Wenn der Wartungsdienst fast zur Belegschaft zählt
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Wenn der Wartungsdienst fast zur Belegschaft zählt
FACTS-TITEL Wenn der Wartungsdienst fast zur Belegschaft zählt Die Informations- und Telekommunikationstechnologie (ITK) hat Einfluss auf nahezu jeden Bereich im Unternehmen und entwickelt sich rasant weiter. Mittelständler kommen da oft nicht hinterher: So werden externe IT-Serviceleistungen überlebenswichtig. Wer vorausschauend plant und clever finanziert, schafft Kalkulationssicherheit – Service inklusive: In manchen Betrieben zählt der Wartungsdienst sogar fast zur Belegschaft. D er mittelständische Auto- chen Funktionen. Kein Problem: L. hat ein Und nicht nur die Planung, auch die mobilzulieferer L. mit Systemhaus gefunden, das die passende Rechnung kann sich sehen lassen: 100.000 75 Angestellten will in Software verhandelt. Euro werden für die Software veranschlagt, neue Technologien investieren: Die bishe- Schließlich wird die Investition bis hin hinzu kommen 15.000 Euro für die Bera- rige Enterprise-Resource-Planning(ERP)- zum Pflichtenheft gründlich durchge- tungsleistung vorab. Für die Implementie- Lösung erfüllt nicht mehr die erforderli- plant. rung der Software und die Schulung der Mit- 58 anbietet. Man FACTS 3/2013 03_TIT_abcfinance_k11_j.indd 58 19.02.2013 9:56:09 Uhr IT-Trends und -Strategien „Wir sehen grundsätzlich einen erhöhten Bedarf an Serviceleistungen, um zunehmend individuellere Geschäftsprozesse dementsprechend abzubilden.“ SVEN STAHL, Vertriebsleiter bei abcfinance office-solutions KOMMENTAR Service groß im Kommen Sven Stahl, Vertriebsleiter bei abcfinance office-solutions, der Spezialeinheit für ITK-Leasing von abcfinance, erläutert die seiner Ansicht nach wichtigsten IT-Schwerpunkte für den Mittelstand im Jahr 2013. Wegen der negativen gesamtkonjunkturellen Aussichten wird es auch 2013 in erster Linie um Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen gehen. In Unternehmen gibt es dafür zwei Ansatzpunkte: Die operativen Strukturen, die den Betrieb am Laufen halten, werden optimiert, zum Beispiel durch die Integration mobiler Technologien am Arbeitsplatz. Oder es wird in zentrale Serverstrukturen investiert. Auch wenn Unternehmen in Deutschland noch zurückhaltend sind, gewinnen kostensparende Cloud-Services zunehmend an Bedeutung. Anstatt sich auf öffentliche Server zu verlassen, gehen viele Firmen aber lieber den Weg einer eigenen Cloud. Der Nachteil: Cloud-Services sind in der Regel standardisiert. Um die Leistungen den individuellen Anforderungen anzupassen, ist daher oft ein hoher Serviceeinsatz nötig. Das gilt übrigens nicht nur für die Cloud. Wir sehen grundsätzlich einen erhöhten Bedarf an Serviceleistungen, um zunehmend individuellere Geschäftsprozesse dementsprechend abzubilden. Sven Stahl arbeiter fallen nochmals 2.500 und 10.000 Ausgaben mit eigenen Mitteln finanzieren zierungspartner des Softwareanbieters, der Euro an. Alles in allem stehen also 127.500 und unter Umständen eine statische Lö- abcfinance GmbH, stellt sie einen Leasing- Euro für die Investition an – vorausgesetzt, sung kaufen? Oder wird L. lieber auf eine plan auf, der über eine Laufzeit von 60 Mo- die Kalkulation trifft zu und es kommen Finanzierungsalternative zurückgreifen? naten eine feste Rate in Höhe von 2.359 Eu- keine unvorhersehbaren Kosten dazu. Nun Die Geschäftsführung entscheidet sich hat der Unternehmer die Wahl: Will er die für IT-Leasing. Gemeinsam mit dem Finan- ro vorsieht. Zwar kommt dabei etwas mehr als die Investitionssumme heraus, die 3/2013 FACTS 03_TIT_abcfinance_k11_j.indd 59 59 19.02.2013 9:56:21 Uhr FACTS-TITEL HOHE IT-KOSTEN: Die Ausgaben für Informations- und Kommunikationstechnologien machen im Unternehmensbudget oft den Löwenanteil aus. Finanzierung bietet dem Unternehmen aber viele Vorteile. Ausschlaggebend ist für die Geschäftsleitung in diesem Fall, dass der Leasingvertrag dem dynamischen Wachstum der Firma gerecht wird und sich die IT-Lösung jederzeit problemlos um weitere Arbeitsplätze aufstocken lässt. Weiteres Plus: Ein angepasstes Servicepaket wird in das Finanzierungskonzept mitaufgenommen. Für Leasing spricht letzten Endes auch, dass das Leasinggut außerhalb der Bilanz geführt wird und die eigenen Mittel unangetastet bleiben – für den