Schaffe, schaffe, Praxis baue - Kassenärztliche Vereinigung

Transcription

Schaffe, schaffe, Praxis baue - Kassenärztliche Vereinigung
nr. 3 | 2015
Nordlicht
Offizielles Mitteilungsblatt der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein
A
K
T
U
E
L
März 2015 | 18. Jahrgang
L
Ärzte als Bauherren
se
r
ab vi
se ces
it ei
e te
38 n
„Schaffe, schaffe, Praxis baue“
Inhalt
seite
4
rubrik/Thema
heft 3 | 2015
TITELTHEMA
Aus dem Inhalt
Praxisneubau in der Mitte der Karriere:
Dr. Carmen-Regina und Dr. Bernhard Bambas
erfüllten sich ihren Praxistraum
6
Keine Angst vor Praxissitzverlegung und Umbau:
Dr. Sven Warrelmann und sein
persönliches „Vier-Monats-Projekt“
8
Bau- und Planungsexperten im Interview:
K-Line Praxislösungen aus Kiel-Wellsee
10
Auf dem Weg zur barrierefreien Arztpraxis:
Dr. Carsten Petersen hat investiert
12
Fördermöglichkeiten für ärztliche Bauherren
13
Tipps und Hinweise zur richtigen Bauplanung
14
Nachrichten Kompakt
Gesundheitspolitik
17
Kommentar: Keim-Krise
18
Abgeordnetenversammlung
19
Bekanntmachung der KVSH:
HVM-Änderungen zum 1. April 2015
20
Bedarfsplanung: Zukunft der hausärztlichen
Versorgung in Schleswig-Holstein
25
Mammographie-Screening:
Positiver Trend der Vorjahre setzt sich fort
Ob Neubau oder Umzug in andere Räumlichkeiten, ob fremd
geplant oder in Eigenregie gestemmt: Das deutsche Baurecht legt
ärztlichen Bauherren so manchen Stein in den Weg. Im Titelthema berichten wir über Bauprojekte niedergelassener Ärzte, die
trotzdem zum Erfolg wurden. Spezialisten eines Kieler Planungsbüros geben im Interview Auskunft, worauf es ankommt. Im
Serviceteil finden Sie Hinweise zu staatlichen Fördermaßnahmen
und zur reibungslosen Umsetzung Ihres Bauvorhabens.
04
Praxis & KV
26
Referentenentwurf: Harte Sanktionen bei Bestechung und Bestechlichkeit im Gesundheitswesen
27
Mehr Transparenz: Pharmaindustrie will ab 2016
ihre Zuwendungen an Ärzte offenlegen
28
Problemfall Raucherentwöhnung:
Interview mit Lungenfacharzt Dr. Knut Löck
30
KVSH-Traineeveranstaltung für Jungmediziner:
Werbung für die Niederlassung
31
„KV-Sprech“ von A bis Z
32
34
Öffentliche Ausschreibung von Vertragspraxen
35
Neues aus KBV und KVen
Die zweite Veranstaltung im Rahmen des Traineeprogramms
der KVSH für Ärzte in Weiterbildung bot Nachwuchsmedizinern
wieder wertvolle Tipps und Hinweise für ihren Weg in die Niederlassung. Die Referenten informierten die rund 30 Jungärzte aller
Fachrichtungen schwerpunktmäßig über die zulassungsrechtlichen und finanziellen Aspekte, die beim Einstieg in die Niederlassung beachtet werden sollten. Eine angestellte Ärztin schilderte den Besuchern die vielen
Vorteile, die sie in der Niederlassung genießt.
30
36
Musiker leiden häufig an Erkrankungen, die durch starke physische
und psychische Überlastung oder
Fehlhaltungen entstehen. Dr. Barbara
Schroer bietet eine speziell auf die
Krankheitsbilder dieser Patientengruppe ausgelegte Sprechstunde an.
Die Handchirurgin aus Kronshagen
weiß, wovon sie spricht, denn sie ist
selbst Musikerin in einer Rock-Band.
Psychotherapie: Weitergabe halber Versorgungsaufträge verändert die Versorgungslandschaft
Die Menschen im Land
36
Musiker als Patienten: Handchirurgin und BandMitglied Dr. Barbara Schroer bietet Sprechstunde
Service
38
Sicher durch den Verordnungsdschungel:
Hilfsmittelverordnung
39
Sie fragen – wir antworten
Wertvolle Informationen für Sie und Ihr
Praxisteam auf den mit einem grünen „ i“
markierten Seiten
Beilage: Mammo Report
2
Nordlicht
aktuell
3 | 2015
Nordlicht nr. 3 | 2015
EDITORIAL
von Dr. Monika Schliffke,
Vorstandsvorsitzende der KVSH
Liebe Leserinnen
und Leser,
das Jahr 2015 ist noch jung. Aber die Politik überschlägt sich in der Abarbeitung ihrer Koalitionsversprechen, als hätten wir schon in diesem Jahr neue Wahlen. Und wie das so ist bei zu großer
Eile, vieles scheint nicht zu Ende gedacht zu sein. Die Haare in der Suppe „Versorgungsstärkungsgesetz“ sind gerade erst allen aufgefallen, da kommen ein Präventionsgesetz und ein E-Health-Gesetz
hinterher.
Sie kennen den alten Architektenspruch? Das erste Haus baue für deinen Feind, das zweite für deinen
Freund und das dritte dann für dich. Getreu diesem Motto widmet sich dieses Heft dem Leitthema
Praxisneubau, -umbau oder -renovierung. Für unsere Beispielpraxen – und wahrscheinlich für Sie alle
– ist Bauen ein Thema, mit dem Sie Ihre Erfahrungen haben und zu dem Sie Storys beitragen könnten.
Denn es soll ja schon vorgekommen sein, dass nicht alles so planmäßig lief wie gedacht.
Und hier schließt sich auch schon der Kreis zur Politik. Das Versorgungsstärkungsgesetz befasst sich
nicht mit Ausstattung, es macht auch keine sinnvollen Reparaturarbeiten. Es greift in die Statik
des Gebäudes Gesundheitswesen ein. Facharztpraxen als tragende Säulen sollen in sogenannten
überversorgten Bereichen vom Markt. Der Streit um Prozente des Versorgungsgrades, der künftig
zur Zwangsstilllegung führt, ist zwischen den Parteien entbrannt und mancher kommt daher und
bietet 200 Prozent, wenn gleichzeitig die Kassen im Zulassungsausschuss das letzte Wort sprechen
könnten. Das klingt nach Schachern, nicht nach Planung und schon gar nicht nach Sicherheit für Ärzte
und Patienten.
Gleichzeitig entbrennt die ideologische Diskussion um den Terminservice. Wenn man schon keine
Bürgerversicherung haben kann, so will man wenigsten die gefühlte Ungleichbehandlung von GKVund PKV-Versicherten abbauen, um für den nächsten Wahlkampf gerüstet zu sein. Für diese Diskussion steht der Name Lauterbach. Er bietet ambulante Klinikversorgung an, ohne zu sagen, dass es bei
diesen – um im Bild zu bleiben – durch das Dach regnet. Man müsste ja ansonsten der Bevölkerung
über die finanziellen Grenzen des Gesundheitswesens reinen Wein einschenken. Sagen nicht
dieselben Leute, gute Qualität lebe vom Wettbewerb?
Mit herzlichen Grüßen
Ihre
Dr. Monika Schliffke
3 | 2015
Nordlicht
aktuell
3
Titelthema
Ä rzte als B auherren
Erfüllung einer Vision
Niedergelassene Ärzte stehen oft vor einem Problem: Die eigene Praxis kommt in die
Jahre und ist den veränderten Ansprüchen von Praxisinhabern, Praxisteam und Patienten nicht mehr voll gewachsen. Ist sie gemietet, sind Umbaumaßnahmen oft nur eingeschränkt möglich. Das galt auch für die beiden Augenärzte Dr. Carmen-Regina und
Dr. Bernhard Bambas aus Bad Segeberg, die aus diesen Gründen neu gebaut haben.
Das Arztehepaar gab 2012 ihren seit 1993 etablierten Praxisstandort in der Segeberger Innenstadt auf und baute stattdessen ein neues Praxisgebäude mit drei Etagen in der eher
ruhigen Bismarckallee. Im ersten Stock befindet sich seitdem die
220 Quadratmeter große Augenarztpraxis, das Unter- und Obergeschoss sind vermietet. Für das Ehepaar Bambas war der Neubau
an einem neuen Standort eine folgerichtige Entscheidung. Die
schlechte Parkplatzsituation, ein hoher Lärmpegel und schlechte
Lüftungsmöglichkeiten in den Praxisräumen sprachen für einen
Wechsel. Ein Neubau passte zudem sehr gut in die Lebensplanung der beiden Ärzte. „In der Mitte unseres beruflichen
Lebensweges wollten wir noch einmal etwas Neues wagen und
auch unsere Erfahrungen aus jeweils knapp zwanzig Berufsjahren
in die Gestaltung der neuen Praxis mit einbringen. Wir konnten
auch mehr Geld in die Hand nehmen, als bei unserem Start in die
Niederlassung“, erklären die beiden.
dabei besonders Parkplätze in unmittelbarer Nähe der Praxis auf
der Wunschliste. Eine Innenstadtlage wurde nicht ausdrücklich
gewünscht. „Diese Erkenntnis hat uns weitergebracht, denn wir
suchten nun nicht mehr nur nach einem neuen Standort direkt in
der Fußgängerzone und im Stadtzentrum“, erzählt Dr. CarmenRegina Bambas (55). Eine Befragung der Mitarbeiterinnen gab
ihnen weitere wichtige Erkenntnisse, wie die Praxis aussehen
sollte. „Wir haben bei der Innengestaltung und beim Raumkonzept vieles im Team entschieden. Schließlich wissen unsere Helferinnen am besten, wie z. B. die Laufwege in der Praxis sind
und wie ihre Arbeitsplätze aussehen müssen, damit sie optimal
genutzt werden können“, erläutert Dr. Bernhard Bambas (51). Ein
Baugrundstück in der Bismarckallee in der Nähe von Ärztekammer und KVSH erfüllte am Ende alle Kriterien und die eigentliche
Bauplanung konnte beginnen.
Die Suche nach dem richtigen Weg
Bei der weiteren Planung setzten die Augenärzte auf eine genaue
Standortanalyse. Eine Umfrage unter ihren Patienten ergab z. B.,
dass diese vor allem auf eine gute Verkehrsanbindung der Praxis Wert legten. Neben öffentlichen Verkehrsmitteln standen
Hilfe vom Fachmann
Als Bauherren konnte das Ehepaar dabei zwischen zwei Strategien wählen. Sie hätten den Bau in Eigenregie organisieren und
sich auf eigene Faust Handwerker, Inneneinrichter und andere
Dienstleister suchen können. Doch die baulichen Vorschriften
für Praxisneubauten sind umfangreich, kompliziert und weichen
4
aktuell
Nordlicht
3 | 2015
Titelthema
je nach Bundesland und Gemeinde sogar erheblich voneinander
ab. Bei einem Neubau gelten in jedem Fall immer auch die neuesten Bauvorschriften. Diese sind in der Regel sehr viel restriktiver als in früheren Jahren. „Das allein zu stemmen, würde ich
niemandem empfehlen. Es sei denn, er möchte ein berufliches
Sabbatjahr einlegen“, erklärt Dr. Bernhard Bambas. „Ein Bauvorhaben in dieser Größenordnung kostet nämlich schon in der Vorplanung sehr viel Zeit. 12 bis 18 Monate gehen vor dem ersten
Spatenstich locker ins Land. Das ist neben dem Praxisbetrieb nicht
zu schaffen.“ Das Arztehepaar beauftragte daher einen Kieler
Architekten mit der gesamten Bauplanung. Die damit verbundenen höheren Kosten nahmen sie bewusst in Kauf. Der Architekt übernahm die Vorabklärung der baurechtlichen Vorschriften
des 1,5 Euro teuren Millionen-Objektes und klärte für den neuen
Praxisstandort unter anderem alle Fragen zum Bebauungsplan, zur
Barrierefreiheit und zum Brandschutz. Bei der Firmenauswahl für
die einzelnen Gewerke setzten die Ärzte bewusst auf Firmen aus
der Region. „Es gab im laufenden Betrieb doch einige Dinge, die
nachjustiert werden mussten. Da war es am Ende sehr gut, dass
die Fachfirmen in der Nähe sind“, resümiert der Augenarzt.
Hohe Hürde Brandschutz
Im Verlauf des voranschreitenden Bauprozesses kam das Arztehepaar immer wieder zu erstaunlichen Erkenntnissen. „Natürlich
wusste ich, dass das deutsche Baurecht kompliziert ist und viele
Fallstricke bereithält. Viele Details haben mich dann aber doch
verblüfft. Ich hätte z. B. nie gedacht, dass uns das Thema Brandschutz so intensiv beschäftigen würde“, berichtet Dr. Bernhard
Bambas. In diesem Bereich gab es zu seiner Überraschung die
höchsten Hürden. Die Gesamthöhe des Ärztehauses musste z. B.
im Vergleich zur ursprünglichen Planung sogar um 15 Zentimeter abgesenkt werden, weil die „Anleiterbarkeit“ der Feuerwehrleiter ansonsten nicht gewährleistet gewesen wäre. Außerdem
mussten die Parkplätze entgegen der ursprünglichen Planung am
Ende hinter das Praxishaus verlegt werden, da der Mindestabstand
des Gebäudes zum benachbarten Wald mindestens 30 Meter betragen muss. Trotz einiger schlafloser Nächte ziehen die beiden Ärzte
ein durchweg positives Fazit ihres Bauabenteuers. „Der Aufwand
hat sich gelohnt und wir würden es immer wieder so machen.
Wir haben nun ein modernes Praxisgebäude, in dem unser Team
und wir die nächsten fünfzehn bis zwanzig Jahre sehr gut arbeiten
können. Alles ist so, wie wir es haben wollten und den Patienten
fehlt es auch an nichts. Es ist jeden Tag ein tolles Gefühl, hierher
zur Arbeit zu kommen“, schwärmt das Arztehepaar.
Jakob Wilder, KVSH
3 | 2015
Nordlicht
aktuell
5
Titelthema
Ä rzte als B auherren
Schaffen wir das?
Wir schaffen das!
Dr. Sven Warrelmann musste seinen alten Praxissitz in Norderstedt verlegen und
schulterte danach den Umbau und die Entkernung des neuen Praxisgebäudes komplett
in Eigenregie. Nach nur vier Monaten Planungs- und Bauphase konnte er Anfang 2012
mit seinem Praxispartner Dr. Thomas Flamm in die neue Praxis einziehen.
„Ich muss zugeben, dass wir zu unserem Glück gezwungen wurden“, erzählt Dr. Sven Warrelmann beim Rundgang durch die
hellen, im maritimen Stil gestalteten Praxisräume. „Hätte die
Erbengemeinschaft nicht beschlossen, unser altes Praxisgebäude
nach dem plötzlichen Tod unseres Seniorpartners zu verkaufen
und unseren Mietvertrag zu kündigen, wären wir heute nicht hier.
So haben wir trotz der Kündigung das große Los gezogen“, ist
sich der 52-jährige Allgemeinmediziner sicher. Nach intensiver
Suche nach einem neuen Standort fiel die Wahl auf eine 168 Quadratmeter große ebenerdige Gewerbefläche, in der vorher unter
anderem eine Sparkasse ansässig war. Die beiden Allgemeinmediziner setzten sich mit ihren Mitarbeiterinnen zusammen und
entwickelten einen ersten Plan. Wichtig waren ihnen dabei neben
einer optisch ansprechenden aber funktionalen Innengestaltung
vor allem ein schlanker Empfangsbereich in unmittelbarer Nähe
zum Wartezimmer, eine gute technische Infrastruktur und eine
direkte Durchreiche vom Empfang zum Labor mit einem Kippfenster.
Lohn der Mühen
Beim Vermieter konnten die beiden Ärzte einen kräftigen Zuschuss
für den kompletten Umbau aushandeln. Sie zahlen nun weniger
Miete pro Quadratmeter als in der alten Praxis und haben deutlich mehr Platz und Komfort. Auf eine komplette Fremdplanung
des 170.000 Euro teuren Bauvorhabens verzichteten sie ganz
bewusst. Sie informierten sich auf Messen und im Internet, fanden einen ansprechenden und für eine Praxis optimalen Fußbodenbelag und ließen sich vom Beleuchtungsprofi ein Lichtkonzept
entwickeln. „Wir wussten, was wir wollten und haben das schrittweise umgesetzt“, erklärt Warrelmann, der bereits über einige
Vorerfahrung bei Bauprojekten verfügt. Vor zehn Jahren plante er
die Kernsanierung seines eigenes Hauses (Baujahr 1936) sowie
die Umsetzung in Eigenregie. Das neue Bauprojekt bereitete ihm
zwar keine schlaflosen Nächte, kostete aber Energie. Warrelmann
war jeden Mittag und Abend auf der Baustelle, um zu sehen, ob
alles läuft. „Da die Bauphase zeitlich absehbar war, konnte ich
das gut neben meiner Arbeit in der alten Praxis schaffen“, bilan-
6
aktuell
Nordlicht
3 | 2015
Titelthema
Nachher
VORHER
ziert er. „Der Aufwand hat sich in jedem Fall gelohnt. Wir haben
jetzt eine ganz nach unseren Vorstellungen optimal gestaltete
Praxis. Das bringt jede Menge neue Arbeitsmotivation mit sich.
Wir haben sogar neue Patienten hinzugewonnen, weil viele uns
jetzt besser erreichen können“, erklärt Warrelmann.
Individuelle Lösungen
Einen Architekten benötigten die ärztlichen Bauherren letztlich
nur zur Überplanung der bereits vorher selbst erstellten Vorgaben. „Er musste nur ein paar Kleinigkeiten ändern und für uns den
Antrag auf Nutzungsänderung für das Bauamt ausarbeiten. Ein
Arbeitsaufwand von lediglich neun Stunden“, stellt Warrelmann
zufrieden fest. Ein Bauleiter des beauftragten Generalunterneh3 | 2015
Nordlicht
mens organisierte in Absprache mit den Ärzten die verschiedenen
Gewerke auf der Baustelle. Schwierigste Hürde war das barrierefreie WC. Die Allgemeinmediziner entschieden sich am Ende
gegen den Einbau einer 40.000 Euro teuren, seitlich verschiebbaren und höhenverstellbaren Toilette und fanden eine ebenfalls
behindertengerechte Lösung für 12.000 Euro. Über diesen Kostenpunkt schüttelt Warrelmann trotzdem heute noch den Kopf. Das
gilt auch für den Hinterausgang (Fluchtweg), der mit einer größeren und feuerfesten Tür mit einem „Panikschloss“ ausgestattet werden musste. Das Schloss muss abschließbar sein und sich
trotzdem im Notfall automatisch öffnen lassen – Preis mit Einbau
und Maurerarbeiten: stolze 1600 Euro.
JaKOB WIlDer, KVsh
aktuell
7
Titelthema
Ä rzte als B auherren
„Gut geplant ist halb gebaut“
Es gibt viele Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, Ärzte bei Planung und Einrichtung ihrer Praxen zu unterstützen. Eine davon ist K-Line Praxislösungen aus KielWellsee. Im Interview erläutern Innenarchitektin Ulrike Reichel und Geschäftsführer
Wolfgang Kuhnigk, worauf es dabei ankommt.
Nordlicht: Ihr mittelständisches Unternehmen wächst seit
Jahren kontinuierlich. Sie beschäftigen mehr als 60 Mitarbeiter
–Tendenz steigend. Gibt es einen Modernisierungsschub in den
Arztpraxen?
Wolfgang Kuhnigk: Es sieht so aus. Unsere Auftragslage ist
sehr gut und wir können uns vor Arbeit momentan kaum retten. Insbesondere größere Ärztehäuser investieren in bessere
Ausstattung. Wir haben aber auch viele ärztliche Kunden, die
bereits seit vielen Jahren eine Praxis führen und diese jetzt
abbezahlt haben. Diese Ärzte wollen es für den Rest ihrer beruflichen Laufbahn noch einmal richtig schön in ihrer Praxis haben
und modernisieren entsprechend.
8
Nordlicht
Nordlicht. Was sollten Ärzte als erstes machen, wenn sie eine
Praxis übernehmen?
Kuhnigk: So merkwürdig es klingt, empfehlen wir oft erst
einmal nichts in den alten Räumen zu ändern und sich lieber
in Ruhe nach einem ganz neuen Gebäude umzuschauen. Ein
Umzug ist nämlich meist günstiger als ein teurer Umbau innerhalb des alten Praxisgebäudes, in dem elementare Dinge, wie
z. B. Schallschutz, Lichtverhältnisse oder Belüftung nicht optimal sind.
aktuell
3 | 2015
Titelthema
Nordlicht: Welche Fehler sollten Ärzte bei der Planung ihrer
Praxis unbedingt vermeiden?
Nordlicht: Welche Rolle spielen die Praxisteams bei Ihren
Planungen?
Kuhnigk: Sie sollten erst dann den Mietvertrag unterschreiben,
wenn wir uns als Planer das Objekt angesehen haben. Wir können sonst nicht gemeinsam herausarbeiten, wie zumindest ein
Teil der zu erwartenden Baukosten auf den Vermieter umgelegt
werden kann. Da ist immer etwas Spielraum vorhanden. Stehen mehrere Objekte zur Auswahl, helfen wir gern früh bei der
Entscheidung und achten z. B. auf entscheidende Dinge, wie
Fensterachsen, Belüftung, Deckenhöhe und Raumtiefe. Außerdem ist ein gewisser zeitlicher Vorlauf immer günstiger, als
wenn alles auf einmal plötzlich ganz schnell gehen muss. Änderungen erst während der Bauphase vorzunehmen, ist immer
schlecht, weil teuer.
Reichel: Eine sehr wichtige. Wir empfehlen den Ärzten, unbedingt ihr Personal zu den Planungsgesprächen mitzubringen.
So können wir eine optimale Planung der Raumstrukturen
umsetzen. Wir besprechen dann mit dem gesamten Team alle
Arbeits- und Funktionsabläufe in der Praxis, wie z. B. die Form
der Formularfächer, die Lage der Steckdosen, die Installation
der EDV und schlagen auch Veränderungen in den Praxisabläufen vor.
Nordlicht: Gibt es Unterschiede zwischen Frauen und Männern, wenn sie eine Praxis planen?
Kuhnigk: Ärztinnen haben oft genauere Vorstellungen, wie die
Bereiche Farbgestaltung und Design der Praxis aussehen sollen.
Einige Ärzte lassen dagegen sogar lieber ihre Frau über optische
Einrichtungsdetails entscheiden, weil sie sich selbst in diesen
Punkten unsicher sind.
Nordlicht: Die Wünsche von Bauherren stoßen manchmal an
Grenzen finanzieller oder baurechtlicher Art. Wie vermitteln Sie
Kunden, dass nicht alles geht?
