Aufbauhelfer
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Aufbauhelfer Words: Chuck Mahnken | Pictures: Cornel Company, Fotolia World Trade Center, Aufbau Elf Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 klafft Ground Zero noch immer als offene Wunde mitten in New York. Eine Wunde, an die jedes Jahr am 11. September zwei blaue Lichtsäulen erinnern, genau an den Stellen am Himmel über Manhattan, an dem die Zwillingstürme des World Trade Centers standen. Doch die Zeichen auf Heilung sind unübersehbar. Erst gruben sich Baggerschaufeln an der bedeutungsschwersten Baustelle der USA in die Erde, jetzt lassen mächtige Kräne Stahlträger durch die Luft schweben. Die Amerikaner bauen ihr World Trade Center wieder auf. Der Morgen des 11. September 2001 war für die Kranfirma Cornell & Company ein normaler Routinetag. Die Kräne waren beim Bau eines Hochhauses in Jersey City, auf der anderen Seite des Flusses genau gegenüber von Manhattan, im Einsatz. Nach einem endlos langen Aufstieg über die Turmleiter hatten die Kranführer ihren Arbeitsplatz erreicht und hoben Stahlträger in den hellen, sonnigen Himmel. Unten auf dem Boden arbeiteten Hunderte von Bauarbeitern. Delor Cornell, die Eigentümerin von Cornell & Company, war auf dem Weg zu einem Termin in Manhattan. Plötzlich war alles anders: Ein Flugzeug erschien viel zu tief über dem Fluss. Es setzte seinen Sinkflug fort, hielt Nordwestkurs direkt auf Manhattan. Die Arbeit auf der Baustelle kam zum Erliegen. Die Arbeiter, ebenso wie Delor Cornell, beobachteten den Einschlag des Flugzeugs im World Trade Center. Es war ein Moment, den die Welt nie vergessen sollte. Doch die Amerikaner bauen ein neues World Trade Center – mit den Kränen von Cornell & Company. „Dieses Projekt hat eine große Bedeutung für uns und unsere Chefin“, sagt Don Garrahan, Geschäftsführer von Cornell & Company. „Es ist eine große Ehre, denn der Schock über das gesamte Erlebnis sitzt noch immer tief.“ Hoch hinaus Das neue World Trade Center wird fünf Wolkenkratzer umfassen, dazu das National September 11 Memorial & Museum, 50.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche und ein Zentrum der darstellenden Künste. Drei große Drehkräne von Cornell &Company sind gegenwärtig im Einsatz an Tower 3, dem dritthöchsten Gebäude des neuen World Trade Centers. Mit 80 Stockwerken wird Tower 3 eine Bürofläche von 260.000 Quadratmetern bieten, verteilt über 53 Etagen und fünf Börsensäle. Im Sommer 2014 soll der neue Turm fertig sein. Dann wird der glänzende neue Wolkenkratzer das Zentrum der verschiedenen Gebäude rund um das Memorial bilden. Cornell & Company vermietet ihre Turmdrehkrane TG2300-B an die Falcon Steel Corporation zum Aufbau des Tower 3. Jeder TG2300-B hat eine Hebekapazität von mindestens 230 Tonnen und eine maximale Auslegerlänge von 73 Metern. Die Kräne sind modular aufgebaut. Wenn das Gebäude in die Höhe wächst, kann der Kran mitwachsen – durch Anheben und Aufsetzen eines zusätzlichen Turmsegments. Heute braucht man einen Motor auf dem neuesten technischen Stand, da war die Tier 3-konforme Baureihe 60 die richtige Wahl.Don Garrahan, Geschäftsführer von Cornell & Company Effizienterer Betrieb Als eine der am dichtesten bevölkerten Städte Amerikas legte New York mit dem Gesetz Local Law 77 strenge Grenzwerte fest, um die Auswirkung von Abgasemissionen auf die menschliche Gesundheit zu verringern. Die Vorschrift der Stadt verlangt von den Betreibern dieselgetriebener Maschinen die Verwendung von Kraftstoff mit ultraniedrigem Schwefelgehalt (ULSD), den Einbau von Dieselpartikelfiltern (DPF) und die Erfüllung der EPA-Dieselemissionsvorschriften für Tier 3. Die alten 12V71T-Zweitakter von Detroit Diesel zum Antrieb der Kräne von Cornell & Company waren einfach aufgebaut und zuverlässig, aber sie verbrannten den Kraftstoff nicht so sauber und effizient wie die heutigen modernen Viertakt- Dieselmotoren. Aufgrund ihrer Konstruktion verbrauchten die 12V71TMotoren eine Menge Kraftstoff, und ihre Abgasemissionen waren zu hoch für die Grenzwerte von EPA oder Local Law 77. Um Bauaufträge in New York zu gewinnen, brachte Cornell & Company die Motoren seiner Kräne auf einen modernen Stand. Für den ersten Test kaufte Cornell Cranes einen MTU-Motor der Baureihe 