Standort38 - 04/2013

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Standort38 - 04/2013
Das Wirtschaftsmagazin für Braunschweig, Gifhorn, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg
April 2013 | Nr.27
Social Media
Wie Facebook, Twitter & Co.
das Marketing revolutionieren
30 Jahre C64
Von Braunschweig um die Welt:
Der Siegeszug des Heimcomputers
Finanzen
& Fußball
ivExklusiew
Interv
Frank Witter
Volkswagen Financial Services AG
18. und 19 . Juni 2013 auf Schloss Wolfsburg
3
Inhalt
Liebe Leserinnen
und Leser,
Gefunden
4
Fundstücke für den Büroalltag
Gelesen
5
30 Jahre C64 Heimcomputer
wie stelle ich mein
Helmut Streiff und Andreas Sander im Interview6
Unternehmen (offline)
Meldungen I
in der Öffentlichkeit
Aktuelles aus der regionalen Wirtschaft8
dar? Wie präsentiere ich
Social Media
es (online) in sozialen
Social Media
Unternehmen und der Umgang mit Social Media10
Netzwerken?
30 Jahre C64
Business Knigge
Zwei der wichtigsten
Online Reputation Management22
aktuellen Wirtschaftsfragen, die in dieser StandService-Clubs
Spendenaktionen und -übergaben23
ort38-Ausgabe ausführlich thematisiert werden.
Finanzen
Frank Witter, Volkswagen Financial Services AG, im Interview24
Eine unserer AntworFinanzen
ten: Die Zukunft liegt in
Zahlen
& Fußball
schnellen Social MediaVon 70 Cent bis 50 Milliarden Dollar27
Frank Witter
Kanälen wie Facebook &
Ausstattung
Co., die unsere GesellDer Empfangsbereich28
schaft radikal verändern. Weiterhin liegt sie aber auch
Gespräch über Geld
in alten, traditionellen Werten wie Vertrauen, Qualität
Dennis Kruppke, Kapitän von Eintracht Braunschweig31
und Nachhaltigkeit – das meint zumindest Frank WitStiftungen
ter, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Financial
Die Gifhorner Egon-Gmyrek-Stiftung32
Services AG, in unserem großen Interview.
Wirtschaftsvereinigungen
Moderner, strukturierter, facettenreicher kommt nun
Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH33
auch Standort38 grafisch und inhaltlich daher.
Paläon
Wir hoffen, Ihnen gefällt unser Relaunch!
Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere34
Bleiben Sie in Bewegung – in der realen und
Meldungen II
virtuellen Welt.
Aktuelles aus der regionalen Wirtschaft36
Ihre Standort38 Redaktion Persönlich
Der Schreibtisch von … Lars Nussbaum38
Neue Wirtschaftsbücher
Das Wirtschaftsmagazin für Braunschweig, Gifhorn, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg
April 2013 | Nr.27
Wie Facebook, Twitter & Co.
das Marketing revolutionieren
Von Braunschweig um die Welt:
Der Siegeszug des Heimcomputers
Titelfoto: Volkswagen Financial Services
ivExklusiEw
intErv
Volkswagen Financial Services AG
Impressum
Herausgeber BZV Medienhaus GmbH | Verlag und Redaktion BZV Medienhaus GmbH, Hamburger Strasse 277, 38114 Braunschweig
Telefon (0531) 39 00 0 | Geschäftsführung Harald Wahls | Objektleitung Daniela Waltemathe | Redaktion Christian Göttner (verantw.), Textgestaltung Willke
Autoren Kathrin Marie Arlt, Holger Isermann, Christoph Matthies, Maria Pöttering, Regio-Press/Lennart Kutzner + Bastian Lüpke, Valea Schweiger, Michael Strohmann
Layout Chris Collet | Anzeigen Michael Heuchert (verantw.) | Druck Druckhaus Gera GmbH, Jacob-A.-Morand-Strasse 16, 07552 Gera | Auflage 10.000 Exemplare
Anregungen, Fragen, Wünsche zu Standort38? Wir stehen Ihnen gern zur Verfügung:
Koordination Vertrieb/Anzeigen Katharina Heidmann | Telefon (0531) 39 00 193 | E-Mail [email protected]
DAS MEDIENHAUS
4
Gefunden
Schwarz vs. Weiß
Fundstücke für den Büroalltag
Früher Vogel
Black Beauty
W
enn im Office
die Köpfe qualmen, wird er vermutlich
schweigen. Aber sobald es
raucht, gibt der pflegeleichte
Kunststoffvogel einen laut
vernehmlichen Signalton von
sich: Der Rauchmelder ChickA-Dee von The Initiator &
Company piept für 49,90 Euro.
Teatime
A
llein der Klang des Namens Kaiser idell lässt die Herzen von Designfreunden höher schlagen. Der Silberschmied und Designer Christian
Dell hat Anfang der 20er Jahre
als Werkmeister in der Metallwerkstatt am Bauhaus in Weimar
gewirkt – und bis heute Spuren hinterlassen. Seine
Tischleuchte Kaiser idell – 6556-T verkörpert den
schlichten Stil der Bauhaus-Bewegung.
Elegantes Understatement
D
O
ie dänische Kreativschmiede
Eva Solo entwirft seit 100
Jahren Wohnaccessoires und
Küchengeschirr mit hohem
ästhetischen und praktischen
Anspruch. Der Wasserkocher
Smart Billy (99,00 Euro) ist
dank seiner eleganten, hochgewachsenen Form fast zu
schade für die Teeküche.
b beiläufige Notiz oder
bedeutende Unterschrift –
die persönliche Handschrift
kommt noch zum Einsatz.
Wer statt Kuli & Co. Wert
auf eine individuelle Aussage legt, der kann stilsicher den Guilloche Ciselé aus
der Graf von Faber-Castell Collection zur Hand nehmen.
Variabel
Tool für Nostalgiker
E
in Regal ist für viele
der Inbegriff von
Ordnung, Regelmäßigkeit. Praktisch und
dezent hat es sich im
Hintergrund zu halten und Akten, Bücher
und andere Gegenstände griffbereit
für den Büroalltag
zu lagern. Mit dem
Design-Regal Magnetique sieht die akkurate
Welt bei Bedarf etwas
anders aus. Ein Stahlblech bietet hier Birkensperrholz-Boxen, die
mit einer magnetischen
Rückseite versehen sind,
den nötigen Halt für
sechs Kilogramm.
I
n digitalen Zeiten ist die Kassette als
Tonträger längst im Keller verschwunden. Der Cassette Klebeband-Abroller (17,90 Euro) von j-me beschwört
nostalgische Mix-Tape-Momente herauf.
Zwei in
einem
H
ocker oder Leiter? Beides! Das gerade mal 60
cm hohe Möbel von Radius
Design (italian standard,
98,00 Euro) wirkt wie ein origineller Beistelltisch. Wer mit
der Hockerleiter aus Buchenholz hoch hinaus will, klappt den
Tritt aus, steigt empor und fischt
die Akten sicher aus den Regalen. kte
5
Gelesen
Führung & Wachstum
Neue Wirtschaftsbücher kritisch betrachtet
Volle
Drehzahl
Uwe Hück | Campus
E
r wächst elternlos im Kinderheim auf, wird von
Zimmergenossen unterdrückt,
von Erziehern
misshandelt und
endet auf der Sonderschule. Eigentlich sind das keine Startbedingungen für eine Siegerbiografie. Doch
Deutschlands bekanntester Betriebsratsvorsitzender Uwe Hück hat sich
nicht nur sprichwörtlich durchgeboxt. Er startete eine steile Karriere, die er 2010 mit dem Posten des
stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden der Porsche AG krönt.
Der hemdsärmelige Glatzkopf mit
dem silbernen 911er hat es geschafft
und doch nie vergessen, woher er
kommt. Er ist nicht nur Kampfsportlehrer, sondern auch Jobvermittler, Vaterfigur, Sozialarbeiter. Hück
springt ein, macht möglich, packt
an. Seine 200-seitige Biografie lässt
sich schnell weglesen, entpuppt sich
gegen Ende aber auch als kitschige
Selbstdarstellung. Der komplette
Erlös des Buches fließt an ein Kinderheim und eine Antirassismus-Initiative. Für all das und überhaupt:
H.I.
Respekt … Herr Hück!
Speed
Florian Opitz | Goldmann
E
-Mails, SMS,
MySpace, Facebook, Twitter …
Handy, Blackberry, iPad, Computer … Termindruck,
Entscheidungsstress, Zeitnot … Beschleunigung,
Effizienzsteigerung, Wachstum …
Halt! Kennen Sie das? Klar, vor allem
Menschen aus der Wirtschaft leiden unter chronischer Zeitnot und
„information overload“. Autor und
Dokumentarfilmer Florian Opitz
hat sich in unsere schöne neue Digital-Welt begeben, untersucht sich
selbst, befragt und beobachtet aber
auch solche, die das Dilemma erforschen (Experten, Therapeuten, Wissenschaftler), jene, die täglich mit
viel „Speed“ durchstarten (Berater,
Broker, Journalisten), aber auch die
Alternativen, oft Beneideten, welche
die Langsamkeit leben (Bergbauern
in der Schweiz, Schafzüchter in Patagonien). Ein Buch, das zum Nachdenken über das eigene Handeln,
unser Verhältnis zur Arbeit und
das, was das Leben wirklich wichtig macht, anregt. Viele Denkstromanstöße für nur 9,99 Euro. Besser als
jedes Zeitmanagement-Seminar. C.G.
Radikal führen
Reinhard K. Sprenger | Campus
F
ührung ist kein Selbstzweck. Aber welchem Zweck
dient sie dann? Dieser Frage geht Deutschlands meistgelesener Management-Autor nach und legt die Wurzel
(„radix“) von Führung offen. Der fast 300 Seiten starke
Ratgeber ist dabei keineswegs so radikal, wie der diktatorisch anmutende Titel suggeriert. Dafür aber auch nicht
so humorlos, wie Ausführungen wie diese belegen: „Ich
habe noch niemanden gesehen, der wegen ‚guter Führung‘
befördert wurde. Wegen ‚guter Führung‘ wird man allenfalls entlassen. Auf
Bewährung.“ Sprenger, der sich zur Recherche für dreieinhalb Jahre in ein
Großunternehmen begab, widmet sich en détail den fünf vermeintlichen
Kernaufgaben von Führung. Dabei verbindet er seine – nicht immer bahnbrechenden – Tipps und Hinweise mit fassbaren Beispielen, die vom Untergang der US-Firma Kodak bis zum Bob-Dylan-Konzert reichen.
C.M.
Die Commodore Story
Christian Zahn, Rainer
Brenda, Enno Coners | CSW
B
ubble Bobble“,
„Donkey
Kong“ „Elite“
oder „Summer
Games“ – ältere
Computer-Fans,
von denen viele mittlerweile erfolgreich in der Wirtschaft arbeiten,
geraten kurz in Verzückung, wenn
sie die Titel dieser Spiele hören.
Ein Retro-Flash direkt zurück in
ihre Jugend. Ausgelöst hat diesen
vor 30 Jahren der Commodore 64.
Zunächst als biederer „Brotkasten“
verspottet, avancierte dieser bald
zum Liebling einer ganzen GamerGeneration und zum erfolgreichsten
Heimcomputer aller Zeiten. Anfang
1982 kam der in ein Tastaturgehäuse eingebaute Rechner auf den
Markt (Startpreis: circa 1.495 DM)
und wurde bis zu seinem Produktionsende 1994 rund 30 Millionen
Mal verkauft. Ein großer Speicher
(64 KB), ein hochwertiger Soundchip und das Floppy-Laufwerk (für
ca. 17.000 Games-Titel!) machten
den C64 (der nach einem Autotypen
benannt wurde) zum Kultobjekt.
Vater des Erfolgs war Jack Tramiel
(1928–2012), ein Computervisionär wie Steve Jobs und Steve Wozniak, Bill Gates oder Konrad Zuse.
In Polen geboren, überlebte er 1944
einen Transport ins KZ HannoverAhlem, emigrierte 1948 nach Amerika, wo er 1954 das Unternehmen
Commodore Business Machines
International gründete. Aus
Taschenrechnern entstand dort später der C64, der auch in der CarlGiesecke-Straße in Braunschweig
hergestellt wurde – siehe Interview
auf Seite 6 und 7. Die Neuauflage
des Buches erzählt auf über 200 Seiten detailliert und zuweilen sprunghaft die bewegte, faktengespickte
Geschichte des Unternehmens. Eine
Story von Erfolg und Scheitern.C.G.
6
30 Jahre C64 Heimcomputer
Helmut Streiff, Geschäftsführer der Streiff Holding GmbH & Co. KG, und Andreas Sander, Geschäftsführender Gesellschafter der KOSATEC Computer GmbH
Die regionalen Computerpioniere Helmut Streiff
und Andreas Sander über 30 Jahre C64.
Herr Streiff, Herr Sander, wann, wie
und wo sind Sie das erste Mal mit dem
Commodore 64 in Kontakt gekommen?
Sander: Bei mir war es nach meiner
Ausbildung bei Blaupunkt 1984/85.
Da war ich 20 Jahre jung.
Streiff: Ab der allerersten Fertigungsstunde im Braunschweiger
Werk. Wir haben vorab die Verpackung für den VC20 (in Amerika hieß er Vic 20, das wollte man
in Deutschland nicht übernehmen)
produziert. Jack Tramiel, der sagenumwobene CEO von Commodore
sprach mich auf der Einweihungsfeier in der Ernst-Amme-Straße
an, ob wir Sleeves herstellen könnten. Damals wusste ich überhaupt
nicht, was Sleeves waren. Dann habe
ich sehr schnell begriffen, dass das
Hüllen sind, die über das Styropor
geschoben wurden. Wir lieferten für
den VC20 alle Verpackungen. Als
1983 das Nachfolgemodell, der C64
kam, war ich einer der ersten, der das
Gerät in den Händen hielt und dafür
die Verpackung machen durfte.
Was war für Sie das Besondere an diesem kastenförmigen Heimcomputer?
Sander: Für mich war alles besonders und faszinierend am C64: die
Was haben Sie mit dem Gerät gemacht
und wie hat Sie dieses geprägt?
Sander: Für mich war das meine
erste Berührung mit einem Computer. Na klar habe ich als Jugendlicher viel mit dem C64 Spiele gespielt,
mich interessierte aber auch alles
drum herum: von der Programmierung bis zum Hardwareaufbau und
natürlich die allererste Computer
Community.
Fotos: Christian Göttner, Bill Bertram
„Der Einstieg in
die digitale Welt“
Spiele, das „C64 Magazin“, die Listings (Programme), die man abgetippt hat, um z.B. mit dem Joystick
auf dem Bildschirm malen zu können
– in „16 verschiedenen Farben“. Für
mich war es der Einstieg in die „digitale Welt“.
Streiff: Dass wir alle Verpackungen dafür herstellen konnten (lacht).
Spaß beiseite, ich habe am Anfang
alle Spiele dafür bekommen und
mit meinen Kindern gespielt. Zuerst
bekamen wir die Spiele auf der Datasette als Kassette, anschließend liefen
diese auf der Floppy1541 als Diskette.
Die Farben waren damals schon verrückt, die Steigerung gab es natürlich,
als der Amiga 500 herauskam.
7
Was waren Ihre schönsten Erlebnisse
mit dem Commodore 64?
Sander: Jedes Mal, wenn ich den C64
angeschaltet habe. Ich spürte, durch
diesen Computer entwickelt sich
etwas ganz Besonderes in der Welt.
Streiff: Sorry, wenn ich nur die falsche Sicht habe, aber wir haben am
Tag für 5.000 C64 die Verpackungen gefertigt, später die Netzteile
dafür gebaut und anschließend täglich bestimmt 500 C64 repariert, das
waren schon tolle Erlebnisse.
Nach einem kometenhaften Aufstieg
zum Kultkonzern kam der Fall zu
einem Label, das wie ein Wanderpokal von einem Investor zum anderen
gereicht wurde. Welche Fehler wurden
in dem Unternehmen gemacht?
Streiff: Die Unternehmensgeschichte war für mich faszinierend,
als derjenige, der die Amerikaner
erleben durfte, mit deren verrückten
Vorstellungen. Der bestimmt zehn
Geschäftsführer in Deutschland kennengelernt hat. Der mit Harald
Speyer, dem ersten Mann von
Commodore in Europa, auch
die ersten Gespräche führen durfte. Es war faszinierend, den Aufstieg
zu erleben – und
zu Fußballspielen in München, da Commodore damals
Hauptsponsor
von Bayern München war, eingeladen zu werden. Das gesamte überzogene Erleben eines solchen Unternehmens
mitbekommen zu dürfen und dann
leider mitzukriegen, wie durch Fehlentwicklungen – ganz speziell im
personellen Bereich – der Laden
runterging. Ganz zum Schluss wurde
die sogenannte Konsole entwickelt,
eigentlich ein tolles Indiz, um in
die richtige Richtung zu gehen. Das
Ding war jedoch viel zu groß. Und
als dann der Gameboy rauskam, der
alles enthielt, was die Konsole hatte,
aber klein und handlich war, war der
Untergang von Commodore leider
vorprogrammiert.