Ulrike Reichel: Wir machen von Anfang an kein Geheimnis
um die zu erwartenden Kosten, die in der Regel deutlich höher
ausfallen als in der Vorstellung der Kunden und ihrer Bankberater. Für Arztpraxen gelten einfach andere Spielregeln als
für Normalbauten, wie z. B. Büroräume – auch wenn der ärztliche Bauherr das vielleicht nicht immer gern hören will.
Nordlicht: In welchem planerischen Segment gelten die
extremsten Spielregeln?
Kuhnigk: Ganz klar im Bereich der Barrierefreiheit. Da gibt es
Bauämter, die verlangen, dass in einer neuen Praxis überall
breitere Türen für Rollstuhlfahrer sein müssen. Wenn ich aber
drei funktionsgleiche Untersuchungsräume habe, würde es
eigentlich reichen, einen davon barrierefrei zu gestalten. Doch
auch in anderen Bereichen gibt es verrückte Sachen. Neuerdings bekommen wir sogar vorgeschrieben, dass in einem Personalraum keine Umkleide mehr sein darf. Dafür muss künftig
ein Extraraum eingerichtet werden.
Nordlicht: Bewirkt die Fülle von Bauvorschriften nicht, dass es
am Ende nur noch genormte Einheitspraxen gibt, die sich kaum
voneinander unterschieden?
Nordlicht: Mit welcher planerischen Veränderung haben Arzthelferinnen denn die meisten Probleme?
Reichel: Wir stellen die Anmeldung in Ihrer ursprünglichen Form
und Funktion in Frage. Hochsensible medizinische Bereiche
brauchen mehr Diskretion. Ein klassischer Anmeldetresen ist
unserer Ansicht nicht mehr zeitgemäß. Seine Funktion sollte
sich nur auf das „Willkommenheißen“ konzentrieren. Entsprechend empfehlen und entwerfen wir.
Nordlicht: Sie planen auch Praxen speziell für ländliche
Gebiete. Sie sind z. B. mit der Planung der Gemeindepraxis in
Büsum beauftragt worden. Was ist da zu erwarten?
Reichel: Das genaue Raumkonzept für das 500 Quadratmeter
große Praxisgebäude in Büsum steht bereits fest. Anfang März
2016 soll die offizielle Inbetriebnahme der dann neuen Praxisräume stattfinden. Das Interesse ist sehr groß und wir haben
mehrere Anfragen von anderen Kommunen, die sich für unser
Plannung interessieren.
Nordlicht: Können Ärzte eigentlich auf dem Land einfacher
und günstiger bauen?
Kuhnigk: Grund und Boden sind in ländlichen Regionen in
der Tat deutlich günstiger zu bekommen. Kleinere Gemeinden
haben außerdem ein sehr großes Interesse daran, Ärzte zu
gewinnen und unterstützen Bauherren daher oft sehr intensiv.
Baurechtlich gelten aber natürlich die gleichen hohen Standards
wie für Stadtpraxen.
Nordlicht: Wagen Sie eine Prognose: Wie sieht sie aus, die
Arztpraxis 2025?
Kuhnigk: Der Trend zu immer größeren Einheiten wird weiter
zunehmen. Ambulanzen und niedergelassene Arztpraxen werden funktional und baulich dabei immer mehr miteinander verschmelzen.
Das Interview führte Jakob Wilder, KVSH
Reichel: Nein, denn jede Praxis ist am Ende individuell, weil
die Gegebenheiten und Anforderungen vor Ort nie die gleichen
sind. Bei der Planung steht immer die Funktion im Vordergrund.
Der Arzt sagt uns, wie er arbeiten will, und wir entwickeln das
entsprechende Raumkonzept, damit er sich am Ende wiederfindet. Lösungen aus dem Katalog gibt es bei uns nicht.
3 | 2015
Nordlicht
aktuell
9
Titelthema
Ä rzte als B auherren
Die barrierearme Arztpraxis
Arztpraxen müssen ihre Praxis nicht nur personell, sondern auch baulich auf Menschen
mit Behinderungen ausrichten. Dabei können schnell sehr hohe Kosten entstehen.
Dr. Carsten Petersen, Facharzt für Innere Medizin, hat seine diabetologische Schwerpunktpraxis in Schleswig mit relativ einfachen Mitteln barrierearm eingerichtet.
In der Bundesrepublik leben etwa 9,6 Millionen Bundesbürger mit
Behinderung. Davon sind rund 7,3 Millionen als schwerbehindert
eingestuft. Besonders Arztpraxen müssen sich auf die Bedürfnisse
dieser wachsenden Patientengruppe einstellen und ihre Praxen
möglichst entsprechend ausstatten. Auch Dr. Carsten Petersen
– seit 16 Jahren Mitglied in einer internistischen Gemeinschaftspraxis mit dem Schwerpunkt Diabetologie in Schleswig – stellte
sich diesem Problem. Viele seiner Patienten sind Menschen
mit Handicap. Seine alte Praxis, die in einer eher verschachtelt
gebauten Villa lag, war durch das veränderte Patientenklientel als
Standort eher ungeeignet. Als Alternative bot sich ein Umzug in
das Medicenter Schleswig an. Petersen und seine Kollegen zogen
2009 in die erste Etage des modernen Gebäudes ein.
Umbau als Chance
Für die Ärzte eine gute Chance, den Praxisalltag für Ärzte, Mitarbeiter und Patienten durch einen gezielten Umbau komfortabel
zu organisieren und möglichst barrierearm zu gestalten. Die drei
Praxisinhaber stimmten sich deshalb mit der Wohnungsbaugenossenschaft als Vermieter, einer Architektin und verschiedenen
Handwerkern ab und investierten rund 120.000 Euro in die Renovierung. Die Praxis ist seitdem gut auf Menschen mit Behinderung eingestellt, z. B. auf Patienten, die am Diabetischen Fußsyndrom leiden, schlecht oder gar nicht laufen können oder eine
Sehschwäche haben. „Komplett barrierefrei sind wir nicht, aber
immerhin barrierearm“, erklärt Petersen.“ Dazu zählt der Internist auch die gute verkehrstechnische Anbindung der Praxis. „Wir
haben genügend kostenlose Parkplätze am Haus und eine Busstation in der Nähe. Dazu kommt eine Rampe, elektrische Türöffner auf Hüfthöhe und ein Fahrstuhl mit Blindenschrift.“
10
aktuell
Nordlicht
3 | 2015
Titelthema
Maßnahmen zur Barrierefreiheit in der Praxis von Dr. Carsten
Petersen
ƒƒ Sehr große, weiße Aufkleber auf den Türen weisen darauf
hin, was sich dahinter befindet (z. B. Behandlungszimmer 2, das Labor, Arztzimmer, EKG-Raum, Seminarraum
oder Toilette).
ƒƒ Die medizinischen Fachangestellten wissen, was zu tun ist,
wenn blinde Patienten mit ihrem Blindenführhund in die
Praxis kommen.
ƒƒ Dr. Petersen beherrscht einfache Grundzüge der Gebärdensprache.
ƒƒ Die Praxis bietet Sitzmöglichkeiten je nach Bedarf. Wenn
mehrere Patienten einige Zeit vor dem Schulungsraum auf
die Diabetes-Ernährungsberatung warten müssen, steht
ihnen eine komplette Stuhlreihe an der Wand zur Ver
fügung, die sich wie im Kinosaal hoch- oder herunterklappen lässt.
ƒƒ Die Behandlungsliege der Praxis ist höhenverstellbar und
funktioniert per Hebel.
ƒƒ Die Praxis kann auf einen faltbaren Rollstuhl zurückgreifen.
ƒƒ Die Türen zur Toilette sind breit genug für Rollstuhlfahrer.
Waschbecken und Papiertuchspender sind vom Rollstuhl
aus erreichbar.
Servicebroschüre der KBV
Das Heft „Barrieren abbauen“ bietet niedergelassenen
Ärzten und Psychotherapeuten auf 24 Seiten in kompakter
Form viele nützliche Tipps und konkrete Vorschläge, wie
sie die Praxis sowohl räumlich als auch bei der Kommunikation besser auf behinderte Menschen einstellen können.
Ergänzt wird das Serviceangebot durch Praxis-Porträts, Interviews, Checklisten, Links
und Kontaktadressen. Die
Broschüre kann kostenfrei
per E-Mail bestellt werden
([email protected]).
Zudem steht sie als PDF
und als barrierefreie Textversion im Internet unter
www.kbv.de/barrierenabbauen.html bereit.
Jakob Wilder, KVSH
3 | 2015
Nordlicht
aktuell
11
Titelthema
Ä rzte als B auherren
So werden Sie gefördert
Hinter den meisten Baumaßnahmen steht ein Finanzierungsplan mit entsprechenden
Krediten. Banken sind dabei nicht die einzige Quelle, aus der Bauherren das benötigte
Kapital beziehen können. Der Staat bietet eine Reihe von Fördertöpfen, die gerade für
junge Existenzgründer interessant sein können.
Um öffentliche Förderprogramme in Anspruch nehmen zu können,
müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Ein Zuschuss
oder ein Darlehen werden in der Regel nur dann gewährt,
wenn vor der Investition, z. B. in eine Praxisimmobilie oder
in eine Umbaumaßnahme, ein entsprechender Antrag bei der
Förderstelle gestellt wurde. Der Antrag muss einen mit der Hausbank ausgearbeiteten Businessplan enthalten, der das Investitionsprojekt und die veranschlagten Kosten genau beschreibt.
Kaufverträge sollten Investoren erst unterschrieben, wenn die
Förderstelle tatsächlich eine Finanzierungszusage gegeben hat.
Der wichtigste Anbieter von staatlichen Förderprogrammen
ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Sie bietet eine
Reihe von Programmen an, die sich speziell an Existenzgründer
richten, z. B. den „KfW-Gründerkredit“. Mit ihm kann auch der
Erwerb einer Immobilie finanziert werden. Die Darlehenszeit
beträgt in der Regel zehn Jahre.
Ein weiteres Programm ist der „KfW-Gründerkredit – StartGeld“.
Er ist auf Ärzte ausgerichtet, deren Finanzierungsbedarf für
Investitionen und Betriebsmittel 100.000 Euro nicht übersteigt
und deren Praxen nicht länger als drei Jahre am Markt sind.
Betriebs- und Geschäftsausstattung finanziert werden. Die Förderung erfolgt in Form eines zinsverbilligten Darlehens. DieHöhe pro Antragsteller liegt bei höchstens 500.000 Euro. Die
Laufzeit beträgt 15 Jahre. In den ersten sieben tilgungsfreien
Jahren müssen nur die Zinszahlungen geleistet werden.
Ärzte, die bereits länger als drei Jahre niedergelassen sind und
daher nicht mehr als Existenzgründer gelten, können für Neuund Ersatzinvestitionen den „KfW-Unternehmerkredit“ nutzen.
Ärzte, die das Förderprogramm „ERP-Umwelt- und Energieeffizienzprogramm B“ für kleine und mittlere Unternehmen
in Anspruch nehmen möchten, müssen dazu verschiedene
Umweltschutzmaßnahmen durchführen und z. B. in Gebäudehülle, Informations- und Kommunikationstechnik oder die
Sanierung eines Gebäudes investieren.
Investoren sollten sich bei ihrer Hausbank oder einem anderen
Kreditinstitut bzw. direkt bei der KfW über die verschiedenen
Angebote informieren. Antragstellung und Abwicklung laufen
ausschließlich über Geschäftsbanken, Spar- und Darlehenskassen.
Jakob Wilder, KVSH
Auch das „KfW-Programm ERP-Kapital für Gründung“ bietet
Unterstützung. Über das Programm können z. B. der Kauf von
Grundstücken, Gebäuden, Sachanlagevermögen, Lagern sowie
12
Nordlicht
aktuell
3 | 2015
Titelthema
So bauen Sie richtig
Der Neubau einer Praxis oder der Umzug in neue Praxisräume sollte gut überlegt sein,
denn beide Projekte sind in der Regel mit hohen Kosten verbunden. Wir haben Ihnen
einige wichtige Hinweise zusammengestellt, die Sie beachten sollten.
1. Setzen Sie sich unbedingt rechtzeitig mit dem zuständigen
Bauamt in Verbindung, wenn Sie genehmigungspflichtige
Änderungen der baulichen Gegebenheiten planen.
2. Wenn die Praxisimmobilie nicht Ihnen gehört, sollten Sie
sie vor Unterzeichnung eines Mietvertrages begutachten
lassen. Lassen Sie außerdem von Fachleuten prüfen, ob
Ihr Praxiskonzept mit den vorhandenen Räumlichkeiten zu
verwirklichen ist und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen. Diese Kosten können Sie sich gegebenenfalls zum Teil
auf die Miete anrechnen lassen.
3. Wollen Sie Wohnraum in Praxisräume umwandeln, ist dies
eine Nutzungsänderung, die vorher vom Bauamt genehmigt werden muss. Das gilt auch, wenn Sie keine baulichen Änderungen vornehmen.
4. Eine Arztpraxis wird als Gewerbe eingestuft. Bei einem
Neubau oder Umzug in neue Räumlichkeiten müssen
daher z. B. folgende Kernelemente des Baurechts eingehalten werden:
ƒƒ Barrierefreiheit (z. B. müssen Eingangstüren und
mindestens ein Behandlungszimmer rollstuhlgerecht
sein. Rollstuhlfahrer müssen im eventuell vorhandenen Fahrstuhl wenden können).
ƒƒ sanitäre Einrichtungen: ein behindertengerechtes
WC, mindestens zwei WC mit separatem Vorraum
(Patienten- und Personal-WC); die inneren WC-Türen
müssen sich nach außen öffnen lassen
ƒƒ Mindestraumhöhe: 2,50 Meter
ƒƒ Sozial- bzw. Personalraum mit Tageslicht
ƒƒ Anmeldebereich mit Tageslicht
Lassen sich diese Vorgaben nicht vollständig realisieren,
sprechen Sie die örtlich zuständigen Bauämter sowie
die staatliche Arbeitsschutzbehörde bei der Unfallkasse
Nord an, um zu einer sachgerechten Lösung zu kommen: Standort Lübeck (Tel. 0451 317501 0), Standort Kiel
(Tel. 0431 6407 0) und Standort Itzehoe (Tel. 04821 660).
5. Klären Sie die bestehenden Vorgaben für Ambulante
Operationen, Vorschriften der Berufsgenossenschaft und
Hygienestandards beim örtlichen Bauamt, der Berufsgenossenschaft und dem Gesundheitsamt.
6. Klären Sie rechtzeitig alle Fragen zum Brandschutz. In der
Regel werden zwei getrennte Rettungswege gefordert.
Außerdem können gegebenenfalls Rauchmelder, netzunabhängig leuchtende Fluchtwegschilder und Standorte
für Feuerlöscher verlangt werden.
3 | 2015
Nordlicht
7. Klären Sie die Parkplatzsituation der Praxis. Die baurechtliche Forderung nach Besucherparkplätzen wird von Ort zu
Ort sehr unterschiedlich gehandhabt. Eventuell spielt auch
das örtliche Nachbarschaftsrecht eine Rolle.
8. Bei Umbauten in denkmalgeschützten Gebäuden muss die
Denkmalschutzbehörde eingeschaltet werden. Sie muss
jede Baumaßnahme vorab genehmigen.
9. Weitere Tipps finden Sie in der Buchreihe „Beratungsservice für Ärzte“, Band 7: Organisation und Management einer Praxis und in der KVSH-Broschüre „Hinweise
zur baurechtlichen Planung einer Arztpraxis“. Sie können
beides kostenlos bei der Abteilung Zulassung/Praxisberatung der KVSH anfordern: Tel. 04551 883 255 oder E-Mail:
[email protected].
Jakob Wilder, KVSH
aktuell
13
NACHRICHTEN KOMPAKT
D armkrebs
Z entralinstitut
Wartezimmerplakat
Vertragsärzte versorgen
Mehrheit der Notfallpatienten
Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) stellt zum
Darmkrebsmonat März ein Plakat für das Wartezimmer zur Verfügung. Unter dem Titel: „Große Probleme fangen oft winzig
an“ soll es Patienten auf die Möglichkeiten der Früherkennung
von Darmkrebs aufmerksam machen und sie auffordern, sich
zu informieren. Das Plakat kann kostenfrei per E-Mail bestellt
werden: [email protected]. Die KBV bietet auf www.kbv.de
außerdem weitere Informationen für interessierte Bürger an. Für
Ärzte gibt es eine Praxisinformation mit Tipps und Hinweisen zur
Ansprache ihrer Patienten.
V ersorgungsstärkungs gesetz
KBV startet Anzeigenkampagne
Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat mit
einer politischen Anzeigenkampagne auf das beginnende Gesetzgebungsverfahren zum Versorgungsstärkungsgesetz reagiert.
„Wir wollen mit diesen Maßnahmen einmal mehr öffentlichkeitswirksam darauf hinweisen,
dass das geplante Versorgungsstärkungsgesetz durch den
Raubbau an den ambulanten
Strukturen die Gesundheitsversorgung nicht stärken, sondern
verschlechtern wird“, betonte
der KBV-Vorstandsvorsitzende,
Dr. Andreas Gassen. Mit Slogans
wie „Wenn Nähe zum Fremdwort wird …“ oder „Niederlassungsverhinderungsgesetz
verhindern!“ erscheinen die Anzeigen vorwiegend im März und
April 2015 bundesweit parallel zu den Lesungen in Bundestag
und Bundesrat.
14
Nordlicht
Berlin – Die meisten Notfallpatienten werden durch Vertragsärzte
behandelt. Das betont das Zentralinstitut für die kassenärztliche
Versorgung (Zi) in Bezug auf Modellrechnungen der Deutschen
Krankenhausgesellschaft. Das Institut bemängelt, dass die
Leistungen der Vertragsärzte in der nicht repräsentativen Studie
der Krankenhäuser völlig ausgeblendet werden. Rund 70 Prozent
der ambulanten Notfallpatienten werden nach einer Analyse des
Zi in Deutschland durch Vertragsärzte behandelt. Die Wissenschaftler beziehen sich dabei auf die bundesweiten vertragsärztlichen Abrechnungsdaten, in denen auch die ambulante Versorgung in den Notfallambulanzen der Krankenhäuser enthalten ist.
„Der weit überwiegende Teil der Versorgung erfolgt durch niedergelassene Ärzte“, betonte Zi-Geschäftsführer Dr. Dominik von
Stillfried. Richtig sei, dass Krankenhausambulanzen insbesondere
Verletzungen und Unfälle behandeln. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hatte Mitte Februar ein Gutachten vorgestellt,
wonach in den Rettungsstellen immer mehr Patienten versorgt
würden, die von einem Vertragsarzt behandelt werden könnten.
Zugleich wurde die unzureichende Vergütung beklagt.
B eh ö rden
Landesamt
mit neuen Öffnungszeiten
Neumünster – Das Landesamt für soziale Dienste SchleswigHolstein hat neue Öffnungszeiten eingeführt. Die Zentrale in
Neumünster sowie die Außenstellen in Heide, Kiel, Lübeck und
Schleswig haben seit 1. März 2015 montags, dienstags, donnerstags und freitags jeweils von 9 bis 12 Uhr für Besucher ohne
Voranmeldung geöffnet. Individuelle Gesprächstermine können
auch außerhalb dieser Zeiten vereinbart werden. Die Kontaktdaten der einzelnen Standorte sind unter www.lasd.schleswigholstein.de zu finden.
aktuell
3 | 2015
NACHRICHTEN KOMPAKT
O nline - A rztsuche
N iederlassung
Rückgabe der Erhebungsbögen
Infotag gibt Orientierung
Bad Segeberg – Alle niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten bekamen im Januar Post von der KVSH und wurden darin
gebeten, ihre Stammdaten zu überprüfen und gegebenenfalls
zu ergänzen, damit sie in die geplante Online-Arztsuche auf
www.kvsh.de integriert werden können.
Die Abteilung Zulassung/Praxisberatung bittet alle Praxen,
die ihre Daten noch nicht auf den entsprechenden Erfassungsbögen an die KVSH zurückgeschickt haben, dies nachzuholen
(Fax 04551 883 276). Für Rückfragen stehen die Mitarbeiterinnen
des Arztregisters unter 04551 883 254 zur Verfügung.
R aucherentw ö hnung
Ärzte für
Forschungsprojekt gesucht
Bad Segeberg – Die einen wollen sich niederlassen, die anderen
ihre Praxis abgeben. Beide Seiten bringen die Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Ärztekammer Schleswig-Holstein und Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein auf dem siebten
Informationstag für Existenzgründer und Praxisabgeber zusammen.
Der Informationstag findet am Sonnabend, dem 23. Mai
2015 von 9 bis ca. 17 Uhr in der Akademie für medizinische
Fort- und Weiterbildung der Ärztekammer SchleswigHolstein, Esmarchstraße 4 in Bad Segeberg statt.
Ein Rechtsanwalt, ein Steuerberater und Mitarbeiter aus den
Fachabteilungen von KVSH und Ärztekammer referieren über die
verschiedenen Aspekte, die mit einer Praxisabgabe bzw. Praxisübernahme verbunden sind. Die Besucher können außerdem in
lockerer Atmosphäre miteinander in Gespräch kommen.
Kiel – Die AOK NordWest sucht gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) nach Ärzten, die sich
am Forschungsprojekt „ENTER: Evaluation einer Intervention zur
kooperativen Raucherentwöhnung“ beteiligen. Ziel ist es, die
Auswirkungen einer ärztlichen Empfehlung zur Teilnahme an
speziellen Raucherentwöhnungskursen der AOK in Bezug auf das
Rauchverhalten und die Gesundheit der betroffenen Patienten
sowie auf Gesundheitskosten zu prüfen. 40 niedergelassene
Ärzte aus Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein können
an der Studie teilnehmen. Sie werden einer Interventions- und
einer Kontrollgruppe zugewiesen. Jeder Arzt soll dabei circa
20 Patienten für die Teilnahme gewinnen. Pro Patient gibt es
eine Aufwandsvergütung in Höhe von 20 Euro. Die Studie wird
am Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie des UKE
durchgeführt.
B I G prevent
Vertrag beendet
Bad Segeberg – Der Vertrag zur präventionsorientierten Versorgung nach Paragraf 73b SGB V (BIGprevent) mit der BIG-direkt
gesund Krankenkasse wurde zum 31. März 2015 gekündigt. Eine
Abrechnung von Leistungen im Rahmen des Vertrages ist damit
letztmalig im 1. Quartal 2015 möglich. Die teilnehmenden Versicherten wurden von ihrer Krankenkasse bereits über die Beendigung des Vertrages informiert.
Ansprechpartnerinnen beim UKE
Dr. Anna Levke Brütt (Tel. 040 741 057 313)
Dr. Angela Buchholz (Tel. 040 741 057 705)
Anna-Lena Bartsch (Tel. 040 741 057 134)
3 | 2015
Anmelden können sich Interessenten unter Angabe der
Seminarnummer 0523-20 bei der Deutschen Apothekerund Ärztebank (Fax: 0180 3000 746 3104 oder per E-Mail:
[email protected]). Das Anmeldeformular steht unter
www.kvsh.de/Praxis/Zulassung zur Verfügung. Die Teilnehmergebühr beträgt 35 Euro (für Seminarunterlagen,
Tagungsgetränke und Mittagessen).
