Abschlussausstellung Malerei und Bildhauerei 2013

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Abschlussausstellung Malerei und Bildhauerei 2013
SOMNAMBUL
Abschlussausstellung Malerei und Bildhauerei 2013
SOMNAMBUL
Katalog zur Abschlussausstellung
Malerei und Bildhauerei 2013
ALANUS HOCHSCHULE FÜR KUNST
UND GESELLSCHAFT
Grußwort
Was mögen sich die Künstler bei dem
Titel „Somnambul“ – Schlafwandel –
gedacht haben? Ich bin gespannt darauf.
Wir werden es sehen.
Vielleicht ist es die innere Eingebung, die
einen handeln – oder wandeln – lässt,
ohne die existenziellen Gefahren zu
erkennen. Vielleicht ist es eine richtige
Beschreibung für den Entschluss, Künstler zu werden, als Künstler zu leben oder
eben in der Kunst zu wandeln.
Die im Macke-Viertel stattfindende
Ausstellung könnte auch einen Bezug
zu August Macke und seinen KünstlerKollegen haben, die sich an den Farben
berauschten und der neuen Art sich
auszudrücken – nach einer Zeit der
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realistischen, schwülstigen und schweren
Kunst des ausgehenden neunzehnten
und beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts. Die Zeiten des Wilhelminismus mit
seinem Hurra!-Patriotismus und dem
zeitlich anschließenden Ersten Weltkrieg
konnte man als Künstler möglicherweise
nur ertragen, wenn man „somnambul“
die Lebensrealitäten verdrängte.
Ob heutige Künstler die Wirklichkeit auch
verdrängen müssen, will ich als Politiker
nicht beurteilen. Ich wünsche mir aber,
dass die künstlerische Freundschaft
und der gemeinsame künstlerische
Schaffensdrang genauso wie bei den
„Rheinischen Expressionisten“ vorhanden
sind. Es wäre eine weitere wunderbare
kulturelle Erfahrung für uns alle. Es
freut mich, dass die Künstler der Alanus
Hochschule ihre Kunst im Macke-Viertel
zeigen. Dies ist nicht nur eine Verneigung
vor den großen Expressionisten, sondern
auch eine wunderbare Ergänzung der
vielfältigen künstlerischen Arbeiten in
diesem Stadtviertel. Es ist DAS kreative
Viertel von Bonn mit seinen zahlreichen
Ateliers und Ausstellungsmöglichkeiten.
Ich hoffe nicht, dass die so genannte
Gentrifizierung in diesem unserem
Stadtteil dazu beiträgt, dass eben diese
Künstler den Stadtteil wieder verlassen
müssen. Schließlich sind es jene Künstler,
die dem Stadtteil sein Leben geben und
es – auch in „wachem Zustand“! – zu
einem Erlebnis machen.
Bernhard „Felix“ von Grünberg, MdL
Somnambul
Auf die Bettdecke gelegt, räkelt sich
ein nackter feuchter Wortleib wie eine
farblose Made unter einer aufgehobenen
Steinplatte vom Licht überrascht, windet
sich durch weiche, sich im geschlossenen
Mundraum umschlingende, stimmhafte
Konsonanten. Der Anflug eines vokalischen Aufwachens in der Wortmitte
kriecht am Ende in dunkle Klangtiefen
zurück, um sich in der feuchten Schwüle
des Halbwachen einzurollen.
Kurzgeschlossenes Latein wie verstümmelt. Der Ambulanz sind die Beine
genommen, dem Schlaf die Unschuld.
Das Wort befleckt den Bettbezug,
stellt die Ordnung des feingestickten
Ornaments in Frage, verstört das Bild.
Die klangliche Uneindeutigkeit, die ein
konturiertes Wortbild vermeidet, ist der
Bedeutung des Begriffes geschuldet:
schlafwandelnd, mondsüchtig.
Schlafwandel ist ein bewusstseinsferner,
ungesunder Zustand. Ihn als Quelle des
eigenen Schaffens zu benennen und dies
noch als kollektives Bekenntnis einer
gemeinsamen Ausstellung, scheint nicht
opportun zu sein.
Wort und Wort zum Bild wird, wo von
unten Rumorendes sich an fein Gezeichnetem, klar Gesetztem, sicher Geführtem
bricht und im Werk seine Transformation
erfährt.
Prof. Jochen Breme
Professor für Bildhauerei
Alanus Hochschule
Aber gerade dieses unvermittelte SichBekennen zur Mondsüchtigkeit und das
Definieren des Bettzeugs, des Lakens,
der Leinwand als Membran, auf der das
Unwägbare, das im schattig-feuchten
Zwischenbereich Gefundene sich abbildet, rückt die Kunst genau an den Ort,
der ihr entspricht: Dorthin, wo Bild zum
Somnambul
sprichwörtlich, des schlafwandlers sicherheit.
allenfalls in träumen, einem zarten erwachen nah,
vergleicht sich leben und bild.
ist hier auch ort des unverwechselbaren?
Tacet im Tiefschlaf
Prof. Ulrika Eller-Rüter
Professorin für Kunst im gesellschaftlichen Kontext
Alanus Hochschule
Prof. Uwe Battenberg
Professor für Malerei, Grafik und Fotografie
Alanus Hochschule
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Im Wandelgang der Kunst
Die im Schlaf spazieren gehen, sind
zwielichtige Gestalten. Als Wanderer zwischen den Welten gehören sie weder dem
Schlummer der Nacht noch der Wachheit
des Tages. Wem sie begegnen, sind sie
fremd, unheimlich selbst dem Nächsten.
