champus_innen april:Layout 1 - AStA der Universität des Saarlandes

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champus_innen april:Layout 1 - AStA der Universität des Saarlandes
2/2011
champus.
Das Magazin von Studierenden für Studierende
Der große Lauschangriff
Neues Campusradio geht an den Start
Kein Mensch ist illegal?
Eine Betrachtung des Auffanglagers in Lebach
Genießer fahren Fahrrad
Ab April Fahrradführer für den Campus
Was für ein Theater!
Gleich zwei Bühnenfestivals in Saarbrücken
MENSEN
CAFETERIEN
WOHNHEIME
WOHNRAUMVERMITTLUNG
STUDIENFINANZIERUNG
KINDERTAGESSTÄTTE
PARTNER DES SPITZENSPORTS
Studentenwerk
St
S
d t
k im
i Saarland
S l d e.V.
eV
Editorial
Da sind sie auch schon vorbei, die Semesterferien. Wir hoffen, ihr konntet euch entspannen oder wisst
zumindest, wofür ihr euch abgerackert habt. Wir jedenfalls wissen, wofür wir unsern Schlaf geopfert
haben: Für eine frisch geputzte Frühlingsausgabe des champus.
Titelthema dieser Ausgabe ist das neue Campusradio Funkloch, das vom Projekt für studentisches
Engagement ins Leben gerufen wurde, und in diesem Semester an den Start geht.
Ansonsten wird dieser champus thematisch fast schon klischeehaft studentisch: Politik, Vegetarismus,
Wissenschaft und Fahrräder. Es ist also für jeden was dabei.
Im Rahmen eines sich befreienden Afrikas sind die Flüchtlingsströme nach Europa wieder ein brandaktuelles Thema. Deswegen schauen wir auf das Flüchtlingslager in Lebach und geben euch außerdem eine
thematisch passende Filmempfehlung. Außerdem wird es, wie schon in der letzten Ausgabe soll es auch
diesmal wieder um vegetarische Ernährung mit speziellem Blick auf die Mensa gehen. Und falls ihr euch
fragt, wie ihr zur Mensa hin, von der Uni weg oder den Winterspeck runterbekommt, haben wir auch das
passende: Tips über die Vereinbarkeit von Fahrrad und Uni.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Studieren und beim Lesen unserer neuen Ausgabe! Und wie immer
freuen wir uns, wenn ihr uns wissen lasst, was ihr davon haltet.
Anna Katharina Harz und Johannes Kießig
1
INHALT
CHAMPUS
UNIVERSUM
Neues im AStA .............................................................................................................................4
Lauschangriff – Campusradio fürs Saarland............................................................5
AStA Open Air – Blumentopf als Headliner ..........................................................................7
AStA Semestereröffnungsfete ................................................................................................8
3. Europatag am 3. Mai 2011 –
Migration in Europa: strategische und ethische Aspekte..................................................9
Vegetarisch-vegane Themenwoche: 2.-12. Mai 2011 .....................................................10
Welche Rechte hat ein Tier?..................................................................................................11
Pauls Frischekiste.....................................................................................................................12
Das Auge isst mit!.....................................................................................................................14
Paparazi-Eltern und die Wahrheit über Wrestling ...........................................................15
UNI LEBEN
„Jetzt bemerk‘ ich erst diesen Ökonachgeschmack!“ .....................................................18
Schwul-unschwul unterwegs im bekannten-unbekannten Saarbrücken ...................18
Das Sommersemester vom anderen Ufer ..........................................................................20
Infowoche im Philosophencafé über die europäische Abschottungspolitik .............20
Baden-Württemberg-Ticket: Mit Zugfahren Geld verdient............................................21
StellDichAus! ............................................................................................................................21
Ist Sigmund Freud wirklich überholt?................................................................................22
Was ist denn eigentlich aus Tschernobyl geworden........................................................29
Die Universität des Saarlandes und arteatro präsentieren:
das 2. Studenten Theater Festival der Großregion (GrAFiTi) ......................................24
Flüchtlingslager Lebach .........................................................................................................26
2
Festival PERSPECTIVES 2011.................................................................................................27
Clever durchs Studium............................................................................................................30
Kostenlos ins Theater! Theater-Termine ............................................................................31
UNI SERVICE
Die Seite für Existenzgründer und Selbstständige ..........................................................34
Lust auf ein Praktikum in Frankreich? .................................................................................35
Nur Genießer fahren Fahrrad – Einmal zur Uni und zurück ...................................36
Gewinnspiel für kluge Köpfe.................................................................................................36
Impressum
champus, Magazin des AStA der Universität des Saarlandes, Ausgabe 2, Frühling 2011
Herausgeber:
Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA) der Universität des Saarlandes, Universitätsgelände,
Geb. A 5 2, 66123 Saarbrücken
Redaktionsleitung:
Anna Katharina Harz und Johannes Kießig (V.i.S.d.P.), 0681/ 302-3934,
[email protected]
Redaktion:
Nathalie Hammes, Linda Jaberg, Andrei Macavei, Hanna Matthies, Patrick
Schuster, Melanie Manusch, Lara Wagner, Zhanet Dilova, Marton Köver
Die Artikel geben die Meinung der Autoren wieder.
Anzeigenleitung: Jenny Blinn, 0681/ 302-4322,
fi[email protected]
Produktion: OVD Saarbrücken, www.ovd.eu
champus im Netz: www.asta.uni-saarland.de/champus
3
CHAMPUS
UNIVERSUM
CHAMPUS
Neues im AStA
da ich bereits im 55. AStA dafür zuständig war. Bis zum Ende des Sommersemesters initiiere und kümmere
ich mich um bauliche und campusverschönernde Maßnahmen der Uni,
wobei ich darauf achte, dass auch die
studentischen Belange ausreichend
berücksichtigt werden.
IN DIESEM SEMESTER WERDEN DREI REFERATE BZW.
CO-REFERATE DES AStA NEU BESETZT. HIER MÖCHTEN DIE NEUEN REFERENTINNEN SICH UND IHR ZUKÜNFTIGES REFERAT KURZ VORSTELLEN. DIE
SPRECHZEITEN KÖNNEN DANN AUF DER (IN DIESEM
RAHMEN HIERMIT SCHONMAL ANGEKÜNDIGTEN)
NEUEN HOMEPAGE EINGESEHEN WERDEN.
www.asta.uni-saarland.de
Lara Wagner
Außenreferat Homburg
Hallo, ich bin Anna Hohneck, 20 Jahre
alt und studiere im 4. Semester Humanmedizin. Vielleicht würde ich besser sagen, dass ich Philosophie oder
Musik studiere, denn normalerweise ist
auf einer Party, an dem Punkt, sobald
man sich „outet“ Medizin zu studieren
das Gespräch vorbei.
und arbeite zusätzlich als HiWi in der
Psycholinguistik.
Wichtig zu wissen ist auch, dass ich
viele der Möglichkeiten zur Studienfinanzierung (eben genannter HiWi Job,
Bafög) auch von der „Nutzer“ Seite her
kenne und euch damit nicht nur das
theoretische Wissen, sondern auch die
praktische Ausführung erklären kann.
Mein Studium hab ich zunächst in Tübingen und Luxemburg begonnen und
bin nun seit Oktober im kleinen feinen
Homburg.
Mein Leben ausserhalb der Uni wird
vor allem durch meine Tochter (bald 2)
bereichert (und auch bestimmt ☺) und
meiner Leidenschaft für Autofahren
(Vmax ∞).
Ich stamme ursprünglich aus Frankreich und habe eine Schwäche für die
schönen kulinarischen Genüsse und
das „savoir vivre“. Seit Februar bin ich
AStA-Außenreferentin und versuche
mich für meine Kommilitonen in Homburg vor Ort bestmöglich einzusetzen
und gleichzeitig auf eine enge Zusammenarbeit mit dem AStA in Saarbrükken großen Wert zu legen. Für Fragen
stehe ich jederzeit gern zur Verfügung,
via Mail an:
Teilweise helfen schon ganz kleine Aktionen, um die Lernumgebung Campus
zu verbessern. Erste Maßnahmen wurden bereits erreicht, so werden im
Sommersemester sechs weitere Lerntische im Außenbereich aufgestellt, die
aus den zentralen Kompensationsmitteln beantragt wurden. Für Anregungen
bin ich dankbar, schreibt einfach eine
E-Mail an:
[email protected]
Referat für politische Bildung
Meine Name ist Zhanet (Janet) Dilova,
19 Jahre alt. Ich studiere Pharmazie im
zweiten Semester.
Also wenn ihr Fragen zu eurer Studienfinanzierung, illegalen Autorennen
oder EEG Experimenten habt, stehe ich
euch gerne zur Verfügung.
Referat für Campusgestaltung
Das Referat Campusgestaltung und
Nachhaltigkeit ist seit Ende Januar mit
doppelter Power für Euch da. Lydia Linn
macht weiter den Bereich Nachhaltigkeit, ich, Melanie Manusch, übernehme
den Bereich Campusgestaltung. Der
Bereich ist mir nicht ganz unvertraut,
[email protected] oder in
meiner Sprechstunde dienstags von
14-16Uhr und freitags von 13-15Uhr.
Referat für Studienfinanzierung
Hallo, ich heiße Lara Wagner, bin gereifte 24, und seit März neue Co-Referentin für Studienfinanzierung d.h. mit
allen Fragen rund um das Thema „Wie
schaffe ich es, dass am Ende vom Geld
nicht mehr ganz soviel Monat übrig ist“
seid ihr bei mir richtig.
Ich studiere an der UdS seit dem Sommersemester 2010 eine interessante
Mélange aus geisteswissenschaftlichen
und naturwissenschaftlichen Fächern
Melanie Manusch
4
Zhanet Dilova
Beim AstA beschäftige ich mich mit politischer Bildung.
Hauptpunkt meiner Arbeit sind die
Ausländer und zwar ihre Vorstellungen
vom Leben im Ausland, ihre Hoffnungen und die Wahrheit.
Während meines Mandats habe ich vor
verschiedenen Projekte mit der Organisation Haus am Maiberg aus Heppenheim durchzuführen, die allen Studierenden und Interessenten zur Verfügung stehen sollen.
Als Referentin stehe ich gerne für Fragen und Ideen jeden Mittwoch zwischen 17 und 19 Uhr zur Verfügung.
Um solch hohen Ziele erreichen zu
können, werden wir natürlich auch Zeit
brauchen, und Eure Unterstützung: Mit
reinhören, weitererzählen und wenn es
Euch in den Fingern juckt einfach mitmachen!
Lauschangriff
CAMPUSRADIO FÜRS SAARLAND
lles begann an einem warmen Augustnachmittag, als die Freunde JJ,
Manu, Mikhael und Marton gemeinsam
den dunklen und gefährlichen Schwarzenberg erklommen. Furchtlos kletterten die Abenteurer bis auf die Spitze
des wohl von früheren Siedlern gebauten Schwarzenbergturms und verbrachten dort musizierend einen
sonnendurchfluteten und tiefenentspannten Nachmittag weit über dem
Saarland.
Als die Sonne schwand, machte sich die
Expedition auf, schnell wieder nach
Hause zu kommen, bevor die lichtscheuen Bewohner des Waldes ihnen
eine Heimkehr schwierig machen
konnten. Als sie in den Bus Richtung
Stadt steigen wollten, begegnete ihnen
dabei unerwartet ein fürchterlicher
Troll, der als Busfahrer verkleidet die
noch sonnengeblendeten Helden wieder aus dem Bus warf. Er musste ihnen
wohl aus dem Wald gefolgt sein. Auf
die Frage, wie er hieße, entwich ihm
nur ein bizarres „Maier...Obermair...und
Obelix auch!“, quittiert mit dem Zischen der Bustür und dem Knarren des
dahintrollenden Kraftfahrzeugs. Wohl
beherrschte er die menschliche Sprache noch nicht so gut, oder es hatte
ihm schlicht die Zeit gefehlt, sich seinen neuen Namen einzuprägen.
Aufbegehrend über solch verkrustete
Hirnvorgänge machte sich nun Marton
fiebrig dran, die ultimative Waffe
gegen solche Agenten des Rückwärtsschrittes zu ersinnen. Sie hatten sich
auf den Rasen gegenüber der Bushaltestelle gesetzt und hofften darauf,
dass ihr nächster Busfahrer nicht ebenfalls von Trollen des dunklen Waldes
entführt worden war. Marton war erst
vor einem Monat in den AStA gewählt
worden, mit der vagen aber vielversprechenden Aufgabe, neue studentische Projekte aller Arten zu fördern.
Um den dunklen Einfluss der Rückwärts-Trolle einzudämmen, bedurfte es
allerdings etwas ganz Besonderem.
Er stellte sich einfach eine Frage. „Was
fehlt hier noch? Was könnte diesen
Fleck noch schöner machen?“. Es
brauchte nicht lange. Die heiße Sonnenluft vibrierte. Die Hitze schwang.
A
Nun stellen wir ein paar unserer Sendungen und den Menschen, die dahinter stecken, vor:
Die Luft war leer und rezeptiv. Es war
klar, was zu tun war. Die Leere zwischen
den Gebäuden war das zu stopfende
Loch.
Annabelle, Linda und Elena –
Kulturfunk
Verantwortlich für
unser täglich Kultur
sind die Mädchen
aus Wuppertal und
der Pfalz. In ihrer
Sendung „Kulturbeutel“ werden sie
uns die tagesaktuellen Konzert-, Lesungs-, AusstellungsLinda
und Partytipps liefern, in Kulturgut einmal die Woche
ausführlich über kommende Veranstaltungen in Saarbrücken und der Region
berichten. Die drei haben sich über
ihren gemeinsamen Studiengang, historisch orientierte Kulturwissenschaften, kennengelernt und sind somit mit
ihren Kulturformaten „Kulturbeutel“,
„Kulturgut“, der Vorstellung des Unifilm-Films in der
„Cinethek“ sowie
witzigem Wissen
aus der Kulturwelt
in der „Kulturanstalt“ bestens aufgehoben.
Wir hoffen, Ihr
Elena
werdet das auch.
Lasst Radiowellen den Luftraum erfüllen. Ein Campusradio fürs Saarland.
Nun sind 8 Monate vergangen, und ich
bin meiner hitzeschlaginduzierten Vision ein gutes Stück näher gerückt.
Meine tapferen Freunde sind in der Geschichte nun durch viele andere Engagierte ersetzt worden, das Campusradio ist nun nicht mehr nur ein Traum
in meinem Kopf, sondern auch ein
Traum in den Köpfen vieler Anderer.
Und dieser Traum steht nun kurz davor,
wahr zu werden.
In nur einer Woche nach der Veröffentlichung dieser Ausgabe, also am 18.
April 2011, feiert Funkloch, das einzige
Campusradio im Saarland, seinen offiziellen Sendestart. Zuerst könnt Ihr uns
auf www.funkloch.fm hören, aller Voraussicht nach in einem bis anderthalb
Jahren auch im normalen Radio über
eine eigene UKW-Frequenz.
Wir sind mittlerweile eine Gruppe von
über 25 Studenten, die in den vergangenen 5 Monaten die technischen, organisatorischen und inhaltlichen
Vorbereitungen dafür getroffen haben,
dass es in wenigen Tagen endlich wieder ein Saarländer Studentenradio gibt.
Von Studenten, für Studenten – jeder,
der sich versuchen möchte, ist willkommen, eigene Sendungen zu produzieren. Mit Workshops und Sprechtrainings haben sich auch die weniger
radioerfahrenen unter uns fit gemacht,
um Euch ein spannendes, erhellendes,
lustiges und experimentelles Radioprogramm zu liefern. Mit Sendungen
über Musik, Sport, Kultur, Zeitgeschehen, Bildung und Forschung, Veranstaltungstipps, Campusnachrichten und
eigenwilligen
Themensendungen
möchten wir in den kommenden Monaten die Radiolandschaft auffrischen
und Euch unterhalten, bilden, zum Lachen bringen, euer Gehirn durchrütteln
und manchmal auch den Soundtrack zu
Eurem Leben liefern.
Camilo und Juan – Sinopia
Mit zahlreicher Unterstützung aus dem
Studienkolleg wird das Format, bei
dem „die Farben sich in Laute verwandeln“ unsere internationale Plattform.
