„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“ Teil 2

Transcription

„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“ Teil 2
„Wir haben unsere
eigenen Spielregeln…“
Teil 2
Vorwort
Frauen haben ihre eigenen Spielregeln und eine Vielzahl von Rollen in ihrem Leben einzunehmen.
Wen verwundert es, dass Frauengruppen gerne Inhalte durch Anspiele oder Sketche vermitteln. Ein
Sketch kann ein guter Impuls zu einem regen Gespräch und Austausch geben. Und ein gemeinsames
Lachen beflügelt oft eine ernste Diskussion im Anschluss.
So ist es auch in den Frauenhilfen eine gute Tradition,
Anspiele und Sketche zu schreiben und zu spielen.
Einige davon haben wir in diesem Materialheft zusammengestellt. Allen Beteiligten danken wir recht
herzlich.
Sie finden in diesem Heft 10 Stücke zu Themen wie
Freizeit, Frauenhilfe, Beziehungen, Märchen, Alltagsleben und Missverständnisse durch Fremdwörter.
Wir wünschen Ihnen beim Nachspielen viel Vergnügen!
Ihre
Manuela Schunk
-2-
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Franz:
O je -
Werner:
Und da bin ich gerast - gerast - gerast. Aber um ein
Haar hätte mich das alte Scheusal doch noch eingeholt.
Franz:
schüttelt sich
Fürchterlich! - Aber geholfen hat's!
Werner:
steht auf und stellt sich auf die Waage
Mal sehen! - Oh! - Fünfzehn Pfund abgenommen!
Genauso viel wie du.
Franz:
Werner:
Franz:
Das ist ja ein großartiger Erfolg für uns beide.
Er greift nach dem Glas und reicht auch Werner ein
neues Glas Sekt.
Also, zum Wohl!
Beide trinken stehend ihr Glas leer.
Aber sag mal, kannst du dir erklären, warum die
Ärzte dir so ein tolles Mädchen schicken und mir so
ein altes Scheusal?
Ja, bei mir ist jetzt gerade der Groschen gefallen.
Du bist pflichtversichert und ich bin Privatpatient.
Inhaltsverzeichnis
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“
Teil 2
Beim Fußballspiel
4-8
Global lokal
9 - 14
Ich bestelle Pizza
15 - 16
Otto und Emma im Theater
17 - 18
Aschenputtel
19 - 23
Rotkäppchen und der krass BÖSE Wolf
24 - 27
Tasse und Kännchen
28 - 30
Der Einbrecher
31 - 34
Koslowski’s Kinder
35 - 36
Endlich abgenommen!
37 - 42
Blackout
IMPRESSUM
Herausgeberin:
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Postfach 13 61, 59473 Soest
Telefon: 02921/371-0
Fax: 02921/4026
www.frauenhilfe-westfalen.de
e-Mail:
[email protected]
[email protected]
Zusammenstellung, Bearbeitung:
Redaktionelle Arbeit und Druck:
eingeschickt von:
Hanna Meyer zu Vilsendorf, Werther
Evangelische Frauenhilfe Halle-Langenheide
- 42 -
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Stand:
02/2008
Preis:
Preis:
3,00 Euro
4,00 Euro
Manuela Schunk
Manuela Beckheier, Martina König
zzgl. Porto und Verpackung
zzgl. Porto und Verpackung
-3-
Nicht-Mitglieder
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Werner sinkt auf einen Stuhl
Ich habe unterdessen eine Flasche Sekt besorgt.
Ich meine, der Tag heute muss gefeiert werden.
Beim Fußballspiel
Auf der Bühne stehen eine Bank oder zwei Stühle. Von der Seite
betreten ein Mann und eine Frau die Bühne. Er zieht sie hinter sich
her. Die Frau trägt normale Straßenbekleidung, während er in den
Vereinsfarben eines am Orte bekannten Fußballklubs auftritt.
Werner:
noch immer etwas keuchend
Ja, ja, natürlich.
Franz:
schenkt den Sekt ein und hebt sein Glas
Also Prost! Auf unseren tollen Erfolg!
Werner:
beruhigt sich langsam
Prost!
Er gießt das Glas Sekt hastig in sich hinein.
Ha! - Das tut gut! - Glänzende Idee von dir! Der
Sekt ist meine Rettung.
Er starrt vor sich hin und murmelt.
Schrecklich - schrecklich - schrecklich -
Franz:
erstaunt
Das verstehe ich nicht. Ich fand das gar nicht so
schrecklich. Oder hast du das Mädchen etwa eingeholt?
Er:
Nun beeil dich doch mal, Annette! Wir kommen noch zu
spät auf den Fußballplatz!
Sie:
Na und, dann bleiben wir am Schluss etwas länger.
Er:
Los komm, das ist ein wichtiges Punktspiel heute! Sie:
Punktspiel? Ich dachte, die spielen Fußball.
Er:
Natürlich spielen die Fußball! Aber für den Sieg gibt es
Punkte.
Sie:
Was machen die denn mit den Punkten? Gibt es für zehn
Punkte einen neuen Ball?
Er:
Ach komm, beeil dich! Ich erkläre dir das beim Spiel (Sie
setzen sich. Er klatscht).
Werner:
noch immer verstört
Mädchen? Mädchen ist gut gesagt!
Sie:
Warum klatscht du? Ist dir kalt?
Franz:
Also heraus mit der Sprache! Was war los?
Er:
Ach, Quatsch! Da, sieh doch, da kommen die Unseren auf
den Platz.
Werner:
Ich weiß nicht - Bei mir -- war das alles ganz anders als bei dir.
Sie:
Die Unseren? Spielt deine Familie denn auch mit?
Franz:
neugierig
Aber wieso? Erzähl mal!
Er:
Nein, ich meine, unsere Mannschaft, die in den weißen Trikots. Da, der mit der Mütze, das ist Kalle, unser Torwart.
Werner:
Sie:
Torwart? Was ist das denn?
Er:
Na, der steht im Tor.
jetzt ruhiger
Also, ich durfte nicht hinter einem jungen Mädchen
herlaufen, sondern eine uralte dürre Hexe rannte
hinter mir her.
Sie:
Was für ein Tor? Ich sehe kein Tor.
Franz:
ganz entsetzt
Was?
Werner:
Schrecklich war's, sag ich dir. Das alte Klappergestell kreischte immer: Wenn ich dich kriege, mach
ich mit dir, was ich will.
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Werner:
springt begeistert auf
Mann, das ist ja toll. Du - ich hol die ein. Ich bin im
Training. Mach jeden Morgen Jogging. Natürlich
nicht so ernsthaft. Nur ein bisschen.
Er macht Jogging auf der Stelle.
Er:
Aber Annette, du siehst doch dahinten (zeigt darauf) die
beiden senkrechten und den waagrechten weißen Balken
mit dem Netz dahinter. Das ist das Tor. Ich will dir ja alles
gerne erklären. Denn vom Fußball weiß ich alles. Da kannst
du fragen, was du willst.
Franz:
So ein bisschen Jogging bringt gar nichts. Aber
hier, da hast du was Anziehendes vor dir, da gibst
du das Letzte her.
Sie:
Ja, wirklich? Na, gut! Wie viele Löcher hat das Tornetz?
Er:
Ach! (winkt ab)
Sie:
(klatscht)
Er:
Warum klatscht du?
Sie:
Na, da kommen doch noch welche auf den Platz.
Er:
Aber da klatscht man doch nicht! Da sind doch die anderen.
Pass lieber auf! Gleich geht es los. Der Kalle steht schon in
seinem Tor.
Sie:
Warum denn das?
Er:
Na, er muss doch aufpassen, dass der Ball nicht ins Tor
kommt.
Sie:
Darf der Ball denn nicht ins Tor?
Er:
Natürlich darf der Ball nicht ins Tor!
Sie:
So! Und was machen die anderen in der Zeit, wo der Kalle
aufpasst?
