The Role of Parenting Styles in Children`s Problem Behavior Kaisa
Transcription
The Role of Parenting Styles in Children`s Problem Behavior Kaisa
The Role of Parenting Styles in Children‘s Problem Behavior Kaisa Aunola & Jan-Erik Nurmi, 2005 13.11.2013 Referentin: Imke Gerkensmeier Forschungskolloquium Dozent: Prof. Dr. Urs Fuhrer Gliederung 1. 2. 3. 4. Einführung Methode Ergebnisse Diskussion 1. Einführung Bisherige Forschung zeigt Zusammenhang zwischen elterlichen Erziehungsstildimensionen und kindlicher Anpassung/Regulation Neuer Ansatz: macht vielleicht die Kombination der Erziehungsstildimensionen den Unterschied? Gegenstand der vorliegenden Längsschnittstudie: Untersuchung des Einflusses von mütterlichem und väterlichem Erziehungsverhalten (Wärme,Verhaltenskontrolle und psychologische Kontrolle) auf kindliches externalisierendes und internalisierendes Problemverhalten in den ersten Schuljahren 1. Einführung Elterliche Erziehungsstildimensionen (Hart et al., 2003; Schaefer, 1965) Affection (Wärme) (Galambos et al., 2003; Wood et al., 2003) Verbundenheit mit dem Kind Liebe und Wärme in der Interaktion Behavioral Control (Verhaltenskontrolle) (Barber, 1996; Galambos et al., 2003) Regulation des Kindes durch Regeln und Disziplin Anforderungen an die Reife des Kindes Monitoring Psychological Control (psychologische Kontrolle) (Barber, 1996) Kontrolle der kindlichen Emotionen und des Verhaltens durch psychologische Mittel Liebesentzug Herbeiführen von Schuldgefühlen 1. Einführung Kindliches Problemverhalten Externalisierend = ungehemmtes Verhalten und andere Ausdrücke von „undersocialization“ (Kovacs & Devlin, 1998) Ausdruck negativer Emotionen ggü. Anderen, manifestiert sich als Ärger oder Frustration (Roeser, Eccles & Strobel, 1998) Unterentwickelte Selbstregulationsfähigkeiten unterkontrolliertes Verhalten (Cole, Zahn-Waxler, Fox, Usher & Welsh, 1996) Internalisierend = Rückzug, Ängstlichkeit, Gehemmtheit, Angst (Eisenberg et al., 2001; Roeser et al., 1998) Negative Emotionen ggü. der eigenen Person (Roeser et al., 1998) Herbeigeführt durch überdurchschnittlich starke Selbstkontrolle (Block & Block, 1980, Cole et al., 1996) 1. Einführung Limitationen vorheriger Studien: Psychologische und Verhaltenskontrolle oft nicht als getrennte Konstrukte erhoben Fokus auf Jugendlichen Keine Beachtung von Interaktion zwischen kindlichem Verhalten und Erziehungsverhalten Oftmals keine Unterscheidung zwischen Müttern und Vätern “This Study investigated the impacts of both mothers‘ and fathers‘ affection, behavioral control, and psychological control on children’s internal and external problem bahviors, and whether these impacts are moderated by the two other parenting style dimensions.” (Aunola & Nurmi, 2005) 1. Einführung Forschungsfragen: (1) Können die mütterlichen und väterlichen Erziehungsstilvariablen die späteren kindlichen externalisierenden und internalisierenden Problemverhaltensweisen beim Übergang vom Kindergarten in die Grundschule vorhersagen? (1a) Behavioral Control (BC)↓ external. Problemverhalten ↑ (1b) Psychological Control (PC)↑ external. und internal. Problemverhalten ↑ (1c) Affection ↑ external. und internal. Problemverhalten ↓ 1. Einführung (2) Inwieweit wird eine bestimmten Erziehungsstilvariable in ihrem Einfluss auf das kindliche Verhalten durch die anderen beiden moderiert? Bzw. Ist die Kombination entscheidend? (2a) affection ↑ und BC ↑ verringert internal. und external. PV mehr, als Kombi mit affection ↓ und BC ↑ oder affection ↑ und BC ↓ (2b) BC↑ und PC↓ external. PV ↓, im Gegensatz dazu bei BC↑ und PC ↑ external.PV ↑ (2c) PC↑ und affection ↑ hat weniger negative Folgen auf external. und internal. PV als Kombi PC↑ und affection ↓ (3) Inwieweit beeinflusst kindliches externalisierendes und internalisierendes Problemverhalten den Erziehungsstil von Mutter und Vater? 