Mit Musik aus aller Welt, vielen internationalen Gästen und Reiseberichten
öffnet die themengeleitete Sendung
auch Studierenden mit schwächeren
Deutschkenntnissen die Türen zum Radiomachen.
So hoffen wir, die verschiedenen Fragmente des Unilebens, wie etwa das
Studienkolleg und die deutschen Studierenden, einander näher zu bringen
und auch mehr Leute für ein Studium
im Ausland zu begeistern.
5
CHAMPUS
UNIVERSUM
CHAMPUS
Ab Oktober wurde
die Gruppe immer
größer, mehr und
mehr Leute erfuhren per Flyer und
Mundpropaganda
über mein neues
Projekt. Lust auf
Radio, Frust ob dem
alltäglichen GesabBoris
bel der herkömmlichen Radiosender und vielleicht auch
ein bisschen Narzissmus haben uns mit
viel Spaß einen eigenen Radiosender
aus der Taufe heben lassen. Auch aus
dem AStA gab es viel tatkräftige Unterstützung, vor allem in spezialisierten
Bereichen wie Recht und IT.
In den ersten paar Monaten waren wir
mit solch verschiedenen und wichtigen
Aufgaben wie der Namensfindung
(Funkloch), der Ausrichtung unseres
Senders (offen, basisdemokratisch, verbindend), dem Entwurf der Programme,
der Festlegung der Sendezeiten, der
Suche nach weiteren Engagierten, der
Finanzierung, der rechtlichen Organisation in einen Verein, der Ausbildung
unserer Redakteure und Moderatoren,
der Suche und der Anpassung von Software, Einrichtung von Servern und unserer
Webseite,
Auswahl
und
Beschaffung von Musik und ihrer Finanzierung, der Suche nach einem Studio und der Befreundung mit der
Studiotechnik, Kontakt und Interviews
mit der Presse, der Koordinierung mit
der Uni und der Landesmedienanstalt,
sowie der Musikauswahl beschäftigt.
Allein in letzter Zeit mussten wir unser
Tempo ein wenig runterfahren, da die
Klausurenphase und die darauffol-
Sascha – In 80 Tagen um die Welt
Sascha entführt Euch jede zweite
Woche auf eine Reise um die Welt. Zwischen Jazz, Funk, Soul, Latin, Brazil, Balkan, Rap, Rock’n’Roll, Surf, Pop,
Psychedelic und Chanson reist er auch
gerne in die Vergangenheit, um Euch
spannende, frische und gute Musik zu
liefern.
Michi und Marton – Vintage Vibes
Die Zeitreise in
vollendeter Form
erlebt Ihr in unserer wöchentlichen
Sendung „Vintage
Vibes“. Zwischen
zwei Sendungen
werden
dabei
keine 7 Tage liegen,
sondern mal 19
Marton
Jahre und mal 5.
Mit Nachrichten, Musik, und dem Slang
eines bestimmten Tages aus der Vergangenheit werden eure beiden Reiseleiter Michi und Marton iPads, Jasminrevolutionen und Bluetooth-Kopfhörer wie die wirren Halluzinationen
Nostradamus erscheinen lassen (die sie
tatsächlich sind) – oder aber Euch
näher bringen, wie es denn überhaupt
dazu kommen konnte. Zurück in die Zukunft!
Lydia und Boris – FunklochLive
Mit regelmäßigen Liveauftritten lokaler
Musiker in unserem Studio bieten wir
Euch einen einzigartigen Zugang zur
Saarbrücker Musikszene und hoffentlich auch vielen Musikern unter Euch
die langersehnte Plattform für eine
breitere Öffentlichkeit. Auch live übertragene Open-Mic-Nights (allen Kunstformen
offene
Poetry-Slams) aus
unserem
Studio
sind in Planung.
Lydia und Boris
werden Euch wie
immer einladend
und lustig durch
neue musikalische
Welten leiten.
Lydia
Wer von Euch schon mal ein Campusradio gegründet hat, kann sich vorstellen,
wie viel Arbeit das bedeutet. Wer nicht
– und zu dieser Gruppe gehörte ich
letzten August selbst noch – wird sich
wahrscheinlich wagemutig ins Abenteuer stürzen, um sich einige Monate
später verwundert die Augen ob der
vielfältigen Aufgaben zu reiben.
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gende Ferienzeit einen Strich durch unseren Zeitplan gemacht haben. Dem
entsprechend haben wir den Sendestart von Ende Februar auf Mitte April
verschieben müssen.
Was allerdings vielleicht noch spannender ist als die vergangenen Bemühungen und unser derzeitiges
Programm sind die Zukunftsaussichten
unseres kleinen Campusradios. Tatsächlich sieht es danach aus, dass das
Saarland binnen zwei Jahren zu dem
dritten deutschen Bundesland wird,
indem es ein Campusradio mit einer eigenen Sendefrequenz gibt. Der Vergabeprozess läuft; unter der Bedingung
seines erfolgreichen Abschlusses werden wir die Uni, die Wohnheime und
wahrscheinlich auch die Innenstadt mit
unserem Programm über ein herkömmliches Radio versorgen können.
Bereits in 7 Tagen könnt Ihr über einen
Laptop, ein Smartphone oder euren PC
daheim unter funkloch.fm 24 Stunden
am Tag, 7 Tage die Woche spannendes
Programm und die leckersten Playlists
des ganzen Landes hören.
Im Laufe der Zeit werden immer mehr
Sendungen dazu stoßen, wir werden
Podcasts anbieten und auch ein detailliertes Veranstaltungsprogramm zum
Nachlesen im Internet. Und wenn Euch
das alles noch nicht reicht, dann werdet auch einfach Teil der immer wachsenden Funkloch-Redaktion! Denn nur
gemeinsam können wir den RückwärtsTrollen zeigen, wie schön das Leben eigentlich sein kann.
Wider der Hirnverkrustung! Funkloch.
AStA Open Air
BLUMENTOPF ALS HEADLINER
ach den großen Erfolgen der beiden letzten AStA Open Airs mit ca.
2.500 (2009) und ca. 4.500 Besuchern
(2010) geht es dieses Jahr am (Pfingst)Sonntag, den 12. Juni, ab 12Uhr auf
dem Campus der Universität Saarbrükken in die nächste Runde.
N
Insgesamt 14 Bands und 1 DJ-Team
werden die zentrale Campuswiese wieder zum Beben bringen und das natürlich wieder bei freiem Eintritt* und
günstigen Getränkepreisen!
Wir, der AStA der UdS und Unikult e.V.,
haben uns auch dieses Jahr wieder
mächtig ins Zeug gelegt, um Euch ein
geiles Festival bieten zu können.
Und die Mühen haben sich gelohnt,
denn wir können wieder eine große
Schippe im Vergleich zum Vorjahr
drauflegen!
Stolz präsentieren wir Euch das Lineup,
das sich folgendermaßen liest:
Blumentopf:
www.myspace.com/dertopf
Sondaschule:
www.myspace.com/sondaschule
Kraftklub:
www.myspace.com/kraftklubkombo
Eternal Tango:
http://www.myspace.com/
eternaltangoband
Pascow:
www.myspace.com/pascow
Baxter:
www.myspace.com/baxterpunk
Supershirt (LateNightSpecial):
www.myspace.com/supershirt
We are your Friends
(AfterShowParty):
www.weareyourfriends.org
späten Nachmittag werden 3 Bands
beim Rocco del Schlacko – Contest um
einen der letzten freien Plätze für’s
Rocco kämpfen. (Diese Bands standen
beim Redaktionsschluss noch nicht fest)
* Wenn ihr dieses Programm genauso
super findet wie wir, dann spendet bitte
bei der Veranstaltung ein paar Euro Eintritt und sichert somit das Fortbestehen
des Festivals!
Außerdem spielen mittags noch 4 lokale Bands, die wir aus knapp 100 Bewerbungen ausgesucht haben, und am
Es werden extra ShuttleBusse fahren
und es wird eine Getränke-HappyHour
geben. Die genauen Infos diesbezüglich folgen zu gegebener Zeit...
Weitere Infos findet ihr auf unsere
Homepage unter www.asta-open.de
oder bei facebook unter
www.facebook.com/asta.open
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CHAMPUS
UNIVERSUM
CHAMPUS
AstA Semestereröffnungsfete
ses noch nicht endgültig, wird aber
spätestens zu Semesterbeginn bekannt
gegeben.
Natürlich werden alle Getränke wieder
zu einem studentenfreundlichen Preis
angeboten. So kostet ein Bier(-Mischgetränk) 1,50 €, ein Jägermeister 1,50 €
oder ein doppelter Wodka-Red Bull
(0,2l) 3,50 €.
Sprudel gibt’s für die Fahrer wieder kostenlos!
Für Essen ist auch bestens gesorgt. Bei
Kami („Parkdeck-Döner“) wird es
Kebap und Falafel geben und „Schnitzel-Olli“ (u.a. Rocco del Schlacko, AStA
Open Air) hat Burger, Pommes und
Frühlingsrollen im Angebot.
Der Platz zwischen den Gebäuden wird
auch wieder miteinbezogen, so dass Ihr
genüsslich nach dem Tanzen mit eurem
Getränk draußen etwas Luft schnappen
und/oder rauchen könnt.
Kostenlose Nachtbusse werden in Richtung Stadt, Dudweiler und Homburg
(inkl. Zwischenstopp in St.Ingbert) fahren, so dass Ihr sicher und bequem
nach Hause kommt. Die genauen Fahrpläne, wann die Busse wohin fahren,
findet Ihr unter
www.asta.uni-saarland.de/sef
Karten gibt es im VVK für 5 Euro ab
Montag, den 18. April.
Ob wir wieder ein paar Tickets für die
Abendkasse zurückbehalten werden
oder alle im Vorverkauf raushauen werden, stand zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses leider auch noch nicht
endgültig fest.
m Donnerstag, den 28. April, ist es
Im Chemiefoyer werden Euch Tonyboy
und New Sheriff in Town (We are your
Friends/jeden Freitag im Blau Niteclub/
http://www.weareyourfriends.org)
alles vor den Latz knallen, was Euch
zum Schwitzen und Stagediven bringt.
Im Musikerdreieck Paris - Los Angeles Berlin erwarten Euch u.a. Ed Banger,
Boys Noize und Nu Rave!
Aendlich wieder soweit:
Der AStA der UdS und Unikult e.V. laden
zur größten Party auf dem Saarbrücker
Campus ein – der Semestereröffnungsfete.
Ab 21Uhr steigt die Kultparty auf 3
Floors:
Im Physiktower legt DJ Tom von 103.7
UnserDing die besten Hits aus Pop,
Rock, Hip Hop und House auf.
Was wir Euch dieses Mal im Bibfoyer
präsentieren werden, stand zum Zeitpunkt des Champus-Redaktionsschlus-
8
So oder so wird gelten: Haltet Euch ran,
sichert Euch schnell eure Karte an einer
der VVK-Stellen und seid bei der legendären AStA-Semestereröffnungsfete dabei!
3. Europatag am 3. Mai 2011
MIGRATION IN EUROPA : STRATEGISCHE UND ETHISCHE ASPEKTE
as Atelier Europa organisiert unter
der Schirmherrschaft des saarländischen Ministers für Inneres und Europaangelegenheiten, Stephan Toscani,
am 03. Mai 2011 den 3. Europatag der
Universität des Saarlandes. Im Mittelpunkt der diesjährigen Thematik „Migration in Europa: strategische und
ethische Aspekte“, steht die Debatte
um Werte und Identitäten in Europa,
wobei es neben einer Podiumsdiskussion auch Ateliers und Workshops
geben wird, die für alle Interessenten
frei zugänglich sind. Angereichert mit
theoretischem
Hintergrundwissen
sowie erfahrungsbasierten Praxisberichten bieten die Veranstaltungen
eine ideale Plattform mit Kommilitonen und Referenten aus den verschiedensten Bereichen ins Gespräch zu
kommen, Gedanken auszutauschen,
Diskussionen zu führen und Meinungen zu bilden.
D
Was erwartet euch nun genau, worauf
dürft ihr euch freuen?
Eröffnungsvortrag (13.00 – 14.15 Uhr)
Prof. Dr. Klaus J. Bade, der wohl bekannteste Migrationsforscher Deutschlands,
wird über das Thema „Migration und Integration in Deutschland: Information
und Desinformation“ referieren.
Im Anschluss an den Eröffnungsvortrag
folgen die Ateliers und Workshops:
Ateliers
Sport:
unter der Leitung Prof. Dr. Emrich von
der UdS: Chancen und Risiken des
Sports für die Integration
Soziologie:
unter der Leitung von Prof. Dr. Treibel
und Frau Selcuk von der PH Karlsruhe:
Teilhabe – ein Zugeständnis unter Vorbehalt? Migrantinnen und Migranten
aus Sicht der Soziologie
Menschenrechte und ökonomische
Interessen:
unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus J.
Bade: Brain Drain in, aus oder nach
Europa?
Workshops
Kultur:
(Zusammen-) Arbeit in multikulturellen
Teams. Marguerite Donlon, Balletdirektorin des Saarländischen Staatstheaters, wird über ihre Arbeit als Tänzerin
und Choreographin in einem multikulturellen Team sprechen.
Podiumsdiskussion (18 – 20 Uhr, Aula):
Offene Türen im europäischen Haus? Experten diskutieren über Migration
und Integration
Moderation: Ikbal Berber
Prof. Dr. Annette Treibel ist Leiterin der
Abteilung Soziologie der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Sie
forscht u. a. zu Migration und ihren sozialen Folgen.
3. Europatag
Gilles Duhem ist französischer Politologe und Volkswirt. In seiner Funktion
als Geschäftsführer des Vereins Morus
14 setzt er sich erfolgreich für ein besseres Zusammenleben in Berlin-Neukölln ein.
Beginn:
13.00Uhr
Ort:
Universität des Saarlandes,
B4.1
PD Dr. Jürgen Bast ist Referent am MaxPlanck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in
Heidelberg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind das Verfassungs- und Verwaltungsecht der EU, das europäische
und internationale Migrationsrecht
sowie Türkeistudien. Seine Habilitationsschrift erscheint 2011 unter dem
Titel "Aufenthaltsrecht und Migrationssteuerung".
Weitere Informationen:
www.atelier-europa.de
Journalismus:
Migranten als Zielgruppe in den Medien. Sevilay Erzurum, Journalistin im
ZDF Landesstudio in Saarbrücken, wird
über den Umgang der Medien mit dieser Zielgruppe sprechen. Frau Erzurum
ist Deutsch-Türkin und wird ihre persönlichen Erfahrungen in den Workshop einfließen lassen.
Dr. Jorgo Chatzimarkakis ist Mitglied
des Europäischen Parlaments (FDP).
Zum Abschluss des Europatages gibt es
einen musikalischem Ausklang mit
Tanz und Trank.
Olga Dragunowa
Arbeiten für die EU I:
Bewerbung und Karrierewege. EuresBerater Achim Dürschmid stellt die verschiedenen Arbeitsmöglichkeiten und
Berufsfelder in der EU sowie das neue
Auswahlverfahren vor. In Zusammenarbeit mit den EU Careers Ambassadors
der UdS.
Arbeiten für die EU II:
Berichte aus der Praxis. Heinz R. Miko,
Mitarbeiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Bonn, wird
über seine Arbeitserfahrungen in verschiedenen EU-Institutionen berichten.
In Zusammenarbeit mit den EU Careers
Ambassadors der UdS.
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CHAMPUS
UNIVERSUM
CHAMPUS
Vegetarisch-vegane Themenwoche
2.-12. Mai 2011
ie zwei folgenden Artikel sind im
Rahmen der Vorbereitungen zu
einer vegetarisch-veganen Themenwoche entstanden, die von uns, einer
Gruppe von Studierenden, organisiert
wird.
D
Wir selber ernähren uns fleischlos oder
verzichten sogar gänzlich auf Tierprodukte und wollen unsere Kommilitonen
über vegetarische und vegane Lebensweisen informieren. Gefunden haben
wir uns bei den Treffen der Hochschulgruppe „Taten schenken“, die Freiwilli-
genarbeit in Form von sozialen Aktionstagen organisiert. Schnell merkten
wir bei den regelmäßigen Treffen, dass
in der HSG viele Vegetarier und Veganer sind.