Was können Sie als erfolgreiche regionale Unternehmer aus der „Commodore-Story“ lernen?
30 Jahre C64 Heimcomputer
Sander: Was „ein Mann“ alles verändern kann! Jack Tramiel war ja der
Erfinder vom PET 2001, C64 und
auch vom Atari ST. Er ist für mich ein
persönliches Vorbild in meiner beruflichen Laufbahn. Ich behaupte mal,
ohne Commodore gäbe es vielleicht
keine Kosatec Computer GmbH.
Streiff: Eins ist klar, wer so erfolgreich ein Unternehmen aus der Taufe
hebt, wie es Jack Tramiel gemacht
hat, der muss sich auf allen Ebenen
rechtzeitig Gedanken zur Weiterentwicklung machen. Das hat er nicht
getan und er hat aus meiner Sicht
viel zu lange am kaum veränderten
Produkt festgehalten. Für ihn war
es ein Riesenerfolg, als Amiga aufkam. Dass aber zum Zeitpunkt der
Entwicklung von Amiga schon das
Nachnachfolgeprodukt entwickelt
sein musste, war leider überhaupt
nicht der Fall.
Es gibt viele bekannte Persönlichkeiten
in der Computerbranche. Warum steht
Jack Tramiel nicht in einer Reihe mit
Bill Gates und Steve
Jobs?
Sander:
Für mich steht Jack
Tramiel auf einer Ebene mit
den genannten Persönlichkeiten.
Streiff: Jack Tramiel war ein Genie,
aber nur bei der Entwicklung des C64
und auch des Amiga500. Bill Gates
und Steve Jobs haben ihre Produkte
ständig weiterentwickelt und Neuerungen auf den Markt gebracht und
konnten so ihr Lebenswerk fortführen. Nur wer das hinbekommt, geht
in die dauerhafte Geschichte ein.
Welchen Stellenwert hatte Braunschweig in der Commodore-Geschichte?
Sander: Ich sage nur „Oker Valley“.
Und dafür steht unser Braunschweig
unter anderem immer noch.
Streiff: Braunschweig und Commodore waren damals Auftakt für eine
völlig verrückte Zeit. Entstanden war
das dadurch, dass es Zonenrandgebiets-Förderung gab, Zuschüsse für
Neuansiedlungen und neue Werke
gezahlt wurden. Commodore waren
die ersten, es folgten LSI, TEC und
Toshiba. Daraus entstand das Oker
Valley, in Anlehnung an Silicon Valley, und gab dieser Region einen
unwahrscheinlichen Schub. Braunschweig war für Commodore ein kurzer Ausflug. Es gab danach Planungen, die Werke auf die Philippinen
oder nach Thailand zu verlegen, und
das war genau das Problem: Wenn
für solche Firmen die Förderung an
einem Platz eingestellt wird, dann
nehmen sie den nächsten Standort.
Kann sich solch eine Erfolgsgeschichte
heute noch einmal wiederholen?
Sander: Das hat sich doch gerade
prinzipiell wieder mit Mark Zuckerberg und Facebook wiederholt.
Streiff: Erfolgsgeschichten können
sich jederzeit wiederholen. Ich habe
mal über Braunschweig und die Konservenindustrie gesprochen,
das war damals
auch
eine
Erfolgsgeschichte. Nun
hoffen wir,
dass es möglichst schnell
eine ähnliche
wieder geben wird.
Wie sieht die Zukunft
des Computers aus?
Sander: Total spannend
und aufregend. Wir sind zwar seit
den C64-Zeiten schon ein ganzes
Stück in der Technik voran gekommen, aber das ist erst der Anfang der
Fahnenstange.
Streiff: Eigentlich ist es verrückt,
wenn man sich vorstellt, dass es
heute noch C64 gibt, die eine Maschinensteuerung übernehmen, die bei
Modelleisenbahnern die Stellwerke
steuern. Das ist schon enorm, dass bei
der heutigen Computer-Geschwindigkeit diese Dinosaurier der Urzeit
überhaupt noch eine Funktion haben.
Ohne Computer wird ein Leben für
uns nicht mehr vorstellbar sein.
Christian Göttner
8
Meldungen I
Claudia Kayser wechselt
zurück zur Volksbank BraWo
Claudia Kayser hat zum 1. März 2013 die Leitung
der Direktion Wolfsburg der Volksbank BraWo
übernommen. In den letzten zwei Jahren war sie
für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der Braunschweigischen Landessparkasse verantwortlich.
Nun kehrt die 46-Jährige zur Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg zurück.
Nowo Immobilien unter
neuer Führung
Michael Berger ist neuer Geschäftsführer der nowo Immobilien Verwaltungs GmbH aus Braunschweig
und löst somit Sven Gottschalk ab.
Der 48-jährige Immobilienfachwirt
war zuvor als Prokurist einer großen
Verwaltungsgesellschaft in Hannover tätig.
Jörg-Fabian Thomas, Nina Brose, Ulf Behre, Anja Junicke, Steffen Rhode, Siw Holstein und Christian Niemsch
Anfang Februar luden die Braunschweiger Wirtschaftsjunioren zum Pressegespräch ins „Heinrich-Büssing-Zimmer“ der IHK Braunschweig. Unter dem
Motto: „Geistesschätze im Braunschweiger Land im Wandel der Zeit“ präsentierten sie ihr Jahresprogramm 2013. Ebenso wurde der neu gewählte
Vorstand mit der diesjährigen Sprecherin Anja Junicke vorgestellt.
Die neue Zentrale in Pohlheim-Garbenteich
Neue Bahn-Alternative: MeinFernbus
Die Carlofon GmbH kauft
Scheiben-Doktor
Fernbuslinie BraunschweigHamburg gestartet
Zum 1. März hat die Carlofon GmbH
aus Garbenteich die Marke und das
Franchise-System der Firma Scheiben-Doktor, die ihren bisherigen
Sitz in Wolfsburg hatte, übernommen. Uwe Schreier, Generalbevollmächtigter von Scheiben-Doktor,
ist optimistisch, dass sich der Verkauf positiv auf die weitere Entwicklung des Unternehmens auswirken
werde. Tatsächlich plant die Carlofon GmbH, die Filialstandorte von
Scheiben-Doktor im Laufe des Jahres von 50 auf 100 zu verdoppeln.
Mitte März eröffnete die MFB MeinFernbus GmbH die erste FernbusDirektverbindung von Braunschweig
nach Hamburg, mit Zwischenstopps
in Celle und Bergen. Die Linie bildet den Auftakt des deutschlandweiten Netzausbaus in diesem Jahr.
Die Anzahl der angefahrenen Ziele
soll sich laut Torben Greve, Gründer und Geschäftsführer der MFB
GmbH, in den nächsten Monaten
von 27 auf 120 erhöhen. Betrieben
wird die Linie durch das Wolfenbütteler Reisebüro Schmidt.
Messe-Vorsitzender Klaus Dittrich und
Goldschmiedemeister Hans-Jürgen Wiegleb
Hans-Jürgen Wiegleb in
den Ehrenrat berufen
Die Messe „Inhorgenta Munich“
hat den Wolfsburger Goldschmiedemeister Hans-Jürgen Wiegleb in
den Ehrenrat berufen. Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Münchener Messe,
überreichte ihm die Ehrenurkunde
am 23. Februar. Wiegleb habe sich,
so der Wortlaut der Urkunde, „um
die Inhorgenta Munich in hervorragender und besonderer Weise verdient gemacht.“
Fotos: BZ-Archiv/BLSK, WJ/Susanne Hübner, Scheiben-Doktor, Reisebüro Schmidt, Nowo, Inhorgenta, BZ-Archiv/Flentje, Sperber/BSZ, BSVAG
Neuer Vorstand der Wirtschaftsjunioren vorgestellt
9
Meldungen I
Neues Projekt InAs BS
Am 1. Februar 2013 startete das Förderprojekt „InAs BS – Innovative Arbeitszeitstrategien für Braunschweig und Region“ der Deutschen Angestellten Akademie (DAA) in Zusammenarbeit mit dem Haus der Wissenschaft
Braunschweig. Ziel des Förderprojekts ist es, kleine und mittelständische
Unternehmen der Braunschweiger Region dabei zu unterstützen, auf flexible
Arbeitszeitmodelle umzustellen. So soll es zum Beispiel auch Frauen ermöglicht werden, trotz familiärer Verantwortung in Vollzeit beziehungsweise
einer vollzeitnahen Beschäftigung arbeiten zu können. Finanziert wird das
Projekt mit der Laufzeit bis Dezember 2014 durch Mittel des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Europäischen Sozialfonds. Informationen finden Interessierte unter: www.bit.ly/inas_bs
Erfolgreiche Fahrplan-App
der Verkehrs-AG
Gute App-Angebote gibt es viele. Ein
Renner in der Region? Die FahrplanApp für i-phones und Android-Smartphones, die seit einem Jahr gratis von
der Verkehrs-AG angeboten wird.
Mehr als 28.000 Kunden haben das
Fahrplanprogramm bislang heruntergeladen. Das bedeutet: Jeder zehnte
Braunschweiger informiert sich per
App über Bus- und Bahnverbindungen.
Michael Flentje, Geschäftsführer Volksbank BraWo
Projekt GmbH, Professor Bernd Hermann, TU Braunschweig, und Wirtschaftsdezernent Joachim Roth
Informationsbörse für die
Immobilienwirtschaft
Zu einem Treffen der Immobilienbranche aus Stadt und Region
hatte die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft Braunschweig
Zukunft GmbH Anfang Februar in
das Kompetenzzentrum der Volksbank BraWo eingeladen. Mehr als
100 Gäste waren zu früher Stunde
gekommen, um den Gastvortrag von
Professor Bernd Hermann zu hören,
Kontakte zu knüpfen und sich rund
um das Thema Immobilen auszutauschen. Gastgeber war Michael
Flentje, Geschäftsführer der Volksbank BraWo Projekt GmbH, der dem
Fachpublikum das Projekt BraWo
Park vorstellte. „Das Immobilienfrühstück hat sich als Branchentreffen und wertvolle Informationsbörse für die Immobilienwirtschaft
fest etabliert“, freute sich Joachim
Roth, scheidender Wirtschaftsdezernent der Stadt Braunschweig.
Ein ausführliches Interview mit Professor Bernd Hermann erscheint in
der kommenden Ausgabe des Immobilien Magazins.
Sie suchen einen Sitzungsort?
Brackst.
Mühle
Dann sind Sie hier genau richtig:
In der Brackstedter Mühle erwartet Sie herzliche Atmosphäre, hervorragende Küche
und viel Erfahrung in der professionellen Durchführung Ihrer
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Zum Kühlen Grunde 2 | 38448 Wolfsburg, OT Brackstedt
Tel. (0 53 66) 90-0 | www.brackstedter-muehle.de
Social Media
Wie aus Kunden
Fans werden
Unternehmen und der Umgang mit Social Media
10
11
A
Illustrationen: NLshop - Fotolia.com | Foto: Privat
m Anfang steht immer
eine Idee. Sie muss nicht
genial sein, interessant
reicht völlig aus. Oder
eben neu. Den Rest erledigt nicht selten die richtige
Vermarktung. Immer häufiger geschieht dies heute
über soziale Netzwerke im
Internet.
Die Idee, aus einem CityBeach im Sommer einen
Weihnachtsmarkt im Winter zu machen, ist weder genial
noch ganz neu. Interessant ist sie
schon. Oliver Strauss, Geschäftsführer der Strauss und Lemke GmbH,
die in Braunschweig und Wolfsburg
mehr als zehn Bars und Diskotheken
betreibt, beschloss, das im Sommer
gut besuchte „Sonnendeck Süd“ im
Dezember in ein „Winterdeck Nord“
zu verwandeln – als eine Alternative
zum Braunschweiger Weihnachtsmarkt. Wenn auch wesentlich kleiner und atmosphärisch weniger verdichtet als dieser, so immerhin doch
als Gelegenheit, zwischen Tannenbäumen einen Glühwein zu trinken
oder eine Bratwurst zu essen, eine
schöne Aussicht über die Stadt inklusive, schließlich liegt das Sonnen-/
Winterdeck auf der Dachetage eines
Parkhauses.
Noch bevor die erste Nordmanntanne gefällt war, sollte das neue
Winterdeck angekündigt werden.
Veranstaltungskauffrau Juliane
Donath, die für das Braunschweiger Gastronomie-Unternehmen im
Marketing arbeitet, erstellte am 15.
November eine „Winterdeck-Nord“Fanseite auf Facebook. Was nun
Social Media
Virales Marketing und
Crossmedia-Marketing
N
icht nur für Juliane Donath ist
das oben Geschilderte ein Paradebeispiel für die virale Wirkung
von Facebook. Da jeder „Gefällt
mir“-Klick an Freunde verbreitet
wird und somit gleichzeitig als
Multiplikator dient, sorgten
die mehr als 1.000 „Likes“
am ersten Tag dafür, dass
die Anzahl der tatsächlichen
geschah, überraschte selbst die erfah- Empfänger deutlich höher, nämrene Social-Media-Nutzerin. „Inner- lich mindestens im fünfstelligen,
halb von nicht einmal sieben Stun- eher sogar im sechsstelligen Bereich
den hatte das Winterdeck über 1.000 lag. Eine Verbreitung wie bei einem
Fans, obwohl wir lediglich ein knap- Virus, dem das „virale Marketing“
pes Konzept und
seinen Namen verein Foto bei Facedankt.
book veröffentIst Facebook also
licht hatten“, erindie neue Wunderwaffe für Unternehnert sich Donath an
die rasende Verbreimen, um kostentung der neuen Auslos oder zumindest
gehmöglichkeit. „Das
günstig auf sich
war der Wahnsinn
au f me rk s a m z u
und hat alle unsere
machen? Karl-Heinz
Erwartungen und
Limpert, Geschäftsbisherigen Erfahführer der Agenrungen übertroffen.“
tur pr nord, relatiÜber 1.000 „Gefällt
viert: „Social Media
Karl-Heinz Limpert – Geschäftsführer
mir“-Klicks, das
ist nur ein Teil der
der Agentur pr nord
bedeutete auch über
gesamten Kommu1.000 potenzielle Besucher, die per nikation eines Unternehmens und
Facebook-Newsfeed regelmäßig über muss immer eingebunden sein“,
Neuigkeiten, Angebote und Termine bricht der Mitinhaber des in Braunauf dem Laufenden gehalten werden schweig ansässigen Unternehmens
konnten. Zwei Wochen später eröff- eine Lanze für ein crossmediales
nete das Winterdeck, hunderte von Marketing. Crossmedial, das bedeutet
Besuchern machten den Eröffnungs- nichts anderes, als dass verschiedene
abend zu einem vol- Wege zum Kunden führen – und im
len Erfolg.
besten Falle auch wieder zurück.
12
Social Media
Der weltweite Marktführer (über eine Milliarde Mitglieder) hat
auch in Deutschland bereits 25 Millionen User und gilt als Archetyp
des „Social Network“. Auch wenn
der Börsengang zunächst floppte:
Wer sich oder sein Unternehmen
im Web 2.0 wirkungsvoll präsentieren will, kommt am „blauen Riesen“ derzeit kaum vorbei.
Marketing-Studie des ConsultingDienstes Absolit rät ebenfalls zur
crossmedialen Verzahnung: „Die
Kombination von Online und Offline
bringt deutlich mehr als die Fixierung
auf einen Kanal.“
Auch das „Winterdeck Nord“ fand
medial nicht nur auf Facebook statt.
Die Braunschweiger Zeitung, ein auflagenstarkes Anzeigenblatt und verschiedene Stadtmagazine wiesen im
Vorfeld der Eröffnung ebenfalls auf
das neue vorweihnachtliche Angebot
in Braunschweig hin.
