GEWOBA investiert 130 Millionen Euro in Neubau und Bestand

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GEWOBA investiert 130 Millionen Euro in Neubau und Bestand
GEWOBA investiert 130 Millionen Euro in Neubau
und Bestand
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PRESSE-INFORMATION
Solide Geschäftsentwicklung 2015: Jahresüberschuss und Bilanzgewinn konstant
Wachstumstreiber Neubau: Investitionen steigen um 177 Prozent,
jede zweite Neubauwohnung öffentlich gefördert
Klimaschutz: Kyoto-Ziele erreicht, GEWOBA Energie GmbH startet
Bremen, 10. Mai 2016. Die Bremer GEWOBA zieht eine positive
Bilanz für das Geschäftsjahr 2015 und präsentiert eine solide wirtschaftliche Entwicklung. Mit einem Jahresüberschuss von 36,5 Millionen Euro (Vorjahr: 37,2 Millionen Euro) hat Bremens größte Wohnungsgesellschaft das vergangene Jahr abgeschlossen. Nach Einstellung von 20,7 Millionen Euro aus dem Jahresüberschuss in die
Gewinnrücklagen verbleibt eine unveränderte Dividendenausschüttung in Höhe von 15,8 Millionen Euro an die Aktionäre. Hauptgesellschafter ist die Stadt Bremen (74,24 Prozent), rund ein Viertel der
Anteile halten verschiedene Banken.
„Wie in den Vorjahren wirkten sich die günstigen Konditionen am
Kapitalmarkt positiv auf das Jahresergebnis aus, ebenso der Verkauf
von Wohnungen an Selbstnutzer und Kleinanlegern und von unbebauten Grundstücken in Bremerhaven-Leherheide sowie moderate
Mietanhebungen“, teilte Manfred Sydow, Vorstand der GEWOBA,
mit.
Fast Vollvermietung, moderate Mietentwicklung
Zum Jahresende bewirtschaftete das Unternehmen insgesamt
41.722 Wohnungen, 183 mehr als im Vorjahr (31.850 Wohnungen in
Bremen, 8.565 in Bremerhaven sowie 1.307 in Oldenburg). 252
Wohnungen entstanden im Neubau, zwei durch Dachgeschossumbauten, 82 Wohnungen wurden angekauft. Demgegenüber steht
der Verkauf von 153 Wohnungen an Selbstnutzer und Kleinanleger.
Die Bestände in Bremen und Oldenburg sind nahezu voll vermietet.
Die Leerstandsquote beläuft sich in Bremen auf 0,4 Prozent und in
Oldenburg auf 0,25 Prozent und resultiert aus Mieterwechseln oder
Umbaumaßnahmen. In Bremerhaven ist die Leerstandsquote auf
1,90 Prozent gesunken (Vorjahr: 2,18 Prozent).
Im Gesamtbestand belief sich die durchschnittliche Nettokaltmiete
auf 5,43 Euro pro Quadratmeter (+ 2,5 Prozent). In Bremen beträgt
sie durchschnittlich 5,67 Euro pro Quadratmeter (+ 2,7 Prozent), in
Bremerhaven liegt diese bei 4,40 Euro pro Quadratmeter (+ 0,7 Prozent) und in Oldenburg bei 5,94 Euro pro Quadratmeter (+ 1,7 Prozent).
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Die Mieterhöhungen resultierten aus Modernisierungsmaßnahmen,
Anpassungen an die ortsübliche Vergleichsmiete sowie Neuvermietungen. Durchschnittlich erhöhe sich die monatliche Nettokaltmiete
für eine 60-Quadratmeter-Wohnung nach einer Badmodernisierung
um insgesamt 0,81 Euro pro Quadratmeter.
