
Er machte sich Vorwürfe, dass er kein guter Vater war, irgendetwas Falsches getan
haben musste und nicht imstande war, seine Familie zu beschützen.
Die restliche Nacht hatte er auf dem Sofa verbracht und Sakura hatte hören können,
wie sich ihre Mutter in den Schlaf geweint hatte.
Sie selbst plagten ebenfalls ähnliche Gedanken und Toranosuke bestimmt auch.
Jedoch schien es ihrer Mutter sehr nahe zu gehen, weswegen sie und ihr Bruder auch
keine großartigen Worte über diese Sache verloren.
Schließlich war Shugā quasi das Erbe von Sakuras Großmutter, welche ihrer Mutter
das Versprechen abgenommen hatte, gut auf die Katze aufzupassen.
Doch hatte sie in ihren Augen versagt und machte sich umso größere Vorwürfe.
Wortlos packte Sakura sich ihr Bentō und stopfte es in ihre Schultasche.
Sie spürte wie ihr Bruder ihre Hand mit der seinen umfasste und sie sanft drückte.
Sie rechnete es ihm hoch an, dass er in diesem Moment ein kleines Lächeln für sie
aufbringen konnte und auch selbst dann, wenn es ihm schlecht ging, für sie da war.
"Wollt ihr wirklich schon zur Schule?", hörten sie ihre Mutter leise und mit belegter
Stimme fragen und sahen sich fragend an.
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Doch Tora nickte ihr nur zu und wandte sich dann der älteren Haruno zu, die lustlos in
ihrem Essen herum stocherte.
"Ja, ich denke ein wenig Ablenkung wird und beiden ganz gut tun", meinte er,
verpasste Sakuras Hand noch einen kleinen aufmunternden Drücker und trat hinaus
auf den Flur.
"Achte ein wenig auf ihn, ja? Ich weiß, dass die Situation ihn mehr mitnimmt, als er es
zeigt. Er ist deinem Vater ja so ähnlich", bat ihre Mutter sie und sah sie flehend an, ehe
sie aufstand und die Rosahaarige in die Arme schloss.
"Tür mir leid, ich wollte mich gestern nicht so verhalten", entschuldigte sie sich,
obwohl Sakura das als völlig unnötig empfand.
Schließlich war Shugās Tod ja nicht ihre Schuld, weswegen sie auch den Kopf
schüttelte und sich langsam aus der Umarmung löste.
Auf einmal klingelte es und Sakura begann zu lächeln.
Sasuke war, wie immer, pünktlich auf die Minute, um sie abzuholen.
"Na, komm. Mach dich fertig."
Sie lächelte, winkte ihrer Mutter noch kurz zu und ging zur Garderobe, wo sie sich ihre
Schuhe und die Jacke anzog, bevor sie dem Uchiha die Tür öffnete.
Nervös klammerte sich Sakura an Sasukes Hand und sah unsicher zu ihm hinauf.
Er schenkte ihr noch ein kurzes, für ihn völlig untypisches Lächeln, ehe er die Tür zum
Klassenraum mit einem schnellen Ruck aufschob.
Augenblicklich lagen die Augen der gesammelten Mannschaft auf ihnen und waren
sofort ganz einfach in zwei Sparten zu unterteilen -mitleidig und giftig.
Sakura schluckte und sah gespannt dabei zu, wie Karin sich vor ihnen aufbaute, mit
ihren Augen die ineinander verschlungenen Hände der beiden fixierte und knallrot
wurde.
Verärgert stemmte sie ihre Hände in die Hüften und schüttelte missbilligend ihre
wuchtig rote Mähne.
"Na, ihr scheint euch ja prächtig zu verstehen. Wobei es dir doch aller Munde nach
anscheinend ja so~ miserabel geht, Sakura-chan", giftete sie und würgte den Namen
der Rosahaarigen beinahe so heraus, als würde sie sich gleich über geben müssen.
Schlagartig lösten sich die Hände der beiden Freunde, welche sich gleich darauf ein
paar Zentimeter voneinander entfernten.
Gerade wollte Sakura die Situation richtig stellen, als Ami neben Karin auftauchte und
ihr ihre Hand auf die Schulter legte.
"Du weißt doch, sie hat ihn verhext. Anders würde er sich gar nicht mit ihr abgeben",
spottete sie und formte mit ihren Lippen eine Kaugummiblase.
Beide begannen hinter hervor gehaltener Hand zu kichern und sahen sich aus den
Augenwinkel an, worauf auch der Teil des Uchiha-Fanclubs, welcher sich in ihrer Klasse
befand, sofort darin einfiel.
Sakura biss sich auf die Unterlippe, um ein unfreundliches Kommentar
zurückzuhalten, und quetschte sich an den beiden Mädchen vorbei, die automatisch
wieder an Sasukes Seiten klebten und ihn behechelten wie Hunde.
Wütend ließ sie sich lautstark auf ihren Platz plumpsen, kramte ihr Federmäppchen
heraus und knallte es vor sich auf den Tisch.
Tze, verhexen, dachte sie und verschränkte die Arme vor ihrer Brust, die hatten doch
nicht mehr alle Köttel in der Mokkastube.