60 und installierten ihn in einem der Turmdrehkräne vom Typ TG1900. „Wir sahen uns auch bei anderen Motorenherstellern um, aber der beste Service und die größte Hilfe kam von Johnson & Towers, dem örtlichen MTU-Distributor“, erzählt Garrahan und ergänzt: „Dort bekamen wir, was wir brauchten: ein hervorragendes Produkt und exzellenten Service. Gute Motoren, gute Leute und eine hohe Einsatzbereitschaft führten uns zum Erfolg.” Verbesserungen auf ganzer Linie Schon nach dem Einbau des ersten Motors machten sich die Verbesserungen in puncto Leistung, Geräusch, Abgasemission und Kraftstoffeffizienz. „Heute braucht man einen Motor auf dem neuesten technischen Stand, und die Tier 3-konforme Baureihe 60 ist dafür die richtige Wahl. Wir bekamen die für unsere Arbeit erforderliche Leistung und Durchzugskraft bei verringertem Dieselverbrauch – fast die Hälfte weniger. Auf dieser Baustelle mit drei Kränen bedeutet das eine Kraftstoffersparnis von circa 500 Dollar pro Tag, das sind 90.000 bis 100.000 Dollar pro Jahr“, rechnet Garrahan vor. Motorlärm war ein spezielles Thema – denn diese Kräne arbeiten acht oder mehr Stunden am Tag im dicht bevölkerten Manhattan. Der Tier 3-Motor der Baureihe 60 ist deutlich leiser als die alten 12V71T-Zweitakter von Detroit Diesel. „Dieser Motor hält die in der Stadt zulässigen Geräuschpegel ein. Der Kran fühlt sich damit wie neu an“, sagt Garrahan. „Wir versuchen immer, Geräuschpegel unterhalb des typischen Straßenlärms einzuhalten, damit die Menschen vom Kraneinsatz nichts mitbekommen.“ Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass wir zusammengearbeitet haben, um die Luft reiner zu machen.Bob Shomo, Senior Vice President Engine Sales Johnson & Towers, Inc. Eine enorme Herausforderung Drei Kräne mit neuen Motoren auszurüsten, war eine Sache, aber gleich eine ganze Flotte von 18 Kränen zu modernisieren, eine ganz andere. Schließlich ging es um hohe Investitionskosten für Cornell & Company. Da das Neumotorisierungsprojekt eine bedeutende Auswirkung auf die Luftqualität an Baustellen in New York und im Nordosten der USA haben würde, half der MTU-Distributor Johnson & Towers dem Kranbetreiberdabei, einen im Gesetz zur Reduzierung von Partikelemissionen vorgesehenen Bundeszuschuss zu beantragen. Der Zuschuss deckte 75 Prozent der Kosten für die neuen Motoren und ebnete den Weg für die Modernisierung der 18 Turmdrehkräne. Cornell & Company erwartet, dass die Stickoxid-Emissionen um 30 Tonnen pro Jahr reduziert und Partikelemissionen in Höhe von 1,5 Tonnen pro Jahr vermieden werden. Bob Shomo, Sprecher des MTU-Distributors: „Cornell & Company ist der einzige Kranbetreiber in Amerika, der einen solchen Einsatz für die Umwelt zeigt. Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass wir zusammengearbeitet haben, um die Luft reiner zu machen. Und nicht zuletzt war Cornell & Company damit der Konkurrenz einen Schritt voraus.“ Höher und weiter Die neumotorisierten Kräne arbeiten zur Zeit hart an der Errichtung des Stahlfundaments für Tower 3 des World Trade Centers. Sie sind an fünf Tagen in der Woche im Einsatz, manchmal im Zweischichtbetrieb. Jeder Kran hebt Stahlkomponenten mit einem Gewicht von mehr als 50 Tonnen, und das unzählige Male am Tag. Garrahan sagt: „Die Kräne arbeiten acht bis zehn Stunden am Tag. Zuverlässigkeit und Einsatzsicherheit sind die springenden Punkte. Der Kran entscheidet über den Baufortschritt. Er bestimmt das Tempo des gesamten Projekts.“ Im Herbst 2012 haben die drei Kräne ihren Einsatz begonnen und sie werden bleiben, bis im Winter 2013 der letzte Träger gesetzt ist. Bisher sind laut Garrahan die Bauarbeiten gut im Zeitplan. Für jeden bei Cornell & Company ist es eine Ehre, auf der Baustelle in Manhattan zu arbeiten. Schließlich wird hier nicht einfach ein beliebiger Wolkenkratzer hochgezogen. Es geht darum, Hoffnung und Mut vieler Amerikaner wieder aufzubauen. „Wir sind sehr stolz darauf, an dem Projekt beteiligt zu sein“, sagt Garrahan. „Für mich ist es ein großes Privileg. Für Delor Cornell ist dieses Gefühl noch stärker, denn sie war noch näher dran, als das Unglück geschah. Und jetzt sind wir dabei, dieses Stück unseres Landes wieder aufzubauen.“ Kontakt David Combs Tel.: +1 248 560 8182 Email [email protected]