Er:
Na, die müssen versuchen, den Ball ins Tor zu kriegen. Sie:
Aber da steht doch der Kalle!
Er:
Ja sicher steht er da. Er passt ja auch auf, dass der Ball
nicht ins Tor kommt!
Sie:
Ja, aber warum versuchen denn die anderen dann überhaupt, den Ball in das Tor zu kriegen?
Er:
Pass lieber auf! Gleich kommt der Anpfiff.
Sie:
Wer kriegt einen Anpfiff? Hat sich einer schlecht benommen?
Er:
Nein! Der Schiedsrichter pfeift das Spiel an.
Eine Stimme:
Der nächste, bitte!
Werner:
Mensch, ich bin dran.
Muss schon mal üben verschwindet mit übertriebenen Laufbewegungen
Franz:
ruft hinterher
Viel Vergnügen!
Er steigt, vor sich hinpfeifend, in seine Hose, zieht
eine Jacke an und besieht sich noch einmal im
Spiegel. Er knautscht in der Bauchgegend seine
viel zu weite Jacke zusammen, dreht sich vor dem
Spiegel und geht pfeifend für einen Augenblick
nach draußen, um mit einer Flasche und zwei Gläsern wiederzukommen. Er stellt alles auf den Tisch.
In diesem Augenblick stürzt Werner vornüber in
den Spielraum. Er trägt jetzt ein Turnhemd und eine Turnhose, aber ohne Bauchkissen. Er keucht
und schnappt nach Luft. Franz springt hinzu und
hilft ihm beim Aufstehen. Werner taumelt und setzt
sich völlig erschöpft wieder auf die Erde.
Mensch, Werner, dich hat's aber erwischt. Du bist
ja total fertig.
Werner:
sein Brustkorb hebt und senkt sich, er stößt mühsam hervor
Schrecklich! - Schrecklich!
Franz:
hilft Werner wieder auf die Beine und führt ihn zum
Stuhl
Werner, du bist ja schlank wie eine Tanne. Aber
setz dich erst mal hin!
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Sie:
Warum das denn?
Er:
Na, damit der Ball freigegeben wird, Sie: Wie, war der gefangen?
Er:
Nein! Damit die Spieler den Ball endlich treten dürfen!
Sie:
Warum wollen die den Ball treten? Was hat der ihnen denn
getan?
Er:
Gar nichts! Aber der Ball muss doch schließlich rollen, damit
wir gewinnen können.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Franz:
Anstrengend schon. Das kann man wohl sagen.
Aber schööön anstrengend.
Er verdreht verzückt die Augen.
Werner:
Das verstehe ich nicht.
Franz:
verschränkt die Arme und schlägt die Beine übereinander
Du kommst also in das Behandlungszimmer. Da
wird dir zuerst erklärt, was du zu machen hast.
Werner:
äußerst neugierig
Und was ist das?
Sie:
Was gewinnen wir denn?
Er:
Ach, wir doch nicht! Unsere Mannschaft - die mit den weißen Trikots - gewinnt. Die müssen jetzt nur noch ordentlich
Tore schießen.
Franz:
Ganz einfach! Du musst immer hinter einem Mädchen herlaufen. Und wenn du es einholst, kannst
du mit ihm machen, was du willst.
Sie:
(entsetzt) Was? Geschossen wird hier auch? Das ist ja
ganz gefährlich.
Werner:
halb beleidigt
Hör mal, willst du mich veräppeln?
Er:
Ach, was! Der Ball muss ins Tor geschossen werden!
Franz:
Sie:
Aber das geht doch gar nicht. Da steht doch der Kalle.
Nein, das ist wahr. Das ist doch der Trick der Ärzte
hier.
Er:
Aber doch nicht in das Tor, in das andere da drüben. (zeigt
hinüber)
Werner:
Sie:
Da steht doch aber auch ein Herr drin.
kann es nicht fassen
Nee - sag mal - das ist ja neugierig
Hast du das Mädchen denn eingeholt?
Er:
Ach, der, der kann doch nichts. Das ist doch eine Flasche!
Franz:
Sie:
Warum steht er denn dann im Tor?
Er:
Na, weil die anderen alle Flaschen sind. (springt auf) Da,
da! Ja Bomber, Bomber schieß! Ach! (er fasst sich an die
Stirn und setzt sich wieder.)
Sie:
Da, jetzt hat die Flasche den Ball gefangen. Darf der das
denn?
Er:
Sei still! (springt wieder auf) Toll, Bannes! Ja, Spitze, Spitze
- das war ein Pass! Hast du das gesehen?
Sie:
Was für ein Pass? - Ist hier auch Zollkontrolle?
Nee - leider nicht - aber das schafft wohl keiner. Du
glaubst gar nicht, wie das Mädchen rennen kann.
Und wie die aussieht! Ohhh!
Er schnalzt mit der Zunge, verdreht die Augen.
Eine Blondine! - Tolle Figur!
zeichnet mit den Händen die Figur nach
Zucker, Zucker, sag ich dir! Ob du willst oder nicht,
wenn du die siehst, fängst du an zu flitzen. Da laufen die Beine von selbst. Du fängst an zu rasen. Du
rast, rast, rast, bis dir die Zunge zum Halse heraushängt.
Er schnappt nach Luft.
Junge, ich sag dir, du kannst gar nicht anders. So
schön ist das Mädchen!
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„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Werner:
Na, hör mal! Du und Bauch! Du bist doch schlank
wie in jungen Tagen.
Er:
Ja, los, vor - los, Bomber, schieß, ja, ja, Tor, Tor! (klatscht
begeistert) Tor! Tor! Tor!
Franz:
schaut ungläubig an sich herunter
Wirklich?
Er betastet seinen Bauch.
Als ich eben hier ins Institut kam, war der Bauch
noch da.
ganz glücklich
Mensch, ich verliere ja fast meine Turnhose.
Er lässt die Turnhose ein bisschen rutschen.
Vor lauter Wiedersehensfreude hab ich total vergessen, mich zu besichtigen.
Er schaut sich suchend um.
Sie:
Warum klatscht du? Bringen die noch ein Tor?
Er:
Quatsch! Der Ball ist im Tor. 1:0 für uns! Die machen wir
fertig heute! Das Spiel gewinnen wir! Die kriegen keine
Schnitte heute!
Sie:
Wie, Schnittchen gibt es auch? (schaut sich um) Ich habe
das kalte Buffet ja noch gar nicht gesehen.
Er:
Pfui, pfui!
Sie:
Warum sagst du „Pfui"? Hat einer etwas Schlimmes gesagt?
Werner:
Da in der Ecke ist ein Spiegel.
Er:
Foul, Foul!
Franz:
besieht sich im Spiegel, der in Wirklichkeit nicht
vorhanden ist
Donnerwetter, hab ich abgenommen!
Er dreht sich, wendet sich, reckt sich.
Tatsächlich, das ganze Fett ist weg. Aber jetzt mal
schnell auf die Waage!
Er stellt sich auf die Waage und wirft begeistert die
Arme hoch.
Fünfzehn Pfund abgenommen!
Sie:
Wer ist faul? Ach der, der da auf dem Rasen liegt. Ja, das
finde ich ja auch faul von dem!
Er:
Nein, nicht faul! Foul mit „ou", verstehst du? Das ist englisch. Da hat einer von den anderen den Kalle getreten. Das
ist ein Foul! Aufpassen, da unten! Mensch, lass den Mann
doch nicht durch! Ja, gut so!
Sie:
Foul, Foul!
Er:
Aber das war doch kein Foul!
Sie:
Aber da hat doch einer von den Unseren einen anderen
getreten!
Er:
Ach, was kann der Jupp denn dafür, dass dieser Trottel ihm
so blöd vor die Beine springt. Schiedsrichter, Telefon!
Schiedsrichter, Telefon!
Sie:
Wer ruft denn jetzt an?