Doch da wurde auch schon die Tür zum Klassenzimmer ein weiteres mal aufgeschoben
und ihr Klassenlehrer trat ein, worauf sich die beiden Schlangen wieder auf ihre Plätze
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verzogen.
Kakashi wedelte fröhlich mit einem Stapel babyblauer Zettelchen und grinste über
das gesamte Gesicht.
"Weihnachtsball!", flötete er und verteilte die Zettel, worauf fast jedes Mädchen
hysterisch zu kreischen begann.
Lächelnd betrachtete der älteste im Raum, wie alle beinahe auf Knopfdruck zu den
Plätzen ihrer Freunde stürmten, um sich über die Feierlichkeiten auszutauschen.
Ihm machte das so nichts aus, da er so seine Ruhe bekam und sich wieder seinem Buch
widmen konnte.
So setzte er sich hinter das Pult und vergrub seine Nase in dem Erotikroman, dessen
Autor der Hausmeister dieser Schule war.
Auch Sakura wurde von ihren Freundinnen umzingelt, die ihr als erstes ihr Mitleid
beteuerten, bevor sie begannen über den Ball zu sprechen.
"Ich habe schon ein Kleid", posaunte Karin durch den Klassenraum und holte ihr
Handy raus, um es den anderen zu präsentieren.
Kakashis Ermahnung, dass sie es weg stecken solle, weil er es ihr sonst abnehmen
würde, ignorierte sie.
Stolz watschelte sie zum Platz der Haruno herüber und hielt ihr das Handy unter die
Nase, auf dem ein Bild von einem ärmellosen, knielangen, violetten Kleid, dessen
Brustbereich mit schwarzer Spitze besetzt war, zu sehen war.
Ami schwärmte schon davon, wie schön Karin darin aussehen würde und schmierte
dieser damit Honig ums Maul.
"Tja, mein lieber Zuckerwattenkopf ... Normalerweise würde ich mich mit dir jetzt über
den Ball unterhalten. Doch, da du ja leider nicht hin gehst, weil dich Hässlichkeit eh
keiner fragen wird, kann ich mir das auch sparen", spottete Karin, ehe sie schrill zu
lachen begann, sodass es den Anwesenden in den Ohren klingelte.
"Wenn du meinst. Aber, wenigstens muss ich mir mein Kleid nicht von einem meiner
Sugardaddys bezahlen lassen."
Auf dieses Kommentar hin begann die gesamte Klasse zu grölen und zu pfeifen,
sodass Karin augenblicklich einen feuerroten Kopf begann und mit der geballten
Faust auf den Tisch schlug.
"Wie war das?", zischte sie, wurde jedoch von Ino am Arm gepackt und weg gezerrt.
"Was soll das?", keifte sie die Blonde an, welche sie mit in den Hüften gestemmten
Händen ansah.
"Ich wollte nur eine Eskalation vermeiden. Sei mir lieber dankbar."
Karin schnalzte mit der Zunge, drehte sich weg und widmete sich lieber einem Spiel
auf ihrem Handy.
Ino blickte sie stattdessen aus dem Augenwinkel an und dachte sich ihrem passenden
Teil, während Ami ratlos zwischen den beiden hin und her sah.
Es gongte zm Unterrichtsende und sofort packten alle ihre Sachen zusammen und
versuchten schnellstmöglich aus dem Klassenraum und so, weg vom Horrorlehrer
Orochimaru zu kommen, der sie mal wieder einen extra langen Text hatte abschreiben
lassen.
So auch Shikamaru, der sich gähnend in seinem Stuhl aufrichtete, seine Tasche nahm
und langsamen Schrittes raus trottete.
Tränen standen in seinen Augenwinkeln und er merkte fast nicht, wie jemand auf ihn
zu gestürmt kam.
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Erst als zwei Arme ihn umfingen und ein Lippenpaar auf das seine traf, öffnete er
gänzlich seine Augen, die augenblicklich seiner Freundin entgegen sahen.
Schon fast automatisch umarmte er sie ebenfalls und erwiederte den Kuss noch
rechtzeitig, bevor sie sich enttäuscht von ihm lösen konnte.
"Na, habt ihr auch die Einladungen zum Weihnachtsball bekommen?", fragte sie, als
sie sich voneinander trennten und grinste ihn breit an.
Er nickte lediglich und wusste schon was gleich kommen würde.
Schließlich kannte er sie nur zu gut.
"Wie gehen doch zusammen hin, oder?"
Und wieder hatte er recht behalten.
Er konnte nur träge seine Mundwinkel hoch ziehen und ihr wieder eine mimische
Bestätigung geben.
Sie quitschte und hüpfte erfreut, ehe sie seinen Arm mit ihren Händen umfasst und
ihn nach draußen auf den Schulhof, in die Kälte zog.
Zitternd rieb er sich die Arme und stapfte durch den Schnee, der die Wege schön
weich polsterte.
Sein Atem bildete kleine Wölcken in der Luft, die er desinteressiert beobachtete.
Seine Freundin hingegen tänzelte lachend vor ihm her und summte ein heiteres Lied.
Selbst beim besten Willen, konnte er nicht verstehen, warum sie trotz dieser
gefühlten arktischen Temperaturen noch so fröhlich sein konnte.