Nordlicht
aktuell
15
NACHRICHTEN KOMPAKT
D epression
P ra x isnetze
Frauen in Schleswig-Holstein
häufiger betroffen als Männer
Förderungsleitfaden
veröffentlicht
Kiel – Erwerbstätige Frauen in Schleswig-Holstein leiden fast
doppelt so häufig an einer Depression wie Männer. Während
jeder Mann im Jahr 2013 durchschnittlich 0,9 Tage aufgrund dieser Diagnose krankgeschrieben war, waren es bei den Frauen im
Schnitt je 1,7 Tage. Das geht aus dem aktuellen Depressionsatlas
der Techniker Krankenkasse (TK) hervor.
HEFT IX
FÖRDERUNG NACH § 87
NEUE MÖGLICHKEITEN FÜ B SGB V –
R NETZE
PraxisWissen Schriften
reihe zur Theorie und
Nur in Hamburg fehlten erwerbstätige Frauen mit zwei Tagen
häufiger als in Schleswig-Holstein. Die wenigsten Fehltage aufgrund von Depressionen gab es bei den Baden-Württembergerinnen (ein Tag). Auch bei den Verordnungen von Antidepressiva
liegen Frauen hierzulande weit vor den Männern. So erhielten
sie mit 15,7 Tagesdosen deutlich mehr Antidepressiva als Männer, die Medikamente für 9,1 Tage verschrieben bekamen.
„Eine mögliche Erklärung für den geschlechtsspezifischen Unterschied ist, dass Frauen sich eher trauen, mit ihren psychischen
Beschwerden einen Arzt aufzusuchen“, sagte Margarita Frank,
Sprecherin der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein.
Praxis in neuen Versorgungsfor
men
A rzneimittel
Ärzte sollen Medikationsfehler
melden
Berlin – Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
(AkdÄ) hat ein Projekt gestartet, um die Arzneimitteltherapie
noch sicherer zu machen, und fordert Ärzte zur Teilnahme auf.
Die Mediziner werden dazu aufgerufen, Medikationsfehler und
daraus resultierende unerwünschte Wirkungen zusätzlich innerhalb des bereits existierenden Spontanmeldesystems anzuzeigen. Aus der Analyse dieser Meldungen will die AkdÄ Ansätze
zur Vermeidung von Medikationsfehlern entwickeln. Parallel zu
diesem Projekt hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ein Forschungsprojekt gestartet, in dem
prospektiv in drei deutschen Krankenhausnotaufnahmen Medikationsfehler erfasst und unter anderem Erkenntnisse zur Häufigkeit von Medikationsfehlern gewonnen werden sollen. Beide
Projekte sind Bestandteil des „Aktionsplans zur Verbesserung der
Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland“.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind etwa zehn Prozent der Krankenhausaufnahmen auf Nebenwirkungen zurückzuführen. In Deutschland beruhen nach Daten aus dem Netzwerk der regionalen Pharmakovigilanzzentren über drei Prozent
der stationären Aufnahmen in internistische Abteilungen auf
unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Insgesamt 0,6 Prozent
der Aufnahmen sind dabei auf vermeidbare Ereignisse zurückzuführen. Mehr Informationen zu den beiden Projekten unter
www.akdae.de und www.bfarm.de.
16
Nordlicht
SUSANNE EBLE, M.A.,
BERLIN-CHE MIE AG
KLAUS GREPP MEIR , NAV
VIRCHOWBUND
DR. VEIT WAMB ACH , QUE
NÜRNBERG
DR. JÜRGE N FLOHR /SEBA
STIAN KLEIN, LEIPZIGER
GESUNDHEIT SNETZ LGN
DR. CARST EN JÄGER ,
AGEN TUR DER NETZE
MARK US KNÖFL ER/CH
RISTIN A MÖLLM ANN
, CONC LUSYS
Berlin – Die Agentur deutscher Arztnetze hat einen Leitfaden
zur Förderung von Praxisnetzen herausgegeben. Grundlage ist
die im Sommer 2013 in Kraft getretene Rahmenvorgabe der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Mit der Broschüre „Förderung nach Paragraf 87b SGB V – Neue Möglichkeiten für Netze“
erhalten Netzverantwortliche praktische Informationen und
Erfahrungsberichte zur Anerkennungspraxis der Kassenärztlichen
Vereinigungen.
Im Leitfaden wird beschrieben, welche Schritte auf dem Weg
zur Zertifizierung notwendig sind. Dr. Veit Wambach, Vorstandsvorsitzender der Agentur deutscher Arztnetze, unterstreicht den
praktischen Nutzen des neuen Leitfadens: „Viele Praxisnetze
warten auf konkrete Hilfestellungen, was sie bei ihrer KV einreichen müssen und wie die Vorgaben erreicht werden können.
Die neue Broschüre bietet Ihnen genau das.“ Der 80-seitige
Leitfaden ist in der Reihe „PraxisWissen – Schriftenreihe zur
Theorie und Praxis in neuen Versorgungsformen“ erschienen und kann kostenlos als gebundenes Heft bestellt werden:
www.berlin-chemie.de/Unternehmen/Gesundheitsmanagement/Broschueren.
aktuell
3 | 2015
gesundheitspolitik
K ommentar
Keim-Krise
Die Erkrankung von Patienten, die sich mit dem MRGN-Keim
im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel (UKSH) angesteckt haben oder schon vorher erkrankt waren, hat als sogenannte „Keim-Krise“ die Schlagzeilen der Medien verlassen. Ihre
Aufarbeitung hat aber weiterhin das Zeug dazu, Schlagzeilen
zu liefern. Denn der Keim der Krise ist noch längst nicht überwunden, selbst wenn die „Sofortmaßnahmen“ von UKSH und
Landesregierung den Willen zum Handeln demonstrieren und
der Landtag die Vorkommnisse und das Krisen-Handling debattiert hat, warten viele Fragen auf Antworten. Denn warum aus
der Behandlung von MRGN-Patienten im UKSH eine Keim-Krise
entstehen konnte, ist bislang nur unzureichend erklärt. Und in
diesem wohl einmaligen Fall darf man zu Recht die Formulierung strapazieren, dass die Hinterbliebenen der Verstorbenen
und die Öffentlichkeit ein Recht darauf haben, Antworten zu
bekommen, bis jede Frage geklärt ist.
entschuldigen versucht, dass ihre Behörde zwar Fachaufsicht,
aber nicht Teil einer Meldekette sei, dann ist man nur noch
sprachlos. Gerade wenn dem so ist, dann muss doch im gleichen Atemzug die Forderung nach unverzüglicher Änderung
dieses hanebüchenen Zustandes folgen.
„Das ist – einmal mehr in unserem
Land – das berühmte Sparen am
falschen Ende.“
Unverständlich bleibt weiterhin, dass mangelhafte hygienische Verhältnisse die Ausbreitung des Keims verursacht,
mindestens aber begünstigt haben – und das in einer universitären Forschungseinrichtung, die noch mit gänzlich anderen
Erregern umgehen können muss. Und umso fragwürdiger mutet
es gerade deshalb an, aus Sparsamkeitsgründen einer fachkundigen Schwesternschaft die Kündigung zu schicken. Kann es
sein, darf es sein, dass der Geist eines Jahrzehnts, in dem Geiz
geil ist, auch zur akzeptierten Haushaltsmaxime bei der Versorgung und Behandlung Schwerstkranker wird? Ist das – und auch
dieser Begriff ist an dieser Stelle richtig verwendet – ethisch
zu verantworten? Und welchen Teil dieser Verantwortung muss
sich die Politik, welchen die Klinikleitung zurechnen lassen?
Last not least: Der vorgesehene Betrieb von medizinischen
Spezial-Containern als Ersatz für Behandlungsräume in festen
Gebäuden erweckt mindestens bei Laien den Eindruck von
kriegsähnlichen Verhältnissen. So gut Container sein mögen
– dieser Zustand ist beschämend. Und er verursacht Anschaffungs- und Betriebskosten, die den Geiz-Aposteln den Atem
stocken lässt. So wird Geld verpulvert, aber nicht durch rechtzeitigen Ersatz von maroden Gebäuden, umfassende Hygiene
und motiviertes Personal. Das ist – einmal mehr in unserem
Land – das berühmte Sparen am falschen Ende. Und das ist, wie
auch in anderen Bereichen so auch für das UKSH, ein Desaster
für das Ansehen dieser Klinik und für die Reputation SchleswigHolsteins als vielgerühmter Gesundheitsstandort.
Ein zweiter Punkt: Wenn ein Ministerium die Aufgabe der Fachaufsicht auszuüben hat, dann muss es wissen, was in dem
von ihm zu beaufsichtigenden Bereich passiert. Das ist bei der
Atomaufsicht so, bei der weit, weit unterhalb eines nicht mehr
beherrschbaren Ereignisses wie dem sogenannten GAU alles
und jedes zu melden ist – zum Glück, und zum Glück funktioniert es dort auch! Wenn sich, wie im aktuellen Fall, eine Ministerin für die verspätete Information der Öffentlichkeit damit zu
Man kann nur hoffen, dass eine politische und sachliche Aufarbeitung gelingt, die frei von Einzelinteressen und Egoismen
ist und die den Weg frei macht für Investitionen einerseits und
einen Klinikbetrieb andererseits, der das Vertrauen der Menschen verdient. Denn sie legen als Patienten oft genug mehr als
ihr sprichwörtliches Herz in die Hände dieser Klinik und der dort
tätigen Menschen. Das ist aller Anstrengungen wert.
3 | 2015
Nordlicht
Peter Weiher, Journalist
aktuell
17
gesundheitspolitik
A bgeordnetenversammlung
Schliffke fordert Änderungen
am Versorgungsstärkungsgesetz
Bundesgesetze und Praxisnetzförderung im Mittelpunkt der Beratungen
Versorgungsstärkungsgesetz
Vier gesundheitspolitische Gesetze, die derzeit in Berlin vorbereitet werden, standen im Mittelpunkt des Berichts der KVSHVorstandsvorsitzenden Dr. Monika Schliffke in der Februar-Sitzung
der Abgeordnetenversammlung: das Versorgungsstärkungsgesetz, das Präventionsgesetz, das E-Health-Gesetz und ein AntiKorruptionsgesetz. Für eine engagierte Diskussion sorgte zudem
die Frage, wie viel professionelle Führung Ärztenetze vorweisen
sollen, wenn sie eine KVSH-Förderung beantragen.
Schliffke warnt vor „Niederlassungsverhinderungsgesetz“
Einer kritischen Bewertung unterzog die Vorstandsvorsitzende das
Versorgungsstärkungsgesetz. Sie sprach sich dafür aus, „weiterhin
Druck auf die Politik“ zu machen, denn das Gesetz sei ein „Niederlassungsverhinderungsgesetz“. Positiv wertete sie die Stellungnahme des Bundesrates von Anfang Februar. Die Länderkammer
habe in wichtigen Punkten Änderungen angemahnt, mit denen,
so Schliffke, „negative Auswirkungen auf die Versorgung abgemildert werden könnten.“
So empfehle der Bundesrat, Terminservicestellen nur einzurichten, wenn auf regionaler Ebene zwischen Kassen und KVen nicht
zuvor alternative Wege, wie etwa dringliche Überweisungen, vereinbart wurden. Schliffke unterstrich die Bereitschaft der KVSH zu
18
Nordlicht
solchen Lösungen und erneuerte ihre grundsätzliche Ablehnung
der Terminservicestellen, die das „bürokratischste und teuerste
Mittel“ wären. Die Vorstandsvorsitzende begrüßte den Vorschlag
der Länderkammer, die Reglung zur Trennung der KV-Vertreterversammlungen in haus- und fachärztliche Mitglieder nur für die
Bundesebene ins Gesetz zu schreiben: „Das klingt nach einem
vernünftigen, pragmatischen Kompromiss.“
Kritik am Präventionsgesetz
Wenig zufrieden zeigte sich die Vorstandsvorsitzende mit dem
geplanten Präventionsgesetz. Vorgesehen sei eine Neuausrichtung der Vorsorgeuntersuchungen, eine Vergütungsanpassung
für die Ärzte solle es aber nicht geben. „Man drückt den Vertragsärzten ohne Bezahlung umfangreichere Aufgaben auf und
hat die Chance verpasst, den Versicherten bei der Prävention in
die Mitverantwortung zu nehmen“, kritisierte sie.
Mit einem neuen Antikorruptionsparagrafen im Strafgesetzbuch
will die Bundesregierung eine vermeintliche Lücke in der Korruptionsbekämpfung im Gesundheitswesen schließen, da bisherige Regelungen nicht auf niedergelassene Ärzte anwendbar
waren. Schliffke berichtete, dass die berufliche Zusammenarbeit
von Ärzten nur dann den Straftatbestand der Korruption erfüllen
aktuell
3 | 2015
gesundheitspolitik
solle, wenn, so die Formulierung in der Gesetzesbegründung,
„dabei Vorteile für eine unlautere Bevorzugung bei der Zuweisung gewährt“ würden. Nachweisbar müsse „eine intendierte
unlautere Bevorzugung im Wettbewerb oder eine Verletzung von
Berufsausübungspflichten“ vorliegen. Ihre Kritik: Was „lautere
oder unlautere Kooperationen“ im Detail seien, bleibe „nebulös“.
Vorstand und Abgeordnete stimmten am Ende der Aussprache
überein, dass die Debatte geholfen habe, die Intention der Regelung zur Geschäftsführung besser verständlich zu machen. Der
Vorstand kündigte an, deshalb auf die Festschreibung einer pauschalen Stundenzahl in der Richtlinie verzichten zu wollen. Entscheidend sei immer der Einzelfall.
Lob und Kritik gab es für das E-Health-Gesetz. Schliffke begrüßte
die Anschubfinanzierung für elektronische Arztbriefe. Dies seien
die „Nettigkeiten“ des Gesetzes. Dass die Aufgabe des Stammdatenabgleichs der Versichertendaten aber ab 2018 Aufgabe der
Ärzte werden soll, fand nicht ihre Zustimmung. „Wir sind nach
wie vor der Meinung, dass das Online-Stammdatenmanagement
Sache der Kassen ist“, betonte Schliffke und forderte: „Die Kosten
dürfen nicht auf die Praxen abgewälzt werden.“
Gesellschaftliche Ursachen für mehr Arztbesuche berücksichtigen
In seinem Bericht ging Ennenbach darauf ein, dass eine EBMReform „am Horizont“ erkennbar werde. Mit ihrer Realisierung
rechne er nicht vor 2017. Die grundsätzliche Haltung der KVSH
sei, dass der EBM detaillierter werden müsse. Die derzeitige Pauschalierung kappe die Wirkung des Morbiditätszuwachses. Zudem
halte er eine Reform der Labor-Veranlassung für erforderlich.
Hierzu werde die KVSH eigene Vorstellungen einbringen.
Diskussion über Professionalisierung von Praxisnetzen
Für Diskussionen sorgte die Frage, wie professionell die Geschäftsführung eines Praxisnetzes sein muss, wenn es von der KVSH
gefördert werden will. Aktuelle Förderanträge hätten gezeigt,
so die Vorstandsvorsitzende, dass es offenbar Unklarheiten in
der Auslegung der Richtlinie gebe. Diese sehe den „Nachweis
von Managementstrukturen durch eine als eigene Organisationseinheit ausgewiesene Geschäftsstelle des Netzes“ sowie „einen
Geschäftsführer“ vor. In der Debatte ging es auch um die Fragen,
ob dieser Anforderung durch die Delegation des Managements an
einen externen Dienstleister Genüge getan werden kann und welche zeitliche Dimension für diese Geschäftsführung veranschlagt
werden müsse.
Schliffke betonte, dass die Förderrichtlinie ein „Quantensprung
in der Netzentwicklung“ sei. Sie sei „die Stange, mit der man
über die Latte ins Profilager springt.“ Es ginge darum, Netze in
ihren Regionen zu gleichwertigen, starken Partnern gegenüber
Krankenkassen, Kliniken, MVZ, Kommunen, Kreisen und anderen
Gesundheitsberufen zu machen.
Weil dieses anspruchsvolle Ziel schwierige Führungsaufgaben
mit sich bringe, sei eine professionelle Geschäftsführung nötig.
Dr. Ralph Ennenbach, stellvertretender Vorstandsvorsitzender,
betonte, dass es nicht um Entlastung des Netzvorstandes von
Sekretariatsarbeiten ginge, sondern um eine Geschäftsführung,
die mitgestalte und -steuere und somit Managementaufgaben
übernehme. Der Vorstand präsentierte die Überlegung, in der
Richtlinie eine Geschäftsführung im Umfang von 20 Wochenstunden vorzugeben.
Kritik äußerte der Abgeordnete Dr. Dennis Wolter. Ihn störe, dass
vorgeschrieben werden solle, wie die Geschäftsführung zu organisieren sei, statt die Netze an ihren Ergebnissen zu messen. Deshalb wende er sich gegen eine Stundenzahlvorgabe. Der Erfolg
der Netzarbeit könne nicht an Stunden festgemacht werden.
Dr. Thomas Maurer, Abgeordneter aus Leck, erinnerte daran, dass
die Finanzierung der Netze von allen Ärzten getragen werde,
auch von jenen, die nicht selbst davon profitierten. Deshalb sei
es angemessen, hohe Standards zu verlangen, zu denen auch
eine kompetente Geschäftsführung gehöre. Der Vorsitzende des
Ärztenetzes Eutin-Malente, Dr. Thomas Schang, berichtete aus
der Erfahrung seines Netzes, dass die Geschäftsführungstätigkeit
nicht nebenher erledigt werden könne. Ein Praxisnetz zu managen bedeute einen hohen Aufwand und koste viel Zeit.
3 | 2015
Nordlicht
Ennenbach argumentierte, dass „bei aller Notwendigkeit einer
regelmäßigen EBM-Reparatur“ grundsätzliche Entwicklungen
berücksichtigt werden müssten. Die Morbiditätsentwicklung
erkläre nicht ausreichend den steigenden Behandlungsbedarf.
Die Zunahme der Inanspruchnahme, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende, habe vielfach andere Gründe als nur die Morbidität. Es sei zunehmend eine „Unlust, warten zu wollen“ zu
beobachten, die auch eine Erklärung für die Zunahme der Zahl der
Patienten in den Notaufnahmen der Kliniken darstelle.
Ein positives Zwischenfazit konnte Ennenbach zur Wirkung der
Effizienzvereinbarung mit den Krankenkassen für die Bereiche
Arznei- und Heilmittel ziehen. Die Steigerungsrate bei der Verordnung von Heilmitteln habe im Jahr 2014 in Schleswig-Holstein
nur zwei Prozent betragen, während sie bundesweit bei acht Prozent lag. Dies bedeute einen Effizienzgewinn von 4,8 Millionen
Euro. Unklarer sei das Bild bei den Arzneimitteln. Auch hier liege
die Steigerungsrate in Schleswig-Holstein ein Prozentpunkt unter
dem Bundesschnitt. Da aber noch Sondereffekte zu berechnen
seien, könne erst Ende 2015 eine verlässliche Aussage getroffen
werden.
Neue Gesichter in den Ausschüssen
Drei Wahlen standen auf der Tagesordnung. Dr. Dennis Wolter,
Orthopädie aus Ahrensburg, wurde in den Finanzausschuss
gewählt. Neu im beratenden Fachausschuss der Fachärzte ist der
Plöner Urologe Dr. Thomas Quack. Auch im Fachausschuss der
Psychotherapeuten gibt es ein neues Gesicht: Stephan Stolz,
Psychologischer Psychotherapeut und Neuropsychologe aus Hattstedt, gehört dem Gremium künftig als stellvertretendes Mitglied
an.
Delf Kröger, KVSH
HVM-Änderungen zum 1. April 2015
Die Abgeordnetenversammlung der KVSH hat in ihrer Sitzung
am 18. Februar 2015 Änderungen im Honorarverteilungsmaßstab (HVM) mit Wirkung zum 1. April 2015 beschlossen. Die aktuelle Fassung des HVM finden Sie auf unserer
Homepage www.kvsh.de. Auf Anforderung wird der Text
der Bekanntmachung in Papierform zur Verfügung gestellt,
Tel. 04551 883 486.
aktuell
19
gesundheitspolitik
B edarfsplanung
Die Zukunft der hausärztlichen
Versorgung in Schleswig-Holstein
Eine KVSH-Analyse zeigt die Entwicklung in den kommenden Jahren.
Die hausärztliche Versorgung ist derzeit nicht akut gefährdet. Dies
ist eine Kernaussage der Fortschreibung des Bedarfsplans aus dem
Jahr 2013, die die KVSH Ende vergangenen Jahres im Einvernehmen mit den Krankenkassen vorgenommen hat. Auf Grundlage
des fortgeschriebenen Bedarfsplanes wird der Landesausschuss
der Ärzte und Krankenkassen in Schleswig-Holstein in Kürze einen
neuen Beschluss zur Feststellung der Versorgungsgrade fassen.
Für die überwiegende Zahl der hausärztlichen Planungsbereiche
(Mittelbereiche) wird der Ausschuss erneut eine rechnerische
Überversorgung feststellen.
Da bereits heute mehr als ein Drittel der aktiven Hausärzte
60 Jahre oder älter ist, ist davon auszugehen, dass in den nächsten
Jahren eine erhebliche Zahl dieser Ärzte in den Ruhestand gehen
wird. Die Karten 2 und 3 prognostizieren, wie sich diese Entwicklung in den Jahren 2017 und 2020 in den Versorgungsgraden der
einzelnen Planungsbereiche in Schleswig-Holstein niederschlagen
wird. Der Prognose liegt die Annahme zugrunde, dass Hausärzte
durchschnittlich mit 65 Jahren ihre Tätigkeit aufgeben und nur
50 Prozent der freiwerdenden Arztsitze nachbesetzt werden können. Das Eintrittsalter in den Ruhestand von 65 Jahren wurde als
Rechengrundlage gewählt, da zu diesem Zeitpunkt im Regelfall
die Zahlung des Ruhegeldes durch die Versorgungseinrichtung der
Ärztekammer beginnt. Eine Nachbesetzungsquote von 50 Prozent
wurde zugrunde gelegt, weil es zwar durchaus an einer Niederlassung interessierte Fachärzte für Allgemeinmedizin gibt, aber
eine Gegenüberstellung der Zahl der in den Ruhestand tretenden
Hausärzte und der Zahl der pro Jahr erworbenen Facharztanerkennungen aufzeigt, dass eine Nachbesetzung aller freiwerdenden
Arztsitze nicht wahrscheinlich ist.
Dieses Bild der hausärztlichen Versorgung ist aber nur eine
Momentaufnahme. Bereits bis Ende dieses Jahrzehnts drohen
Versorgungslücken, wie aktuelle Prognosen der KVSH zeigen, die
in diesem Beitrag anhand von Karten dargestellt werden. Grün
dargestellt sind jeweils die Planungsbereiche, die nach aktuellen Berechnungen einen Versorgungsgrad von mindestens 110
Prozent aufweisen. Ab dieser Zahl ist, so sieht es die Bedarfsplanungs-Richtlinie vor, von einer Überversorgung auszugehen.