Durch vertraute Gänge schreiten sie und
sind doch nicht zuhause. Ja, nicht einmal
sich selbst gehören sie. Sie, die Wege
gehen, ohne zu wissen wohin und warum.
Und wandeln weiter durch die Nacht...
Auch die Worte, mit denen wir versuchen,
dieses seltsame, seltene Phänomen zu
beschreiben, lassen sich nicht eindeutig
einordnen. Im Lateinischen kann somnium sowohl Schlaf als auch Traum heißen,
ambulare schlingert zwischen gehen und
sich gehen lassen umher – und ist doch
keines von beiden. Dennoch ist es keine
Kunst, zu verstehen, worum es dabei
geht: um Kunst.
Wer künstlerisch tätig ist, kennt diesen
Zustand, der gerade eines nicht ist,
nämlich ein Zustand: etwas, das steht,
stagniert und nicht geht. Im Gegenteil:
Es geht! Es läuft wie von selbst. Wer in
einen Schaffensprozess gerät, vergisst
sich selbst, überlässt sich dem Geschehen und gibt doch nichts aus der Hand.
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Ein Schritt führt zum andern. Jeder
Strich, jeder Schlag ergibt den nächsten,
sitzt. Notwendig – und doch frei, wie es
freier nicht sein könnte. Pläne kommen,
Pläne gehen. Es fügt sich.
Kunst ist keine stationäre Behandlung widerspenstigen Materials. Kunst
geschieht ambulant: dadurch, dass man
mitgeht und mitvollzieht, weil der Meisel,
der Pinsel zum Partner wird. Das ist
weder aktiv noch passiv, sondern etwas
dazwischen, das uns nicht nur sprachlich
ständig entgleitet.
Was im taghellen Sonnenlicht der aufgeklärten Vernunft oft überblendet wird,
leuchtet sanft im Mondlicht der Lyrik auf:
„Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort.
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.“
„Wünschelrute“, so hat Joseph von
Eichendorff dieses Gedicht genannt.
Wünschelruten brauchen Träger, die mit
ihnen spazierengehen. Sonst geschieht
nichts. Aber sie sind nicht dazu da, sich
nach dem Willen derer zu richten, die sie
halten. Ist das die Art und Weise, wie ein
Künstler sein Werkzeug, sein Instrument
begreift? Vielleicht. Dann jedenfalls,
wenn es gelingt, selbstvergessen im Tun
aufzugehen. Wenn alles in Fluss kommt
und wandelt, sich wandelt, verwandelt
und die Welt zu singen beginnt – um
doch bald schon wieder zu verstummen.
Denn solche Erfahrungen sind dem
Augenblick vorbehalten.
Wer das verkennt und dieses Erlebnis
halt- und abrufbar machen will, wer sich
der traumwandlerischen Sicherheit, die
dabei entsteht, versichern will, gleicht
dem, der den Schlaf herbeizuzwingen
versucht. So wird es nicht gehen. Ebenso
wenig lässt sich das Ganze im Vorübergehen erledigen. Es gelingt wohl nur
dann, wenn man damit leben kann, dass
es letztlich nicht an einem selber liegt.
Wenn man dazu bereit ist, sich beschenken zu lassen – und warten kann, bis es
glückt.
Solltest Du, lieber Leser, das Glück haben, einem Somnambulanten zu begegnen, dann halte inne und lass ihn gehen.
Das Erwachen kommt noch früh genug.
Prof. Dr. Thomas Schmaus
Juniorprofessor für philosophische
­Anthropologie, Alanus Hochschule
Traumverloren dem Unbekannten entgegengehen
Träumend oder traumverloren wandeln –
sich einem unbewußt gesteuerten Bewegungsimpuls überlassen – das gehört
zu den eher unheimlichen Vorstellungen
menschlicher Fortbewegung. Im Zusammenhang mit schöpferischem Tun ist es
gleichwohl eine Facette, die wir zweifelsohne dem Künstlertum zuordnen. Der
Zustand traumwandlerischer Tätigkeit
ersetzt keineswegs den mühevollen
Erwerb künstlerischen Handwerks, das
Einüben vielfältiger Techniken, die Wiederholung bis zur Perfektion! Es bezeichnet allerdings ein wesentliches Element
im künstlerischen Arbeiten, ohne das kein
Meisterwerk zustandekommt.
Wir setzen es gleichwohl nicht auf den
Lehrplan der Ausbildung – weder Fleiß
noch Ehrgeiz können sich seiner bedienen
lernen, es entzieht sich unserer direkten
Willens-Verfügung. Es besitzt eine eigene,
autonome Dynamik. Der künstlerisch
Schaffende, der den Zustand unbewußten, sicheren Agierens anstrebt, weiß,
dass dies nicht mit Fleiß und Furor „in
die Hand zu nehmen ist“ wie alltägliche
Tätigkeiten, wie auch handwerkliches Arbeiten. Nicht die Intensität von Aktion ist
hier vonnöten, vielmehr die Einsicht, dass
ein Zustand sich ereignen möge. Etwas
zulassen unterscheidet sich gewaltig von
aktivem „Schaffen“: ich muß erst alles
gedankliche Wollen, allen Ehrgeiz des
Herstellens loslassen und lernen, mich
einer inneren Regie zu überantworten.
Erst das „sich-Ausliefern“, was auch
bedeutet, Zustände von Hilflosigkeit,
Stottern und Versagen zuzulassen, führt
auf den Weg. Möglichkeiten von Scheitern
bewußt einräumen, fällt uns nicht leicht.