Social Media erreicht
Verschiedene Wege, die miteinanden Mainstream
der vernetzt und aufeinander abgestimmt sind. Die gleichen Erfahruner
H a r va rd gen hat Laura Wittig
Student Mark
gemacht, die bei
Zuckerberg hatte
der 2001 in Braun2003 eine Idee, die
schweig gegründeihn rund sechs Jahre
ten Internetagentur
später zum jüngsLöwenstark beschäften Self-made-Miltigt ist. „Crossmeliardär der Welt
diale Kampagnen
machen sollte. Die
bewirken eine deutGeschichte des Facelich größere Aktiviebook-Erfinders wird
rung der definierten
im US-Kinodrama
Zielgruppe und zei„The Social Netgen einen höheren
work “
au s f ü h r Effekt bei der MarLaura Wittig – Marketingkauffrau
lich erzählt. Fast
kenwahrnehmung“,
der Internetagnetur Löwenstark
zehn Jahre nach seistellt die Bereichsleiterin Social Media Marketing fest. ner Gründung ist Facebook das am
Eine 2012 ausgewertete Online- weitesten verbreitete soziale Netz-
D
Die 10 beliebtesten Social-MediaPlattformen in Deutschland
Reichweite unter
deutschen
Internet-Nutzern
von diesen nutzen
mindestens
einmal täglich
1
Facebook
72,1 %
77,0 %
2
YouTube
38,7 %
41,6 %
3
StayFriends
20,6 %
13,2 %
4
Wer-kennt-wen
19,5 %
33,4 %
5
Google+
19,4 %
49,8 %
6
VZ-Netzwerke
11,9 %
29,7 %
7
Xing
11,7 %
23,7 %
8
Twitter
10,5 %
45,1 %
9
MyVideo
9,4 %
25,9 %
Jappy
6,5 %
25,5 %
10
Quelle: German Social Media Consumer Report 2012/2013
Twitter
Mit nur 140 Zeichen die Welt verändern: Dieses Ziel
verfolgt Twitter seit 2006. Heute
hat die Mikroblogging-Plattform
weltweit stattliche 850 Millionen
Mitglieder, die nicht nur im Arabischen Frühling eifrig Tweets
absetzten, lasen und teilten. Die
meisten Follower hat übrigens Popstar Justin Bieber, über 35 Millionen Menschen lesen die Kommentare des 19-jährigen Kanadiers.
werk der Welt, mehr als eine Milliarde Mitglieder tummeln sich auf der
Seite. 300 Millionen Fotos, 2,5 Milliarden Posts und noch mehr „Gefällt
mir“-Klicks speichert das Netzwerk
jeden Tag – und gehört damit, so wie
die Videoplattform Youtube oder
der Mikroblogging-Dienst Twitter,
zu den tragenden Säulen des Web
2.0, des „Mitmach-Internets“. Auch
in Deutschland ist der „blaue Riese“
mit mehr als 25 Millionen Nutzern
die klare Nummer eins.
Aufgrund seiner enormen Reichweite darf Facebook gewiss als erste
Anlaufstelle gesehen werden, wenn
ein Unternehmen sich im Social Web
präsentieren möchte. Ganz sicher
sollte Facebook jedoch nicht die einzige Option sein, da verschiedene
andere Netzwerke wie Google+ oder
die Foto-Community Pinterest aufholen oder schlichtweg andere Mög-
Illustrationen: NLshop - Fotolia.com | Fotos: Privat, Facebook
Facebook
13
Social Media
lichkeiten bieten. Tatsächlich sei dungshintergrund oder wie hoch das
Facebook nur ein ganz kleiner Teil Einkommen, und egal wo in Deutschdessen, was wir Social Media nen- land, alle benutzen Social Media“,
nen, betont Online-Experte Limpert, schreiben die Autoren.
zu dessen beruflicher Praxis es auch
Auch über die Rolle von Social Netgehört, die richtige/n Plattform/en works für das Konsumverhalten liefür seine Kunden zu
fert die Marktforermitteln. „Wir empschungsstudie ein
fehlen grundsätzlich
interessantes Ergebnicht mit der Gießnis. So seien Inforkanne, sondern anamationen, die über
lysieren, welches
Social Media aufgeNetzwerk zu einem
nommen wurden,
Unternehmen passt
für die Kaufentscheiund welches nicht.“
dungen der DeutDass Social Media
schen mittlerweile
heutzutage nicht
in gleichem Maße
mehr ignoriert werausschlaggebend wie
den darf, wenn man
Fernsehwerbung,
sein Angebot einer
klassische PostwurfMark Elliot Zuckerberg – CEO des Onlinebreiten Öffentlichsendungen oder
Netzwerks Facebook und Milliardär
Außenwerbung. Am
ke i t z u g ä n g l ich
machen will, beweisen eindrucksvolle Radio, so behauptet die Studie, wären
Fakten, die der kürzlich veröffent- die sozialen Netzwerke im Hinblick
lichte „German Social Media Consu- auf ihre Werbewirkung bereits vormer Report 2012/2013“ (ein Projekt beigezogen.
des „Social Media Think: Lab“, an
dem ein Forscherteam der Universität Münster und die Unternehmensberatung Roland Berger beteiligt sind
– siehe Tabelle Seite 12) zutage fördert. Demnach nutzten 2012 fast 93
Prozent der Deutschen mit Internetzugang – und das waren immerhin
drei Viertel der Gesamtbevölkerung
– mindestens ein Social Network; die
überwiegende Mehrheit davon sogar
mehrmals täglich. Die Schlussfolgerung der Studie ist dementsprechend
eindeutig: Die Kindertage von sozialen Netzwerken in Deutschland sind
vorüber, 2012 hat Social Media endgültig den Mainstream erreicht. „Egal
welches Alter,
welcher Bil-
Google+
Im Juni 2011 machte
sich der InternetGigant daran, die
Welt der Social Networks zu
erobern. Mittlerweile hat sich
Google+ als „Big Player“ etabliert:
Eine halbe Milliarde Menschen
sind auf der Plattform angemeldet. Die Zahl der aktiven Nutzer
liegt allerdings deutlich niedriger.
Auch wenn der Nachzügler von der
„Pole Position“ noch weit entfernt
ist, macht nicht zuletzt die Marktmacht Youtubes und der Suchmaschine das Netzwerk relevant.
„Funkenflug“ in die
klassischen Medien
D
ie Zahl der Likes, Freunde oder
Follower auf einer Social-MediaPlattform wird häufig als Gradmesser für die Beliebtheit einer Person,
⁄⁄ Ihr Partner
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14
Social Media
Andererseits erreichen Social-MediaInformationen unter
Aufregende Kunst,
Umständen deutdie angesagteste
lich mehr Menschen
Couture und heiße
als die bloße Zahl der
Shopping-Tipps: Die Anfang 2010
eingeschriebenen Folgegründete Foto-Community Pinlower. Der Blogger
terest wird noch überwiegend von
Sascha Lobo, einer
Frauen bevölkert. Der „Facebookder bekanntesten,
Killer für Schöngeister“ (Focus
aber auch streitOnline) gehört bereits zu den 35
barsten deutmeistbesuchten Websites der Welt
schen „Netzbürund ist durch seine hohe Viraliger“, beschrieb dieses
tät für Unternehmen besonders
Phänomen Ende Fe-bruar
attraktiv.
im Online-Ableger der
Frankfurter Allgemeinen
die Stärke einer Marke oder die Wer- Zeitung am Beispiel von
bewirkung einer
Twitter. Die PlattCommunity herform, auf der jede
angezogen. Dies ist
Nachricht in 140 Zeifreilich nur die halbe
chen passen muss,
Wahrheit, im posisei „ein besonderer
tiven wie im negatiOrt für die digitale
ven Sinne. Dass sich
Öffentlichkeit. Was
große Unterstütdort geschieht, kann
zung im Web nicht
wie mit einem Vereins zu eins auf das
größerungsglas über
„echte Leben“ überandere Medien miltragen lässt, konnte
lionenfach weiterman beispielsweise
verbreitet werden.“
im Februar 2011
Als konkreten Fall
Sascha Lobo – Autor, Blogger,
beobachten, als Hunzitierte Lobo den
Microblogger und Strategieberater
derttausende dem
wohl berühmtesten
damaligen Verteidigungsminister Tweet der Welt. Als Barack Obama
Karl-Theodor zu Guttenberg im Netz nach seiner Wiederwahl im verganden Rücken stärkten. Auf der Straße genen November „Four more years“
offenbarte sich dann jedoch ein ganz twitterte, bekamen dies nicht nur
anderes Bild, die Demonstrationen dessen 25 Millionen Follower mit.
zur Ehrenrettung des beim Schum- Die klassischen Medien griffen die
meln erwischten Politikers besuchknappe Online-Reakten nur wenige Versprengte.
tion des US-Präsi-
Pinterest
denten auf und ließen so ein Milliardenpublikum daran teilhaben. „Wir
haben an dieser Stelle eine Art Funkenflug“, stellt pr nord-Geschäftsführer Limpert fest. „Informationen
und Nachrichten springen vom Social
Web ins Web, und vom Web vielleicht auch in die Print- oder andere
Medien.“ Dadurch, dass die klassischen Medien wiederum auf das Netz
verweisen (zum Beispiel „Diskutieren Sie mit uns bei Facebook!“), entsteht ein crossmedialer Zirkel.
„Shitstorms“ und andere
mediale Missgeschicke
eben den Chancen, die Social
Media für ein Unternehmen bietet, geraten auch immer wieder Beispiele in die Schlagzeilen, die zeigen, wie man es nicht machen sollte.
Zahlreiche Ranglisten der schlimmsten Social-Media-Flops schwirren
Illustrationen: NLshop - Fotolia.com, Fotos: Reto Klar , mein.pril.de – Henkel (Screenshot)
N
15
Social Media
durch das Netz. Im vergangenen Jahr
bekam so etwa der Fast-Food-Riese
McDonald’s zu spüren, dass eine
Twitter-Kampagne auch Risiken beinhaltet. Die Ermutigung
an die Community, unter dem
Hashtag #McDStories kurze
Anekdoten ihrer schönsten und denkwürdigsten
McDonald’s-Momente zu
bloggen, wurde bereits
nach zwei Stunden zurückgezogen. Der Grund: Statt
ihre heimeligen Erinnerungen an die Schnellrestaurants preiszugeben,
füllten die erzählfreudigen Twitteraner die
Timeline lieber mit zahlreichen Gruselgeschichten über Fingernägel im
Essen und Ratten in der
Küche.
Für Wirbel im deutschsprachigen Web sorgte bereits ein Jahr
zuvor die virale Werbekampagne der
Firma Henkel, die auf ihrer Homepage und in sozialen Netzwerken
dazu aufrief, einen neuen Duft und
ein neues Design für eine limitierte
Edition ihres Spülmittels Pril
zu entwerfen. Eigentlich eine
gute Idee, die bei der Netzgemeinde auf offene Ohren
stieß. Mehr als 33.000
Entwürfe wurden eingereicht. Doch die Verantwortlichen unterschätzten
den bisweilen skurrilen
Humor der „Netizens“ und
die Gefahren, die eine leicht
zu manipulierende OnlineAbstimmung in sich
birgt. Als sich nämlich
abzeichnete, dass sich
der doch eher abwegige
und zudem dilettantisch
gestaltete Vorschlag „Pril
Hähnchengeschmack“
durchsetzen würde, ruderte
das Unternehmen zurück. Plötzlich
sollte eine Jury über den Ausgang des
e,
„Viele kreative Köpf
,
tausend neue Ideen
kunft ”
u
Z
ie
d
r
ü
f
n
e
c
n
a
alle Ch
jenko-sternberg.de
Endlich zuhause!
Prof. Dr. Reza Asghari, Leiter des Entrepreneurship
Center der Ostfalia Hochschule für angewandte
Wissenschaften, arbeitet seit 2000 in Wolfenbüttel.
Der gebürtige Iraner schätzt an der Stadt bei
weitem nicht nur ihre hervorragende Hochschule, er
begeistert sich auch für die einmalige Architektur
und den Geist der Aufklärung, der hier allerorts
spürbar ist. „Wolfenbüttel ist mein Wirkungsort.“
www.wolfenbuettel.de
Xing
„Für Privates gibt’s
Facebook, für Berufliches gibt’s Xing!“,
behauptet das in Hamburg ansässige Business-Netzwerk selbstbewusst. Gegen den Trend konnte
das deutsche Pendant zu LinkedIn
im vergangenen Jahr sogar zulegen
und vernetzt im deutschsprachigen Raum doppelt so viele Mitglieder (sechs Millionen) wie der konkurrierende US-Riese.
Mitmach-Wettbewerbs entscheiden,
auch die Stückzahl der neuen Serie
wurde nach unten korrigiert. Die
Folge war ein gewaltiger „Shitstorm“,
ein massives Gewitter an Protest und
Beschimpfungen, der für kurze Zeit
über die Marke hinwegfegte und auch
von den klassischen Medien begierig
und nicht selten amüsiert aufgenommen wurde.
16
Social Media
MeinVZ/
StudiVZ
Einst das mitgliederstärkste soziale
Netzwerk in Deutschland, befinden sich StudiVZ & Co. seit mehreren Jahren und trotz zweier Eigentümerwechsel auf steiler Talfahrt
(siehe Seite 18). SchülerVZ wird
zum 30. April eingestellt. Auch
andere Anbieter wie Wer-kenntwen oder Lokalisten haben im
Vorjahr massiv an Traffic verloren.
Den richtigen
Umgang finden
S
chaden abzuwenden, ist die eine
Sache. Wie aber nutzt man soziale
Netzwerke sinnvoll und zum Vorteil
des Unternehmens? Ein gutes Beispiel für einen gelungenen Auftritt
im Web 2.0 gibt die Braunschweiger
Buchhandlung Graff. Auf Twitter, vor
allem aber auf Facebook hält das traditionsreiche Unternehmen Kontakt
zu seinen Kunden. Tägliche Updates
über Neuerscheinungen oder Erweiterungen des Sortiments, Gewinnspiele, Büchertrailer, eine hauseigene
Bestsellerliste, Hinweise zu Lesungen
und anderen Veranstaltungen, Links
zu Leseproben bis hin zu Fotos von
neuen Deko-Ideen im Verkaufsraum erreichen die Follower und „Liker“. Wichtig
7,6 %
11,0 %
dabei: Die Homepage des Unternehmens ist eng mit dem SocialMedia-Auftritt verknüpft. Traffic auf
den eigenen Webseiten oder Blogs
wird gegenwärtig vor allem durch
die Verlinkung in sozialen Netzwerken erzeugt. Auch in dieser Hinsicht
haben Facebook & Co. den technisch
eingeschränkten E-Mail-Newsletter
in vielen Fällen abgelöst.
Abgesehen von den Möglichkeiten
als Marketing-Tool, liegt die eigentliche Stärke der Networks in der
direkten, auf Augenhöhe stattfindenden Kommunikation mit Kunden
und Interessenten. Ausgerechnet die
Deutsche Telekom hat sich in dieser
Disziplin in den vergangenen Jahren
einen Namen gemacht. Einst als Service-Zwerg verschrien, startete der
Bonner Branchenriese 2010 zunächst
Quellen zur Kaufentscheidung
7,8 %
● Social Media
7,4 %
● TV
5,6 %
● Radio
● Magazine & Zeitungen
8,4 %
18,0 %
● traditionelles Internet
● Personal Selling
● Direct Marketing Instrumente
14,7 %
7,9 %
11,6 %
● Empfehlungen von Familie und Freunden
● öffentliche Werbung
● Werbung am Point of Sale
Quelle: German Social Media Consumer Report
Illustrationen: NLshop - Fotolia.com
Social-Media-Flops wie
die von McDonald’s oder
Henkel und die dazugehörigen „Shitstorms“ ließen sich zahlreich anführen.
Eigentlich sind Community
Manager dafür zuständig,
dass es in sozialen Netzwerken nicht zu derartigen Pannen und Eigentoren kommt.
Die von den Unternehmen
eingesetzten Betreuer ihrer
Network-Auftritte sollen
die Netzgemeinde mit Informationen füttern, ihre Fragen beantworten, aber auch Ideen aufnehmen
und im besten Fall gemeinsam mit
den Followern etwas Neues kreieren.
Ist der Community Manager dialogorientiert, kompetent und stets über
den Auftritt und die Außenwahrnehmung des Unternehmens im Bilde,
sind die Risiken einer Social-MediaStrategie in der Regel kontrollierbar.
Was gute Arbeit der Community
Manager bewirken kann, hat Laura
Wittig von der Agentur Löwenstark beobachtet: „Wer das Engagement seines Unternehmens in den
sozialen Netzwerken richtig steuert,
kann entsprechender Negativpublicity vorzeitig entgegenwirken. Meiner Erfahrung nach wird aus einer
negativen Berichterstattung oft sogar
eine positive, wenn man
als Unternehmen adäquat
darauf reagiert.“
17
Social Media
einen Twitter-Account, dann eine
Facebook-Seite namens „Telekomhilft“. Dieser Ansatz zur schnellen
Problemlösung und Kundeninformation funktionierte und wurde schon
bald zum Vorbild für andere Unternehmen.