Am Donnerstag, 12. Mai, schließen wir
die Infowoche ab mit einem veganen
Brunch und dem Verkauf von Obst- und
Gemüse im und um den AStA-Freiraum
im CampusCenter.
Da ließ die Idee für eine Informationswoche zu dem Thema nicht lange auf
sich warten. Das bedeutet für dich,
dass du in den Tagen vom 02.-12. Mai
2011 im Foyer der Saarbrücker Mensa
eine Ausstellung zu den Themenbereichen Tier- und Umweltschutz, sowie
Vegetarismus und Veganismus findest.
An dieser Stelle bedanken wir uns
recht herzlich bei der TVG Saar und
dem Biolandwirt Mathias Paul für ihre
tatkräftige Unterstützung. Daher möchten wir dir unsere Kooperationspartner
im folgenden gerne vorstellen.
Termine
Tipps
02.-12.05.2011
ganztägig
Mensafoyer
Ausstellung zum Thema Tier- und Umweltschutz, Vegetarismus und Veganismus
Buchtipps
„ Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer, & Witsch [€ 19,95]
„coot it, vegetarisch“, Dorling Kindersley Verlag [€ 9,95]
„Vegan Kochbuch Vol.1“ von Attila Hildmann, Shaker Media Verlag [€ 14,90]
12.05.2011
11-15 Uhr
AStA-Freiraum, CampusCenter
veganer Brunch
Filmtipps
„ Unser Essen. The future of food“ von Deborah Koons Garcia, 2004 [ca. € 16.99]
http://www.thefutureoffood.com/onlinevideo.html
[engl. Original]
11-15 Uhr
vor AStA-Freiraum, CampusCenter
Obst- und Gemüsestand
„Earthlings“ von Shaun Monson, 2005 [ca. € 9,00]
http://veg-tv.info/Earthlings [OmU]
http://earthlings.com/ [engl. Original]
15.30-17.00 Uhr
AStA-Freiraum, CampusCenter
Filmvorführung „Earthlings“
„ We feed the World“ von Erwin Wagenhofer, 2006 [ca. € 10,00]
Kontakt
www.tatenschenken.de
[email protected]
[email protected]
Internettipps
http://veg-tv.info [Onlinevideosammlung]
http://www.peta.de [dt. Homepage der internationalen Tierrechtsorganisation]
http://www.vebu.de [Homepage des Vegetarierbund Deutschland]
www.tvg-saar.de
[email protected]
http://www.vegane-gesellschaft.org/
[Homepage der veganen Gesellschaft Deutschlands. e.V.]
www.pauls-frischekiste.de
[email protected]
10
Welche Rechte hat ein Tier?
n der Fußgängerzone treten Hunderte
in tote Tierhaut verpackte Füße an
mir vorbei. Ich setze mich auf die Stufen am Markt und betrachte meine eigenen Lederschuhe. Gerade habe ich
mich mit Brigitte Faust und Rolf Borkenhagen von den Menschen für Tierrechtezu einem Gespräch getroffen.
Ein Kind lächelt mich an und schleckt
an seinem Schokoladeneis. Ich lächle
zurück und denke an die Milchkuh.
I
Die Menschen für Tierrechte / Tierversuchsgegner (TVG) Saarsetzen sich
dafür ein, dass der Eigentumsstatus
von Tieren aufgehoben wird. Tiere sollen, genau wie Menschen, das Recht auf
Leben, Unversehrtheit und Freiheit
haben. Dies scheint ein hehres Ziel in
einer Gesellschaft, in der Tierprodukte
ganz selbstverständlich in nahezu
jedem Lebensbereich zu finden sind
und häufig nicht einmal bewusst als
solche wahrgenommen werden. Beim
Tragen eines Ledergürtels denkt man
nicht an das Tier, das man sich da in Teilen um die Hüften gewickelt hat; beim
Rindernackensteak nicht an die Kuh,
von der ein Stück auf dem Teller vor
einem liegt; beim Frühstücksei nicht an
die männlichen Küken, die dafür millionenfach geschreddert und vergast
wurden. Der Gürtel ist schick. Das Steak
ist lecker. Das Ei ist gesund.
Beschäftigt man sich aber einmal mit
der Frage, welche Wege all diese Tierprodukte genommen haben und welche Konsequenzen ihr hoher Konsum
für den Einzelnen, für die Gesellschaft
und für die Umwelt haben, dann erscheint einem ein veganer Lebensstil,
d.h. der Verzicht auf tierische Produkte,
auf einmal nicht mehr weltfremd, sondern logisch. Es gibt auf unserer Erde
20 Milliarden Nutztiere und 7,5 Milliarden Menschen. Während von den Menschen etwa 1 Milliarde hungert, werden
die Tiere alle satt. Weil wir sie füttern.
Und zwar mit 50 Prozent der Weltgetreideernte und 90 Prozent der Weltsojaernte. Die Nutztierhaltung erzeugt
mehr als die Hälfte der weltweiten
Treibhausgase. Hinzu kommt, dass der
übermäßige Verzehr von tiereiweißlastigen Produkten, also von Fleisch,
ein veganes Phänomen. Die meisten
Mangelpatienten sind vielmehr Menschen, die infolge von sehr fleischreicher Kost an Übersäuerung leiden und
deren Magen- und Darmschleimhäute
Vitamin B12 nicht mehr aufnehmen
können.
Fisch, Milch und Eiern häufig Ursache
unserer Zivilisationskrankheiten ist. So
haben die skandinavischen Länder
nicht nur den weltweit höchsten Milchkonsum, sie haben auch die meisten
Fälle von Osteoperose (Knochenschwund). In den asiatischen Ländern
wurde bis vor wenigen Jahren kaum
Milch getrunken, gleichzeitig war Osteoperose als Krankheit beinahe unbekannt. Milch enthält Calcium, was
bekanntermaßen für Stabilität und Festigkeit in den menschlichen Knochen
sorgt. Milch führt allerdings zu einem
Säureüberschuß im Blut, den der Körper durch basisch wirkendes Calcium
wieder ausgleicht. Da Calcium vor
allem in den Knochen gelagert wird,
werden diese bei hohen Konsum von
tierischem Eiweiß mit der Zeit immer
brüchiger und Osteoperose ist die
Folge.
Eine gute Zusammenstellung von ernährungswissenschaftlichen Hintergründen zum Veganismus findet man
auf der Homepage der Veganen Gesellschaft Deutschland (www.vegane-gesellschaft.org)). Der Verein wirbt mit
Sprüchen wie „Bring Liebe in deinen
Kühlschrank“ für die vegane Lebensform und zwar ganz bewusst mit einem
Appell an das Mitgefühl anstatt mit
einem erhobenen Zeigefinger. Tiere in
der industriellen Landwirtschaft sind
auf unnatürliche Weise überzüchtet,
leben aneindergepfercht auf zu engem
Raum und leiden von Geburt bis zur
Schlachtung unter den Misshandlungen. Dies ist der Fall für Hähnchen und
Rinder ebenso wie für Legehennen und
Milchkühe. Tieren, die unter diesen
Umständen und einzig für den menschlichen Nutzen leben, wird jegliches
Recht auf Leben, Unversehrtheit und
Freiheit abgesprochen. Auch geringfügige Verbesserungen von Haltungsund Schlachtbedingungen, wie teilweise vom Deutschen Tierschutzbund
Ernährungswissenschaftler der American Diet Associationempfehlen die vegetarische und die vegane Ernährung,
„sofern richtig durchgeführt, als gesund und nahrhaft für Erwachsene,
Kleinkinder und Heranwachsende und
sogar geeignet chronischen Krankheiten wie Herzerkrankungen, Krebs,
Übergewicht und Diabetes vorbeugen
und behandeln helfen zu können.“
Während die Ärzte der Physicians‘
Committee for Responsible Medicinesich diesem Urteil anschließen und vegane Ernährung als die „gesündeste
insgesamt“ erklären rät die Deutsche
Gesellschaft für Ernährungvom kompletten Verzicht auf tierische Lebensmittel ab. Der menschliche Körper
muss ausreichend mit Vitamin B12 versorgt sein, das nur von Mikroorganismen (Bakterien) gebildet wird, die sich
vor allem in leicht verderblichen tierlichen Produkten finden. Eine Unterversorgung dieses Vitamins ist gesundsheitsschädigend und kann im
schlimmsten Falle zu irreparablen Nervenschäden führen. Wer sich vegan ernährt, sollte also unbedingt auf die
Versorgung von Vitamin B12 achten
und auf Empfehlung von Ernährungswissenschaftlern und Ärzten Nahrungsergänzungspräparate einnehmen. Nun
ist Vitamin B12 Mangel aber keinesfalls
11
CHAMPUS
UNIVERSUM
CHAMPUS
cherlich an den grandiosen Kochkünsten der Organisatoren. Bestimmt liegt
es aber auch an der freiwilligen Spende
über die das Ganze finanziert wird. So
können auch Skeptiker einfach vorbeischauen und wenn es nicht schmeckt,
hat man zumindest nichts dafür bezahlt.
erwirkt, verändern die Situation nach
Ansicht von Brigitte Faust und Rolf Borkenhagen nicht. Gemeinsam mit der
TVG Saar streben sie daher einen Paradigmenwechsel an, in dem der Mensch
Tiere als Mitgeschöpfe respektiert und
nicht länger als Eigentum betrachtet.
Dieses Ziel verfolgen sie durch den Verzicht auf tierische Produkte und durch
politisches Engagement für Tierrechte
auf regionaler und bundesweiter
Ebene. Um die Vielfalt der veganen
Küche kennenzulernen, laden die TVG
Saar einmal im Monat sonntags zu
einem veganen Brunch im Theater im
Viertel ein. Dass diese Veranstaltung in
den anderthalb Jahren seit ihrer Entstehung immer beliebter wird, liegt si-
Ich gehörte vor ein paar Wochen selbst
noch zu eben diesen Skeptikern, da mir
vegan unheimlich war, obwohl ich vegetarisch lebe. Vegan erschien mir irgendwie übertrieben und extrem. Dr.
med. Ernst Walter Henrich schreibt:
„Wer gegen vegane Ernährung ist,
weiss zu wenig darüber oder er verdient an tierlichen Produkten.“ Ich
habe viel gelernt über Veganismus und
viel Gutes. Inzwischen esse ich mein
morgendliches Müsli mit Soja- oder Hafermilch.
Interviewpartner: Brigitte Faust und
Rolf Borkenhagen (TVG Saar).
Verena Stein
Zusätzliche Quellen:
www.worldwatch.org,
www.worldwatch.org,
www.provegan.info,
www.vegane-gesellschaft.org
Pauls Frischekiste
ennst du das auch? Immer wenn du
in den Supermarkt gehst, um frisches Obst und Gemüse zu kaufen, ist
entweder schon vieles vergriffen, die
Qualität lässt zu wünschen übrig, oder
aber du beißt zu Hause genüsslich hinein, hast aber das Gefühl, dass das Obst
und Gemüse doch mal irgendwann
mehr Geschmack hatte. Obendrein
stellst du fest, dass die Abwechslung
der Obst- und Gemüsesorten, die du
kaufst, sehr gering ist, da du gerne auf
die gleichen Produkte zurück greifst.
Das ist ja auch kein Problem, denn heutzutage bekommen wir dank eines globalisierten Weltmarktes alles zu jeder
Zeit. Doch weite Transportwege und der
Druck stets besonders günstig zu produzieren gehen auf die Kosten des Geschmacks. Es empfiehlt sich daher auf
heimische Produkte zurück zu greifen.
Das beste Beispiel, das wahrscheinlich
viele kennen, sind Erdbeeren. Die
schmecken doch wohl am besten, wenn
sie aus deutschen Gefilden stammen.
Aber wann war doch gleich die Erdbeersaison in Deutschland?
Ich möchte dir hier eine Alternative
zum Obst- und Gemüsekauf im Supermarkt vorstellen. Es ist der Lieferdienst
sogenannter Abokisten. Entstanden ist
dieser Service in den 1990er Jahren
von einzelnen „Pionieren“ und wird
heute dank wachsender Beliebtheit fast
flächendeckend in Deutschland von
verschiedensten Bauern angeboten. Es
handelt sich dabei um Biobauernhöfe,
die das regionale Umfeld mit frischem
Obst- und Gemüse beliefern. Sie bieten
K
ihren Kunden Ware aus eigenem, ökologischem Anbau an, der auch noch direkt vor die Haustür gebracht wird. Vor
allem in der heutigen Zeit, die geprägt
ist von Gentechnik und Lebensmittelskandalen, ist die Abokiste für viele
Verbraucher zu einer attraktiven Alternative zum Gang in den Supermarkt geworden.
Nicht nur für Erdbeeren, sondern für viele
weitere, ja eigentlich für alle Obst- und
Gemüsesorten gibt es Saisons. Nur wer
weiß heute schon, wann was zur Ernte bereit ist? Außerdem ist es doch viel zu viel
Aufwand sich bloß für einen etwas besseren Geschmack den Saisonkalender von
Obst- und Gemüse zu merken.
Auch im Saarland gibt es solche Lieferdienste, von denen ich dir einen vorstellen möchte. Es handelt sich um
Mathias Paul, der zu den oben genann-
12
ten Pionieren der Abokiste gezählt werden kann.
Gemüsebauer Mathias Paul besitzt
einen Biolandhof in Nalbach-Piesbach
nördlich von Saarlouis. Seit 1985 baut
er hauptsächlich Gemüse und Kartoffeln auf rund sechs Hektar an und bietet
diese seitdem im Hofverkauf und auf
dem Saarlouiser Wochenmarkt an. Der
Anbau erfolgt natürlich streng nach Bioland-Richtlinien. Diese reichen über
den gesetzlichen Mindeststandard, der
europaweit geltenden EG-Ökoverordnung, weit hinaus. So wird das Unkraut
ganz chemiefrei durch Jäten, Hacken
und Abflammen bekämpft und zur Düngung werden nur organische Mittel eingesetzt.
Bei der Anzucht der Jungpflanzen werden speziell nach Bioland-Richtlinien
hergestellte Substrate verwendet und
auch das Saatgut ist, soweit verfügbar,
aus biologischer Erzeugung. Durch dieses vorbildliche Verhalten, wurde der
Hof 2002 im Zuge des Bundesprogramm Ökologischer Landbau zu einem
Demonstrationsbetrieb, von denen es
deutschlandweit insgesamt 200 gibt.
Mit steigender Nachfrage nach ökologischen Produkten erweiterte Mathias
Paul seinen Verkauf mit einem Hofmarkt. Seit Beginn der 1990er Jahre
steht Kunden nun im Verkaufsraum des
Hofes das stets frische saisonale Angebot von Mathias Paul zur Verfügung.
Dabei sollte es aber nicht lange blei-
ben, denn bereits 1997 wurde die Idee,
das Produkt zum Kunden zu bringen,
unter dem Namen „Pauls Frischekiste“
in die Tat umgesetzt. Das Konzept ist
ganz einfach. In einer Lieferkiste wird,
je nach Haushaltsgröße, ein unterschiedlich großes Sortiment an frischem Gemüse aus eigenem Anbau
zusammengestellt. Diese Kiste wird
dann einmal die Woche direkt nach
Hause geliefert.
Mittlerweile hat sich das Angebot der
Kistensortimente erweitert. Mathias
Paul baut zwar weiterhin nur vorwiegend Gemüse, Kräuter und Kartoffeln
an. Aber durch enge Kooperationen mit
einem Demeterhof und zwei weiteren
Biolandhöfen aus dem Saarland und
der benachbarten Pfalz ist der Inhalt
der Frischekiste viel umfangreicher geworden. Seit 2002/03 ist Mathias Paul
mit seinem Angebot auch im WorldWideWeb zu finden und bietet seinen
Kunden seitdem einen individualisierten Service an. Man kann zwischen Gemüse-, Obst-, gemischten Gemüse- und
Obstsortimenten sowie Käse- und
Wurstsortimenten wählen. Für denn
Fall, dass man nicht so genau weiß, in
welchem Umfang man bestellen
möchte, werden Vorschläge für die verschiedenen Haushaltsgrößen gemacht.