Allerdings wird die Passage durch dieses
Nadelöhr, dieses „Sich im Dunkeln einem
unsichtbaren Stern überlassen“, wie
Picasso es formulierte, stets belohnt. Den
ersten Gehversuchen eines Kleinkindes
vergleichbar, müssen wir lernen, ohne
Unterstützung oder Hilfe den eigenen
Kräften zu vertrauen. Der Ausdruck, den
das Innere „anbietet“, können wir dann in
bewußtem Zustand wiederum weiter bearbeiten – die Früchte einer „somnambulen Wanderung“ sind oft Ausgangspunkt
von Variation, Verfertigung einer Serie
o.ä. Erst das Zusammenspiel von Wollen
und Können, sowie der Mut zum „Traumwandeln“ macht also künstlerisches
Arbeiten aus. Einige Zitate von Künstlern
mögen meine Sicht unterstützen:
„Der Künstler originaler Art sieht eigentlich nicht. Da er als Vorderster mit jedem
Werk ins Unbekannte stößt, kann er nicht
voraussagen, auf was er stoßen wird...
Selbst wenn der Künstler, bewegt von
einem unfaßbaren Urwillen, in hohem
Bewußtsein seiner Handlung, seine Sache
sagt, meißelt oder malt, läßt er sich
überraschen von dem, was unter seinen
Händen entsteht.“
Willi Baumeister 1943
„Bilder halten keine Augenblicke fest, sie
kommentieren auch nicht die Abwesenheit dessen, was abgebildet ist, sondern
sie zeigen die Anwesenheit dessen,
was empfunden wurde und zwar als
Anwesenheit des Bewußtseins, das die
Ursachen und Prinzipien betrifft... Bilder
sind Projektionen der Empfindung, sie
versinnbildlichen unsere Vorstellungen
und Gefühle, geben uns eine Idee der
geschauten und gedachten Welt.“
Partenheimer spricht davon, „das Reich
universeller Traumpfade zu kartografieren, Zwitter aus Gegenständlichkeit und
Abstraktion zu arbeiten, aus Außen- und
Innenschau, den Zeitraum zwischen
Ein- und Ausatmen festzuhalten, stofflich
nicht greifbare Grenzbereiche, den
unendlichen Dialog von Innen und Außen
in immer neuen Verdichtungen“.
Jürgen Partenheimer 2004
„Nackt geht man ins Atelier und kommt
mit blauen Flecken wieder heraus. Was
können einem schon – in Anbetracht der
Abgeschiedenheit dieses Mediums – die
Erinnerungen an Sex, Geografie, Natur,
an Menschen, an die Politik oder an das
augenblickliche Erleben dieser Dinge
helfen? Nein, die Sache ist zwischen Dir
und dem Medium auszufechten, diesem
leeren Rechteck, das einen Mallarmé so
lähmte und von dem Kandinsky mit Recht
gesagt hat, dass es leer schöner ist als
die meisten fertigen Bilder.“
Robert Motherwell 1983
Weiß noch jemand
wo oben und unten ist?
Weiß noch jemand
was hell und was dunkel ist?
Immer seltener werden die Träumer.
Immer seltener wird es Tag und Nacht.
Liebkost den Veilchenboden
unter den Wolkenbaldachinen.
Folgt den inneren Sternen,
den Kernen der heiligen Nächte
und ihren lautlosen
Traumliedern.
Hans Arp
Prof. Dr. Gabriele Oberreuter
Professorin für Kunstgeschichte
Alanus Hochschule
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Werke
SARAH ADVENA
Was wäre Jesus ohne Judas
2013, 240 x 200 x 120 cm, Cortenstahl/Keramik
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SOPHIA BÜTHE
Oben:
Porträt M.C., E.P., N.K., C.K.
2013, 36 x 40 cm, Acryl-Tempera auf Leinwand
Unten:
Zwillinge
2013, 180 x 120 cm, Öl auf Leinwand
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LOIC DEVAUX
Familienraum
2013, unterschiedliche Maße, Larvikit
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ANNA LYNN DOBSLAW
Traumgut
2013, Rauminstallation, verschiedene Materialien mit Textil
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MARIE-CHRISTIN HALLIER
Linke Seite:
Skizzen zu: Kosmos – Raum & Zeit
2013, Rauminstallation, Wandfarbe, Acryl
Rechte Seite:
Gedankliche Skizzen, Gefühlsmodi
2013, unterschiedliche Maße, mixed media
losgelöst
2013, 10 x 10 cm, 15 x 15 cm, Tusche, Tinte, Ölkreide
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SARAH HEYDEN
Linke Seite
... dieses ist auch das
2013, 30 x 30 cm (gerahmt), Graphit auf Papier
Rechte Seite:
Spiegelblick
2013, 80 x 80 cm und 70 x 70 cm, Acryl auf Leinwand
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MIHYUN JEON
Linke Seite rechts und rechte Seite:
Mit ganzer Seele
2013, 50 x 50 cm (in ungeöffnetem Zustand 25 x 25 cm), Sumi-e-Papier, Linoldruck, Falztechnik
Linke Seite, linke Spalte:
Blau
2013, unterschiedliche Maße, Kugelschreiber auf Papier
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ANNA KNODT
Annalyse bis dato
2013, 80 x 110 cm, Acryl auf Leinwand
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FRANZISKA MÄTZOLD
HEIMlich
2013, 160 x 90 cm, Acyrl auf Leinwand
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ANNE MURRINS
O.T.