Beiden hier vorgestellten, durchweg gelungenen Social-Media-Strategien gelingt es, eine positive „Customer Experience“ zu vermitteln,
die weit über den bloßen Erwerb
eines Produkts oder einer Dienstleistung hinausgeht. Damit stellen
sie ein erstklassiges Instrument für
die Kundenbindung dar. Ob regionaler Familienbetrieb oder „Global
Player“ spielt dabei keine Rolle. Ganz
wichtig sei hingegen etwas anderes,
befindet PR-Stratege Karl-Heinz Limpert. „Was ich den Leuten im Social
Web erzähle, muss sich auch auf meinen anderen Kanälen widerspiegeln,
online und offline.“ Neben Exklusivität, Aktualität und einem Mehrwert für die Nutzer seien vor allem
Authentizität und Glaubwürdigkeit
die entscheidenden Kriterien, um als
Unternehmen in Social
Networks Erfolg zu
haben. Die ausgetrete-
Myspace
Gilt bei vielen Social Networks das
Prinzip „Sehen und gesehen werden“, so muss es bei Myspace eher
heißen: „Hören und gehört werden.“ Von Anfang an bot das USNetzwerk besonders Bands und
anderen Musikschaffenden eine
Heimat. Nach rasantem Anstieg
der Mitgliederzahlen zu Beginn
befindet sich Myspace seit einigen
Jahren jedoch in einer tiefen Krise.
toffe
Kunsts
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g
i
t
r
e
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Hochw
Handw
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n
u
e
ustri
für Ind
Foursquare
Das standortbezogene soziale Netzwerk trägt der
Entwicklung zu mobilen Empfangsgeräten wie Smartphones und Tablets Rechnung. Über die App teilen
User ihren Standort mit, verbinden
sich mit Freunden und geben Tipps
und Bewertungen zu nahegelegenen Geschäften oder Restaurants.
Mit der Zunahme mobiler Internetnutzung gewinnt ein solches Empfehlungsmarketing im Sinne des
„Mobile Commerce“ immer mehr
an Bedeutung.
nen Pfade klassischer Werbung gelte
es in den Netzwerken unterdessen zu
verlassen, ist Löwenstark-Expertin
Laura Wittig überzeugt: „Die Kunst
erfolgreicher Kommunikation im
Web 2.0 besteht darin, die User nicht
für das eigene Unternehmen zu werben, sondern zu begeistern.“
Auch die Braunschweiger Strauss
und Lemke GmbH wird künftig
weiterhin auf Social Media
setzen. Mit einem Profil und zwölf Fanseiten
für seine Diskotheken,
Bars und anderen Veranstaltungsorte ist das Gastronomie-Unternehmen bei Facebook breit aufgestellt. Nicht nur
für die Bewerbung von Veranstaltungen, sondern auch für Personalsuche, Booking-Anfragen oder als
schnellen Kommunikationsweg zu
Gästen, zum Beispiel bei Problemen
oder Beschwerden, nutzt die Firma
das soziale Netzwerk. Vor allem aber
erreicht es dort wie mit kaum einem
anderen Medium seine junge Zielgruppe. Und die nimmt das Angebot gerne an, sowohl online als auch
Wochenende für Wochenende vor
Ort in den zahlreichen Amüsierbetrieben.
Community Managerin Juliane
Donath wird die Entwicklungen und
Trends im Bereich Social Media aufmerksam verfolgen und gegebenenfalls reagieren, damit dies auch
in Zukunft so bleibt. Die eine oder
andere interessante Social-MediaIdee wird sicher demnächst folgen.
Christoph Matthies
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Social Media
18
Aufstieg und Niedergang
eines Online-Riesen
Ein Salzgitteraner Informatikstudent entwickelte StudiVZ mit
Foto: Christian Schroth
K
ennen Sie Kolmanskop?
Mitten in der Wüste Namibias wurde die kleine deutsche Siedlung Anfang des 20. Jahrhunderts zu einer Oase des Lebens,
nachdem Diamanten in der Nähe
gefunden worden waren. Später, als
der Mineralienboom abgeflaut war,
wurde Kolmanskop zur Geisterstadt.
Nur wenige, von Wüstensand halb
verborgene Ruinen zeugten noch
davon, dass hier mal reges Treiben
geherrscht hatte. Wer heutzutage auf
StudiVZ.de surft, fühlt sich wie im
verlassenen Kolmanskop.
Im November 2005 unter anderem von dem Salzgitteraner Informatikstudenten Dennis Bemmann
gestartet, dauerte es nicht mal
Die StudiVZ-Gründer Michael Brehm, Ehssan Dariani und Dennis Bemmann
ein Jahr, bis StudiVZ zum großen
Thema an jeder deutschen Universität wurde. Tatsächlich schwang sich Musik- und Videolinks seit dem Spät- längst sehen auch seriöse Medien
die erhoffte Zielgruppe, Studenten sommer 2006 in einem scheinbar nie den Untergang des mittlerweile von
also, mit großer Begeisterung in die versiegenden Nachrichtenstrom bün- Holtzbrinck wieder veräußerten Netneue Community, die für die meis- delt. Spätestens mit dem Aufstieg von works kommen. Teil des Teufelskreiten von ihnen den ersten Kontakt mit Facebook in Deutschland – befeu- ses ist das dazukommende ImageSocial Networks bedeutete. Fortan ert durch den Launch der deutsch- problem: Wer zugibt, heute noch bei
wurde „gegruschelt“, der Twitter- sprachigen Version im Februar 2008 StudiVZ zu netzwerken, wird mitleiähnliche„Buschfunk“ oder der sys- – begann somit der Niedergang der dig belächelt. Die Online-Karawane
temeigene Messaging-Client stark zunächst erfolgreichen VZ-Netz- ist längst weitergezogen. Zurück
genutzt. Von Facebook mehr als nur werke, die wegen fehlender Innovati- bleibt eine virtuelle Geisterstadt.
beeinflusst, blieb das VZ-Netzwerk onen auch technisch immer mehr ins
Nach dem Versiegen der nahegele(zu StudiVZ gesellten
Hintertreffen gerie- genen Diamantvorkommen Anfang
sich bald noch Schü- Die VZ-Netzwerke –
ten. Von ehemals 16 der dreißiger Jahre setzte in KollerVZ und MeinVZ) Tendenz stetig fallend.
Millionen Nutzern ist manskop der Exodus ein. Nach und
dennoch bei seiheute nur noch ein nach verließen die Siedler den Ort.
nen „Gruppen“, die häufig vor allem Bruchteil der Facebook-Antwort treu Mittlerweile sind viele Gebäude
durch ihre komischen Namen auffie- geblieben – Tendenz stetig fallend. allerdings wieder hergerichtet. Die
len („Wer über Mario Barth lacht, der Der Einstieg des Holtzbrinck-Verla- Siedlung fungiert heute als Museum
klaut auch bei Kik“).
ges, der Anfang 2007 rund 85 Millio- inmitten der Namib-Wüste, das von
Als Herzstück der Network-Kom- nen Euro für das Netzwerk bezahlte, Aufstieg und Niedergang erzählt.
munikation verfügten die Gruppen gilt als einer der größten Flops der
Sollten seine neuen US-Investoren
und einzeln zu besuchende Nut- deutschen Online-Wirtschaft.
nicht bald eine radikale Wende schafzerprofile allerdings über eine viel
„StudiVZ baut Firewall, um verblei- fen, werden von StudiVZ wohl nur
geringere Bindungswirkung als der bende Nutzer an der Flucht zu hin- blasse Screenshots und einige nosNewsfeed von Facebook, der sämtli- dern“, witzelte vor etwa einem Jahr talgische „Gruschel“-Erinnerungen
che Posts, Status-Updates, Bilder und das Satireportal Der Postillon, und übrig bleiben.
Christoph Matthies
19
Social Media
Gezwitscher und
Gesichtsbücher
E
in Freund regte sich neulich
drüber auf, dass ein Freund den
Text eines anderen Freundes via
Twitter grammatikalisch verbessert
hätte. Die Aufregung begründete er
damit, dass der Betroffene ja 1.388
Followers hätte und der Besserwisser gerade einmal schlappe 125.
Sie verstehen kein Wort von meinem Gezwitscher, englisch „twitter“?
Macht nichts. Es geht hier um eine
soziale Plattform im Internet namens
Twitter, über die man via Handy,
oder fast schon oldschool: PC, telegrammartige Nachrichten versenden
kann, die eine maximale Länge von
gerade einmal 140 Buchstaben und
Leerzeichen haben dürfen.
Verbreitet wird es zunächst über
Freunde, die einen verfolgen, englisch „to follow“. Und über ein raffiniertes Schneeballsystem. Ein Klick,
und ein Verfolgter hat sich die Meldung seines befreundeten „Opfers“
zu eigen gemacht, und somit wird
diese Nachricht von weiteren jetzt
völlig unbekannten Followern verbreitet. Die Attraktivität der ganzen
Sache besteht in ihrer Exklusivität.
Die Exklusiv-Nachricht. Als erster.
Am schnellsten. Sofort. Denn nur der
Überbringer der Botschaft wird
als Insider, als Kenner, als upto-date-Mensch identifiziert.
Sie sehen schon, es geht um
erhöhte Geschwindigkeiten
auf dieser Datenautobahn mit
unendlichen Fahrspuren ohne
Überholverbot. Jeder, der hier dauerhaft unterwegs ist, hat seinen Blinker angestellt: „Schnell, schnell: Lass
mich vorbei!“
Was twittert wer? Die „Siemens
AG“ beispielsweise hat aktuell 845
Followers und schreibt am 19. Februar 2013 in einem Tweet, so heißt
ein einzelnes Zwitschern: „Siemens
liefert die elektrische Ausrüstung für
das Eisenerz-Bergwerk Cerro Negro
Norte in Chile.“
ntar
Komme
Die „SPD im Bundestag“ hat
9.340 Followers und schreibt
am 20. Februar: „Erste Fotos der
Veranstaltung ‚Wie sexistisch ist
unsere Gesellschaft?‘“
Sie merken schon, was da in maximal 140 Zeichen von den Dächern
gezwitschert wird, kann informativ, lustig, dröge und im schlimmsten
Falle missverständlich sein.
Aber zappen wir schnell zu Facebook rüber – gewissermaßen die
unendlich geschwätzigere Verwandte der Twitter-Twins. Brief
versus Telegramm. Kein Unternehmen in der belebten und vernetzten Welt, das nicht dort, wo die vielen Menschen und Freunde ein neues
Zuhause hätten, ebenfalls vertreten
ist – mindestens mit einer kleinen
vernachlässigten Filiale. So schreibt
die Bäckerei Hesse aus Kirchhundem, die immerhin 668 „gefällt mir“Freunde hat, zum Karneval: „Die
Närrinnen sind los!“ Dazu gibt’s ein
Faschingsfoto einer Verkäuferin, die
lächelnd ein Blech Zuckerkuchen in
die Höhe hält. Also ein SelfmadeProduct-Placement, das immerhin
22 der genannten 668 so gut gefällt,
dass sie hier ihr „Gefällt mir!“
direkt unter der Fotografie gerne erneuern.
Eine Monika W. schreibt: „da gibt
es doch das lecker Siegerländer
Schwarzbrot …“. Eine Barbara B. will
ihrerseits nicht zurückstehen mit
Exklusivwissen: „Topfenstrudel mit
Vanilliesoße … leckeeer …“
Jetzt seien Sie ehrlich, hätten Sie
eine Bäckerei, wären Sie für diese Art
Alexander Wallasch, Autor und Kolumnist
der Gratis-Werbung nicht auch dankbar? Und selbst wenn einer „Sybille“
oder einem „Hermann“ ihr Mohnkuchen so schlecht schmeckt, dass die
das unbedingt auch mitteilen müssen – kein Problem, kann man alles
löschen. Tja, wenn man nicht aus
Versehen diesen Kommentar von
diesem „Thomas“ gelöscht hätte. Der
war zwar noch nie in Ihrer Bäckerei,
hat aber den ganzen Tag Langeweile
an seinem Computer und ist immer
irgendwie wütend. Also beleidigt er
Ihr Gebäck, Sie machen das weg und
er startet – worst case! – prompt eine
Anti-Zensur-Kampagne. Und plötzlich sind Sie dieser böse Bäcker, der
sein Gebäck auf Facebook nur schön
schreiben will – der Facebook-Missbrauchs-Bäcker!
Das sind dann auch im Wesentlichen die grundsätzlichen Vorteile
und Risiken von Gezwitscher
und Gesichtsbüchern. Nun entscheiden Sie selbst, was Sie für
Ihr großes oder kleines Unternehmen oder ganz privat für sich möchten oder eben nicht. Noch haben Sie
die Wahl. Aber vielleicht sind Sie
sowieso viel lieber in Ihrer Backstube
und schauen dem Teig beim Aufgehen zu, riechen den Duft der frischen
Brötchen, wenn Sie sie aus dem Ofen
holen, oder sprechen einfach mal 140
Wörter über den Verkaufstresen hinweg mit Ihren Kunden. Oder auch
250? – Wer bitte schön sollte Ihnen
das limitieren?
Alexander Wallasch
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Volksbank BraWo
richtet vier neue
SEPA-Beratungsbüros ein
• Kompetenzzentren in Braunschweig, Gifhorn, Salzgitter und
Wolfsburg werden mit zusätzlichem Service ausgestattet.
• Spezialisten stehen Kunden und Nichtkunden für
alle Fragen rund um die SEPA-Einführung zur Verfügung.
• Website www.volksbank-brawo.de/sepa informiert und
gibt anhand einer Checkliste wertvolle Handlungshinweise.
Um die Einführung des standardisierten bargeldlosen Zahlungsverkehrs innerhalb der Europäischen Union zum 1. Februar 2014 für ihre Geschäftskunden so unkompliziert und
reibungslos wie möglich zu gestalten, hat die Volksbank
BraWo ihr Service- und Beratungsangebot erweitert. Der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum, die Single Euro Payments Area (SEPA), wird bisherige nationale Regelungen bei
Überweisungen oder Lastschriften außer Kraft setzen. Neue
internationale Kontonummern (IBAN) und Bankleitzahlen
(BIC) werden erforderlich.
Betroffen von der SEPA-Umstellung sind zunächst
Geschäftskunden. Privatkunden genießen eine Übergangsfrist bis 2016. Um ihre Kunden optimal auf die Neuregelungen vorbereiten zu können, hat die Volksbank BraWo in ihren
Kompetenzzentren Braunschweig, Gifhorn, Salzgitter und
Wolfsburg jetzt spezielle SEPA-Beratungsbüros eingerichtet.
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Unter dem Stichwort SEPA-Navigator ist für jedes Unternehmen individuell der Stand der eigenen Vorbereitungen
anhand eines Online-Fragenkatalogs zu ermitteln. Zu allen
Punkten gibt es Handlungshinweise. Der SEPA-Navigator ist
ein Serviceangebot, das auch Nichtkunden der Volksbank
BraWo kostenfrei zur Verfügung steht.
Darüber hinaus ist ein IBAN-Konverter eingerichtet. Mit der
kostenlosen Download-Software können Unternehmen ihre
Kundendaten bereits um IBAN und BIC ergänzen. Für Zahlungen werden eigene IBAN und BIC benötigt. Der BIC der
Volksbank BraWo lautet GENODEF1WOB. Und für die individuelle IBAN steht ein Rechner zur Verfügung, in den Volksbank BraWo-Kunden nur ihre Kontonummer eingeben müssen, um dann schnell ihre IBAN zu erhalten.
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notwendige Formulare für SEPA-Lastschriftmandate, um
Musteranschreiben für den Wechsel vom Einzugsermächtigungsverfahren zum SEPA-Basis-Lastschriftverfahren und
um den Weg zur eigenen Gläubiger-Identitätsnummer, die
Voraussetzung für das künftige europäische Lastschriftverfahren ist.
Die zentrale Vergabe der Gläubiger-ID ist in Deutschland
kostenfrei unter www.glaeubiger-id.bundesbank.de möglich.
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Prokurist der raiwa eG
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„Entspannt bleiben.“
„Zahlen.“
Bernd Rumpel aus Wolfsburg, Geschäftsführer
der EHC Wolfsburg Grizzly Adams GmbH
„Hohe
Standards
setzen.“
Stephan Mau aus Salzgitter,
Geschäftsführer der Weibel GmbH
„Startklar.“
„Handlungsfähigkeit
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der Tschritter GebäudeTechnik GmbH
Siegfried Kuhls aus Gifhorn,
Geschäftsführer der Elektro-Ohlhoff GmbH
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Geschäftsführer der setron GmbH
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22
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Das Internet,
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issen Sie, was ORM bedeu- Weil Facebook, Xing, Google+ und
tet? Nein?! Sollten Sie aber! ähnliche Dienste für Suchmaschinen
ORM, Online Reputation besonders relevant sind, werden perManagement, bezeichnet das stra- sönliche Profile weit oben angezeigt.
tegische Veröffentlichen, die ÜberDer Chef, mein
wachung und die Beeinflussung von
Facebook-Freund!?