Gelb dargestellt sind alle Bereiche mit einem Versorgungsgrad
zwischen 100 und 110 Prozent, orange bedeutet 75 bis unter 100
Prozent. Rot sind jene Planungsbereiche dargestellt, in denen der
Versorgungsgrad unter 75 Prozent liegt. Die Karten 1 bis 3 zeigen
die Entwicklung bezogen auf die für die Bedarfsplanung maßgeblichen Mittelbereiche. Karte 1 stellt die aktuelle Versorgungslage
dar.
Karte 3 bildet die Prognose der hausärztlichen Versorgung im Jahr
2020 ab. Im Mittelbereich Husum würde, dieselben Annahmen
wie in der Hochrechnung für 2017 zugrundegelegt, eine Unterversorgung festgestellt werden. Dies wäre das erste Mal, dass in
einem Planungsbereich in Schleswig-Holstein der Versorgungsgrad der hausärztlichen Versorgung unter die Marke von 75 Prozent sinkt. Eine rechnerische Überversorgung (Versorgungsgrad
von mehr als 110 Prozent, auf der Karte grün dargestellt) wäre
Mittelbereiche im Jahr 2015
Karte 1
Westerland
(alle Inseln)
Niebüll
Kappeln
Flensburg
Husum
Schleswig
Eckernförde
Mittelbereich
Tönning
Heide
Versorgungsgrad aktuell (%)
unter
75
75 bis unter 100
100 bis unter 110
110 und mehr
Oldenburg
(Holstein)
Plön
Kiel
Rendsburg
Eutin
Brunsbüttel
Neustadt
(Holstein)
Neumünster
Meldorf
Itzehoe
Bad Segeberg/
Wahlstedt
Lübeck
Bad Oldesloe
Metropolregion
Südwest
Ratzeburg
Mölln
Metropolregion
Südost
20
Nordlicht
aktuell
3 | 2015
gesundheitspolitik
Mittelbereiche im Jahr 2017
Karte 2
Westerland
(alle Inseln)
Niebüll
Kappeln
Flensburg
Husum
Schleswig
Eckernförde
Mittelbereich
Tönning
Versorgungsgrad fiktiv (Ärzte bis 65)
+2 Jahre (2017) bei 50% Nachbesetzung
unter
75
75 bis unter 100
100 bis unter 110
110 und mehr
Oldenburg
(Holstein)
Plön
Kiel
Rendsburg
Heide
Eutin
Neustadt
(Holstein)
Neumünster
Meldorf
Itzehoe
Brunsbüttel
Lübeck
Bad Segeberg/
Wahlstedt
Bad Oldesloe
Metropolregion
Südwest
Ratzeburg
Mölln
Metropolregion
Südost
Mittelbereiche im Jahr 2020
Karte 3
Westerland
(alle Inseln)
Niebüll
Kappeln
Flensburg
Husum
Schleswig
Eckernförde
Mittelbereich
Tönning
Heide
Versorgungsgrad fiktiv (Ärzte bis 65)
+5 Jahre (2020) bei 50% Nachbesetzung
unter
75
75 bis unter 100
100 bis unter 110
110 und mehr
Oldenburg
(Holstein)
Plön
Kiel
Rendsburg
Eutin
Brunsbüttel
Neustadt
(Holstein)
Neumünster
Meldorf
Itzehoe
Bad Segeberg/
Wahlstedt
Lübeck
Bad Oldesloe
Metropolregion
Südwest
Ratzeburg
Mölln
Metropolregion
Südost
hingegen nur noch in den Mittelbereichen Westerland, d. h. für
die nordfriesischen Inseln, Tönning und Plön gegeben. Immerhin
sechs Mittelbereiche wären im Jahr 2020 „gelb“, d. h. zu mindestens 100 Prozent versorgt. Die überwiegende Zahl der Planungsbereiche wäre aber nicht mehr zu 100 Prozent versorgt, wie an
der Vielzahl der orange gekennzeichneten Planungsbereiche auf
der Karte abzulesen ist.
der Planungsbereiche nicht gleichmäßig vollziehen. So dürfte eine
Stadt wie Eckernförde mit ihrer Lage an der Ostsee ein attraktiver Standort bleiben. Eine hohe Zahl erfolgreicher Nachfolgeregelungen dort würde allerdings zu einer Nachbesetzungsquote
über den angenommenen 50 Prozent im gesamten Mittelbereich
Eckernförde führen. Hier wird sich künftig also stärker die Frage
der Verteilung und der Erreichbarkeit der Praxen im Mittelbereich
stellen.
Unter 85 Prozent läge der Versorgungsgrad im Mittelbereich
Meldorf und unter 90 Prozent in den Mittelbereichen Eckernförde,
Mölln und Neumünster. Die Entwicklung wird sich aber innerhalb
3 | 2015
Nordlicht
aktuell
21
gesundheitspolitik
thema
Nahbereiche im Jahr 2015
Karte 4
Sylt
Neukirchen Süderlügum
Leck
Niebüll
Flensburg
Steinbergkirche
Sörup
Gelting
Schafflund
Wyk auf Föhr/Nebel
Satrup
Tarp
Bredstedt
Kappeln
Böklund Süderbrarup
Viöl
Schleswig
Kropp
Friedrichstadt
Garding
Nahbereich
Lunden
Schönberg
Felde
Heiligenhafen
Hohn
Schwentinental
Selent
Kiel
Tellingstedt
Heide
Büsum
Meldorf
Marne
Gettorf
Rendsburg
Hennstedt
Wesselburen
Versorgungsgrad
fiktiv (%)
Owschlag
Fehmarn
Erfde
Tönning
Sankt
Peter-Ording
Eckernförde
Silberstedt
Husum
Nortorf
Albersdorf
Hanerau- Hohenwestedt
Hademarschen
Burg Wacken
Sankt
Michaelisdonn
Neumünster
Hohenlockstedt
Bad Bramstedt
Eutin
Neustadt i. H.
Timmendorfer Strand
Ahrensbök/Scharbeutz
Bornhöved/
Trappenkamp
Leezen
Reinfeld
Kaltenkirchen
Krempe
unter
75
75 bis unter 100
100 bis unter 110
110 und mehr
Plön
Bad Segeberg/
Wahlstedt
Kellinghusen
Itzehoe
Lensahn Grube
Schönwalde
am Bungsberg Grömitz
Wankendorf
Schenefeld
Brunsbüttel Wilster
Lütjenburg
Preetz
Bordesholm
Oldenburg i. H.
Ratekau
Lübeck
Nahe/Itzstedt
Horst
Barmstedt
Bad Oldesloe
HenstedtGlücksstadt
Ulzburg
Berkenthin
Bargteheide
Quickborn
Elmshorn
Norderstedt
Sandesneben
Ahrensburg
Uetersen Pinneberg
Trittau
Wedel
Ratzeburg
Mölln
Barsbüttel
Schwarzenbek
Reinbek/Glinde
Büchen
Wentorf
Geesthacht
Lauenburg/Elbe
Kleinteiligere Betrachtungsweise
Aufschlussreicher für die konkrete Versorgung vor Ort ist eine
kleinteiligere Prognose der hausärztlichen Versorgung auf der
Ebene der sogenannten Nahbereiche. Alle Gemeinden SchleswigHolsteins gehören zu einem Nahbereich, der einem Mittelbereich
zugeordnet ist. Die jeweilige Zuordnung ergibt sich aus der „Verordnung zum zentralörtlichen System“ des Landes SchleswigHolstein.
Die fiktive Entwicklung auf Nahbereichsebene wird auf den
Karten 4 bis 6 dargestellt. Auch für diese kleinteiligere Betrachtung wurden die Prognosejahre 2017 und 2020 gewählt und wie
bei der Hochrechnung auf Ebene der Mittelbereiche von einem
durchschnittlichen Eintritt der Hausärzte in den Ruhestand mit
65 Jahren und einer Nachbesetzungsquote von 50 Prozent ausgegangen. Die Farben haben die gleiche Bedeutung wie in den
Karten 1 bis 3.
Die Hochrechnung der Versorgungsgrade auf der Ebene der Nahbereiche lässt differenzierter als auf der Mittelbereichsebene
erkennen, wie sich die hausärztliche Versorgung in den einzelnen Regionen Schleswig-Holsteins entwickeln könnte. Die Karten können eine Orientierung geben, in welchen Nahbereichen
der Zukunftssicherung der allgemeinmedizinischen Versorgung
besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte. Aus den
Erfahrungen der zurückliegenden Jahre und mit Blick auf die konstant niedrige Zahl von Allgemeinmedizinern, die ihre Facharztprüfung ablegen, ist nicht zu erwarten, dass alle in den nächsten
Jahren ausscheidenden Hausärzte einen Nachfolger finden werden.
22
Nordlicht
Dies bedeutet, dass die hausärztliche Versorgung neu strukturiert und organisiert werden muss. Um mit weniger Hausärzten als heute eine verlässliche Versorgung in den ländlichen
Regionen erhalten zu können, bedarf es neuer Strukturen. So
könnten „Hausarztzentren“ künftig großflächig die Versorgung
sicherstellen. Zwar wird es auch weiterhin Hausärzte geben, die
gern allein oder zu zweit in einer Praxis ihre Patienten versorgen;
für die Mehrzahl der jüngeren Ärzte ist die klassische Landarztpraxis aber nicht das Modell der Zukunft. Die meisten der – wenigen
– jüngeren Hausärzte wollen nicht das wirtschaftliche Risiko einer
Praxisgründung übernehmen, möchten in vielen Fällen nicht in
Vollzeit tätig sein und scheuen es, allein für die hausärztliche Versorgung einer immer älter werdenden Bevölkerung eines ganzen
Landstrichs zuständig zu sein, einschließlich der dazugehörigen
Haus- und Heimbesuche.
Auf den Karten wird deutlich, dass der Handlungsdruck an der
Westküste am größten ist. Hier sinkt der fiktive Versorgungsgrad,
wenn sich nicht mehr Hausarztsitze nachbesetzen lassen als die
angenommenen 50 Prozent, in vielen Nahbereichen auf unter
75 Prozent. Aber auch im Nordosten des Landes entsteht zwischen den Mittelbereichen Flensburg, Schleswig und Kappeln ein
Gebiet, das eine abnehmende Hausarztdichte aufweisen wird.
Eine ähnliche Entwicklung ist in der Region um Bad Bramstedt zu
beobachten.
Auch die im Süden des Landes an Hamburg angrenzenden
Bereiche könnten sich bei einer angenommenen Wiederbesetzungsquote von 50 Prozent negativ entwickeln, jedoch besteht
hier aufgrund der Attraktivität des Hamburger Randgebietes die
Hoffnung, dass die Nachbesetzungsquote weit höher liegen wird.
Gleiches gilt für das Gebiet um Bad Bramstedt, da auch dies noch
als „Hamburg nah“ einzustufen ist.
aktuell
3 | 2015
gesundheitspolitik
Nahbereiche im Jahr 2017
Karte 5
Sylt
Neukirchen Süderlügum
Leck
Niebüll
Flensburg
Steinbergkirche
Sörup
Gelting
Schafflund
Wyk auf Föhr/Nebel
Satrup
Tarp
Bredstedt
Kappeln
Böklund Süderbrarup
Viöl
Schleswig
Fehmarn
Gettorf
Schönberg
Heiligenhafen
Erfde
Tönning
Sankt
Peter-Ording
Nahbereich
Owschlag
Kropp
Friedrichstadt
Garding
Eckernförde
Silberstedt
Husum
Lunden
Felde
Rendsburg
Hennstedt
Hohn
Schwentinental
Selent
Kiel
Tellingstedt
Wesselburen
Meldorf
Burg Wacken
Sankt
Michaelisdonn
Versorgungsgrad fiktiv (Ärzte bis 65)
Marne
+2 Jahre (2017) bei 50% Nachbesetzung
Bordesholm
Albersdorf
Hanerau- Hohenwestedt
Hademarschen
Büsum
Neumünster
Eutin
Bad Bramstedt
Neustadt i. H.
Timmendorfer Strand
Ahrensbök/Scharbeutz
Ratekau
Bad Segeberg/
Wahlstedt
Kellinghusen
Leezen
Reinfeld
Kaltenkirchen
Krempe
unter
75
75 bis unter 100
100 bis unter 110
110 und mehr
Plön
Bornhöved/
Trappenkamp
Hohenlockstedt
Itzehoe
Lensahn Grube
Schönwalde
am Bungsberg Grömitz
Wankendorf
Schenefeld
Brunsbüttel Wilster
Lütjenburg
Preetz
Nortorf
Heide
Oldenburg i. H.
Lübeck
Nahe/Itzstedt
Horst
Barmstedt
Bad Oldesloe
HenstedtGlücksstadt
Ulzburg
Berkenthin
Bargteheide
Quickborn
Elmshorn
Norderstedt
Sandesneben
Ahrensburg
Uetersen Pinneberg
Mölln
Trittau
Wedel
Ratzeburg
Barsbüttel
Schwarzenbek
Reinbek/Glinde
Büchen
Wentorf
Geesthacht
Lauenburg/Elbe
Nahbereiche im Jahr 2020
Karte 6
Sylt
Neukirchen Süderlügum
Leck
Niebüll
Flensburg
Steinbergkirche
Sörup
Gelting
Schafflund
Wyk auf Föhr/Nebel
Satrup
Tarp
Bredstedt
Kappeln
Böklund Süderbrarup
Viöl
Schleswig
Kropp
Friedrichstadt
Garding
Nahbereich
Owschlag
Fehmarn
Gettorf
Schönberg
Heiligenhafen
Erfde
Tönning
Sankt
Peter-Ording
Eckernförde
Silberstedt
Husum
Lunden
Rendsburg
Hennstedt
Hohn
Schwentinental
Selent
Kiel
Tellingstedt
Wesselburen
Heide
Büsum
Meldorf
Versorgungsgrad fiktiv (Ärzte bis 65) Marne
+5 Jahre (2020) bei 50% Nachbesetzung
Felde
Nortorf
Albersdorf
Hanerau- Hohenwestedt
Hademarschen
Burg Wacken
Sankt
Michaelisdonn
Brunsbüttel Wilster
Neumünster
Hohenlockstedt
Plön
Eutin
Bad Bramstedt
Leezen
Reinfeld
Kaltenkirchen
Neustadt i. H.
Timmendorfer Strand
Ahrensbök/Scharbeutz
Bornhöved/
Trappenkamp
Bad Segeberg/
Wahlstedt
Kellinghusen
Krempe
Lensahn Grube
Schönwalde
am Bungsberg Grömitz
Wankendorf
Schenefeld
Itzehoe
Lütjenburg
Preetz
Bordesholm
Oldenburg i. H.
Ratekau
Lübeck
Nahe/Itzstedt
Horst
Barmstedt
Bad Oldesloe
HenstedtGlücksstadt
Ulzburg
Berkenthin
Bargteheide
Quickborn
Elmshorn
Norderstedt
Sandesneben
Ahrensburg
Uetersen Pinneberg
unter
75
75 bis unter 100
100 bis unter 110
110 und mehr
Wedel
Trittau
Ratzeburg
Mölln
Barsbüttel
Schwarzenbek
Reinbek/Glinde
Büchen
Wentorf
Geesthacht
Lauenburg/Elbe
3 | 2015
Nordlicht
aktuell
23
gesundheitspolitik
B edarfsplanung
Kommunale Eigeneinrichtungen
In Büsum soll eine kommunale Eigeneinrichtung eröffnet werden.
Daher stellt sich die Frage, welchen anderen Gemeinden im Land
die Zustimmung zur Gründung einer kommunalen Eigeneinrichtung erteilt werden könnte. Nach Paragraf 105 Absatz 5 SGB V
können Kommunen eigene „Einrichtungen zur unmittelbaren
medizinischen Versorgung der Versicherten“ nur mit Zustimmung
der Kassenärztlichen Vereinigung und in begründeten Ausnahmefällen gründen. Ein begründeter Ausnahmefall ist insbesondere
dann anzunehmen, wenn eine Versorgung auf andere Weise nicht
sichergestellt werden kann. Die Zustimmung der KVSH ist immer
eine Einzelfallentscheidung. Den Karten 4 bis 6 ist zu entnehmen, welche Gebiete der besonderen Aufmerksamkeit bedürfen.
Dies sind vor allem die Nahbereiche Husum und Bredstedt. In beiden Nahbereichen könnte im Jahr 2020 – wie im Mittelbereich
Husum insgesamt – eine hausärztliche Unterversorgung zu verzeichnen sein.
Mit Blick auf die Praxisstandorte in den einzelnen Gemeinden in
diesen Nahbereichen wird es wesentlich darauf ankommen, ob
ein geplanter Standort eine zentrale Versorgungsfunktion übernehmen kann oder nicht. Eine Möglichkeit, dies zu klären, ist eine
Orientierung am zentralörtlichen System. In den dort festgelegten
Unterzentren und den ländlichen Zentralorten sollte die hausärztliche Versorgung in Zukunft sichergestellt werden, denn dies sind
die Orte, in denen allgemein die Grundversorgung der Bevölkerung sichergestellt werden soll. Bei der Schaffung neuer zentraler
24
Nordlicht
Strukturen in der hausärztlichen Versorgung sollte das zentralörtliche System berücksichtigt werden, um die möglichen Standorte
in Einklang mit den Planungen des Landes zur Versorgungsinfrastruktur zu bringen.
Ein Blick auf die Karten 4 bis 6 zeigt ferner, dass 2020 benachbarte Nahbereiche „rot“ werden. Wenn drei benachbarte Nahbereiche betroffen sind, könnten vorbeugende Projekte unterstützt werden, wobei die Konkretisierung stets von der tatsächlichen örtlichen Situation abhängt. Beispielsweise erscheinen
wegen ihrer Nähe zu Hamburg und zu auch zukünftig voraussichtlich noch gut versorgten Gebieten die Nahbereiche Bad Bramstedt,
Barmstedt und Horst (Holstein) als nicht besonders „gefährdet“.
Es bleibt der Westen Schleswig-Holsteins, dem die Bemühungen
in naher Zukunft gelten sollten.
Ausblick
Abzuwarten wird sein, ob der Gesetzgeber – wie zurzeit mit dem
Versorgungsstärkungsgesetz geplant – die fachübergreifende
Kompetenz als Voraussetzung für Medizinische Versorgungszentren abschaffen wird. Eine solche Neuregelung würde ermöglichen, im ländlichen Raum mit Unterstützung der KVSH „Hausarztzentren“ als ärztlich getragene Medizinische Versorgungszentren
zu etablieren.
Bianca Hartz, Delf Kröger, KVSH
aktuell
3 | 2015
gesundheitspolitik
M ammographie - S creening
Positiver Trend
der Vorjahre bestätigt
Jährlich werden alle Untersuchungen im deutschen Mammographie-Screening
standardisiert durch die Kooperationsgemeinschaft Mammographie erfasst und
ausgewertet. Der aktuelle Bericht liegt nun vor.
Brustkrebsentdeckungsrate, Stadienverteilung, Einladungsrate
und Wiedereinbestellungsrate sind wichtige Frühindikatoren, die
anzeigen, ob das Mammographie-Screening-Programm auf dem
richtigen Weg ist. Prozessparameter aus der Qualitätssicherung,
wie die Bildwiederholungsrate oder der Anteil unnötiger Biopsien, geben Aufschluss über Belastungen durch weitere Untersuchungen. Frühindikatoren und Prozessparameter sind ebenso
durch die EU-Leitlinien definiert, wie deren Auswertung.
Aktuell viel diskutiert wird über „Überdiagnosen“ beziehungsweise „Übertherapien“. Für das deutsche Programm lassen die
derzeit verfügbaren Daten der epidemiologischen Krebsregister
erwarten, dass der Anteil der Überdiagnosen nicht im Bereich
von 50 Prozent liegt, sondern deutlich niedriger ist. In den alten
Bundesländern wurde 2005 mit der Einführung des Mammographie-Screening-Programms begonnen, was zu einem deutlichen
Anstieg der Brustkrebsneuentdeckungsrate (invasive und in-situ)
bis 2008 führte. Bereits 2009 ging die Neuentdeckungsrate wieder zurück und liegt 2011 nur noch 15 Prozent über der Rate von
2004. Für eine genauere Abschätzung der Rate an Überdiagnosen muss allerdings die längerfristige Entwicklung der Neuentdeckungsrate abgewartet werden.
In 2011 wurde bundesweit bei rund 17.000 Frauen Brustkrebs
entdeckt. Rund 12.000 der aufgespürten Karzinome sind kleiner
als zwei Zentimeter und haben die Lymphknoten noch nicht befallen. Brustkrebs wird durchschnittlich bei sechs von 1.000 untersuchten Frauen entdeckt.
Mammo Report als Beilage
Einen Überblick zu den aktuellen Daten aus der Evaluation und
Qualitätssicherung stellt die Kooperationsgemeinschaft Mammographie im „Mammo Report“ zusammen, der diesem Nordlicht
beiliegt. Der achtseitige Report beleuchtet darüber hinaus die
aktuelle wissenschaftliche Diskussion zur Nutzen-Schaden-Bilanz
und fasst die relevantesten Aussagen von neueren Studien zum
Mammographie-Screening
zusammen.
Bundesweite Teilnehmerrate
Auch über derzeit verfügbare Kenntnisse
zu der Häufigkeit von Intervallkarzinomen
im deutschen Screening wird berichtet.
Von den 130.000 zur Abklärung einer Auffälligkeit einbestellten
Frauen im Jahr 2011 wird bei nur 34.000 Frauen eine Gewebeentnahme erforderlich. Die Hälfte dieser Frauen erhält die Diagnose
Brustkrebs, das sind 13 Prozent aller Frauen, die zur Abklärung
eingeladen wurden. Die Teilnahmerate in 2011 betrug 56 Prozent,
das entspricht rund 2,7 Millionen untersuchten Frauen.
100
90
n 2010
n 2011
80
Mammo Report
58,0
60,8
62,2
66,8
64,3
69,1
46,1
49,5
51,2
47,4
54,8
57,4
53,5
56,2
59,7
62,4
66,4
64,3
58,1
52,6
50,3
52,4
57,4
59,0
44,3
46,1
40
49,6
50,6
50
60,6
61,2
60
53,0
51,9
Teilnahmerate [%]
70
30
20
10
n
ge
n
lt
in
Th
ür
st
ol
-H
w
ig
es
ch
Sa
Quelle: Kooperationsgemeinschaft Mammographie, Evaluationsdaten 2011
In 2011 waren 36 Prozent der invasiven Karzinome kleiner als
ein Zentimeter, vor Einführung des Mammographie-Screenings
waren es nur 14 Prozent. Zeitgleich ist der Anteil der Karzinome in
prognostisch ungünstigen Stadien im Screening deutlich niedriger.
2011 sind nur noch 23 Prozent der im Screening entdeckten Karzinome größer als zwei Zentimeter oder mit Lymphknotenbefall.
Vor Screening waren es noch rund 55 Prozent.