Er:
Ach, der Schiedsrichter ist ein Nachtwächter!
Sie:
Ach so, dann werden sie wohl aus seinem Betrieb angerufen haben.
Er:
Ja, Jupp, gut so! Vor! Schieß! Oh! Aus! Sie: Wie, ist schon
Schluss?
Werner:
Das ist ja fast nicht zu glauben.
Franz:
Zehn Pfund Abnahme garantieren die hier. Das
Institut ist schon Spitze.
Werner:
Aber wie schaffen die das bloß?
Franz:
Setzen wir uns doch einen Augenblick!
Die beiden Männer setzen sich an den Tisch
Also, die haben eine ganz ausgezeichnete Methode hier.
Werner:
Du warst aber eben ganz fertig, als du von der Behandlung kamst. Sie scheint doch sehr anstrengend zu sein.
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„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Er:
Ach, Quatsch! Der hat über die Seitenlinie geschossen! Sie:
Wie, darf er das nicht?
Er:
Oh, nein, nein, nein!
(Hält sich die Augen zu) Ich kann gar nicht hinsehen!
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Endlich abgenommen!
Spielort:
Wartezimmer in einem medizinischen Institut. Im
Zimmer steht ein Tisch mit zwei Stühlen und im
Hintergrund eine Personenwaage. Franz rast in
Sportkleidung in den Raum und lässt sich erschöpft
auf die Erde fallen. Er stöhnt, dann reckt und
streckt er sich und springt wieder auf. In diesem
Augenblick betritt Werner den Spielraum. Er trägt
einen Anzug. Unter dem Jackett täuscht ein Kissen
einen Bauch vor.
Franz:
hocherfreut
Mensch, Werner, dass ich dich wieder mal treffe!
Er schlägt ihm auf die Schulter.
Wie geht's dir denn, alter Junge?
Sie:
(klatscht begeistert) Tor, Tor, Tor!
Er:
Hör sofort auf, das war doch für die anderen! Ja, ja, jetzt,
Bomber, schieß! Buh, buh, Elfmeter! Elfmeter - Pfui! Der
Schiedsrichter ist ein Eierkopf!
Sie:
Wie? Ist ein neuer Schiedsrichter gekommen? Das habe ich
ja gar nicht bemerkt!
Er:
Nein!
Sie:
Aber eben hast du doch noch gesagt, er wäre ein Nachtwächter.
Er:
Nein, nein! (fasst sich an die Stirn)
Nein, das darf doch nicht wahr sein! Das gibt es doch gar
nicht!
Werner:
Danke, ganz gut! Ich bin zufrieden.
Sie:
Da, schon wieder ein Tor! Darf ich jetzt klatschen?
Franz:
Da braucht man gar nicht zu fragen. Man sieht's!
Er:
Bloß nicht! Sonst klatsch ich dir eine!
Was? (schaut auf die Uhr) Schon Schluss?
Schiebung, Schiebung! Zwei Sekunden zu früh!
Werner:
lacht
Sag ruhig, ich bin dick und fett geworden.
Franz:
Sie:
Ich habe da noch eine Frage:
Wer hat denn nun eigentlich die Punkte gewonnen?
Na, so schlimm ist es ja nun auch wieder nicht.
Er tippt auf Werners dicken Bauch.
So ein kleines Delikatessenschränkchen hast du dir
allerdings angeschafft.
Werner:
lacht
Ja, so kann man's nennen. Weißt du, mir
schmeckt's einfach zu gut. Ich hab mich jetzt kurz
entschlossen hier im Institut für Blitzabmagerung
angemeldet. Aber nun sag erst mal, wie es dir geht.
Franz:
Ach, ähnlich wie dir. Man wird älter, verdient ganz
gut und futtert sich einen Bauch an.
eingeschickt von:
Hanna Meyer zu Vilsendorf, Werther
Evangelische Frauenhilfe Halle-Langenheide
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
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„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Mann:
DAS war doch der olle Grieche mit dem Schwert!
Frau:
Das war HEKTOR! (Sie wird zunehmend lauter und
unbeherrschter!)
Mann:
(belehrend, ruhig) Nein mein Schatz, das ist das
Zeug, das die Götter trinken!
Lieselotte:
Morgen Margret, auch ein bisschen einkaufen?
Frau:
Das heißt NEKTAR!
Margret:
Mann:
Oh, oh, oh … meine Liebe, Nektar ist ein Fluss in
Süddeutschland... da hab ich früher immer mit KarlHeinz am Ufer gesessen und gesungen: Bald gras’t
ich am Nektar, bald gras’t ich am Rhein... ein schönes Dutt haben wir da gesungen!
Hallo Lieselotte, irgendwas braucht man ja immer.
Ach guck mal, Gisela ist auch unterwegs.
Gisela:
Na ihr zwei, wie geht es euch? Was gibt es Neues?
Margret:
Ich dachte, ich höre was Neues, wenn ich einkaufen gehe.
Lieselotte:
Habt ihr denn schon gehört, Meiers Hedwig hat
jetzt auch eine Polin.
Margret:
Du meinst sie hat eine Haushaltshilfe aus Polen?
Lieselotte:
Sicher, so eine mit Besuchervisum. Ulrike hat erzählt, dass das immer noch preiswerter ist als ein
Pflegeheim. Hedwig hat doch erst Pflegestufe eins.
Gisela:
Können sich die beiden denn überhaupt verständigen? Ich meine. Hedwig spricht doch immer Platt,
kann die Polin das denn verstehen?
Lieselotte:
Ich habe noch nicht mit Hedwig gesprochen seit die
Polin da ist. Aber Ulrike kann sich mit der Polin
ganz gut unterhalten.
Margret:
Gibt es denn nicht gesetzliche Veränderungen seit
Polen in der EU ist?
Gisela:
Bestimmt, in der Ausgabe von Dezember stand im
Wochenblatt ein Artikel. Da ging aber nur über die
Vermittlung durch eine Agentur.
Lieselotte:
Na, die machen die Vermittlung auch nicht umsonst.
Global lokal
Drei Frauen treffen sich beim Einkaufen.
Frau:
Was Ihr gesungen habt, war ein DUETT!
Mann:
Duett? Ist das nicht, wenn zwei Männer mit Pistolen auf einander schießen?
Frau:
(bei „Pistolen“ wird sie hellhörig und holt aus einer
Schublade einen Revolver. Sie nähert sich Ihrem
Mann von hinten) DAS - IST - EIN - DU - ELL!
Mann:
Duell? Na, das ist doch das runde, schwarze Loch
im Berg, wo der Zug durchfährt...
Frau:
(Ein Schuss fällt, der Mann klappt zusammen. Die
Frau pustet kurz in die Pistolen-Mündung und
schaut ins Publikum) Und DAS hätte ich schon bei
Hektor tun sollen!
aus: http://www.festgestaltung.de/allgemein/sketche/fremdwoerter1.shtml#koslowskis_kinder
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„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Margret:
Gisela:
Ich glaube, die müssen jetzt in Polen auch für den
Verdienst im Ausland Sozialabgaben und Steuern
bezahlen.
Ich weiß nicht genau, wie das läuft. Man beschäftigt sich ja erst damit, wenn es nötig ist.
Ich habe aber in der Nachbarschaft so einiges mitbekommen. Bei unserer Nachbarin waren in den
letzten 1 1/2 Jahren zwei verschiedene Frauen,
beide so um die 50. Eine war sehr nett und konnte
auch kochen. Die andere konntest du vergessen.
Lieselotte:
Die dürfen doch nur drei Monate bleiben?
Margret.
Nein, das hat sich geändert seit dem 1. Januar.
Gisela:
Unsere Nachbarin ist doch vor Weihnachten in ein
Pflegeheim gezogen, weil die Polin nach Hause gefahren ist. Sie hatte plötzlich Gallenbeschwerden.
Hier konnte sie ja nicht zum Arzt gehen.