Informationen über sich selbst im
Internet. Das ist mitnichten ausoziale Netzwerke – ein klingenschließlich eine Tätigkeit für proder Name. Wer hier angemelfessionelle Journalisten und Blogger,
vielmehr ist es für jeden Menschen det ist, kann sich mit Freunden aus
wichtig, der beruflich aufsteigen der Kindheit, aus dem Studium oder
möchte oder eine Führungsposition der Firma vernetzen, kann Kontakte
innehält – also eine quasi-öffentliche knüpfen – oder aber sich mit seinem
Chef befreunden. Obwohl Facebook
Person ist.
Das Managen der Online-Reputa- seit fast zehn Jahren seinen Dienst
anbietet, sind die Umgangsformen
tion heißt nicht, möglichst
mit diesem Netzwerk noch immer
unsichtbar im Netz
zu sein. Die richtige
Information zur richtigen Zeit platziert
kann eine viel größere Wirkung haben,
als wenn nichts aufzufinden ist. Der erste
Schritt, sein Image im
Netz aufzupolieren, ist
sich selbst googeln. Wer
einen Überblick behalten
möchte, wann, wo und
in welchem Zusammenhang sein Name im Internet auftaucht, braucht
Online Reputation Management: (Un-)Sichtbarkeit im Netz
nichts weiter, als regelmäßig seinen Namen in eine Such- nicht eindeutig definiert. Darf man
maschine einzugeben. Kritisch sind das? Sich mit seinem Chef anfreundie ersten Seiten der Suchausgabe, den? Oder umgekehrt: Darf man seiviel weiter als bis Seite drei klickt nur nen Mitarbeitern Freundschaftseinlajemand, der eine bestimmte Informa- dungen schicken? Hier ist es wichtig,
tion sucht. Ist auf den ersten Seiten seine Grenzen selbst zu definieren.
nichts zu finden, kann man das für Wofür will ich ein soziales Netzgut befinden. Soll aber ein Online- werk nutzen? Für berufliche ZweImage aufgebaut werden, sollte der cke ist Xing die sichere Wahl, aber
eigene Name unter den ersten Tref- auch Facebook und Google+ werden immer häufiger zum beruflifern aufzufinden sein.
Das Auftauchen in Suchmaschi- chen Kontakthalten genutzt. Mit der
nen kann durch die Zugehörigkeit in Möglichkeit, seine Freunde in untersozialen Netzen unterstützt werden. schiedlichen Listen zu organisieren,
S
Serie
ist es möglich, dass die Freunde das
Urlaubsbild am Strand sehen, die
Kollegen oder Geschäftspartner aber
den geteilten Artikel über das Wirtschaftswachstum in der FAZ. Wer
gewissenhaft mit seinen Veröffentlichungen umgeht, kann seinen Chef
als geschäftlichen Kontakt zu seinem
Profil hinzufügen. Böse Überraschungen aufgrund einer Unachtsamkeit
sind aber nicht auszuschließen. Wie
offline gilt auch online: Der Ranghöhere bietet die Freundschaft an.
Niemals also dem Chef eine Freundschaftseinladung schicken, umgekehrt geht es aber durchaus.
Der einfachste Weg, eine kontrollierte Internet-Präsenz aufzubauen,
ist eine eigene Homepage
oder ein eigener Blog. Die
Königsdisziplin. Wer eine
Domain unter eigenem
Namen führt, kann dort
all das veröffentlichen,
was er der Welt mitteilen möchte. Das kann eine
schlichte Seite mit Lebenslauf und beruflichem Werdegang sein, das kann ein
Blog über das besondere
Hobby sein oder es wird
die eigene Abschlussarbeit veröffentlicht. Allerdings muss die eigene
Seite immer aktuell gehalten werden,
Blogger sollten mehrmals im Monat
neue Inhalte einstellen. Das kostet
Zeit und ist nur denjenigen zu empfehlen, die gerne schreiben und sich
mit den technischen Voraussetzungen auskennen.
Grundsätzlich gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Machen Sie sich
früh Gedanken, wer was im Internet
finden kann, und verhalten Sie sich
online dementsprechend. Dann hilft
das Internet in der Karriereplanung
mehr, als dass es schadet. Maria Pöttering
Fotos: US Army Corps of Engineers, Braunschweiger Klinikum, Peter Sierigk, Wolfgang Borrs, Privat
Wie man online eine gute Figur macht
23
Service-Clubs
XXX
Viele Spenden
dank der Tannen
Dieser Weihnachtsbaum-Verkauf
hat sich gelohnt: 4.200 Euro konnte
der Lions-Club BraunschweigLöwenherz an
Professor Dr.
Hans Georg
Koch, Chefarzt der Klinik
für Kinder- und
Jugendmedizin des Braunschweiger
Klinikums,
Professor Koch
überreichen.
Das Geld kommt den kranken Kindern auf den Stationen K 1 und K 2
der Kinderklinik zugute. Davon sollen Laptops angeschafft, die Untersuchungsräume mit Deckenmonitoren ausgestattet und Wimmelbilder
an die Wände gemalt werden.
Immer am Puls der Zeit!
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Aus- und Weiterbildung
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Ein Scheck über 8.600 Euro für LiBERO
Italienisches Flair
in der Öffentliche-Rotunde
Die Künstler verzichteten auf ihre
Gage, die Öffentliche Versicherung
stellte die Rotunde zur Verfügung,
die Firma Schimmel stellte einen
Flügel. Kurz gesagt: Alle haben
zusammengearbeitet. Das Ergebnis: ein herrlicher Abend und 8.600
Euro auf dem Konto des Vereins
LiBERO, der Kinder mit Krankheiten des zentralen Nervensystems
unterstützt. Anfang des Jahres hatte
das Lions Hilfswerk unter dem
Motto „Klassik! – nicht immer ernst
nehmen“ erfolgreich eingeladen.
Geprüfte/r Industriemeister/in Metall/Elektro
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Arien im Lichthof
Die Tafel verteilt Lebensmittel an Bedürftige
Unterstützung
für Bedürftigte
Der Tagestreff Moin Moin und
die Gifhorner Tafel hatten kürzlich Grund zur Freude. Beide Einrichtungen bekamen jeweils einen
Scheck über 1.000 Euro vom LionsClub Gifhorn Südheide überreicht.
Die Tafel kauft dafür einen neuen
Computer, der Tagestreff wird die
Spende für Bedürftige verwenden.
Ball für die Musik
mit dem Staatsorchester
Am 30. April, 20 Uhr, findet der
Staatsorchester Ball in Zusammenarbeit mit den Braunschweiger
Rotary-Clubs in der Stadthalle statt.
Weitere Infos: www.braunschweigheinrichderloewe.rotary1800.org
machten glücklich
„Es war eine
rundum gelungene Vorstellung“, sagt Thomas Wrensch,
Vorsitzender des
Kiwanis-Club
Braunschweig.
Die Rede ist vom Latchezar Pravtchev
Benefizkonzert
im Lichthof des Städtischen Museums, das der Service-Club organisiert hatte. Die Künstler Latchezvar
Pravtchev, Mark Fiedler und Burkhard Bauche sangen Arien aus Oper
und Operette, machten mit ihren
Interpretationen von Mozart, Rossini und Verdi die rund 140 Zuhörer glücklich. Das Ergebnis: mehr
als 2.000 Euro Spenden. Die gehen
nun zu einem Drittel an den Verein
Bwindi Kids, eine Organisation, die
Schulpatenschaften in Uganda übernimmt und zu zwei Dritteln an das
Unicef-Programm „Eliminate“.
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Ein Produkt des Braunschweiger Zeitungsverlages
24
Finanzen
„The best of
both worlds“
Frank Witter, Vorstandsvorsitzender
Volkswagen Financial Services AG
Herr Witter, wie sollte man sein Geld in
diesem Jahr am besten anlegen?
In 2013 gelten die Regeln wie in
jedem anderen Jahr. Grundsätzlich
ist es wichtig, dass man sich zunächst
mal klar ist: Was bin ich für ein Anleger? Welches Risikoprofil habe ich
und mit welcher Schwankungsbreite
kann ich umgehen? Wie stabil und
verlässlich brauche ich eine Anlage?
Als eine Faustregel gilt generell
immer noch – und das hat sich auch
durch die Finanzmarktkrise nicht
geändert – je breiter ich aufgestellt
bin, desto besser. Stichwort: Diversifizierung. Also nicht alle Eier in einen
Korb legen, um es mal ganz einfach
zu sagen. Bei jemandem, der bereit
ist, ein gewisses Risiko einzugehen,
gehören sicherlich Aktien mit dazu
und festverzinsliche Papiere. Bei größeren Portfolien auch Immobilien,
wobei man mittlerweile aufpassen
muss, denn die Preise, die auch hier
am Standort aufgerufen werden, verwundern schon sehr.
Wie legen Sie persönlich Ihr Geld an –
außer in Ihren Kindern?
xklusiv
E
Meine
iew
Interv
Kinder
sind ein
ganz wichtiges Investment
(lacht). Ich habe
Aktienanlagen,
in der Regel gehe
ich über Fonds.
Ich glaube, dass
Emerging Markets mittel- und
langfristig dazu
gehören, aber
auch solide Standardwerte aus verschiedenen Regionen. Festverzinsliche als Beimischung und mein Haus, in dem ich
wohne, ist meine Immobilienanlage.
Der richtige Mix macht es aus.
Momentan bekommt man bei der
Volkswagen Bank nur ca. ein Prozent
Zinsen. Warum sollte man bei Ihnen
ein Konto eröffnen und nicht bei einem
Ihrer vielen regionalen Mitbewerber?
Weil wir eine leistungsfähige Direktbank mit einer klar definierten Produktpalette und gutem Service sind.
Eine Internetbank, die faire marktgerechte und wettbewerbsfähige Konditionen bietet – und mittlerweile
mehr als eine Million Kunden hat.
Bei uns kommt sicherlich Volkswagen im Namen hinzu. Volkswagen
hat ein ganz klar umrissenes Profil,
ist solide, steht für Verlässlichkeit,
Berechenbarkeit und Zuverlässigkeit.
Genau wie wir.
Viele Menschen haben in den vergangenen Jahren das Vertrauen in die Banken verloren, die Kultur der Branche ist
zur „Unkultur“ geworden. Was müssen
die Banken verändern und verbessern?
Wir sind keine spekulativ arbeitende
Investmentbank, die den Sprengsatz für die Weltwirtschaftskrise
gelegt hat. Im Zusammenhang mit
der Finanzmarktkrise sind im Bankbereich jedoch große Fehler gemacht
worden. Dort wurden Produkte
gebaut, die am Ende keiner mehr
verstehen konnte. Ganz wichtig ist,
dass alle Banken gesamtheitlich versuchen, das verlorene Vertrauen wieder aufzubauen – und ihre Existenzberechtigung wiederherzustellen.
Dazu gehört vor allem ein hohes Maß
an Transparenz, eine gewisse Demut
und die Fähigkeit, berechtigte Kritik
auch aushalten zu können.
Es wäre aber zu eindimensional,
die Banken für alles Unheil dieser
Welt verantwortlich zu machen. Die
Immobilienblase in Amerika musste
z.B. jeder erkennen. Ein ganzes Steuersystem bis hin zur Zentralbank, die
mit zu billigem Geld diese Maschinerie über Jahre befeuert hat, hat das
Ganze unterstützt. Da kommen viele
fatale Aspekte zusammen.
Auch die Millionengehälter in der Wirtschaft erregen regelmäßig den Volks-
Fotos: Volkswagen Financial Services
B
ereits zum siebten Mal elektrisiert das Musik-Spektakel
Pop meets Classic die gesamte
Region (20. April, Volkswagen Halle
Braunschweig) – und das Dank des
Hauptsponsors Volkswagen Financial Services AG. Standort38 sprach
mit dem 53-jährigen Vorstandsvorsitzenden und ehemaligen 2. LigaFußballer Frank Witter über finanzielles Engagement, gute Geldanlagen,
Fehler der Banken, Millionengehälter
und das andere große Thema, das die
Menschen zurzeit intensiv beschäftigt: Eintracht Braunschweig.
25
zorn. Sind die hohen Gehälter in der
Bankbranche gerechtfertigt?
Ich habe eine ganz simple altmodische Vorstellung, dass in keiner Bank
und keinem Industrieunternehmen
irgendein Mitarbeiter mehr verdienen sollte als der Vorstandsvorsitzende, der die Gesamtverantwortung
trägt. Kurzfristige Gewinnmaximierung durch das unverhältnismäßige Eingehen von Risiken darf nicht
belohnt werden. Diskussionen über
die Gesamthöhe von Gehältern sollten im gesellschaftlichen Kontext
erfolgen. Was in der Londoner City
oder in New York zum Teil an Gehältern im Investmentbanking gezahlt
wurde, sprengt sicherlich das, was
man an heutigen Maßstäben als sinnvoll bezeichnen würde. Wer ein
hohes Maß an Risiko und Verantwortung hat und ein wichtiges Maß
an Entscheidungen für ein Unternehmen trifft, sollte aber in einem angemessenen Rahmen vergütet werden.
Sie haben 2008 während der Finanzkrise Ihre Arbeit in Braunschweig
begonnen. Wie beurteilen Sie rückblickend Ihren Start in der Region?
Der Tag der Lehman Brothers-Pleite,
der 15. September 2008, war mein
erster Arbeitstag (lacht). Da war nicht
viel Zeit, um ins Grübeln zu kommen. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt
Zweifel, aber wir haben uns schon
große Sorgen um die Refinanzierung
gemacht. Schaffen wir es, das Geld
einzukaufen, was wir brauchen, um
es unseren Kunden zur Verfügung zu
stellen? Den Händlern, den Marken
des Volkswagen-Konzerns, den Endkunden. Damals waren die Kapitalmärkte in einem Maße ausgetrocknet,
das hatte keiner von uns bisher erlebt
– und möchte es auch nicht noch einmal erleben. Wir haben überlegt: Wie
kommen wir an die Refinanzierungsmittel? Ein ganz wesentlicher Punkt
waren unsere Kundeneinlagen: 2009
haben wir alleine 5 Milliarden an
zusätzlichen Einlagen eingesammelt
– das hat uns massiv geholfen.
Die Bunderegierung rechnet 2013 mit
einem Wirtschaftswachstum von nur
0,4 Prozent. Wie beurteilen Sie das?
Besonders Südeuropa ist und bleibt
schwierig, Deutschland wird vermutlich ein kleines Wachstum haben.
Finanzen
Aber die Bäume werden nicht in
den Himmel wachsen. Glücklicherweise gibt es Flecken auf der Welt,
in denen es nicht ganz so schwierig
ist. Wir gehen weiter davon aus, dass
sich China 2013 gut entwickeln wird.
Auch in Nord- und Südamerika sind
die Anzeichen für den VW-Konzern
ganz gut. Der neue Passat und der
Jetta sind Autos, die ich mir zu meiner Amerika-Zeit immer gewünscht
habe. Das sind die Voraussetzungen
dafür, dass wir in Amerika auch wieder eine Bedeutung erlangen. Die
Marke Volkswagen hat voriges Jahr
ein ganz fantastisches Revival hingelegt – und wir versuchen auch 2013
wieder besser als der Markt zu wachsen. Und Audi, das ist eine Traumstory. Die Marke war in den USA mal
mehr tot als lebendig und verkauft
dort heute mehr als 140.000 Autos
und ist eine unheimlich nachgefragte
Luxusmarke. Diese Marke wiederzubeleben, hat viel Geduld, Geld,
Kraft und Zeit gekostet, zahlt sich
aber heute aus. In Summe sind wir
auf einem guten Weg, doch die Probleme in Europa werden nicht spurlos
an uns vorübergehen.
Was haben Sie aus Amerika – außer
der großen Fahne, dort in der Ecke –
noch nach Braunschweig importiert?
Neun Jahre sind sicherlich nicht
spurlos an mir vorbeigegangen. Zum
einen habe ich meine Frau, die Deutsche ist, die ich aber in Amerika kennengelernt habe, mitgebracht. Zum
anderen ein bisschen amerikanisches
Denken: Diese „Das Glas ist halb
voll“-Mentalität, diesen Optimismus.
Man darf dort auch mal einen Fehler machen, mit einer Geschäftsidee
eine Pleite hinlegen – das ist in Amerika kein Makel. Wenn man dann
wieder aufsteht und sagt: „Ich mache
das nächste Ding eben besser“, ist das
positiv, das ist dieser spezielle Spirit. Dieses nach vorne anstatt immer
zurück gucken finde ich sehr gut.