2013, 120 x 50 cm und 120 x 65 cm, Holz, Blei
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29
MARIA OSTRITZ
Linke Seite:
La Mer
2013, 20 x 15 cm, Acryl auf Leinwand
Rechte Seite:
Trauben
2012, 40 x 60 cm, Öl auf Leinwand
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LENA RETT
Linke Seite:
In den Bergen
2012, 80 x 100 cm, Acryl auf Leinwand
Rechte Seite:
Toskana
2013, 100 x 80 cm, Acryl auf Leinwand
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JULIA QUENTEL
ici
2013, Installation, Erde und Körper
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NIKLAS MIRO STIEB
Graffitrees
2013, unterschiedliche Maße, Farbschichten, Lackfarbe
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CHARLOTTE VOELSKOW
Ω
2013, Zeichnung, Video, Objekte
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Vitae
SARAH ADVENA
1965 1985 – 1988 1989 – 2005 1994 – 1995 seit 2006 2009 – 2013
in Köln geboren
Ausbildung zur Modistin
Angestellte der Stadt Köln
berufsbegleitende Ausbildung zur Heilpraktikerin
freischaffend künstlerisch tätig
Studium der Bildenden Kunst, Bildhauerei, Alanus Hochschule
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
2006 2007 seit 2008 2008 2009 2010 2011 2012 2013 • Kunstverein Schaufenster, Erftstadt
• „Meine Königin“, Galerie KUBA, Nettersheim
• Mitkuratorin in der Galerie KUBA, Nettersheim
• Galerie Dorsel, Heimbach
• Kunstpreis der Stadt Blankenheim, Museum Blankenheim
• Alte Schreinerei, Hillesheim
• Alte Feuerwache, Köln
• Galerie Tiberius, Neu-Isenburg
• Kunsttage der Abtei Brauweiler
• Blaue Galerie Dogan, Schönecken
• Kunstraum, Steinfeld
• Mitorganisatorin des Kunstprojektes „Meine Matronen“, Wanderausstellung
• Hürten-Museum, Bad Münstereifel
• Konschthaus beim Engel, Stadt Luxemburg
• Orangerie Brühl
Ich erarbeite überwiegend Plastiken und Skulpturen in klassischen Materialien. Oft ist es das Thema Figur und Raum, welches
­unterschiedlich aufgegriffen wird. Ein Objekt besteht häufig aus zwei Arbeiten bzw. Hälften für ein Gegenüber oder Gegenspieler.
Auch der Umraum bzw. Zwischenraum kann zum Gegenüber werden. Ein Bewegen in zwei Welten mit der Absicht, sie zu verbinden
und zur Ruhe zu kommen.
Meine Arbeit ist bestimmt von Gegensätzen. Es wird oft vergessen, dass ein Extrem das andere bedingt. Sie bilden eine Einheit
und bedürfen des jeweils anderen.
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SOPHIA BÜTHE
1988
2008
2009 – 2013
in Mönchengladbach geboren
Vorbereitungsjahr bei der Künstlerin
Renate Wiesemann-Fuchs, Nettetal
Studium der Bildenden Kunst, Malerei, Alanus Hochschule
bei Prof. Andreas Reichel und Prof. Uwe Battenberg
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
2012
2013
• Karin-Halft-Stipendium
• „Künstler ohne Grenzen“, Kunstprojekt in Palästina
Gruppenausstellung, Abu Jihad Museum for the Prisoners Affairs, Abu Dis, Palästina
• „Schweigende Gesellschaft“, Einzelausstellung, Kurfürstliches Gärtnerhaus, Bonn
• dreimonatiger künstlerischer Arbeitsaufenthalt in Cuenca, Ecuador
• „Tres solos de Butoh“, Performance mit Marinés Cardoso und Emiliano Pino, Cuenca, Ecuador
In meinem Studium entwickelte ich meine Position in der Porträtmalerei. Mein Interesse galt schon vorher dem Menschen.
Die Konzentration auf das Genre der Porträtmalerei eröffnete mir die Möglichkeit, in der Malerei nach Antworten zu suchen auf
die Frage, was den Menschen wesentlich bestimmt. Der offene Prozess ist meine bevorzugte Arbeitshaltung, wodurch ich meine
Aufmerksamkeit insbesondere auf mich selbst richtete. Im Tanz Butoh fand ich eine weitere Ausdrucksmöglichkeit, die meiner
­künstlerischen Einstellung entspricht.
In meiner Abschlussarbeit versuche ich nun zum ersten Mal die Disziplinen Malerei und Performance in ihrer Entstehung
miteinander zu verbinden. Jedoch beabsichtige ich hierbei kein Gesamtkunstwerk, sondern möchte mein persönliches Thema
­gleichzeitig in zwei Werken konzentrieren. Das Kernthema ist dabei die Beziehung von Zwillingskörpern.