Der wöchentliche Inhalt der Kiste ist
online einsehbar und kann ganz nach
individuellen Wünschen abgeändert
werden. Der vielfach unbeliebte Rosenkohl kann somit ganz einfach abbestellt werden. Falls sich Besuch
ankündigt, kann aber auch die Menge
verändert werden. Der Vielfalt sind
keine Grenzen gesetzt. Der Inhalt aller
Kisten ist stets beliebig erweiterbar
und kombinierbar. Wenn ein Urlaub anstehen sollte, kann die Lieferung auch
durch einfachen Anruf unterbrochen
werden.
Eines gilt aber für alle Abokisten: ihr Inhalt ist immer „bio“. Was Mathias Paul
nicht selber anbaut, kauft er bei Kollegen mit Biolandhöfen zu. Wenn es einmal dort nicht zu bekommen sein
sollte, kauft er es auf dem Naturkostgroßhandel ein.
Die Frischekiste erfreut sich so großer
Beliebtheit, dass derzeit ca. 600 Kisten,
von denen die meisten aus Obst- und
Gemüse bestehen, wöchentlich auf die
Reise in fast das ganze Saarland und
kleine Teile von Rheinland-Pfalz gehen,
mit steigender Tendenz. Rund 60%
davon werden über den Onlineshop
angefordert. 70% der Onlinebestellungen sind die Abokisten, von denen
etwa die Hälfte von den Kunden abgeändert werden. Die restlichen 30% bestellen ganz individuell etwas aus
Mathias Pauls Onlineangebot, dass
mittlerweile sogar über Lebensmittel
hinausgeht. Die Vielfalt scheint schier
unbegrenzt zu sein. Und wer einmal
keine Idee hat, was er denn mit dem
gerade saisonal angebotenem Gemüse
anfangen kann, der erhält Abhilfe im
Begleitheft, das der Kiste beiwohnt.
Hier findet der Ahnungslose Infos zum
gerade aktuellen Gemüse mit Rezeptvorschlägen.
Wessen Interesse nun geweckt ist, der
kann sich ganz einfach online informieren und sich einen Überblick veschaffen unter:
http://www.pauls-frischekiste.de. Mit
dem Schnupperangebot, bei dem 10%
auf die erste Bestellung erlassen wird
und die Liefergebühr, die sonst bei
2.25 € pro Kiste liegt, entfällt, kannst
du auch ganz einfach das Angebot testen. Viel Spaß beim Ausprobieren und
Entdecken!
Ira Tinkloh
UNIVERSUM
CHAMPUS
Das Auge isst mit!
KUNSTAUSSTELLUNG IN DER MENSA ZUM
11. MAL IN HOMBURG
omburg ist ein kulturöder Ort, an
dem ein paar (Zahn-) Medizinstudenten ihr Studentenleben ausschließlich mit Lernen verbringen.“ Das
Letzteres nicht stimmt, wird spätestens
durch die berühmt berüchtigten Medizinerpartys bewiesen. Aber auch, dass
das Erstere nicht immer zutrifft, zeigt
eine Aktion, die es jetzt bereits seit
mehr als zehn Jahren gibt. Ob nun aus
der Hilfe zur Selbsthilfe oder aus der
reinen Begeisterung am kreativen
Schaffen entstandenen, fest steht, dass
die Veranstaltung Kunst in der Mensa zu
einem Höhepunkt im Homburger Unialltag geworden ist.
H
Jedes Jahr gegen Ende der Vorlesungszeit im Wintersemester verwandelt sich
die Mensa, von einem reinen Zweckbau
für zwei Wochen in einen Kunstsalon.
Genutzt werden alle freien Wände , die
im Studentenhaus (Gebäude 74) zur
Verfügung stehen. Aufgehängt und -gestellt werden Werke von Studierenden,
Mitarbeitern, Lehrenden und Professoren der Medizinischen Fakultät und des
Uniklinikums. Zu sehen waren in diesem Jahr Werke von 60 verschiedenen
Teilnehmern. Die Bandbreite reichte
dabei von den klassischen Bereichen
Grafik, Malerei, Skulptur bis hin zu Fotografie und Installationen. Eine the-
matische oder quantitative Beschränkung gab es dabei nicht, jeder kreative
Ansatz ist willkommen.
Überraschungen erlebte der Betrachter
immer wieder. So offenbarte sich der
eigene Dozent plötzlich als wahrer Fotokünstler.
Die Vernissage am fiel dabei üppiger
aus, als in manchem Museum. Wein,
Brezeln und ein abwechslungsreiches
Unterhaltungsprogramm machten den
Abend perfekt. Sowohl Homburger als
auch Saarbrücker Uniprominenz ließ
sich das Spektakel nicht entgehen. Insgesamt füllten sich alle Flure so stark,
dass zeitweilig kaum noch ein Durchkommen war, geschweige denn, dass
man einen kontemplativen Blick auf die
Kunstwerke hatte.
Wir waren da und haben euch ein paar
Impressionen mitgebracht, um auch den
Saarbrücker Studierenden zu zeigen,
dass Homburg und seine dort schaffenden Studierenden viel zu bieten haben.
Vielleicht habt ihr ja Lust, nächstes Jahr
mal ein Kulturausflug in die andere Richtung zu wagen. Es lohnt sich.
Näheres auch zum Projekt unter:
www.kunst-in-der-mensa.de
Melanie Manusch
Stellv. Vorsitzende im
Studentenwerksvorstand
14
Paparazi-Eltern und die Wahrheit
über Wrestling
MISCHA SARIM VÉROLLET AN DER UNI SAARBRÜCKEN
ischa-Sarim Vérollet ein junger anglodeutscher Autor, Poetry Slamer und hardcore Arminia Bielefeld
Fan wurde 1981 auf Gibraltar geboren
und ist britischer Staatsbürger. Als er
drei Jahre alt war, zog seine Familie
nach Bielefeld. Seine ersten literarischen Gehversuche machte er auf Lesebühnen und Poetry Slams, wo er zu
einem der bekanntesten Untergrundpoeten der letzten Jahre wurde. Die
Bootlegs seiner Auftritte sahen bei
YouTube über 100.000 Zuschauer, außerdem war er in allen TV-Poetry-SlamFormaten vertreten (WDR Poetryslam,
Slam Tour mit Sarah Kuttner etc.).
M
mat nach und schildert so liebevoll wie
schonungslos die Freundschaft mit den
Kumpels Wayne und Röchel-Chris.
Der Poetry Slam an sich ist eine offene
Bühne für Dichterwettstreite. Der Begriff Dichter umfasst dabei alle Spielarten von Lyrik über Spoken Word und
humoristisches Storytelling bis hin zu
Hip Hop. Poetry Slams findet man
heute in fast jeder größeren Stadt.
“Mit soviel Humor, dass man beim Lesen
aus dem Kichern kaum herauskommt.”
(Saarbrücker Zeitung)
2005 wurde er von einem Paderborner
Indie-Verlag entdeckt und unter Vertrag genommen, der die ersten seiner
beiden Bücher veröffentlichte. 2008
dann bot ihm der Hamburger Jugendbuch- und Belletristik-Verlag Carlsen
eine Veröffentlichung in ihrem Programm. Sein Kurzgeschichtenband Das
Leben ist keine Waldorfschule wurde
zu einem Überraschungserfolg und
2009 auf der Frankfurter Buchmesse
als Kuriosester Buchtitel von der Branchenzeitschrift BuchMarkt ausgezeichnet.
2010 schließlich erschien sein erster
Roman „Warum ich Angst vor Frauen
hab“ im Carlsen-Verlag.
Ein skurriler und schwarzhumoriger
„Coming-of-Age“-Roman: vom einer
spektakulären Reise zum Mond und
Paparazzi-Eltern ohne Sinn für Privatsphäre, von präpubertärer WrestlingManie, anatomischen Fehlfunktionen
und absurden Phobien – und vom von
Sinn einer für bizarrsten Phänomen
überhaupt: Mädchen. Bei aller Exzentrik lässt Mischa-Sarim Vérollet seine
skurrilen Geschichten um zwei große
Themen kreisen, Heimat und Freundschaft. Er begibt sich auf die Spuren
seiner Kindheit und Jugend im Deutschland der 90er Jahre, spürt seiner
endlosen Suche nach der eigenen Hei-
Hey Mischa, du lebst in Deutschland,
hast einen französischen Nachnamen
und einen englischen Pass. Was bist du
nun: Engländer, Franzose oder Deutscher?
Von allem ein bisschen. Ich bin gebürtiger Gibralter, dadurch auch britischer
Staatsbürger. Mein Opa väterlicherseits
war Franzose, was mir französisches
Blut beschert, seitens meiner Mutter
habe ich deutsche Wurzeln. Irgendwo
ist dann auch noch was Schottisches
und Jüdisches drin.
Die Mischung macht’s. Literarisch gesehen sind aber ganz klar die deutsche
Sprache und der britsche Humor meine
Heimat.
Also ist ein Slam nochmal was ganz anderes als eine Autorenlesung?
Das Hauptmerkmal des Slams ist der
Wettkampf, die Autoren wechseln sich
ab und du weißt nie was als nächstes
kommt. Das ganze ist viel rasanter als
eine klassische Autorenlesung bei der
der Autor den ganzen Abend Zeit hat
um die Gunst des Publikums zu buhlen.
Trotzdem ist der Slam natürlich auch
eine Lesung, ich würde sagen er ist die
perfekte Schnittmenge zwischen Lesung und Theater.
Du gehörst ja mittlerweile zur deutschlandweiten Elite der Poetry-Slammer,
wie hat das alles eigentlich angefangen?
Das Schreiben war schon immer meine
Leidenschaft und ein Hobby von mir, zu
den Slams kam ich dann eher zufällig
Du kommst ja ursprünglich aus dem
Poetry Slam, was genau ist das nochmal?
15
CHAMPUS
UNIVERSUM
durch den Kontakt zu Poetry-SlamAutoren.
Du hast dir das Schreiben also selbst
beigebracht?
Also ich habe nie Kurse für kreatives
Schreiben oder ähnliche Veranstaltungen
besucht, meine Schule war der Poetry
Slam, hier habe ich am meisten über das
Handwerkliche beim Schreiben gelernt.
Und wer sind deine Vorbilder?
Im Literarischen ist mein absolutes Idol
der englische Autor PG Wodehouse.
Besser geht’s nicht. Doch: Daniel Kehlmann, Jonathan Safran Foer, David Sedaris, Augusten Burroughs, David Foster
Wallace. Ferner bewundere ich die
Kunst der Herren Regener und Kracht.
Da ich nicht nur Autor, sondern auch
Bühnenentertainer bin, vergöttere ich
Künstler wie Taylor Mali, Jon Stewart,
Russell Brand, Denis Leary, Sarah Silverman und in Deutschland Kollegen
wie Sebastian 23 oder Volker Strübing.
Hast du Tipps für angehende Autoren,
wie man am besten sein Manuskript bei
einem Verlag unterbringt?
CHAMPUS
Da bin ich ehrlich gesagt keine große
Hilfe. Ich hatte das sehr, sehr große
Glück von beiden Verlagen live auf der
Bühne entdeckt zu werden.
(lacht) oh je, wir durchleben gerade ein
sehr dunkles Kapitel unserer Vereinsgeschichte und stehen kurz vor dem
Abstieg in die dritte Liga.
Lehnst du wie viele andere Literaten
das Fernsehen ab?
Um Gottes Willen! Ich liebe das Fernsehen. Ich bin Fernsehjunkie.
Am 27. April trittst du ja bei uns an der
Uni Saarbrücken auf, warst du denn
schon mal in hier ?
Nein noch nie, ich bin auch noch nie im
Saarland aufgetreten und freue mich
umso mehr und bin gespannt auf euch!
Und wat guckst du am Liebsten?
LOST! LOST!! LOST!!! Und… erwähnte
ich schon… LOST??!??!?!!!!!! Ich bin erklärter LOST-Ultra, das ist erzählerisch
das Beste, was es je im Fernsehen gab,
stellt selbst Twin Peaks in den Schatten
und ist vermutlich das Citizen Kane des
Fernsehens. Ansonsten schaue ich leidenschaftlich gern Friends, Extras, CSI:
Miami, Jeeves&Wooster, Black Books,
Curb your Enthusiasm und Deadwood.
Bist du wirklich fanatischer ArminiaBielefeld-Fan? Man sagt, du hättest
sogar eine Dauerkarte für diesen Verein… Kein Scheiß?!
Kein Scheiß!
Und wo steht die Arminia momentan?
„Warum ich Angst vor Frauen hab“
Am 27. April 2011
20:00 Uhr
Unsere Philosophie
Eine moderne und fortschrittliche Universität mit fast 100 Studiengängen benötigt für ihre Studenten, Mitarbeiter und Gäste eine anspruchsvolle und funktionierende Gastronomie. Sowohl die Außendarstellung als
auch die Qualität der angebotenen Waren und Dienstleistungen sollen dem breiten Publikum gerecht werden. Das Café im Campuscenter soll ein Treffpunkt zum Entspannen, Diskutieren, Lernen und Wohlfühlen
werden.
Und das von Montags bis Freitags von 7 bis 18 Uhr.
UNI LEBEN
CHAMPUS
„Jetzt bemerk‘ ich erst diesen
Ökonachgeschmack!“
landschaften, Großstädte, und über
Meer und Ackerland kann man die
Augen schweifen lassen und staunen.
Der Film ist aber mehr als nur eine
wirklich beeindruckende Slideshow
über der Schönheit des blauen Planeten. Der Kommentar liefert Informationen über den Werdegang des
Menschen und spricht sich für einen
verantwortungsvollen Umgang mit der
Erde und deren Zukunft aus. Selbst
wenn man nicht so auf Plädoyers steht:
Es lohnt sich alleine schon wegen der
beeindruckenden Bilder den Film anzuschauen! Wir zeigen den Film in englischer Sprache mit deutschen
Untertiteln. Beim Vorspiel erfahrt Ihr,
wenn Ihr wollt etwas über Wasser in
Plastikflaschen und könnt dann nach
Belieben beim Nachspiel den Abend
mit einem Gläschen Sekt aus der Region ausklingen lassen. Also kommt
vorbei, denn [Werbung] Das alles gibt
es nur beim Eco Film Club [/Werbung].
ennt Ihr das? Ihr schaut gerade
einen faszinierenden Film und
plötzlich fällt Euch auf, dass er voll von
der Nachhaltigkeitsthematik ist? Für
dieses und weitere Erlebnisse seid Ihr
bei uns an der richtigen Adresse! Wir
sind drei Studierende, die sich über ein
Seminar zur Nachhaltigkeitsdebatte
dazu entschlossen haben den „Eco Film
Club“ ins Leben zu rufen. Im kommenden Semester bieten wir an der Uni
eine Filmreihe an und geben Euch dort
die Gelegenheit Filme zu den Themen
Umwelt, Ernährung, Geld und Gerechtigkeit anzuschauen. Gratis dazu gibt es
immer ein Vor- und ein Nachspiel,
sprich man kann sich bei was zu Knabbern und Getränken noch ein wenig
über das Gesehene auslassen und vielleicht sogar ein bisschen diskutieren.
K
Bei unserem ersten Termin im April zeigen wir Euch „Home“ von Yann ArthusBertrand. In knapp 93 Minuten gibt es
in diesem Dokumentarfilm ergreifende
Bilder von unserem Planeten zu sehen.
Wie Kamerafahrten muten die mit
einer speziellen Technologie eigefangenen Bilder an. Durch Urwälder, Polar-
AStA-News, generell auf dem Campus
oder im Internet. Unser geplantes Programm wird sich eventuell ebenfalls im
Laufe des Semesters verändern, gerne
beziehen wir auch Wünsche und Vorschläge mit ein. Auf dem Laufenden
über unser Programm bleibt Ihr auch
bequem über Facebook oder unsere
Website: www.ecofilm.de.vu
Max Engel
Kontakt:
www.ecofilm.de.vu
E-Mail: [email protected]
Up Next
April – Home
Mai – Darwins Nightmare
Juni – We feed the World
Das Wann und das Wo konnten leider
bis zum Redaktionsschluss noch nicht
geklärt werden, sobald Raum und Zeit
klar sind findet Ihr die Daten in den
Juli – Planet der Affen
Schwul-unschwul unterwegs im bekanntenunbekannten Saarbrücken
enschen leben manchmal lange
Zeit an einem Ort, den sie nicht
genauer kennen, als es für die Bewältigung ihres Alltages erforderlich ist. Sobald man länger bleibt als nur zu
Besuch, verliert sich jegliche touristische Neugierde. Wie viele Pariser
schlendern täglich an einem bekannten Turm vorbei, ohne jemals den Aufzug nach oben genommen zu haben?