Auch in Amerika wird natürlich nur
mit Wasser gekocht. Dementsprechend gibt es viele Sachen, die in
Die Volkswagen Finanzdienstleistungen umfassen die weltweiten Finanzdienstleistungsaktivitäten des Volkswagen-Konzerns – mit Ausnahme der Marken
Scania, MAN und Porsche sowie der Porsche Holding Salzburg. Die wesentlichen Geschäftsfelder umfassen dabei die Händler- und Kundenfinanzierung, das Leasing, das Bank- und Versicherungsgeschäft, das Flottenmanagementgeschäft sowie Mobilitätsangebote. Weltweit sind in diesem Bereich des
Volkswagen-Konzerns 8.335 Mitarbeiter beschäftigt – davon 4.599 allein in
Deutschland (Stand: 31.12.2011). Der Geschäftsbericht 2011 des VolkswagenKonzerns wies für den Bereich Volkswagen Finanzdienstleistungen eine Bilanzsumme von fast 97,5 Milliarden Euro, ein Vorsteuerergebnis von 1,3 Milliarden
Euro und einen Bestand von rund 8,2 Millionen Verträgen aus.
Deutschland einfach gut sind. Vor
allem der große Teil der klassischen
Industrie – und wie breit diese in vielen Branchen aufgestellt ist – ist eine
große Stärke unseres Landes. Außerdem die tolle Ausbildung, die es hier
für junge Menschen gibt. Die klassische Lehre gibt es in Amerika nicht
– und gute Handwerker zu finden,
ist höchst anspruchsvoll. Da sind
wir hier eine ganz andere Qualität
gewohnt. Ich habe also „The best of
both worlds“ erlebt.
Haben Banken eine soziale Verantwortung? Welche Projekte unterstützt ihr
Unternehmen?
Wir haben in unserem SponsoringKonzept eine drei Säulen-Strategie.
Dazu gehören Sport, Kultur und Soziales – und das alles in der Region. Wir
sind im Sport bei Eintracht Braunschweig, bei den Basketballern der
New Yorker Phantoms, beim Reitturnier Löwen Classics und bei einigen
kleinen Sachen engagiert. Im Bereich
Kultur unterstützen wir u.a. das Spiegelzelt an der Martinikirche, Klassik
im (Bürger)park, Pop meets Classic,
die HBK, das Staatstheater oder das
Kunstmuseum Wolfsburg. Das dritte
Gebiet ist das Soziale, bei dem die
Stiftung „Unsere Kinder in Braunschweig“ unsere Anker-Aktivität ist.
Dort unterstützen wir die Verpflegungssituation, aber auch Schwimm-
kurse, Beschaffung von Musikinstrumenten etc. für Kindertagesstätten
und Grundschulen insbesondere in
der Weststadt von Braunschweig.
Insgesamt gilt für uns: Nur mal eine
schnelle Lösung ist nicht der Ansatz,
den wir suchen. Im Gegenteil: Uns
ist die Nachhaltigkeit unserer Engagements besonders wichtig.
geschlossen darauf hinzuarbeiten.
Wir werden auch in der neuen Saison 2013/2014 dieses Grundprinzip
beibehalten. Natürlich müssten wir in
der 1. Liga in die Mannschaft investieren, das Budget würde größer werden. Wir werden alles dafür tun, dass
wir auch in Zukunft tollen Profifußball in Braunschweig haben.
Das gilt ja auch für Ihr Engagement
bei Eintracht Braunschweig. Sie haben
dort auch in schweren sportlichen und
finanziellen Zeiten geholfen. Warum?
Im Jahr 2008 hatte Eintracht einen
hohen Berg an Altschulden und auch
die sportliche Situation war kritisch
– mühsam wurde der Abstieg vermieden. Was uns damals überzeugt
hat, uns wieder zu engagieren, ins
Risiko zu gehen, war, dass sich Vorstand und Aufsichtsrat langfristigen
Zielen verschrieben haben. Es gibt
ein klares Bild und eine hohe Transparenz bei den Finanzen, keine wilden Experimente mehr. Hier hat sich
eine neue Perspektive entwickelt, an
die wir geglaubt haben. Wir haben
auf die Fußballbegeisterung der
Region gebaut und versucht, ohne
hohe Ablösesummen eine Mannschaft weiterzuentwickeln. Da waren
viele Treffer dabei, die die sportliche
Leitung ausgesucht hat. Wichtig war
– manchmal auch mit Gegenwind –
seine Linie zu halten, verlässlich und
Warum ist dieser Verein so wichtig für
die gesamte Region?
Es ist natürlich ein Traditionsverein, der eine tiefe Verwurzelung hat
wie z.B. auch der VfL Bochum oder
der 1. FC Nürnberg. In Braunschweig
herrscht eine unglaubliche Grundsympathie, die in tollen Zuschauerzahlen deutlich wird. Diese Verbundenheit der Menschen, aber auch ein
bisschen der Mangel an Alternativen,
wie es sie in Millionenstädten gibt,
hat zu dieser besonderen Beziehung
geführt. Braunschweig war schon
immer, im positiven Sinne, besonders. Man kann die Historie im Stadion an der Hamburger Straße regelrecht greifen. Es gibt hier eine schöne
Symbiose zwischen Tradition und
Moderne. Wenn man das zukünftig
noch mit einer positiven Außenwirkung und Attraktivität für Talente
wie z.B. beim SC Freiburg verbinden
kann, wäre das ein Traum.
Konferenz- und Finanz Center in der Gifhorner Straße in Braunschweig
Möchten Sie manchmal selbst noch
mal unten auf dem Rasen stehen, oder
sind Sie froh, Fußball mit Finanzen
getauscht zu haben?
Ich hoffe, die Jungs können es genießen, in so einem Lebensabschnitt vor
so einer beeindruckenden Kulisse
Top-Fußball spielen zu können.
Doch nicht für jeden ist Platz auf
einer Trainerbank oder im Management. Die Eintracht-Spieler werden
nach ihrer aktiven Zeit noch arbeiten
müssen. Das sind keine Nationalspieler mit Millionengehältern. Das muss
man ihnen bei aller Euphorie, die sie
momentan erleben, klar machen.
Ich persönlich hatte meinen FußballZenit beim OSV Hannover von 1979
bis 1981, war aber kein 1. Liga-Material. Ich habe aus meinen zwei Jahren in der 2. Bundesliga das Beste
gemacht. Ich war im defensiven
Mittelfeld und in der Abwehr tätig
– und durchaus von der rustikalen
Sorte (lacht). Christian Göttner
Fotos: Volkswagen Financial Services, Universal Music
26
Finanzen
27
Im Jahr 2011 registrierte die Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin
59
Millionen Arbeitsunfähigkeitstage wegen psychischer Erkrankungen.
Zahlen
750
von 8.500 Auszubildenden haben 2012 in
der Region 38 ihre Lehre abgebrochen.
Laut Mieterbund
fehlen in Deutschland
250.000
Wohnungen.
Die Bundesagentur für
Arbeit rechnet für 2013
mit durchschnittlich
2.900.000
Erwerbslosen.
Die Bundesregierung muss
2013 etwa
Bis 2030 wird Deutschland
1.511
Braunschweigs Bevölkerung ist 2012 um 1.936
Einwohner gewachsen.
Derzeit leben hier
252.492
Menschen.
4,6
2011 verkaufte Red Bull
Milliarden Dosen und
erwirtschaftete damit
einen Umsatz von knapp
4,3 Milliarden Euro.
Cent pro Minute.
Die Deutsche Telekom
hat innerhalb eines Tages
digitale Angriffe auf
ihre Systeme.
Bis 2015 wollen Sparkassen und Volksbanken
Milliarden Euro im
Haushalt einsparen.
Millionen Einwohner
verlieren.
70 50.000.000.000
Cent teurer.
24
400.000
Publikumszeitschriften gab es 2012.
Das sind 45 Prozent mehr
als 1997. 284 Millionen
Euro werden monatlich
in Deutschland für Zeitschriften ausgegeben.
Die Tabaksteuer wird
am 1. Januar 2014
erhöht. Im Zeitraum
bis 2015 wird das Päckchen Zigaretten bis zu
Vom 1. Juli 2013 an
beträgt die Preisobergrenze für ausgehende
Mobilfunk-Telefonate
Dollar Schaden verursachte der Wirbelsturm Sandy
2012 in New York. Nur Hurrikan Katrina richtete im
Jahr 2005 in New Orleans mit 125 Milliarden Dollar
noch größeren Schaden an.
Die schwedische Einrichtungskette Ikea hat 2012
in Deutschland einen
neuen Rekordumsatz von
3,9
Milliarden Euro erwirtschaftet. In den nächsten zehn Jahren sind
etwa 20 neue Standorte
in Deutschland geplant,
Umsatz und Marktanteile
sollen verdoppelt werden.
Das Video des südkoreanischen Superstars Psy
wurde auf der Videoplattform YouTube bis heute
1.507.329.490
Mal angeklickt. Der US-Konzern verdiente daran
über acht Milliarden Dollar an Werbeeinnahmen.
45
Millionen im Umlauf
befindliche EC-Karten
gegen NFC-fähige Smartphone-SIM-Karten für
kontaktloses Bezahlen
austauschen.
Die Bundesregierung rechnet 2013 mit einem Wirtschaftswachstum von
0,4
Prozent.
2014 kalkuliert
sie mit einem
Wachstum von
1,6
Prozent.
Stunden Parken ohne
Parkscheibe oder
-schein kostet seit
dem 1. April – jeden
der erwischt wird –
ein Verwarnungsgeld von 25 Euro.
28
Ausstattung
Hell, freundlich, übersichtlich und durchlässig: Empfangsnahe Bereiche bieten optimale Kommunikations- und Verweilzonen
Erste Anlaufstelle
tungsdienstleisters MSL in Braunschweig, erinnert sich an viele Empfangstresen: „Der Flur war an der
Stelle des Empfangs ein bisschen
erweitert und es gab ein Fenster mit
Guckloch. Das ist sehr behördenmäDer Empfangsbereich: Visitenkarte der Firma
ßig gewesen. Später war dort dann
ein Glasschiebeelement. Sich mehr
zu öffnen – das ist der Trend der veras finde ich wo und wie Seminar stattfindet. Vor acht Jahren gangenen Jahre“, sagt der 69-Jährige.
komme ich da überhaupt wich die große Stecktafel einer elekt- Bei Behörden spiele immer mehr
hin? Ob Arztpraxis, Hand- ronischen Anzeige an der Wand. „Die der Wandel zum Dienstleister eine
werksbetrieb oder Großkonzern ist direkt mit der EDV vernetzt und Rolle für Veränderungen am Emp– der Empfangsbereich ist bei Fir- zeigt die Termine
fang. „Wenn der
men die erste Anlaufstelle im Haus. an. Es ist eine
Platz vorhanden
Immer häufiger können die Mitarbei- Art großer Wegist, geht der Trend
ter an der sogenannten Infothek oder weiser“, erläutert
bei Neubau oder
dem Counter den Kunden bereits Druwe. Die jederUmbau zum groweiterhelfen. Von der Terminver- zeit verfügbare
ßen Entree mit
gabe bis zur Weitergabe von Infoma- Anzeige ist nützeiner Person, die
terial ist vieles möglich. Ebenso wie lich, da die Räume
Auskunft gibt“,
die Aufgaben werden auch die Aus- der IHK auch
sagt Meister.
stattungsvarianten vielfältiger.
ohne AnsprechPlatz, der vor
„Wir haben ein Infocenter, das mit partner bis 21 Uhr
einigen Jahren
mehreren Halbtagskräften ständig geöffnet sind. Beietwa bei der Stadt
besetzt ist. Das ist die erste Adresse spielsweise, weil
Peine vorhanden
Grüne Natur trifft moderne Architektur
im Haus“, sagt Georg Druwe von der die Prüfungsvorwar. Sie hat im
IHK Braunschweig. Bereits seit fast 15 bereitungen der Auszubildenden Jahr 2001 auf 707 Quadratmetern
Jahren setzt die Industrie- und Han- nach deren Arbeitszeit dort stattfin- ein zentrales Bürgerbüro im Ratdelskammer auf ein Servicecenter det.
haus eingerichtet. „Ziel des Büros ist,
im Eingangsbereich. „Es ist wichtig,
das Serviceangebot für die Bürgerindass ein persönlicher AnsprechpartDer Empfang wird offener
nen und Bürger der Stadt Peine weiner für Kunden oder Firmen verfügter zu verbessern. Aufgaben werden
bar ist.“ Die Mitarbeiter übernehmen
erart umfangreiche Informations- zusammengefasst an zentraler Stelle
auch den Telefondienst. Besucher
möglichkeiten direkt am Eingang erledigt, Wege und Wartezeiten vererfahren über eine Infotafel auf einen waren vor 20 Jahren noch Zukunfts- kürzt. Die Mitarbeiterinnen und MitBlick, in welchem Raum sie vielleicht musik. Uwe Meister, Vertriebs- und arbeiter sind hoch motiviert und verschon erwartet werden oder wo ihr Planungsmitarbeiter des Einrich- stehen sich als Kümmerer“, teilte die
W
D
29
Ausstattung
„Entscheidend ist das Gefühl“
Ein Innenarchitektenpaar im Interview
Worauf achten Sie, wenn Sie das Foyer
eines Unternehmens betreten?
MI: Wie werde ich dort empfangen
und wie werde ich angesprochen.
RMI: Entscheidend ist das Gefühl.
Fühle ich mich in diesem Raum wohl
oder nicht. Kriterien sind Akustik,
Beleuchtung, Wärme und Beschaffenheit der verwendeten Materialien.
Betrete ich z.B. eine Bank auf einem
festen Boden, dann fühle ich mich
wohl. Gehe ich in eine Büroetage, will
ich lieber weicheren Boden haben.
Fotos: Steelcase Werndl AG, Christian Nitz - Fotolia.com, Lennart Kutzner
Welchen Eingangsbereich betreten Sie
beide am liebsten?
Stadt bei der Eröffnung mit. Ein zentraler Infotresen und mehrere offene
Arbeitsplätze für Sachbearbeiter sorgen für Transparenz, durchgehende
Öffnungszeiten für Bürgernähe.
Die Qualität steigt
D
amit nimmt die Stadt Peine
eine Vorreiterstellung unter
den Behörden ein und folgt einem
Trend aus der Wirtschaft. „Generell
kann man sagen, dass abgesehen von
öffentlichen Verwaltungen die Grenzen zwischen Empfang, Lobby und
Arbeitsbereichen durchlässiger wer-
RMI: Ganz toll finde ich
das Foyer von ISR Information Products, das es
leider nicht mehr gibt.
(Anm. d. Red.: Hier befindet sich heute die Bar
Foyer61.) Auch bei WolReinhard Möller-Iselt und Marion Iselt gestalten seit über 30 Jahren
ter Immobilien wird man
durch das Ambiente sehr
wohnlich empfangen. Das ist ein rela- Welche Materialien verwenden Sie?
tiv kleiner Raum, aber persönlich.
MI: Wir arbeiten gerne mit kontrasMI: Das Kundenzentrum der Braun- tierenden Materialien: Sowohl kalte,
schweiger Verkehrs-AG. Die Gestal- wie Stahl und Stein, als auch warme,
tung ist individuell und repräsentiert wie Holz und Teppichböden. Es geht
das Unternehmen. Sie verbindet den um Ausgewogenheit und harmoniAußen- und Innenbereich gut.
sches Zusammenspiel.
den oder sogar ganz verschwinden“, allem qualitativ verändert.“ Seit Jahsagt Barbara Schwaibold, Spreche- ren gebe es einen generellen Trend,
rin des Verbandes bso – Büro-, Sitz- dass die Gestaltung der Innenräume
und Objektmöbel e.V., in dem rund als wichtiges Element der Corporate
70 Hersteller von Büromöbeln orga- Identity gepflegt wird. „Damit steinisiert sind. „Leider
gen natürlich auch
gibt es keine Markt- „Die Grenzen zwischen
die Erwartungen an
zahlen, die direkte Empfang, Lobby und
die Gestaltung der
Rückschlüsse auf Arbeitsbereichen werInnenräume. Diese
das Volumen und die den durchlässiger …“
soll auf das Corporate
Entwicklung der EinDesign der Unternehrichtung und Möblierung von Emp- men abgestimmt sein“, sagt Schwaifangs- und Lobbybereichen zuließen. bold. Durch neue Materialien und
Von unseren Mitgliedsunternehmen veränderte Bearbeitungstechniken
wissen wir jedoch, dass dieses Markt- könnten Möbel heute formal und
segment wächst, wobei es sich vor funktional maßgeschneidert und an
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Fachleute helfen bei der Einrichtung
Gelenkbus nachempfunden, vorne
auf dem Bus prangt das Firmenlogo.
amit die Umsetzung des Gesamt- Seitlich auf dem Counter ist die Sileindrucks einer Firma im Foyer houette der Stadt Braunschweig
auch gelingt, helfen Profis bei der zu sehen, durch die auch ein realer
Gestaltung. „Die Firma muss ent- Bus spazieren fährt. Verschiedensprechend repräfarbige Bodenbesentiert werden.
läge kennzeichnen
Es muss sofort
Ruhe- und Gangerkennbar sein,
bereiche. „Damit
welches Angebot
wird unterschwelda ist, also wellig eine Art Gleische Leistung man
führung erzeugt“,
anbietet“, sagt
erläutert Iselt.