Wie die Kinder jetzt das Pflegeheim bezahlen, weiß
ich nicht. Die Polin bekam 1.000,00 Euro und die
Reisekosten.
Margret:
Gisela:
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Es muss hier in der Gegend eine Menge polnische
Arbeitskräfte geben. Ich weiß, dass regelmäßig ein
Bus fährt.
Ich habe mal ausgerechnet: Bei 1.000,00 Euro im
Monat bei freier Kost und Logis ist das pro Tag
33,33 Euro. Rechne mal 12 Stunden pro Tag, die
wird sie nicht arbeiten, aber sie muss zur Verfügung stehen, das macht einen Stundenlohn von
2,78 Euro.
Lieselotte:
Logisch, dass man keine deutschen Arbeitskräfte
findet.
Gisela:
Im Wochenblatt war ein Beispiel aufgeführt. Die
Familie zahlt 2.100,00 Euro an die deutsche Agentur, die Agentur führt 19 % Umsatzsteuer ab und
überweist den Rest an die polnische Agentur.
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Koslowski’s Kinder
Personen:
ein Mann und eine Frau
Dauer:
ca. 5 Minuten
Requisiten:
Wohnzimmer mit Sessel, Zeitung, Besen
Mann:
(sitzt im Sessel, liest Zeitung)
Frau:
(putzt mit Besen das Heim)
Mann:
(lässt die Zeitung sinken und denkt nach...) Hast du
eigentlich schon mal die Kinder von Koslowski gesehen? Die sind so klein, die sehen aus wie richtige kleine Pyrenäen!
Frau:
Pyrenäen? Du meinst wohl Pygmäen?
Mann:
Nein … das sind doch die kleinen Punkte auf der
Haut, wo man von braun wird!
Frau:
Wo man von braun wird … wo man von braun wird
… das sind Pigmente!
Mann:
Pigmente? Ist das nicht das Zeugs, wo die alten
Ägypter drauf geschrieben haben?
Frau:
Das war Per-ga-ment! Da haben übrigens die Griechen drauf geschrieben!
Mann:
Nee, das kann aber nicht stimmen. Das hatte ich
neulich im Kreuzworträtsel, da hab’ ich bei der Zeitung angerufen, und der Legionär hat mir Recht
gegeben!
Frau:
Der Mann von der Zeitung war ein Redakteur...
oder Lektor!
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Er reißt die Tür auf - schließt sie sofort wieder hinter sich - man hört einen Schrei - Röcheln - dann ist
alles totenstill - die Tür geht wieder auf - der Mann
erscheint - putzt sich die Hände ab - wie nach
schwerer Arbeit - legt sich aufs Bett und sagt mit
stolzer Stimme): Du kannst weiterschlafen. (zeigt
zur Tür) Der da sagt nichts mehr!
Linda:
Karl - du ... hast doch nicht etwa...?
Karl:
(nickt mit dem Kopf) Und ob ich habe!
Linda:
(mit Ehrfurcht) Nein .... du hast wirklich? (lauscht
nach der Tür) Man hört ihn nicht mehr.
Karl:
Den hörst du nicht mehr.
Linda:
(umfasst seinen Arm - sagt mit zitternder Stimme):
Und was hast du gemacht?
Karl:
Ich - ich habe das Radio abgestellt - außerdem war
der Krimi sowieso zu Ende!
aus: http://www.festgestaltung.de/allgemein/sketche/einbrecher1.shtml#der_einbrecher
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Die müssen Steuern und Sozialabgaben zahlen,
behalten ihre Vermittlungsgebühr und zahlen an
die Hilfskraft den Rest. Dann bleibt noch etwa 1/3
über. Ach und Reisegeld zahlt die Familie direkt an
die Hilfskraft. Und natürlich Kost und Unterkunft.
Margret:
Wieso zahlte deine Nachbarin dann 1.000,00 Euro
an die Polin?
Gisela:
Die kam nicht über eine Agentur. Ich kann das verstehen seit ich das Wochenblatt gelesen habe. Ich
habe doch eine Putzhilfe, die kommt 4 Stunden in
der Woche. Ich muss 210,00 Euro an die Knappschaft im Jahr bezahlen für Sozialversicherung und
Unfallversicherung.
Margret:
Warten wir es ab, wie Hedwig damit zu recht
kommt.
Lieselotte:
Ich will sie mal fragen, ob sie mit zum Landfrauentag kommt.
Margret:
Da geht es ja um Menschenhandel. Ich bin gespannt, was wir da alles zu hören bekommen.
Gisela:
Erinnert ihr euch noch an das Herbsttreffen 1998.
Da war Frau von Mach da und hat uns Nadeschda
vorgestellt. 10 Jahre gibt es schon die Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel.
Gisela:
Habt ihre letztens den Bericht über Menschenhandel in China im Fernsehen gesehen?
In China ist die erste Generation der ein KinderFamilie erwachsen geworden. Und jede Familie
wollte einen Sohn. Jetzt finden Millionen von Männern keine Frau.
Margret:
Da man das Geschlecht nicht bestimmen kann,
müssen doch auch Mädchen geboren worden sein.
Gisela:
Entweder wurden die weiblichen Föten abgetrieben
oder sie waren eben zu schwach zum Überleben.
Lieselotte:
Du, meinst sie wurden getötet?
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Gisela
Es passieren immer wieder Unfälle.
Margret:
Was hat das denn mit Menschenhandel zu tun?
Gisela:
In dem Bericht sprach ein Detektiv über seine Arbeit. Es werden immer wieder Mädchen entführt
und dann von den Käufern vergewaltigt und gefangen gehalten. Dieser Detektiv suchte solche Entführungsopfer und brachte sie, wenn er sie fand,
zurück in ihr Elternhaus. Aber heiraten wollte sie
dann auch keiner mehr. Für die Eltern war sie aber
immer noch eine Arbeitskraft.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Karl:
Ich brauch keinen Topf mehr, ich nehm' “Pampers“!
- (springt aus dem Bett - wirft sich in die Brust) Und
jetzt wirst du was erleben! Ich - ein Feigling? (lacht
künstlich) Ich habe schon ganz andere hinter mir
hergejagt!
Linda:
Übernimm dich nicht! Schiebe dir lieber einen Kleiderbügel unter die Schlafanzugjacke, damit deine
Schultern breiter wirken.
Karl:
(schaut in den Spiegel) Den hau ich ... - (Die Stimmen sind jetzt unmittelbar hinter der Tür - es folgt
eine wilde Drohung der Mann ist mit einem Satz
wieder im Bett - zieht die Decke über den Kopf.)
Linda:
(empört) So eine Pflaume von Mann! Jetzt werde
ich ... (steht auf - lauscht an der Tür) Pst! Ich höre
leises Quietschen.
Karl:
(schaut vorsichtig unter der Bettdecke vor - flüstert:) Das wird die Tür vom Vogelkäfig sein.
Linda:
(flüstert) Wir haben doch gar keinen Vogelkäfig!
Ich hatte bis dahin auch noch nichts davon gehört.
Aber heute im Zeitalter von Fernsehen und Internet
werden solche Verbrechen wie Menschenhandel
doch bekannt.
Karl:
(noch leiser) Deshalb ... quietscht es ja auch so
leise.
Linda:
(wütend) Unternehme endlich etwas!
Lieselotte:
Warum gibt es denn noch immer Nadeschda? Die
haben doch noch immer zutun. Sonst wäre die Beratungsstelle bestimmt schon geschlossen worden.
Karl:
Du hast Recht! (nimmt etwas aus dem Schubkasten und steckt es in den Mund)
Margret:
Nadeschda war doch mal gegründet worden, um
Frauen aus Russland und Polen und anderen Ostländern zu helfen. Wenn sie in Bordellen aufgegriffen wurden bei einer Razzia oder wenn sie sich an
die Polizei wandten.
Linda:
Was nimmst du da?