Ihm verdarb das Wetter immer gehörig die Stimmung, sodass er in die depressive
Phase hinein geriet.
Ja, selbst ihn verschonte die dunkle Jahreszeit nicht, wobei er bisher doch nichts
unrechtes getan hatte.
Man könnte fast meinen, ein Heiligenschein wurde über seinem Schopf schweben und
ihn vor Gott kennzeichnen.
Dabei war er Atheist und vertrat seine Meinung in kräftigen Aussagen, was vermutlich
davon kam, das er alles rational und wissenschaftlich betrachtete.
Das gleiche hatte auch für diese sogenannte "wahre Liebe" gegoteln.
Naja, bis er Temari kennenlernt hatte.
Eigentlich war sie nie mehr als eine einfache Internetbekanntschaft gewesen, mit der
er das ein oder andere mal gechattet hatte.
Doch dann hatten sie immer mehr Gemeinsamkeiten gefunden, schließlich Nummern
ausgetauscht und telefoniert.
So wurde aus der Bekanntschaft eine Freundschaft, die langsam begann tiefer zu
gehen und Gefühle brodeln zu lassen.
An Wochenenden und Ferientagen hatten sie einander besucht, sich getroffen und
Tage miteinander verbracht, sodass der intelligente, ernste Junge zum ersten Mal
dieses besagte Kribbeln im Bauch spürte, was die Menschen solch dumme Dinge tun
ließ.
Zuerst war es fremd und ungewohnt gewesen, bis er sich daran gewöhnt und es
akzeptiert hatte, dass er Gefühle für dieses außergewöhnliche Mädchen hatte,
welches ihn auf so eine einfache Art und Weise in ihren Bann gezogen hatte.
Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er daran dachte, wie dumm er sich dabei
angestellt hatte, ihr seine Liebe zu gestehen.
Er hatte nur gestottert, sie mit roten Wangen angesehen und bestimmt das erste Mal
in seinem Leben, hatten ihm sämtliche Worte gefehlt.
Sie war am Kichern gewesen, hatte ihn umarmt und ihm ins Ohr geflüstert, wie schön
sie es fand und, dass sie seine Gefühle erwiedern würde.
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Danach waren sie plötzlich ein Paar gewesen.
Wenn er so darüber nachdachte, dann wusste er gar nicht mehr so genau, wie es dazu
gekommen war.
Doch er war glücklich mit damit.
Ganz in Gedanken versunken merkte er nicht, wie er einen Arm um ihre Hüfte legte,
sie näher an sich heran zog und sie ihn vor Freude strahlend ansah.
Ihr Kopf fiel auf seine Schulter nieder und ihr Körper kuschelte sich an seinen,
während sie ihre Hand mit seiner an ihrer Hüfte verschränkte.
"Ich liebe dich", hauchte sie und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
Er lächelte sie an, blieb mit ihr stehen und drehte sie zu sich herum, ehe er seine
Lippen auf ihre presste.
"Ich dich auch. Komm, lass uns den Tag noch genießen."
Mit diesen Worten zog er seine lachende Freundin hinter sich her und verschwand mit
ihr in den Schülermengen.
"Ja, ich bin sicher. Mir wird schon nichts passieren. Ich werde einfach Tsunade fragen,
ob sie mich dann Nachhause fährt."
Sakura lächelte Sasuke sanft an und legte ihren Kopf dabei etwas schief.
Er hielt sie in seinen Armen und blickte sie besorgt an, während er ihr mit seiner
rechten Hand durchs Haar strich.
Der Leiter seines Kurses war kurzfristig krank geworden und so hatte er früher als sie
frei bekommen.
Und nun diskutierten sie darüber, ob er sich nicht doch schon mal auf den Heimweg
machen sollte.
Sasuke sah auf sie hinunter und zweifelte immernoch an ihrer Sicherheit.
Jedoch klebten seine Augen an etwas ganz anderem fest, was seine Gedanken
durcheinander brachte, sie aber nicht durcheinander bringen sollte.
Er konnte es sich selbst nicht erklären, warum sein Herz immer so unglaublich schnell
in ihrer Gegenwart schlug und warum seine Hände dann immer schwitzig wurden.
In diesen Momenten ersehnte er immer Körperkontakt zu ihr und wollte sie am
liebsten ständig in seinen Armen halten und nie wieder loslassen.
Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er daran dachte, wie er zuerst über sie
gedacht hatte.
Er hatte sie gehasst und geglaubt ihr Verhalten wäre nur eine Masche um Jungs in
ihren Bann zu ziehen.
Mädchen dieser Art hatte er nämlich zu genüge kennengelernt und durchschaut.
Im Nachhinein tat es ihm sogar leid, dass er sie so angefahren hatte, als sie darum
gebeten hatte Freundschaft mit Naruto und ihm schließen zu dürfen.
Später konnte er immer mehr hinter ihre Fassade gucken und fand ein kleines,
einsames Mädchen vor.
Der Drang, sie zu beschützen, kam immer öfter in ihm hoch und seltsame Gefühle, die
er bisher noch nie vernommen hatte, fingen an tief in ihm zu brodeln.
Dabei wusste er nicht genau, was da war, aber er wusste, dass da was war.
Ihre wundervollen, glänzenden Augen hatten ihn nach und nach in ihren Bann
gezogen und diese rosigen Lippen vor ihm, hielten ihn im Augenblick gefangen.
Er hatte mal gehört, dass die Lippen einer Frau süßer als Honig und weicher als Butter
sein sollen.
Als er sah, wie sich ihre Lippen bewegten, konnte er einfach nicht mehr wiederstehen
und presste seine auf ihre.
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Erstaunt riss sie ihre Augen auf und vergriff ihre Finger automatisch in seinen Armen.
Ihr Herz schlug ihr bis zum Halse und bestimmt so laut, dass er es hören konnte.
Alles in ihr implodierte in diesem Moment und breitete sich weiter aus.
Nur ein paar Sekunden später löste er sich auch schon von ihr, schenkte ihr noch ein
Lächeln, dessen Bedeutung sie nicht kannte, und rannte davon.
Sie keuchte und sah ihm verwirrt hinterher, ehe sie sich an die Wand hinter sich lehnte
und kurz die Augen schloss.
Ihre Hand lag auf der Stelle, an der sich ihr schnell schlagendes Herz befand, während
sie sich zu beruhigen versuchte.
Verlegen senkte sie ihren Blick, als sie an das umwerfende Grinsen von Sasuke dachte,
das er ihr im Nachhinein zugeworfen hatte.
Sie wusste nicht wieso, aber ihr war unsäglich heiß.
Ja, sie war sich schon fast sicher, dass sie rote Wangen hatte.
Eigentlich wollte sie nicht mehr als Freundschaft von ihm gehabt haben.
Schließlich würde das sonst ihren ganzen Plan für die Zukunft vollkommen
durcheinander bringen, wobei sie sich doch schon alles so schön zurecht gelegt hatte.
Sie wollte jetzt mit zwanzig ihren Abschluss machen, dann später ihr Medizinstudium
absolvieren und dann irgendwann Ärztin werden.
Erst, wenn sie dies geschafft hatte wollte sie sich um Liebe, Heiraten und Kinder
kriegen kümmern.
Und das alles sollte am besten noch vor ihrem dreißigsten Lebensjahr geschehen. So
hatte sie es sich vorgenommen und wollte es auch eigentlich durchziehen ...
Die Betonung lag auf "eigentlich".
Glücklich lächelte sie und drehte sich zur Seite, um ihren Weg fortsetzen zu können.
Sie würde sich nun zum Theaterraum begeben, wobei sie bezweifelte, dass sie
überhaupt ganz bei der Sache sein würde.
Schließlich befanden sich ihre Gedanken bei etwas, oder besser gesagt, bei jemand
völlig anderem.
Doch plötzlich vernahm sie hinter sich ein lautes, schrilles, ja beinahe sogar
wahnsinnig klingendes Lachen und drehte sich schwungvoll um.
Das letzt, was sie sah, bevor ein gewaltiger Schmerz in ihrem Kopf explodierte und ihr
schwarz vor Augen wurde, waren leuchtend rote Haare.
Auf der anderen Seite der Stadt, zog es plötzlich in Sasukes Brust und der Teller, den
er bis gerade noch in der Hand hielt, fiel scheppernd zu Boden und zersprang in
hunderte Scherben.
Ein sehr schlechtes Gefühl machte sich in ihm breit und ließ bittere Übelkeit in ihm
hoch steigen.
Sein Bruder kam hinunter in die Küche gestürmt, blieb keuchend im Türrahmen
stehen und sah ihn erschrocken an.
"Ist alles in Ordnung?", schnaufte er und sah hinunter auf die Scherben, die sich über
den Küchenboden verteilten.
Deutliche Sorge war in sein Gesicht geschrieben, als er auch noch entdecken musste,
dass Sasuke sich seine Brust hielt.
"Was ist, Sasuke?"
Er packte den Angesprochenen, der nur die ganze Zeit in die Leere starrte, am Arm
und schüttelte ihn kurz.
Dieser schreckte auf und blickte ihn ein wenig verklärt an.
"Ich... Ich dachte, es wäre was gewesen. Tut mir leid," entschuldigte dieser sich leise
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und kniete sich hinunter auf den Boden, um die Scherben wieder aufzusammeln.
Er war verwirrt. Für Sekundenbruchteile war Sakuras vor Tränen verschmiertes
Gesicht vor seinen Augen erschienen und ein kurzer Moment des Schmerzes hatte ihn
eingenommen.
Der Blick seines Bruders ruhte immernoch auf ihm und beobachtete ihn bei seinem
Tun.
Nicht, dass er sich schlussendlich noch schnitt und er ihn verarzten musste...
Die beiden schreckten auf, als es auf einmal an der Tür klingelte und grinsten sich
gleichzeitig an, da sie fast gleich reagiert hatten.
Sasuke ging hinaus auf den Flur und wollte gerade die Tür auf machen, als er sah, dass
sein Vater schon dabei war dies zu tun.
Eine männliche Stimme ertönte und er lugte um die Ecke, um neugierig, wie er denn
war, zu sehen, wer da vor der Tür stand.