Wie viele New Yorker, die den Central
Park nur aus kitschigen Filmen kennen?
Wie viele Saarbrücker, für die "Ludwigskirche" nur eine Bushaltestelle ist?
M
Vor nicht allzu langer Zeit hätte ich
mich auch zu diesen Menschen gezählt,
nach über einem Jahr hier...bis sich
eines kalten Tages im Januar die Möglichkeit ergab, eine vom Schwulenreferat in Kaiserslautern gebuchte Stadtführung in Saarbrücken zu nutzen.
Noch dazu nicht irgendeine Stadtführung, sondern eine kulinarische. Das
18
Konzept der kulinarischen Stadtführung ist es, abwechselnd zuzuhören
und zu essen. Entgegen der spontanen
Intuition lohnt sich das durchaus auch
für Menschen außerhalb des Rentenalters.
Los ging es am St. Johanner Markt, allgemeines Händeschütteln sowie Erläuterungen über die Entstehung der
Stadt Saarbrücken aus den Gemeinden
St. Johann, Saarbrücken und Malstatt.
Dann kam auch schon die erste Kneipe,
nämlich das Stiefelbräu am Markt. Wer
es noch nicht weiß, dort gibt es vorzügliches Bier. Für uns gab es außerdem
Suppe und die erste Erwähnung des
Namens Goethe, der im Verlauf der
weiteren Führung noch diverse Male zu
hören war.
Wir waren pünktlich um 19 Minuten
nach 19 Uhr am Rathaus, um dort eine
virtuose Glockenspieldarbietung mitzuerleben. Das findet anscheinend
jeden Tag dreimal statt, trotzdem hatte
ich es in dem vorangegangenen Jahr
noch nie gehört.
Begleitet von erbaulichen Anekdötchen über die Stadthistorie schlenderten wir weiter zur Basilika St. Johann.
Tatsächlich wurde mein Augenmerk auf
Dinge gelenkt, die ich bisher nie bemerkt hatte. Unvergessen bleibt die
Geschichte, die hinter dem Kunstwerk
steckt, das sich auf dem Weg zwischen
Rathaus und Markt befindet, kurz vor
Beginn eines Reigens von einschlägig
bekannten Fressbuden.
Ich hätte besagten Steinhaufen spontan höchstens als Darstellung einer Zechenhalde eingestuft.
len stolpert. Mit dieser Erkenntnis und
einem Nachtisch im Mercure Hotel war
dann auch der kulinarische Teil der
Führung beendet. Wir kehrten zurück
nach St. Johann, um den angebrochenen Freitagabend in einer Bar abzurunden und auf diese absolut gelungene,
interessante und leckere Stadtführung
anzustoßen, die uns Saarbrücken seitdem mit anderen Augen sehen lässt.
Vor langer, langer Zeit wuchsen in der
Mitte dieser Entität Blumen, die irgendwann durch grün angestrichenen
Beton ersetzt wurden. Das hat mich
nachdenklich gemacht.
Wir kehrten wieder in einem Gasthaus
ein, um diese neuen Erkenntnisse sakken zu lassen und uns für die bevorstehende Überquerung der Saar zu
stärken. Ich hatte eine erste Konfrontation mit Leberknödeln, aus der ich siegreich hervorging.
Link zur Website der schwul-lesbischen Hochschulgruppe der Universität des Saarlandes:
Wir spazierten am Theater vorbei und
über die Bismarckbrücke, bewunderten
die prächtige Stadtautobahn und standen zu Fußen des Schlosses. Es würde
den Rahmen sprengen, auf die Fülle
von historischen und architektonischen Details einzugehen, mit denen
wir vertraut gemacht wurden. An dieser Stelle also nur die Empfehlung, AltSaarbrücken selbst einmal eingehend
zu erkunden. Unsere historische Führung endete an der Ludwigskirche,
auch das eine Premiere für mich.
www.queeruds.de.vu
(Autor ist der Redaktion bekannt)
Die Entwicklung der Stadt Saarbrücken
hat dazu geführt, dass man abseits der
heutigen Innenstadt manches Mal gewissermaßen über unerwartete Juwe-
19
CHAMPUS
UNI LEBEN
CHAMPUS
Das Sommersemester vom anderen Ufer
ir winken in die Runde, liebe Mitstudierende vom anderen Ufer.
Wir von dir schwul-lesbischen Hochschulgruppe wollen Euch Lust auf das
Sommersemester machen und berichten Euch ein wenig über Vergangenes.
W
Herzstück: Unser regelmäßiges Stammtisch-Treffen, das „queercafé“ wird
fortgesetzt. Wenn Ihr Lust habt neue
Kontakte zu knüpfen und Euch ganz unkonventionell unter Gleichgesinnten
austauschen, dann solltet Ihr mal vorbeikommen. Planmäßig findet man uns
wie im letzten Semester immer am 1.
und 3. Donnerstag des Monats ab 18
Uhr im Philosophencafé. Änderungen
vorbehalten, bei gutem Wetter wird es
uns sicher das ein oder andere Mal an
die Saar und in die Stadt ziehen. Aktuelles dazu findet sich immer auf unserer Website (www.queeruds.de.vu).
Außerdem bekommen wir Besuch von
einem Referenten aus Münster, der ein
Seminar zum Thema „Schwul in School
- not so cool“ anbietet und mit etwas
Glück nehmen wir wieder an der Bundeskonferenz der schwul-lesbischen
Hochschulgruppen teil.
Im November hatten wir dankbarerweise die Gelegenheit zu zweit an der
Bundeskonferenz der schwul-lesbischen Hochschulgruppen teilzunehmen. Bei dem Treffen in der
schwul-lesbischen Akademie Waldschlösschen bei Göttingen konnten wir
in verschiedenen Workshops einige Erfahrungen sammeln und mit engagierten
Studierenden
aus
ganz
Deutschland Kontakte knüpfen. Unter
anderem kam so auch eine Verbindung
mit dem Schwulenreferat der TU Kaiserslautern zustande. Auf Angebot des
Referenten konnten wir so die schwule
Klettergruppe des Referats auch hier
anbieten und uns in eine kulinarische
Stadtführung durch Saarbrücken einklinken. Den Bericht von einem der
Teilnehmer findet Ihr ebenfalls im
Champus.
wurden dann ein paar Plakate aufgehängt und einige Leute fanden sich zu
einer Gruppe zusammen. Inzwischen
organisieren wir uns selbst als Hochschulgruppe und bieten eine Anlaufstelle für alle Studierenden, die
lesbisch, schwul, bisexuell, transident,
intersexuell oder einfach nur verwirrt/unschlüssig/neugierig sind – und
ja, wir finden, man/frau/mann darf sie
ruhig mal alle nennen.
Wenn Ihr Fragen habt, schickt uns eine
E-Mail ([email protected]). Wir stehen
Euch jeder Zeit gerne und so gut es
geht zur Verfügung. Wenn Ihr Interesse
an unseren Angeboten habt, haltet einfach mal Ausschau auf dem Campus
oder werft hin und wieder mal einen
Blick auf unsere Website.
Max Engel
Die Schöpfungsgeschichte
Vor einer kleinen Hand voll Semestern
fragte sich mal ein Student, ob es ein
Angebot für schwule Studierende gibt.
Es gab keins. Mit der Unterstützung des
Referats für Gleichstellung und Familie
Kontakt:
www.queeruds.de.vu
E-Mail: [email protected]
Infowoche im Philosophencafé über die
europäische Abschottungspolitik
ie der Umgang mit Asylsuchenden in Deutschland und der EU
aussieht, zeigt vom 9. – 14. Mai 2011
eine Gruppe von Studierenden im Philosophencafé der Universität des Saarlandes.
W
Veranstaltet wird eine Informationswoche zum Thema „Europäische Abschottungspolitik“. Während dieser Woche
zeigt das Philocafé täglich von 10 bis
18 Uhr eine Ausstellung über den Abschiebeknast in Ingelheim (RheinlandPfalz).
Außerdem sieht das Programm mehrere Vorträge u.a. zur Situation Asylsu-
chender in Calais, der Arbeit des saarländischen Flüchtlingsrats, dem Lager
Lebach (Saarland) und der europäischen Grenzschutzagentur vor.
Der Eintritt ist frei, Getränke gibt’s, wie
gewohnt, gegen Spende und bei einem
leckeren Kaffee oder Bier bietet sich
die Möglichkeit, sich umfassend über
das Thema Asyl zu informieren und zu
diskutieren. Besonders an einer so international ausgerichteten Universität
wie unserer sollte die Möglichkeit genutzt werden, Menschen kennen zu lernen, mit denen gemeinsam man der
immer feindlicher werdenden europäischen Einstellung gegenüber Zuwan-
20
derern durch gezielte Aktionen in Zukunft entgegenwirken kann.
Von Autoren aus dem Arbeitskreis Ingelheim, Philocafé (Namen sind der Redaktion bekannt).
Kontakt: [email protected]
Mehr Informationen und das Programm
unter:
http://www.philocafe.blogsport.de
Baden-Württemberg-Ticket:
Mit Zugfahren Geld verdient
ine ungenutzte Marktlücke: das Wochenend-Ticket beziehungsweise
das Baden-Württemberg-Ticket. „Wer
von Freiburg nach Basel will, zahlt am
Automaten 11,50 Euro für eine Fahrt
mit der Regionalbahn. Oder 5 Euro bei
Florian Gaus. Der Student fährt die
Strecke bis zu zehn mal pro Tag hin und
her und nimmt andere Fahrgäste auf
seinem Baden-Württemberg-Ticket
mit.“ Dieser Student denkt wirtschaftlich: er investiert selbst 28 Euro, also
ein Baden-Württemberg-Ticket für bis
zu fünf Personen. Der Samstag und der
Sonntag haben nach seiner Erfahrung
E
das Höchste Reiseaufkommen: Er kann
somit am meisten verdienen. „Bis zu
zehnmal fährt er dann die Strecke
Basel-Freiburg. Und jedes Mal bemüht
er sich, vier Menschen zu finden, die
für einen "fairen Preis" bei ihm mitfahren wollen“. Der Student hat sich die
Mühe gemacht, mit einer Excel-Tabelle
seinen „Kunden“ selbst ausgerechnete
Preisvorteile vorzuweisen: Er könne
damit die meisten mit einem guten Angebot überzeugen, so der Student. "Es
ist ein Fahrtunternehmen im Fahrtunternehmen", erklärt Gaus, dem die Idee
dazu spontan kam: "Ich habe nicht da-
nach gesucht, aber wenn die Nachfrage
besteht, bilden sich die Idee und das
Angebot von allein."
Der Student kann manchmal 100 Euro
an einem Tag verdienen, interessant ist
es auch, man lernt viele Menschen kennen. Also Geld verdienen, ohne etwas
zu tun? Nicht ganz: Er muss seine Mitfahrer suchen, und zwar ohne größere
Werbung. "Na ja, ich kann mich ja nicht
einfach mit einem Schild an den Bahnhof stellen“, sagt er. Doch Reisegruppen, so die Mitarbeiter der Deutschen
Bahn, dürfen sich vor Betreten eines
Zuges bilden. Es muss eine gültige
Fahrkarte vorhanden sein… Für den
Studenten war das Ticket erfolgreich.
Acht Zugfahrten, 30 Mitfahrer, 128
Euro Einnahmen, abzüglich 28 Euro für
das Ticket. So, wäre das auch für euch
eine Option, die Kasse etwas aufzufüllen?
Nathalie Hammes
StellDichAus!
räsentiere Dich und Dein (künstlerisches) Projekt im Zentrum Saarbrückens. Im Rahmen des Studenten
Theater Festivals der Großregion – GrAFiTi – möchten wir allen interessierten
Studierenden Raum bieten, sich
und/oder ihre Kreativität darzustellen.
Hierzu haben wir in der Festivalwoche
vom 07.-11.Juni den wunderschönen
Ausstellungsraum der Nauwieser
Neunzehn (direkt beim Café Kostbar
und Kino 8 1/2) zu unserer Verfügung!
P
formance-Kellner führen für eine
Woche die N.N. als Café und dienen
gleichzeitig als Ansprechpartner für
alle weiteren, zeitlich womöglich begrenzteren Projekte und Aktionen:
Werkstattinszenierungen
Öffentliche Proben
Foto- und Bilderausstellungen
Wissenschaftliche Experimente
Musikalische Beiträge
Workshops
Tanzkurse
Origami-Selbsthilfegruppe
KONZEPT: Seitens des Festivals besteht
der Wunsch, die Nauwieser Neunzehn
(N.N.) während des Festivals künstlerisch/performativ zu nutzen. Als Ergebnisse eines ersten Brainstormings
sammelten wir bisher folgende Ideen:
Performance-Kaffee: 2 Impro- bzw. Per-
Eurer Kreativität sollen hier aber keinerlei Grenzen gesetzt sein. Wir hoffen,
die N.N. Studenten als kreatives Forum
auch für zukünftige Projekte vorzustellen und gleichzeitig auf einen heiteren
interdisziplinären Rahmen der Begegnung. Einen Eindruck von der N.N. erhaltet Ihr unter:
DA BIN ICH DABEI! Ihr seid interessiert,
dann schreibt eine kurze Projektskizze:
Was? Wie lange? Unter welchen Voraussetzungen?
http://n.n.nauwieser19.de/
[email protected]
21
Und sendet diese bitte
bis 30. April
an folgende Adresse:
CHAMPUS
UNI LEBEN
CHAMPUS
Ist Sigmund Freud wirklich
überholt?
Von Patrick Schuster
er „Freud'sche Versprecher", das
„Unbewusste", die sprichwörtliche
„Couch" beim Therapeuten. Kaum eine
andere Disziplin hat das Image der Psychologie nachhaltig so stark geprägt,
wie Sigmund Freuds Lehre, die Psychoanalyse.
D
Warum ist der Mensch so wie er ist?
Wie verarbeitet er Erlebnisse, was beeinflusst sein Handeln? Kaum jemand
hat unsere Vorstellungen von der
menschlichen Psyche so beeinflusst
wie Sigmund Freud. Und doch fällt vielen nur Ödipus-Komplex, Penisneid
und Triebtheorie ein, wenn sie an den
Begründer der Psychoanalyse denken.
Wie denken Lehrende an der Universität des Saarlandes heute über die Psychoanalyse? Ist das Bild der Professoren konträr zu dem der saarländischen Analytiker? Und auch wenn psychoanalytische Ansätze noch in einigen
Fächern übergreifend gelehrt werden,
bleiben in Deutschland nur noch zwei
klinische Lehrstühle für Psychoanalyse
in der Fachrichtung Psychologie übrig,
warum ist das so?
Weltbilder und Rollen aus der Erziehung, die sich in Werten und dem Gewissen manifestieren. „Es" und
„Über-Ich" führen einen permanenten
Kampf, in dem das „Ich" vermittelt. Dieses „Ich" ist unsere Entscheidungsfähigkeit und sorgt dafür, dass die Triebe
im Zaum gehalten werden.
Eine weitere Beobachtung Freuds: Er
entdeckt die Wichtigkeit der Kindheit
für das spätere Leben. Schlagworte wie
Ödipus-Komplex oder Penisneid sind
auch heute noch in unserem Sprachgebrauch präsent.
Sigmund Freud
Der jüdische Atheist Sigmund Freud
wurde am 6. Mai 1856 in Freiberg geboren. Er war ein bedeutender österreichischer Arzt, Tiefenpsychologe und
Religionskritiker, der als Begründer der
Psychoanalyse weltweite Bekanntheit
erlangte. Freud gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts.