Karl:
Eine Tablette, die mich beruhigt. Du weißt, wie ich
sein kann. Und Einbrecher sind auch nur Menschen. (streift sich die Schlafanzugärmel hoch)
Jetzt kann ich für gar nichts mehr garantieren. (zu
seiner Frau - mit großer Geste) Geh ins Bett! Was
jetzt kommt ist Männersache! (er geht vorsichtig
zur Tür - lauscht auf das, was gesprochen wird plötzlich kommt ihm die Erleuchtung.
Lieselotte:
Margret:
Gisela:
Erinnert euch mal an den Weltgebetstag aus Korea. Ich war ja geschockt. Da erzählten Frauen, wie
sie als Schülerinnen aus ihren Schulen geraubt
wurden, um dann in Lager gesperrt zu werden, als
Vergnügen für die japanischen Besatzungssoldaten.
Ich erinnere mich, viele haben sich das Leben genommen. Und als der Krieg zu Ende war, wurden
sie von ihren Landsleuten als Verräterinnen
gebrandmarkt.
Gisela
Wisst ihr eigentlich, dass es in Ost-Westfalen-Lippe
(OWL) über 50 Bordelle gibt?
Margret:
Und woher weißt du das?
- 12 -
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
- 33 -
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Linda:
(flüstert ängstlich)
Im Haus sind Mörder. Du musst sofort nachsehen,
wer das ist.
Karl:
Ich! Du hast es doch zuerst gehört.
Linda:
(aufgebracht)
Karl:
Ob ich mal belle wie ein Hund? Oder ich klopfe an
die Wand. Vielleicht hört uns der Nachbar?
Linda:
(ärgerlich) Du Trottel! Der nächste Nachbar wohnt
80 Meter entfernt. Wir wohnen doch in einem Einfamilienhaus. Wie soll er denn da das Klopfen hören?
Karl:
Ich dachte, wenn der Wind günstig steht. - (Man
hört wieder Stimmen - Morddrohungen - Schritte einen Schrei.)
Linda:
(erregt sich) Karl, steh auf! Vielleicht haben sie die
Erna, unser Hausmädchen, schon ermordet.
Karl:
Unsere Erna? Das glaube ich nicht, wo die zu allen
so freundlich ist.
Linda:
(spitz) Ja, vor allem zu dir! Denkst du, ich habe
nichts gemerkt. Du und Erna ...
Karl:
(fasst sich an den Kopf)
Ich bitte dich. In dieser Situation?
Linda:
Dann steh ich eben auf, du Feigling!
(steht auf - stößt einen Schrei aus)
Karl:
(zieht sich erschrocken die Decke über den Kopf schaut vorsichtig an der Seite heraus)
Was ist denn?
Linda:
(schaut auf ihre Füße)
Wie kommt denn dein Topf mit eiskaltem Wasser
auf meine Seite?
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Gisela
Das Internet weiß alles. Ich musste mich doch
schlau machen, alles wegen dem Landfrauentag.
Eigentlich kann ich gar nicht mit dem Computer
umgehen. Das muss ich noch lernen, aber ich habe
einen Kurs zu Weihnachten geschenkt bekommen.
Mein Sohn war es wohl leid, mir immer was zu suchen. Also Sonntagnachmittag hat mir mein Sohn
OWL-intim angeklickt. Und ich habe dann nach
seinen Angaben weiter geklickt. Mehrmals musste
ich ihn rufen, weil ich wieder raus war. Ich sage
euch, anklicken will geübt sein. Unter OWL-intim
sind die Bordelle aufgelistet. Für jeden etwas ist da
zu finden. Übrigens waren außer mir noch 314 andere Leute auf der Seite an dem Sonntag, die auch
etwas suchten.
Lieselotte:
Scheint ja eine beliebte Seite zu sein.
Gisela:
Aber, was ich wissen wollte, fand ich da auch nicht.
Ich war dann bei der Polizei in Lübbecke und habe
da gefragt. Ich habe denen aber erklärt, warum ich
das wissen will - eben alles wegen des Landfrauentages. Die Polizei in Lübbecke konnte mir aber
nicht weiterhelfen, sie haben mir die Telefonnummer der Pressestelle in Minden gegeben. Nach drei
Anrufen rief mich dann der zuständige Kommissar
an. Ich sage euch - der konnte alle meine Fragen
beantworten.
Margret:
Meine Güte, was hast du denn gefragt?
Gisela:
Das dauert jetzt zu lange, wenn ich das alles wiederholen soll. Aber ich habe doch einiges erfahren.
Also, die Anzahl der Bordelle mit über 50 stimmt.
Wenn neue dazukommen oder wenn eine Privatadresse dazukommt, dann kriegen die das mit. Weil
die Leute ja ihre Dienste anbieten und Werbung
machen müssen. Die Polizei sieht auch ins Internet. Minderjährige gibt es nicht in ihrem Bezirk. Eine Razzia dürfen sie nicht einfach ansetzen.
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Es muss schon eine Anzeige oder ein begründeter
Verdacht vorliegen. Wenn die Frauen weiter verkauft werden, bekommt die Polizei das nur mit,
wenn eine der Frauen sich meldet.
Gisela:
Illegale gibt es nicht mehr, seit der Erweiterung der
EU. Die Preise fangen bei 30,00 Euro an bis ???
Und die Polizei arbeitet mit Nadeschda zusammen.
Lieselotte:
Das ist ja nicht zu glauben, dass soviel Bordelle
überhaupt existieren können.
Margret:
Angebot und Nachfrage. Wie viele Betriebsausflüge wohl da enden? Na ja, der VW-Konzern, ich will
mich nicht weiter darüber auslassen.
Lieselotte:
eingeschickt von:
aufgeführt bei:
Der Einbrecher
Sketch für zwei Personen
Spieldauer:
ca. 10 Minuten
Requisiten:
Luftmatratze, Decke, Nachttopf, Spiegel, Tonband
oder Kassettenrecorder mit bespielten Band, Wortinhalt siehe unten
Szene:
Ein älteres Ehepaar liegt im Bett - man hört das
laute Schnarchen des Mannes - plötzlich hört man
Stimmen aus dem Nebenraum - die Frau schreckt
auf - richtet sich lauschend auf - die Stimmen und
Geräusche im Nebenraum werden lauter…
Linda:
(rüttelt den Arm des Mannes) Karl! (schüttelt ihn an
der Schulter) Karl - wach auf!
Karl:
(fährt verschlafen hoch) Was...wie...meine Frau
kommt?
Linda:
(misstrauisch) Wie bitte?
Karl:
(erkennt verschlafen die Situation - stottert) Ich
mei-mei- meine...meine liebe Frau ko-ko-kommt
und weckt mich! Was ist denn?
Linda:
(hebt einen Finger) Psssst! Horch! Da ist jemand!
(zeigt mit dem Daumen auf das Nebenzimmer)
Hörst du! (man hört aus dem Nebenzimmer wieder
Stimmen - man erkennt ganze Sätze wie: Die Leiche muss weg.... ich bring sie alle um...jetzt geh ich
und erschlag die beiden!)
Karl:
(hat sich im Bett aufgerichtet - hält sich erschrocken die Hand vor den Mund - starrt mit aufgerissenen Augen zur Tür)
Ich hin ganz gespannt, was der Landfrauentag uns
dazu zu sagen hat.
Gisela Gräber, Espelkamp
Evangelische Frauenhilfe Lübbecke-Alswede
den Landfrauentagen 2008
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Gast:
Wieso mein Kännchen? Das ist doch Ihr Kännchen.
Ich wollte doch gar keins. Schütten Sie mir bitte
jetzt die Tasse voll und nehmen sie das Kännchen
mit!
Er:
Ich bestelle Pizza. Willst du auch was?
Kellnerin:
Das geht nicht!
Sie:
Nein.
Gast:
Warum geht das nicht?
Er:
Okay.
Kellnerin:
Weil im Kännchen immer zwei Tassen sind.