3 | 2015
ei
ha
n
se
An
nd
se
n-
Sa
z
al
Sa
ar
la
n
le
Pf
dan
ch
Sc
hl
in
nl
Rh
rh
e
rd
ei
-W
es
sa
er
ed
No
tfa
ch
se
n
n
er
m
m
po
-V
or
rg
bu
M
ec
kl
en
Ba
Ni
rg
ss
en
He
en
bu
m
Ha
em
nb
ur
g
Br
rli
n
de
an
Br
rn
ye
Be
Ba
de
n
-W
ür
tte
m
be
rg
0
Nordlicht
Tipp
Unter http://fachservice.mammo-programm.de sind die Evaluations- und Qualitätsberichte der Kooperationsgemeinschaft
veröffentlicht. Frauen finden Informationen zum MammographieScreening-Programm unter www.mammo-programm.de.
Corinna Heinrich, Leiterin Stabstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Kooperationsgemeinschaft Mammographie
aktuell
25
PRAXIS & KV
R eferentenentwurf
Bei Korruption im Gesundheitswesen droht Gefängnis
Korruption im Gesundheitswesen soll künftig bestraft werden. Dies sieht ein Referentenentwurf von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) vor. Die neuen Paragrafen sollen
nicht nur Ärzte betreffen.
ruption drohen damit künftig sogar bis
zu fünf Jahre Gefängnis. Damit sind Verstöße gemeint, die sich „auf einen Vorteil großen Ausmaßes“ beziehen oder
auf Täter, die „gewerbsmäßig handeln
oder als Mitglied einer Bande“.
Die Bundesregierung arbeitet weiter ihren Koalitionsvertrag ab.
Nun hat das Bundesjustizministerium einen Referentenentwurf
zum sogenannten Anti-Korruptions-Gesetz vorgelegt. Es ist vorgesehen, einen neuen Paragrafen 299a im Strafgesetzbuch einzufügen. Danach werden Bestechung und Bestechlichkeit im Gesundheitswesen in Zukunft mit einer Gefängnisstrafe von bis zu drei
Jahren oder einer Geldstrafe geahndet. Das neue Gesetz soll nicht
nur für Ärzte, sondern auch für Apotheker, Physiotherapeuten und
Pflegekräfte gelten. Strafbar macht sich, wer z. B. bei der Verordnung bzw. Abgabe von Arznei-, Heil- oder Hilfsmitteln oder
Medizinprodukten oder bei der Zuführung von Patienten- oder
Untersuchungsmaterial Gegenleistungen fordert oder annimmt.
Umgekehrt verstößt auch derjenige gegen das Gesetz, der eine
Gegenleistung anbietet oder gewährt.
„Korruption im Gesundheitswesen beeinträchtigt den Wettbewerb, verteuert medizinische Leistungen und untergräbt das Vertrauen von Patienten in die Integrität heilberuflicher Entscheidungen“, heißt es zur Begründung der Gesetzesvorlage. „Wegen der
erheblichen sozialen und wirtschaftlichen Bedeutung des Gesundheitswesens ist korruptiven Praktiken in diesem Bereich auch
mit den Mitteln des Strafrechts entgegenzutreten. Dies ist nach
gegenwärtiger Rechtslage nur unzureichend möglich.“
Darüber hinaus sieht der Entwurf vor, den Paragrafen 300 im
Strafgesetzbuch, der den Straftatbestand der Bestechlichkeit und
Bestechung im geschäftlichen Verkehr betrifft, auf das Gesundheitswesen auszuweiten. Für besonders schwere Fälle von Kor26
Nordlicht
Gröhe will Gesetz verschärfen
Laut Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“
hat sich inzwischen auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe eingeschaltet. Der CDU-Politiker wolle das
geplante Anti-Korruptions-Gesetz verschärfen und sich bei der Ressortabstimmung für eine entscheidende Änderung
einsetzen: So soll das Gesetz ausdrücklich festschreiben, dass auch die gesetzlichen Krankenkassen im Verdachtsfall
einen Strafantrag stellen dürfen. Dieses
Recht gesteht der entsprechende Paragraf im Referentenentwurf des Justizministeriums neben dem
Geschädigten explizit bislang nur Wettbewerbern, Kammern oder
Berufsverbänden zu. Allerdings können Staatsanwaltschaften und
Polizei auch ohne Antrag tätig werden, wenn aus ihrer Sicht ein
besonderes öffentliches Interesse besteht. Die Informationen
hierzu kann aber jedermann an die Staatsanwaltschaft herantragen, nicht nur die ausdrücklich Antragsberechtigten.
Mit dem Gesetzentwurf reagiert das Bundesjustizministerium auf
eine Entscheidung des Bundesgerichtshofes (BGH) vor etwa zwei
Jahren. Damals urteilten die Richter, dass niedergelassene Ärzte
nicht wegen Korruption oder Bestechlichkeit strafrechtlich belangt
werden können. Zur Begründung verwies der BGH auf die Freiberuflichkeit der niedergelassenen Ärzte, die weder Angestellte
noch Funktionsträger der Krankenkassen seien.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) kritisiert, dass in
dem Gesetzentwurf keine präzise Abgrenzung zwischen Korruption und Kooperation zu erkennen ist. Damit bestehe die Gefahr,
dass jede Form der Zusammenarbeit von Ärzten oder mit Angehörigen anderer Heilberufe zunächst unter dem „Generalverdacht“ der Korruption steht. Dies würde eine Weiterentwicklung
von Kooperationsformen wie in Praxisnetzen, der ambulanten
spezialfachärztlichen Versorgung oder bei integrierten Versorgungsformen konterkarieren. Das Kabinett soll den Gesetzentwurf Ende Mai beschließen.
Marco Dethlefsen, KVSH
aktuell
3 | 2015
PRAXIS & KV
kode x
Pharmaindustrie will mehr
Transparenz schaffen
Die Pharmaindustrie will ihre Zuwendungen an Ärzte und Angehörige medizinischer
Fachkreise ab dem Jahr 2016 im Internet veröffentlichen. Ärzte müssen einer Veröffentlichung allerdings vorher ausdrücklich zustimmen.
Bereits ab diesem Jahr sollen dazu alle Zuwendungen erfasst werden, die Pharmafirmen unter anderem Ärzten zukommen lassen.
Dazu zählen Dienstleistungs- und Beratungshonorare, Spenden,
ein Obolus im Zusammenhang mit Fortbildungsveranstaltungen
und im Bereich Forschung und Entwicklung. Das sieht der Transparenzkodex des Vereins Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e. V. (FSA) vor. Derzeit arbeiten die Pharmaunternehmen daran, die technischen Voraussetzungen für die
Umsetzung ihrer Transparenzregeln zu schaffen.
Ärzte können Veröffentlichung untersagen
Ab 2016 sollen die Daten im Internet öffentlich einsehbar sein.
Veröffentlicht werden neben der Höhe der Zuwendung auch der
Name und die Adresse des Zuwendungsempfängers. Die Veröffentlichung setzt jedoch die Einwilligung des Betroffenen voraus.
Stimmt ein Arzt nicht zu, werden die Zahlungen in zusammengefasster, anonymisierter Form bekannt gegeben. Eine entsprechende Publikation ist auch für Zuwendungen im Bereich Forschung und Entwicklung vorgesehen. Das heißt, der einzelne Arzt
wird nicht genannt, dafür aber die Summe aller Zuwendungen
in diesem Bereich, damit Wettbewerber keine Rückschlüsse auf
Forschungsprojekte ziehen können. Dies bedeutet beispielsweise,
dass Honorare, die Ärzte für die Mitwirkung an einer klinischen
Studie erhalten, in zusammengefasster Form transparent gemacht
werden. Halten sich Pharmaunternehmen nicht an die Regeln,
kann die Schiedsstelle des FSA Geldstrafen von bis zu 400.000
Euro verhängen.
3 | 2015
Nordlicht
Kodex soll Spekulationen vorbeugen
Den Sinn des Transparenzkodexes erklärt die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharmaunternehmen, Birgit
Fischer, in der „Ärzte Zeitung“ wie folgt: „Das Ziel ist, dass die
notwendige Kooperation zwischen Ärzten und Arzneimittelherstellern nicht zum Gegenstand negativer Spekulationen gemacht
werden kann. Dem wollen wir den Boden entziehen – durch klare
Spielregeln, durch Verträge, in denen wir das angemessene Verhältnis von Leistung und Gegenleistung der Öffentlichkeit gegenüber dokumentieren. So können sich auch Patienten ein Bild von
der Zusammenarbeit machen.“
Vorbild USA
Die Einführung des deutschen Transparenzkodexes geht auf den
europäischen Transparenzkodex zurück, den der Dachverband der
pharmazeutischen Industrie 2013 beschlossen hat und der europaweit Mindeststandards vorgibt. Im Mai 2014 hatte das Bundeskartellamt den Transparenzkodex des FSA genehmigt. Er gilt nur
für die Mitgliedsunternehmen des FSA. In den USA ist die Meldepflicht finanzieller Beziehungen zwischen Ärzten und Herstellern von Arzneimitteln und Medizinprodukten seit 2012 gesetzlich
geregelt.
Den genauen Wortlaut des Transparenzkodex und eine Mustervorlage für die Datenerfassung finden Sie auf www.pharmatransparenz.de.
KBV/Redaktion
aktuell
27
PRAXIS & KV
R aucherentw ö hnung
Mit Strategie
weg von der Zigarette
Das Rauchen aufzugeben ist für viele Menschen eine große Herausforderung und oft
ein unüberwindbares Hindernis. Dabei sind mit professioneller ärztlicher Hilfe und
entsprechenden Therapien und Schulungen gute Erfolgsraten möglich. Dr. Knut Löck
ist Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde, Allergologie und Schlafmedizin in
einer Gemeinschaftspraxis in Kiel. Im Interview erläutert er, warum es bei dem Thema
Raucherentwöhnung derzeit nicht rund läuft.
Nordlicht: Welchen Stellenwert hat das Thema Raucherentwöhnung momentan in den Arztpraxen?
Dr. Knut Löck: Nach Meinung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es keine Maßnahme, die die Gesundheit mehr
fördert, als das Rauchen einzustellen. Mindestens jeder vierte
Erwachsene in Deutschland raucht. Die Notwendigkeit zur
Tabakabstinenz ist auch fast allen Kollegen
sehr bewusst. Trotzdem gibt es nur wenige
Angebote zur Tabakentwöhnung.
Nordlicht: Warum ist das so, wenn es
doch eine sinnvolle Maßnahme ist?
Löck: Aus meiner Sicht hat dies zwei
Gründe. Zum einen macht Nikotin sehr
intensiv abhängig und die Erfolgsraten
von Entwöhnungsbemühungen sind relativ
niedrig. Der therapeutische Erfolg ist also
begrenzt. Zum anderen ist es so, dass die
Tabakentwöhnung in Deutschland nicht
bezahlt wird. Tabakabhängigkeit wird weiterhin „als Frage des Lebensstils“ gesehen, obwohl sie in Deutschland zu etwa
140.000 Toten jährlich führt. Erst in dieser
Legislaturperiode hat die Bundesregierung
in einer Kleinen Anfrage das Zigarettenrauchen als Lebenseinstellung eingestuft und die Behandlung Tabakabhängigkeit
zulasten der GKV abgelehnt. Die Krankenkassen dürfen deshalb
entsprechende Therapien gar nicht bezahlen. Nur im Rahmen
gesundheitsfördernder Maßnahmen ist eine Unterstützung zur
Raucherentwöhnung über die Versicherungsträger möglich.
Nordlicht: Patienten brechen Schulungen oft vorzeitig ab oder
treten sie erst gar nicht an. Was sind die Gründe?
Löck: Die meisten Abstinenzversuche in Deutschland werden
tatsächlich ohne jede Unterstützung unternommen. Der Erfolg
liegt dann nur bei etwa drei bis fünf Prozent. Das Angebot für
28
Nordlicht
Raucher ist in anderen europäischen Ländern deutlich besser.
Der Zugang zu Raucherentwöhnungskursen ist bei uns häufig
schwierig. Es gibt relativ wenig Angebote und diese sind praktisch ausschließlich auf verhaltenstherapeutische Maßnahmen
begrenzt. Eine Änderung des Verhaltens ist fraglos ein wesentlicher Schlüssel zum dauerhaften Erfolg. Allein Verhaltenstherapie hat aber nach Studien nur eine Erfolgsquote von etwa
20 Prozent. Hinzu kommt, dass ein
erheblicher Teil der Kosten von den
Versicherten übernommen werden
muss. Aus meiner Sicht wäre es
wichtig, in entsprechenden Kursen
die Kombination von verhaltenstherapeutischen Maßnahmen mit
anderen Möglichkeiten zur Tabakabstinenz anzubieten wie z. B. aerztliche Anbindung, Medikamente und
Entspannung. Es gibt neuere Zahlen,
die zeigen, dass eine solche Kombination von Therapien die Erfolgsquote deutlich erhöhen kann.
Nordlicht: Was könnte helfen, die
Akzeptanz und die Erfolgsquote von
Schulungen zu erhöhen?
Löck: Wichtig ist, dass bei jedem Arztbesuch erfragt wird, ob
ein Raucherstatus besteht. Das gesundheitliche Problem des
Tabakrauchens sollte immer wieder thematisiert werden und es
sollte erfragt werden ob eine Bereitschaft zum Rauchstopp vorhanden ist. Alleine durch die regelmäßige Problematisierung, ist
eine Abstinenzquote von etwa drei Prozent bei den Patienten zu
erreichen. Die vorhandenen Angebote sind den Kollegen häufig
nicht bekannt und es kann so keine direkte Vermittlung erfolgen.
Tabakrauchen kommt besonders in den unteren sozialen Schichten noch häufig vor. Die Kosten für eine Entwöhnungsbehandlung werden deshalb oft nicht akzeptiert. Wenn wir die Möglichkeit einer qualifizierten Raucherentwöhnung, zum Beispiel im
Rahmen der DMP-Programme hätten, mit geschätzten Kosten
aktuell
3 | 2015
PRAXIS & KV
für eine erfolgreiche Entwöhnung von durchschnittlich etwa
600 bis 800 Euro, wäre es wahrscheinlich möglich rasch qualifizierte und umfassende Entwöhnungsangebote aufzubauen.
Die Erfolgsquote solcher kombinierter professioneller Angebote
zur Raucherentwöhnung liegt in Studien nach 12 Monaten bei
30 bis 60 Prozent. (Pneumologie 2011; 65(11): 692-696)
Nordlicht: Warum ist das Thema Tabakentwöhnung gerade
für COPD-Patienten so wichtig?
Löck: In ca. 90 Prozent der Fälle gehen die COPD-Erkrankung auf
das inhalative Zigarettenrauchen zurück. Der Rauchverzicht ist
deshalb bei dieser Erkrankung mit Abstand die wichtigste Maßnahme. Sie ist auch – neben der Sauerstofftherapie bei schweren Fällen – die einzige Maßnahme, die bei der COPD zu einer
Lebensverlängerung führt. Wir geben sehr viel Geld für COPDMedikamente aus. Wenn wir nur einen Teil dieses Geldes für die
Raucherentwöhnung ausgäben, wäre viel gewonnen.
Nordlicht: Fällt es COPD-Patienten schwerer, mit dem Rauchen aufzuhören?
Löck: Ob es tatsächlich COPD-Patienten schwerer fällt als
anderen, mit dem Rauchen aufzuhören, ist mir nicht bekannt.
Tabakrauchen macht stark abhängig. Das ist der Grund, warum
die Patienten trotz besseren Wissens weiter rauchen. Abhängigkeitserkrankungen haben unter anderem, wie die COPD,
auch einen genetischen Hintergrund. Wie oben dargestellt,
muss man bei einer COPD mit aller Macht versuchen, dem Patienten rechtzeitig zur Tabakabstinenz zu verhelfen und damit
ein schweres Krankheitsbild zu verhindern.
Nordlicht: Welche Maßnahmen helfen dabei, dass eine
Tabakentwöhnung erfolgreich verläuft?
Löck: Natürlich muss der Patient aus eigenem Antrieb zur Abstinenz bereit sein. Akute Erkrankungen, wie ein Infarkt oder
eine COPD-Exacerbation, sind hier oft Wendepunkte im Denken. Die Zuversicht in die gewählte Methode ist eine wichtige
Voraussetzung. Die geplanten Maßnahmen sollten deshalb
vorher intensiv besprochen werden. Eine enge Anbindung an
den Arzt oder Therapeuten und die Unterstützung durch das
soziale Umfeld sind wichtig. Wenn z. B. der Ehepartner weiter raucht, wird es schwieriger. Der Kontakt zum Therapeuten
oder Arzt sollte möglichst auch nach erreichter Abstinenz bis
zu einem Jahr fortgeführt werden, um Rückfälle zu vermeiden
oder schnell zu behandeln. Schwierig sind Abstinenzversuche in
belastenden Lebenslagen, vor allen Dingen im Zusammenhang
mit aktuellen depressiven Verstimmungen.
3 | 2015
Nordlicht
Nordlicht: Inwiefern lohnt sich die Teilnahme an einer entsprechenden fachlichen Schulung für den Praxisinhaber und
sein Team?
Löck: Die Tabakabhängigkeit ist eine der häufigsten Erkrankungen mit einer ausgeprägten Morbidität und einem unzureichenden therapeutischen Angebot. Vor diesem Hintergrund
sollte sich jeder aufgerufen fühlen, sich zu diesem Thema
fachlich weiterzubilden. Wegen der häufigen Rückfälle und der
Schwierigkeit der Abstinenzerreichung ist aber eine umfangreiche Kompetenz erforderlich. Das Curriculum der Bundesärztekammer halte ich vor diesem Hintergrund für angemessen.
Finanziell lohnt sich die Tabakentwöhnung für die Praxis zurzeit
kaum.
„Wir geben sehr viel Geld für
COPD-Medikamente aus. Wenn wir
nur einen Teil dieses Geldes für die
Raucherentwöhnung ausgäben,
wäre viel gewonnen.“
Nordlicht: Viele Ärzte bieten keine Schulungen an, weil ihre
Praxishelferinnen diese mit den Patienten selbst umsetzen
müssten und damit überfordert sind. Wie könnten die Helferinnen unterstützt werden?
Löck: Die medizinischen Fachangestellten haben oft einen sehr
viel direkteren Kontakt zu den Patienten und können durch
direkte Ansprache des Tabakproblems gut zum Abstinenzversuch motivieren wenn sie auf erfolgreiche Angebote verweisen
können. Dies ist aus meiner Erfahrung oft erfolgreicher als durch
den Arzt selbst. Bei den Kursen selber können sie unterstützend
zur Seite stehen und evtl. auch einzelne Bereiche übernehmen.
Ansonsten sind solche Kurse aber an Ärzte oder Therapeuten
gebunden.
Nordlicht: Haben Sie selbst schon einmal geraucht?
Löck: Ja, über etwa zehn Jahre und es ist mir schwer gefallen
aufzuhören.
Das Interview führte Jakob Wilder, KVSH
aktuell
29
PRAXIS & KV
T raineeprogramm
Niederlassung
bietet alle Möglichkeiten
Nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr waren zur Fortsetzung der Veranstaltungsreihe der KVSH wieder rund 30 Nachwuchsmediziner aller Fachrichtungen nach
Bad Segeberg gekommen, um sich für die Niederlassung fit zu machen. Das Motto der
Veranstaltungsreihe „ Miteinander ins Gespräch kommen und voneinander profitieren“
war auch dieses Mal Programm.
Junge Ärzte haben momentan viele Möglichkeiten, nach ihrer
Weiterbildungszeit beruflich tätig zu werden. Krankenhäuser und
andere Arbeitgeber konkurrieren in diesem Segment mit dem
ambulanten Sektor. Das Traineeprogramm der KVSH, speziell für
die Bedürfnisse von Ärzten in Weiterbildung, knüpft genau dort
an und macht insbesondere die verschiedenen Wege in die Niederlassung transparent. Fachreferenten und Praktiker schließen
bei ihren Vorträgen und in der Diskussion Wissenslücken bei der
Vorbereitung und Aufnahme einer Tätigkeit im niedergelassenen
Bereich und geben wichtige Hinweise zur Praxisübernahme und
Praxisführung. Im Mittelpunkt der Traineeveranstaltung der KVSH
in der Akademie der Ärztekammer Anfang Februar standen zwei
Themen, die die Besucher der Auftaktveranstaltung als besonders
wichtig identifiziert hatten: die Zulassung als Arzt und das ärztliche Einkommen.
Einstieg in der Niederlassung
Bianca Hartz, Leiterin der Abteilung Zulassung/Praxisberatung der
KVSH, erklärte in ihrem Vortrag, wie vielfältig die Möglichkeiten
des Einstiegs in die vertragsärztliche Versorgung sind. Der Weg in
die Niederlassung führe dabei nicht mehr wie in früheren Jahren
direkt von der Klinik in die Einzelpraxis. „Die jungen Ärzte lassen sich oft zunächst in voll- oder Teilzeit anstellen. Erst danach
übernehmen sie einen vollen oder halben Arztsitz. Der Trend geht
insgesamt ganz klar zur ärztlichen Kooperation.“ Hartz machte
noch einmal deutlich, dass die KVSH bei allen Fragen rund um das
Thema Niederlassung der wichtigste Ansprechpartner sei. „Bei
der Niederlassung ist alles möglich. Wir besprechen mit Ihnen,
welche Praxisübergabemöglichkeiten für Sie in Frage kommen
und welche Fristen Sie dabei einhalten müssen,“ erklärte sie.
30
Nordlicht
Angestellt zum Ziel
Kerrin Ingwersen, HNO-Ärztin an zwei Praxisstandorten einer
überörtlichen Gemeinschaftspraxis in Nortorf und Rendsburg,
schilderte danach ihren Weg als angestellte Ärztin in die ambulante Versorgung. Sie findet, dass es am Anfang nicht immer gleich
die eigene Praxis sein müsse. Vor allem das wirtschaftliche Risiko
und unternehmerischen Pflichten sprechen aus ihrer Sicht bisher
für das Angestelltenverhältnis. Die Vorteile im Vergleich zu ihrer
vorherigen Arbeit an der Klinik und an einem Krankenhaus-MVZ
liegen für Ingwersen auf der Hand: „Mir war der verwaltungstechnische Überbau zu groß und starr. Auch der direkte Draht zu den
Vorgesetzten war nicht gegeben. Ich kann in der Niederlassung
außerdem mehr und bessere Fort- und Weiterbildungen machen
und habe ein interessanteres medizinisches Spektrum.“
Niederlassung lohnt sich
Welche Einnahmemöglichkeiten hat ein niedergelassener Arzt?
Bernd Goldbach, stellvertretender Leiter der Filiale der Deutschen
Apotheker- und Ärztebank Lübeck gab in seinem Vortrag einen
Überblick, aus welchen Einnahmequellen sich eine Praxis finanziert. Er nahm den angehenden Ärzten durch seine Ausführungen
die Sorge vor zu großen finanziellen Lasten. „Die Arbeit als selbstständigtätiger, niedergelassener Arzt lohnt sich auch finanziell.
