Ryu Seung Min ist der Olympiasieger von Athen

Ryu Seung Min ist der Olympiasieger von Athen
(Montag, 23. August 2004) -
Ein glückliches Knäuel: Ryu Seung Min und Trainer Kim Taek Soo liegen sich in den Armen. Nach 16 Jahren geht erstmals
wieder Gold im Herren-Einzel an Südkorea. Der Weltranglisten-Dritte verhinderte in Athen den chinesischen Goldrausch.
Athen. Nach 16 Jahren geht die Goldmedaille im Herren-Einzel wieder an Südkorea. Im Finale in der Galatsi-Halle von
Athen besiegte Ryu Seung Min (spielt heuer gemeinsam mit Werner Schlager in der Champions League für SVS
Niederösterreich) den Chinesen Wang Hao in sechs Sätzen. Beide Kontrahenten boten Hochgeschwindigkeits-Tischtennis,
lieferten sich Topspin-Duelle am Rande des Möglichen. "Es war ein hochklassiges Spiel, Ryu hat sehr hart und platziert
gegen Wang gespielt", sagte Südkoreas Trainer und ehemaliger Weltklassespieler Kim Taek Soo. "Wang war sehr
schnell, aber nicht schneller als wir."
Bei der Olympia-Premiere des schnellsten Rückschlagspiels der Welt 1988 in Seoul hatte Yoo Nam Kyu Gold gewonnen.
Nach den Siegen im Herren-Doppel (Ma Lin/Chen Qi), Damen-Einzel (Zhang Yining) und Damen-Doppel (Zhang
Yining/Wang Nan) verpasste China durch die Einzel-Niederlage Wang Haos den kompletten Gold-Triumph in Athen.
"Es war das Spiel meines Lebens", sagt der neue Olympiasieger. "Ich werde weiter hart tranineren, mich und die Spieler
anderer Nationen analysieren und hoffentlich irgendwann Weltmeister werden." Vor vier Jahren hatte er durch eine
Niederlage gegen Jean-Philippe Gatien und Patrick Chila aus Frankreich an der Seite von Lee Chul Seung Bronze
knapp verpasst. Zu dieser Zeit lernte er seine heutige Freundin kennen und sagte, bevor er nach Athen fuhr, er werde ihr
einen Heiratsantrag machen, sollte er Olympiasieger werden. Darauf jetzt angesprochen reagierte er allerdings etwas
zurückhaltend. "Wir sind beide noch sehr jung", sagte der 22-Jährige, "sie hat mit mir eine schwere Zeit durchgestanden.
Dafür kann ich ihr jetzt etwas zurückgeben. Ich hoffe, dass wir noch sehr, sehr lange zusammen sind."
Herren-Einzel, Finale
Ryu Seung Min KOR - Wang Hao CHN 4:2 (3,-9,9,9,-11,9)
Spiel um Bronze
Wang Liqin CHN - Jan-Ove Waldner SWE 1:4 (-10,3,8,7,9)
Jan-Ove Waldner hat es verpasst, seine Medaillensammlung bei Olympischen Spielen zu komplettieren. Nach Gold im
Einzel 1992 in Barcelona und Silber 2000 in Sydney hätte der 38-jährige Weltmeister von 1997 heute gegen den
Weltranglisten-Ersten Wang Liqin aus China die Bronzemedaille gewinnen können. Nach einem guten Auftakt in Satz
eins, in dem er schnell mit 5:0 in Führung ging und den er schließlich mit 12:10 gewann, bestimmte aber zunehmend der
Chinese das Spiel. Am Ende unterlag Waldner, der Bezwinger von Timo Boll im Viertelfinale, vor rund 3500 Zuschauern
in der Galatsi-Halle in fünf Sätzen. Bezeichnend für das nur selten hochklassige Spiel war der Abschluss der Partie: Im
fünften Satz beim Stand von 9:10 aus Sicht des Schweden produzierte er einen Fehlaufschlag.
"Heute war einfach nicht mein Tag. Es war genauso wie gestern", sagte Waldner. "Ich war ein bisschen müde, aber das
ging meinem Gegner wohl ebenso." Mit seinem Auftritt bei diesem Turnier sei er insgesamt zufrieden. "Natürlich hätte ich
gerne eine Medaille gewonnen. Aber auch so habe ich gezeigt, dass ich zu den Top 4 in der Welt gehöre. Außerdem habe
ich schon zwei Medaillen, deshalb ist das für mich nicht so wichtig, wie für andere."
Ende 2005 sei Schluss - zu 99 Prozent
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In vier Jahren in Peking werde Waldner bei Olympia definitv nicht mehr am Start sein, "aber für alle, die dort sind, wird es
großartig sein". Seine derzeitigen Pläne sehen vor, die Europameisterschaften im kommenden Jahr in Dänemark zuspielen
und die WM in Shanghai. "Bis Ende 2005 spiele ich dann noch, danach höre ich zu 99 Prozent auf", so der
Publikumsliebling. "Aber zu 100 Prozent will ich das jetzt noch nicht sagen."
Quelle: DTTB
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