Mit diesen damals revolutionären
Ideen erlebt Sigmund Freud in den
zwanziger Jahren seine größten Erfolge, sein Rat ist gefragt, seine Couch
immer besetzt. Doch privat erleidet er
zahlreiche Schicksalsschläge: 1920
stirbt seine Tochter Sophie, 1922 erkrankt der Zigarrenliebhaber an Gaumenkrebs. Trotz mehrerer Operationen,
bei dem ihm Teile von Kiefer und Gaumen entfernt werden, verschlimmert
sich die Krankheit bis zu seinem Tod
beständig. Nach der Machtübernahme
der Nazis fallen auch Freuds Werke der
Bücherverbrennung 1933 zum Opfer,
1938 emigriert er in letzter Sekunde
nach London. Doch die Zeit in England
währt nicht lang: Am 23. September
1939 stirbt Sigmund Freud 83-jährig.
Seit den ersten Veröffentlichungen der
Psychoanalyse um das Jahr 1890, bis
zum heutigen Tag, werden Freuds
Theorien kontrovers diskutiert.
Der Kampf zwischen „Es" und „ÜberIch"
Am bekanntesten dürfte Freuds „DreiInstanzen-Modell" sein. „Der Mensch
ist nicht Herr seiner selbst", schockt
der Mediziner Anfang des 20. Jahrhunderts die Gesellschaft. Vielmehr müsse
zwischen „Ich", „Es" und „Über-Ich" unterschieden werden. Während das „Es"
das Unbewusste, triebhafte Element
der Psyche beschreibt, verinnerlicht
das „Über-Ich" Handlungsnormen,
Heutige universitäre Eindrücke
Für Frank M. Spinath, Inhaber des Lehrstuhls für Differentielle- und Persönlichkeitspsychologie an der Universität
des Saarlandes, ist die Psychoanalyse,
zumindest für seinen Bereich, kaum
noch von Bedeutung. Jedoch sei „sie
nach wie vor eine wesentliche Richtung der klinischen Psychologie“. Vieles innerhalb der Psychoanalyse sei
mittlerweile modernisiert worden.
Da wo man „hinter die Maske schauen
22
muss, um jemanden zu verstehen, werden die Inhalte der Psychoanalyse wieder spannend. Ich glaube, dass viele
Studienanfänger ein Faible für genau
solche Dinge haben. Beispielsweise
werden dem Widerspruch im Menschen viele Forschungsrichtungen in
der empirischen Wissenschaft nicht gerecht“. Jedoch möchte er, trotz seiner
eigenen Begeisterung für das Mystische im Menschen, wissenschaftlich an
solche Fragestellungen rangehen und
es gäbe Annahmen innerhalb des tiefenpsychologischen Theoriengebildes,
welche eine empirische Überprüfung
erschwerten oder gar unmöglich machten. Überspitzt gesagt sei schon Freud
recht arrogant gewesen, was die Überprüfbarkeit seiner eigenen Theorien
anging. „Aus heutiger Sicht hat Freud in
Bezug auf diagnostische Qualitätskriterien vieles grundlegend falsch gemacht. Beispielsweise erst abends
Aufzeichnungen über sehr umfangreiche Konsultationen des gesamten
Tages anzufertigen ist keine gute Idee,
da sich Eindrücke natürlich vermischen. Von einer halbwegs neutralen
Aufzeichnung von Beobachtungen ist
nicht wirklich zu sprechen.“
Verschwinden der Psychoanalyse aus
der Universitäten Landschaft
Nach der Meinung von Frank M. Spinath
verschwindet die Psychoanalyse heute
immer mehr aus der deutschen Universitäten Landschaft, weil wir uns zu
einer Wissenschaft großer Fallzahlen
und geringerer Tiefe entwickelt hätten.
Wenn man es überspitzt ausdrückt,
dann „würde die erfolgreiche Behandlung einer einzelnen psychisch-kranken Person, die zuvor kaum
lebensfähig war, den Analytiker, der
diese Leistung vollbringt, wissenschaftlich kaum weiterbringen". Im besten Fall könnte dieser Analytiker diese
Einzelfallstudie irgendwo berichten.
Die früher sehr übliche Dokumentation
von Fällen bringt man, was das heutige
Wissenschaftsverständnis
angeht,
kaum noch unter. Es entspricht nicht
den Grundlagen wie Generalisierbarkeit, Objektivität und Replizierbarkeit“.
Dieses
Wissenschaftsverständnis
würde sich wahrscheinlich auch in der
Zukunft nicht mehr ändern.
Das Image der Psychologie-Studierenden
Die oftmals mit der Psychoanalyse verbundenen Stereotype, wie die des all-
wissenden Psychoanalytikers mit Bart,
welche Psychologie-Studierenden und
Psychologen zugeschrieben werden,
haben nach der Meinung von Professor
Spinath durchaus ihren Reiz. Sie seien
eine Mischung aus Vorsicht und Faszination. „Dahinter steht oftmals der
Wunsch und die Befürchtung gleichzeitig, dass jemand mehr über die eigene Person weiß als man selbst“. Ihn
hätte es zu seiner Studienzeit auf diversen Partys überrascht, wie schnell
sich doch fremde Menschen ihm gegenüber geöffnet und Gespräche auch
als Chance gesehen hätten, mehr über
sich in Erfahrung zu bringen. Letztlich
erleichtere der Mythos vom allwissenden Analytiker auf diese Weise manche
Kommunikation.
dass unser Gehirn aktiv sein kann,
ohne, dass wir uns dieser Aktivität bewusst sind. Somit konnte man Freuds
Konzept des Unbewussten nachweisen.
Auch bei der Traumforschung können
neurowissenschaftliche
Untersuchungsmethoden hilfreich sein.
Das Interesse heutiger PsychologieStudierender
Das Interesse der Studierenden an der
Psychoanalyse sei nach wie vor ungebrochen. Dies habe vor allem damit zu
tun, dass viele „das Studienfach Psychologie ergreifen, weil sie auch etwas
über sich selbst in Erfahrung bringen
möchten. Wer beispielsweise ein Interesse an der Fragestellung, wieso träumen wir eigentlich, entwickelt hat oder
etwas Tieferes über den menschlichen
Kern erfahren will, kommt schnell mit
der Psychoanalyse in Berührung oder
muss auf andere Wissenschaften wie
beispielsweise die Philosophie zurückgreifen. Die heutige Psychologie habe
dahingehend leider nur noch wenig zu
bieten“.
Die Zuordnung bestimmter Bilder oder
affektiver Erregungszustände im Traum
zu Hirnarealen erlaubt eine Annäherung an das Verständnis unserer Hirnaktivitäten.
Umgekehrt
konnten
experimentelle Anordnungen in der
Traumforschung das psychoanalytische
Konzept der Traumbildung mittels Verschiebung und Verdichtung verständlicher machen.
Nach Alf Gerlach ist dies ein neuer
spannender Bereich, den er mit Interesse verfolgt. Er warnt aber davor,
beide Wissenschaften wie eine Schablone eins zu eins übereinander legen
zu wollen.
Eine Bewertung aus der psychoanalytischen Perspektive
Das Interesse an der Natur des Menschen sollte im Vordergrund der Forschung stehen. Ist diese Fragestellung
nach den Wurzeln menschlichen Verhaltens mit den heutigen Methoden
psychologischer Forschung noch zu
vereinbaren?
Diese Frage stellt sich auch Alf Gerlach,
Vorsitzender des Saarländischen Instituts für Psychoanalyse und Psychotherapie. Die „Forschungsmethoden, die
sich heute im Bereich der Psychologie
finden, lassen sich nicht umstandslos
auf die Psychoanalyse übertragen. Es
gibt Bereiche des menschlichen Erlebens, die sich den objektivierenden
wissenschaftlichen Methoden entziehen. Wenn man nur von diesen Methoden her denkt, dann schließt man
automatisch bestimmte Gegenstandsbereiche der menschlichen Psyche aus.
Das ist ein großer Verlust, weil man
damit auch die Frage, was den Menschen wirklich ausmacht weitestgehend aufgibt“.
Umgekehrt habe die Psychoanalyse
sehr wohl diese Methoden mitaufgenommen. Dr. Gerlach war selbst daran
beteiligt, mittels einer Vielzahl von empirischen Studien die Evidenz der Psychoanalytischen Psychotherapie vor
dem Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie vorzustellen und diesen letztendlich eindeutig zu überzeugen. So ist
die Psychoanalyse heute im klinischen
Alltag eine wissenschaftlich anerkannte Therapierichtung, welche von
den Krankenkassen übernommen wird.
Psychoanalyse und Verhaltenstherapie
Nach Alf Gerlach gibt es durchaus auch
Patienten, denen mit einer Verhaltenstherapie besser zu helfen sei, als mit
einer Analyse. Er selbst verfolge jedoch
mit Interesse, wie sich die Verhaltenstherapie immer mehr an die Psychoanalyse
herantaste.
Bestimmte
„Momente der Begegnung zwischen
einem Verhaltenstherapeuten und seinem Patienten verlangen danach, weil
Fragestellungen auftauchen, die mit
den klassischen verhaltenstherapeutischen Instrumentarien nicht mehr zu
beantworten sind. So sprechen Verhaltenstherapeuten neuerdings von dem
Psychoanalytischen Konzept der Übertragung und Gegenübertragung“.
VERANSTALTUNGSHINWEIS
Übrigens, für alle Interessierte findet eine Veranstaltung
„Evidenzbasierte Psychoanalyse?
Belege aus der Wirksamkeitsforschung für Anwendungen der psychoanalytischen Therapie"
mit Herrn Dr. Gerlach statt.
Diese wird am 4. Mai
um 20.00 Uhr
im Saarländischen Institut
für Psychoanalyse und
Psychotherapie
(Bleichstr. 14,
66111 Saarbrücken)
kostenlos angeboten.
Umgekehrt würde er selbst nicht unbedingt verhaltenstherapeutische Ansätze in die Psychoanalyse integrieren
wollen. Es gäbe zwar einige Gemeinsamkeiten, jedoch seien viele Grundannahmen zu weit auseinander.
Neue Bereiche – Psychoanalyse und
Neurowissenschaft
Worum geht es? Unteranderem wurde
in den Neurowissenschaften gezeigt,
23
CHAMPUS
UNI LEBEN
CHAMPUS
Die Universität des Saarlandes und arteatro
präsentieren: das 2. Studenten Theater Festival
der Großregion (GrAFiTi)
07.
BIS
11.
JUNI IN SAARBRÜCKEN
n der UdS gibt es vier Theatergruppen – four, quatre, cuatro, vier
Gruppen, die seit Jahren Theater in
ebenso vielen verschiedenen Sprachen
auf die Bühne bringen.
A
THUNIS, ACT, LOS MUTANTES und
LE PONT.
Vom 07.-11. Juni 2011 werden diese
Gruppen sowie Theatergruppen der
Universitäten der Großregion im Rahmen unseres Festivals ihre aktuellen
Arbeiten vorstellen. Die Gäste kommen
aus Luxemburg, Lüttich, Metz und Trier.
Ziel des Festivals ist es, die Theatergruppen einem größeren, nicht ausschließlich studentischen Publikum zu
präsentieren. Deshalb werden die
Stücke an zentralen Saarbrücker Standorten gezeigt: im Theatersaal des Saarbrücker Schlosses, im Kleinen Theater
im Rathaus und im Theater im Viertel
(TiV). Abgerundet werden die Aufführungen durch die Veranstaltungsreihe
‚StellDichAus!’ im Kultur- und Werkhof
‚Nauwieser Neunzehn’ zu der allgemein alle Studierenden auch gerne mit
eigenen Ideen und Beiträgen eingeladen sind.
Außerdem gibt es ein internationales
Gastland: in diesem Jahr die kanadische Provinz Quebec. In diesem Zusammenhang stellt die Trierer Truppe
PhUNIx ‚Le banc’ von Marie Laberge vor
und die Theatergruppe Le Pont präsentiert gemeinsam mit arteatro eine Inszenierung des Stücks ‚La liste‘ der
Quebecer Autorin Jennifer Tramblay.
Beim Primeurs-Festival 2010 wurde
bereits eine Hörspielinszenierung letzteren Textes vorgestellt, die den Publikumspreis gewann.
GrAFiTi
bietet eine farbenfrohe Bühne für
szenische Projekte der Universitäten der Großregion.
GrAFiTi
ist eine studentische Initiative, die
neben Sprachen und Kulturen
auch Campus und Stadt einander
näher bringen möchte.
GrAFiTi
blickt über den Tellerrand.. Neben
Beiträgen aus der Großregion
widmen wir uns alljährlich einem
Gastland. Nach Katalonien 2010
dieses Jahr Quebec.
Hier ein Überblick über das Programm:
Einer eher ernsten Thematik widmet
sich die Gruppe TeaterUmriss aus Trier.
Sie präsentiert das Stück Ein Hungerkünstler, nach Franz Kafka.
Ein Künstler macht sein Hungern zur
Show und gerät in Konflikt mit der Gesellschaft.
Ein Stück das auch ohne Sprache zu-
24
recht und als Vorpremiere am 06.06.
um 21 Uhr in der Johanneskirche zur
Aufführung kommt.
Sergi Belbel ist einer der bedeutendsten Gegenwartsdramatiker Spaniens.
Sein Stück Morir zeigt ein Spiel mit dem
Tod, in dem ein Augenblick über Leben
und Tod entscheidet. Die spanischsprachige Theatergruppe der UdS, Los Mutantes, zeigt ihre Inszenierung am
07.06. um 19 Uhr im Schlosskeller
Die französische Theatergruppe der
UdS, Le Pont, zeigt ein Stück von Marivaux. Les acteurs de bonne foi – Laienschauspieler verwechseln Realität und
Fiktion. Die humorvolle Aufführung findet am 08.06. um 21 Uhr im Schlosskeller statt.
Ebenfalls von Le Pont, diesmal in Zusammenarbeit mit arteatro, ist die Inszenierung von La liste bereits um 19
Uhr an selbigem Abend und zwar im
TiV zu sehen. Kann man sein Leben
wirklich ordnen? Eine junge Mutter
fühlt sich für den Tod ihrer Nachbarin
verantwortlich und bringt ihren Gewissenskonflikt auf selten intime Weise
auf die Bühne.
Act, die englischsprachige Theatergruppe der Universität des Saarlandes,
präsentiert einen ihrer gewohnt heiteren Abende mit Evening of Scenes im
TiV. Beginn ist am 09.06. um 19 Uhr.
Thunis, die deutschsprachige Theatergruppe der Universität des Saarlandes,
zeigt Nora oder Ein Puppenheim von
Henrik Ibsen.
Torvald Helmer hält sich seine Frau
Nora als niedliches Püppchen. Nora
spielt ihre Rolle bereitwillig. Doch sie
hütet ein Geheimnis. Als es herauskommt, endet das Puppenspiel.
Nora oder Ein Puppenheim wird am
09.06. um 21 Uhr im Schlosskeller aufgeführt.
Die französische Theatergruppe der
Universität Trier, PhUNIx, zeigt das
Stück Le Banc von der quebecer Autorin Marie Laberge.
Regelmäßig aktualisierte Informationen zum Stand der Dinge finden sich
unter:
Worüber lacht man? Worüber lachen
wir? Und, gibt es da wirklich einen Unterschied? Das sind die Fragen, die sich
die Theatergruppe der Universität Lüttich in ihrem Stück Le Boulevard du
boulevard du boulevard stellt. Ein Stück
über das Lachen im Allgemeinen und
das Lachen im Theater. Absurd, schräg,
schwarz, unsinnig, politisch, ungewöhnlich und in französischer Sprache.
Das Stück von Daniel Mesguich wird
am 10.06. um 21 Uhr im Schlosskeller
aufgeführt.
www.grafiti-theaterfestival.de
Für weitere Auskünfte und Fragen
wendet Euch bitte jederzeit an:
[email protected]
Der Festivalveranstalter arteatro ist als
Agentur für internationale Kulturkonzepte von Studierenden und Theaterschaffenden der UdS im Jahr 2008
gegründet worden.
Um Darstellung und Selbstdarstellung
geht es in dem Stück Grammaire des
Mammifères von William Pellier. Ein
Mann muss ständig über seine Kompetenzen und Fähigkeiten sprechen. Die
Theatergruppe der Universität Metz
(T.U.M.) stellt ihre Produktion am 11.06.
um 18 Uhr 30 im Schlosskeller vor.
Eine Parkbank vor einer Schule steht im
Zentrum. Leute kommen dort vorbei,
setzen sich, treffen sich, kommen
manchmal ins Gespräch, zeigen
Menschliches, Alltägliches, Lebendiges.
Le Banc wird am 10.06. um 19 Uhr im
Kleinen Theater im Rathaus gezeigt.
Die Mitarbeiter beraten und betreuen
interkulturelle Projekte und initiieren
und organisieren kulturelle Veranstaltungen.
Die Luxemburger Gruppe Edudrame
zeigt eine dreisprachige Eigenkreation.
In ihrem Stück namens Gravediggers
Inc. accepted your friend request -midnight zeitgeist @ the mausoleum. geht
es um soziale Netzwerke. Die englischdeutsch-französische Aufführung findet am 11.06. um 21 Uhr im
Schlosskeller statt.
GrAFiTi
Wir hoffen sehr Euer Interesse geweckt
zu haben und freuen uns darauf Euch
während des Festivals zu begegnen!
25
CHAMPUS
UNI LEBEN
CHAMPUS
Flüchtlingslager Lebach
„DIE BUSCHTROMMELN SOLLEN SCHON IN AFRIKA SIGNALISIEREN:
KOMMT NICHT NACH BADEN - WÜRTTEMBERG , DORT MÜSST IHR INS LAGER .“
Lothar Späth (CDU)
icht in Baden-Württemberg, sondern im Saarland liegt das beschauliche Lebach. Was über diese
Kleinstadt nicht so bekannt ist: in Lebach befindet sich ein Flüchtlingslager,
in Beamtendeutsch Landesaufnahmestelle genannt, in welchem derzeit ca.
830 Menschen leben müssen. Sie warten dort, im Großteil der Fälle mehrere
Jahre, auf die Entscheidung, ob ihr Antrag auf Asyl bewilligt oder abgelehnt
wird.
Viele von ihnen stammen aus Krisenund Bürgerkriegsregionen, wurden politisch verfolgt oder waren jeder Lebensgrundlage in ihren Herkunftsländern beraubt. Durch diese Ereignisse traumatisiert, kommen sie nun
hierher, in eines der reichsten Länder
der Welt, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Man sollte nun meinen,
dass man diesen Menschen so schnell
wie möglich hilft, ihnen alle notwendige Zuwendungen gibt, damit sie endlich wieder ein normales Leben führen
können. Doch das genaue Gegenteil ist
der Fall.
N
Die Flüchtlinge werden mit ihnen fremden Personen in Mehrbettzimmer gesteckt. Was sie essen möchten, dürfen
sie sich nicht selbst aussuchen, sondern sie bekommen Lebensmittelpakete zugewiesen. Selbst wann sie
duschen, können sie sich nicht selbst
aussuchen, sondern wird von den Öffnungszeiten einer Gemeinschaftsdusche für alle Einwohner des Flüchtlingslagers geregelt. Auch ein simpler
Arztbesuch gestaltet sich für die Lagerbewohner mehr als schwierig, haben
sie ja keinen Versicherungsschutz. Und
eine Arbeitserlaubnis bekommen die
meisten sowieso nicht.
Sie können also nicht wohnen wo sie
wollen, nicht essen, was sie wollen,
nicht duschen, wann sie wollen und
nicht arbeiten, wenn sie wollen. Diese
Menschen, die hier her kamen um endlich ein normales Leben führen zu können, werden jeglicher Autonomie
beraubt. In diesem jahrelang andauernden Zustand verlieren die ohnehin
schon traumatisierten Menschen jegliche Perspektive für ihr Leben und werden teilweise chronisch krank.
Wöchentliches Anstehen für Lebensmittelpakete
Geld ist jedenfalls nicht der Grund.
Diese zentrale Unterbringung von
Flüchtlingen ist teurer als die dezentrale Unterbringung in Kommunen. Die
Lebensmittelpakete werden zweimal
die Woche vom 400 km entfernten
Bamberg (nähe Nürnberg) nach Lebach
gefahren. Zuständig für das Zusammenstellen der Pakete ist die Firma
WFF Weigl Fleisch & Feinkost GmbH,
welche sich dabei an die „Empfehlungen für die Verpflegung von Asylbewerbern in Gemeinschaftsunterkünften“ der Bayerischen Landesanstalt für Ernährung hält. Diese Mehrkosten für die Logistik der Sachleistungen
sind teurer als die Auszahlung von
Geldleistungen. Dies belegt auch eine
Studie des Bundeslandes Bayern und
ist auch der Grund, weswegen bundesweit die allermeisten Behörden schon
längst dazu übergegangen sind, Geldleistungen auszuzahlen. Doch im Saarland nicht.
Es muss also einen anderen Grund
geben, und da kommen wir wieder zum
Zitat von Lothar Späth am Anfang des
Textes zurück. Die schlechte Behandlung der Flüchtlinge und das Unterbringen in Lagern hat nämlich einen
ganz perfiden Grund: Abschreckung.
Man will Flüchtlingen das Leben hier so
schwer wie nur möglich machen, damit
sie nicht hier herkommen.
Das ganze geht aber noch viel weiter.
Denn nicht nur, dass diese menschen-
26
verachtende Praxis auf rassistische Motive gestützt wird, es wird ebenfalls so
transportiert, dass es gar nicht anders
geht, da die Bevölkerung eben dieses
rassistische Vorgehen verlange. Die
CDU-Landtagsfraktion im Saarland
drückte dies in einem Antrag so aus:
“Nur so kann die Akzeptanz der deutschen und ausländischen Bevölkerung
im Saarland für das politische Asyl
auch weiterhin sichergestellt werden.“
Sie spielte damit auf die deutschlandweiten Pogrome in den 90er Jahren an,
welche als Begründung zur Verschärfung der Asylgesetzgebung hergenommen wurden. Auch im Saarland, in
Saarlouis, ist in Folge dieser Ausschreitungen bei einem Brandanschlag auf
das Asylbewerberheim am 19. September 1991 der 27-jährige Samuel Kofi
Yeboah ermordet worden, dessen Todestag sich dieses Jahr zum 20. mal
jährt.
Also wenn unsere brave Regierung die
Einwanderung nicht so hart begrenzen
würde und die Flüchtlinge nicht so
Scheiße behandelt, dann würde das
nach dieser Logik von der Bevölkerung
nicht akzeptiert werden und dann
könnte es jederzeit wieder zu Pogromen kommen.
Unwürdige Lebensbedingungen im
Lager
Doch jeder Mensch hat das Recht,
selbst zu entscheiden, wo und wie er
leben will. Der Regulierung von Migration und der systematischen Verweigerung von Rechten steht die Forderung
nach Gleichheit in allen sozialen und
politischen Belangen entgegen, nach
der Respektierung der Menschenrechte jeder Person, unabhängig von
Herkunft und Papieren.
Deswegen Flüchtlingslager schließen!
In Lebach und überall anderswo! Denn
kein Mensch ist illegal!
Von Autoren aus dem Arbeitskreis
Ingelheim, Philocafé (Namen sind der
Redaktion bekannt)
Kontakt: [email protected]
Außerdem präsentiert PERSPECTIVES
Falk Richters Kultstück Gott ist ein DJ in
einer französischen Fassung mit Übertiteln und in der erfolgreichen Inszenierung des jungen belgischen
Regisseurs Fabrice Murgia. Dieu est un
DJ ist eine Koproduktion des Festivals
PERSPECTIVES und des Théâtre National de Bruxelles. Im Mittelpunkt des
Stücks steht ein junges Künstlerpärchen, das sein ganzes Leben medial in
Szene setzt und den Bezug zur Realität
verliert.
Festival PERSPECTIVES 2011
as erfolgreiche Festival PERSPECTIVES verwandelt auch in diesem
Frühling Saarbrücken in eine Bühne,
die sich bis über die Grenze hinaus
nach Frankreich erstreckt. Vom 5. bis
15. Mai 2011 bietet das deutsch-französische Kulturereignis wieder die Gelegenheit zeitgenössische Künstler der
deutschen und französischen Bühnenkunst kennen zu lernen. Als deutschlandweit einziges Festival widmet sich
PERSPECTIVES gleichermaßen dem
deutsch- und französischsprachigen
Theater, Tanz und Zirkus. Bereits seit 34
Jahren zieht PERSPECTIVES Besucher
aus der Saar-Lor-Lux-Region an und
lässt nicht nur Ländergrenzen verschwinden, sondern führt zudem
Künstler und Publikum zusammen.
Auch in diesem Jahr lädt PERSPECTIVES
angesehene Regisseure und Choreografen ein, deren künstlerische Arbeit
das Publikum zehn Tage lang kennen
lernen kann.
D
Welchen Wert haben zwischenmenschliche Beziehungen eigentlich
noch? Läuft man Gefahr über Nacht
wertlos zu werden wie Geld?
Das Theater- und Tanzprojekt TRUST
der Schaubühne Berlin inszeniert von
der Choreografin und Tänzerin Anouk
van Dijk und dem Regisseur Falk Richter verbindet in einer humorvollen Inszenierung
zwischenmenschliche
Beziehungen mit der Finanzkrise. Ein
Abend mit hervorragenden Schauspie-
Attraktionen des ‚nouveau cirque’
Neben Straßentheater, Schauspiel und
Schwerpunkt Falk Richter
Der diesjährige Fokus des Festivals
liegt auf den Werken Falk Richters. Mit
TRUST, My Secret Garden und Dieu est
un DJ stehen gleich drei erfolgreiche
Stücke Richters auf dem Festivalprogramm. Der deutsche Künstler ist einer
der derzeit bedeutendsten und erfolgreichsten Theaterautoren und -regisseure, der seit einiger Zeit auch in
Frankreich einen hohen Bekanntheits-
grad erlangt und erfolgreich seine Inszenierungen präsentiert hat. Im
vergangenen Jahr überzeugte Falk
Richter auf dem international angesehenen Festival d’Avignon mit gleich
zwei seiner Produktionen: TRUST und
My Secret Garden.
Binden – Trennen, Kaufen – Verkaufen.
lern und Tänzern, die für diese gemeinsame Arbeit besonders gut zueinander
gefunden haben.
Tanzchoreografien bietet PERSPECTIVES auch dieses Jahr die Möglichkeit,
außergewöhnliche Stücke des zeitgenössischen Zirkus’ zu entdecken.
My Secret Garden – oder Falk Richters geheimes Tagebuch? Jetzt nicht mehr: mit
My Secret Garden präsentiert der renommierte Regisseur und Autor humorvoll
seine persönlichen Kindheitserinnerungen. Die Inszenierung, eine Koproduktion
von PERSPECTIVES, entstand in Zusammenarbeit mit dem erfolgreichen französischen Regisseur Stanislas Nordey, der
auch die Hauptrolle des Stücks spielt.
Ausgehend von Falk Richters ganz privaten Tagebuchnotizen vereint die sogenannte ‚Auto-Fiktion’ real Erlebtes und
reine Fiktion untrennbar miteinander. Für
Begeisterung sorgt auch die bekannte
deutsche Schauspielerin Anne Tismer, die
hervorragend in französischer Sprache
spielt.
Das dem Zirkus nahe stehende Bühnenstück L’immédiat ist eine burleske
Reise durch eine Welt voller Unordnung und Unfälle. In einer instabilen
und chaotischen Umgebung kreieren
Tanzakrobaten kleine Katastrophen
und komische Situationen des Kontrollverlustes.
Der Cirque Trottola gibt beim diesjährigen Festival PERSPECTIVES die Deutschlandpremiere seines amüsanten Zirkusstücks Volchok, das eine Geschichte
ohne Worte erzählt und mit Trapez,
Drahtseil, Bodenakrobatik und Clownnummern zu eine turbulente Show präsentiert: Ein Stück für die ganze Familie.
27
CHAMPUS
UNI LEBEN
CHAMPUS
Glänzende Solodarbietungen
Weitere Festivalhighlights
Ein weiteres Highlight der 34. Ausgabe
von PERSPECTIVES ist das neue Stück
Berlin Elsewhere von Constanza Macras |
DorkyPark, eine Koproduktion des Festivals und der Berliner Schaubühne.
Große Städte sind die stärkste Inspirationsquelle der Künstlerin Constanza
Macras und so ist das Phänomen Stadt
oftmals Thema ihrer Bühnenwerke gewesen. Auch in ihrer neuesten Produktion geht es um eine Stadt, um Berlin
Elsewhere, den Ort eines Märchens,
einen fiktiven Gegenort, an dem Figuren zusammenkommen, den sie durchleben, ändern und fortwährend neu
erschaffen. Nach der Uraufführung in
Berlin wird PERSPECTIVES das erste
Gastspiel dieser Produktion präsentieren!
Mit Hamlet Machine sprengt die Compagnie Sans Soucis das traditionelle
Format des Figurentheaters, um einen
ganz neuen Blick auf die Hamletma-
schine Heiner Müllers zu werfen. Frei
von Ironie betont die Inszenierung von
Max Legoubé die Menschlichkeit und
sanfte Desillusionierung, die Müller
mit seinem Text ebenfalls erfasste. Auf
wunderbare Weise kommt in Legoubés
Inszenierung ein Nebeneinander verschiedener Ästhetiken und Maßstäbe
zum Einsatz: Figurentheater, Tanz, Kino,
Bildende Künste, Schatten- und Objekttheater werden ausdrucksstark verschränkt und lassen eine klare
Unterscheidung zwischen dem Marionettenspieler und der von ihm gelenkten Marionette verschwimmen.
International erfolgreiche Performance
jetzt auch in Saarbrücken
Bereit für einen Perspektivwechsel mit
Willi Dorner? Der österreichische Choreograf führt die Zuschauer mit einer
außergewöhnlichen
Performance
durch Saarbrücken. TänzerInnen, SportlerInnen und AkrobatInnen aus
Deutschland, Frankreich und Luxemburg bilden auf Straßen, in Passagen,
Einkaufszentren und auf ähnlichen
(halb)öffentlichen Plätzen Körperskulpturen und verändern durch ihre organische Form die Wahrnehmung der
Stadt Saarbrücken.
Wer sich als Zuschauer dem Stadt-Parcours anschließt, hat die Gelegenheit,
den urbanen Raum neu zu entdecken
und seine eigenen Bewegungsgewohnheiten zu hinterfragen.
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Das Ein-Mann-Stück Amerika wird von
dem vielfach ausgezeichneten Schauspieler Philipp Hochmair interpretiert.
Mit Hilfe einer Videokamera verkörpert
er faszinierend den Ich-Erzähler und
schlüpft in die verschiedensten Rollen.
Aus der Produktion des Thalia Theaters
Hamburg entwickelte er seine eigene
mobile Version, die er auf Festivals präsentiert.
Als weiteres Solostück steht Le journal
d’un fou (Tagebuch eines Wahnsinnigen) vom Deutschen Theater Berlin bei
PERSPECTIVES auf dem Programm. Der
einzigartige Schauspieler Samuel Finzi
zieht uns in den Bann, wenn er sich
vom Beamten Poprischtschin vor unseren Augen in einen Irren verwandelt,
der heimlich den Briefwechsel zwischen Hündinnen liest und dem
schließlich klar wird, dass er eigentlich
König von Spanien ist. Unter der Regie
von Hanna Rudolph setzt Finzi einen
meisterhaft spannenden Monolog um,
eine Glanzleistung, die man sich nicht
entgehen lassen darf. Die Inszenierung
wird in einer deutsch-französischen
Version gezeigt.
In PRESS, dem erfolgreichen Tanztheater-Solo von Pierre Rigal wird buchstäblich gepresst, Druck ausgeübt und
auch DePRESSion durchlebt: Eingesperrt auf engstem Raum probiert der
Tänzer alle Bewegungsmöglichkeiten
aus, die ihm noch bleiben. Während
sich die Decke immer weiter herabsenkt, versucht er sich mit enormer
Körperbeherrschung an die bedrükkende Situation anzupassen. Die Choreografie von Pierre Rigal ist die
surreale Szenerie eines ausweglos
scheinenden Überlebenskampfes.
Questcequetudeviens ? Was treibst du
so? Diese Frage richtet sich an eine
Frau, ihr Leben, ihre Leidenschaft: den
Flamenco-Tanz. Es ist die Geschichte
der Französin Stéphanie Fuster, die
lange Jahre in der Heimat des Flamenco verbracht hat, um sich ihm mit
ganzer Seele zu nähern. Dieses kraftvolle Solo hat Aurélien Bory, Choreograf und Leiter der Cie 111, speziell für
Stéphanie Fuster konzipiert. Begleitet
von Alberto Garcia mit seinem Cante
jondo (tiefer Gesang) und von José
Sanchez an der Gitarre, präsentiert sie
ihren einzigartigen Flamenco, den sie
aus Tradition und Moderne neu kodiert
hat. Gesang, Gitarrenmusik und Tanz
bilden eine harmonische Einheit. Höhepunkt ist Stéphanie Fusters dramatisches Tanzspiel in einem großen
Wasserbecken. Die Choreografie begeisterte schon die Zuschauer beim Festival ¡mira! in Bordeaux.
Mit Un mage en été hat Ludovic Lagarde die Atmosphäre des gleichnamigen Buches von Olivier Cadiot auf die
Bühne übertragen. Die Sprache ist
schön, frei und poetisch, der Text witzig und zärtlich. Eine Einladung an das
Publikum, in diesen Wachtraum einzutauchen, diesen magischen Streifzug
mitzuerleben.
sikgruppen aus Frankreich. Am 7. Mai
können sich die Festivalbesucher auf
ein kostenloses Konzert der französischen Gruppe Les Ogres de Barback auf
dem St. Johanner Markt freuen. Die erfolgreiche Band gibt bei PERSPECTIVES
die Deutschlandpremiere ihres neuen
Albums Comment je suis devenu voyageur!
BEGINN DES KARTENVORVERKAUFS
Samstag, den 9. April
K4 Forum
Am Sankt Johanner Markt
66111 Saarbrücken
Deutschlandpremiere
von Les Ogres de Barback
Tel.: +49 (0) 681 93 81 57 73
Öffnungszeiten
Mo – Sa 11:00 – 19:00
Festivalwoche (5.-15. mai)
11:00 – 18:00 Uhr
Neben allen Tanz- und Theatervorstellungen präsentiert PERSPECTIVES
zudem ein abwechslungsreiches Musikprogramm mit aufstrebenden Mu-
VERKAUFSSTAND AN DER UNIVERSITÄT
Universität des Saarlandes |
Université de la Sarre
Verkaufsstand |
Vente de billets PERSPECTIVES
Dienstags und mittwochs |
les mardis et mercredis
Ab dem | à partir du 12.4 - 11:30 – 14:30
KONTAKT CONTACT
PRESSE
Festival Perspectives
TÉL +49 (0)681 501 1464
FAX +49 (0)681 501 1101
Heuduckstraße 1
[email protected]
D - 66117 Saarbrücken
www.festival-perspectives.de
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CHAMPUS
UNI LEBEN
CHAMPUS
Clever durchs Studium
Als Mitglied der IKK Südwest haben Sie
die Möglichkeit, durch die Teilnahme
an IKK Aktiv Ihren Beitrag um 150,Euro zu senken.
tudierende sind in der Regel bis zu
ihrem 25. Lebensjahr bei den Eltern
mitversichert. Haben sie Wehr- oder Zivildienst geleistet, dann verlängert sich
die Familienversicherung grundsätzlich
um diesen Zeitraum.
S
Wenn Sie Leistungen nach dem BAföG
beziehen und beitragspflichtig kranken- und pflegeversichert sind, können
Sie einen Zuschuss beim Amt für Ausbildungsförderung beantragen.
Mit dem Ende der Familienversicherung beginnt üblicherweise sofort die
Versicherungspflicht in der Krankenversicherung der Studenten. Für versicherungspflichtige Studenten ist der
Kranken- und Pflegeversicherungsbeitrag gesetzlich festgelegt.
Der Zuschuss zur Krankenversicherung
beträgt zurzeit 54,- Euro, der Zuschuss
zur Pflegeversicherung 10,- Euro. Ab
30
dem Sommersemester 2011 erhöht
sich der Zuschuss zur Krankenversicherung auf 62,- Euro, der Zuschuss zur
Pflegeversicherung erhöht sich auf 11,Euro.
Übrigens: Auch nach dem Studium ist
die IKK Südwest die clevere Alternative.
Kostenlos ins Theater!
Der AStA und das Saarländische
Staatstheater haben seit der Spielzeit
2009/2010 einen Vertrag, der es allen
Studenten der Universität des Saarlandes ermöglicht, kostenlos ins Theater zu gehen. Nach einem erfolgreichen Probelauf wurde der Vertrag
verlängert und gilt auch in der neuen
Spielzeit 2010/2011, die seit 01. September läuft.
Und so funktioniert es:
Ab drei Tagen vor der von Euch gewünschten
Vorstellung
erhaltet
Ihrgegen Vorlage Eures Studentenausweises eine kostenlose Theaterkartean der Vorverkaufskasse.
Ihr kommt kostenlos in die Aufführungen im Großen Haus (Staatstheater),
der Alten Feuerwache, der Sparte 4
und in die Sinfoniekonzerte in der
Kongresshalle. Kinderstücke und das
Musical sind ebenfalls kostenlos, Premieren und Gastspiele sind allerdings
nicht in dem Vertrag enthalten und kosten daher weiterhin die regulären
Preise.
Ihr könnt auch an der Abendkasse
gegen Vorlage des Studentenausweises eine kostenlose Karte erstehen,
der Platz wird Euch dann allerdings
zugeteilt.
spiel weil ein Stück stark nachgefragt
wird, so ist dies gegen eine Gebühr
von 5 Euro ebenfalls möglich.
Wer bezahlt das?
Der AStA zahlt dem Staatstheater pro
eingeschriebenem Studenten eine
Pauschale, damit Ihr kostenfrei ins
Theater könnt. Derzeit wird diese Pauschale aus den Rücklagen der Studierendenschaft gezahlt.
Ihr könnt Eure Plätze aus allen zu diesem Zeitpunkt noch zur Verfügung
stehenden Plätzen aussuchen.
Nachfolgend haben wir für euch die
Übersicht für den November sowie
Dezember zusammen gestellt.
Viel Spaß beim Theaterbesuch!
Eine telefonische Reservierung der
Karten ist leider nicht möglich.
Wenn Ihr länger als drei Tage im Voraus eine Karte kaufen wollt, zum Bei-
Änderungen vorbehalten
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CHAMPUS
CHAMPUS
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Theather-Termine
UNI SERVICE
CHAMPUS
Die Seite für Existenzgründer
und Selbstständige
VOM MEDIEN-NERD UND UNTERNEHMER
arkus Brixius bezeichnet sich
selbst als ein Nerd, der immer ein
neues Projekt braucht, damit er sich
wohlfühlt. Zwar konnte der Student der
Informationswissenschaft während des
Studiums zur Finanzierung desgleichen
einige durchaus attraktive Jobs an Land
ziehen, aber die eigene Kreativität dort
M
– EIN ERFAHRUNGSBERICHT
Informationswissenschaftsstudenten
entsprach.
Die Zusammenarbeit mit der KWT jedoch endete nicht mit dem Erhalt des
Gewerbescheins. So wurde dann auch
gleich ein ordentlicher jUNIt-Auftrag
vermittelt, nämlich die redaktionelle
Begleitung zum Relaunch des Gründernetzwerkes „Saarland Offensive für
Gründer“ (www.sog-saarland.de), ein
Projekt des Ministeriums für Wirtschaft
und Wissenschaft, den saarländischen
Kammern, sowie regionalen Wirtschaftsförderstellen.
Der Einstieg in die Selbstständigkeit
war geschafft, und der Rest ist, wie man
so schön sagt, Geschichte. Heute ist
Markus Brixius Geschäftsführer des
Verlagsservice „Young Media Saar“ am
Starterzentrum 2 und Chefredakteur
einer eigenen Publikation, dem PopKultur-Magazin „Saar-Scene“, für welches
regelmäßig
sieben
freie
Mitarbeiter beschäftigt werden.
nie so richtig ausleben. So war irgendwann klar: Das nächste Projekt ist die
Selbstständigkeit – aber wie? Per Zufall
geriet das sympathische Energiebündel an eine Mitarbeiterin der KWT, die
den umtriebigen Studenten zu der Teilnahme an einem Unternehmensplanspiel zwang. Beim Planspiel schnitt der
Nicht-BWLer katastrophal ab, aber die
Atmosphäre war nett und es gab
Schnittchen.
Weiterhin konnten schon drei Praktikantinnen bei Young Media Saar einen
ersten Eindruck in die spannende Ver-
Es folgten Workshops und Beratungsgespräche, bei denen man auch mit so
sonderbaren Menschen wie Notaren,
Rechtsanwälten und Steuerberatern in
Kontakt kam, wichtige Partner beim
Schritt in die Selbstständigkeit. Auch
eine Geschäftsidee war schnell gefunden „Ich mache alles für Geld“ lautete
zunächst das Motto mit Schwerpunkt
auf Journalismus und Themen rund um
das „Web 2.0“, was auch den Studienschwerpunkten des leidenschaftlichen
34
lagsarbeit gewinnen. Neben der klassischen Produktion von Printprodukten
bietet der Verlagsservice auch Dienstleistungen rund um das ergiebige
Thema „Neue Medien“ an. Dazu zählen
Aufgaben wie Social Media Marketing/Monitoring (formerly known as Öffentlichkeitsarbeit), mobile Anwendungen und die Rapid Media Produktionen, also die günstige und schnelle
Produktion audio/visueller Inhalte
etwa im Bereich Lecture & Presentation Recording oder der Unternehmenskommunikation,
sowie
das
brandheiße Thema „Intranet 2.0“. Viele
Projekte also: So fühlt sich ein Nerd am
wohlsten.
Euer Ansprechpartner im AStA: Andrei
Macavei, aktuelle Sprechstunde unter
www.asta.uni-saarland.de/exist
Aktuelle jUNIt-Aufträge, Veranstaltungen und Hinweise zur Unternehmensgründung für Studierende:
unter
www.uni-saarland.de/Gruenderwiki
und am Schwarzen Brett
"Existenzgründung" im AStA-Gebäude
Text: Ivan Molochowski
Bilder: Cora Staab/
www.fraeulein-c.de
Lust auf ein Praktikum in Frankreich?
DAS DEUTSCH-FRANZÖSISCHE PRAKTIKUMSBÜRO IM FRANKREICHZENTRUM DER UdS STELLT SICH VOR
arum den Pflicht-Auslandsaufenthalt nicht mit einem Praktikum
verbinden und neue Berufsperspektiven entdecken?
W
Ein Auslandspraktikum bietet die Möglichkeit, eine gewisse Zeit lang in einer
fremden Kultur zu leben, neue Menschen kennenzulernen, die eigenen
Sprachkenntnisse aufzufrischen und in
eine unbekannte Arbeitswelt hineinzuschnuppern.
Für weitere Informationen stehen wir
gerne bereit.
Außerdem bietet die Mitarbeiterin des
Praktikumsbüros, Leonie Schmale, eine
Beratung über verschiedene Stipendien (DFJW/Erasmus) an, die man für
ein Praktikum beantragen kann.
Aurélie Ducert
Leonie Schmale
Praktikumsbüro des
Frankreichzentrums der UdS
Campus A4 2/Raum 2.07
Tel.: 0681-302 64061
Die Studierenden sollten als Teilnahmevoraussetzungen gute Französischkenntnisse und Interesse an einem
Ein solcher Auslandsaufenthalt in Kombination mit einem Praktikum macht
sich nicht nur gut im Lebenslauf, er
stellt den Studierenden auch vor neue
interkulturelle Herausforderungen und
ist in jedem Fall eine wunderbar bereichernde Erfahrung, die den persönlichen Horizont erweitert.
Das deutsch-französische Praktikumsbüro des Frankreichzentrums hilft den
Studierenden der UdS bei der Realisierung dieses Vorhabens, berät und unterstützt sie bei der Suche und
Vermittlung von Praktika in Frankreich,
Luxemburg und Belgien.
Die „junge Botschafterin“ aus Nantes,
Aurélie Ducert, ist den Studierenden
bei der Auswahl einer Praktikumsstelle
und den Bewerbungsformalitäten behilflich, bereitet die Studierenden auf
einen Aufenthalt im frankophonen
Ausland vor und ist auch während des
Praktikums ihre Ansprechpartnerin. Außerdem händigt Aurélie denjenigen,
die bereits ein Praktikum gefunden
haben, die sogenannte convention de
stage (Praktikumsvereinbarung) aus,
die in Frankreich obligatorisch ist.
Darüber hinaus organisiert das Praktikumsbüro bis zu zweimal im Jahr ein
Bewerbungsseminar (im Frühjahr und
Herbst), in dem die Teilnehmer/innen
ihre persönliche Ausbildungsbiografie
reflektieren und konkrete Hilfestellung
beim Verfassen eines französischen Lebenslaufs und eines Motivationsschreibens erhalten.
E-Mail: [email protected]
mindestens zweimonatigen Praktikum
in Frankreich, Belgien oder Luxemburg
mitbringen, an der UdS immatrikuliert
sein und möglichst an einem Bewerbungsseminar teilgenommen haben.
www.uni-saarland.de/fz
Das Deutsch-Französische Praktikumsbüro ist eine Kooperation
des Frankreichzentrums mit dem
Centre Culturel Franco-Allemand
in Nantes. Die Initiative wird vom
Deutsch-Französischen Jugendwerk, von der Kooperationsstelle
für Wissenschaft und Arbeitswelt
der Universität des Saarlandes,
EURES-Transfrontalier, der Universität der Großregion und der
Agentur für Arbeit unterstützt.
Pôle France
Frankreichzentrum
Universität des Saarlandes
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CHAMPUS
UNI SERVICE
CHAMPUS
Nur Genießer fahren Fahrrad –
Einmal zur Uni und zurück
EIN NEUER SERVICE FÜR EUCH
–
AB MITTE APRIL GIBT ES EINEN FAHRRADFÜHRER ZUM CAMPUS SAARBRÜCKEN
„Mit dem Fahrrad zur Uni? Ich bin doch
nicht wahnsinnig!“ Der Campus Saarbrücken liegt zwar auf einem Berg,
aber dennoch ist dieser nicht unbezwingbar. Das wollen wir euch zeigen
in einer neuen Broschüre, die vom AStA
herausgegeben wird. In den Semester-
ferien haben wir für euch insgesamt
zehn Strecken abgeradelt, vermessen,
beschrieben und in Zusammenarbeit
mit dem ADFC Saar Höhenprofile erstellt. Alle Strecken sind kürzer als zehn
Kilometer und gar nicht so bergig, wie
man immer denkt. Auch wir sind keine
Extremsportler und haben unser Fahrrad viel zu lange im Keller stehen gehabt. Trotzdem haben unsere Tests
ergeben, dass man gar nicht viel länger
mit dem Rad zum Campus braucht als
mit dem Bus. Und dafür gibt es keine
nervigen Wartezeiten, kein Sardinenfeeling am Morgen und ausreichend
Parkplätze direkt vor dem eigenen Institutsgebäude.
gibt es Duschen auf dem Campus, was
muss ich tun, wenn ich einen Unfall auf
dem Weg zur Uni hatte oder wo bekomme ich sonntags einen neuen Fahrradschlauch her. Ebenso erfahrt ihr,
wann die nächste Fahrradbörse stattfindet, damit ihr gleich aktiv zur Uni
durchstarten könnt. Es muss ja nicht
immer bei den guten Vorsätzen bleiben.
Der Fahrradführer ist kostenlos und
liegt im AStA aus bzw. könnt ihr ihn
auch von der AStA-Homepage herunterladen.
Zudem haben wir für euch nützliche
Tipps recherchiert, zum Beispiel, wo
GEWINNSPIEL FÜR KLUGE KÖPFE.
Diesmal mit einem Bilderrätsel
passend zum Thema Fahrradfahren:
Um was handelt es sich auf diesem
Bild?
Wir verlosen in dieser Ausgabe
Freikarten für das anstehende
Theaterfestival Perspectives, die
uns freundlicherweise von dort zur
Verfügung gestellt wurden. Viel
Spaß beim Rätseln!
Schickt uns Eure Antwort an:
[email protected]
Melanie Manusch