Die Gefahr einer Insolvenz liegt zudem bei lediglich 0,03 Prozent“,
führte Goldbach aus.
Jakob Wilder, KVSH
aktuell
3 | 2015
PRAXIS & KV
„KV-Sprech“ von A bis Z
S erie
PZV, MGV, Fremdkassenzahlungsausgleich und freie Leistungen: Für Ärzte, Psychotherapeuten und Praxispersonal ist es nicht immer leicht, sich in der Sprachwelt
der Kassenärztlichen Vereinigungen zurechtzufinden. Denn diese ist geprägt von
Abkürzungen, Fachbegriffen und komplexen Inhalten. In unserer Serie „ KV-Sprech“
von A bis Z erklären wir wichtige Begriffe in einfachen Worten.
S
Schiedsamt
Der Gang zum Schiedsamt ist oft der
schnellste Weg, um einen zivilrechtlichen
Streit unbürokratisch, kostensparend und
bürgernah zu schlichten. Schiedsämter
bieten bei kleineren Rechtsstreitigkeiten
oder sogenannten Bagatellfällen meist
Alternativen zu aufwendigen und teuren Gerichtsverfahren.
Im Gesundheitswesen werden bisweilen Verhandlungsstreitigkeiten zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung bzw.
den Kassenärztlichen Vereinigungen und den Krankenkassen
auf diese Weise geschlichtet. Typische Beispiele, bei denen ein
Schiedsamt angerufen wurde, sind die Honorarverhandlungen
auf Landesebene. Erst wenn die Schlichtungsversuche erfolglos
geblieben sind, kann die entsprechende Partei eine Klage vor
dem zuständigen Gericht erheben. Im Gesundheitswesen ist
das ein Sozialgericht. In Schiedsämtern sind ehrenamtliche, auf
Zeit gewählte Schiedsmänner und Schiedsfrauen tätig.
Sozialgesetzbuch (SGB V)
Das Sozialgesetzbuch V – vollständig „Sozialgesetzbuch Fünftes
Buch – Gesetzliche Krankenversicherung“ – umfasst alle rechtlichen Bestimmungen zur Gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV) in Deutschland. Das SGB V trat am 1. Januar 1989 in Kraft
und ist in dreizehn Kapitel mit über 300 Paragrafen unterteilt.
T
Telematik
Telematik bezeichnet das Zusammenwirken von Telekommunikationstechnik und Informatik. Durch die Nutzung
von computergestützten Datenverarbeitungsprozessen in der Telekommunikation wird dabei der Austausch von
entsprechenden Daten ermöglicht. Im Gesundheitswesen
spielt die Telematik eine wichtige Rolle, z. B. wenn es um die
Übermittlung von Befunddaten geht. Sie ermöglicht nicht nur
die elektronische Speicherung, sondern auch die Übermittlung
medizinischer Daten. Ziel ist es dabei zum einen, medizinische
Daten von Patienten für den behandelnden Arzt im Sinne einer
elektronischen Patientenakte verfügbar zu machen, um so die
sektorübergreifende Zusammenarbeit weiter zu verbessern.
Zum anderen können so auf elektronischem Weg Befunde
oder Zweitmeinungen von weiter entfernt tätigen ärztlichen
Spezialisten eingeholt werden.
3 | 2015
Nordlicht
Z
Zulassungsausschuss
Die Zulassung von Vertragsärzten und
Psychotherapeuten obliegt den regional
zuständigen Zulassungsausschüssen, die
sich aus Vertretern der Kassenärztlichen
Vereinigung und der Krankenkassen
zusammensetzen. Der Zulassungsausschuss entscheidet außer
über die Zulassung von Ärzten, Psychotherapeuten und Medizinischen Versorgungszentren auch über die Ermächtigung von
(Krankenhaus-)Ärzten bzw. Institutionen, über Anträge auf
Kooperation oder über die Entziehung einer Zulassung. Die
Zulassungsausschüsse sind bei ihren Entscheidungen an die Vorgaben des Sozialgesetzbuches sowie der Zulassungsverordnung
für Vertragsärzte gebunden und frei von Weisungen der KV oder
der Krankenkassen. Sie beschließen mit einfacher Stimmenmehrheit, bei Stimmengleichheit gilt ein Antrag als abgelehnt
(außer bei Ausschreibungen). Den Vorsitz führt abwechselnd
ein Vertreter der Ärzte und der Krankenkassen.
aktuell
31
i
S
T
Z
PRAXIS & KV
M itteilungen der K V S H
Öffentliche Ausschreibung
von Vertragspraxen
gemäß Paragraf 103 Abs. 4 SGB V
Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein schreibt auf Antrag von Ärzten/
Psychotherapeuten deren Vertragsarztsitz zur Übernahme durch einen Nachfolger aus,
sofern es sich bei dem maßgeblichen Planungsbereich um ein für weitere Zulassungen
gesperrtes Gebiet handelt.
Hinweise:
ƒƒ Bewerbungen richten Sie bitte an: Kassenärztliche
Vereinigung Schleswig-Holstein, Zulassung/Praxisberatung, Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg.
ƒƒ Der Bewerbung sind ein Auszug aus dem Arztregister
sowie ein unterschriebener Lebenslauf beizufügen. Ferner
ist ein polizeiliches Führungszeugnis der Belegart „O“
(Behördenführungszeugnis) zu beantragen.
ƒƒ Die Bewerbung wird nicht durch eine eventuell erfolgte
Wartelisteeintragung ersetzt!
ƒƒ Um Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze
können sich auch Vertragsärzte/Vertragspsychotherapeuten und Medizinische Versorgungszentren bewerben,
um einen anderen Arzt/eine andere Ärztin bzw. mehrere
Ärzte/Ärztinnen anzustellen. Der Arzt/die Ärztin/die Ärzte
muss bzw. müssen namentlich genannt werden und die
oben bezeichneten Unterlagen sind für ihn/sie einzureichen.
ƒƒ E s besteht die Möglichkeit, dass ein für einen vollen Versorgungsauftrag ausgeschriebener Vertragsarztsitz/Vertragspsychotherapeutensitz von zwei Ärzten/Ärztinnen
übernommen wird, die den Sitz übernehmen und ihren
Versorgungsauftrag jeweils auf einen halben Versorgungsauftrag beschränken.
Für nähere Informationen hierzu stehen Ihnen unter der Tel. 04551 883 und den angegebenen Durchwahlen unsere
Sachbearbeiter zur Verfügung:
Durchwahl
Kreise
-378
ƒƒ Kreis Pinneberg
-596
ƒƒ Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg
ƒƒ Kreis Herzogtum Lauenburg
ƒƒ Kreis Stormarn
Flensburg
Nordfriesland
SchleswigFlensburg
Kiel
-258
RendsburgEckernförde
ƒƒ
ƒƒ
ƒƒ
ƒƒ
Stadt Lübeck
Kreis Ostholstein
Kreis Nordfriesland
Kreis Steinburg
ƒƒ
ƒƒ
ƒƒ
ƒƒ
Stadt Kiel
Kreis Dithmarschen
Kreis Plön
Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde
Dithmarschen
Plön
Neumünster
Ostholstein
Steinburg
Segeberg
Lübeck
-634
-462
32
Pinneberg
Stormarn
Herzogtum
Lauenburg
ƒƒ Kreis Segeberg
Nordlicht
aktuell
3 | 2015
PRAXIS & KV
Fachgebiet/Arztgruppe
Planungs­bereich*
Praxisform Bewerbungs­frist**
Ausschreibungs­
nummer
Psychotherapeuten
– halbe Zulassung –
Herzogtum Lauenburg
EP
30.04.2015
1495/2015
Psychotherapeuten
Nordfriesland
EP
30.04.2015
547/2015
Psychotherapeuten
– halbe Zulassung –
Stadt Flensburg/Kreis
Schleswig-Flensburg
EP
30.04.2015
11055/2014
Psychotherapeuten
– halbe Zulassung –
Stadt Flensburg/Kreis
Schleswig-Flensburg
EP
30.04.2015
12637/2014
Psychotherapeuten
– halbe Zulassung –
Stadt Neumünster/Kreis
Rendsburg-Eckernförde
EP
30.04.2015
743/2015
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten
– halbe Zulassung –
– Sonderbedarf –
Stadt Neumünster/Kreis
Rendsburg-Eckernförde
EP
30.04.2015
154/2015
Psychotherapeuten
– halbe Zulassung –
Steinburg
EP
30.04.2015
676/2015
Psychotherapeuten
– halbe Zulassung –
Stormarn
EP
30.04.2015
763/2015
* Die Stadt Kiel und die Stadt Lübeck stellen jeweils einen Planungsbereich dar. Alle übrigen Planungsbereiche richten sich nach
den Kreisgrenzen, außer der Kreisregion Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde (NMS/RD-E) und der Kreisregion Stadt
Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg (FL/SL-FL).
** Die Bewerbungsfrist ist eine Ausschlussfrist, d. h. es können nur Bewerbungen akzeptiert werden, die innerhalb der Bewerbungsfrist eingehen. Sollte innerhalb der Bewerbungsfrist keine Bewerbung eingehen, so gilt die Ausschreibung maximal für ein
weiteres Jahr. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt, wenn aus der Bewerbung eindeutig hervorgeht, auf welche Ausschreibung sich
die Bewerbung bezieht, für welche Adresse die Zulassung beantragt wird und ein Arztregisterauszug beigefügt wurde.
Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ wurden zugelassen und haben um Veröffentlichung
gebeten:
Name
Ort
Fachgruppe
Beginn
Nachfolger von
Dipl.-Psych. Sylvia Hora
– halbe Zulassung –
25917 Leck,
Hauptstraße 53
Psychologische
Psychotherapeutin
01.04.2015
–
Dr. phil. Dipl.-Psych. Björn Riegel
– halbe Zulassung –
24594 Hohenwestedt,
Böternhöfen 37
Psychologischer
Psychotherapeut
01.04.2015
Dipl.-Psych.
Doris von Ahlen
Dipl.-Psych. Sigrid Meske
– halbe Zulassung –
24837 Schleswig,
Klosterhofstraße 61a
Psychologische
Psychotherapeutin
01.04.2015
Dr. med.
Thomas Meyer-Diewock
Dipl.-Psych. Gernot Woydt
– halbe Zulassung –
23701 Eutin,
Industriestraße 11
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut
09.10.2014
–
Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ haben die Genehmigung zur Verlegung ihrer
Vertragspraxis erhalten und um Veröffentlichung gebeten:
Name
Fachgruppe
von
nach
Datum
Dipl.-Psych. Britta Beers
Psychologische
Psychotherapeutin
22880 Wedel,
Am Marktplatz 2a
22880 Wedel,
Bahnhofstraße 41
01.04.2015
3 | 2015
Nordlicht
aktuell
33
PRAXIS & KV
N eues aus K ven und K B V
KVB erhöht Fördersummen
Erste Eigeneinrichtung der KVN
München – Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB)
hat ihr Programm zur Sicherstellung der flächendeckenden
ärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung angepasst
und die bestehenden Fördersummen deutlich erhöht. Künftig erhalten Vertragsärzte, die sich in unterversorgten Gebieten niederlassen, eine Förderung von bis zu 90.000 Euro. Für
Vertragspsychotherapeuten liegt die Fördersumme bei bis zu
30.000 Euro. Auch die Zuschüsse zur Errichtung von Filialen
wurden erhöht. Gefördert werden Ärzte, wenn sie in einem
unterversorgten oder drohend unterversorgten Gebiet eine
neue Praxis eröffnen und diese für mindestens fünf Jahre
betreiben. Auch die Gründung einer Zweigpraxis, die Anstellung eines Arztes in der eigenen Praxis oder die Fortführung
der Praxis über das 63. Lebensjahr hinaus werden finanziell
unterstützt. Gefördert wird außerdem die Beschäftigung eines
Arztes in Weiterbildung sowie in unterversorgten Gebieten
die Beschäftigung einer hausärztlichen Versorgungsassistentin. Die Finanzierung erfolgt dabei aus einem Strukturfonds,
für den die KVB und die Krankenkassen zu gleichen Teilen
Finanzmittel zur Verfügung stellen. Darüber hinaus kann eine
gemeinsame Förderung des Bayerischen Staatsministeriums
für Gesundheit und Pflege und der KVB in Anspruch genommen werden: Bei der Niederlassung eines Vertragsarztes in
einem unterversorgten Planungsbereich in einer Gemeinde
mit weniger als 20.000 Einwohnern kann eine Fördersumme
von insgesamt bis zu 110.000 Euro gewährt werden.
Hannover – Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen
(KVN) betreibt eine eigene Praxis für Allgemeinmedizin – eine
„Eigeneinrichtung“. Anfang Dezember 2014 wurde in Sögel
im Emsland das neue Wohn- und Geschäftshaus „Am Amtsbrunnen“ offiziell eingeweiht – ein Novum in Niedersachsen –
Der Allgemeinmediziner Niels-Christian Höllger praktiziert in
dem neuen Haus nicht als selbstständiger, sondern als bei
der KVN angestellter Arzt. Betreiber der Praxis ist die KVN.
Sie organisiert die Praxis in betrieblicher Hinsicht allerdings
nicht selbst, sondern greift auf einen Kooperationspartner, die
Patiodoc AG, zurück. Als Dauerlösung will die KVN die Sicherstellungspraxis nicht verstanden wissen. Ihr Gedanke sei vielmehr, dass junge Mediziner, die sich nicht für eine eigene
Praxis verschulden möchten, hier Gelegenheit finden, in der
ambulanten Versorgung Erfahrungen zu sammeln. Das könnte
nach einiger Zeit das Sprungbrett in die Selbstständigkeit sein.
Zum Prinzip der Niederlassung in eigener Praxis sieht die KVN
keine Alternative.
Wartezeiten verkürzt
Bis zu 60.000 Euro
Niederlassungszuschuss
Saarbrücken – Patienten mit Verdacht auf Krebs- oder Herzerkrankungen haben mit einer „Dringlichen Überweisung“ eine
verkürzte Wartezeit von sechs Tagen auf einen Facharzttermin. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Kassenärztliche
Vereinigung Saarland in Auftrag gegeben hat. Ohne diese
Überweisung mussten Patienten zuvor durchschnittlich etwa
26 Tage auf einen Folgetermin warten. Das Modellprojekt im
Saarland startete am 1. April 2014 und lief sechs Monate lang.
Dabei wurden 15 bis 20 Prozent aller saarländischen Praxen
untersucht.
34
Nordlicht
Dresden – Auf die besonderen Möglichkeiten der Niederlassungsförderung in Sachsen haben die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen und die Krankenkassen hingewiesen. Ärzte
können bei Praxisneugründung oder -übernahme bis zu
60.000 Euro als einmaligen Zuschuss erhalten. Für die Neugründung einer Zweigpraxis stehen bis zu 6.000 Euro bereit.
Eine weitere Fördermaßnahme ist der Mindestumsatz: Ärzte
erreichen damit einen Umsatz in Höhe des Durchschnitts der
Vergleichsgruppe in Sachsen, wenn sie eine Mindestfallzahl
nachweisen. Die Fördermaßnahmen gelten in Gebieten,
für die der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen
Sachsen eine Unterversorgung beziehungsweise drohende
Unterversorgung oder einen zusätzlichen lokalen Versorgungsbedarf festgestellt hat.
aktuell
3 | 2015
PRAXIS & KV
V ersorgung im W andel
Licht und Schatten
Anfang 2009 trat das Gesetz zur Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen in
der gesetzlichen Krankenversicherung in Kraft. Damit einher ging unter anderem, dass
nun unproblematisch auch halbe Versorgungsaufträge aufgrund von Verzicht zur Ausschreibung und damit zur Weitergabe gelangten. Dieser Umstand hat die psychotherapeutische Versorgung in Schleswig-Holstein in der Tat verändert. Nach nun sechs Jahren
lohnt sich ein Blick auf die Veränderungen. Dabei wird auch deutlich: was des
einen Vorteil, ist des anderen Nachteil.
Der folgenden Auswertung der KVSH liegen Kennzahlen der Psychologischen Psychotherapeuten, der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, der Fachärzte für psychosomatische Medizin
und Psychotherapie sowie der überwiegend oder ausschließlich
psychotherapeutisch tätigen Ärzte zugrunde – sie zusammen werden im Weiteren als Psychotherapeuten bezeichnet.
ƒƒ Zahl hälftiger Versorgungsaufträge stark gestiegen
Lag die Zahl der Praxisinhaber mit einem halben Versorgungsauftrag Anfang 2009 bei gerademal sechs, stieg diese Zahl bis
Ende 2014 auf 115 Psychotherapeuten. Und tatsächlich haben
die Menschen mit psychischen Erkrankungen von diesem Wandel profitiert. Mit der Zunahme halber Versorgungsaufträge steigerte sich auch die Anzahl der behandelten Patienten. Im Jahre
2009 behandelten die Psychotherapeuten in Schleswig-Holstein
zusammen 27.156 Patienten pro Quartal – demgegenüber steht
im Jahre 2014 eine Zahl von 35.402. Im selben Zeitraum hat die
Zahl der Psychotherapeuten jedoch nur von 566 auf 612 zugenommen. Die durchschnittlichen Fallzahlen lagen im Jahre 2009
bei 48 Fällen (in der Regel = Patienten) pro Quartal. Im Jahre
2014 lag die Zahl bei 58.
ƒƒ Halbe arbeiten mehr
Das Arbeitsverhalten zwischen den Psychotherapeuten mit
halbem und vollem Versorgungsauftrag ist unterschiedlich. Lag
die durchschnittliche Fallzahl der Psychotherapeuten mit vollem
Versorgungsauftrag 2009 bei 48 Patienten, stieg diese bis 2014
auf 56 Patienten. Wobei dem eine sinkende Zahl von Psychotherapeuten mit vollem Versorgungsauftrag gegenübersteht (2009
bei 559, 2014 bei 497). Die durchschnittliche Patientenzahl der
Psychotherapeuten mit einem halben Versorgungsauftrag lag
2009 bereits bei 61 – sie stieg im Laufe der Zeit weiter bis auf
64 Patienten an. Die Daten erlauben anzuführen, dass Psychotherapeuten mit halber Zulassung konstant über den durchschnittlichen Fallzahlen der Praxen mit vollem Versorgungsauftrag liegen. Die Versorgung in Schleswig-Holstein hat sich
verbessert. Psychotherapeuten mit halben Versorgungsaufträgen haben daran einen größeren Anteil.
ƒƒ Psychotherapeuten erfüllen ihren Versorgungsauftrag
Dem Vorwurf, Psychotherapeuten arbeiten zu wenig, ging die
Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein schon häufiger
nach. Bislang gab es dafür keinerlei handfeste oder besorgniserregende Hinweise. Der zugelassene Psychotherapeut ist
im Umfang seines Versorgungsauftrages zur Behandlung von
gesetzlich versicherten Patienten verpflichtet. Bei einem vollen
3 | 2015
Nordlicht
Versorgungsauftrag werden mindestens 20 Sprechstunden pro
Woche verlangt – bei einer halben Zulassung 10 Stunden die
Woche. Im Jahre 2012 gab es von fast 600 Psychotherapeuten
in Schleswig-Holstein lediglich gut 20, die Auffälligkeiten bei
ihren Wochenarbeitszeiten zeigten. Diese hat der damalige Vorstand der KVSH zu persönlichen Gesprächen eingeladen und die
Situation erörtert. Im Nachgang entschlossen sich viele, ihren
Versorgungsauftrag ihrem Leistungsumfang anzupassen, d. h.
sich von einem Teil ihrer Zulassung zu trennen. Im Jahre 2014
lag die durchschnittliche Wochenarbeitszeit bei Psychotherapeuten mit vollem Versorgungsauftrag bei 24 Stunden. Die bei
Psychotherapeuten mit einem halben Versorgungsauftrag bei
14,5 Stunden.
ƒƒ Die Schattenseite halber Zulassungen
Die psychotherapeutische Versorgung hat sich verbessert, psychisch Kranke finden heute leichter und schneller einen Platz
bei einem Psychotherapeuten als vor sechs Jahren. Die Schattenseite zeigt sich bei den Praxisinhabern. Ein Blick auf die
Honorarverteilung zeigt, dass Psychotherapeuten mit einem
halben Versorgungsauftrag im Durchschnitt regelmäßig über
ihrem zugestandenen Volumen (Punktzahlvolumen) liegen
– d. h. ein Teil ihrer psychotherapeutischen Leistungen (nichtantrags- und genehmigungspflichtige Leistungen ohne Probatorik) wird ihnen nicht in voller Höhe vergütet. Am stärksten
davon betroffen sind Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (Auslastung Punktzahlvolumen 3/2014 = 118 Prozent).
Bei den Praxen mit vollem Versorgungsauftrag liegt die durchschnittliche Auslastung regelmäßig unter 100 Prozent – d. h.
im Durchschnitt bekommen diese Praxisinhaber auch die nichtgenehmigungspflichtigen Leistungen in voller Höhe vergütet.
Bezüglich der Vergütung scheint sich aus einem halben Versorgungsauftrag eher ein Nachteil zu ergeben.
Heiko Borchers, Psychologischer Psychotherapeut,
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Kiel
aktuell
35
die menschen im land
V or O rt
„Krankheit ist unter
Musikern ein Tabuthema“
Viele Musiker leiden an Erkrankungen, die durch starke physische und psychische Überlastung oder Fehlhaltungen entstehen. Dr. Barbara Schroer ist selbst Musikerin in einer
Band und kennt die Probleme. Sie und ihr Praxisteam bieten eine Sprechstunde an, die
speziell auf die Bedürfnisse der besonders sensiblen Patientengruppe zugeschnitten ist.
Dr. Barbara Schroer ist Fachärztin für Chirurgie, Plastische und
Ästhetische Chirurgie sowie Handchirurgie und seit 2011 in der
Praxisklinik Kronshagen bei Kiel niedergelassen. Vorher arbeitete
sie am Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhaus Hamburg
und kümmerte sich schon dort gezielt um die gesundheitlichen
Probleme von Orchestermusikern. „Mein Beruf und mein Hobby
ergänzen sich da sehr gut. Da ich selbst Sängerin und Gitarristin
in einer Band bin und auch privat viel mit Musikern zu tun habe,
lag es nah, auch in der Niederlassung eine Sprechstunde für diese
Gruppe anzubieten“, erzählt sie. In ihrer Praxis hat sich Dr. Schroer
schnell einen festen Patientenstamm aufgebaut. Darunter sind
Berufsmusiker, die im Orchester oder bei Rock- und Pop-Bands
spielen, aber auch viele Hobbymusiker.