Sie:
...oder doch?
Gast:
Nun reicht es aber Fräulein! Sie wollen mir doch
nicht sagen, dass im Kännchen gar kein Kaffee,
sondern zwei Tassen drin sind?
Er:
Was denn nun?
Sie:
Ich weiß nicht.
Er:
Du weißt nicht, ob du was willst?
Kellnerin:
Zwei Tassen Kaffee!
Sie:
Nein.
Gast:
Vorhin hatten sie nicht mal eine Tasse. Mit der die
jetzt schon auf dem Tisch steht, hätten Sie dann
drei!
Er:
Hast du Hunger?
Sie:
Keine Ahnung, irgendwie schon.
Er:
Was heißt „irgendwie“...?
Sie:
Das heißt, dass ich mir nicht sicher bin.
Er:
Wenn ich Hunger hab, dann merk ich das.
Sie:
Vielleicht hab ich ja nachher Hunger.
Er:
Also bestell ich dir was.
Sie:
Und wenn ich später doch nichts mehr will...?
Er:
Dann isst du es halt nicht.
Sie:
Das ist doch Verschwendung.
Er:
Dann heb's dir eben für morgen auf.
Sie:
Und wenn ich morgen gar keinen Appetit auf Pizza habe?
Er:
Pizza kann man immer essen.
Sie:
Ich nicht.
Er:
Dann such dir was anderes aus.
Sie:
Ich will aber gar nichts anderes.
Kellnerin:
Sie machen mich verrückt! Macht Drei Euro zehn!
Gast:
Wieso dreizehn? Ich will nur eine! Und bringen Sie
das Kännchen wieder weg!
Kellnerin:
Bitte schön!
Gast:
Halt, Sie haben ja vergessen, die Tasse voll zugießen!
Kellnerin:
Wir haben keine Tassen, mein Herr!
aus: http://www.festgestaltung.de/allgemein/sketche/gaeste1.shtml#tasse_und_kaennchen
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Ich bestelle Pizza
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Er:
Also doch Pizza.
Sie:
Nein.
Er:
Also gar nichts.
Sie:
Doch.
Er:
Du machst mich verrückt.
Sie:
Warum bestellst du dir nicht schon mal was...?
Er:
Wie du meinst...
Sie:
Aber nimm die Pizza mit Schinken.
Er:
Ich mag aber gar keinen Schinken.
Sie:
Ich schon.
Er:
Ich dachte ich sollte MIR was bestellen...?!
Sie:
Sollst du ja auch.
Er:
Und warum dann Schinken...?
Sie:
Falls ich Hunger kriege, wenn dein Essen da ist.
Er:
Und?
Sie:
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Gast:
Nein! Ich wollte ja auch eine Tasse haben! Aber da
sagten Sie, Sie hätten nur Kännchen!
Kellnerin:
Entschuldigen Sie, zu einem Kännchen gehört eine
Tasse!
Gast:
Das meine ich auch. Aber wenn Sie nur diese eine
Tasse haben - die Sie jetzt für mich aufgetrieben
haben - besitzen?
Was machen Sie denn dann, wenn plötzlich 50
Leute auf einmal ein Kännchen Kaffee bestellen?
Kellnerin:
Das ist noch nie passiert! Die bestellen alle erst
immer eine Tasse - bis ich dann sage, wir haben
nur Kännchen!
Gast:
Aber hier gibt es doch keine Tassen!
Kellnerin:
Deshalb sage ich ja, dass wir keine Tassen haben!
Gast:
Das ist doch fürchterlich für Sie. Hören Sie, ich
wohne nicht weit von hier. Zehn bis zwölf Tassen
könnte ich schon aufbringen.
Glaubst du, ich will was essen, was mir nicht schmeckt?
Kellnerin:
Aber wir brauchen keine Tassen!
Er:
Wieso du?
Gast:
Sie:
Wieso nicht?
Sie brauchen keine - wenn 50 Leute auf einmal
bestellen!?
Er:
Moment... ich soll also MIR was bestellen, was DU dann
Kellnerin:
Mein Gott! Sie kriegen doch eine mit Kännchen!
essen kannst, falls du eventuell doch Hunger bekommen
Gast:
Ich denke Sie haben keine?
solltest...?
Kellnerin:
Ohne Kännchen haben wir auch keine!
Gast:
Wieso, müssen Sie immer Kännchen dazu nehmen, wenn Sie eine Tasse einkaufen?
Kellnerin:
Sagen Sie mal, wollen Sie mich jetzt auf den Arm
nehmen? Sie haben doch jetzt Ihre Tasse und Ihr
Kännchen!
Sie:
Genau.
Er:
Und was bitte soll ICH dann essen?
Sie:
Na, vielleicht hab ich ja nachher gar keinen Hunger...
aus:
http://www.festgestaltung.de/allgemein/sketche/ehe1.shtml#ich_bestelle_pizza
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Tasse und Kännchen
Otto und Emma im Theater
Personen:
Kellnerin, Gast
Emma:
Du - Otto - brauchst du nicht ein Taschentuch?
Otto:
Nein! Ich brauche Nichts.
Emma:
Du Otto - willst du ein Bonbon?
Otto:
Nein! Sag mal, wir sind doch hier im Theater! Und jetzt ist
es besser, du bist ruhig.
Emma:
Du Otto, meinst du nicht es ist besser, wenn du die Theaterkarten an dich nimmst?
Otto:
Jetzt mach aber mal halblang und hör auf!
Emma:
Du - Otto
Kellnerin:
Bitte schön?
Gast:
Ich hätte gerne eine Tasse Kaffee.
Kellnerin:
Wir haben leider nur Kännchen!
Gast:
Das ist aber schade!
Kellnerin:
Soll ich Ihnen ein Kännchen bringen?
Gast:
Ja bitte sehr - wenn Sie keine Tassen haben!
Kellnerin:
Kommt sofort!
Kellnerin:
So bitte sehr, Ihr Kaffee, mein Herr!
Otto:
Was ist denn jetzt schon wieder?
Gast:
Ach, Sie haben doch noch eine Tasse gefunden!
Emma:
Du Otto, hier riecht es so komisch! Du Otto, ich glaube,
hier stinkt es!
Kellnerin:
Eine was?
Otto:
Was du nicht sagst! Ich rieche nichts.
Gast:
Eine Tasse! Sie sagten doch Sie hätten keine!
Emma:
Kellnerin:
Wieso haben wir keine Tassen?
Du Otto, hast du auch wirklich frische Kleider angezogen?
Gast:
Ja, das habe ich mich auch gefragt.
Otto:
Von oben bis unten frisch!
Kellnerin:
Also, was wollen Sie nun eigentlich?
Emma:
Auch frische Socken?
Gast:
Entschuldigen Sie Fräulein, Sie sagten - als ich
eine Tasse Kaffee bestellen wollte, Sie hätten leider nur Kännchen. Und jetzt sehe ich, dass Sie mir
eine Tasse mitgebracht haben!
Otto:
Natürlich.
Emma:
Hast du dich auch gewaschen?
Otto:
Ich habe sogar gebadet! Du blamierst mich ja vor allen
Leuten! Da vorne dreht sich sogar schon nach uns um!
Kellnerin:
Natürlich. Wollen Sie denn den Kaffee aus dem
Kännchen trinken?
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Emma:
Oh, wo sitzt sie denn? (steht auf und schaut im Raum
umher) Ach ja, da vorne! (ruft zu) Guten Abend! Sind sie
auch da?
Otto:
Sag einmal, mach doch nicht so ein Aufsehen! Ich gehe
nie mehr mit dir ins Theater, wenn du nicht sofort ruhig
bist. Da nimm das Programm, das lenkt dich vielleicht ein
bisschen ab.
Emma:
(schaut) Ach! Hier spielt ja sogar der Gottschalk mit. Da
freu' ich mich aber auf seine schönen blauen Augen.