KONTAKT
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LOIC DEVAUX
1983 2009 – 2013 in Lannemezan/Frankreich geboren
Studium der Bildenden Kunst, Bildhauerei, Alanus Hochschule
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
2008
2010
2011
2012
2013
• „Holzausstellung“, centro cultural de Adeje, Teneriffa
• „Steinskulpturen“, Stichting Beeldhouwerij Thorvald, Bredevoort, Niederlande
• „Steinskulpturen“, Alanus Hochschule, Alfter
• „Galeriebart Ausstellung“, Bonn
• „Steinskulpturen“, Stichting Beeldhouwerij Thorvald, Bredevoort, Niederlande
• „Rheinweg“, Basaltsymposium, Unkel
• „Steinausstellung“, Hochschule Niederrhein, Mönchengladbach
• „Knust“, Tapetenfabrik Bonn-Beuel
• „Steinskulpturen“, Galeri AG Stange, Stange, Norwegen
• „Steinskulpturen“, La villa gallo romaine Montmaurin, Frankreich
• „Steinskulpturen“, Stichting Beeldhouwerij Thorvald, Bredevoort, Niederlande
• „Stein- und Bronzeausstellung“, Stichting Beeldhouwerij Thorvald, Bredevoort, Niederlande
Ich bin in einem kleinen Dorf im Südwesten Frankreichs geboren und aufgewachsen. Schon immer habe ich davon geträumt,
die ganze Welt zu bereisen. Als ich genug Geld gespart hatte, bin ich für eine Rundreise nach Afrika aufgebrochen. Dort habe
ich zum ersten Mal mit Holz gearbeitet und u.a. in Djembe Trommeln gebaut und Aschenbecher angefertigt.
Was die Bildhauerei betrifft, waren meine Erfahrungen in Afrika sicherlich am Bedeutendsten für meine spätere Entscheidung
das Bildhauerei-Studium an der Alanus Hochschule zu beginnen.
In Afrika habe ich für die Holzbearbeitung besondere Werkzeuge benutzt, die mir noch heute gute Dienste leisten. Auch das Reisen
ist eine Leidenschaft von mir geblieben.
In Teneriffa habe ich eine Zeit lang mit behinderten Menschen in einer heilpädagogischen Einrichtung gearbeitet. Diese Erfahrung
half mir, mich selbst besser kennenzulernen und trug zu meiner künstlerischen Entwicklung, insbesondere im Bezug auf das
Arbeiten mit Holz, bei. Im Laufe meines Studiums habe ich mich neben der Arbeit mit Holz auch mit dem Medium Stein aus­
einandergesetzt.
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ANNA LYNN DOBSLAW
1988 2009 – 2013
in Bielefeld geboren
Studium der Bildenden Kunst, Bildhauerei, Alanus Hochschule
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
2010 2011 2012 2013
• Steinsymposium, Olsby, Norwegen
• „Vogelgesang“, Landart-Projekt, NS-Ordensburg Vogelsang
• „Knust“,Tapetenfabrik Bonn-Beuel
• „Körperspuren“, Einzelausstellung, Freie Waldorfschule Gütersloh
• „Thermische Felder“, Landart-Projekt bei Thessaloniki, Griechenland
Bei meiner künstlerischen Arbeit beschäftigt mich das Leben an sich, mit all den Gegensätzen und Fragen die es mit sich bringt.
Wodurch wird ein Körper oder eine Form beschrieben? Wo hört sie auf und wo fängt der Umraum an? Was macht eine Präsenz aus,
das Sichtbare und Greifbare oder das Andere, das Unsichtbare? Bei meinen Arbeiten gibt es immer den Aspekt der Körperlichkeit, die
nie ganz vollendet oder ausformuliert ist. So bleibt eine Offenheit bestehen, die eine pausenlose Neuschöpfung erlaubt und vielleicht
schon auf den nächsten Moment hinweist.
KONTAKT
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MARIE-CHRISTIN HALLIER
1987 2008
2009 – 2013
2012
in Bergisch Gladbach geboren
Studienvorbereitung/Mappenkurs am Alanus Werkhaus
Studium der Bildenden Kunst, Malerei, Alanus Hochschule
Weiterbildung in Psychiatrie und Psychotherapie für Heilpraktikerin
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
2009
2011
2012
2013
• Ausstellung zur Wiederaufführung der Oper „La Bohéme“ im Rahmen der Bonner Theaternacht, Bonn
• „Multicolour“, Kunstprojekt im sozialen Brennpunkt, McGregor, Robben Island, Südafrika
• „Rheinromantik heute“, Kunstforum Palastweiher, Königswinter
• „unter STROM“, interdisziplinäres Projekt im öffentlichen Raum, Bonn
• „Beziehungen“, Kunstakademie der Schönen Künste, Krakau, Polen
• „Düren student art – Erde und Kosmos“, Schloss Burgau, Düren
• „Kunst im Brennpunkt – Eine palästinensisch-deutsche Kunststudenten- und
Künstlerbegegnung“, Frauenmuseum Bonn
Im ersten Jahr meines Grundstudiums wurde ich an Themenstellungen wie „Malen nach Musik“ herangeführt – hieraus entstanden
meine blauen Klangbilder. Danach machte ich einen Umweg über die figürliche Malerei, den Fotorealismus, und stellte dabei fest,
dass meine Vorliebe für die abstrakte Malerei mit den unterschiedlichen Techniken überwog. Dennoch ließ mich die Faszination des
Fotorealismus nicht los und – inspiriert durch den Fotografen Bernhard Edmaier – hatte ich schließlich für mich einen Kompromiss
zwischen Abstraktion und Realismus gefunden. Ich änderte meinen Blickwinkel und wählte zwei Perspektiven: Der Blick von der Erde
in den Kosmos – der Blick aus dem Kosmos auf die Erde.
Bei meiner Werkreihe „Kosmos“ für den Bachelor-Abschluss verstärke ich die Tiefe der Bilder durch verfeinerte Techniken. Erstmals
kombiniere ich Gouache und Acryl; die Grundierungen erfolgen in unterschiedlichen Farben – im Schwerpunkt komplementär. Darüber hinaus versiegle ich meine Arbeiten mit Firnis, um auch hierdurch eine noch größere Tiefenwirkung zu erlangen.