2. Methode Teilnehmer: Kinder Teilnehmer der Jyväskylä Entrance onto Primary School (JEPS) study 5-6 Jahre (M=75 Monate, SD= 3.30 Monate) Daten von 196 Kindern zu allen 6 Messzeitpunkten (104 Jungen, 92 Mädchen) Homogene Stichprobe in Bezug auf Rasse und kulturellen Hintergrund Interview, Backroundinfos über Eltern Eltern 3 Messzeitpunkte, Fragebogen an beide zugeschickt, separat zurückschicken 191, 171 und 169 der Mütter füllten FB aus (92-86%) 167, 157, 152 der Väter füllten FB aus (80-73%) 2. Methode Messung des kindlichen Problemverhaltens Fragebogen basierend auf der John Hopkins Depression Scale und dem Strenghts and Difficulties Questionnaire Test-Retest-Reliabilität .82 internal. PV .78 external. PV Interne Konsistenz über alle 6 Messzeitpunkte (KuderRichardson) 9 Items für internal. PV und 5 Items für external. PV Berechnung von 2 finalen Scores zw. .57 und .69 internal. PV zw. .64 und .78 external. PV Konstruktvalidität durch CFA geprüft (?) 2. Methode Messung des elterlichen Erziehungsverhaltens Finnische Version des Block’s Child Rearing Practices Report 3 Summenscores Cronbach’s Alpha für die drei Erziehungsstildimensionen 10 Items für affection 6 Items behavioral control 4 Items psychological control Mütter zw. .66 und .82 (alle drei Zeitpunkte) Väter zw. .69 und .84 (alle drei Zeitpunkte) 3-Faktoren-Struktur durch andere Stichprobe bestätigt 2. Methode Auswertung anhand von latenten Wachstumskurvenmodellen (LGM) Möglichkeit, intraindividuelle Veränderungen in einer Variablen über die Zeit (growth trajectories) und auch interindividuelle Unterschiede in diesen Veränderungen (e.g. linear and quadratic growth) zu betrachten auch Betrachtung möglicher Verbindungen zwischen den Wachstumskomponenten über mehrere Variablen und deren Interaktion 3. Ergebnisse - LGM for Individual Variables Internalisierendes Problemverhalten Geht im Mittel mit der Zeit zurück Signifikante individuelle Unterschiede im Initialstatus und im Entwicklungstrend Je höher der Initialstatus, desto mehr verringerte sich das Problemverhalten Externalisierendes Problemverhalten Auch hier im Mittel ein Abwärtstrend und individuelle Unterschiede Je höher das initiale Level, desto mehr verringert sich das Problemverhalten 3. Ergebnisse - LGM for Individual Variables 3. Ergebnisse - LGM for Individual Variables Mutter Mittelwerte: affection und psychological control gleichbleibend behavioral control ↓ Varianz der Levelkomponenten signifikant (interindividuelle Unterschiede in allen drei Dimensionen) Varianz für die linearen Trends nicht signifikant (keine individuellen Unterschiede in der Veränderung) Vater Mittelwerte: behavioral und psychological control ↓ affection gleichbleibend Varianz der Levelkomponenten signifikant Varianz für die linearen Trends nicht signifikant Lässt darauf schließen, dass kindliches Verhalten nicht die Veränderung des elterlichen Verhaltens vorhersagen kann! 3. Ergebnisse - LGM for Individual Variables 3. Ergebnisse - Mothers‘ Parenting Styles and Children’s Problem Behavior Internalisierendes Problemverhalten 1. Schritt: Modell mit Kindverhalten zu T1und Elternverhalten zu T2 guter Modellfit Erziehungsstildimensionen stehen nicht im Zshg. mit kindlichem Verhalten, wirken nicht auf dessen linearen Trend ein 2. Schritt: Interaktionsterme Signifikanter Einfluss von affection x psychological control Median-Split zur genaueren Untersuchung 3. Ergebnisse - Mothers‘ Parenting Styles and Children’s Problem Behavior 3. Ergebnisse - Mothers‘ Parenting Styles and Children’s Problem Behavior Externalisierendes Problemverhalten Analyse analog zum internalisierenden Problemverhalten 1. Schritt: nur Level von mütterlicher affection sagt linearen Trend des PV voraus 2. Schritt: Signifikanter Einfluss von affection x