Otto:
Du bist aber heute mit mir da und nicht mit Thomas Gottschalk. Und jetzt bist du endlich ruhig!
Emma:
Du Otto, da stinkt es immer noch!
Otto:
Sei doch endlich still. Siehst du nicht, der Vorhang wackelt schon.
Emma:
Otto - der Gestank - der kommt doch von dir.
Otto:
Das wird dein blödes Parfüm sein, welches du immer so
massiv aufsprühst!
Emma:
Das ist allerhöchstens dein After-Shave. Mein Parfüm
riecht anders. Du - Otto, jetzt halt' ich es bald nicht mehr
aus. Jetzt werd' ich bald ohnmächtig! Hier stinkt es wie
zuhause, schon seit wir beide verheiratet sind.
Otto:
Nun reicht es mir aber! Willst du jetzt einen Ehekrach
beginnen, hier vor allen Leuten.
Emma:
Nein, Otto. Das reicht auch zuhause noch. Du Otto - aber
jetzt frage ich dich zum allerletzten Mal: Hast du auch
wirklich frische Socken angezogen?
Otto:
Jetzt ist es endgültig genug. Sicher habe ich frische Socken angezogen! Hier schau her: Die Alten habe ich sogar noch in meiner Jackentasche!
aus: http://www.festgestaltung.de/allgemein/sketche/ehe1.shtml#otto_und_emma_im_theater
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Erzählerin:
Nach diesen paar Wörtern war es ganz leise im
Haus der Großmutter. Man hörte nur noch ein
schmatzen und Rotkäppchen war weg. Nur die rote
Kappe war noch da:
Wolf:
Ja genau, die gehört jetza mir. Voll die krasse rote
Mütze. Schau ich ja jetza au richtig schön aus.
Erzählerin:
Der Wolf ging hinaus und legte sich in den Schatten um zu schlafen. Ein wenig später kam der Jäger vorbei.
Jäger:
Hallo. Ich bin Josephe. Der Jäger hier im Wald.
Und ich geh jetza mal meine Freundin die Großmutter besuchen. Ja, wo is den mein Hassal??
Erzählerin:
Erst war nichts zu hören. Doch dann ein Schnarchen. Es kam aus dem Schrank. Der Jäger öffnete
die verschlossene Schranktüre. Plumps. Heraus
fiel die Großmutter.
Jäger:
Ja hallo Mausal. Hast dir aber einen komisch Platz
zum Schlafen ausgesucht!?
Großmutter:
Guten Morgen. Ja scho. Gut hab ich geschlafen.
Aber den Platz hab ich mir net selber ausgesucht.
Der krass Böse Wolf war hier und hat mich eingesperrt und das arme Rotkäppchen hat er aufgegessen.
Jäger:
Oh Schnekala, dass is ja alles total fürchterlich.
Das arme Kind. Komm wir gehen raus und sehen
nach, wo der Wolf ist. Vielleicht ist ja noch etwas zu
retten.
Erzählerin:
So und wie die Geschichte jetzt ausgeht, das wisst
ihr ja selber. Am Schluss sind alle zufrieden und
glücklich. Und unser Rotkäppchen ist sooo schön…
Bettina Rixner
aus: http://www.festgestaltung.de/allgemein/sketche/maerchen1/#rotkaeppchen
- 27 -
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Erzählerin:
Rotkäppchen konnte das Haus schon sehen. Aber,
was war das:
Rotkäppchen:
Warum steht den die Türe speer angel weit offen?!
Erzählerin:
Sie ging näher und näher. Dann ging sie durch die
offene Tür ins Haus ihrer Großmutter und da lag
die alte Frau auch schon im Bett.
Rotkäppchen:
Na, Alde alles fit?
Wolf:
Ja, aber sicher Kleine… du bist ja sooo schön.
Rotkäppchen:
Großmutter, warum liegst du im Bett?
Wolf:
Ach. Da kann ich mir die Decke weit hoch ziehn,
damit du mich nicht so leicht erkennst.
Rotkäppchen:
Und warum hast du Handschuhe an?? Es ist doch
Sommer und es hat draußen mehr als 30 Grad.
Wolf:
Oh mann… du weißt ja au gar nix… ich sag ja
dumme Tussi. Ich erklärs dir: Unter den Handschuhen sind meine großen Krallen und die sollst du ja
nicht sehn.
Rotkäppchen:
Achso… na wenn's sonst nix ist… Oma, irgendwie
hast du das letztes Mal noch nicht so an starken
Haarwuchs gehabt.
Wolf:
Ja mann… Mädi… Klingelts immer no net?? Alta
ich bin net dei oma… ich bin da krass BÖSE Wolf
und will dich jetza fressen.
Rotkäppchen:
Ohohohoho! Aber bevor du mich frisst no eine Frage: Was hast du mit meiner Oma gemacht??
Wolf:
Die Alte hab ich in Schrank gesperrt. Die hat mich
so was von genervt.
Großmutter:
*Klopf* *Klopf* Hier bin ich mein Kind. Keine Angst
mir geht's gut!
Erzählerin:
Ich bin die Erzählerin.
Rotkäppchen:
Schön zu hören, Oma. Wolf, wo warn wir stehn
geblieben?
Prinz:
Ich bin der Prinz Ihrer Träume.
Schwestern:
Wir sind die hässlichen Schwestern.
Aschenputtel:
Ich bin Aschenputtel.
Fee
Ich bin die gute Fee.
Erzählerin:
Es war einmal ein Prinz, der Prinz unserer Träume.
- 26 -
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Aschenputtel
Sketch für 6 - 7 Personen
Personen:
•
Erzählerin
•
gütige Fee
•
2 - 3 hässliche Schwestern
•
Aschenputtel
•
Prinz
Es wird ein Tuch gehalten von zwei Leuten. Dahinter sitzen die einzelnen Spieler. Nur der, der etwas sagt, steht kurz auf und verschwindet dann wieder hinter dem Tuch.
Requisiten:
•
2 - 3 Kopftücher
•
1 Arbeitsschuh
•
1 hässliche, später eine hübsche Kopfbedeckung für Aschenputtel
•
1 Krone für den Prinzen
Charaktere:
•
Prinz sprüht vor Arroganz und Snobismus (Marke „Strahlemann")
•
Schwestern reden in betont falscher, schräger Stimmlage
•
Aschenputtel redet monoton und einschläfernd
•
die gute Fee redet quirlig und freudig
- 19 -
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Prinz:
Ich bin der Prinz Ihrer Träume.
Erzählerin:
Es gab auch die hässlichen Schwestern.
Schwestern:
Wir sind die hässlichen Schwestern.
Erzählerin:
Und die Schwester der hässlichen Schwestern.
Aschenputtel:
Ich bin Aschenputtel.
Schwestern:
Wir sind so froh, wir gehen zum Ball.
Aschenputtel:
Ich bin so traurig, ich darf nicht zum Ball.
Schwestern:
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Erzählerin:
Rotkäppchen lief immer weiter in den Wald. Sie
bemerkte gar nicht, dass sie von jemandem beobachtet wurde.
Wolf:
Bohr… Krass… Alta… Die is ja wohl voll schööön!!!
Rotkäppchen:
Lalalala… ich weiß das ich sooo schön bin… und
wer bist du?
Wolf:
Ja sieht ma des net oder was? Ich bin da Nikolaus…
Bring uns unsere Ballkleider.
Rotkäppchen:
Oh… Hallo Nikolaus. Alles klar bei dir?
Aschenputtel:
OK.
Wolf:
Schwestern:
Bring uns unsere Tanzschuhe.
Ja sag mal, spinnst du?? Hast du etwa schon mal
einen Nikolaus gesehen, der ausschaut wie ein
krass BBBÖÖÖÖSSSEEERRR Wolf???
Aschenputtel:
OK.
Rotkäppchen:
Schwestern:
Bring uns unsere falschen Zähne.