konjunk- Unternehmensbudget oft den Löwenanteil Nummer eins. Laut Experten gehörten Ef- turabhängigen Automobilzulieferer ein aus. Doch kommt man nicht drum herum, fizienzsteigerung, Verbesserung der Ge- wichtiger Sicherheitsfaktor. denn die IT ist geschäftskritisch: Sie hält schäftsprozesse, Bereitstellung konstant In der Tat machen die Ausgaben für die den Betrieb am Laufen und ist Stellschrau- laufender IT-Services und Kostensenkung Informations- und Kommunikationstech- be für jegliche Prozessveränderungen. In 2012 zu den Hauptanforderungen an die nologie neben den Kosten für Transport, Zeiten zunehmenden Kostendrucks gilt die Unternehmens-IT. Schätzungen des Bun- Finanzierung und Telekommunikation im Optimierung der IT daher als Effizienzhebel desverbands Informationswirtschaft, Tele- ABCFINANCE IN KÖLN: Das Unternehmen gehört zur Wilh. Werhahn KG und finanziert seit über 35 Jahren die Investitionsvorhaben des deutschen Mittelstands. 60 FACTS 3/2013 03_TIT_abcfinance_k11_j.indd 60 19.02.2013 9:56:31 Uhr IT-Trends und -Strategien INFO Die passende Finanzierung Für Unternehmer gibt es in der Regel zwei Wege, die passende Finanzierung für ein IT- oder Office-Projekt zu finden. Viele Systemhäuser sowie Händler und Hersteller von Bürokommunikation arbeiten mit Finanzierungspartnern zusammen, die die gewünschten Hard- und Softwarekomponenten einschließlich Service, Wartung und Modernisierungsoption in einem Leasingvertrag zusammenfassen. Ansprechpartner für fachliche oder Produktbelange bleibt dabei immer der Händler oder der Hersteller. Erst im zweiten Schritt, wenn das Projekt kalkuliert wurde, kommt der Leasingpartner ins Spiel. Durch die Finanzierungsdeckung kann der Händler oft flexiblere und individuellere Lösungen anbieten, zum Beispiel nutzungsabhängige Ratenverträge für Papierausgabesysteme. Auch wenn während einer laufenden Installation das Budget ausgeht, kann noch ein Leasingvertrag abgeschlossen werden. Wer von vornherein mit IT-Leasing plant, ist gut beraten, sich direkt an einen Finanzierer zu wenden. Auf der Basis einer Projektkalkulation kann dabei zum Beispiel ein Leasingrahmen vereinbart werden. Der ermöglicht es dem Unternehmer – in einem abgesicherten Finanzierungsrahmen – im Laufe eines Jahres verschiedene Komponenten einer Systemerweiterung zu realisieren. kommunikation und neue Medien e.V. sein. Doch können die meisten mittelstän- wichtig, und sie sind wartungsintensiv und (BITKOM) zufolge legte der deutsche ITK- dischen Firmen die nötige Expertise im verursachen oft hohe Kosten. In manchen Markt 2012 um 1,6 Milliarden Euro, auf Haus meist nicht vorhalten. Dementspre- Unternehmen gehört der Servicemitarbeiter rund 154,3 Milliarden Euro zu. Ein beson- chend sind die Servicekosten auch diejeni- des Druckerherstellers schon fast zur Beleg- ders großer Teil kommt dabei dem Bereich gen, die sich am schlechtesten kalkulieren schaft. Hersteller und Händler, die ihre Gerä- IT-Services zu (34,9 Milliarden Euro). und kontrollieren lassen. Im Idealfall bietet te als Leasing- oder Mietobjekte anbieten, das Systemhaus die notwendigen Wartungs- offerieren meist auch eine Servicekompo- und Servicearbeiten gleich mit an und nente, die über die vereinbarte Monatsrate schließt sie in den Leasingvertrag mit ein. abgedeckt wird. Bei Papierausgabesystemen Die Serviceleistungen sind es erfah- Dann bekommt die Firma nicht für jeden kann es sich zudem rechnen, einen ver- rungsgemäß oft auch, die bei Neuanschaf- Anruf beim Systemanbieter eine Rechnung. brauchsabhängigen Mietvertrag abzuschlie- fungen oder Aktualisierungen höher zu Bu- Und auch künftige Updates können mit ins ßen, der sich idealerweise innerhalb der che schlagen als die eigentliche Software. Paket aufgenommen werden. Laufzeit modifizieren lässt. Wer einen Spar- SPARANREIZ In Unternehmen, in denen hohe IT-Kompe- Lohnender Ansatzpunkt für Kostensen- anreiz bieten möchte, fährt gut mit einem tenz oder entsprechende Kapazitäten vor- kungen kann ebenso die Bürokommunikati- Vertrag, bei dem die intern kostengünstigste handen sind, mag der Beratungs-, War- on sein, denn auch Drucker, Kopierer und Co. Produktion mit einer Seitengutschrift be- tungs- und Schulungsaufwand geringer sind für den reibungslosen Geschäftsbetrieb lohnt wird. (mim) 3/2013 FACTS 03_TIT_abcfinance_k11_j.indd 61 61 19.02.2013 9:56:35 Uhr