Als zweite künstlerische Disziplin arbeite ich an dem Thema „Wahrnehmungen-Momente“. Die Idee ist, skizzenartig und analog zu
einem „Coffee to go“ sowohl Momente als auch Gefühle und Seelenleben aus dem täglichen Leben künstlerisch festzuhalten.
KONTAKT
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www.mariechristinhallier.wordpress.com
01573 . 5 75 12 87
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SARAH HEYDEN
1987 in Marburg geboren
2006Auslandsaufenthalt
2007Studienvorbereitung/Mappenkurs am Alanus Werkhaus
2008 – 2013Studium der Bildenden Kunst, Malerei, Alanus Hochschule
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
2009
2010
2011
• „Appassionato“, internationales Symposium, Cima Norma, Bleniotal, Schweiz
• „In Abrahams Haus“, Kunstprojekt im sozialen Brennpunkt, Palästina
• „Appassionato II“, internationales Symposium, Cima Norma, Bleniotal, Schweiz
• „unter STROM“, interdisziplinäres Projekt im öffentlichen Raum, Bonn
• „Open Spaces“, Kunstprojekt im sozialen Brennpunkt, Palästina
Während einer Studienreise ins Tessin entstanden Fotos von Spiegelungen im Wasser. Sie inspirierten mich, „Spiegelungen“ zu
meinem Hauptthema zu wählen.
In einer Spiegelung ist alles. Man kann sich und die Welt neu wahrnehmen, unvoreingenommen, direkter. Ein neues Kennenlernen,
eine neue Sichtweise. Spiegelung ist auch Kommunikation; jedes Gegenüber reagiert auf das, was wir tun oder nicht tun.
In meiner künstlerischen Arbeit konzentriere ich mich auf Spiegelungen im Wasser, Glas und menschlichen Auge. Sie besitzen eine
Klarheit: Man kann an einigen Stellen bis auf den Grund sehen, an anderen sieht man die brillante Oberfläche.
Ich mache Fotos von jedweder Spiegelung, zeichne vor Ort, suche Veränderungen durch verschiedene Blickwinkel und Lichteinfälle.
Ich male teils gegenständlich, teils abstrakt. Ich versuche, die Materialität der Motive zu erforschen, herauszufinden, wie Ausdruck
und Wirkung nicht nur Abbild, sondern auch die Materialität der Motive und eine Tiefgründigkeit zeigen, die zum Verweilen und
­Nachdenken verführen.
KONTAKT
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MIHYUN JEON
1985 2003 – 2004 2008 – 2013
in Seoul/Südkorea geboren
Studium Metal Design, Hanyang University, Südkorea
Studium der Bildenden Kunst, Malerei, Alanus Hochschule
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
2011
2012
2013
• „Appassionato II“, internationales Symposium, Cima Norma, Bleniotal, Schweiz
• „Turmbau zu Babel – Die Sprachverwirrung“, Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln
• „Malerbücher“, Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln
Alle meine künstlerischen Tätigkeiten stammen aus meinem Inneren. Meine künstlerische Arbeit kommt aus meiner Lebensgeschichte, die mein Leben reflektiert und spiegelt und wiederum ein Teil meines Lebens wird. Ich konzentriere mich immer auf die Beziehung
zwischen mir und der Geschichte meines Lebens und erforsche sie. Ich möchte, dass meine Geschichte in die Außenwelt gelangt
und ich mit der Welt kommunizieren kann.
Ich bin auf der Suche nach dem Fokus, welchen ich in meinem Leben setze, und nach der Beziehung, die zwischen mir und meiner
Lebens­geschichte herrscht. In meinem Werk werde ich die Zusammenhänge dieser verschiedenen Beziehungen herausarbeiten.
KONTAKT
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ANNA KNODT
1988
2008
2009 – 2013
in Trier geboren
Work and Travel in Australien und Asien
Studium Lehramt Kunst, Malerei, Alanus Hochschule
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
2009
2011
2012
• Ausstellung zur Wiederaufführung der Oper „La Bohéme“ im Rahmen der Bonner Theaternacht, Bonn
• „Multicolour“, Kunstprojekt im sozialen Brennpunkt, McGregor, Robben Island, Südafrika
• „Rheinromantik heute“, Kunstforum Palastweiher, Königswinter
• „Märchenhaft reich“, Stipendiatin des MLP-Kunstpreises, Ausstellung, Bonn
• Gestaltung der Beethoven-Statue im Rahmen des Bonner Beethovenfestes
• „Düren student art – Erde und Kosmos“, Schloss Burgau, Düren
• „Bis in die Poren“, Emsdettener Kunstverein, Emsdetten
Mein künstlerischer Schwerpunkt liegt auf der realistisch-figürlichen Malerei in Acryl. Inhaltlich beschäftige ich mich mit der Darstellung des Menschen. Besonders intensiv habe ich mich in den letzten Jahren meines Studiums mit dem Selbst- und Spiegelbild
sowie der Maske auseinandergesetzt (ME, MYSELF and I, 2012). Interessiert hat mich die surrealistische Wirkung eines „falschen“
Spiegelbildes des (Selbst-)Porträts (MYSELF AND I, 2012).
Mein Favorit ist die Harlekinmaske aus der Commedia dell’arte. Allerdings zeigen meine Masken keine tierhaften oder teuflischen
Fratzen, sondern legen sich wie eine weiße, zweite Haut, ähnlich einer Peeling-Gesichtsmaske, über mein Gesicht. Nur die roten
Lippen und die dünnen roten Linien, die senkrecht wie Narben über meine Augen laufen, machen deutlich, dass es sich um eine
„Theater-Maske“ und nicht um ein Beauty-Produkt handelt.