Lass mich überlegen… Ne… ich glaub net… dann
bist du wohl doch nur ein Scherzkeks.
Aschenputtel:
OK.
Wolf:
Hey, willst mich jetza beleidigen au no oder was?
Schwestern:
Wir sind so froh, wir werden mit dem Prinzen unserer Träume tanzen.
Rotkäppchen:
Ja… (ganz frech)
Wolf:
Aschenputtel:
OK.
Hey alda… die Tussi is ja voll fett der Freak und
verarschen will se mich au no…
Schwestern:
Wir gehen jetzt zum Ball.
Rotkäppchen:
Aschenputtel:
OK.
Schön für dich. Kann ich jetza endlich weiter gehen?
Schwestern:
Aschenputtel, bleibe hier und putze das Haus.
Wolf:
Warte. Wo gehst den überhaupt hin?
Aschenputtel:
OK.
Rotkäppchen:
Erzählerin:
Etwas Später. Etwas Später.
Zu meiner lieben Omiiiiii. Mei alde will mich nämlich
nich mehr haben…
Aschenputtel:
Ich bin so traurig.
Wolf:
Oh du armes Kind. Magst net bei mir bleiben?? Du
bist doch sooo schön
Fee
Sei nicht traurig. Ich bin die gute Fee.
Erzählerin:
Aschenputtel:
Oh, du erschreckst mich.
Fee
Weshalb bist du traurig?
Aschenputtel:
Ich darf nicht zum Ball.
Fee
Doch, du darfst.
Diese Frage hätte der Wolf sich auch sparen können… Die Antwort darauf war ja wohl sooo klar…
Rotkäppchen ging weiter und entdeckte wunderschöne Blumen. Auf dieser tollen Wiese ruhte sie
sich erst mal aus und pflückte einen riesigen Straus
für ihre Großmutter.
Aschenputtel:
Ach nein, ich darf nicht.
Rotkäppchen:
Fee
(energisch) Doch, du darfst.
Jetza geh ich endlich mal weiter, sonst komm ich
erst morgen Früh bei da Oma an.
- 20 -
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
- 25 -
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Rotkäppchen und der krass BÖSE Wolf
Sketch für 5 Personen
Erzählerin:
Mutter:
Sodalla… dann werde ich mal so beginnen, wie
jedes gute Märchen beginnt und zwar: Vor vielen,
vielen Jahren lebte einmal eine Mutter mit ihrer
Tochter glücklich und zufrieden. Doch eines Tages
hörte man Geschrei im Hause:
Du undankbares Ding… Ich will dich hier nie wieder
sehen, wenn du mir noch mal diesen Bauerndeppen anschleppst. Du weißt genau. dass der net
ganz dicht ist und dass ich den hasse wie die Pest.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Aschenputtel:
Nein, ich darf nicht!
Fee
(patzig) Doch! DU DARFST!
Aschenputtel:
OK.
Fee
Du darfst das schönste Ballkleid haben.
(schmeißt Aschenputtel mit einem Ping ein schönes Kopftuch zu).
Aschenputtel:
OK. (bindet das neue Kopftuch um).
Fee
Du wirst glänzende Tanzschuhe haben … Ping!
(Schmeißt Aschenputtel fast den Schuh an den
Kopf).
Aschenputtel:
Danke, ich bin so froh
Fee
Jetzt kannst du zum Ball gehen. Aber du musst vor
Mitternacht wieder zu Hause sein!
Rotkäppchen:
Oh Mutti, aber ich find ihn doch soooo toll.
Aschenputtel:
OK.
Mutter:
Nein, toll is der ganz sicher net… such dir doch
einfach jemand anderen. Ich kann dir au bei der
Suche helfen.
Erzählerin:
Etwas später … etwas später auf dem Ball.
Prinz:
ICH bin der Prinz deiner Träume. Und ich bin so
froh!
NEEEEIIIINNN… das kommt für mich nicht in frage. Ich will nicht von dir verkuppelt werden… und
außerdem liebe ich meinen Josephe soooo sehr.
Aschenputtel:
Du bist so schön.
Prinz:
Ich weiß und ich werde mit dir tanzen!
Aschenputtel:
OK.
Schwestern:
Wir sind so eifersüchtig!
Aschenputtel:
Ich bin so froh!
Prinz:
Ich bin so schön!
Oh mann… das war ja wohl total grausam. So eine
böse Frau. Naja, Rotkäppchen blieb also nix anderes über als ihre Sachen zu packen und abzuhauen. -- kleine Pause --
Fee
ICH bin die gute Fee (schaut nach rechts und links)
Oh, Entschuldigung!
Erzählerin:
Es wird Mitternacht. Die Uhr schlägt.
Aschenputtel:
Dong.
Erzählerin:
Wenige Stunden später:
Prinz:
Dong.
Rotkäppchen:
Lalalalalala… Ich sollte öfter hier im Wald spazieren gehen. Es ist total schön hier. Mmmhh…
nächstes Mal muss ich mein Josephe unbedingt
mitnehmen… ;)
Schestern
Dong.
Fee
Dong.
Erzählerin:
Dong.
Rotkäppchen:
Mutter:
Erzählerin:
Na gut… wenn dus anders net verstehst, dann sag
ichs dir direkt: Pack deine Sachen und hau ab. Ich
will dich hier soo schnell nich mehr sehn. Geh zu
deiner alten dummen Großmutter. Vielleicht kann
die dich ertragen.
- 24 -
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
- 21 -
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
„Wir haben unsere eigenen Spielregeln…“, Teil 2
Aschenputtel:
Dong.
Prinz:
Nein, er passt nicht!
Prinz:
Dong.
Schwestern:
Doch, er passt.
Schwestern:
Dong.
Prinz:
Nein, er passt nicht!
Fee
Dong.
Schwestern:
Doch, er passt wohl!
Erzählerin:
Dong.
Prinz:
Nein, er passt nicht!
Aschenputtel:
Dong.
Schwestern:
OK.
Prinz:
Dong.
Prinz:
Probiere du ihn an!
Aschenputtel:
Oh, es ist Mitternacht. Ich muss gehen!
Aschenputtel:
OK.
Prinz:
OK.
Prinz:
Er passt!
Erzählerin:
Sie lief weg … sie lief weg.
Aschenputtel:
Ich bin so froh!
Aschenputtel:
Ach, ich habe den gläsernen Schuh verloren. Aber
ich muss zu Hause sein, bevor der Zauberspruch
gebrochen ist!
Prinz:
Ich bin so schön. Ich werde dich heiraten!
Aschenputtel:
OK.
Schwestern:
Wir sind so eifersüchtig!
Prinz:
Ich bin so schön!
Prinz:
Oh, Guck mal, sie hat den gläsernen Schuh verloren. Ich muss sie finden. Ich möchte sie heiraten.
Ich bin so schön!
Aschenputtel:
Ich bin so froh.
Erzählerin:
Am nächsten Tag.
Fee
ICH bin die gute Fee!
Aschenputtel:
Ich bin so traurig.
ALLE, laut
WIR WISSEN ES!
Fee
ICH bin die gute Fee (schaut nach rechts und links)
Oh, Entschuldigung!
Erzählerin:
Und sie lebten lange und bekamen viele Kinder!
Erzählerin:
Der Prinz unserer Träume kam zu dem Haus, und
er war schön.
Aschenputtel:
OK.
Prinz:
Ich bin so schön!
Schwestern:
Du bist so schön!
Prinz:
Ich weiß. Du bist sooo hässlich!
Schwestern:
Ich weiß.
Prinz:
Ich habe den gläsernen Schuh dabei (Hält den Arbeitsschuh hoch!). Möchtest du ihn anprobieren?
Schwestern:
Er passt!
Prinz:
Nein, er passt nicht!
Schwestern:
Doch, er passt.
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aus: http://www.festgestaltung.de/allgemein/sketche/maerchen1/#aschenputtel
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.
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Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.