Region profitiert von hohem Investitionsniveau
Einen Höchststand erreichten 2015 die Investitionen: Insgesamt 130
Millionen Euro gab die GEWOBA für die Modernisierung des Bestands sowie den Neubau aus (Vorjahr: 93,3 Millionen Euro). Davon
entfiel der größte Anteil auf Bestandsmodernisierung mit 72,8 Millionen Euro und den Neubau mit 57,7 Millionen Euro (Vorjahr: 20,8
Millionen Euro). Von den Bestandsinvestitionen wurden 16,8 Millionen Euro in die energetische Modernisierung von rund 830 Wohnungen (Vorjahr: 14,9 Millionen Euro) und 13 Millionen Euro in rund 840
neue Bäder (Vorjahr: 15,5 Millionen Euro) investiert. 41,8 Millionen
Euro flossen in die Instandhaltung und -setzung. „Die GEWOBA
kann ihrem Unternehmensauftrag nur gerecht werden, wenn sie sowohl kontinuierlich in die Attraktivität der bestehenden Wohnungen
investiert als auch neue Wohnungen schafft“, betont der Vorstandsvorsitzende Peter Stubbe. So habe heute bereits jede zweite
GEWOBA-Wohnung ein modernes Bad. „Mit den Arbeiten beauftragen wir überwiegend Betriebe aus der Region. Das macht unser
Modernisierungs- und Neubauprogramm zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor in der Region“, so Stubbe weiter.
Erfolgreiche Vermarktung von Wohnungen und Grundstücken
Sehr erfolgreich verlief 2015 die Vermarktung von Wohnungen an
Selbstnutzer und Kleinanleger sowie von Baugrundstücken in Bremerhaven-Leherheide. Im Süden der Seestadt entsteht das neue
Waldviertel mit Ein- und Zweifamilienhäusern. Den zweiten Bauabschnitt mit 57 Grundstücken zog die GEWOBA aufgrund der großen
Nachfrage um ein Jahr vor und begann bereits Ende 2015 mit der
Vermarktung. Schon die 40 Grundstücke des ersten Bauabschnitts
waren binnen kürzester Zeit verkauft. „Diese dynamische Entwicklung in Bremerhaven zeigt, dass das Angebot auf ein großes Interesse bei privaten Bauherren trifft“, so Stubbe. „Die Waldrand-Lage
des Viertels und die Wiederbelebung des Quartiers spielen sicherlich
auch eine Rolle.“ Rund 50 Millionen Euro hat die GEWOBA seiner
Zeit in den Abriss von rund 640 Wohnungen, die Sanierung der verbliebenen Gebäude und die Verschönerung des Wohnumfelds investiert.
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Neubau: Investitionen nahezu verdreifacht
Die eigenen Neubauinvestitionen hat die GEWOBA 2015 nahezu
verdreifacht (+ 177 Prozent). Sie beliefen sich auf insgesamt 57,7
Millionen Euro. „Unser Neubauprogramm hat sowohl eine quantitative als auch eine qualitative Wachstumskomponente“, kommentiert
Vorstand Stubbe. Einerseits schaffe die GEWOBA im öffentlich geförderten Segment mehr Wohnungen und erweitere so ihr Angebot.
Andererseits solle das homogene Wohnungsangebot der GEWOBA
einer veränderten Nachfrage angepasst werden. 80 Prozent der
Wohnungen wurden in den 1950er und 1960er Jahren überwiegend
in drei Bremer Stadtteilen gebaut, die Hälfte als Drei-ZimmerWohnungen mit rund 60 Quadratmetern. „Diese Wohnungen sind bei
den Mietern nach wie vor beliebt. Aber wir spüren auch die starke
Nachfrage nach kleinen Wohnungen für Alleinstehende und großen
Familienwohnungen“, so Stubbe. „Wir wollen den GEWOBA-Bestand
qualitativ breiter aufstellen sowohl in Bezug auf andere Grundrisse
als auch auf neue Standorte.“
Dazu verfolgt das Unternehmen drei Entwicklungslinien: Der Neubau
in eigenen Quartieren ergänzt den Bestand um in der Regel öffentlich geförderte und barrierefreie Wohnungen, die bestehenden Mietern einen Verbleib im angestammten Quartier ermöglichen sollen.