36
Nordlicht
Krankheitsbilder
Die Beschwerden, deretwegen die Geiger, Gitarristen,
Bassisten und Cellisten zu ihr kommen, sind vielschichtig. Die
meisten klagen über überlastete Sehnen oder eine schmerzende Muskulatur im Rücken- und Nackenbereich. Andere leiden
unter chronischen Schmerzen im Arm, an Überbeinen, Sehnenscheidenentzündungen, Druckstellen wie den „Geigerflecken“
am Hals oder Fingern, die sich nicht mehr wie gewohnt beugen
lassen. Hauptursache sind meistens einseitige Belastung oder
eine falsche Körperhaltung. Dazu kommen altersbedingte Erkrankungen der Wirbelsäule.
aktuell
3 | 2015
die menschen im land
Knochenjob Musikbusiness
„Berufsmusiker zu sein ist einer der körperlich und psychisch
anspruchsvollsten Berufe. Ihr Körper wird beim Spiel ähnlich stark
strapaziert wie der eines Profisportlers“, erklärt Dr. Schroer. Berufsmusiker spielen viele Stunden am Stück oft auf engstem Raum
und unter höchster körperlicher und emotionaler Anspannung. Bis
zu 40 Stunden wöchentlich sind sie bei Proben und Konzerten im
Einsatz. Dazu kommt noch das tägliche Übungspensum und ein
enormer Erfolgs- und Konkurrenzdruck. „Wenn am Sonntag um 11
Uhr ein wichtiger Auftritt ansteht, dann ist das einfach so. Krankheit ist unter Musikern häufig ein Tabuthema. Viele haben Angst
wegen eines körperlichen Leidens im Kampf um Orchesterstellen
und Auftritte nicht mehr mithalten zu können.“
Behandlungsmethoden
Viele Berufsmusiker leben von den oft unsicheren Einnahmen
aus ihren Auftritten. „Meine Patienten sind daher sehr an einem
schnellen Behandlungserfolg interessiert und wollen oft nicht
operiert werden, da sie Sorge haben, dann lange auszufallen
und nichts zu verdienen. Ich versuche diesem Wunsch natürlich
so weit wie möglich nachzukommen, gehe bei der Behandlung
möglichst ganzheitlich vor und suche zuerst nach den Gründen für
die Erkrankung“, erklärt die Handchirurgin. Sie hinterfragt zuerst
die Bewegungsroutinen der Patienten und bietet dann alternative
Haltungstechniken an. Manchmal reiche es schon aus, wenn der
Musiker ein Instrument in einer anderen Größe wählt. „Es kann ab
einem bestimmten Alter z. B. besser sein, eine kleinere Geige zu
wählen, weil die Kraft zum Bespielen oft nicht mehr ausreicht.“
Auch ein gezieltes Muskelaufbauprogramm könne helfen, denn
Musiker nehmen sich berufsbedingt häufig wenig Zeit für sportliche Aktivitäten und Ausgleich.
Gut geplante Operationen
Ist eine konservative Behandlung von typischen Krankheitsbildern, wie Überbeinen oder Sehnenscheidenverklebungen bzw.
-einengungen, nicht möglich, stimmt Dr. Schroer den Operationstermin immer mit den Auftrittsplänen der Musiker ab. Rockmusiker haben im Winter in der Regel weniger Auftritte als klassische
Musiker, deren Saison gerade zu Weihnachten und Neujahr ihren
Höhepunkt erreicht. „Eine gute Planung nimmt viel Druck aus
der Situation. Ich operiere außerdem immer unter schonendsten
Bedingungen mit feinstem Nahtmaterial und möglichst im blut3 | 2015
Nordlicht
leeren Gewebe, sodass es keine Traumatisierungen und Narben
gibt. Auch bei Musikern gilt eher „so viel wie nötig – so wenig
wie möglich. Der Spruch „großer Schnitt – großer Chirurg“ passt
nicht“, erklärt sie.
Jakob Wilder, KVSH
Frank Rockrohr (Gitarre, Gesang) und Dr. Barbara Schroer
(Gesang und Gitarre) sind das Duo „Bon Chance“. Ihr Repertoire besteht aus Pop, Jazz, Folk, Rock und Chanson. Das Duo
hat sich inzwischen zum Quartett erweitert. Seit einiger Zeit
wird es durch den Bassisten Johannes Gille und den Kachonspieler Harald Freyer verstärkt.
Nächster Auftritt:
21. März 2015, ab 19.00 Uhr im „Kottwitz“,
Kottwitzstraße 16, 23566 Lübeck
aktuell
37
SERVICE
T eam B eratung
Welche Arzneimittel sind grundsätzlich verordnungsfähig? Wie viele Heilmittel dürfen pro Rezept
verordnet werden? Welche Budgetgrenzen sind zu beachten? Diese Fragen stellen sich niedergelassene Ärzte immer wieder, denn die Gefahr ist groß, in die „Regress-Falle“ zu tappen. Damit Sie
sicher durch den Verordnungsdschungel kommen, in­formieren wir Sie auf dieser Seite über die
gesetzlichen Vorgaben und Richtlinien bei der Verordnung von Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln.
Sicher durch den Verordnungsdschungel
Hilfsmittelverordnung
Tipps und Hinweise, die bei der Verordnung von Hilfsmittel beachtet werden sollten.
ƒƒ F ür die Verordnung von Hilfsmitteln ist das Muster 16
vorgesehen. Dort muss die Ziffer 7 (Hilfsmittel) angekreuzt
werden.
ƒƒ B
ei entsprechender Indikation können alle Hilfsmittel zulasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden.
Sie müssen aber im Hilfsmittelverzeichnis aufgeführt sein.
Das Verzeichnis ist sehr umfangreich und für die einzelne
Praxis leider nur selten zu gebrauchen. Die KVSH hat deshalb zur besseren Orientierung einen gebührenpflichtigen
Online-Zugang gekauft. Bei Fragen dazu hilft Anna-Sofie
Reinhard aus dem Team Verordnung weiter
(Tel. 04551 883 362).
ƒƒ D
ie Hilfsmittelverordnung muss eine Diagnose enthalten.
Das erforderliche Hilfsmittel ist dabei so genau wie möglich
zu beschreiben unter Angabe der Menge (z. B Formvorlagen, Saugstärke 2, Anzahl: 50 Stück, Diagnose: Harninkontinenz).
ƒƒ M
ittlerweile haben die Krankenkassen auch im Bereich
„Hilfsmittel“ Verträge mit Lieferanten oder Apotheken
abgeschlossen. Patienten und Betreuer müssen deshalb
zunächst beim Kostenträger nachfragen, wo sie die Verordnung einlösen dürfen.
ƒƒ Zwei Dinge, die nicht im Hilfsmittelverzeichnis enthalten
sind, werden von den Patienten immer wieder nachgefragt. Zum einen die sogenannte Allergiebettwäsche und
zum anderen die Nagelkorrekturspangen. Die Allergiebettwäsche ist kein Bestandteil des Leistungskatalogs der
Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Begründung: Mit
Latexmatratzen und synthetischen Kopfkissen und Bettdecken (haushaltsübliche Gegenstände) soll das Problem
auch in den Griff zu kriegen sein. Es gibt keine Ausnahmeregelung. Die Nagelkorrektur wird von einigen Krankenkassen (ebenso wie die Allergiebettwäsche) in Einzelfällen
erstattet. Bei entsprechendem Bedarf kann eine formlose
Empfehlung dem Patienten daher eventuell weiterhelfen.
ƒƒ E ine Hilfsmittelverordnung mit dem Zusatz: „Nur nach
Genehmigung durch die Krankenkasse“ ist nicht zulässig.
Der Arzt muss prüfen, ob die Voraussetzungen für eine
38
Nordlicht
Verordnung vorliegen und die Verordnung nach dem
Wirtschaftlichkeitsgebot („notwendig, zweckmäßig und
ausreichend“) erforderlich ist oder ob eine Änderung der
Lebensführung ausreicht.
ƒƒ W
as Ärzte zur Verordnung wissen
sollten, fasst die neue Broschüre
der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) „Hilfsmittel – Hinweise
zur Verordnung“ zusammen. Das
Serviceheft aus der Reihe „PraxisWissen“ stellt wichtige Grundlagen
vor. Dazu gehören die HilfsmittelRichtlinie und das Hilfsmittelverzeichnis, aber auch Regelungen
zur Zuzahlung durch Patienten.
Das Wirtschaftlichkeitsgebot und die Zusammenarbeit mit
Hilfsmittelanbietern werden ebenfalls thematisiert. Die
Besonderheiten bei Hör- und Sehhilfen stehen gesondert
im Fokus. Es geht in diesem Bereich beispielsweise um die
Festbeträge, die gesetzliche Krankenkassen zahlen, um Formulare und den verkürzten Versorgungsweg. Die Broschüre
kann bei der Formularausgabe der KVSH kostenlos angefordert werden (Tel. 04551 883 250).
Thomas Frohberg, KVSH
Team Beratung der KVSH
Ihr Ansprechpartner im Bereich Arzneimittel,
Heilmittel und Impfstoffe
Thomas Frohberg, Tel. 04551 883 304
E-Mail: [email protected]
Ihre Ansprechpartnerin im Bereich Sprechstundenbedarf
Heidi Dabelstein, Tel. 04551 883 353
E-Mail: [email protected]
Ihre Ansprechpartnerinnen im Bereich Hilfsmittel
Anna-Sofie Reinhard, Tel. 04551 883 362
E-Mail: [email protected]
Ellen Roy, Tel. 04551 883 931
E-Mail: [email protected]
aktuell
3 | 2015
Service
Sie fragen – wir antworten
Auf dieser Seite gehen wir auf Fragen ein,
die dem Service-Team der KVSH immer
wieder gestellt werden. Die Antworten
sollen Ihnen helfen, Ihren Praxisalltag
besser zu bewältigen.
i
Antworten des Service-Teams
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein,
damit bei einem Patienten die Kleinchirurgischen Eingriffe (GOP 02300-02302 EBM)
mehrfach an einem Tag bzw. nebeneinander
am Tag abgerechnet werden dürfen?
Die Mehrfachabrechnung bzw. Nebeneinanderabrechnung
dieser Leistungen setzt die vom EBM vorgegeben Diagnosen
Nävuszellnävussyndrom (ICD-10-GM: D22.-) und/oder mehrere
offene Wunden (ICD-10-GM: T01.-) voraus. Bei Vorliegen dieser
Indikationen können die Ziffern 02300-02302 mehrfach in einer
Sitzung – auch nebeneinander – höchstens fünfmal am Behandlungstag abgerechnet werden.
Wir sind eine ambulant operierende Praxis.
Wie groß muss die Zeitspanne zwischen den
Eingriffen sein, wenn wir einen operativen
Eingriff erbringen und später ein weiterer
erforderlich ist?
Gemäß Präambel des Kap. 31.2.1 Nr. 8 des EBM dürfen innerhalb von drei Tagen nur bestimmte Ziffern abgerechnet werden. Hierin sind keine Operationen aufgeführt. Das heißt, dass
ab dem vierten Tag nach dem ersten Eingriff der zweite Eingriff
erfolgen und abgerechnet werden kann. Abweichend von
Nr. 8 der Präambel zum Abschnitt 31.2 sind in der Präambel
des Anhang 2 Nr. 5 Revisionen und Zweiteingriffe wegen
Wundinfektion und postoperativen Komplikationen unter
Angabe des Erst-OP-Datums, der angegebenen Komplikation und der ICD-Kodierung (T79.3, T81.0 bis T81.7, T84.5 bis
T84.7, T85.1 bis T85.8) berechnungsfähig. Ist bei malignen
Erkrankungen eine Zweitoperation (Erweiterung des Eingriffs,
Nachresektion) erforderlich, so ist diese mit dem ICD-Code
Z48.8 gemeinsam mit dem ICD-Code des Malignoms zu kennzeichnen und kann ebenfalls abweichend zu den Präambeln
31.2.1 und 36.2.1 Nr. 4 berechnet werden. Die Regelung der
Präambel 2.1 Nr. 10 zum Anhang 2 zum EBM bleibt davon
unberührt.
Ist eine Überweisung notwendig, wenn ein
Patient den Arzt wechselt und der neue Arzt
die Befunde anfordert?
Nein. In diesem Fall ist keine Überweisung erforderlich. Die
Übermittlung von Befunden an einen anderen Arzt kann auch
auf einem ambulanten Behandlungsfall abgerechnet werden.
Abgerechnet werden können für die Erstellung von
Kopien der Patientenakte die GOP 40144 und
für die Portokosten die
GOP 40120 ff.
Das Service-Team erreichen Sie unter
der Rufnummer 04551 883 883
•montags bis donnerstags von
8.00 bis 17.00 Uhr
•freitags von 8.00 bis 14.00 Uhr
3 | 2015
Nordlicht
aktuell
39
SERVICE
was , wann , wo ?
Seminare
Zu Seminaren wird nicht persönlich eingeladen.
Bekanntmachungen erfolgen ausschließlich über das
Nordlicht.
fÜR Ärzte und
QM-Mitarbeiter
fÜR Ärzte und
Psychotherapeuten
thema: Qualitätsmanagement –
thema: Moderatorengrundausbildung
die G-BA Richtlinie erfüllen
für Qualitätszirkel
datum: 18. März 2015, 14.00 bis 18.00 Uhr
datum: 24. April 2015, 15.00 bis 21.00 Uhr
25. April 2015, 9.00 bis 17.00 Uhr
Wie sind die Anforderungen aus der Richtlinie „Qualitätsmanagement in
der vertragsärztlichen Versorgung“ des Gemeinsamen Bundesausschusses
mit möglichst geringem Aufwand umzusetzen? Welche gesetzlichen Anforderungen stellen gegebenenfalls ein Haftungsrisiko für die Praxis dar? Wie
kann ein QM-System die Umsetzung erleichtern?
Ergebnisorientiertes Arbeiten im Qualitätszirkel erfordert Moderation. Sie
sollte zielorientiert, achtsam und methodisch sein. Dies erfordert Übung
und Methodik. Beides sind wesentliche Bestandteile dieser speziellen
Moderatorengrundausbildung für die Qualitätszirkelarbeit. In den letzten
Jahren wurden viele Techniken und sogenannte Qualitätszirkelmodule entwickelt, die dem Moderator die Arbeit erheblich erleichtern können. Die
Teilnehmer werden in der Grundausbildung qualifiziert,
• das Setting eines Qualitätszirkels zu erarbeiten,
• den Zirkel zu moderieren,
• verschiedene QZ-Techniken bedarfsgerecht einzusetzen,
• die Gruppenprozesse in Qualitätszirkelsitzungen zu steuern und
• mit schwierigen Situationen in Gruppenprozessen umgehen.
In dem Seminar werden unter anderem die folgenden Inhalte behandelt:
• Was muss zur Erfüllung der Richtlinie dokumentiert werden?
• Wie kann die Dokumentation schnell und systematisch erfolgen?
• Welche Beauftragten muss meine Praxis haben?
• Welche Themen sind regelmäßig zu unterweisen?
• Welche Anforderungen bestehen bei Themen wie Arbeitsschutz,
Medizinprodukte und Hygiene?
In dem Seminar erhalten Sie neben umfangreichen Informationen auch
Checklisten und Unterweisungsunterlagen, die Sie direkt in Ihrer Praxis
einsetzen können. Sie erfahren außerdem, wie Ihre KV Sie bei der Umsetzung von QM unterstützt.
Ort: Sitzungszentrum der KVSH, Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg
Inhalte des Seminars:
• Moderationstechniken
• QZ-Module
• Übung von Moderationssituationen
• Umgang mit Teilnehmern
• Kommunikation und Gruppendynamik
• Rahmenbedingungen zur Qualitätszirkelarbeit
• Gründung von Qualitätszirkeln
Teilnahmegebühr:50 Euro
Ort: Sitzungszentrum der KVSH, Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg
Fortbildungspunkte:.5
TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, werden die
Anmeldungen in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt. Erhalten
Sie keine Absage, so gilt die Teilnahme als bestätigt.
Teilnahmegebühr: 200 Euro inklusive Tagungspauschale
für Material und Verpflegung
Fortbildungspunkte:.20
TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Die vorhandenen Seminarplätze werden nach
Eingang der Rückmeldung und vorrangig an Mitglieder der KVSH vergeben.
kontakt + anmeldung
Abt. Qualitätssicherung
kontakt + anmeldung
Abt. Qualitätssicherung
Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg
Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg
Angelika Ströbel
Regina Steffen
Tel.
04551 883 204
04551 883 292
Fax
04551 883 7204
04551 883 7292
[email protected]@kvsh.de
Paul Brandenburg
Regina Steffen
Tel.
04551 883 637
04551 883 292
Fax
04551 883 7637
04551 883 7292
E-Mail [email protected]@kvsh.de
40
Nordlicht
aktuell
3 | 2015
Service
fÜR Ärzte
in Weiterbildung
Für Ärzte
thema: F
ortbildungsveranstaltung zum
thema: Refresherkurs Säuglingshüfte
Facharzt für Allgemeinmedizin
datum: 25. März 2015, 15.00 bis 18.00 Uhr
datum: 28. März 2015, 9.00 bis 17.00 Uhr
Die ambulante Versorgung ist im Wandel. Mehr als 600 Hausärzte werden
in den nächsten Jahren in den Ruhestand treten und suchen Nachfolger.
Durch diesen Generationswechsel ergeben sich für Fachärzte für Allgemeinmedizin viele Möglichkeiten, nach der Weiterbildung in SchleswigHolstein tätig zu werden. Gern wollen wir mit angehenden Fachärzten
für Allgemeinmedizin über die beruflichen Chancen in der ambulanten
Versorgung und die medizinischen Herausforderungen in der Hausarztpraxis ins Gespräch kommen. Die Veranstaltung zielt nicht allein darauf
ab, medizinische Themen zu vermitteln, sondern wird auch Themen rund
um die Niederlassung beinhalten. Die Teilnehmer können sich untereinander austauschen und auch mit der KVSH in Kontakt treten. So soll geklärt
werden, welche Unterstützung junge Allgemeinmediziner benötigen, um
sich niederzulassen.
Der Kurs entspricht den Vorgaben der derzeit geltenden Ultraschallvereinbarung gemäß Anlage V Paragraf 11 Abs. 3 Anhang 1
• Die Veranstaltung wird von Prof. Dr. Jens-Martin Träder, dem Lehrprofessor für Allgemeinmedizin an der Universität Lübeck, geleitet, der zu
dem medizinischen Thema: „Niedrigprävalenz“ referieren wird.
Ort: Sitzungszentrum der KVSH, Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg
Teilnahmegebühr: Kostenlos für niedergelassene Ärzte aus SchleswigHolstein. Für Teilnehmer aus anderen Bundesländern 150 Euro, inkl.
Verpflegung.
Fortbildungspunkte:.10
TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Verbindliche
Anmeldungen werden in schriftlicher Form angenommen (Brief/Fax oder
E-Mail) und in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt. Anmeldung bis spätestens 16. März 2015
• Ulrike Reichel von der K-Line Praxislösungen GmbH informiert zur
„Praxisplanung“ Innenarchitektur, Vorschriften, Verordnungen, Funktion und Design einer Praxis.
• Ernst Sievers, stellvertretender Leiter der Abrechnungsabteilung der
KVSH, referiert zum Thema „Honorarabrechnung“ Vergütung und Struktur des Honorarbescheides.
Ort: KVSH, Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg,
(Fahrtkostenerstattung in Höhe von 20 Cent/km)
Teilnahmegebühr:Die Teilnahme ist kostenfrei
Fortbildungspunkte:.4
TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Anmeldungen bitte bis zum 17. März 2015.
kontakt + anmeldung
Abt. Zulassung/Praxisberatung
kontakt + anmeldung
Abt. Qualitätssicherung
Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg
Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg
Petra Fitzner
Tel.
04551 883 384
Fax
04551 883 7384
[email protected]
3 | 2015
Susanne Paap
Tel.
04551 883 228
Fax
04551 883 7228
[email protected]
Nordlicht
aktuell
41
SERVICE
fÜR Ärzte und
QM-Mitarbeiter
thema: Qualitätsmanagement –
die G-BA Richtlinie erfüllen
datum: 24. Juni 2015, 14.00 bis 18.00 Uhr
Wie sind die Anforderungen aus der Richtlinie „Qualitätsmanagement in
der vertragsärztlichen Versorgung“ des Gemeinsamen Bundesausschusses
mit möglichst geringem Aufwand umzusetzen? Welche gesetzlichen Anforderungen stellen gegebenenfalls ein Haftungsrisiko für die Praxis dar? Wie
kann ein QM-System die Umsetzung erleichtern?
In dem Seminar werden unter anderem die folgenden Inhalte behandelt:
• Was muss zur Erfüllung der Richtlinie dokumentiert werden?
• Wie kann die Dokumentation schnell und systematisch erfolgen?
• Welche Beauftragten muss meine Praxis haben?
• Welche Themen sind regelmäßig zu unterweisen?
• Welche Anforderungen bestehen bei Themen wie Arbeitsschutz,
Medizinprodukte und Hygiene?
In dem Seminar erhalten Sie neben umfangreichen Informationen auch
Checklisten und Unterweisungsunterlagen, die Sie direkt in Ihrer Praxis
einsetzen können. Sie erfahren außerdem, wie Ihre KV Sie bei der Umsetzung von QM unterstützt.
Ort: Sitzungszentrum der KVSH, Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg
Teilnahmegebühr:50 Euro
Fortbildungspunkte:.5
TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, werden die
Anmeldungen in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt. Erhalten
Sie keine Absage, so gilt die Teilnahme als bestätigt.
kontakt + anmeldung
Abt. Qualitätssicherung
Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg
Angelika Ströbel
Regina Steffen
Tel.
04551 883 204
04551 883 292
Fax
04551 883 7204
04551 883 7292
[email protected]@kvsh.de
42
Nordlicht
aktuell
3 | 2015
Service
Veranstaltungen
KVSH
23. April 2015, 20.00 Uhr
Aktuelle Herausforderungen
in der Transplantationsmedizin
11. März 2015, 14.00 bis 18.00 Uhr
Ort:ConventGarten, Rendsburg
Info:Referent: Prof. T. Becker
E-Mail: [email protected]
www.aev-rd.de
EDV-Messe: Elektronische Kommunikation
im Gesundheitswesen
Ort: Stadthalle Neumünster, Kleinflecken 1, 24534 Neumünster
Info: drei Fortbildungspunkte, eine Anmeldung ist nicht erforderlich
E-Mail: [email protected]
www.kvsh.de
28. Mai 2015, 20.00 Uhr
Aktuelle Aspekte der Nephrologie
1. April 2015, 14.00 bis 17.00 Uhr
Offene Sprechstunde
Ort: Zulassung/Praxisberatung der KVSH
Info: An jedem ersten Mittwoch im Monat
• für alle Ärzte und Psychotherapeuten zu Themen aus dem Bereich
der Zulassung (Praxisübergabe, Anstellung, Verlegung,
Kooperation etc.)