InnenarchitekUnterschweltin Marion Iselt.
lige Steuerung des
„Bei der optiKundenstroms sei
schen Aussage
ohnehin ein wichist wesentlich,
tiger Teil ihrer
Sonic Chair: Futuristisches Multimedia-Möbel
wie die BeleuchArbeit, ergänzt
tung ist. Auch ob sich die Farben des die Braunschweigerin. Dabei werde
Unternehmens ansprechend wieder- die Arbeit eines Innenarchitekten oft
finden, spielt eine Rolle.“ Iselt hat unterschätzt.
diese Regeln unter anderem bei der
Neugestaltung des Foyers der BraunFalsch verstandener Berufsstand
schweiger Verkehrs-AG angewendet.
Die Form des Tresens ist dort einem
in weit verbreitetes Vorurteil ist,
Innenarchitekten seien in erster
Linie teuer. Das stimmt aber nicht,
denn eine häufige Umgestaltung eines
ungeplanten Eingangs geht schnell
ins Geld“, erklärt Iselt. Die Leistungen der Fachleute reichen dagegen
von der Beratung bis zur konkreten
Leistungsbeschreibung für Handwerker. „So ein individuell gefertigter Tresen muss einmal vorgedacht
werden.“ Ein Budget für die Gestaltung ergebe sich aus einem Grundlagengespräch, für das der Kunde
keine Vorstellungen haben muss. Mit
den konkreten Ausführungen würden
sich die Architekten nicht selber verwirklichen und abgehobene Designs
durchsetzen. „Ich wünsche mir eine
niedrigere Hemmschwelle bei der
Beauftragung von Innenarchitekten“,
sagt Iselt. So könne vielen fachlichen
Fehlern vorgebeugt werden.
Die Raumakustik sei ein solches
Fachgebiet. „Die wird oft vernachlässigt. Häufig wissen die Leute gar
nicht, warum sie sich in einem Raum
nicht wohlfühlen oder richtig unterhalten können.“ Akustisch wirksame
Bilder oder bestimmte Deckenverkleidungen können im großzügigen
Foyer Abhilfe schaffen. Das schafft
eine angenehme Arbeitsatmosphäre.
D
E
februe.de/intero
Regio Press/Lennart Kutzner
Fotos: Koelnmesse GmbH, Jörg Peters
die jeweiligen Wünsche des Unternehmens angepasst werden.
Das geht oft mit dem Wunsch nach
flexibleren Arbeitsbedingungen einher. „Büroarbeit ist heute sehr stark
durch Kommunikation und Teamarbeit geprägt. Beides braucht Platz.
Insbesondere, wenn Externe in diese
Prozesse integriert werden, kann
es sinnvoll sein, Kommunikationszonen in der Nähe des Empfangsbereichs zu platzieren“, meint bsoVerbandssprecherin Schwaibold.
„Außerdem weiß man heute, dass
Kreativität, im Sinne von neuen und
nützlichen Ideen, durch einen gelegentlichen Umfeldwechsel gefördert
wird. Planer von Büroeinrichtungen
sind daher bemüht, neben den klassischen Büroarbeitsplätzen andere
Zonen zu schaffen, in denen sich zum
Beispiel Projektteams zu einer spontanen Abstimmung treffen können.
Flächen im Empfangsbereich, die bislang beispielsweise nur als Wartezonen dienten, werden daher für mehrere Zwecke genutzt.“
31
Gespräch über Geld
„Geld schießt
keine Tore …“
Serie
Eintracht Braunschweig Kapitän Dennis Kruppke
Herr Kruppke, macht Geld glücklich?
Es kommt auf den Umgang damit an.
Geld erleichtert vieles, muss aber
nicht zwangsläufig glücklich machen.
Wenn man damit nicht umgehen
kann, passiert genau das Gegenteil.
Und es gibt viele Dinge, wie beispielsweise Gesundheit, die man sich
nicht kaufen kann.
unserer Kinder oder Kleidung.
Außerdem spiele ich Golf, und für
die Ausrüstung kann man schon Geld
ausgeben (lacht).
Verdirbt Geld den Charakter?
Das kann man nicht verallgemeinern.
Das ist immer typabhängig und hängt
vom Umgang mit dem Geld ab.
Was war Ihre teuerste Anschaffung?
Meine Frau (lacht laut).
Wann und wie haben Sie Ihr erstes
Geld verdient? Was haben Sie damit
gemacht?
Im Alter von etwa 15 Jahren war ich
Ordner beim VfL Bad Schwartau in
der Handball-Bundesliga. Das war
ein netter Zuschuss zum Taschengeld
und davon konnte ich mir Dinge kaufen, die meine Eltern nicht bezahlt
hätten. Das Geld habe ich zum Beispiel in teure Turnschuhe investiert.
Viele meinen, dass Fußballer zu viel
Geld verdienen. Wie beurteilen Sie das?
Das würde ich – zumindest in
Deutschland – generell nicht sagen.
Die Vereine generieren je nach
Umfeld und Erfolg gewisse Einnahmen, von denen die Spieler einen Teil
abbekommen. Man darf trotz der vielen Annehmlichkeiten nicht vergessen, dass man diesen Job nur bis zu
einem gewissen Alter ausüben kann
und für den Verein die Knochen hinhält. Außerdem gibt man zu einem
großen Teil sein Privatleben auf, ist
jedes Wochenende sowie teilweise
auch in der Woche unterwegs und
verbringt wenig Zeit mit der Familie.
Wofür geben Sie Geld aus?
Hauptsächlich für die alltäglichen
Dinge, wie Essen gehen, die Hobbys
Für was sparen Sie?
Es gibt ein paar Wünsche, die wir uns
gerne erfüllen möchten. Zum Beispiel
ein Eigenheim oder größere Reise.
Wie vermitteln Sie Ihrem Kind den
Umgang mit Geld?
Für Taschengeld sind die beiden noch
zu klein. Wir achten aber schon darauf, dass nicht alles als selbstverständlich hingenommen wird. Wünsche
werden nicht immer sofort erfüllt.
Unsere Kids müssen etwas dafür tun,
um gewisse Dinge zu bekommen,
und bekommen sie nicht mal so zwischendurch. Größere Wünsche werden dann beispielsweise zu Weihnachten oder zum Geburtstag erfüllt,
so lernen sie die Wertschätzung.
Schießt Geld Tore?
Nein. Natürlich kann man mit Geld
eine gewisse Qualität kaufen, und
einzelne Spieler können eine Mannschaft verstärken. Das heißt aber
noch lange nicht, dass sie auch erfolgreich sind. Das Gegenteil sieht man ja
bei uns. Es ist wichtiger, ein geschlossenes Team zu haben als einzelne
Spieler, die viel Geld gekostet haben.
Denken Sie an die Aufstiegsprämie?
Generell ist das bei jedem Aufstieg
ein toller Nebeneffekt. Aber für
jeden Sportler sind der sportliche
Erfolg und die Emotionen in diesem
Moment viel entscheidender.
Es gibt die Klischees, dass viele Fußballer nach ihrer Karriere einen Lotto-
Torjäger und Führungsspieler
laden eröffnen oder im „RTL Dschungelcamp“ ihr Gnadenbrot verdienen.
Warum können viele Fußballer nicht
mit Geld umgehen?
Gegenfrage. Können viele Fußballer
nicht mit Geld umgehen? Natürlich
ist es schwierig, wenn junge Spieler
in kurzer Zeit sehr viel Geld verdienen und das falsche Umfeld haben.
Viel entscheidender ist aber, dass
man den gewissen Lebensstandard,
den man als Fußballer hat, nach seiner Karriere auch wieder herunterfahren und seinen finanziellen Möglichkeiten anpassen kann.
Eintracht Braunschweig musste die letzten Jahre mit geringen Etats auskommen. Warum hat es der Verein auch
mit wenig Geld nach oben geschafft?
Das war zu diesem Zeitpunkt die einzige Möglichkeit, es gab keine Alternative. Wichtig war, dass alle Beteiligten an einem Strang gezogen haben
und den Weg konsequent gegangen sind. Man hat aus den Fehlern
der Vergangenheit gelernt und auch
nach der Konsolidierung mit Augenmaß gehandelt.
Wünschen Sie sich manchmal eine
Welt ohne Geld?
Wie soll das aussehen? Nach welchen
Vorgaben werden Dinge verteilt?
Selbst wenn es kein Geld gäbe, eine
Art von Währung muss ja existieren,
seien es Naturalien oder ähnliches.
Christian Göttner
32
Stiftungen
„Zivilgesellschaftliche
Verantwortung“
Die Gifhorner Egon-Gmyrek-Stiftung fördert Kinder und Familien
Serie
Fotos: BZ-Archiv/Buchwald, Privat
E
ine noch sehr junge
Stiftung
b r a c h te
erfolgreich ihr erstes Projekt zum Abschluss:
Die Gifhorner Egon-Gmyrek-Stiftung baute ein altes
Firmengebäude zu einer neuen
Kindertagesstätte um. Das 3.600 Quadratmeter große umliegende Gelände
ist ebenfalls Teil des Stiftungsvermögens und soll künftig weiteren sozialen Projekten zur Verfügung gestellt
werden.
Hervorgegangen ist die Stiftung
Mitte 2012 aus dem Vermögen des
Unternehmers Egon Gmyrek, der sich
1947 in Gifhorn niederließ. „Mein
Großvater war schon immer ein sozialer Unternehmer“, erklärt Stiftungsvorstand Christian Gmyrek. So habe
Martin Wrasmann, Christian Gmyrek und Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich diskutieren über die Krippe
der Unternehmer beispielsweise kurz
nach dem Zweiten Weltkrieg, als
Wohnungsnot herrschte, für seine ren Überschüssen generiert werden. auch, den Kindern den Zugang zu BilMitarbeiter Wohnraum geschaffen. Spender und Zustifter seien stets dung zu ermöglichen, inklusive religi„Und er hat stets unsere Kirchenge- willkommen. Doch – da sind sich alle öser Bildung und Musik. Kindern aus
meinde unterstützt“, ergänzt Mar- Vorstandsmitglieder einig – die Stif- bildungsfernen Schichten käme das
tin Wrasmann, Vorstand der katho- tung werde kein Gießkannenprinzip Bildungsangebot gleich überproporlischen St. Altfrid-Gemeinde.
verfolgen. Einzelne besondere Pro- tional zugute, glaubt Wrasmann.
Aus der Verbindung sei dann auch jekte sollen stattdessen gezielt geförAuch das Außenareal des Firmendie Idee für das aktuelle Projekt ent- dert werden. Allen voran: das aktu- geländes soll für pädagogische Zwestanden, berichtet Christian Gmyrek. elle Krippenprojekt. Dort komme cke genutzt werden. Dort gebe es
Die Gemeinde St. Altein gesamtheitliches einen beachtlichen Naturbaumbefrid betreibt die Krippe „Kindererziehung
Konzept zum Tragen, stand „Da können wir den Kindern
im Süden Gifhorns. lässt sich in keine
welches gesellschaftli- einen Naturbegriff näher bringen“,
Die Stadt habe durch- DIN-Norm pressen“
che und pädagogische so Wrasmann.
aus den Bedarf an KripPrämissen mit einem
Jetzt ist es geschafft: Im März fanpenplätzen. „Die Stiftung suche sich christlichen Wertekanon verbindet.
den 30 Kinder in der neuen Krippe
soziale, gemeinnützige und kultuIn der Krippe sollen Familien und an der Kösliner Straße ihren Platz.
relle Aufgaben“, erklärt Klaus Gmy- Kinder in ihrer Gesamtheit gese„Mit der Stiftung übernehmen wir
rek. Christians Vater gehört ebenfalls hen werden. „Kindererziehung lässt zivilgesellschaftliche Verantwordem Stiftungsvorstand an. Er erklärt, sich jedoch in keine DIN-Norm pres- tung“, erklärt Klaus Gmyrek. Zwar
dass die Stiftung benachteiligten sen“, gibt Wrasmann zu bedenken. wollen die Gifhorner Unternehmer
Familien helfen und ein christliches Eines sei jedoch klar: Die Armut in Familien unterstützen, den Staat
Familienbild in die Gesellschaft tra- der Gesellschaft nehme zu, so Wras- „wollen wir dadurch aber nicht aus
gen wolle.
mann. Es gebe immer mehr Fami- der Verantwortung nehmen“, mahnt
Derweil plant der Stiftungsvorstand lien, die durch das soziale Netz fallen. Gmyrek an. Die großen gesellschaftbereits weitere Projekte. Diese sollen Diesen Familien möchte die Stiftung lichen Probleme müsse dieser schon
künftig aus Mieterträgen und weite- Chancen eröffnen. Dazu gehöre es noch selbst lösen.Redio-Press/Bastian Lüpke
33
Wirtschaftsvereinigungen
Unter einem Dach
Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH
I
n Wolfsburg dreht sich vieles
ums Auto, denn die Stadt lebt von
und mit dem Volkswagen-Konzern.
Aber eben nicht nur. Es gibt auch
noch den Einzelhandel, das
Handwerk, kleine und große
Betriebe, die ihre Produkte
unabhängig von der Autoindustrie herstellen und
verkaufen. Und genau diese
Unternehmer wollen beraten,
begleitet und informiert werden.
Wie gut, dass es die Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH, kurz
WMG, gibt.
Vor gut sechs Jahren gegründet,
bündelt die WMG seitdem Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing
und Tourismuswirtschaft unter
einem Dach. „Wir sind der zentrale
Ansprechpartner in der Stadt“, sagt
Geschäftsführer Holger Stoye, der
für die Themenbereiche Wirtschaft
und Marketing verantwortlich ist
und gemeinsam mit Joachim Schingale das Team von 35 festen Mitarbeitern sowie zahlreichen Aushilfen und Auszubildenden leitet. Die
„Pflege“ der bestehenden Unternehmen, die Förderung sowie Hilfestellung bei Geschäftsgründungen und
natürlich die Vermarktung Wolfsburgs als attraktiver Wirtschaftsstandort stehen dabei im Vordergrund. Dabei immer im Blick: die
Stadtentwicklung als großes Ganzes und die Porschestraße im Spe-
Serie
Gesellschafter:
Stadt Wolfsburg, Sparkasse Gifhorn
Wolfsburg und der City Marketing
und Tourismus Verein
Mitarbeiter: 35 feste, mehrere
Aushilfen und Auszubildende
Kunden:Handel, Handwerk, Selbstständige. Kunden, die mit der Autoindustrie zu tun haben, werden
von der Wirtschaftsförderung der
Wolfsburg AG betreut.
Information:
www.wmg-wolfsburg.de
Holger Stoye, Geschäftsführer der WMG
ziellen. Denn diese eineinhalb Kilometer lange, hauptsächlich zu einer
Fußgängerzone umgewandelte Straße
mitten im Zentrum der Stadt ist die
Flaniermeile, aber kein ganz einfaches Pflaster –zumindest nicht aus
wirtschaftlicher Sicht. „Die Straße
wurde ursprünglich als vierspurige
Straße angelegt, nicht als Handelsstraße“, erinnert Stoye. Das macht
es nicht leicht, bestimmte Anforderungen von Unternehmen oder Filialisten zu erfüllen. „Es ist eine Herausforderung, ein Prozess. Wir sind
aber schon auf einem guten Weg“,
ist sich Stoye sicher. Momentan gebe
es zum Beispiel nur minimale Leerstände. Aktuell seien die wirtschaftlichen Bedingungen in Wolfsburg
hervorragend. Das Ziel für die mittelfristige Zukunft sei eine Erweiterung
der Handelslandschaft, eine noch
größere Angebotsvielfalt. „Unternehmen sollen wachsen können.“
Und auch das bundesweite Image der
Stadt habe noch Entwicklungspotenzial. „Wir müssen unsere Vorzüge
weiter bekannt machen“, sagt Holger Stoye. Und zwar abgesehen von
Volkswagen. Einer möglichen Fusion
der Stadt Wolfsburg und des Landkreises Helmstedt sieht Holger Stoye
positiv entgegen. „Das würde positive
Entwicklungschancen für die gesamte
Region bedeuten.“ Einen Identitätsverlust müsse man nicht befürchten,
meint er: „Es geht doch keine Identität durch ein anderes Autokennzeichen verloren.“
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34
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viele Baustellen aufweist. „Es ist ein
ehrgeiziger Zeitplan, aber wir sind
überzeugt, ihn einhalten zu können“,
berichtete Bäsecke.