Kurzes, rotbraunes Haar und die bekannte Uniform der Postboten blitzte auf und für
einen kleinen Moment, konnte er ein markantes Gesicht, welches ihm irgendwie
bekannt vorzukommen schien, entdecken.
Doch da hielt sein Vater auch schon einen gelblich schimmernden Brief in der Hand
und die Tür war zugefallen.
"Hm... Kein Absender", murmelte der älteste Uchiha vor sich hin und kniff seine Augen
leicht zusammen, während er den Brief von allen Seiten beguckte.
Ratlos sah er seinen jüngsten Sohn an, der nur mit den Schultern zuckte und selbst
keine Ahnung zu haben schien.
Da hörte er die Treppen knarzen und blickte lächelnd zu seiner Frau, die in ihrer
schönen, dunkelblauen Abendrobe die Treppe mit langsamen Schritten hinunter kam.
Ja, sie hatten endlich, nach so langer Zeit mal wieder eine Art Date.
Mikoto hatte es sich doch so sehr gewünscht, dass er sich neben seiner Arbeit mehr
Zeit für sie und seine Söhne nahm.
Schließlich war er mit ihr und nicht mit seinem Job verheiratet, wie sie es immer so
schön bezeichnete.
Er musste schmunzeln, als er daran dachte, wie sie ihn fast eine halbe Stunde lang
angemeckert hatte, weil er ein ganzes Wochenende in der Firma verbracht hatte.
Dafür liebte er sie schließlich so sehr.
Plötzlich verschwamm seine Sicht und ihm wurde unglaublich, ja beinahe schon so
brennend heiß, dass er sich an der Wand abstützen musste.
Seine Frau und seine Söhne kamen auf ihn zu gestürmt, um ihn zu stützen.
"Fugaku, was ist?", ertönte die panische Stimme seiner Frau in seinen Ohren.
Das Herz in seiner Brust raste und hämmerte wild und Schweiß brach ihm aus.
Schwarze Punkte tanzten am Rand seines Blickfeldes und breiteten sich immer mehr
aus.
"Es ist alles okay", schaffte er es gerade noch so heraus zu bringen, bevor ihm
endgültig schwarz vor Augen wurde und er zur Seite weg kippte.
Seine letzten Gedanken galten seiner Familie, die er, auch wenn er es nicht immer so
deutlich zeigte, über alles liebte.
Mit unglaublichen Kopfschmerzen und einer unerträglichen Übelkeit im Magen
wachte Sakura auf und versuchte ihre Sicht wieder zu klären.
Verwirrt ließ sie ihre Augen über die stockdüstere Umgebung wandern und konnte
nur schwache Umrisse erkennen.
Überall standen Kartons und die Luft um sie war erdrückend und eiskalt.
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Sie zitterte und klapperte mit den Zähnen, versuchte jedoch mit aller Willenskraft, die
sie momentan aufbringen konnte, rational zu bleiben und nachzudenken.
So kramte sie auf der Tasche ihres Blazers ihr Handy heraus und beleuchte ersteinmal
die Gegend.
Im Nachhinein stellte sie fest, dass es eher ein Raum war und zwar der Gefrierraum
der Schulküche.
Entsetzt riss sie ihre Augen auf und geriet in Panik, sodass sie ihr Handy fallen ließ und
ihn Höchstgeschwindigkeit auf die schwere Eisentür zu preschte.
Ihre Fäuste hämmerten wie wild dagegen und von draußen vernahm sie das
hinterhältige, wahnsinnige Kichern, welches sie vorhin schon wahrgenommen hatte.
Jedoch wurde dieses immer schwächer und schwächer und sie konnte erahnen, dass
das dazugehörige Mädchen abgehauen war.
Sakura biss sich verzweifelt in ihre Unterlippe und überlegte krampfhaft was sie jetzt
tun könnte.
Warum hatte sie nur keinen Empfang?
Ihre Zeige- und Mittelfinger legten sich an ihre Schläfen und massierten diese, um ihre
Gedanken irgendwie in Schwung zu bringen.
Jedoch war das einzige, was ihr einfiel, dass sie sich möglichst warm halten sollte bei
diesen ja fast schon arktischen Temperaturen.
Also joggte sie auf der Stelle, da sie kaum Bewegungsfreiheit hatte.
Ihren Blazer hatte sie vorher noch schnell zugeknöpft und auch ihre Kniestrümpfe
hatte sie so weit wie nur irgend möglich nach oben gezogen.
Wahrscheinlich waren dies überflüssige Aktionen, doch sie wollte lieber sicher gehen,
da Dinge auch an solch kleinen Sachen scheitern konnten.
Sie zitterte bereits am ganzen Leib und sie wusste, dass sie dies nicht lange aushalten
würde.
Vielleicht eine Viertelstunde bis zwanzig Minuten, doch dann würde sie
wahrscheinlich steif werden.
Und eigentlich hatte sie sich immer ein schöneres Ende ausgemalt, welches sie
bestmöglich nicht mitbekommen würde.
Unter großer Anstrengung, die in diesem Fall wahrscheinlich förderlich war, versuchte
sie sich selbst zu wärmen und hoffte weiterhin, dass irgendjemand sie so schnell wie
möglich wieder hier heraus holen würde.
Zufrieden betraten Karin und die anderen den Pausenhof und hatten ein
siegessicheres Lächeln aufgesetzt, das vor Triumph nur so strotzte.
Ino sah verwirrt dabei zu, wie ihre sogenannten "Freundinnen" auf sie zu traten und
Karin sich neben sie auf die Bank fallen ließ.
"Kalt", bibberte diese, rieb sich kurz über die Arme und sah die Blonde schließlich
gemein grinsend an.
"Du wirst nicht glauben, was wir gerade getan haben."
Sofort richteten sich die blauen Augen ihrer Freundin auf sie und blickten sie fragend
an, worauf sie den Schlüsselbund, den sie sich vom Hausmeister gestohlen hatte, aus
ihrer Jackentasche heraus holte.
"Was ist das?", wollte Ino wissen und fuhr mit ihren Fingern die einzelnen Schlüssel
nach.
"Siehst du doch. Das sind die Schlüssel des gesamten Schulgebäudes. Ich habe sie
vom Hausmeister gestohlen, als ich ihm dabei helfen sollte, den Schulhof sauber zu
machen. Damit kann ich jeden Raum betreten. Genial, oder?"
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Ino nickte und sah nach hinten über ihre Schulter hinweg, ehe sie die Konversation im
Flüsterton fortsetzte und sich dabei leicht zu Karin beugte.
Die anderen Mädchen waren abgesehen von Ami ebenfalls in Gespräche verfallen und
achteten gar nicht auf die beiden Mädchen.
"Und was hast du damit vor?", fragte sie leise und sah auf die Schlüssel in Karins Hand.
Diese lachte triumphierend auf und lehnte sie ein wenig nach hinten, ehe sie sich der
Yamanaka so schnell wieder näherte, dass beinahe ihre Nasen zusammen gestoßen
wären.
"Ich habe Sakura im Gefierraum eingesperrt. Ich finde, dass sie ...-", fing sie an, wurde
jedoch ruppig von ihrer Freundin unterbrochen.
"Was hast du?"
Ino hatte einen lauteren Ton angeschlagen und musste sich ernsthaft beherrschen,
nicht zu schreien.
So etwas hätte sie niemals, aber auch niemals, von ihr erwartet.
Natürlich hatte sie schon das ein oder andere mal mitbekommen wie Karin jemanden
erpresst oder geschlagen hatte.
Doch das hier, war möglicherweise sogar lebensgefährlich und könnte wenn nicht
sogar tödlich für Sakura enden.
Die Fukuhara holte ihren kleinen, rosanen Handspiegel aus ihrer Jackentasche,
klappte diesen auf und betrachtete sich darin.
"Was kann ich denn dafür, wenn sie meint sich so oft Sasuke-kun heran zu schmeißen
zu müssen, obwohl es allseits bekannt ist, dass er mir gehört? Selbst Schuld, sage ich
da nur. Ach, ich bin solch eine Schönheit", meinte sie vollkommen von sich selbst
eingenommen und strich sich eine Strähne hinter ihr Ohr, welche sie mit einer kleinen
Spange befestigte.
Empört erhob sich Ino von ihrem Platz und stemmte ihre Hände in die Hüften.
"Du bist keine Schönheit, du bist eine Blödheit! Denkst du überhaupt mal darüber
nach, was du tust? Du bist unverantwortlich, eingebildet, dumm und absolut nicht das,
was man eine Freundin nennt. Du hörst nur dir selber zu. Alle anderen sind die scheiß
egal. Immer heißt es nur "Karin, Karin, Karin" und was für tolle Jungs du doch ständig
am Start hast, obwohl du doch angeblich so~ unsterblich in Sasuke verliebt bist. Und
diese Tatsache projizierst du auch auf die anderen Mädels und ziehst diese hinter dir
her wie einen Hund. Ich bereue es zutiefst, deine Freundin zu sein. Schon immer hatte
ich das Gefühl, dass es dein Ziel war uns alle indirekt klein zu machen. Und nun ist die
Zeit gekommen Stopp zu drücken und Halt zu machen. Ich bin die längste Zeit deine
Freundin gewesen und hoffe, dass es mir alle anderen gleich tun werden!"
Ino wurde immer lauter und lauter, bis sie sich schlussendlich ihre Seele aus dem Leib
schrie und somit die Aufmerksamkeit aller Schüler auf sich und Karin zog.
Ihr Hals brannte zwar und tat höllisch weh, doch war dies es ihr wert gewesen.
Ihr Gegenüber starrte sie mit offenem Mund an, was sie als Chance sah, um sich den
Schlüsselbund zu schnappen.
Mit diesem in der Hand, lief sie los in Richtung Küche und hoffte, dass sie noch
rechtzeitig da sein würde, bevor Karins Tat schwerwiegende Folgen für Sakura mit
sich ziehen würde.
Diese lag zitternd auf dem Boden des Gefrierraumes und spürte, wie sich die
verflossenen Tränen, die noch an ihren Wangen hafteten, langsam begannen zu
gefrieren.
Feine Wölkchen bildeten sich immer wieder vor ihrem Mund und verschwanden gleich
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darauf.
Sie wusste nicht mehr, wie lange sie hier schon lag, doch es kamen ihr wie Stunden
vor.
Jegliches Zeitgefühl war verschwunden und sie hatte schon längst aufgehört darauf
zu hoffen, dass jemand sie retten kam.
Jedoch fragte sie sich immer noch, wie Menschen nur so boshaft sein können, um
jemanden den Kältetod auszusetzen.
Ihre Gedanken zerfielen in einzelne Teile und wurden mit der Zeit immer unklarer.
Sie bemühte sich nicht einmal, etwas gegen diesen Zustand zu tun, weil ihre Glieder
einfach zu schwer waren, als das sie etwas hätte anrichten können.
Nicht einmal frieren Tat sie noch großartig.
Was vorher eine unerträgliche Qual für sie gewesen war, spürte sie nicht mehr und es
war, als würde eine schwarze Welle ihren Körper übschwemmen und sie mitreißen.
Eigentlich hatte sie sich nie viele Gedanken darüber gemacht, wie sie sterben wollte,
obwohl sie in den letzten Monaten allen Grund dazu gehabt hätte.
Und wenn, wäre ihre Vorstellumg ohnehin eine andere gewesen.
Ihr Atem ging nur noch langsam und schwach.
Sie hatte aufgegeben.
Wäre sie nicht nach Konoha gekommen, würde sie jetzt nicht dem Tod zum zweiten
Mal ins Auge blicken, das stand fest.
Doch trotz ihrer Angst konnte sie nichts dazu bringen, diese Entscheidung jemals zu
bereuen.
Es war merkwürdig, denn seit sie hier war, hatte sie so viel mehr erlebt, als in ihrem
ganzen bisherigem Leben.
Allerdings wusste sie noch nicht, ob das ganze positiv oder doch eher negativ war.
Immerhin wurde sie von Karin unterdrückt, erpresst, von irgendwelchen Typen
krankenhausreif gerprügelt, ihre Katze wurde getötet und nun das.
Doch sie hatte auch so viel Positives erlebt, wie zum Beispiel die Freundschaft zu der
Clique oder die kleinen Späße mit ihren Freunden und dieses fremde, wunderschöne
Gefühl, welches sie neuerdings verspürte.
Und dieses einzigartige Gefühl wollte sie keinesfalls missen wollen.
Es ließ sie Aufblühen, machte sie glücklich und sorgte dafür, dass sie sich einfach nur
gut fühlte.
Sie musste schwach lächeln, als sie an den Moment dachte, wo sie es zum ersten Mal
wahrgenommen hatte.
Wenn sich sich richtig erinnerte, war es, als Sasuke ihr sein erstes, ehrliches Lächeln ihr
gegenüber geschenkt hatte.
Und schon wieder schlug ihr Herz höher.
Ihre Hand fuhr zu ihrer Brust und hielt die Stelle, an der ihr Herz war.
Sie spürte den heftigen Puls an ihren Fingerspitzen und schmunzelte.
Es war immer wieder das gleiche.
Wenn einem das Leben einen Traum beschert, der jede Erwartung so weit übersteigt
wie dieser, dann ist es sinnlos zu trauern, wenn er zu Ende geht.
Ein ganz schwaches Lächeln überzogen ihre Lippen, als sie sich in die unendlich
sanften Wogen der Dunkelheit fallen ließ.
Eine kribbelnde Taubheit überzog ihren gesamten Körper und das blasse Wölkchen
von ihrem letzten Atemzug verschwand.
Mit guter Laune und einem breiten Grinsen im Gesicht drückte Naruto immer wieder
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auf den Klingelknopf des Hauses Hyuuga und war ganz hibbelig.
Nervös hüpfte er von dem einen Fuß auf den anderen und zuppelte mit der freien
Hand ein bisschen an seinem Shirt.
Doch da wurde ihm auch schon die Tür von einer wunderschönen Frau mit langen
braunen Haaren aufgemacht, die ihn freundlich anlächelte.
"Ja, bitte?"
Er schluckte und scharrte mit seinem Fuß über den Boden, wobei er sie
ununterbrochen ansah.
"Ist Hinata da?", fragte er gerade heraus und versuchte an der Frau vorbei in den Flur
zu linsen.
Diese nickte lediglich, sah über ihre Schulter nach hinten und rief ihre Tochter, die
auch sofort angestürmt kam.
Als sie Naruto entdeckte, begann sie zu lächeln und legte ihren Kopf schief.
"Was machst du hier, Naruto? Heute ist doch keine Nachhilfe, oder irre ich mich da?",
fragte sie leise und blickte mit großen Augen auf den üppigen Blumenstrauß in seiner
Hand, den er ihr direkt unter die Nase hielt.
Er war gespickt mit Rosen, Lilien, Narzissen und verschiedenem Grünzeug und eine
große, weiße Karte ragte in der Mitte aus ihm heraus.
Naruto biss sich auf seine Unterlippe und merkte, wie ihm die Worte fehlten.
Und so streckte er ihn ihr entgegen und grinste dämlich.
"Für dich", meinte er kurz angebunden, gab ihn ihr und drehte sich auf dem Absatz
um, um verschwinden zu können.
Er hoffte nur, dass die Karte Worte genug waren und sie es ihm nicht übel nehmen
würde, dass er jetzt weg gerannt war.