Der Titel meines Bildes für die Abschlussaustellung ist „ANNALYSE bis dato“. Dabei handelt es sich um das Konglomerat sowie
das vorläufige „Endprodukt“, das „bis dato“ ein Filtrat aller bisherigen Beschäftigung mit dem Thema Selbstbildnis, Maske und
Spiegelbild zum Ausdruck bringt.
KONTAKT
[email protected]
www.klasse-orosz.de/portfolio/anna-knodt
0162 . 2 65 37 90
50
FRANZISKA MÄTZOLD
1991 2007 – 2009
2009 – 2013
in Ostercappeln geboren
Ausbildung zur Gestaltungstechnischen Assistentin,
Berufsschulzentrum am Westerberg, Osnabrück
Studium Lehramt Kunst, Malerei, Alanus Hochschule
bei Prof. Andreas Orosz
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
2009
2011
2012
• Ausstellung zur Wiederaufführung der Oper „La Bohéme“ im Rahmen der Bonner Theaternacht, Bonn
• „Multicolour“, Kunstprojekt im sozialen Brennpunkt, McGregor, Robben Island, Südafrika
• „Rheinromantik heute“, Kunstforum Palastweiher, Königswinter
• „Düren student art – Erde und Kosmos“, Schloss Burgau, Düren
• „Bis in die Poren“, Emsdettener Kunstverein, Emsdetten
Ich orientiere mich an der realistischen Malerei. Mich interessieren irrelevant wirkende Szenarien und Alltagsgegenstände aus
scheinbar längst vergangenen Zeiten, die uns mit ihrer ganz eigenen Schönheit gar nicht mehr ins Bewusstsein dringen.
In meiner Malerei reizen mich der Verfall und die Vergänglichkeit der Dinge, ihre ganz persönliche Patina und Farbigkeit. Parallel
entsteht der wichtige Aspekt der Zeit. Meine Werke spielen mit der Frage nach Vergangenheit, Aktualität und Zeitlosigkeit; durch
die Wahl der Perspektive und der Lichtverhältnisse unterstütze ich das.
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www.franziska-maetzold.jimdo.com
www.klasse-orosz.de/portfolio/franziska-maetzold
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ANNE MURRINS
1981
2003 – 2006
2009 – 2013
in Scoul/Schweiz geboren
Studium der Bildenden Kunst, Bildhauerei, Alanus Hochschule
Studium Lehramt Kunst, Bildhauerei, Alanus Hochschule
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
2011
2012
• HardtbergKulturNacht, Bonn
• „3/4“, Tapetenfabrik Bonn-Beuel
„Die ungeheure Welt, die ich im Kopf habe. Aber wie mich befreien und sie befreien, ohne zu zerreißen. Und tausendmal lieber
­zerreißen, als in mir sie zurückhalten oder begraben.“ Franz Kafka
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MARIA OSTRITZ
1989 2009 – 2013
in Berlin geboren
Studium der Bildenden Kunst, Malerei, Alanus Hochschule
bei Prof. Andreas Orosz
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
2009
2012 • Ausstellung zur Wiederaufführung der Oper „La Bohéme“ im Rahmen der Bonner Theaternacht, Bonn
• „VON DORT NACH HIER III“, Kunstraum Bad Honnef
• „Märchenhaft reich“, MLP, Bonn
• „Turmbau zu Babel – Die Sprachverwirrung“, Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln
• „Bis in die Poren“, Emsdettener Kunstverein, Emsdetten
In meinem künstlerischen Werk setze ich mich mit Stillleben auseinander. Die Werke sind streng und schlicht komponiert: Auf einem
Tisch befindet sich eine Frucht (Weintraube) oder eine Blume (Tulpe), die sich an einem Tapetenhintergrund anlehnen. Tulpen oder
Weintrauben sind uns vertraute, alltägliche und stets verfügbare Konsumprodukte. Ein Kuriosum, denn die Tulpe ist zum Beispiel gar
keine einheimische Pflanze. Sie wurde im 16. Jahrhundert aus dem Osmanischem Reich eingeführt. Bald wurde sie zum Liebhaberobjekt mit ungeheurem Wert, auf den spekuliert wurde, was im Jahr 1637 sogar zum Zusammenbruch der Börse führte. Das Symbol der
Weintraube ist in unserem Kulturgedächtnis tief verwurzelt und wird oft metaphorisch in der Bibel aufgegriffen. Sie steht zum einen
für Fruchtbarkeit und Genuss, aber auch für die Passion Christi.
Der Hintergrund der Bilder zeigt ein Muster. Hinter den Weintrauben sieht man verschwommen eine englische William-Morris-Tapete
und die Tulpe lehnt sich an die japanische Hokusai-Welle. Diese Muster oder Bilder sind weltbekannt, unendlich oft kopiert und
verbreitet. Durch meine Malerei codiere ich sie um, weg von einem Massenprodukt, hin zu einer hochindividuellen Arbeit. Die Kombination von lebenden Objekten mit Printmedien verbindet sich zu einer neuen inhaltlichen Ebene: Was ist wirklich? Die gemalte Blume
oder die Welle dahinter?