Neubauprojekte mit sozialen Partnern, wie beispielsweise das Quartierszentrum in Huckelriede, tragen als Impulsgeber zur Weiterentwicklung der Orts- und Stadtteile bei. Mit Wohnungen in zentraler
Lage und einem breiten Mietenspektrum ergänzt die GEWOBA ihr
Portfolio durch Neubauten auf dem Stadtwerder sowie in der Überseestadt (Magellan-Quartier und Marcuskaje).
55 Prozent geförderte Wohnungen
Den Bau von insgesamt 1.400 neuen Wohnungen bereitet die
GEWOBA bis 2017 vor. Über die Hälfte aller Neubauwohnungen
wird öffentlich gefördert (55 Prozent) und an Menschen mit geringerem Einkommen vermietet. „Die GEWOBA engagiert sich sehr für
das bezahlbare Wohnen in Bremen. Wir sind seit Start des Bremer
Wohnraumförderungsprogramms der Bauherr, der den größten Anteil an öffentlich geförderten Wohnungen baut und fertigstellt“, betont
Peter Stubbe.
Durch die Fertigstellung von 160 öffentlich geförderten Wohnungen
in den Projekten Marcuskaje und „Neue Perspektiven in Huchting“
erhöhte sich die Anzahl der geförderten Mietwohnungen bei der
GEWOBA auf insgesamt 1.339 (+ 5,8 Prozent). Gleichzeitig fielen 86
Wohnungen aus der Preisbindung. „Dass GEWOBA-Wohnungen
aus der Preisbindung fallen bedeutet nicht, dass sie anschließend für
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Geringverdiener nicht mehr bezahlbar sind. Ein Drittel unserer Mieter
erhält Transferleistungen wie Wohn- oder Arbeitslosengeld“, betont
Manfred Sydow. Für bezahlbaren Wohnraum in Bremen bleibe die
GEWOBA die erste Adresse: „Unser Auftrag ist es, Wohnraum für
breite Schichten der Bevölkerung bereitzustellen. Deswegen gilt für
die GEWOBA eine Selbstverpflichtung: Wenigstens 25 Prozent unserer Wohnungen bieten wir dauerhaft gemäß den SGB-IIRegelsätzen an“, so Sydow.
Neubau 2016: Bremer Punkt geht in Serie
Nachdem der erste „Bremer Punkt“ in der Neustadt im Frühjahr 2016
bezogen wurde, geht der Bautyp nun stadtweit in Serie: In der Neustadt, in Kattenturm und in Schwachhausen sind sechs weitere von
den kompakten und flexiblen Baukörpern geplant. In der Waller
Arndtstraße gehen drei neue Gebäude in Bau, die neben zwölf neuen Wohnungen auch barrierefreie Zugänge für die 72 benachbarten
Bestandswohnungen schaffen. Sechs kleine Mehrfamilienhäuser
sowie ein großes Atriumhaus schaffen in Osterholz-Tenever 40 neue
öffentlich geförderte Wohnungen sowie 90 Kinderbetreuungsplätze
in der angeschlossenen Kita. Bauanträge für das letzte Grundstück
auf dem ehemaligen TÜV-Gelände in der Östlichen Vorstadt sowie
für das Kooperationsprojekt „BlauHaus“ in der Überseestadt will das
Unternehmen noch in diesem Jahr stellen.
Klimaschutz: Kyoto-Ziel 2020 erfüllt, Perspektive 2050
„Im Neubau verbinden wir unseren sozialen Auftrag mit wegweisendem Klimaschutz“, erklärt Peter Stubbe. Alle Neubauten sind so geplant, dass sie über die Vorgaben der zu dem Zeitpunkt aktuellen
Energierichtlinie EnEV hinausgehen. Mindestens erreichen sie den
bis 1. April 2016 gültigen KfW-70-Standard. Viele verbrauchen dank
effizienter Haustechnik sogar 45 Prozent weniger Energie (KfW-55Standard) als vorgeschrieben.
Die Bestandswohnungen werden durch umfangreiche Dämmmaßnahmen zukunftsfähig gemacht. Dreiviertel des GEWOBABestands (30.695 Wohnungen) ist bereits energetisch modernisiert,
das Bremer Klimaziel für 2020 seit dem Vorjahr erfüllt: „Im Vergleich
zu 1990 stoßen die GEWOBA-Wohnungen heute nur noch annähernd halb so viel CO2 aus. Deswegen stecken wir uns neue Ziele
und nehmen Kurs auf 2050“, kündigt Stubbe an.