• ohne vorherige Terminvergabe
Bettina Fanselow, Zulassung/Praxisberatung
Tel. 04551 883 222,
E-Mail: [email protected]
Karin Ruskowski, Zulassung/Praxisberatung
Tel. 04551 883 430,
E-Mail: [email protected]
www.kvsh.de
Ort:ConventGarten, Rendsburg
Info:Referent: PD Dr. V. Lufft
E-Mail: [email protected]
www.aev-rd.de
24. Juni 2015, 20.00 Uhr
Morbus Parkinson und Alzheimer – die häufigsten
degenerativen Hirnerkrankungen
Ort: Globetrotter Lodge, Am Aschberg 3, 24358 Ascheffel
Info:Referent: Prof. K. Witt
E-Mail: [email protected]
www.aev-rd.de
Schleswig-Holstein
21. März 2015, 9.00 bis 13.00 Uhr
KVSH-Kreisstellen
Colorektale Karzinome – Fortbildung für MFA, MTRA,
Pflegerinnen/Pfleger
11. März 2015, 18.00 bis 20.00 Uhr
Pneumologie – Flensburger Atemwegsforum
Ort: Roberto Gavin Weinkontor
Info: Nähere Informationen unter: Tel. 0461 812 2103, www.diako.de
oder unter Tel. 0461 816 2511, www.malteser-franziskus.de,
Anmeldung unter 04551 88130 oder www.aeksh.de/ecs
E-Mail: [email protected]
18. März 2015, 18.00 bis 20.00 Uhr
Onkologie – Haut im Fokus
Ort: Borgerforeningen Flensburg
Info: Nähere Informationen unter: Tel. 0461 812 2103, www.diako.de
oder unter Tel. 0461 816 2511, www.malteser-franziskus.de,
Anmeldung unter 04551 88130 oder www.aeksh.de/ecs
E-Mail: [email protected]
www.aeksh.de/ecs
25. März 2015, 16.00 bis 20.00 Uhr
Geriatrie und Orthopädie – Herausforderung
Alterstraumatologie
Ort: Strandhotel Glücksburg
Info: Nähere Informationen unter: Tel. 0461 812 2103, www.diako.de
oder unter Tel. 0461 816 2511, www.malteser-franziskus.de,
Anmeldung unter 04551 88130 oder www.aeksh.de/ecs
E-Mail: [email protected]
www.aeksh.de/ecs
3 | 2015
Wir übernehmen nur
für KVSH-Termine Gewähr.
Nordlicht
Ort:media docks, Willy-Brandt-Allee 31a, 23554 Lübeck
Info:Tel. 0451 8891190 0, Fax 0451 8891190 56
E-Mail: [email protected]
www.curavid.de
22. April 2015, 14.30 bis 18.00 Uhr
Fachtagung im Rahmen der Impfkampagne 2015 – Lauter
Skeptiker, (zu) leise Überzeuger? Warum erreichen wir
die Impfziele nicht?
Ort:Altes Stahlwerk, Rendsburger Straße 81, 24537 Neumünster
Info:Tel. 0431 94294, Fax 0431 94871, für die Veranstaltung gibt es
4 Fortbildungspunkte der Kategorie A.
E-Mail: [email protected]
www.lvgfsh.de
23. April 2015, 20.00 Uhr
Aktuelle Herausforderungen
in der Transplantationsmedizin
Ort:ConventGarten, Rendsburg
Info:Referent: Prof. T. Becker
E-Mail: [email protected]
www.aev-rd.de
aktuell
43
Service
kontakt
Ansprechpartner der KVSH
Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein
Bismarckallee 1 - 6, 23795 Bad Segeberg
Zentrale 04551 883 0, Fax 04551 883 209
Vorstand
Vorstandsvorsitzende
Dr. Monika Schliffke�������������������������������������������������������� 206/217/355
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender
Dr. Ralph Ennenbach������������������������������������������������������� 206/217/355
Geschäftsstelle Operative Prozesse
Ekkehard Becker...............................................................................486
Selbstverwaltung
Regine Roscher.................................................................................218
Abteilungen
aha!-Programm
Tanja Glaw��������������������������������������������������������������������������������������� 685
Helga Hartz�������������������������������������������������������������������������������������� 453
Carolin Tessmann����������������������������������������������������������������������������� 326
Abrechnung
Petra Lund (Leiterin)/Ernst Sievers (stellv. Leiter)����������������� 306/245
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 322
Abteilung Recht – Justitiar
Klaus-Henning Sterzik (Leiter)������������������������������������������������� 230/251
Abteilung Recht
Maria Behrenbeck��������������������������������������������������������������������������� 251
Hauke Hinrichsen����������������������������������������������������������������������������� 265
Tom-Christian Brümmer������������������������������������������������������������������� 474
Esther Petersen������������������������������������������������������������������������������� 498
Ärztlicher Bereitschaftsdienst
Thomas Miklik (BD-Beauftr. d. Vorstands)�������������������������������������� 579
Alexander Paquet (Leiter)��������������������������������������������������������������� 214
Akupunktur
Daniela Leisner�������������������������������������������������������������������������������� 445
Ambulantes Operieren
Stephanie Purrucker������������������������������������������������������������������������ 459
Arthroskopie
Stephanie Purrucker������������������������������������������������������������������������ 459
Ärztliche Stelle (Röntgen)
Kerstin Weber���������������������������������������������������������������������������������� 529
Uta Markl����������������������������������������������������������������������������������������� 393
Tanja Ohm-Glowik���������������������������������������������������������������������������� 386
Ärztliche Stelle (Nuklearmedizin/Strahlentherapie)
Kerstin Weber���������������������������������������������������������������������������������� 529
Nina Tiede��������������������������������������������������������������������������������������� 325
Arztregister
Anja Scheil/Dorit Scheske��������������������������������������������������������������� 254
Assistenz-Genehmigung
Renate Tödt������������������������������������������������������������������������������������� 358
Petra Fitzner������������������������������������������������������������������������������������ 384
Balneophototherapie
Michaela Schmidt���������������������������������������������������������������������������� 266
Begleiterkrankungen Diabetes mellitus
Tanja Glaw��������������������������������������������������������������������������������������� 685
Helga Hartz�������������������������������������������������������������������������������������� 453
Carolin Tessmann����������������������������������������������������������������������������� 326
Chirotherapie
Heike Koschinat������������������������������������������������������������������������������� 328
44
Nordlicht
Delegations-Vereinbarung
Christopher Lewering���������������������������������������������������������������������� 366
Dermatohistologie
Christopher Lewering���������������������������������������������������������������������� 366
Dialyse-Kommission/LDL
Marion Frohberg������������������������������������������������������������������������������ 444
Diabetes-Kommission
Aenne Villwock�������������������������������������������������������������������������������� 369
DMP Team
Marion Frohberg ����������������������������������������������������������������������������� 444
Helga Hartz ������������������������������������������������������������������������������������� 453
Carolin Tessmann����������������������������������������������������������������������������� 326
Tanja Glaw��������������������������������������������������������������������������������������� 685
Drogensubstitution
Astrid Patscha���������������������������������������������������������������������������������� 340
Christine Sancion����������������������������������������������������������������������������� 470
EDV in der Arztpraxis
Timo Rickers������������������������������������������������������������������������������������ 286
Janin Looft��������������������������������������������������������������������������������������� 324
Ermächtigungen
Daniel Jacoby������������������������������������������������������������������������������������ 259
Katja Fiehn��������������������������������������������������������������������������������������� 291
Evelyn Kreker���������������������������������������������������������������������������������� 346
ESWL
Monika Nobis ��������������������������������������������������������������������������������� 938
Finanzen
Karl-Heinz Buthmann (Leiter)���������������������������������������������������������� 208
Formularausgabe
Sylvia Warzecha������������������������������������������������������������������������������� 250
Fortbildung/Veranstaltungen
Nadine Pries������������������������������������������������������������������������������������ 332
Fortbildungspflicht nach Paragraf 95 SGB V
Regina Steffen��������������������������������������������������������������������������������� 292
Früherkennungsuntersuchung Kinder (Hausärzte)
Heike Koschinat������������������������������������������������������������������������������� 328
Gesundheitspolitik und Kommunikation
Marco Dethlefsen (Leiter Kommunikation)������������������������������������� 381
Delf Kröger (Leiter Gesundheitspolitik)������������������������������������������� 454
Gruppentherapievertrag
Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321
Hautkrebs-Screening
Christine Sancion����������������������������������������������������������������������������� 470
Hausarztzentrierte Versorgung
Heike Koschinat ������������������������������������������������������������������������������ 328
Herzschrittmacherkontrollen
Helga Hartz�������������������������������������������������������������������������������������� 453
Hilfsmittel
Ellen Roy������������������������������������������������������������������������������������������ 931
Anna-Sofie Reinhard������������������������������������������������������������������������ 362
Histopathologie im Rahmen Hautkrebs-Screening
Christopher Lewering���������������������������������������������������������������������� 366
HIV/AIDS
Daniela Leisner�������������������������������������������������������������������������������� 445
Hörgeräteversorgung
Christopher Lewering���������������������������������������������������������������������� 366
aktuell
3 | 2015
Service
kontakt
Homöopathie
Heike Koschinat������������������������������������������������������������������������������� 328
HVM-Team/Service-Team
Stephan Rühle (Leiter)�������������������������������������������������������������������� 334
Internet
Jakob Wilder������������������������������������������������������������������������������������ 475
Borka Totzauer��������������������������������������������������������������������������������� 356
Interventionelle Radiologie
Ute Tasche �������������������������������������������������������������������������������������� 485
Intravitreale Medikamenteneingabe
Stephanie Purrucker������������������������������������������������������������������������ 459
Invasive Kardiologie
Christina Bernhardt�������������������������������������������������������������������������� 533
Kernspintomografie
Monika Nobis����������������������������������������������������������������������������������� 938
Koloskopie
Carolin Tessmann����������������������������������������������������������������������������� 326
Koordinierungsstelle Weiterbildung
Petra Fitzner������������������������������������������������������������������������������������ 384
Krankengeldzahlungen
Doris Eppel��������������������������������������������������������������������������������������� 220
Laborleistung (32.3)
Marion Frohberg ����������������������������������������������������������������������������� 444
Langzeit-EKG
Tanja Glaw��������������������������������������������������������������������������������������� 685
Mammographie (Screening)
Kathrin Zander��������������������������������������������������������������������������������� 382
Anja Liebetruth�������������������������������������������������������������������������������� 302
Mammographie (kurativ)
Kathrin Zander��������������������������������������������������������������������������������� 382
Dagmar Martensen�������������������������������������������������������������������������� 687
Molekulargenetik
Marion Frohberg������������������������������������������������������������������������������ 444
MRSA
Angelika Ströbel������������������������������������������������������������������������������ 204
Neuropsychologische Therapie
Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321
Niederlassung/Zulassung
Susanne Bach-Nagel������������������������������������������������������������������������ 378
Marleen Staacke������������������������������������������������������������������������������ 596
Sabine Ben El Fahem����������������������������������������������������������������������� 258
Christian Schrade����������������������������������������������������������������������������� 634
Nordlicht aktuell
Borka Totzauer ������������������������������������������������������������������������������� 356
Jakob Wilder������������������������������������������������������������������������������������ 475
Nuklearmedizin
Monika Nobis����������������������������������������������������������������������������������� 938
Onkologie
Daniela Leisner�������������������������������������������������������������������������������� 445
Otoakustische Emissionen
Michaela Schmidt���������������������������������������������������������������������������� 266
Personal
Lars Schönemann (Leiter)����������������������������������������������������������������� 275
Claudia Rode (Stellvertreterin)��������������������������������������������������������� 295
Yvonne Neumann����������������������������������������������������������������������������� 577
Anke Siemers ���������������������������������������������������������������������������������� 333
Dirk Ludwig��������������������������������������������������������������������������������������� 425
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 451
Phototherapeutische Keratektomie
Stephanie Purrucker������������������������������������������������������������������������ 459
Photodynamische Therapie am Augenhintergrund
Stephanie Purrucker������������������������������������������������������������������������ 459
3 | 2015
Nordlicht
Physikalisch-Medizinische Leistungen
Heike Koschinat������������������������������������������������������������������������������� 328
Plausibilitätsausschuss
Hauke Hinrichsen������������������������������������������������������������������������������ 265
Susanne Hammerich������������������������������������������������������������������������� 686
Ulrike Moszeik��������������������������������������������������������������������������������� 336
Rita Maass��������������������������������������������������������������������������������������� 467
Polygrafie/Polysomnografie
Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321
Pressesprecher
Marco Dethlefsen���������������������������������������������������������������������������� 381
Fax �������������������������������������������������������������������������������������������������� 396
Psychotherapie
Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321
Qualitätssicherung
Aenne Villwock (Leiterin)�������������������������������������������������������� 369/262
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 374
Qualitätszirkel/Qualitätsmanagement
Angelika Ströbel������������������������������������������������������������������������������ 204
Regina Steffen��������������������������������������������������������������������������������� 292
Sabrina Wienke�������������������������������������������������������������������������������� 577
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 374
QuaMaDi
Kathrin Zander��������������������������������������������������������������������������������� 382
Renate Krupp����������������������������������������������������������������������������������� 487
Radiologie-Kommission
Aenne Villwock................................................................................. 369
Alice Lahmann��������������������������������������������������������������������������������� 360
Cornelia Thiesen............................................................................... 458
Röntgen (Anträge)
Christina Bernhardt�������������������������������������������������������������������������� 533
Röntgen (Qualitätssicherung)
Alice Lahmann��������������������������������������������������������������������������������� 360
Cornelia Thiesen������������������������������������������������������������������������������ 458
Rückforderungen der Kostenträger
Björn Linders������������������������������������������������������������������������������������ 564
Schmerztherapie
Christopher Lewering����������������������������������������������������������������������� 366
Service-Team/Hotline
Telefon������������������������������������������������������������������������������������� 388/883
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 505
Sonografie (Anträge)
Ute Tasche��������������������������������������������������������������������������������������� 485
Monika Vogt������������������������������������������������������������������������������������ 630
Sonografie (Qualitätssicherung)
Susanne Paap���������������������������������������������������������������������������������� 228
Sozialpsychiatrie-Vereinbarung
Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321
Soziotherapie
Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321
Sprechstundenbedarf
Heidi Dabelstein������������������������������������������������������������������������������ 353
Strahlentherapie
Monika Nobis����������������������������������������������������������������������������������� 938
Struktur und Verträge
Dörthe Deutschbein (Leiterin)��������������������������������������������������������� 331
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 488
Telematik-Hotline��������������������������������������������������������������������������������� 888
Teilzahlungen
Brunhild Böttcher���������������������������������������������������������������������������� 231
Tonsillotomie
Daniela Leisner�������������������������������������������������������������������������������� 445
aktuell
45
Service
kontakt
Umweltmedizin/Umweltausschuss
Tanja Glaw �������������������������������������������������������������������������������������� 685
Vakuumbiopsie
Stefani Schröder ����������������������������������������������������������������������������� 930
Verordnung medizinische Rehaleistungen
Christine Sancion����������������������������������������������������������������������������� 470
Verordnung (Team Beratung)
Thomas Frohberg����������������������������������������������������������������������������� 304
Widersprüche (Abteilung Recht)
Gudrun Molitor�������������������������������������������������������������������������������� 439
Zulassung
Bianca Hartz (Leiterin)������������������������������������������������������������� 255/358
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 276
Zytologie
Michaela Schmidt���������������������������������������������������������������������������� 266
Stelle nach Paragraf 81a SGB V: Bekämpfung von
Fehlverhalten im Gesundheitswesen
Impressum
Klaus-Henning Sterzik�������������������������������������������������������������� 230/251
Nordlicht aktuell
Prüfungsstelle
Offizielles Mitteilungsblatt der
Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein
Bahnhofstraße 1, 23795 Bad Segeberg
Tel. 04551 9010 0, Fax 04551 9010 22
Beschwerdeausschuss
Dr. Johann David Wadephul (Vorsitzender)�������������������������������� 9010 0
Prof. Günther Jansen (Stellvertreter)����������������������������������������� 9010 0
Leiter der Dienststelle
Maik Luttermann (Leiter)���������������������������������������������������������� 9010 21
Dr. Michael Beyer (Stellvertreter)�������������������������������������������� 9010 14
Verordnungsprüfung
Elsbeth Kampen ����������������������������������������������������������������������� 9010 23
Sprechstundenbedarfs-, Honorar- und Zufälligkeitsprüfung
Birgit Wiese������������������������������������������������������������������������������ 9010 12
Zweitmeinungsverfahren
Nadja Kleinert��������������������������������������������������������������������������� 9010 25
Organisation
Dorina Schadendorf ����������������������������������������������������������������� 9010 20
Zentrale Stelle Mammographie-Screening
Bismarckallee 7, 23795 Bad Segeberg
Tel .................................................................................................... 898900
Fax ................................................................................................ 8989089
Dagmar Hergert-Lüder (Leiterin)����������������������������������������������������� 8989010
46
Nordlicht
Herausgeber
Kassenärztliche Vereinigung
Schleswig-Holstein
Dr. Monika Schliffke (v.i.S.d.P.)
Redaktion Marco Dethlefsen (Leiter);
Prof. Jens-Martin Träder (stellv. Leiter);
Borka Totzauer (Layout); Jakob Wilder;
Delf Kröger
Redaktionsbeirat Ekkehard Becker; Dr. Ralph Ennenbach;
Reinhardt Hassenstein; Dr. Monika Schliffke
Druck
Grafik + Druck, Kiel
Fotos iStockphoto
Anschrift der Redaktion
Bismarckallee 1– 6, 23795 Bad Segeberg,
Tel. 04551 883 356, Fax 04551 883 396,
E-Mail: [email protected], www.kvsh.de
Das Nordlicht erscheint monatlich als Informationsorgan der
Mitglieder der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge und Leserbriefe geben
nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder; sie dienen
dem freien Meinungsaustausch. Jede Einsendung behandelt die
Redaktion sorgfältig. Die Redaktion behält sich die Auswahl der
Zuschriften sowie deren sinnwahrende Kürzung ausdrücklich vor.
Die Zeitschrift, alle Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit schriftlichem Einverständnis des
Herausgebers. Wenn aus Gründen der Lesbarkeit die männliche
Form eines Wortes genutzt wird („der Arzt“), ist hiermit selbstverständlich auch die weibliche Form gemeint („die Ärztin“).
aktuell
3 | 2015
Service
K ontakt
Kreisstellen
der KVSH
Kiel
Kreisstelle: Herzog-Friedrich-Str. 49, 24103 Kiel
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 0431 93222
Fax����������������������������������������������������������������������������������������� 0431 9719682
Wolfgang Schulte am Hülse, Allgemeinarzt
Tel�������������������������������������������������������������������������������������������� 0431 541771
Fax������������������������������������������������������������������������������������������� 0431 549778
E-Mail��������������������������������������������������������������������� [email protected]
Lübeck
Kreisstelle: Parade 5, 23552 Lübeck,
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 0451 72240
Fax����������������������������������������������������������������������������������������� 0451 7063179
Dr. Andreas Bobrowski, Laborarzt
Tel ������������������������������������������������������������������������������������������� 0451 610900
Fax����������������������������������������������������������������������������������������� 0451 6109010
E-Mail�������������������������������������������������������������� [email protected]
Flensburg
Kreisstelle: Meisenstraße 16, 24939 Flensburg
Tel ��������������������������������������������������������������������������������������������� 0461 42939
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������� 0461 46891
Dr. Wolfgang Barchasch, Frauenarzt
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 0461 27700
Fax �������������������������������������������������������������������������������������������� 0461 28149
E-Mail������������������������������������������������������������ [email protected]
Neumünster
Jörg Schulz-Ehlbeck, hausärztl. Internist
Tel ������������������������������������������������������������������������������������������� 04321 47744
Fax������������������������������������������������������������������������������������������� 04321 41601
E-Mail����������������������������������������������������� [email protected]
Kreis Dithmarschen
Burkhard Sawade, Praktischer Arzt
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04832 8128
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������� 04832 3164
E-Mail��������������������������������������������������������� [email protected]
Kreis Herzogtum Lauenburg
Raimund Leineweber, Allgemeinarzt
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04155 2044
Fax �������������������������������������������������������������������������������������������� 04155 2020
E-Mail���������������������������������������������������������� [email protected]
Kreis Nordfriesland
Dr. Martin Böhm, Internist
Tel ��������������������������������������������������������������������������������������������� 04841 5037
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������� 04841 5038
E-Mail����������������������������������������������������� [email protected]
3 | 2015
Nordlicht
Kreis Ostholstein
Dr. Bettina Schultz, Frauenärztin
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04521 2950
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������� 04521 3989
E-Mail��������������������������������������������������������� [email protected]
Kreis Pinneberg
Dr. Zouheir Hannah, Orthopäde
Tel�������������������������������������������������������������������������������������������� 04106 82525
Fax������������������������������������������������������������������������������������������� 04106 82795
E-Mail����������������������������������������������������������� [email protected]
Kreis Plön
Dr. Joachim Pohl, Allgemeinarzt
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04526 1000
Fax �������������������������������������������������������������������������������������������� 04526 1849
E-Mail������������������������������������������������������������������ [email protected]
Kreis Rendsburg-Eckernförde
Carl Culemeyer, Allgemeinarzt
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04353 9595
Fax��������������������������������������������������������������������������������������������� 04353 9555
E-Mail����������������������������������������������������������������������� [email protected]
Kreis Schleswig-Flensburg
Dr. Carsten Petersen, Internist
Tel ������������������������������������������������������������������������������������������ 04621 951950
Fax ������������������������������������������������������������������������������������������ 04621 20209
E-Mail����������������������������������������������������������� [email protected]
Kreis Segeberg
Dr. Dieter Freese, Allgemeinarzt
Tel�������������������������������������������������������������������������������������������� 04551 83553
Fax ���������������������������������������������������������������������������������������� 04551 879728
E-Mail������������������������������������������������������������ [email protected]
Kreis Steinburg
Dr. Klaus-Heinrich Heger, Internist
Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04124 2822
Fax �������������������������������������������������������������������������������������������� 04124 7871
E-Mail������������������������������������������������������������ [email protected]
Kreis Stormarn
Dr. Hans Irmer, Arzt
Tel�������������������������������������������������������������������������������������������� 04102 52610
Fax ������������������������������������������������������������������������������������������ 04102 52678
E-Mail������������������������������������������������������������� [email protected]
aktuell
47
für Ärzte, Psychotherapeuten und Medizinische Fachangestellte
EDV Elektronische Kommunikation
Messe
im Gesundheitswesen
11. März 2015, Stadthalle Neumünster

Programm
 14.00 Uhr Meet and Greet
 15.00 bis 15.45 Uhr Vortrag 1:
„Gefährdete Kommunikation heute: Telefon, Fax, Internet“
eKVSH-Portal
 16.00 bis 16.45 Uhr Vortrag 2:
„SafeNet & SafeMail: Ein gutes Paar“
 17.00 bis 17.45 Uhr Vortrag 3:
„eKVSH-Portal: testen, abrechnen, erklären“
 18.00 Uhr Abschluss
Infostände mehrerer Anbieter von
Praxisverwaltungssoftware
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
ri
Fab
f le
le
wa
Sch
Stadthalle
in
Kle
n
cke
Veranstaltungsort:
Stadthalle Neumünster
Kleinflecken 1
24534 Neumünster
7
K1
e
raß
fst
ho
hn
Ba
Kontakt
Timo Rickers, KVSH
Tel. 04551 883 286
[email protected]
e
raß
kst
e
Tuc
hm
ach
erb
ke
rüc
Kle
i
nfl
tj
Lü
eck
en
ke
n
hle
Mü
c
brü
en
aß
str
r de
e
Hint
r Br
ücke