Verwundert sah Hinata ihm hinterher und widmete sich dann dem schönen
Blumenstrauß in ihren Händen.
Sie schloss ihre Augen und atmete den süßen Duft ein, der ihr so gefiel.
Lächelnd ging sie damit in die Küche und füllte eine Blumenvase mit Wasser, ehe sie
ihn in dieser abstellte.
Ihre Schwester kam kichernd angehüpft und hatte anscheinend alles mitbekommen,
da sie prompt die Karte heraus nahm und öffnete.
"Oh, mein Gott. Wie viele Schreibfehler sind da nur?", lachte sie ungläubig und ließ
sich von Hinata die Karte aus der Hand reißen.
Liebe Hinata, sie musste schmunzeln und las sich den Brief in Gedanken weiter durch,
während Hanabi ihr von hinten über die Schulter sah und den kleinen Text ebenfalls
las.
"Sieh mal...", meinte die jüngere von beiden dann irgendwann und deutete mit ihrem
Zeigefinger auf die Karte ,"Ich glaube, dass die überflüssigen Buchstaben ein Wort
ergeben."
Sie setzte sich an den Küchentisch zusammen mit einem Blatt Papier, einem Stift und
der Karte neben sich und schrieb sich alle Buchstaben nebeneinander auf, die dort
nicht hin gehörten.
Als sie das Endergebnis vor sich sah, wurde sie ein klein wenig rot und lächelte, ehe sie
ihrer Schwester den kleinen Zettel gab.
"Ich liebe dich" prangte in Groß- und Kleinbuchstaben auf diesem und war wohl
aussagekräftig genug, sodass Hinata sich an der Anrichte abstützen musste, um nicht
umzufallen.
Sie presste diesen kleinen, unscheinbaren Zettel an ihre Brust und spürte, wie ihr Herz
hämmerte.
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So glücklich, wie sie in diesem Moment war, war sie nur sehr selten in ihrem Leben
gewesen.
Kleine Tränchen standen in ihren Augen und sie wünschte sich dieser Moment der
Gewissheit, dass ihre Gefühle nach so langer Zeit des Wartens endlich erwiedert
wurden, niemals enden würde.
Förmlich spürte sie, wie sie im Inneren aufblühte.
Hanabi legte die Arme um sie und war mit ihr glücklich.
Schließlich wusste sie, wie lange ihre Schwester auf diesen Augenblick gewartet hatte
und wie sehr ihr ihre Schüchternheit doch im Weg gestanden hatte.
Vielleicht würde sie einestages auch so glücklich werden und einen lieben Mann
finden, der immer für sie da war.
Keuchend stürmte Sasuke zusammen mit seinem Bruder und seiner Mutter aus dem
Auto, das sie aus lauter Hektik und Angst aufgeschlossen ließen, und hinein in das
Krankenhaus.
Schweiß stand auf seiner Stirn, als er dem Team von Ärzten dabei zusehen musste,
wie sie seinen Vater auf einer Trage durch zwei große Türen schoben, dessen Räume
dahinter nur für Personal befugt waren.
Seine Mutter musste von Itachi gestützt werden, da sie sich kaum auf den Beinen
halten konnte und ihr ganzer Körper am Zittern war.
Tränen liefen unaufhörlich über ihre Wangen und pure Sorge erfüllte ihr gesamtes
Bewusstsein.
Dabei schleifte ihr Kleid über den Boden und wies an den ein oder anderen Stellen
sogar Risse auf.
Itachi versuchte den Starken zu spielen und hatte seine eiserne, kalte Maske
aufgesetzt, um für seine Familie da sein zu können.
Sasuke lehnte sich an die Wand neben sich und haute seinen Kopf dagegen.
Die strenge Ermahnung seines Bruder ignorierte er und schluckte seine Gefühle
runter.
Doch da zog aufgeregtes Stimmengewirr seine Aufmerksamkeit auf sich und er fühlte
wie sein Herz für winzige Sekundenbruchteile auszusetzen schien.
Anscheinend hatte er doch recht gehabt.
Er sank an der Wand hinunter auf seine Knie und konnte seine Augen nicht von der
anderen Trage nehmen, die gerade ins Krankenhaus hinein geschoben wurde.
Das rosane Haar, welches sich wie ein Fächer unter ihr ausgebreitet hatte, war ihm
sofort ins Auge gestochen.
Doch die fast duchsichtige, steife Hand, die an der Seite hinunter hing und die blau
angelaufenen Lippen, welche sonst immer solch einen schönen Rotton hatten und die
er vor wenigen Stunden noch mit den seinen berührt hatte, zerstörten das Bild.
Etwas in ihm war zerbrochen und in tausende Teile zersplittert.
Seine Augen begegneten den braunen von Tsunade, die mindestens genauso
mitgenommen wie er selber aussah.
Er blickte zu seinem Bruder, der mit seiner Haltung so viel erwachsener wirkte, als er
es sollte und pure Entschlossenheit ausdrückte.
"Vorbei ist es mit dem Schweigen."
| Es ist gefährlich zu lange zu schweigen.
Die Zunge verwelkt und ist irgendwann nicht mehr zu gebrauchen.|
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