Analog zu den Beschlüssen der Pariser Klimakonferenz arbeitet die
GEWOBA nun auf das ehrgeizige Ziel hin, bis Mitte des Jahrhunderts die CO2-Emissionen um mindestens 80 Prozent zu reduzieren.
„Damit unser Bestand in 30 Jahren fast treibhausneutral werden
kann, müssen wir planerisch, baulich und technisch neue Wege ge-
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hen“, so Stubbe. „Wir denken über das Gebäude hinaus und entwickeln integrierte Konzepte für ganze Nachbarschaften und Quartiere.“
Die rechtlichen und technischen Weichen dafür wurden 2015 mit der
Gründung der Tochterfirma GEWOBA Energie GmbH gestellt. Sie
wird als Energie- und Stromversorger für ihre Kunden aktiv. In den
unternehmenseigenen Heizwerken, die rund 30 Prozent des Bestands mit Heizwärme und Warmwasser versorgen, installiert
GEWOBA Energie in den kommenden fünf Jahren 55 Blockheizkraftwerke (BHKW) mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Die hocheffizienten Anlagen produzieren gleichzeitig Wärme und Strom. Die
ersten beiden Anlagen sind bereits in Betrieb. „Der so genannte Mieterstrom und vergleichbare Versorger-Modelle sind für die Branche
sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch interessant. Die Versorgung kommt aus einer Hand und die Anlagen werden bedarfsgerecht
aktiv gesteuert“, sagt Manfred Sydow. „Die GEWOBA gehört zu den
wenigen deutschen Wohnungsunternehmen, die ihren Mietern eine
solche Leistung bieten.“
Knapp 500 Mietverträge mit Flüchtlingen abgeschlossen
Ein wichtiger Partner der Stadt und der beauftragten Wohlfahrtsorganisationen ist die GEWOBA bei der Flüchtlingsunterbringung. Zusätzlich zum festen Kontingent von monatlich 30 Wohnungen für die
zentrale Koordinierungsstelle, vermittelt die GEWOBA in ihren Kundenzentren Wohnungen auch direkt an Geflüchtete. Von insgesamt
4.636 unterschriebenen Mietverträgen im Jahr 2015 schloss die
GEWOBA fast jeden zehnten mit einem Flüchtling (493 Mietverträge). Die neuen Mieter stammen überwiegend aus Syrien (31,5 Prozent), Albanien (8,7 Prozent) sowie dem Iran und Afghanistan
(jeweils 5,5 Prozent). „Wohnungen an Flüchtlinge zu vermieten ist
Teil unseres alltäglichen Regelgeschäfts – allerdings unter besonderen Rahmenbedingungen“, so Stubbe. „Wir sind einem nachhaltigen
Geschäftsmodell verpflichtet und ein Ziel ist, dauerhafte Mietverhältnisse zu pflegen. Das gilt ebenso für alteingesessene wie für zugezogene Neu-Bremer.“
Um die Kommunikation mit den neuen Mietern zu erleichtern, ist seit
Jahresbeginn 2016 ein elfköpfiges Sprachmittlerteam im Einsatz. Die
Studenten werden von Hauswarten und Nachbarschaftsmanagern
beispielsweise zu Fragen zur Nachbarschaft oder zum Stadtteil hinzu gezogen. Auch begleiten sie Geflüchtete zu Veranstaltungen im
Quartier, um die Integration in die Gemeinschaft zu fördern.
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Der Geschäftsbericht 2015 und der Tätigkeitsbericht 2015 sind
online veröffentlicht unter:
http://www.gewoba.de/unternehmen/publikationen/
GEWOBA Aktiengesellschaft Wohnen und Bauen
Rembertiring 27 · 28195 Bremen · www.gewoba.de
Pressekontakt: GEWOBA, Karin Fuchs, Pressesprecherin,
Telefon: 0421 36 72-1 01, [email protected]
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