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0176 . 78 28 33 63
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LENA RETT
1988 2007 – 2009
2009 – 2013
in Gerolstein geboren
Studium Lehramt Geografie und Sport, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Studium Lehramt Kunst, Malerei, Alanus Hochschule
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
2010
2012
• Ausstellung zur Wiederaufführung der Oper „La Bohéme“ im Rahmen der Bonner Theaternacht, Bonn
• „Bis in die Poren“, Emsdettener Kunstverein, Emsdetten
Meine Malerei beschäftigt sich mit Bildthemen wie Tiere und Familiendarstellungen und ist inspiriert vom Realismus. Sie zeigt eine
eigene „heile“ Welt, die es zu bewahren gilt, die jedoch auch bei genauer Betrachtung trügerisch sein kann.
In meinen Werken für die Abschlussausstellung sind weiterhin Familiendarstellungen Thema, die eine „puppenartige“ Welt verkörpern, in die sich der Betrachter wiederfinden oder verlieren kann.
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54
JULIA QUENTEL
1988 2009 – 2013
in Pontivy/Frankreich geboren
Studium der Bildenden Kunst, Bildhauerei, Alanus Hochschule
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
2011 2012 • „Kunstmündig“, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
• „Vogelgesang“, Landart-Projekt, NS-Ordensburg Vogelsang
• „Knust“ ,Tapetenfabrik Bonn-Beuel
• „Springen vom Beckenrand“, Landart-Projekt, Bad Laasphe
Installation, Schrift, Körper, Sound, Fotografie.
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55
NIKLAS MIRO STIEB
1990
2008 – 2013
in Bonn geboren
Studium der Bildenden Kunst, Bildhauerei, Alanus Hochschule
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
2009
2012
• „Steinskulpturen“, Forschungszentrum caesar, Bonn
• „Into the Wild“, Landart-Projekt, Koblenz-Asterstein
• „3/4“, Tapetenfabrik Bonn-Beuel
In meiner Studienzeit habe ich mich mit Installationen beschäftigt und versucht, die Street Art und Graffiti neu zu entdecken.
Bei dieser Arbeit habe ich mich mit den Möglichkeiten befasst, das Graffiti auf eine andere Art darzustellen. Aus vielen geschichteten Graffiti-Bildern, welche von einer legalen Graffitiwand stammen, mit geschichteter Farbe eine neue Form schaffen.
KONTAKT
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CHARLOTTE VOELSKOW
1981 2007 – 2013
in Stuttgart geboren
Studium der Bildenden Kunst, Bildhauerei, Alanus Hochschule
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
• Videoausstellung, Support Your Local Artist, Bonn
• Galerie X-Future, Sibiu, Rumänien
• Steinsymposium, Olsby, Norwegen
• „Steinskulpturen“, Forschungszentum caesar, Bonn
• „Into the Wild“, Landart-Projekt, Koblenz-Asterstein
• „Zwischenbilanz“, Schloss Alfter
• „senseLAB III“, Galerie E105, Bonn
• „Vogelgesang“, Landart-Projekt, NS-Ordensburg Vogelsang
• „Instruction Manual“, Videoausstellung, Düsseldorf-Garath
• Karin-Halft-Stipendium
• „senseLAB“, Ausstelung im Rahmen der 11. Biennale Havanna, Kuba
• „Thermische Felder“, Landart-Projekt bei Thessaloniki, Griechenland
Feldforschung: Form
KONTAKT
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Dank und Impressum
Wir möchten uns besonders bei unseren
Professoren und Dozenten bedanken, die
uns in der gesamten Zeit mit Geduld, Rat
und Tat zur Seite standen und uns bei
unseren Abschlussarbeiten unterstützt
haben.
Unser Dank gilt:
Sonja Simone Albert, Prof. Uwe Battenberg, Prof. Jochen Breme, Prof. Jo Bukowski,
Natascia Cuschié, Dirk Drevermann, Astrid Ewert, Detlef Griesbach, Ralf Grimmling,
Bernhard von Grünberg, Elisabeth Höhnen, Carolin Krämer, Prof. Michael Reisch,
Prof. Dr. Ulrika Eller-Rüter, Prof. Andreas Kienlin, Jorge Martinez Blanco,
Prof. Dr. Gabriele Oberreuter, Prof. Andreas Orosz, Pasquale & Demeco, Anja Piske,
Prof. Dr. Thomas Schmaus, Prof. Lars Ulrich Schnackenberg, Silvia Weisler.
Ebenso bedanken wir uns herzlich bei
all denen, die uns bei der Abschluss­
ausstellung unterstützt haben, bei
unseren Sponsoren und Spendern.
Zuletzt möchten wir Anna und Franzi für
die Gestaltung des Kataloges, der Einladungskarte und des Plakates danken.
HERAUSGEBER
AUTOREN
LEKTORAT
HERSTELLUNG
Alanus Hochschule gGmbH
Villestraße 3 // 53347 Alfter
Tel. (0 22 22) 93 21-0
Fax (0 22 22) 93 21-21
[email protected]
www.alanus.edu
Bernhard „Felix“ von Grünberg
Prof. Uwe Battenberg
Prof. Jochen Breme
Prof. Ulrika Eller Rüter
Prof. Dr. Gabriele Oberreuter
Prof. Dr. Thomas Schmaus
Anja Piske
Dirk Drevermann
GESTALTUNG
AUFLAGE
Franziska Mätzold
Anna Knodt
1.000 Stück
FOTOGRAFIE
Sonja Simone Albert
Anna Knodt
Sarah Heyden
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www.alanus.edu/somnambul
ALANUS HOCHSCHULE FÜR KUNST
UND GESELLSCHAFT
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