Die Gäste hatten mehrfach Gelegenheit zum Staunen, etwa beim Blick in
den 600 Quadratmeter großen Ausstellungsraum. Auch die Ausblicke
von der Paläon-Anhöhe auf die Stadt
Schöningen und in Richtung Tagebau begeisterten die Besucher, die aus
dem gesamten Kreisgebiet kamen.
Kreissportbund-Vorsitzender Jürgen Nitsche kündigte an, sehr bald
schon eine Tagung in dem moder-
Die Schöninger Speere
Im Rahmen einer Rettungsgrabung im Jahr 1994 machten Archäologen im örtlichen Tagebau einen historischen
Fund: die Schöninger Speere. Der Archäologe Dr. Hartmut Thieme vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (NLD) entdeckte die vollständig erhaltenen
Artefakte der Altsteinzeit. Der Fund umfasst sieben Holzspeere, Speerbruchstücke, eine Lanze, ein Wurfholz sowie
mehr als 10.000 Knochen von Wildpferden. Mit ihrem
Alter von ca. 300.000 Jahren sind die Schöninger Speere
die ältesten erhaltenen Jagdwaffen der Menschheit.
Fotos: Dederichs Reinecke & Partner
SCHON ÜBER 320 MAL
IN DEUTSCHLAND.
ie Vorfreude auf das Schöninger Paläon wächst. Das
war Mitte März zu spüren, als
die Braunschweiger Zeitung vierzig Gästen einen exklusiven VorabRundgang durch das Forschungsund Erlebniszentrum bot. Es wird
die 300.000 Jahre alten Schöninger
Speere beherbergen und soll kurz
vor Pfingsten eröffnet werden. Schöningens Bürgermeister Henry Bäsecke und Paläon-Geschäftsführer
Florian Westphal führten die Besucher in zwei Gruppen durch das markante Gebäude, das im Inneren noch
35
Paläon
Architektur
Das Paläon-Gebäude wurde vom renommierten Züricher
Architekturbüro Holzer Kobler Architekturen entworfen. In
der reflektierenden Außenhaut spiegelt sich die eindrucksvolle
Landschaft des sich regenerierenden Braunkohleabbaugebiets.
Durch seine Fassade und bildhafte Form wird das Forschungs- und
Erlebniszentrum eins mit seiner Umgebung. Die Mitte des Gebäudes bildet das dreigeschossige Foyer, das alle Sichtachsen nach
außen miteinander verbindet. Der hohe Raum ermöglicht zugleich
Blickbeziehungen zu den Forschungs- und Ausstellungsbereichen
im ersten und zweiten Obergeschoss.
nen und attraktiven Gebäude ausrichten zu wollen. Für Veranstaltungen verschiedener Größenordnungen
könne dass Paläon genutzt werden,
sagte Bäsecke, als er den Besuchern
das Paläon-Café vorstellte, das sich
– wie alle anderen Räume des Erlebniszentrums – noch im Rohbau befindet. Auch das „gläserne Forschungslabor“ bekamen die Besucher zu sehen.
Dort kann später den Wissenschaftlern über die Schulter geschaut werden, wenn sie weitere archäologische
Funde aus dem Schöninger Tagebau untersuchen. „Womöglich werden wir dabei noch auf die eine oder
andere Sensation stoßen“, erklärte
Geschäftsführer Florian Westphal.
Als erste „Nutzer“ werden Mitte April
Wildpferde auf dem Freigelände Einzug halten – und Auslauf erhalten.
Besucher werden zu Forschern
J
ährlich 60.000 bis 80.000 Besucher werden im Speere-Zentrum
in Schöningen erwartet. Sie sollen
dort selbst zu Forschern werden und
Aufgaben lösen. „Ich bin bei diesem
Großprojekt auf einen fahrenden
Zug aufgesprungen“, meinte Westphal. Professionell sind die Planung
und das Marketing für das Paläon.
Er ist sich sicher, dass das Konzept,
Forschung und Erlebnis miteinander zu verbinden, funktioniert, denn
die gesamte Region steht hinter dem
Speere-Projekt.
Mit einem schmalen Personalkonzept mit Geschäftsführer, Museumspädagogin und einer Kraft für
Presse/Marketing soll begonnen
werden. „Einen Pool von Mitarbeitern, als Teilzeitkräfte oder ehrenamtlich, benötigen wir für die Kasse,
Aufsicht, Gästeführung und Workshops“, kündigt Westphal an. Es sei
das Ziel, mehr feste Arbeitsplätze zu
schaffen, aber dafür müsse die Entwicklung abgewartet werden.
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„Es wird eine lebendige Inszenierung der Vergangenheit mit künstlerischen und multimedialen Stationen. Kinder und Erwachsene können
im Labor zum Forscher werden und
Aufgaben lösen“, erzählt Westphal,
der jährlich mit 60.000 bis 80.00
Besuchern rechnet.
Auf dem Außengelände entsteht
eine Aussichtsplattform, von der aus
man auf die Wiese mit Wildpferden
schauen kann. Auf dem Erlebnisparcours im Freien können Speerwerfen
und Bogenschießen ausprobiert werden. Außerdem kann man die Grabung der Archäologen im Tagebau
besuchen. Sonderausstellungen und
neue Funde steigern die Attraktivität
des Paläon, das ab Mai zu einer ganz
besonderen Reise in unsere bewegte
Vergangenheit einlädt. Michael Strohmann
Parkanlage
Das Erlebnis „Altsteinzeit“ umfasst auch
das Außengelände des Paläon. Die Parkanlage von rund 24 Hektar Größe ist den
charakteristischen Landschaftstypen vor
300.00 Jahren nachempfunden. Auf einem
Erlebnisparcours mit interaktiven Stationen kann man auf Entdeckungsreise
gehen. Zwischen wiesenartiger Steppe
und Wald grasen Wildpferde.
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Meldungen II
25 Jahre auto und 2rad Fenske
Die Firma auto und 2rad Fenske aus
Vechelde feiert 25-jähriges Bestehen.
Anlässlich dieses Jubiläums veranstaltet die
Vechelder Werbegemeinschaft einen verkaufsoffenen Sonntag mit Frühlingsfest am
21. April. Oldtimer und Youngtimer gibt
es auf der Hildesheimer Straße und in der
Taubenstraße zu sehen.
Geschäftsführer Andreas Fenske
10 Jahre PeineMarketing GmbH
Thomas Severin
Am 1. April 2013 feierte die PeineMarketing GmbH
zehnjähriges Bestehen. Unter der Geschäftsführung
von Thomas Severin ist die PeineMarketing für zahlreiche Veranstaltungen verantwortlich, beispielsweise
das Weinfest, den Autofrühling oder den traditionellen
Eulenmarkt. Die Hauptaufgabe besteht darin, mithilfe
von diversen Projekten die Stadt Peine als lebenswerten Wohn- und Einkaufsort zu vermarkten.
Die Gewinner des Grouplink Cloud Award 2013
Verleihung des Grouplink
Cloud Award auf der CeBIT
Im Rahmen der Cebit 2013 wurde
der Grouplink Cloud Award verliehen, eine Auszeichnung für die
innovativste Cloud-Lösung sowie
die Cloud-Anwendung für neue
Business-Modelle. In der Kategorie
Cloud-Innovation ging der Preis an
die Firma Iant – Applied NGN Technologies GmbH aus Wolfenbüttel.
37
Meldungen II
Die Region hat ein „goldenes Herz“
„Das Goldene Herz“ – eine Aktion des Paritätischen und des BZV
Medienhauses – war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. Rund
150.000 Euro haben die Leserinnen und Leser gespendet. Das
Geld geht an neun Projekte der Region: an den Kinderschutzbund
Peine, den Kinderschutzbund Salzgitter, die Braunschweiger Fonds
für Kinder und Jugendliche, die Sportjugend-Förderung Wolfenbüttel, den Zirkus Kimarek Wolfenbüttel, die Initiative Starthilfe
Wolfsburg, die Schulaufgaben-Hilfe der Awo im Kreis Helmstedt,
die Fonds „Kleine Kinder immer satt“ der Stadt Gifhorn sowie die
Fonds „Kinder brauchen Zukunft“ des Kreises Gifhorn.
Die jungen Mitglieder vom Zirkus Kimarek in Wolfenbüttel
Spende statt Geschenke
Arno Beyer, Sebastian Ebel und Armin Kraft
gratulierten Richard Hartwig zum 75. Geburtstag
Martin Satzky, Maren Maibom (Volksbank BraWo)
wurden von Wolfgang Clement ausgezeichnet
Fotos: privat, Grouplink, BZ-Archiv/privat, BZ-Archiv/Sierigk, privat, BZ-Archiv/Heusing, Volkswagen AG, Solvis, Stadt Wolfsburg
Volksbank BraWo mit „Top
Job“-Award ausgezeichnet
Die Volksbank BraWo wurde Anfang
Februar mit dem Qualitätssiegel
„Top Job“ der compamedia GmbH
ausgezeichnet. Wolfgang Clement,
früherer Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, übergab die Auszeichnung für vorbildliche Personalführung an Martin Satzky,
Personalleiter der Volksbank BraWo.
Bundesweit hatten sich 131 Unternehmen beworben, den Award
erhielten 89 von ihnen. Die compamedia GmbH prämiert mittelständische Unternehmen, die in den
Bereichen Innovation, Personalmanagement, Beratung und unternehmerische Verantwortung besondere
Leistungen erbringen.
Keine Geschenke gab es zum 75.
Geburtstag von Richard Hartwig,
der u.a. Spediteur, Investor und Vorstandsvorsitzender des Arbeitgeberverbandes Braunschweig war.
Stattdessen spendeten die Gäste
im Ristorante Zucchero im Ritter
St. Georg über 1.000 Euro für die
„Aktion gegen Kinderarmut“.
75 Jahre VW-Werk Braunschweig
Ein dreiviertel Jahrhundert Erfolg. Das VWWerk Braunschweig feiert in diesem Jahr
75-jähriges Bestehen. Der erste aller VWStandorte wurde am 23. Februar 1938 als
sogenanntes „Vorwerk“ errichtet. Heute ist
das VW-Werk mit 6.000 Angestellten wichtiger Systemlieferant für die fahrzeugbauenden Werke des gesamten Konzerns.
Modell des Volkswagen-Vorwerks
Solvis-Fachpartner gewinnt
Solvis-Vertriebsleiter Uwe
Viertel und die Preisträger
Der Branchenpreis für das Fachhandwerk wird alle
zwei Jahre auf der ISH, der weltgrößten Messe für
energieeffiziente Heizungs- und Klimatechnik und erneuerbare Energien in Frankfurt verliehen. Dieses Jahr
gewannen ihn die Unternehmer Andrea und Gerhard
Gabriel aus Boos bei Ravensburg. Der Systemlieferant
Solvis aus Braunschweig gratulierte: „Mit diesem Preis
bestätigen die Energiespar-Experten erneut, dass sie
an der Spitze des SHK-Handwerks stehen.“
„WOB 75 wächst mit mir“ Imagekampagne
Thorsten Greve fotografiert für die Imagekampagne Jytte Niessner, die Gewinnerin beim Musikwettbewerb „Jugend musiziert“
Die Stadt Wolfsburg feiert in diesem Jahr 75. Bestehen. Als Auftakt für die Imagekampagne „WOB 75 wächst mit mir“ fand ein
Foto-Shooting mit Wolfsburgerinnen und Wolfsburgern im Theater
statt. Die Motive, fotografiert vom Wolfsburger Fotografen Thorsten
Greve, sind seit Mitte Februar als Plakate, Anzeigen und online unter
www.wolfsburg.de/WOB75 zu sehen. In weiteren Foto-Shootings
können Einwohner ihre persönlichen Geschichten in Kampagnenmotiven festhalten. Im April öffnet auf der Internetseite ein Bereich,
in dem bis Ende August Storys und Porträts veröffentlicht werden
können. Ein Jubiläumsbuch erscheint damit im November 2013.
38
Persönlich
Euro“, schmunzelt der Tresor-Inhaber. Darauf zu sehen: Computer,
Ablage für tägliche Arbeit, persönlicher Kugelschreiber von
Montblanc und ein Glas voll
mit Kleingeld. „Mein Vater
meint: Geld kommt nur
dahin, wo auch Geld ist.“
Alles wirkt gut aufgeräumt,
ist schnell und klar erkennbar.
„Bei mir spielt oben im Laden die
Musik, nicht unten im Büro“, erklärt
Nussbaum, dessen Mut und Motto
„Nicht labern, einfach machen“ ihn
weit gebracht haben. Sein neuestes Projekt ist eine Sportsbar, die
Mitte Juni auf dem Gelände des Eintracht Stadions an der Hamburger
Straße eröffnet. Neben dem Fanshop im Verwaltungskubus entsteht
eine Begegnungsstätte, die Fußball
inszeniert: modern, gemütlich, aber
auch angelehnt an eine klassische
Sportsbar. „Emotionen für Eintracht
bekommen hier ein Zuhause“, erzählt
Nussbaum und fügt lachend hinzu:
„Samstag und nach jedem gewonnenen Spiel kann man bei uns auf den
Tischen tanzen.“ Die moderne EinLars Nussbaum, Genussbaum Gastro GmbH
richtung wird im Zusammenspiel mit
vielen Devotionalien die bewegte,
ankplatz 8, Braunschweig. tuosen-Kenner der Region – davon traditionsreiche Geschichte von EinGroße Rundbogenfenster las- zeugen 200 seltene hochprozentige tracht Braunschweig erzählen. Auch
sen das Licht in einen 500 Qua- Flaschen der Marken Absolut Vodka, hier wird es, wie im Tresor, viele
dratmeter großen, offenen Raum Grand Marnier Orangenlikör, Glen- Ecken und Details zum Gucken und
einfallen. Ein Bar- und Restaurantbe- morangie Whiskey oder Hennessy Staunen geben: „Ich werde mich im
reich, der von einer langen, schwe- Cognac, die in Regalen rund um den operativen Geschäft im Hintergrund
ren Eichenholztheke, dunkelbraunen Bar-Bereich aufgereiht sind. Die teu- halten und nur meine gastronomischen Erfahrungen einbrinSesseln und Sofas im modernen Vin- erste Flasche, ein Havana
gen. Mir geht es pritage-Stil der 60er Jahre sowie einem Club Maximo, kostet
mär auch nicht um
Kamin dominiert wird. Schwere 2.000 Euro. Seine
monetären Erfolg,
schlesische Sandsteinbrocken, rost- komplette Sammsondern darum,
braune Metallplatten und ein präch- lung hat einen
einen Laden mit
tiger ausgestopfter 12-Ender-Hirsch Wert von ca.
einem speziellen
in der Ecke zieren die Wände. Will- 12.000 Euro,
Thema zu eröffkommen im Bar-Restaurant Tresor, einige ganz selnen. Ein Thema,
hallo Lars Nussbaum.
tene Exemplare
das man verDer 37-jährige Geschäftsführer, der liegen unten
steht, das lebt.
zwölf Jahre lang das Bolero in der gut gesichert im
Die Region hat so
Langen Straße leitete, eröffnete im Tresor-Keller.
viele verschiedene
Juni 2012 die neue Gastro-Location Hier steht übrigens
12
d
gute Gäste, die gern
mit Großstadt-Flair. „Ich bin Gas- auch sein Schreib-E n
an
nw
deretwas am Tag oder in
tronom aus Leidenschaft, habe mich tisch, wegen dem wir
Hirsch vor Sandstei
der Nacht erleben wollen.
schon als kleiner Junge gern um eigentlich hier sind. ÜberGäste gekümmert und Getränke aus- raschenderweise jedoch kein zwei Das möchte ich bedienen und eine
geschenkt. Meine Oma Gudrun hat Meter langer, tonnenschwerer Top- themenbezogene Wohlfühlatmoschon damals zu mir gesagt: „Junge, Manager-Teakholz- oder Nussbaum- sphäre schaffen.“ Mit dem Tresor am
aus dir wird mal ein guter Mund- Schreibtisch, sondern ein ganz ein- Bankplatz hat er es geschafft. Hier
schenk“, erzählt er lachend. Nuss- faches, unspektakuläres Modell: würde sich sogar Dagobert Duck
Christian Göttner
baum gilt als einer der besten Spiri- „Ikea-Schreibtisch, schwarz, 169 wohlfühlen.
Serie
Der Schreibtisch von …
Fotos: Christian Göttner
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Das Magazin von Studierenden für Studierende
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