psychological control und behavioral control x psychological control Median-Split zur genaueren Untersuchung 3. Ergebnisse - Mothers‘ Parenting Styles and Children’s Problem Behavior 3. Ergebnisse - Fathers‘ Parenting Styles and Children’s Problem Behavior Auf keiner Ebene signifikante Ergebnisse gefunden! Aber: geringe Stichprobe! Verfälschungen möglich Bei Simulation einer größeren SP: hohe psychologische Kontrolle sagt den Trend von externalisierendem Problemverhalten beim Kind voraus 4. Diskussion Mütterliche psychologische Kontrolle in Kombination mit hohem Grad an Affection ist schädlich für die kindliche Anpassung. Unerwartetes Ergebnis! Erklärung 1: hohe psychologische Kontrolle und hohe Affektivität führt zu verstrickten Beziehungen führen zu Problemverhalten Erklärung 2: Kombi vermittelt dem Kind eine inkonsistente Botschaft über mütterliche Liebe und Akzeptanz Doppelbotschaften negative Auswirkungen 4. Diskussion Bei Kindern, deren Mütter wenig affection berichteten, sagte psychologische Kontrolle eine Verringerung des externalisierenden Problemverhaltens voraus. Wenig Liebe und wenig psychologische Kontrolle werden vermutlich als Zeichen fehlenden elterlichen Engagements gedeutet, hingegen könnte dieses Muster funktionaler sein und deshalb das externalisierende PV verringern Ergebnisse über affection und psychological control waren entgegen der Erwartungen ((2c) PK↑ und affection ↑ hat weniger negative Folgen auf externales und internales PV als Kombi PK↑ und affection ↓) Mögliche Erklärung: unterschiedliches Alter in Studien untersucht weitere Studien nötig! 4. Diskussion Psychologische Kontrolle der Mutter moderiert den Effekt von Verhaltenskontrolle: Pc ↓ und BC↑ external. PV ↓, bei hoher PC kein Einfluss von BC Konsistent mit Ergebnisse von Galambos et al. (2003) Positiver Effekt von BC wenn PC niedrig dadurch zu erklären, dass klare Regeln vorgegeben sind und das Kind gleichzeitig eigene Erfahrungen machen und eigene Gefühle haben darf Psychologische Autonomie Wenn PC hoch ist „Overmanagement“, macht positiven Effekt der BC zunichte 4. Diskussion Neue Erkenntnis: BC kann gute Strategie zur Prävention von externalisierendem Problemverhalten sein, wenn nicht gleichzeitig durch hohe PC die Kompetenzwahrnehmung und Autonomie eingeschränkt wird. Keine Interaktionen von affection und BC. Konsistent mit Galambos et al. (2003), mit anderen Studien jedoch nicht Mögliche Erklärungen: in früheren Studien wurde PC oft nicht von BC oder affection getrennt, in dieser Studie aber schon 4. Diskussion Das mütterliche Erziehungsverhalten hat mehr Einfluss als das väterliche. Mutter-Kind-Beziehung eher durch Wärme, Responsivität und intimen Austausch geprägt Kinder sind offener für Einfluss durch Mutter Vater-Kind-Beziehung sind autonomer, besondere Art dieser Beziehung wurde in dieser Studie vielleicht nicht richtig erfasst Stichprobe der Väter zu klein?! Das elterliche Erziehungsverhalten beeinflusst zwar die kindliche Entwicklung, eine entgegen gesetzte Beeinflussung ist jedoch nicht erkennbar. Ein Zusammenhang ist trotzdem denkbar! Z.B. wird in dieser Studie nicht die Frage nach der Rolle des Erziehungsverhalten in der Modifikation der Expression von genetisch basierten Temperamentsmerkmalen geklärt 4. Diskussion Limitationen Problemverhalten nur auf Basis von Selbsteinschätzungsbögen erfasst Beim internal. PV Fokus v.a. auf depressiven Symptomen, beim external. PV auf antisozialem Verhalten und Problemen in Peerbeziehungen Elterliches Erziehungsverhalten nur über Selbsteinschätzung erhoben Bei psychologischen Kontrolle Fokus v.a. auf Erzeugung von Schuldgefühlen Interne Konsistenz-Werte für die Elternberichte recht gering Kleine Selektionbias (Väter, die nicht teilnahmen mehr Problemverhalten) Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit