Botschaften an Monsignore Ottavani

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Botschaften an Monsignore Ottavani
Botschaften an Monsignore Ottavani
Das Leben als Prüfung
Über das Wirken der Dämonen
Das Übernatürliche
Das Leben der Gnade
Die Sünde
Notwendigkeit der Beharrlichkeit
Der Priester und seine Verantwortung
Geistliche Heilmittel der Glaubenskrise
Einige Zitate aus anderen Botschaften
Msgr. Ottavio Michelini starb am 15. Oktober 1979
Monsignore Ottavio Michelini wurde in Mirandola (Provinz Modena, Italien) geboren. Nachdem
er in der Diözese Carpi gedient hatte, zog er sich zurück und wurde Kaplan einer
Behindertenvereinigung in Modena. In den 70-er Jahren schloss er sich der Marianischen
Priesterbewegung an, als das Werk von Don Gobbi am Anfang stand. Seit 1975, während seiner
letzten vier Lebensjahre, empfing er Botschaften (die er unter Diktat schrieb) und Visionen von
Jesus und der Gottesmutter. Don Michelini empfing diese "Mitteilungen" in seinem Herzen.
In den Botschaften prangert Jesus mit glühenden Worten den Ernst der geistigen und
moralischen Lage an, in der sich die heutige Welt befindet, die Verwirrung und die Rebellion im
Innern der Kirche. Er deckt die Mängel der gegenwärtigen Pastoral auf, und erklärt, dass viele
dieser Probleme die unmittelbare Folge der tiefen Glaubenskrise sind, die heute die Kirche
durchdringt. Darüber hinaus kündigt der Herr Msgr. Michelini eine kommende “Reinigung” an,
auf die “ein neuer Frühling des Friedens und der Gerechtigkeit für die Menschheit und für die
Kirche”, “eine strahlende, niemals zuvor erlebte Morgenröte” folgen wird.
Quelle: http://profezie3m.altervista.org/ptm_c31d.htm
Das Leben als Prüfung
Die ALLERSELIGSTE JUNGFRAU und GOTTESMUTTER MARIA hat in Lourdes, in Fatima, auf La
Salette und an vielen anderen Orten die Menschen ermahnt und sie aufgefordert, Buße zu tun
und sich zu bekehren, um der Hölle zu entgehen. Das heißt, dass die Menschen, wenn sie es nur
wollen, genügend Mittel natürlicher und übernatürlicher Art zur Verfügung haben, um sich zu
bekehren. Und wenn sie sich nicht bekehren, müssen sie ihr ewiges Verderben nur sich allein
anlasten.
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Alle normalen Menschen können zu bestimmten Schlüssen gelangen, zur Frucht einfachster
Überlegungen; wer nicht dazu gelangt, hat es allein seinem Willen zuzuschreiben, einem
verdorbenen Willen, weil er den Irrtum vor die Wahrheit stellt, das Böse, das er sieht und
willentlich wählt, vor das Gute. Nie will Gott das Böse, er kann es nicht wollen; er wäre nicht
Gott, wenn er es wollte, aber er lässt es zu. In seiner göttlichen Strategie zieht er Gutes aus dem
Bösen, meistens zum Vorteil dessen, der es tut, im allgemeinen stets zum Vorteil des Heils der
Seelen.
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Du weißt, dass das menschliche Leben auf der Erde gesehen, betrachtet und eingeschätzt
werden muss als das, was es ist: als eine Prüfung. Darüber ist dir schon Ähnliches gesagt worden
und nicht zufällig von der hl. Theresia vom Kinde Jesu, die dir das Wesen dieser Prüfung klar
dargelegt hat. Sie besteht in der Treue zum Glauben, in der Treue im Gesetz, in der Treue in der
Liebe. Die Botschaft, die die hl. Theresia vom Kinde Jesu an dich gerichtet hat, verdient wie die
anderen, allen erreichbaren Seelen bekannt gegeben zu werden, denn das Leben auf der Erde ist
wahrlich eine Prüfung; eine persönliche Prüfung, weil jedes menschliche Geschöpf Rechenschaft
ablegen muss über sein eigenes Handeln. Aber der Mensch lebt nicht allein auf der Welt, er ist
“von Natur aus” ein gesellschaftliches Wesen, denn Gott hat ihn als solches erschaffen; darum
muss er auch über die Familie und die Gesellschaft deren Glied er ist, Rechenschaft leisten.
Schau, Don Ottavio, die mit einer gewissen geistlichen Feinfühligkeit ausgestatteten Seelen sind
sehr selten. Den meisten fehlt die Überzeugung, daß es Sünde sei, wenn sie sich gegenüber
irgendeiner Gesellschaft, sei es Pfarrei, die Gemeinde oder Stadt, fehlbar machen. Auch auf
diesem Gebiet hat der Feind wirklich diabolische Überzeugungen gesät. Ich will Dir noch einmal
bestätigen, dass der Zweck meiner Menschwerdung allein darin besteht, die Seelen der ewigen
Hölle zu entreißen.
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Über das Wirken der Dämonen
Was besagt böse Beeinflussung, und was ist sie? Sie ist die Anwesenheit von finsteren Mächten,
die verborgen sind in Personen, an Orten und in Dingen, die sich eignen zur Hervorrufung von
Situationen geistlichen und materiellen Leidens. Ich sage, im allgemeinen weil nicht immer, wo
verborgene finstere Mächte vorhanden sind, Leiden entstehen. Menschen aber, in denen
Wirkungen der Beeinflussung vorhanden sind, werden zu Instrumenten dieser verborgenen
finsteren Mächte, die nicht geistig oder materiell zu leiden haben, denn sie erhalten Kräfte von
eben diesen Mächten, an die sie gebunden sind. Der “Spiritismus”, der in der Anrufung
verborgener Mächte besteht, ist nie von Gott, sondern stets von der Hölle. Er ist ein Mittel, um
auf der Erde das Reich des Fürsten der Finsternis zu verbreiten. Darum sind die ihm Verfallenen
der Kirche Satans angegliedert und deshalb gleichsam eifrige Apostel der verborgenen
Anwesenden in den Seelen, an Orten und in den Dingen, die Ursache vieler, unglaublicher Leiden
werden können. Tatsachen und Folgen der verschlagenen Tätigkeit der finsteren Mächte der
Hölle leugnen heißt gleichsam Gott leugnen, mich, das ewige Wort Gottes, das auf Veranlassung
des Vaters fleischgeworden und am Kreuz gestorben ist, um die Menschheit von so viel Bösem
zu befreien.
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Die Seelen von den finsteren Mächten des Bösen zu befreien ist das direkteste Apostolat, weil,
ich wiederhole es wieder, der Grund des Geheimnisses meiner Menschwerdung eben dieser
selbe ist: das heißt, den Dämonen und ihrer grausamen Tyrannei mit dem Preis meines
kostbarsten Blutes Seelen zu entreißen. Wer Ansehen und Bequemlichkeit liebt, die von der
Welt dargeboten werden, der ist nie in Gott und ist nie bereit, ein grundlegendes Apostolat
auszuüben, das völlig ausgerichtet ist auf Gott und das Wohl der Seelen.
Mein Sohn, in der Nacht des Jahres 1974 sagte ich dir, dass du viele Kruzifixe beschaffen sollst,
um sie guten, vom Geist des Glaubens und der Liebe beseelten Laien zu geben, den ich bei
meinen Priestern nicht mehr finde. Diese Laien sollen segnen, da meine Priester nicht nur nicht
mehr segnen, sondern sogar über jene spotten, die es noch in echtem priesterlichen Geist tun.
Da die Priester den besonderen Zielen ihrer Berufung weniger entsprechen, lade ich, das ewige
Wort Gottes dich ein, gute, gottesfürchtige Laien zu sammeln, um mit ihnen vermaterialisierte
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Priester zu ersetzen. Diese Laien sollen furchtlos und ohne Bedenken segnen, und ich versichere
dir, dass ihr Segen wirksam wird.
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In der Hölle leidet man im Verhältnis zu den auf der Erde erhaltenen Gaben. Diese Ungeheuer
ohne Liebe (Dämonen), ja unfähig sich Liebe auch nur vorstellen zu können, werden nie ein
menschliches Geschöpf lieben können. Sie werden es umschmeicheln, sie werden es umgarnen
mit Täuschung und Lügen, nur um es grausam zu quälen. Diese schrecklichen Kreaturen sind
wohl mit natürlichen Gaben, so mit Geist, Willen und anderem ausgerüstet, können sie aber
nicht für das Gute benützen, sondern nur für das Böse. Kalt und eisig in ihren Zerstörungsplänen,
legen sie einen sadistischen Zwang an den Tag, immer tiefer in die Bosheit einzutauchen; sie
denken unerbittlich nur an das Böse, wollen und verwirklichen es. Sie handeln in der Dunkelheit
und bilden Verschwörung um Verschwörung mit ihren Verbündeten und ihrer Kirche, der
Freimaurerei, um auf der Erde eine Schlacht zu entfesseln, die nur mit dem Konflikt verglichen
werden kann, der sich im Himmel abgespielt hat mit der Abschließung der den menschlichen
Augen unsichtbaren Welt, die aber deswegen nicht weniger wirklich besteht; mit der Trennung
zwischen den Engeln des Lichtes und den Engeln der Finsternis, die auch zur Schaffung der
ewigen Hölle führte; sie ist der entsprechende Ort der vorbestimmten Strafe für den, der aus
reiner, einfacher Bosheit das Licht für die Finsternis, das Reich des Glückes und der Seligkeit für
das Reich des schrecklichsten Hasses und der unerbitterlichsten Hoffnungslosigkeit, der
höchsten und unübertreffbaren Torheit, eingetauscht hat. Das Reich der Finsternis wird von
einer Dreiheit regiert und ist hierarchisch aufgebaut.
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Es ist das Reich des Hasses und der Bosheit und herrscht über die schändlichsten Leidenschaften.
Es ist das Reich des Schreckens. Nichts Vergleichbares ist vorhanden im ganzen Universum, und
es ist mit menschlichen Ausdrücken nicht beschreibbar. Diesem Reich unterstehen alle Engel, die
mit Luzifer, mit Beelzebub und Satan an der großen Auflehnung teilgenommen haben. Es ist ein
Reich in beständiger Ausbreitung, denn es vergrößert sich mit allen Menschen, die “nein” sagen
zur Erlösung um ” ja” zu sagen zu den diabolischen Plänen der finsteren Mächte der Hölle. Die in
schwerer Sünde sterbenden menschlichen Geschöpfe bleiben in der Sünde in alle Ewigkeit. Aber
Engel wie Menschen brachten und bringen auch ihre natürlichen Gaben mit in die Hölle. Je
hervorragender diese Gaben gewesen sind, umso größer wird die Strafe sein, weil Gott, die
unendliche Gerechtigkeit jedem gibt im Maße, in welchem er es verdient. Darum leidet man in
der Hölle im Verhältnis zu den auf Erden erhaltenen Gaben. Zur Rechtfertigung der
gegenwärtigen Lage der Kirche und der Völker genügten die der Menschheit geschlagene Wunde
der Erbsünde, aus der die Neigung zu den Leidenschaften und zum Bösen stammt, und ebenso
das Eingreifen der finsteren Mächte der Hölle nicht! Dazu kommt noch die menschliche
Verantwortung der Individuen und der Völker. Diese Verantwortung darf nicht unterschätzt
werden, denn ohne sie ist es unmöglich zu begreifen, was geschieht.
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Gott ist gerecht, und würde nie eine nicht verdiente Strafe zulassen, dafür bildet die seit alter
Zeit angekündigte Stunde der Reinigung den schlagenden Beweis für die Verantwortung der
Menschen, der einzelnen wie der Nationen und der Kirche, den Beweis für die bewusst und
gewollte Auflehnung gegen Gott. Mein Sohn, betrachte diese Menschheit in ihren vielfachen
Aspekten: Betrachte die Kommunikationsmittel, die Mittel zum Verderben sind; Fernsehen,
Zeitungen, Radio: Alles ist Fäulnis und mit dem Vorwand zu informieren verbildet und
korrumpiert man die öffentliche Meinung und verbreitet man die Ansteckung durch das Böse,
ermutigt man Gewalttätigkeit, Korruption und bewirkt dadurch die Zersetzung des sozialen
Gewebes; wer kann die Ausdehnung des Bösen unter der Jugend ermessen durch die in die
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Familien eingeführten pornografischen Schriften, sei es von den Eltern selbst oder durch
irgendwelche “Apostel” des Bösen aus einfacher Lust am Bösen; und schau, die Prostitution ist
wie der Ehebruch, die Abtreibung und wie andere Sünden wider die Natur zur allgemeinen
Gewohnheit geworden. Man fordert öffentlich die gesetzliche Anerkennung dieser Laster und
bedient sich dafür der Kommunikationsmittel und des Kinos, das übrigens nichts anderes ist als
eine Schule der Gewalttätigkeit, der Räuberei und der Erpressung und vieler anderer Bosheit.
Und beobachte andere Aspekte der Gesellschaft: die Mode und ihre Aufreizung zur Sinnlichkeit.
Sie ist die Ursache vieler, vieler Sünden, deren Gewicht niemand zu ergründen imstande ist.
Diese Mode hat überall Eingang gefunden, in den Familien, in der Kirche sogar, denn es wird
sogar erlaubt, in den Kirchen Minibekleidung und Bluejeans zu tragen. Es ist eine wahrhaft
teuflische Mode, vor der sich Knie beugen und scheußliche Kompromisse zugelassen werden.
Und richte einen Blick auf die Welt der Politik, der sozusagen immer als Hebel der Wille nach
Macht zugrunde liegt. Die Loyalität nimmt nur einen geringen Raum ein, und um zum Ziel zu
gelangen, wird oft zum Verbrechen gegriffen. Heuchelei und Falschheit herrschen in ihr
bedenkenlos. Beachte auch die Welt der Kunst in ihren verschiedenen Äußerungen, die die
Quelle stets aufzeigen, aus der sie sich nährt. Sie ist ein in Verwesung verfallender Körper, aus
dem nichts anderes als ein ekelhafter Geruch sich verbreitet. Nie kann ein Mensch das
ausdrücken, was er nicht hat und nicht fühlt. Darum sind die bizarrsten und unbegreiflichsten
Dinge das sogenannte künstlerische Produkt einer vom Materialismus durchdrungenen
Gesellschaft. Diese Kunst kann nichts anderes zum Ausdruck bringen heute als den
Materialismus, ja einen stets verdorbeneren Materialismus. Mein Sohn, du könntest alle Aspekte
des modernen Lebens durchgehen, aber das Bild, das dir geboten würde, wäre beinahe stets
dasselbe.
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Doch ich, Jesus, möchte deine Aufmerksamkeit nochmals auf meine Kirche lenken und auf ihre
Verantwortung in allen Bereichen des modernen Lebens. Ihre große Schuld besteht darin, dass
sie sich nur schwach der großen Lawine des Materialismus, der nichts anderes ist als Heidentum,
entgegenstellt.
Die Junge Kirche ließ sich nicht beeinflussen durch den heidnischen Materialismus. Sie schenkte
uns ihre Märtyrer. Die gegenwärtige Kirche hat sich in allen Belangen beeinflussen lassen und
zeigt uns Fahnenflüchtige und Verräter. Sie weist Häresien über Häresien auf, Übel über Übel…
für all das kann sie aber keine gültige Rechtfertigung geben. In der Kirche wie in den Nationen
der Erde haben sich die mit den besten Gaben ausgestatteten Menschen – von ehrenwerten
Ausnahmen abgesehen- am schlechtesten gehalten. Sie sind darum am meisten verantwortlich
für den Zersetzungsvorgang auf geistlichem, moralischen, bürgerlichem, künstlerischem und
literarischem Gebiet. Wie viele hochmütige und anmaßende Menschen rühmen sich als Erzeuger
einer rein materiellen Zivilisation ohne irgendwelche Geistigkeit.
Was aber nützt dem Menschen auf seinem Erdenweg die Überschallgeschwindigkeit, die
Raumfahrt, die Television u.a.m. wenn er schließlich als “König der Schöpfung” in die Hölle
gelangt? Das ist eine Wirklichkeit, über die der Mensch in seiner törichten Blindheit, mit der er
heute geschlagen ist, lacht. Aber es ist eine Wirklichkeit, die voller Tragik ist. Diese so genannten
großen Menschen sollten nicht nur den materiellen Fortschritt fördern, sondern ebenso
voranschreiten auf den Wegen des Geistes. Welch eine völlige Umwälzung, mein Sohn.
Diese wirklich dämonischen Menschen haben, statt die moralischen, geistigen und
künstlerischen Werte mit größtem Eifer zu fördern, aus diesen Werten Mittel des Verderbens,
der Korruption, des Todes und der Gewalttätigkeit aller Art gemacht. Es sind nicht mehr
Menschen, sondern vom Geist des Bösen durchdrungene Ungeheuer, die sich mit dem Schein
des Guten umgeben.
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So sind, mein Sohn, diese von der Welt als Wohltäter verehrten Männer die größten Feinde der
Menschheit. Sie sind Söhne der Hölle, von der Hölle erzeugt und beschützt und in der vom
grenzenlosen Hass erfüllten Kirche Satans organisiert. Das ist die gewaltigste Täuschung und die
ungeheure Umgarnung der Menschheit und meiner Kirche.
In diesem Licht kann man eines Tages den Sinn der Läuterung besser begreifen. Überall haben
sie gesucht… sie haben aber nicht nach innen geblickt. Wie ein Verfolgter, dem die Flucht vor
den Verfolgern geglückt ist, hungrig und müde vor ein großes Haus gelangt, in das er sich
flüchtet und seinen Feinden entgeht, vom Hunger und Durst gequält wird und nun überall nach
etwas Speise und Getränken sucht, aber vergeblich, und sich darum in einer sehr schwierigen
Lage befindet, weil er gefasst wird, wenn er das Haus verlässt, oder wenn er darin bleibt zu
verhungern Gefahr läuft… wohl hat er überall gesucht, aber nicht im mit allen guten
Lebensmitteln wohlgefüllten Schrank: so handeln die Menschen und die Völker dieses
ungläubigen Jahrhunderts. Überall haben sie gesucht und ermittelt, um eine Lösung für ihre
Probleme zu finden. Sie haben gestöbert und gesucht in den politischen Ideologien, in der
Wissenschaft, in neuen Philosophien in Entdeckungen, auf Reisen, in Vergnügungen, in
Revolutionen und sogar in Kriegen, haben aber nichts gefunden! Aber sie haben nicht
hineingeschaut in die einzige Kammer der Zuflucht auf Erden: in die Kammer des
Übernatürlichen.
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Aber sie haben nicht hineingeschaut in die einzige Kammer der Zuflucht auf Erden: in die
Kammer des Übernatürlichen, in den wahren mit jedem Gut angefüllten Vorratsraum, um ihren
Hunger und Durst zu stillen, die sie in ihrem Inneren quälten. Wie viele Entdeckungen, wie viel
Erfindungen sind gemacht worden, aber das Übernatürliche ist nicht entdeckt worden, das allein
ihnen alles vermittelt hätte, was sie benötigten, um ihr Streben nach Glück, nach wahrer
Freiheit, Gerechtigkeit und Liebe richtig zu lenken. Völker und Einzelmenschen haben das Licht
gesucht und sind stattdessen stets in finstere Dunkelheit gefallen. Denn heute sind Völker und
Kirche von der dichtesten Finsternis der Eifersucht und der Furcht umgeben. Sie haben die Liebe
gesucht und den Hass gefunden. Sie haben den Frieden gesucht und Revolutionen und Kriege
gefunden. Sie haben die Gerechtigkeit gesucht und müssen die härtesten Ungerechtigkeiten
erleben. Hochmütige glauben, den magischen Schlüssel des Glücks in Händen zu halten,
stattdessen stürzen sie in Unzufriedenheit und Unglück. Das ist es, was die Generationen des 20.
Jahrhunderts erleben, eben weil sie glauben, den allmächtigen, allweisen, allwissenden,
allgegenwärtigen Gott beiseitelassen zu können, sich sogar ungestraft an seine Stelle setzen,
mehr noch, sich gegen Gott wenden, ihn verspotten und sich mit den Vereinigungen der
Gottlosen verbinden.
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Das Übernatürliche
Warum kommt es mit dem Abfall der Seelen so weit? Mein Sohn, je mehr man sich von der
Lichtquelle entfernt, gelangt man zuerst in den Schatten und dann in die Dunkelheit. Je mehr
man sich von der Wärmequelle entfernt, von der Liebe, dringt die Kälte, der Frost, die
Unempfindlichkeit meinen Anrufen gegenüber in die Seele. Mein Sohn, man muss sich immer
inniger und tiefer mit mir vereinigen, so wie meine Mutter in der Aufopferung mit mir vereint ist.
Deshalb musst du dich nicht wundern, worum ich dich eindringlich bitte: um einen Akt des
Glaubens, der Hoffnung, der Liebe und der Hingabe, um mir Genugtuung zu leisten für die
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Beleidigungen, Schmähungen und Sakrilegien, die mir unaufhörlich zugefügt werden. Ich will die
Seelen, die ich mit Gewalt und mit unendlicher Liebesmacht liebe, an mich ziehen. Diese Seelen
will ich an mich binden und sie zu mir herauf heben. Siehst du, warum ich sie bitte, sich mir ganz
hinzugeben durch Erfüllung meines Willens nach dem Vorbild meiner und eurer Mutter. Ich will,
dass diese Seelen Tag und Nacht mir entgegenstreben durch eine Hingabe, die sich in eine
vollkommene Vereinigung verwandelt. Das geschieht, wenn die Liebe zu mir echt, groß und
brennend ist. Dann wird das Streben nach mir zu einem Akt des Glaubens, der Hoffnung, des
Vertrauens und der Hingabe, zu einer zweiten Natur, zu einem Bedürfnis, zu einer unerlässlichen
Forderung, wie für den Liebenden das Streben nach dem geliebten Wesen. Dann aber, so wie
man ohne atmen nicht leben kann, so wird man auch ohne mich nicht leben können.
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Kümmere dich nicht um das, was die anderen denken. Die Urteile der Menschen werden so
rasch verschwinden, wie die Wolke, die sich auflöst am Horizont. Weisheit aber ist es, große
Weisheit, das zu verstehen versuchen, was Gott über dich, über euch denkt. Heute wird der
protestantische Grundsatz der freien und persönlichen Auslegung der geoffenbarten Wahrheiten
sozusagen allgemein angewandt. Das genügt um zu verstehen, zu welch gewaltiger Verwirrung
es führen kann in meiner Kirche, wenn nicht die Wahrheit, die ewige und unveränderliche
Wahrheit, sondern die subjektive, der freien Beurteilung durch den von der Sünde geschwächten
Menschen überlassen wird, der beeinflusst ist durch seine Leidenschaften und vor allem durch
den Druck der finsteren Mächte der Hölle, das heißt, durch die Lüge.
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Das Leben der Gnade
Mein Sohn: Chaos herrscht im Gesetz meiner Kirche, weil für viele meiner Diener die Sünde
heute nicht mehr existiert.
Kein Leben kann bestehen, wenn es nicht genährt wird. Das gilt auch für das Leben der Gnade.
Wenn es nicht genährt wird, erlöscht es. Das ist der Fall für die große Mehrzahl der christlichen
Familien, in denen das Leben der Gnade erloschen ist, in die die Sünde eingeschlichen ist. Was ist
die Ursache all dieser Übel, an denen die Menschheit gegenwärtig leidet? Der Materialismus, die
materialistische Lebensauffassung. Das Chaos im Gesetz ist derart, dass die Menschen wie es in
vorangegangenen Botschaften gesagt worden ist, sogar die Unterscheidung des Guten und des
Bösen verloren haben. Entartete Eltern haben jedes moralische Gefühl verloren, nichts
Christliches ist in ihnen vorhanden. Die Gotteslästerung ist zur Gewohnheit geworden,
Obszönitäten ebenso wie Gotteslästerungen. Streitigkeiten sind überaus häufig, und nicht selten
entwickeln sie sich zu nackten Gewalttätigkeiten. Bücher und pornografische Zeitschriften
werden Kindern schon im frühen Alter überlassen. Das Reden wir immer gröber und gemeiner.
Eheliche Untreue wird oft zugestanden und in gegenseitigem Einverständnis vollzogen. In vielen,
vielen Familien ist der Begriff von Gute und Böse wahrhaftig gefallen. All dies und vieles andere
noch ist das Erzeugnis des Materialismus, der auch die Strukturen der Kirche durchdrungen hat.
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Alle müssen wissen, dass meiner Kirche alles gegeben worden ist, was sie zur Verwirklichung
ihrer Sendung in der Welt nötig hat. Ich habe darüber alles gesagt, und ihr habe ich mich selbst
gegeben und ich fahre fort, mich ihr zu geben, und mit mir kann ihr nichts fehlen und es fehlt ihr
nichts.
Das Gebet ist eine mächtige Waffe, mit der wir jedes Ding von Gott erhalten können. Das Gebet
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ist eine unübertreffliche Waffe, mit der die Schwächsten sich umwandeln können in Starke, dass
sie sogar unverwundbar werden für alle von den Feinden erteilten Schläge. Das Gebet ist eine
Waffe, die, wenn sie weise angewendet wird, den Kämpfer immer dem Feinde überlegen macht.
Das Gebet ist stets die von den Heiligen benützte Waffe über die ich, das ewige Wort Gottes, in
meinem Evangelium ausführlich gesprochen habe. Das Gebet ist die von mir meiner Kirche
übergebene Waffe als Gewähr für Sicherheit und Schutz, es ist eine unfehlbare Waffe, wenn sie
in Demut, im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe benützt wird, das heißt, wenn man sie
benützt im Stande vollkommener geistlicher Gesundheit. Wer also diese Waffe benützt, muss im
Stande der Gnade Gottes sein, denn die Gnade verbindet uns mit Gott in einem
Freundschaftspakt, der wesentlich ist, sei es für die Erringung einzelner Siege oder für den
endgültigen Sieg.
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Der Materialismus dieser letzten Zeit hat alle Mittel benützt, um den Menschen seine Würde als
Kind Gottes vergessen zu lassen und, stets in verschiedensten Verhüllungen versucht, den
Glauben im Menschen zu ersticken, um ihn so taub zu machen gegenüber den Anrufen der Liebe
Gottes. Die Menschen dieses zwanzigsten Jahrhunderts sind alle in materielle Wirklichkeiten
eingetaucht worden, damit sie die einzige, große Wirklichkeit vergessen, das Fundament und
den Urgrund aller anderen, das heißt: GOTT.
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Je mehr die Menschen eingetaucht sind in die materiellen Wirklichkeiten, umso weniger sehen
und erfassen sie die Wunder Gottes. Das geht so weit, dass ihnen, sagen wir, die weniger
materiellen Dinge der Materie wie der Duft einer Blume und die Farbe oder die Farben, mit
denen die Erde sich während der verschiedenen Jahreszeiten färbt, entgehen. Darum wissen sie
den weniger materiellen Teil der Dinge nicht immer zu schätzen. Wie vermöchten sie die
Feinheiten einer von Gott erfüllten Seele, einer von Gott so erfüllten Seele zu erfassen, die
sozusagen eins ist mit Gott? Wie kann man einem Kind Dinge verständlich machen, die an sich
schon für einen Erwachsenen schwer zu verstehen sind? Ebenso schwer ist es, die Wunder
Gottes, die er in den Seelen seiner Heiligen wirkt, begreiflich zu machen!
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Sakramente: materielle Zeichen also, die die Gnade vermitteln. Die Gnade aber bezieht sich nicht
auf Materie sondern auf den Geist, das heißt, die Seele des Menschen, die sie einhüllen und
durchdringen und welcher sie die nötige Kraft bringen für die verschiedenen Momente des
Erdenlebens. Darum unternehmen die finsteren Mächte der Hölle alles, um ihre Schönheit und
Wirksamkeit zu vernebeln.
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Wer in die irdischen Wirklichkeiten eingetaucht ist, ist nie imstande, die himmlische Wirklichkeit
zu verstehen.
Das Leben ist eine Prüfung, eine harte, rauhe und schwierige Prüfung, die aber in Demut und im
Glauben bestehen sich lohnt, denn du wirst dafür in einer so hochherzigen und reichlichen
Weise belohnt werden wie nur ich, dein Gott, es kann.
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Die Sünde
Störung der Ordnung = die Sünde
Die Harmonie der Schöpfung wurde derart zerstört, dass sie die festgelegte Ordnung
grundlegend veränderte. Das ganze Universum wurde einbezogen in diese Veränderung, und
selbst die Natur seufzte unter dem Gewicht der Sünde. Der Auflehnung durch die unsichtbare
Welt folgte die Auflehnung der Menschheit in Adam und Eva. Dadurch wurde die Zerstörung der
festgelegten Ordnung noch größer. Sie wurde Anlass zum Bösen in der Welt, einer unerhörten
Katastrophe, und das Leiden, die Kriege, die Krankheiten, der Hass, die Verbrechen, die Gewalt,
die Grausamkeit wurde zum Tribut jeder Generation an Satan. Es genügt, mein Sohn, die
Erinnerung an die verdammten Seelen oder der Gedanken an die noch verloren Gehenden. Der
Verlust einer einzigen Seele wiegt schwerer als alle Kriege, alle Epidemien, alle Revolutionen und
die Übel aller Zeiten. Ihr könnt es nicht leicht verstehen, weil ihr etwas nicht zu begreifen fähig
seid, das eine Ewigkeit von Qualen bedeutet.
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Mein Sohn, ich habe dir bei anderer Gelegenheit gesagt, dass meine Wege verschieden sind von
euren Wegen. Wer an mich glaubt, wird sich in den dunklen Labyrinthen der von dem Bösen
beherrschten Welt nicht verlieren. Denn wer an mich glaubt, folgt mir auf den Pfaden, die ich für
alle während meines Lebens auf der Erde bezeichnet habe.
Wer fest im Glauben ist, unterstellt sein Tun nicht dem Urteil der Welt, sondern allein nur dem
Urteil Gottes.
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Nein, mein Sohn, nie wird man je geben oder anderen mitteilen können, was man nicht hat. Die
den Priesterkandidaten vermittelte Orientierung und Ausbildung ist völlig anders als sie von mir
gefordert wird, ja, sie ist ganz und gar entgegengesetzt. Wenn die Hirten und die Erzieher nicht
selbst Opferseelen sind, so sind sie nicht imstande, hochherzige und heilige Seelen
heranzubilden. Sohn, ich will es dir verständlicher machen, wenn der Begriff der Freiheit mit dem
der Anarchie vertauscht wird. Was bedeutet Freiheit für viele Erzieher, viele Priester und viele
Hirten? Sie haben die Freiheit umgewandelt und mit der Zügellosigkeit vertauscht. Daraus ergab
sich eine Auflockerung in den Seminaren, die ihren Priesterkandidaten nichts oder kaum mehr
anderes darbieten als anderen, mehr oder weniger materialistischen Jungen, welche die
Sinnenlust nicht abweisen. Pornographische, gewalttätige, also unmoralische und vom
Materialismus geprägte Filme, sexuelle Erfahrungen jeder Art ; es ist nötig, das Leben kennen zu
lernen, sagt man, um in der Lage zu sein, nach eigener Auffassung zu wählen. Das Leben, sagt
man, ist Bewegung, es gibt kein Leben ohne Bewegung. Das gilt auch für das Leben des
Menschen, der nach dem Bild und der Ähnlichkeit Gottes erschaffen ist. Der Mensch ist frei, sich
auf das Gute hin oder auch zum Bösen hin zu bewegen. Aber nur in der Bewegung zum Guten
hin verwirklicht er den Zweck seines Lebens, seiner Berufung, seinen Daseinsgrund, denn für das
Gute ist er erschaffen worden, er besudelt aber seine Freiheit und damit auch seine Würde,
wenn er sich zum Bösen wendet. Freiheit bedeutet nicht Zügellosigkeit noch Anarchie.
Hauptaufgabe des geistlichen Führers ist, begreiflich zu machen, dass jeder Priester ein Opfer
sein muss, dass jeder Priester eine überaus hohe Sendung in der Kirche Gottes hat: sich selbst
zum Opfer darzubringen, vor allem durch die Auslöschung des eigenen Ichs im Gegensatz zu den
weltlichen Lehrern, die in nichts verglichen werden können mit den Gotteslehrern. Aufgabe des
geistlichen Führers ist es, den Priesterkandidaten zum Bewusstsein zu bringen, dass natürliche
Gaben unnütz sind, wenn sie nicht demütig in den Dienst Gottes, zu seiner Verherrlichung, in
den Dienst der eigenen Heiligung und des Heils der Brüder eingesetzt werden. Aufgabe des
geistlichen Führers ist es, die Auserwählten zu überzeugen, dass keine äußerliche Arbeit an sich
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und in sich zur Heiligung und Rettung der Seelen dienen kann. Wer rettet, ist stets und allein
Gott, der dafür nichts und keinen benötigt. Wen er zu seinem Miterlöser wählt, verdankt dieser
allein der unendlichen Güte Gottes seiner unendlichen Liebe. Niemand aber kann je mit dem
Erlöser Instrument des Heiles werden, der nicht mit ihm gekreuzigt ist. Es gibt keinen anderen
Weg der Fruchtbarkeit des Dienstes an den Seelen. Entweder ist man mit ihm am Kreuz und mit
ihm Opfergabe für die Vergebung der Sünden der Welt und der Seelen, die man zu retten
wünscht und will, oder man ist Betrüger und Verräter des erhaltenen Auftrages und der
empfangenen Macht.
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Eine sehr, sehr schwere Sünde ist der Ehebruch. Aber ich sage dir, Sohn, die Sünde in den Herzen
derer, die die Ehebrecherin verurteilt hatten, gesteinigt zu werden, war viel, viel schwerer als die
Sünde der Ehebrecherin, weil es eine Sünde des Hochmuts und des Stolzes war, und der
Hochmut und der Stolz sind die Sünde Satans. Das ansteckende Fieber, das diese schlimme
Generation befallen hat infolge ihrer Ungläubigkeit, hat sie die Forderungen des übernatürlichen
Lebens, des Lebens der Gnade, die Forderungen des Geistes wie der Weisheit, vergessen lassen.
Bücher echter Frömmigkeit findet ihr nur wenige. Die Weisheit, diese wundervolle Gabe des
heiligen Geistes ist verschwunden. Sie kann sich in den von der Glaubenskrise befallenen Seelen
nicht aufhalten, sie kann in ihnen nicht wohnen. Bei Euch herrscht der Wille des Sichgehenlassens, was den Abscheu des Herrn für sein ungetreues Volk bestens erklärt. Kriege,
Revolutionen, Epidemien, Erdbeben und unzählige andere unheilvolle Ereignisse stammen von
Satan, sind aber von Gott zugelassen für seine providentiellen und weisen Pläne.
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Die siebzig Jahre babylonischer Gefangenschaft wurden zugelassen wegen des Abscheus, den die
vielen Sünden des hebräischen Volkes hervorgerufen hatten; die Vernichtung Sodomas und
Gomorrhas kam nicht von Gott, kein Übel ist jemals von Gott gekommen, es stammt immer und
allein aus der Hölle und der Mitschuld und Liederlichkeit der Menschen. Sodoma und Gomorrha
und andere, unzählbare Züchtigungen waren Strafen, die nicht veranlasst, sondern zugelassen
wurden von Gott, um in den Menschen Reue zu erwecken. Sogar die allgemeine Sintflut wurde
von der Hölle und der Mitschuld der verdorbenen Menschen ausgelöst. Sohn, noch einmal will
ich dir wiederholen, dass gerade die von mir Auserwählten, das Licht der Welt, das Salz der Erde
das wirkende Ferment zu sein, fürchterlich von der Finsternis befallen sind, weil ihnen der Geist
der Demut mangelt. Darum sehen sie nicht und verstehen sie die Wahrheiten und die geistlichen
Wirklichkeiten nicht, die sie deutlich kennen und mit starkem Glauben und brennender Liebe
und großem Eifer leben und anderen übertragen müssten. Satan und seine Trabanten sind in
verschiedenem Grade schlecht. Sie sind unfähig, Gutes zu tun, irgendetwas Gutes. Die Dämonen
hassen nicht nur Gott, Christus, die Kirche und die ganze Menschheit, sie hassen sich auch
gegenseitig. Sie werden tyrannisiert von grausamen, unversöhnlichen Anführern, sie stimmen
einzig darin überein in ihrem Hass gegen Gott, gegen die heiligste Jungfrau, gegen die Kirche und
die Menschen. Sie sind zähe, scheußliche Wesen, unfähig der Wahrheit. Sie lügen unablässig,
verleiten den Menschen zum Bösen, erwecken die Lüste, die Leidenschaften, die Begehrlichkeit
des Geistes und des Fleisches. Nicht alle sind in gleichem Maße mächtig, alle aber sind in
furchterregender Weise verdorben, schreckenerregend listig. Ihre Schlauheit stammt aus ihrem
verdorbenen Geist. Die Überlegenheit ihrer Natur dient ihnen, mit grausamer Hartnäckigkeit in
der Seele des Menschen jeden oder möglichst jeden Sinn für den Zweck seiner Existenz zu
vernichten, weswegen beinahe alle Menschen nicht mehr an das Vorhandensein der Dämonen
glauben und darum den Kampf aufgegeben haben, für den ich, das Wort Gottes das Mensch
geworden ist, am Kreuz gestorben bin.
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Das ist der wahre Grund der Zersetzung der Kirche, der schweren Glaubenskrise die unter
Bischöfen, Priestern und Gläubigen herrscht. Die Dämonen fürchten nur Gott, die allerseligste
Jungfrau, die Heiligen alle, die in der Gnade Gottes leben und leben wollen; über die anderen
lachen sie. Ihr großer Erfolg besteht darin, dass sie die Menschheit vom Weg abgestoßen oder
dass sie in der ganzen Menschheit eine materialistische, von Gott abgewandte Kultur geschaffen
haben. Das ist ein zeitweiser Erfolg. Aber mit großen Schritten kommt die Stunde der Läuterung
näher.
Die in die Hölle kommenden Menschen werden selbst zu Dämonen. Wie die Dämonen sind sie
auf ewig in das Böse eingefroren, in den Hass und in jede andere Leidenschaft. Für den, der die
Seelen unendlich liebt, der für sie unendlich gelitten hat und leidet, gibt es und kann es kein
größeres Leid geben als zusehen zu müssen, wie zahllose Seelen den Weg es ewigen Verderbens
gehen.
Gottesmutter: Euch ist eine fürchterliche Waffe in die Hand gegeben worden. Wenn in meiner
Kirche die Waffe benützt würde, verschwände jede Gefahr. Ich habe sie empfohlen in Lourdes, in
Fatima und an vielen, vielen anderen Orten und heute nenne ich sie euch wiederum: den
Rosenkranz. In den früheren Botschaften habe ich über die finsteren Mächte der Hölle
gesprochen. Ich habe dir gesagt, dass ihre Zahl von eurem Verstand nicht erfasst werden kann.
Ich habe von ihrer geistigen Natur gesprochen. Sie sind reine, von euch verschiedene Geister. Ihr
seid Geist und Materie. Ich habe gesprochen über die Überlegenheit ihrer Natur über eure
Natur. Ich habe zu dir gesprochen von ihrer Macht über die Materie. Mehrere haben es erahnt,
aber aus Furcht und Scham als rückständig angesehen zu werden, sprechen sie von
“Parapsychologie”, ein erfundenes Wort um die Tatsache zu rechtfertigen, die sie entweder
nicht verstehen oder aus Menschenfurcht verschweigen, wenn sie deren Ursprung und die
Ursachen einmal erahnt haben.
+++
Sohn, ich habe über das Leben dieser schändlichen Wesen gesprochen, die völlig dem Bösen
verfallen sind. Sie sind das Böse und sie sind Ursprung und Ursache alles Bösen. Sie hassen Gott,
der das Gute selbst ist. Und sie hassen alle, die das Gute tun. Darum sind die Guten vielerlei
Widerwärtigkeiten ausgesetzt, die den Bösen nicht zustoßen.
Das ist für viele ein Mysterium, ist aber einfach zu verstehen. Sie hassen das Licht, sie sind
Finsternis und Irrtum und in der Finsternis und im Irrtum sind sie eingefroren. Sie kommen aus
der Hölle und überfluten die Erde, und auf der Erde nisten sie sich überall ein. Sie streben im
höchsten Maß, in den Geist und den Leib des Menschen einzudringen, um ihn zu vernebeln, ihn
zu beherrschen und zu verschlingen und ihn schließlich ins ewige Verderben zu ziehen. Sie haben
keinen anderen Gedanken als diesen, denn nur so können sie ihren Hass gegen Gott und die
Menschheit völlig verwirklichen.
Wenn die Menschen und besonders die Christen sich dieser schreckerregenden Wirklichkeit und
der Gefahr nicht bewusst sind, die diese böswilligen Mächte für sie darstellen, können sie der
ewigen Verdammnis anheimfallen. Die Welt und sogar meine Kirche sind auf ein derartiges
Niveau der moralischen und geistlichen Verderbtheit gefallen, wie es von der göttlichen
Gerechtigkeit nicht mehr ertragen werden kann.
Diese göttliche Gerechtigkeit, die ihren Lauf schon begonnen hat, wird immer deutlicher
erkennbar. Sie überlässt die Welt und die Kirche sich selbst, die darum des göttlichen Beistandes
entbehren und von den finsteren und bösen Horden der Hölle großteils tyrannisiert werden.
Diese finden in der göttlichen Allmacht keine Behinderung mehr, um ihre schreckliche und
unmenschliche Grausamkeit über alles und alle auszuüben.
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Die Gewalttaten gegen Kirchen, Profanationen von Personen und Dingen mehren sich. Es wird
Blut fließen. Ja, mein Sohn, schon heute erlebt ihr sehr schwerwiegende, derart unmenschliche
und wilde Dinge, dass ihr euch fragt, wie es möglich sei, dass solche Exzesse stattfinden.
Sohn, mein Sohn, der Vater hat alle Dinge gut gemacht, die Menschen aber haben in ihrer
Verdorbenheit aus allem Götter gemacht. Der Mensch dieser unseligen und gottlosen
Generation hat Gott, das Alpha und Omega von allen und allem verschmäht. Er hat die Kenntnis
seines Wesens als verirrte, im Schmutz tappende Kreatur verloren. Er kennt seine Menschenund Christenwürde als Kind Gottes nicht mehr.
Schlau und böse sind die Feinde deiner Seele, man muss sie mit der sicheren Waffe der Geduld,
der Demut, des Gehorsams, der Armut bekämpfen. Wenn die Trübsale und die Leiden heftiger
werden, dann hüte dich vor dem Nachgeben, dieser höllischen Waffe, die deine gesamte
innerliche Tätigkeit vermindern kann.
Stelle stets dein ganzes Leiden hinein in die realistische Gewissheit, dass das Leben als Prüfung
betrachtet werden muß. Diese Auffassung des Lebens als Prüfung ist dem Volk Gottes
schrecklich verdunkelt worden. Das Heidentum ist wieder aufgeblüht, das im christlichen Geist
ausgelöscht worden ist durch die Auffassung des Lebens als Prüfung im Hinblick auf die Ewigkeit.
Satan ist dies gelungen, er hat die Seelen und die Herzen des nötigen Mutes, für das höchste Ziel
und die gerechte Schlacht zu schlagen, entleert.
Die Mehrzahl der Christen dieses Jahrhunderts, und nicht nur der Gläubigen sondern auch der
Priester und Bischöfe, haben die Waffen gestreckt und die Tore ihres Geistes und Herzens dem
Feinde geöffnet, der die Individuen, die Familien und die Kirche vernichten will. Sohn, in der
erneuerten Kirche wird die Auffassung des Lebens als Prüfung wieder sehr stark im Vordergrund
stehen. Das Leben als Weg zum großen Übergang in die Ewigkeit. Die Mächte des Bösen haben
von jeher versucht, das Leben des Menschen auf dieser Erde zu vermaterialisieren, es
wegzuleiten von Gott, dem höchsten und einzigen Gut, dem Alpha und Omega von allen und
allem. Sie wollen es hinlenken auf die flüchtigen und vergänglichen Dinge dieser Welt.
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Ich bin in die Welt gekommen, um den Willen meines himmlischen Vaters zu erfüllen, und der
Wille des Vaters bestand darin, dass ich mich opfere und als vollständigste Opfergabe darbringe,
um Satan und seinen höllischen Legionen die Seelen zu entreißen.
Aber, Sohn, wenn Satan und die höllischen Horden nicht existieren, war die vom Vater mir
anvertraute Sendung falsch, falsch das Geheimnis meiner Menschwerdung, meiner Passion und
meines Todes am Kreuz. Die Kirche wäre keine Wirklichkeit, das Geheimnis meiner Auferstehung
und meiner Himmelfahrt eine Erfindung, eine reine Erfindung der Bibel. Eine Erfindung wäre
mein Evangelium und nicht wahrer, historischer Mittelpunkt der ganzen Geschichte der
Menschheit, das heißt, das Mysterium der Erlösung.
Es wären unwahr die Lehren der Väter und der Kirchenlehrer, eine Täuschung das Leben der
Heiligen, eine Täuschung das erhabene Opfer der Märtyrer: eine riesige, unerhörte Lüge alles, an
das Generationen und Völker der ganzen Erde geglaubt haben. Der Verlauf der Geschichte der
Menschheit wäre nur eine große Täuschung zum Schaden der Menschheit.
Dieser tölpelhafte Versuch des scharfsinnigsten Feindes der Menschheit, den er nur auf Grund
der Erbsünde unternehmen konnte, hat ihm ermöglicht, die durch diese Erbsünde tödlich
verwundete Menschheit in tiefster Finsternis zu halten. Mein Sohn, dass es Satan, der
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Dunkelheit ist, gelungen ist Völker und Nationen so zu täuschen ist traurig und schmerzvoll. Aber
dass Satan sogar vielen Bischöfen und vielen meiner Diener sein Gift einzuflößen vermochte ist
das bestürzendste Paradox, das festgestellt werden kann.
Beharrlichkeit im Guten ist nötig. Das höhere, das Gleichgewicht sichernde Element ist die
göttliche Gnade. Und diese Gnade enthält das überaus wichtige Geschenk der Beharrlichkeit.
Eine wesentliche Gabe, ohne welche das ewige Heil in Frage steht.
Die Kenntnis des Guten, der Wille zum Guten, der Wunsch nach dem Guten genügen nicht. Die
Beharrlichkeit im Guten ist überdies nötig. Wie viele sind nach ihren ersten Schritten auf dem
Weg zur Vollkommenheit stillgestanden. Wie viele andere sind auf halbem Wege ausgeglitten.
Wie viele andere waren nicht imstande, nahe beim Endziel weiterzuschreiten und haben damit
ihre Verzichte, ihre Opfer, ihre Leiden aufs Spiel gesetzt oder alles verloren, weil sie nicht
auszuharren vermochten.
+++
Notwendigkeit der Beharrlichkeit
Warum, Don Ottavio, diese Ausführungen über die Beharrlichkeit? Wenn du beobachtest, was in
der Kirche heute vorgeht, so kannst du dir mühelos Rechenschaft geben, was ihr fehlt, denn die
Unbeständigkeit und Flatterhaftigkeit dieser Generation ist größer als sie je gewesen ist. Denn
die Menschen leben, mit Ausnahme einer kleinen Zahl, nicht in der Gnade Gottes. Sie sind der
Spielball ihrer eigenen Schwäche und des bedrückenden Einflusses des Dämons, dessen finstere
Mächte des Bösen mit den Seelen in der gleichen zynischen Grausamkeit umgehen, mit der eine
Katze mit der erjagten Maus spielt. Die hauptsächlichste Ursache der Unbeständigkeit ist
bestimmt die Abwesenheit der göttlichen Gnade in der Seele der Menschen, und mit ihrem
Fehlen die Abwesenheit des inneren Lebens und des Gebetes im christlichen Leben. Die
Glaubenskrise stammt aus der heidnischen Auffassung des Lebens. Alles Gute, das eine Seele im
Stande der Gnade tut, wie alles Böse, das ein Sünder begeht, ist Gegenstand des persönlichen
Gerichts und des allgemeinen Gerichts. Wenn sich der Sünder aufrichtig bekehrt, so löscht der
gerechte Gott in seiner unendlichen Barmherzigkeit das vor der Bekehrung begangene Böse aus.
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Wer Gott in Demut des Geistes und in Aufrichtigkeit des Glaubens, mit dem Willen, ihn immer
besser zu erkennen und ihm immer besser zu dienen liebt, wird zur Zielscheibe aller Pfeile der
finsteren Mächte der Hölle. Die Menschen dieses materialistischen Jahrhunderts haben nicht die
geringste Idee von dem, was sich abspielt zwischen einer entschieden Gott treuen Seele und den
finsteren Mächten der Hölle. Sie können sich überhaupt keine Idee davon machen. Die Welt, das
heißt alle, die von der Welt sind und nicht von Gott, glauben nicht und können nicht an das
geheimnisvolle aber überaus wirkliche, beständige Duell zwischen den heiligen Seelen und der
Hölle glauben.
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Der Mensch, der das Reich Gottes nicht in sich hat, das heißt, die Gnade sieht die Dinge nur
unter einem natürlichen Gesichtspunkt. Ein geheimnisvoller Schleier umhüllt die Seelen, die
nicht im Stande der Gnade sind. Aus diesem Grund sehen viele Gottgeweihte, ob sie sich an der
Basis oder an der Spitze befinden, den Schleier nicht, der ihren Sinn verhüllt und beinahe stets ist
es eine Folge des Hochmuts, der Wurzel aller Übel.
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Der Grad der Feindschaft der Mächte des Bösen steht im Verhältnis zum Fortschritt, den die
Seele in der Vollkommenheit und in der Heiligkeit erreicht hat. Die guten Seelen werden im
Verhältnis zu ihrem Gutsein geprüft, während die gleichgültigen nicht gestört und die schlechten
von denselben Dämonen in ihren materiellen Belangen begünstigt werden. Sie begünstigen aber
die Verdorbenen in ihren menschlichen Bestrebungen wegen der Forderungen ihrer Strategie
und ihres Planes, der ewigen Verdammung der Seelen. Sie sind aber nicht geduldig, doch
verstehen sie es in ihrer Bosheit, zuzuwarten. So kommt es ihnen nicht darauf an, dass sie sich
selbst und ihren Hass für Jahre verbergen. Licht und Finsternis, Leben und Tod stehen sich in
einem unvorstellbaren Duell gegenüber. Diese bekämpfen sich und bekämpfen sich weiter, weil
die Erlösung noch stets im Gange ist.
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Gott nimmt nie zurück, was er gegeben hat. Der Natur der Engel und der Natur des Menschen
hat er neben anderen Gaben die Gabe der Freiheit verliehen. Er übertrug mit ihr der einen wie
der anderen Natur die Verantwortung. Mit anderen Worten: Gott hat weder der Natur der Engel
noch der Natur des Menschen irgendetwas entzogen. Und die der menschlichen Natur erteilten
außerordentlichen und übernatürlichen Gaben? Sie wurden nicht von Gott entzogen, sondern
zerstört durch die Sünde. Sei jetzt aufmerksam: Bevor unsere Stammeltern von Gott gerufen
wurden, um Rechenschaft über ihren Ungehorsam abzugeben, wurden sie sich bewusst, dass sie
nackt waren. Kaum ein Augenblick war vergangen seit ihrer Sünde. Und als Gott sie rief,
schämten sie sich. Sie wurden sich bewusst, dass sie ihr hochzeitliches, reines, unbeflecktes Kleid
zerstört hatten. Nicht Gott hatte es ihnen genommen, sondern es war verbrannt worden durch
die Begehrlichkeit des Geistes und des Fleisches. Das ist die Geschichte, die sich in jeder Seele
wiederholt, so oft sie schwer sündigt. Die Sünde verursacht unseren Ruin, aber stets nur die
wissentlich gewollte und bewusst vollzogene Sünde. Der Natur der Engel, die vollkommener und
mächtiger ist als die Natur der Menschen, wurde eben darum die Möglichkeit der Reue und
damit des sich Erneuern-könnens nicht gegeben.
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Die Erlösung ist allen Menschen gegeben, mit Ausnahme jener, die sie bewusst zurückweisen.
Die finsteren Mächte des Bösen – sie sind neidisch und eifersüchtig und wutgeladen eben weil
ihnen das nicht zugestanden worden ist, was die Menschen guten Willens erhalten haben –
benützen die Gaben, mit denen sie ausgestattet worden sind: den Verstand und den Willen, um
den Menschen zu verführen und ihn in ihre eigene, traurige Lage zu zerren. In dieser ihrer
bösartigen Tätigkeit benützen sie verschiedene Listen und Strategien je nach den Umständen.
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So wählen sie gegen die auserwählten, völlig auf Gott ausgerichteten Seelen die offene
Begegnung von Gesicht zu Gesicht. Alle Heiligen haben diesen fürchterlichen Kampf gekannt und
kennen ihn noch. Nie hätten sie siegreich aus ihm hervorgehen können ohne besondere Hilfe
von oben. Gegenüber guten Seelen beschränken sie sich auf Eingriffe zu ihrer Verwirrung und
auch auf starke Versuchungen. Gegenüber verdorbenen Seelen wenden sie die Taktik der
Begünstigung aller ihrer menschlichen Bestrebungen an, um dann ihre grausame Wut über sie zu
ergießen, wenn sie sicher sind, dass diese Seelen für immer ihnen gehören.
Bruder Don Ottavio- Mut. Der Herr verlässt nie den, der auf ihn hofft, an ihn glaubt und ihm
vertraut. Zweck der Erlösung war, ist und wird sein Satan, dem Menschenmörder, Seelen zu
entreißen, um sie Gott, dem Schöpfer, Heiland und Heiligmacher zurückzugeben. Der Grund,
warum heute in der fieberhaften Dynamik der Häresie der Geschäftigkeit weniger an den
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hauptsächlichsten Zweck der Pastoration gedacht wird, ist der Hochmut, der alleinigen und
stetigen Wurzel aller Übel.
Der Hochmut erzeugt im Menschen Abscheu, Ekel für die Dinge Gottes, für das Gebet, und er
lähmt vor allem jeden Fortschritt im inneren Leben der Gnade. Er verfinstert den Geist, schwächt
den Willen und erleichtert dadurch die Verwirrung der Seele, die langsam in eine wachsende,
verderbliche Loslösung von Gott gerät und gleichzeitig sich den Gütern dieser Welt und den
Vergnügungen des Fleisches zuwendet. So gelangt sie durch einen furchtbaren Zwang zur
völligen materialistischen Auffassung des Lebens. Die Kirche ist aus meinem geöffneten Herzen
hervorgegangen, sie ist die Lehrmeisterin der Wahrheit, weil sie Bewahrerin und Hüterin des
Erbes der Offenbarung ist; sie wird ihren Platz als Führerin der Völker wieder einnehmen und
wird gestärkt durch meinen göttlichen Auftrag. Die Unkenntnis der göttlichen Wahrheiten, die
Manipulation und Leugnung der Geschichte des Heilsgeheimnisses, war und ist die schreckliche
Waffe, mit der der Feind das Chaos und die Anarchie in meine Kirche und in die Welt getragen
hat. Er wird sie aber nicht überwinden! Schon sprießen die Keime des angekündigten Frühlings
überall auf, und die Ankunft meines Reiches und der Sieg des unbefleckten Herzens meiner
Mutter stehen vor der Türe.
+++
Der atheistische Kommunismus und die Umbildung der Gesellschaft mittels des zur Zeit sich
vollziehenden industriellen Prozesses in eine Konsumgesellschaft sind in den Händen des
Feindes des Menschen beste Waffen, um die ganze Menschheit zu vermaterialisieren und
atheistisch zu machen. Sie sind beste Mittel gewesen, um den Menschen von Gott zu entfernen.
+++
Das moderne Leben hat keine Zeit für das Innenleben. Es schwächt den Keim der Gnade und
tötet ihn sehr oft ab und blendet gleichzeitig die Seelen, mit dem glitzernden Zauber, den die
Erzeugnisse der gegenwärtigen Zivilisation auf ihn ausüben. Täuschung und Lüge tragen dazu
bei, das Leben zu vermaterialisieren, euch vergessen zu lassen, dass die irdische Pilgerschaft
nicht ein Selbstzweck werden darf, sondern nur Ausrichtung auf die Ewigkeit, für die ihr
geschaffen seid. Mit diesem furchtbaren Spiel, das er mit feiner List vorbereitet und in die Tat
umgesetzt hat, ist es dem Feinde Gottes und des Menschen gelungen, die Gesellschaft auf eine
tragische abschüssige Bahn umzulenken, indem er ganze Völker vom Weg des Guten abbringt,
und in dieses Spiel sogar die Kirche selbst mit einbezieht. In mir, dem Ewigen Wort Gottes, gibt
es weder Vergangenheit noch Zukunft. Ich habe den Menschen alle erforderlichen Mittel
gegeben, dass sie sich retten und sich von allen Übeln freihalten können, die Satan zum
Ursprung haben, den Fürsten der Finsternis, der alles verdunkeln will.
+++
Die Sakramente, kostbare Früchte des Geheimnisses meiner Erlösung, habe ich gewollt und
gebunden an das Geheimnis der Kirche zu eurem Heil. Unter diesen Sakramenten wollte ich die
heilige Firmung, um aus jedem Getauften einen wahren Soldaten zu machen mit
entsprechenden Waffen, mit einer unzerstörbaren Prägung, dem Siegel des Heiligen Geistes.
Dieses Siegel macht den Gefirmten zum Soldaten und unterscheidet ihn von demjenigen, der
dieses Sakrament nicht empfangen hat. Gott ist der Vollbringer des Guten, des Lichtes, der
Wahrheit, der Gerechtigkeit und des Friedens. Satan ist der Vollbringer des Bösen. Dies ist die
Grundlage der Geschichte, auf der Himmel und Erde und die Menschheit gegründet sind. Die
Glaubenskrise schafft Dunkelheit, und in der Dunkelheit sieht man die Gegenstände nicht, die
das Leben umgeben. Die Glaubenskrise stammt aus dem Fehlen des Innenlebens.
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Ohne Innenleben gibt es keine Handlungsfähigkeit. Das Fehlen des Innenlebens ist das Fehlen
des Gnadenlebens. Wer nicht lebt, kann nichts vollbringen. Wenn der Glaube schwach ist, wird
das Innenleben eine Larve. Ein Larvenleben strömt weder Licht aus zum Sehen, noch Kraft zum
Handeln. Das sind die wahren Ursachen der Priesterkrise. Die Erstursache, das große Übel, das
die Kirche heute heimsucht, ist die Ehrsucht und der Hochmut, oben und unten. Die Dunkelheit
überwindet man nur mit der Demut. Ich bin nicht am Kreuz gestorben aus einer Laune heraus.
Ich bin am Kreuze gestorben, um Satan und seinen Heerscharen die Seelen wieder zu entreißen.
Ich kann nicht dulden, dass Seelen verloren gehen wegen der Unwirksamkeit jener, die mit mir
nach meinem Beispiel täglich den Kalvarienberg ersteigen müssten in der Demut, in der Armut
und im Gehorsam. Sie glauben nicht- sie wollen nicht glauben.
+++
Der Brennpunkt ist dieser: Ich, JESUS, habe tatsächlich den Menschen vom Joche Satans befreit,
und mit der überreichen Gnade der Erlösung habe ich dem Menschen alle Mittel gegeben, sich
frei zu halten von den Anstürmen des Bösen. Ich habe den Menschen jedoch nicht von der
Pflicht ausgenommen, seinen Beitrag zu leisten zu seiner Befreiung, mit dem Glauben, mit der
Hoffnung, mit der Liebe, dem Leiden und Opfern. Mit anderen Worten: ich rette den Menschen
nicht ohne die Mitwirkung des Menschen, für den das zentrale Problem dieses ist: Gott rettet
den Menschen, aber er will seine Mitwirkung im Kampfe gegen die Mächte des Bösen. Diese
wirken aufgrund der Erbsünde, infolge der vom Dämon hervorgerufenen Erbsünde, der
verbissen gegen jeden Menschen und gegen die Christen in besonderem Maße kämpft. Warum
haben sich in meiner Kirche so viele Übel angehäuft? Die Gründe sind zahlreich, und wir werden
weitere davon in der Folge sehen. Aber es bleibt der zentrale Grund: die verfehlte
Stellungnahme gegen Satan, wie ich bereits in anderen Botschaften gesagt habe. Das ist die erste
Ursache des Übels, ist der schlammige, trübe Fluss der ganzen Verderbnis, der sich seit dem
Sündenfall des Menschen über die ganze Menschheit ergießt.
+++
Ich will, dass du diese Behauptung weiterhin energisch einhämmerst, damit die Tauben endlich
begreifen, wenn sie es überhaupt wollen. Es ist also nicht eine zufällige, sondern eine gewollte
Wiederholung. In meinem Evangelium ist gesagt, dass die Söhne der Finsternis viel scharfsinniger
seien als die Kinder des Lichtes. Das ganze Evangelium ist Wahrheit. Schau, wie die Kinder der
Finsternis sich mit ihren dunklen Problemen identifizieren. Sie leben sie Tag und Nacht. Ihre
bösen Vorsätze beschäftigen sie ununterbrochen. Für diese Aufgabe leben sie, wirken sie. Auf sie
setzen sie ihre Hoffnung. Du siehst, mit welchem Mut sie handeln. Sie haben weder Angst noch
Scham. Sie trotzen auch Beschwerlichkeiten und Opfern, kurz, sie leiden nicht unter jener
Blutarmut, von der zu viele Christen befallen sind. Sie gehen auf in ihren Programmen, die
gewiss nicht auf die Eroberung des Wahren, der Freiheit und der Gerechtigkeit abzielen, auch
wenn es unter ihnen solche gibt, die es in gutem Glauben meinen. Das christliche Leben muss als
Kriegsdienst gesehen werden, d.h. als unablässiger Kampf gegen Satan und seine Gefolgschaft.
Es muss als Pilgerschaft aufgefasst werden.
+++
Gott ist Licht, Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit. Satan ist das Gegenteil von all dem. Satan ist
der geschworene Feind Gottes, im besonderen des Fleisch gewordenen Wortes und seiner
Kirche. Von dieser wie von jenem will er die Vernichtung. Er ist verstockt in diesem
wahnsinnigen, ruchlosen Vorhaben, weshalb er nicht einen Augenblick davon absteht, es mit all
seinen Kräften zu verfolgen. Diese Kenntnis des Bösen, Sohn, ist wesentliche Voraussetzung
jedweder Seelsorge. Eine wirksame Seelsorge ohne eine lebendige und präzise Sicht dieser
Basiswirklichkeit ist absolut nicht denkbar. Nun sage ich dir das, was die Dämonen mit
unzähligen Mitteln machen können. Aber vor allem, warum können sie so viel tun? Weil ich sie
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als frei erschaffen und ihnen die natürlichen Gaben nicht genommen habe. Sie wirken pausenlos,
seit dem Sündenfall des Menschen, indem sie ihn mit Täuschung dazu verführen, mir
ungehorsam zu sein, indem sie ihm ihr eigenes ungeheuerliches Laster einhämmern: den
Hochmut. Wenn sie gegen die Menschen arbeiten, verschmelzen sich ihre Falschheit und Bosheit
in ein geistiges Gemisch, das brennt und explodiert.
+++
Mit der den Stammeltern gestellten Falle gelingt es ihm in einem gewissen Grad. Mit dem
Sündenfall Adams und Evas gehört die Menschheit ihm. Sie würde ihm gehören in der Zeit und in
der Ewigkeit, wenn ich nicht eingeschritten wäre. So ist der Strom mit den unreinen Wassern
aller Übel entstanden. Das Leiden ist entstanden, die Scham ist entstanden, die Begehrlichkeit ist
entstanden, alle Leidenschaften sind aufgebrochen. Durch jene Sünde ist der Tod in die Welt
eingedrungen, ist die Arbeit im Schweiße des Angesichtes entstanden, sie ist das Übel, das aus
Satan geboren ist und das sich über die Menschheit ergießt. Die Menschen, die die Herrschaft
dieses schrecklichen Tyrannen nicht angenommen haben fragen sich verwirrt: aber warum
vermag er so viel? Warum hindert ihn Gott, der unendlich größer und mächtiger ist, nicht am
Handeln? Warum schließt er ihn nicht in seine Hölle ein? Auf diese Fragen ist schon geantwortet
worden: es steht nicht euch zu, das Tun Gottes zu beurteilen. Wer seid ihr, dass ihr euch anmaßt,
es tun zu können?
+++
Wie dem auch sei, ich selbst habe euch erleuchtet, und ihr kennt wenigstens die
hauptsächlichsten Gründe. Gott entzieht seinen Geschöpfen seine unverdient gegebenen
Gnaden nie. Es sind die Geschöpfe, die sie verlieren können, wie die Gabe der Gnade, die
vernichtet wird, sei es in den Engeln, sei es in den Menschen, nicht vonseiten Gottes, sondern
durch den freien Entscheid der Engel und der Menschen. Die natürlichen Gaben bleiben auch mit
der Sünde Gott jedoch lenkt durch eine geheimnisvolle Fügung seiner Vorsehung das Böse zum
Guten. Auch Satan wird eines Tages anerkennen müssen, dass er stets nur Gott gedient hat. Die
Versuchungen, die der Teufel in den Menschen hervorruft, dienen oft dazu, den Menschen
vorsichtiger, eifriger im Gebet zu machen. Sie dienen dazu, ihn auf Gott zu hinzudrängen. Die
nicht zurückgewiesene, sondern angenommene und in der Sünde vollzogene Versuchung dient
jedoch dazu, den Menschen zu demütigen und ihn für seine Anmaßung zu bestrafen.
+++
Es ist schwierig für euch, in die geheimnisvollen Pläne Gottes vorzudringen, die alle aus Liebe,
Barmherzigkeit und Gerechtigkeit bestehen. Gott gibt allen die ausreichende Gnade, sich zu
retten. Wer sie abweist, begeht eine Ungerechtigkeit gegenüber Gott. Die göttliche
Gerechtigkeit stellt das durch die Schuld des undankbaren und sich gegen die Gaben Gottes
auflehnenden Geschöpfes zerstörte Gleichgewicht wieder her. Für euch Christen würde es
genügen zu wissen, dass Gott unendliche Liebe ist. Deshalb müsste dies genügen, dass ihr euch
ihm blind anvertraut, ohne die Anmaßung, sein Tun untersuchen zu wollen. Wie dem auch sei,
Satan der böswillige Geist des Bösen, unfähig des Guten, wird am Tag des Jüngsten Gerichts mit
verzweifelter Beschämung zugeben müssen, dass er einen sehr großen Beitrag geleistet hat zur
Heiligung und damit zur Verherrlichung einer Vielzahl von Heiligen, von Märtyrern, von
Jungfrauen, von seligen Verklärten des Paradieses.
+++
Ich, die Auferstehung und das Leben, werde den unanfechtbaren Urteilsspruch über den
aussprechen, der das göttliche und menschliche Leben im Tode erstickt hat. Jene, die an mich
geglaubt haben, werden in Ewigkeit leben. Jene, die nicht an mich geglaubt haben, werden den
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ewigen Tod erleiden, an jenem Ort der Qual ohne Ende und ohne Hoffnung. Mein Sohn, man
muss wirklich von Sinnen sein und blind, um nicht zu sehen. Bete und sühne. Werde nicht müde.
Opfere mir deine Leiden auf. Durch sie kannst du mir Seelen zuführen. Schärfe, o Sohn, die
Wahrheit ein: aus der ganzen Offenbarung und insbesondere aus dem Evangelium geht klar die
Existenz Satans und seiner Streitscharen hervor. Es ist deshalb eine Glaubenswahrheit. Das
Bestreiten dieser Wahrheit ist eine häretische Haltung, die Weigerung, diese Wahrheit zu lehren
ist gleicherweise häretisch. Häretiker sind mithin jene, die diese Wahrheit böswillig leugnen. Das
Dasein des Teufels leugnen bedeutet auch, den Sündenfall des Menschen leugnen. Es ist die
Leugnung der Erbsünde und folglich der Erlösung und daher der Kirche. Die Existenz des Teufels
abstreiten will heißen, das Christentum vernichten, indem man dessen Ursprung und Ziel
leugnet. Die Existenz des Teufels leugnen ist die Leugnung nicht nur einer geoffenbarten
Wahrheit, sondern bedeutet, die Offensichtlichkeit leugnen, da es ja keinerlei annehmbare
Erklärung für jene Dinge gäbe, die sich ereignet haben, die sich jetzt ereignen und noch ereignen
werden, und die man menschlich nicht erklären kann ohne das direkte Eingreifen Satans.
+++
Ist es denkbar, dass ein Priester in so viel Unglauben fallen kann ohne den verderblichen Einfluss
Satans? Satan steht diesen schrecklichen Sünden der Gottlosigkeit nie fern. Jemand wird dir
einwenden, dass mit dem, was in diesen Botschaften geschrieben steht, Satan wenn nicht
verherrlicht, so doch erhöht werde in seinem Ansehen als Fürst dieser Welt. Gewiss kann man
nicht leugnen, dass Satan durch die Überlegenheit seiner Natur in der Lage ist, mit einer
gewissen Leichtigkeit über eure Person, über die Familien und alle religiösen und zivilen
wirtschaftlichen und politischen Einrichtungen die Oberhand zu haben. Er, der weder durch die
Zeit noch durch den Raum eingeschränkt ist, kann überall handeln. Er, der Affe Gottes, strengt
sich an, in der Gott entgegengesetzten Weise zu handeln. Dies ist natürlich wahnwitzige
Anmaßung, weil zwischen ihm und Gott eine unendliche Distanz besteht. Aus seinem Wirken
entsteht nur Feindschaft, Neid, Eifersucht, Streit und Betrug, Diebstahl und Fluchen, Obszönität
und Gewalttätigkeit. Er ist die Kloake aller Bosheit. Der kolossale Irrtum der modernen Seelsorge
besteht darin, dass man das Problem der Kirche, des christlichen Lebens nicht genau erfasst hat.
Gott, das höchste Gut. Auf der Gegenseite: Satan, der Böse. Zwischen den beiden der Mensch,
der Gegenstand des beständigen Kampfes ist.
+++
Eine tragische und dramatische Verantwortung des Menschen, der sich während seiner irdischen
Pilgerschaft stets vor der Alternative der Wahl befindet. Dies ist eure Prüfung. Der innere Kampf,
den ihr notwendigerweise bestehen müsst, ist der Grund eurer Anwesenheit auf Erden. Über die
Ursprünge, die Ursache, die Zwecke dieses dramatischen Kampfes seid ihr Christen nur
oberflächlich gebildet und unterwiesen worden. Daher mein Verdruss und mein Schmerz. Don
Ottavio, ich wiederhole euch: seid besorgter um die Dinge des Himmels als um jene der Erde.
Was sind die Dinge der Erde wert: Nichts. Nichts. Von ihnen wird nicht einmal mehr die
Erinnerung bleiben. Der Feind schläft nicht. Er folgt euch überall hin. Aber nichts wird er wider
euch vermögen, wenn ihr vereint bleibt mit mir, Jesus.
+++
Mit der göttlichen Gnade, davon müsst ihr überzeugt sein, könnt ihr Satan stets schlagen. Gott,
der Liebe ist, ist eure Hilfe, euer Heil. Im Namen Gottes besiegte David mit einer Steinschleuder
den Riesen Goliath. Auch ihr werdet im Namen Gottes und seiner heiligsten Mutter jedes Mal,
wenn es nötig ist, den Giganten des Reiches der Finsternis besiegen können. Im geistigen Leben
hat eine besondere Feinfühligkeit große Bedeutung, die Gnadenimpulse aufzufangen, die man
nie ins Leere fallen lassen darf ohne die Gefahr der Strafe eines gefährlichen Rückfalles. Ein auch
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nur schon leichter Fall kann ernste Folgen haben für den Leib nicht weniger als wie für die Seele.
+++
Die Seele der Liebe ist das Leiden. Man liebt in dem Maß, als man leidet. Doch heute fliehen
viele vor dem Leiden, und daher vor der Liebe. Mein Sohn, meinen Priestern habe ich den
Auftrag gegeben, mein Wort zu verkünden. Doch wie wird diese wichtige Aufgabe des
priesterlichen Dienstes erfüllt? Die allgemeine Unfruchtbarkeit der Predigt zeigt das an. Meinen
Priestern habe ich die Aufgabe anvertraut, gegen die dunklen Mächte der Hölle zu kämpfen. Wer
aber bemüht sich schon, dies zu tun? Die Dämonen zu vertreiben! Um dies tun zu können, muss
man nach Heiligkeit streben. Auch um Kranke zu heilen, braucht es Gebet und Abtötung.
+++
Mein Sohn, meine Priester will ich heilig haben, weil sie heiligen müssen. Für ihren Dienst dürfen
sie sich nicht auf menschliche Mittel stützen, wie viele es tun. Sie dürfen nicht auf die Geschöpfe
vertrauen, sondern auf mein erbarmungsvolles Herz und auf das unbefleckte Herz meiner
Mutter. Die Priester sind wirklich meine Diener, aber mit wenigen Ausnahmen sind sie sich
dieser Sendung nicht bewusst. Sie sind meine Gesandten, durch mich beglaubigt bei den
Menschen, den Familien und den Völkern. Die Priester nehmen an meinem ewigen Priestertum
wirklich Anteil. Im Mystischen Leib ist der Priester Zeuge großer übernatürlicher Tatsachen und
Geschehnisse. Die Priester müssen Hostien sein, die sich für das Heil der Brüder schenken und
opfern.
+++
Es ist eine schwere Sünde zu glauben, mit den eigenen menschlichen Kräften des Verstandes und
der Aktivität, Seelen retten zu können. Jede äußere, priesterliche Tätigkeit, welcher der Glaube,
die Liebe, das Leid und das Gebet fehlt, ist eitel und nichtig Wenn die Priester die Größe ihrer
Würde, die erhabene, übernatürliche Macht, womit sie bekleidet sind, sehen könnten (so wie
Franz von Assisi sie sah), würden sie sich selbst und ihren Mitbrüdern gegenüber große Ehrfurcht
haben. Mein Sohn. Leider suchen einige sich selbst und vergessen mich. Viele gehen mit der
Welt, obwohl sie wissen, dass die Welt nicht Gottes, sondern des Satans ist. Einige verraten
mich, andere zerstören mein Reich in den Seelen, indem sie Irrtümer und Häresien ausstreuen.
Andere sind unfruchtbar aus Mangel an lebensspendender Lymphe; aus Mangel an Liebe, deren
wirkliche Seele das Leiden ist.
+++
Es ist schwierig für euch, in die geheimnisvollen Pläne Gottes vorzudringen, die alle aus Liebe,
Barmherzigkeit und Gerechtigkeit bestehen. Gott gibt allen die ausreichende Gnade, sich zu
retten. Wer sie abweist, begeht eine Ungerechtigkeit gegenüber Gott. Die göttliche
Gerechtigkeit stellt das durch die Schuld des undankbaren und sich gegen die Gaben Gottes
auflehnenden Geschöpfe zerstörte Gleichgewicht wieder her. Für euch Christen würde es
genügen zu wissen, dass Gott unendliche Liebe ist. Deshalb müsste dies genügen, dass ihr euch
ihm blind anvertraut, ohne die Anmaßung, sein Tun untersuchen zu wollen.
+++
Wie dem auch sei, Satan der böswillige Geist des Bösen, unfähig des Guten, wird am Tag des
Jüngsten Gerichts mit verzweifelter Beschämung zugeben müssen, dass er einen sehr großen
Beitrag geleistet hat zur Heiligung und damit zur Verherrlichung einer Vielzahl von Heiligen, von
Märtyrern, von Jungfrauen, von seligen Verklärten des Paradieses.
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+++
Ich, die Auferstehung und das Leben, werde den unanfechtbaren Urteilsspruch über den
aussprechen, der das göttliche und menschliche Leben im Tode erstickt hat. Jene, die an mich
geglaubt haben, werden in Ewigkeit leben. Jene, die nicht an mich geglaubt haben, werden den
ewigen Tod erleiden, an jenem Ort der Qual ohne Ende und ohne Hoffnung. Mein Sohn, man
muss wirklich von Sinnen sein und blind, um nicht zu sehen. Bete und sühne. Werde nicht müde.
Opfere mir deine Leiden auf. Durch sie kannst du mir Seelen zuführen. Schärfe, o Sohn, die
Wahrheit ein: aus der ganzen Offenbarung und insbesondere aus dem Evangelium geht klar die
Existenz Satans und seiner Streitscharen hervor. Es ist deshalb eine Glaubenswahrheit. Das
Bestreiten dieser Wahrheit ist eine häretische Haltung, die Weigerung, diese Wahrheit zu lehren
ist gleicherweise häretisch. Häretiker sind mithin jene, die diese Wahrheit böswillig leugnen.
+++
Das Dasein des Teufels leugnen bedeutet auch, den Sündenfall des Menschen leugnen. Es ist die
Leugnung der Erbsünde und folglich der Erlösung und daher der Kirche. Die Existenz des Teufels
abstreiten will heißen, das Christentum vernichten, indem man dessen Ursprung und Ziel
leugnet. Die Existenz des Teufels leugnen ist die Leugnung nicht nur einer geoffenbarten
Wahrheit, sondern bedeutet, die Offensichtlichkeit leugnen, da es ja keinerlei annehmbare
Erklärung für jene Dinge gäbe, die sich ereignet haben, die sich jetzt ereignen und noch ereignen
werden, und die man menschlich nicht erklären kann ohne das direkte Eingreifen Satans.
+++
Ist es denkbar, dass ein Priester in soviel Unglauben fallen kann ohne den verderblichen Einfluss
Satans? Satan steht diesen schrecklichen Sünden der Gottlosigkeit nie fern.Jemand wird dir
einwenden, dass mit dem, was in diesen Botschaften geschrieben steht, Satan wenn nicht
verherrlicht, so doch erhöht werde in seinem Ansehen als Fürst dieser Welt. Gewiss kann man
nicht leugnen, dass Satan durch die Überlegenheit seiner Natur in der Lage ist, mit einer
gewissen Leichtigkeit über eure Person, über die Familien und alle religiösen und zivilen
wirtschaftlichen und politischen Einrichtungen die Oberhand zu haben. Er, der weder durch die
Zeit noch durch den Raum eingeschränkt ist, kann überall handeln. Er, der Affe Gottes, strengt
sich an, in der Gott entgegengesetzten Weise zu handeln. Dies ist natürlich wahnwitzige
Anmaßung, weil zwischen ihm und Gott eine unendliche Distanz besteht. Aus seinem Wirken
entsteht nur Feindschaft, Neid, Eifersucht, Streit und Betrug, Diebstahl und Fluchen, Obszönität
und Gewalttätigkeit. Er ist die Kloake aller Bosheit. Der kolossale Irrtum der modernen Seelsorge
besteht darin, dass man das Problem der Kirche, des christlichen Lebens nicht genau erfasst hat.
Gott, das höchste Gut.
+++
Auf der Gegenseite: Satan, der Böse. Zwischen den beiden der Mensch, der Gegenstand des
beständigen Kampfes ist. Eine tragische und dramatische Verantwortung des Menschen, der sich
während seiner irdischen Pilgerschaft stets vor der Alternative der Wahl befindet.
+++
Dies ist eure Prüfung. Der innere Kampf, den ihr notwendigerweise bestehen müsst, ist der
Grund eurer Anwesenheit auf Erden. Über die Ursprünge, die Ursache, die Zwecke dieses
dramatischen Kampfes seid ihr Christen nur oberflächlich gebildet und unterwiesen worden.
Daher mein Verdruss und mein Schmerz. Don Ottavio, ich wiederhole euch: seid besorgter um
die Dinge des Himmels als um jene der Erde. Was sind die Dinge der Erde wert: Nichts. Nichts.
Von ihnen wird nicht einmal mehr die Erinnerung bleiben. Der Feind schläft nicht. Er folgt euch
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überall hin. Aber nichts wird er wider euch vermögen, wenn ihr vereint bleibt mit mir, Jesus.
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Mit der göttlichen Gnade, davon müsst ihr überzeugt sein, könnt ihr Satan stets schlagen. Gott,
der Liebe ist, ist eure Hilfe, euer Heil. Im Namen Gottes besiegte David mit einer Steinschleuder
den Riesen Goliath. Auch ihr werdet im Namen Gottes und seiner heiligsten Mutter jedes Mal,
wenn es nötig ist, den Giganten des Reiches der Finsternis besiegen können. Im geistigen Leben
hat eine besondere Feinfühligkeit große Bedeutung, die Gnadenimpulse aufzufangen, die man
nie ins Leere fallen lassen darf ohne die Gefahr der Strafe eines gefährlichen Rückfalles. Ein auch
nur schon leichter Fall kann ernste Folgen haben für den Leib nicht weniger als wie für die Seele.
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Die Seele der Liebe ist das Leiden. Man liebt in dem Maß, als man leidet. Doch heute fliehen
viele vor dem Leiden, und daher vor der Liebe. Mein Sohn, meinen Priestern habe ich den
Auftrag gegeben, mein Wort zu verkünden. Doch wie wird diese wichtige Aufgabe des
priesterlichen Dienstes erfüllt? Die allgemeine Unfruchtbarkeit der Predigt zeigt das an. Meinen
Priestern habe ich die Aufgabe anvertraut, gegen die dunklen Mächte der Hölle zu kämpfen. Wer
aber bemüht sich schon, dies zu tun? Die Dämonen zu vertreiben! Um dies tun zu können, muss
man nach Heiligkeit streben. Auch um Kranke zu heilen, braucht es Gebet und Abtötung. Mein
Sohn, meine Priester will ich heilig haben, weil sie heiligen müssen. Für ihren Dienst dürfen sie
sich nicht auf menschliche Mittel stützen, wie viele es tun. Sie dürfen nicht auf die Geschöpfe
vertrauen, sondern auf mein erbarmungsvolles Herz und auf das unbefleckte Herz meiner
Mutter.
+++
Die Priester sind wirklich meine Diener, aber mit wenigen Ausnahmen sind sie sich dieser
Sendung nicht bewusst. Sie sind meine Gesandten, durch mich beglaubigt bei den Menschen,
den Familien und den Völkern. Die Priester nehmen an meinem ewigen Priestertum wirklich
Anteil. Im Mystischen Leib ist der Priester Zeuge großer übernatürlicher Tatsachen und
Geschehnisse. Die Priester müssen Hostien sein, die sich für das Heil der Brüder schenken und
opfern.
+++
Es ist eine schwere Sünde zu glauben, mit den eigenen menschlichen Kräften des Verstandes und
der Aktivität, Seelen retten zu können. Jede äußere, priesterliche Tätigkeit, welcher der Glaube,
die Liebe, das Leid und das Gebet fehlt, ist eitel und nichtig Wenn die Priester die Größe ihrer
Würde, die erhabene, übernatürliche Macht, womit sie bekleidet sind, sehen könnten (so wie
Franz von Assisi sie sah), würden sie sich selbst und ihren Mitbrüdern gegenüber große Ehrfurcht
haben. Mein Sohn. Leider suchen einige sich selbst und vergessen mich. Viele gehen mit der
Welt, obwohl sie wissen, dass die Welt nicht Gottes, sondern des Satans ist. Einige verraten
mich, andere zerstören mein Reich in den Seelen, indem sie Irrtümer und Häresien ausstreuen.
Andere sind unfruchtbar aus Mangel an lebensspendender Lymphe; aus Mangel an Liebe, deren
wirkliche Seele das Leiden ist.
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Es ist schwierig für euch, in die geheimnisvollen Pläne Gottes vorzudringen, die alle aus Liebe,
Barmherzigkeit und Gerechtigkeit bestehen. Gott gibt allen die ausreichende Gnade, sich zu
retten. Wer sie abweist, begeht eine Ungerechtigkeit gegenüber Gott. Die göttliche
Gerechtigkeit stellt das durch die Schuld des undankbaren und sich gegen die Gaben Gottes
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auflehnenden Geschöpfe zerstörte Gleichgewicht wieder her. Für euch Christen würde es
genügen zu wissen, dass Gott unendliche Liebe ist. Deshalb müsste dies genügen, dass ihr euch
ihm blind anvertraut, ohne die Anmaßung, sein Tun untersuchen zu wollen.
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Wie dem auch sei, Satan der böswillige Geist des Bösen, unfähig des Guten, wird am Tag des
Jüngsten Gerichts mit verzweifelter Beschämung zugeben müssen, dass er einen sehr großen
Beitrag geleistet hat zur Heiligung und damit zur Verherrlichung einer Vielzahl von Heiligen, von
Märtyrern, von Jungfrauen, von seligen Verklärten des Paradieses. Ich, die Auferstehung und das
Leben, werde den unanfechtbaren Urteilsspruch über den aussprechen, der das göttliche und
menschliche Leben im Tode erstickt hat. Jene, die an mich geglaubt haben, werden in Ewigkeit
leben. Jene, die nicht an mich geglaubt haben, werden den ewigen Tod erleiden, an jenem Ort
der Qual ohne Ende und ohne Hoffnung. Mein Sohn, man muss wirklich von Sinnen sein und
blind, um nicht zu sehen. Bete und sühne. Werde nicht müde. Opfere mir deine Leiden auf.
Durch sie kannst du mir Seelen zuführen. Schärfe, o Sohn, die Wahrheit ein: aus der ganzen
Offenbarung und insbesondere aus dem Evangelium geht klar die Existenz Satans und seiner
Streitscharen hervor. Es ist deshalb eine Glaubenswahrheit. Das Bestreiten dieser Wahrheit ist
eine häretische Haltung, die Weigerung, diese Wahrheit zu lehren ist gleicher Weise häretisch.
Häretiker sind mithin jene, die diese Wahrheit böswillig leugnen. Das Dasein des Teufels leugnen
bedeutet auch, den Sündenfall des Menschen leugnen. Es ist die Leugnung der Erbsünde und
folglich der Erlösung und daher der Kirche. Die Existenz des Teufel abstreiten will heißen, das
Christentum vernichten, indem man dessen Ursprung und Ziel leugnet. Die Existenz des Teufels
leugnen ist die Leugnung nicht nur einer geoffenbarten Wahrheit, sondern bedeutet, die
Offensichtlichkeit leugnen, da es ja keinerlei annehmbare Erklärung für jene Dinge gäbe, die sich
ereignet haben, die sich jetzt ereignen und noch ereignen werden, und die man menschlich nicht
erklären kann ohne das direkte Eingreifen Satans. Ist es denkbar, dass ein Priester in so viel
Unglauben fallen kann ohne den verderblichen Einfluss Satans? Satan steht diesen schrecklichen
Sünden der Gottlosigkeit nie fern.
Der Priester und seine Verantwortung
Von höherer Stelle aus sind Weisungen ergangen für eine würdige priesterliche Bekleidung.
Meine in der Welt lebenden Priester sind von der Welt nicht abgesondert. Ich will meine Priester
unterscheidbar von den Laien nicht nur in einer vollkommeneren Haltung im geistlichen Leben,
sie müssen auch äußerlich erkennbar sein durch eigene Bekleidung. Wie viel Ärgernis, wie viele
Missbräuche und wie viele Gelegenheiten zur Sünde und wie viel mehr Sünden. Welch
unannehmbare Sorglosigkeit jener, die die Macht zum Verordnen besitzen! Mit der Macht haben
sie auch die Pflicht, ihren Verordnungen Achtung zu erschaffen. Warum tun sie es nicht? Ich
weiß: es würde nicht wenig Schwierigkeiten geben. Ich habe ihnen aber nie ein leichtes,
bequemes, von Unannehmlichkeiten freies Leben versprochen. Vielleicht fürchtet man
gegenteilige, schlimme Folgen. Doch die Lockerung der Sitten ruft einer noch größeren
Sittenlockerung.
+++
Vom Staat, von Unternehmen Abhängige und Militärpersonen haben ihre Uniform. Viele meiner
Priester aber schämen sich nicht, den Vorschriften entgegenzuhandeln und wetteifern in der
Gefallsucht mit den Mondänen. Wie, mein Sohn, sollte ich mich nicht liebevoll beklagen? Wer
nicht treu im kleinen, ist es auch nicht im großen. Was sagen über die Art und Weise, in der viele
meiner Priester die Sakramente verwalten? Man tritt in den Beichtstuhl in Hemdärmeln ein und
nicht immer mit dem Hemd, ohne Stola. Wenn man eine bedeutende Familie besuchen muss,
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zieht man die Jacke an, aber das Haus Gottes ist doch weit mehr als irgendeine bedeutende
Familie. Die Soutane ist doch vorgeschrieben für die Ausübung des priesterlichen Amtes: für die
Betreuung der Kranken, für den Unterricht in der Schule, für den Besuch in den Spitälern, für die
Feier der heiligen Messe, für die Erteilung der Sakramente. Wer hält sich noch daran? Das ist,
mein Sohn, Zügellosigkeit, die an Anarchie grenzt.
+++
Was soll ich dir sagen über so viele Priester, die keine Zeit mehr haben für das Gebet,
beschäftigt, wie sie sind in so vielen unnützen Geschäftigkeiten, auch in scheinbar heiligen?
Unnütze Tätigkeiten, weil ihnen die Seele fehlt, weil meine Gegenwart fehlt! Wo ich nicht bin,
gibt es keine geistliche Fruchtbarkeit. Viele Priester aber haben Zeit, unmoralische und
pornographische Filme unter dem Vorwand anzusehen, dass man sie kennen muss, um sie
beurteilen zu können. Diese Rechtfertigung ist satanisch. Priester, die sich je so Unmoralisches
erlauben würden, wären nicht mehr fähig, die Seelen zu orientieren und zu beraten. Das ist die
Lage, in der wir uns befinden. Aber es gibt noch Schlimmeres. Ich habe, mein Sohn, die Kirche
hierarchisch aufgebaut, und man soll nicht sagen, dass die Zeiten sich geändert haben und
deswegen eine Veränderung in allem nötig geworden sei. In meiner Kirche gibt es feste Punkte,
die auch mit veränderten Zeiten nicht geändert werden dürfen. Niemals kann das Prinzip der
Autorität geändert werden, und niemals die Pflicht des Gehorsams. Die Art der Ausübung der
Autorität kann geändert werden, die Autorität selbst darf nie aufgehoben werden. Nie darf die
nötige Väterlichkeit in den hohen Sphären mit Schwäche verwechselt werden. Die Vaterschaft
schließt Festigkeit nicht aus, sondern verlangt sie.
+++
Mein Sohn, warum habe ich einen Teil der vielen Übel, an denen meine Kirche leidet, ins Licht
gestellt? Ich habe es getan, um meine Priester unmittelbar vor ihre Verantwortung zu stellen. Ich
will ihre Umkehr zu einem wahrhaft heiligen Leben! Ich will ihre Bekehrung, weil ich sie liebe. Sie
wissen, dass ihr verkehrtes Verhalten Anlass zum Ärgernis und für viele Seelen den Ruin
bedeutet. Es ist nicht recht, die Liebe Gottes zu missbrauchen, auf seine Barmherzigkeit zu
vertrauen und von seiner Gerechtigkeit nichts wissen zu wollen. Ich habe der Kirche mein Erbe
anvertraut, den geistlichen Gehalt meines Wortes, das Wort des Lebens und der Wahrheit ist.
Ich habe diesen Schatz geschützt mit dem Beistand des Heiligen Geistes. Ich bin die Wahrheit,
die die Kirche allen mit Sicherheit zeigen muss, ohne den Schatten einer Abweichung. Die
Attentate gegen mich, Wort Gottes, sind im Verlaufe der Jahrhunderte unaufhörlich und in
schrecklicher Weise verübt worden.
+++
Vom Teufel verführte Häretiker, Pseudolehrer und Lügner haben pausenlos alles getan, um mich,
die Wahrheit, den Weg und das Leben, mich, das Wort Gottes aus dem Gesicht der Erde
auszumerzen. Vergeblich! Auch dieses vermaterialisierte Jahrhundert verzichtet auf kein Mittel,
auf keinen Versuch, um mich auszulöschen: durch Sekten, atheistische Parteien, vergiftete
Strömungen perverser Philosophie und Zerstörer der erhabensten geistlichen Werte, der Werte
wahrer Kultur. Ist es möglich, dass die Menschen ein so kurzes Gedächtnis haben, dass sie die
tragische Geschichte dieses Jahrhunderts, die eure Geschichte ist, schon vergessen haben? Die
Tatsache ist außerordentlich schmerzhaft, dass viele meiner Priester statt sich demütig dem
unfehlbaren Lehramt meiner Kirche anheim zu stellen, sich anmaßend als Lehrmeister
aufspielen, sich kunterbunt den Feinden der Wahrheit anschließen und sich der Verbreitung
vieler Häresien schuldig machen, zum großen Schaden für viele Seelen. Warum sind so viele
meiner Priester mit Satan verbündet, an der Schädigung so vieler Seelen mitbeteiligt? Der
Hochmut verblendet, ja, er verblendet wahrhaftig.
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+++
Ich bin mitten unter euch, mein Sohn, in der Person meines Stellvertreters. Ihm ist alle Gewalt
übergeben worden, die Lämmer und die Herden zu weiden. Wer ihn liebt, liebt mich, wer nicht
auf ihn hört, hört nicht auf mich. Wer ihn bekämpft, bekämpft mich; wer ihn verachtet,
verachtet mich. Mein Sohn, ich bin auch gegenwärtig in meiner Kirche im Geheimnis der Liebe
und des Glaubens, ich will sagen, im Geheimnis der Eucharistie. Ich bin gegenwärtig mit Leib und
Blut, Seele und Gottheit. Wenn diese meine Gegenwart geglaubt, gefühlt und in ihrer
erhabenen, wunderbaren Wirklichkeit von allen meinen Priestern gelebt würde, würde sie sich
als Ferment der Läuterung und der Verübernatürlichung auswirken, so dass meine Priester allein
das Antlitz der Kirche verwandeln und aus meinem erbarmungsvollen Herzen unvorstellbare
Gnaden und sogar Wunder schöpfen können. Leider aber sind sie nicht zahlreich, die einen
unumstößlichen Glauben besitzen. Die meisten haben einen schwachen Glauben, und es fehlen
auch jene nicht, die nicht an meine eucharistische Gegenwart glauben. Mein Stellvertreter auf
Erden hat wiederholt mit Recht von der Glaubenskrise gesprochen, die Ursache und Anfang
zahlloser Übel ist.
+++
Es gibt noch eine vierte Art meiner Gegenwart auf Erden: ich bin wahrhaftig gegenwärtig in
meinen Heiligen. Heilig sind jene, die aus meinem göttlichen Leben leben. Ich bin wirklich
gegenwärtig in meinen Heiligen, die beständig nach den höchsten Gipfeln aller christlichen
Tugenden streben. Ich bin wirklich gegenwärtig in den Leidenden. Wo Leiden ist, da bin auch ich.
Dann bin ich gegenwärtig in den Opferseelen, in denen ich mein Wohlgefallen, meine Freude
finde. Sie entschädigen mich reichlich für die Beleidigungen die Verhöhnung, die
Gotteslästerungen und Sakrilegien jener, die mich nicht lieben.
+++
19.9.1975: Mein Sohn, was nützen Ruhm, Achtung, Reichtum und Gesundheit, Wohlergehen,
Geist und Kultur, wenn am Ende die Seele verloren geht? Diese Worte waren für viele Seelen
guten Willens Anlass einer grundlegenden geistlichen Erneuerung oder Bekehrung. Eine
ernsthafte, tiefschürfende Überlegung über diese meine Einladung vermag die Seelen zum
Streben nach heroischen Tugenden, zur Erreichung der Vollkommenheit und Heiligkeit zu
drängen. Eine ernsthafte Betrachtung über diese meine Mahnung hat viele Seelen zur
Entdeckung des kostbaren Steins, von dem ich in der Parabel gesprochen habe, gebracht und
bringt sie noch dazu. Um ihn zu gewinnen, ist keine Mühe zu groß, um energisch mit der Sünde
zu brechen und sich entschlossen von den trügerischen Gütern und Reizen dieser Welt zu
trennen.
+++
Um mir zu folgen auf meinem Weg nach Kalvaria und damit eine unvergängliche Krone der
Herrlichkeit im Hause meines Vaters zu erhalten. Mein Sohn, die Seele in der Sünde ist wie ein
Felsblock, der nach dem Naturgesetz der Schwerkraft sich aus der Höhe in den Abgrund stürzt
und während des Falles an Gewicht und Schnelligkeit zunimmt. Die Seele in der Sünde stürzt
dem Abgrund zu und nimmt während des Falles zu an Gewicht der Sünden, der Leidenschaften.
Welches Naturgesetz vermag einen aus der Höhe in die Tiefe fallenden Felsen aufzuhalten und
seine Bewegung zu verändern? Welches Naturgesetz vermag den Fall in die Tiefe in einen
Aufstieg zur Höhe umzuwandeln? Kein Naturgesetz vermag ein solches Wunder zu vollziehen.
Nur ein Gesetz der höheren Ordnung wäre dazu imstande.
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Ich allein bin das übernatürliche Gesetz, das heißt die göttliche Macht, die den Sünder in seinem
vernichtenden Fall in die Tiefe aufhalten und seinen Sturz in den Abgrund in einen Aufstieg zur
Höhe, dem Leben entgegen verwandeln kann. Es ist mein brennendster Wunsch, so mit den
Sündern zu verfahren und vor allem mit meinen Priestern, die vom Bösen, von niederen
Begierden des Geistes und der Sinne befallen sind.
+++
Gibst du dir Rechenschaft über die tragische Lage vieler meiner Priester, die mit großen Schritten
der ewigen Verdammnis ihrer Seelen entgegen schreiten? Kann es auf Erden eine größere,
schrecklichere Tragödie geben als diese? Kann es eine diabolischere Umnebelung geben als die
unserer Zeit, in der falsche Lehrer behaupten, es gebe keine Hölle, und die göttliche
Barmherzigkeit könne die ewige Verdammung einer Seele nie zulassen? Diese Verkündiger von
Häresien und Irrtümern wollen die göttliche Gerechtigkeit ausschalten, während sie doch wissen
müssten, dass in mir Barmherzigkeit und Gerechtigkeit unsichtbar sind, weil sie in mir ein und
dasselbe sind. Mein Sohn, ich bin das Licht, das in diese Welt gekommen ist. Das Licht leuchtet in
der Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht angenommen. Ich liebe die Seelen. Ich will die
Rettung der Seelen. Dazu bin ich gekommen, aber ich habe euch und eure Mitarbeit nötig.
+++
Ihr seid meine Glieder, und alle Glieder streben nach demselben, einzigen Ziel. Ich brauche euch,
damit sich das Geheimnis der Erlösung in seiner ganzen Fülle vollzieht. Nach meinem Beispiel,
nach dem Beispiel meiner allerheiligsten Mutter, der Märtyrer, der Heilligen müsst ihr
hochherzig euer Kreuz auf euch nehmen und mir nachfolgen. Wenn das Kreuz zu sehr auf euch
lastet, so wisst ihr, dass ich in euch bin, um das Gewicht zu verringern. Mein Sohn, ich habe dir
wiederholt gesagt: das ist eine Pflicht der Gerechtigkeit und der Liebe. Keiner kann sich ihr
entziehen, am wenigsten meine Diener. Hab keine Furcht, ich bin es, der dich führt. Schreite
voran, nicht zurück, und mache dir keine Sorgen. Man will nichts wissen von meinem
Evangelium, man verzerrt meine Wahrheit. Die Gemeinschaft der Heiligen: Im Widerspruch zu
den herrschenden Vorurteilen bedeutet der Tod nicht das Ende der Tätigkeit der Seelen. Der
Tod, den ihr genauer “Übergang” benennen solltet, ist ein Schritt aus der Zeit in die Ewigkeit, die
dem Wirken der Seele weder im Guten noch im Bösen ein Ende setzt.
+++
In jeder in der Liebe lebenden Familie trägt jedes ihrer Glieder zum gemeinsamen Wohle in
einem Austausch der empfangenen und erwiesenen Wohltaten bei, in einer harmonischen
Gemeinschaft. In einem weit höheren Grade verhält es sich so in der großen Familie aller
Gotteskinder, der Streitenden auf Erden, der Wartenden im Fegefeuer und der Seligen im
Paradies. Die Hilfe für die wartenden Seelen (im Fegefeuer) ist notwendiger als die Hilfe für die
auf Erden am stärksten leidende menschliche Kreatur. Darum ist eure Pflicht der Liebe und
Gerechtigkeit gegenüber den leidenden Seelen umso größer, wenn, was nicht selten ist, Seelen
im Fegfeuer sind, die für die Schuld eures schlechten Beispiels leiden. Denn mit ihnen seid ihr
mitschuldig am Bösen und an jeder Gelegenheit zur Sünde. Wenn der Glaube nicht wirksam ist,
ist der Glaube nicht vorhanden..
+++
Mein Sohn, man muss klar zu verstehen geben, dass das Leben über das Grab hinaus weitergeht.
Alle, die uns im Zeichen des Glaubens vorausgegangen sind, seien sie nun im Fegfeuer oder im
Paradies, lieben uns noch mit einer reineren, lebendigeren und größeren Liebe. Sie sind von
großer Sehnsucht beseelt, uns zu helfen, die schweren Prüfungen des Lebens zu bestehen, damit
wir, wie sie, am Ende des Lebens die gewaltige Veränderung glückselig vollziehen. Sie kennen
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alle die großen Gefahren, die euren Seelen drohen. Aber ihre Hilfe für euch ist in starkem Maß
abhängig von eurem Glauben und eurem freien Willen ihnen gegenüber, vom Gebet und
Vertrauen in ihre machtvolle Fürbitte vor Gott und der allerheiligsten Jungfrau. Wenn die
Priester und die Gläubigen von lebendigstem Glauben beseelt sind, wenn sie sich bewusst sind,
welch unausschöpfliche Schätze an Gnaden, Hilfe und Gaben aus diesem Dogma von der
Gemeinschaft der Heiligen zur Verfügung stehen, werden ihre Kräfte über das Böse sich
verhundertfachen.
+++
Ich habe meine große Familie mit Reichtümern und unergründlicher Macht versehen und
zementiere sie aus mit der unbesiegbaren Macht einer unendlichen und ewigen Liebe. Meine
Priester müssen die Gläubigen mit einfachen und klaren Worten belehren. Sie müssen ihnen
erklären, dass eure Brüder, die den Lebenslauf auf Erden schon erfüllt haben, nicht von ihnen
getrennt, nicht fern von ihnen sind. Sagt, dass sie euch gegenüber nicht untätig und
uninteressiert sind, sondern dass sie im neuen, vollkommeneren Lebenszustand euch nahe sind,
euch lieben. Sie nehmen im Maße und Verhältnis der erreichten Vollkommenheit Anteil an allen
Angelegenheiten meines Mystischen Leibes. Ich wiederhole euch, dass sie eure Freiheit nicht
einzuschränken vermögen, sie sind euch aber, wenn sie durch euren Glauben und eure Anrufe
bewegt werden, noch näher im Kampfe gegen den Bösen. Sie behüten euch, sie sind mit euch im
Maße eures starken, bestimmten Glaubens und freien Willens. Mein Sohn, welch ungeheure
Schätze hat mein Vater euch zur Verfügung gestellt! Welch ungeheure, unbenutzte Hilfsmittel!
Welche Möglichkeiten für das Gute lasst ihr ins Leere fallen!
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Geistliche Heilmittel der Glaubenskrise
Das erste, sichere, grundlegende Heilmittel ist eine echte Bekehrung. Keiner darf sich darüber
wundern, weder die Gläubigen noch weniger die Priester. Meine Priester müssen mit der
Überprüfung ihres inneren Lebens beginnen. Wie vieles werden sie finden, das sie richtig stellen
müssen! Sich selbst erneuern, um die anderen zu erneuern, sich selbst heiligen, um die anderen
zu heiligen. Weniger unnütze und schädliche Lektüre, weniger Fernsehen, weniger Schauspiele.
Mehr Betrachtung und Gebet, mehr Verehrung meiner Mutter und eurer Mutter, mehr
eucharistisches Leben. Mein Sohn, von vielen meiner Priester werde ich wie ein Gegenstand
behandelt, nicht besser und nicht schlechter als irgendeine Sache. Trotzdem bin ich, JESUS,
ewiges Wort Gottes, Gott wie mein Vater, wirklich gegenwärtig im Geheimnis meiner Liebe, im
Geheimnis des Glaubens.
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Die Sache, von der ich zu dir reden will, ist nicht neu. Schon mehrmals habe ich auf die finsteren
Schatten, die meine Kirche umgeben, angespielt. Ich habe Schatten gesagt. Es sind ihrer
verschiedene, aber alle stammen aus derselben Ursache, aus der großen Glaubenskrise. Meine
Kirche befindet sich in einer Krise, weil ihre Glieder durch den Biss des Materialismus das
göttliche Leben, das innere Leben des Glaubens und mit dem Glauben das Leben der Hoffnung
und der Liebe verlieren.
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Der von Jahrzehnt zu Jahrzehnt verderblicher gewordene Materialismus, diese Lockspeise
Satans, hat die Menschheit besudelt. Er löscht in immer mehr Seelen die unvergleichliche Gabe
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des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe aus. Er löscht das innere Leben, das Leben der
göttlichen Gnade aus, ohne die es keine Erlösung gibt.
+++
Arme, von mir erlöste Seelen, die berauscht und verblendet sich im Schmutz verlieren. Sie
wissen nicht mehr, dass das irdische Leben, das Geschenk des Schöpfer- Gottes, ausgerichtet
sein muss auf das ewige Leben. Sie geben sich nicht mehr Rechenschaft, dass es kurz und flüchtig
ist. Dass es so lange dauert, wie ein Grashalm auf der Wiese und eine Blume des Feldes lebt, die
von der Sichel geschnitten werden, austrocknen und verdorren. Arme Kinder! Hochmut, Eitelkeit
und Anmaßung haben sie so sehr in die Dunkelheit gebracht, dass man sie nicht mehr erkennt
+++
Mein Sohn, nichts darf unterlassen werden, um für sie die Gnade einer echten Bekehrung zu
erhalten, denn, ich wiederhole, es geht um viele, viele Bekehrungen. Man muss beten, es geht
um das Almosen des Gebetes. Man muss Schwierigkeiten und Widerwärtigkeiten aufopfern.
Wenn ihr die in jedem Leben vorhandenen Leiden mit tiefem Glauben annehmt und mit
Hochherzigkeit als Opfer darbringt, so werden sie zur Quelle der Gnade und der Barmherzigkeit.
Doch die zur Verfügung stehende Zeit ist nur kurz. Wehe wenn sie nicht genützt wird. Ich habe
schon gesagt, dass die Menschen einzeln wie als Gesellschaft Ziel und Opfer dieses Kampfes
gegen die finsteren, infernalischen Mächte sind, denen jede List und jede Verführung
willkommen zur Verführung der Seelen ist. Bei vielen ist der Glaube nicht stark. Wenn man nicht
glaubt, kann man die Stärke und die Möglichkeiten des Feindes nicht abschätzen, und die
Führung eines gut organisierten Krieges ist unmöglich. Man ist nicht überzeugt, weder das
Individuum noch die Gemeinschaft, dass ein Kriegszustand herrscht.
+++
Leben in der Gnade, Einheit und Gehorsam, Schluss mit der Anarchie, Kampf dem Dämon, dem
Bösen ohne jeden Kompromiss, sind die großen Themen, die an der Spitze und der Basis vertieft
werden müssen. Was wartet man noch zu, um damit zu beginnen? Furcht, Scham, menschliche
Angst, Kleben an einem bequemen Leben…Bekehrt euch, bekehrt euch! Ihr müsst euch in aller
Demut überzeugen vom Bösen, an dem ihr leidet. Kein Kranker, der sein Übel nicht kennt, kann
das Bedürfnis haben, geheilt zu werden. Keiner von meinen vielen von der Glaubenskrise
befallenen Priestern, der nicht überzeugt ist von seinem Übel, wird das Bedürfnis haben, sich
geistig zu heilen.
+++
Ja, hier mein Sohn, ist der Schlüssel und die Lösung für alle aus der Glaubenskrise stammenden
Probleme: innere Abtötung und äußere Abtötung. Welcher Gegensatz mit dem Leben, das man
führt, das man führen will: Kino, Fernsehen, Automobil, ohne irgendwelche pastorale
Begründung, fiebrige, doch unfruchtbare Geschäftigkeit, wenig Bereitschaft und Neigung zum
Gebet. Von da aus ist der Schritt zur inneren und äußeren Auflehnung klein. In dieser richtigen
Anarchie verglimmen die letzten Funken des Glaubens, und das Leben wird völlig geprägt von
der heidnischen Zivilisation dieser Zeit. Ich habe geklagt über Judas, wie du weißt, weniger
wegen seines Verrates an mir, sondern hauptsächlich der Zersetzung seines hochmütigen,
unreinen und reuelosen Sinnes wegen. Judas hat sich meiner Liebe und jeder Einwirkung meiner
Gnade widersetzt. Ein einziger Akt der Reue hätte genügt und voller Freude hätte ich ihn
gerettet. Die hundertmal zahlreicher gewordenen Judasse dieser Zeit müssen diese Tatsache
berücksichtigen, und mit ihnen ebenso die zahllosen Söhne, die mich hartnäckig übergehen.
Auch meine Mutter, die beste und mutigste Mutter der ganzen Menschheit hat geklagt. Sie hat
in fernen und nahen Zeiten bei einer sozusagen völligen Gleichgültigkeit vieler meiner Priester
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und Gläubigen bittere Tränen vergossen. Sie kennt die schwere Krise, an der meine Kirche und
die innerliche Welt leidet, die stumpf bleibt auf jeden Anruf meines erbarmungsvollen Herzens
und in einer furchterregenden Finsternis verharrt, die das Vorspiel des nahen Sturmes ist. Lacht
nicht, Söhne der Sünde, lacht nicht, Kinder der Finsternis; das Schwert der göttlichen
Gerechtigkeit schwebt über euren Häuptern! In früheren Botschaften habe ich mehrmals
hervorgehoben, dass ich die Liebe bin, und dass im Gebot der Liebe das ganze Gesetz und die
Propheten begründet sind.
+++
Aber für die Natur der Liebe in ihrer Äußerung ist das Geben und Sich Hingeben bedeutungsvoll.
Ich, Gott, habe euch alles gegeben und mich selbst euch völlig hingegeben. Ich Gott, habe euch
das Leben gegeben. Ich, Gott, habe euch die Erlösung geschenkt. Ich habe euch das ganze
Universum gegeben, ich habe euch die Erde, den wundervollen Raum, den ihr bewohnt (und den
ihr gegenwärtig entwertet) gegeben. Ihr wisst aber auch, dass die Erde ein Ort des Exils ist. Luft
und Licht, Sonne, Wärme und Kälte, Meere und Flüsse, Berge und fruchtbare Ebenen, Früchte
und Blumen, Tiere und Fische jeder Art sind Gaben meiner Liebe.
+++
Aber ich bin nicht nur die Liebe, ich bin die ewige, unendliche, unerschaffene Liebe. Es genügte
nicht, euch alles gegeben zu haben, das ganze Werk meiner Schöpfung, nein. Ich habe mich
selbst euch zu geben gewollt: mich, den Schöpfer, den Herrn aller und von allem, den
allmächtigen Gott, den allgegenwärtigen und allwissenden Gott. Ich gebe mich euch
ununterbrochen im Geheimnis des wahrhaft verewigten Kreuzesopfers, das unablässig vollzogen
und erneuert wird im Geheimnis der heiligen Messe. Warum wollen viele Christen und auch
viele Priester diese erhabenen göttlichen Wirklichkeiten nicht vertiefen, glauben, leben? Sie sind
zu zerstreut, um es zu tun. Sie sind zu beschäftigt mit ihren kleinlichen, vergänglichen täglichen
Aufgaben. Wenn sie es täten, welche Ströme von Licht fielen auf die Finsternisse, die ihre Seelen,
die Familien, die Völker, selbst meine Kirche umschatten. Welche Fluten von Gnaden würden sie
in meinem offenen Herzen freimachen! Wie viele Seelen würden der Hölle entrissen und wie viel
Freude würde meinem erbarmungsvollen, so grausam enttäuschten Herzen geschenkt! Wenn
die sogenannten Guten nichts oder beinahe nichts vom Urgrund ihrer Erschaffung und ihrer
Erlösung verstehen, wenn selbst viele meiner Priester die Wunder meiner Liebe als wertlose
Kleinigkeiten einschätzen (und weit davon entfernt sind, sie zu leben, sie, meine Diener, die
Verwalter der Früchte meiner Erlösung), wenn die geweihten Seelen, Mönche und Schwestern,
nicht selten bedingt durch eine materialistische Lebensanschauung in oberflächlicher
Lippenfrömmigkeit leben, kann man sich ein Bild machen vom geistigen Heilszustand meines
Mystischen Leibes.
+++
Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu bringen, und dieses Feuer muss flammend in den
Seelen brennen. Aber dafür gibt es keine Alternativen. Einen Weg nur gibt es für alle, besonders
für die gottgeweihten Seelen. Wer mir nachfolgen will, muss sein Kreuz auf sich nehmen und
sich selbst verleugnen. Keinem habe ich das Paradies auf Erden versprochen. Man muss
überzeugt sein, dass das irdische Leben eine Prüfung ist. Diese Prüfung kann nur bestanden
werden durch meine Nachfolge. Mein Sohn, wer sich hartnäckig meinem Herzen verschließt,
wird in der Strenge der göttlichen Gerechtigkeit erwachen.
+++
Mein Sohn, wie oft habe ich nach der Bekehrung vieler meiner Priester gerufen, die eine falsche
Auffassung über das priesterliche Leben haben. Aber der Anfang jeder Bekehrung ist die Demut.
27
Der Hochmut ist eine unübersteigbare Mauer, die sich zwischen der Seele und Gott erhebt. Sie
muss niedergerissen werden, um bis zu Gott gelangen zu können. Der Hochmut hält viele
Priester von mir fern und liefert viele von ihnen als Opfer der Hölle. Auch wenn die Ansicht vieler
mit meiner Behauptung nicht übereinstimmt, so ist sie doch unwiderlegbare Wirklichkeit. Man
sagt, dass zwei vorgeschriebene Wege zur Rettung führen: die Unschuld und die Buße. Ich sage
dir aber, dass es noch einen dritten gibt, einen kürzeren und nicht weniger sicheren als die
beiden ersten: es ist der Weg der Liebe. Der Weg der Unschuld ist voller menschlicher
Engelchen, von Kindern, die der Tod getroffen, bevor eine Schuld sie berührt hat. Mit ihnen gibt
es noch andere Seelen, welche die Demut und dauernde, hochherzige Aufmerksamkeit auf jede
Schwingung meiner Gnade von jeder Berührung mit dem Bösen ferngehalten und behütet hat,
so dass sie das Ziel ihres irdischen Pilgerweges mit allem Glanz und der unbefleckten Weiße des
Schnees erreichen. Der zweite Weg ist der Weg der Buße, den alle begehen müssen, die
unglücklicherweise in verschiedener Art die harte und bittere Erfahrung der Sünde gemacht
haben. “Wenn ihr nicht Buße tut, so werdet ihr nicht ins Himmelreich eingehen”. Die Sünder sind
überaus zahlreich, doch wenige schlagen den Weg der Buße ein. Ihr kennt den Grund dafür nicht
und versteht nicht, warum Gott allein den unergründlichen Abgrund des menschlichen Herzens
zu erforschen vermag. Kein menschliches Wesen, auch das verirrteste, ist völlig negativ.
+++
In jedem Menschen ist stets in verschiedenen Anteilen Gutes und Böses. Ich, Gott, schenke
genügende Gnaden, um gerettet zu werden, und ich schenke sie allen. Nicht alle hingegen
nehmen sie an, nicht alle machen sie zu ihrem Schatz.
+++
7.Oktober 1975: Mein Sohn, wenn ich in eine Seele komme, vibriert der Glaube, brennt die Liebe
und die Hoffnung wird lebendig. Und wenn in einer Seele das göttliche Leben pulsiert, gibt es
einen, der von Neid, Eifersucht und Hass gequält wird und mit böser List ein Mittel findet,
Wasser auf den Liebesherd zu gießen. Man kann die Liebe mit einem brennenden Feuer
vergleichen. Du kennst die Wirkung, die ins Feuer geschüttetes Wasser erzeugt: es löscht den
Brand, es vernichtet die Wärme, dichte Dampfwolken steigen auf, und was bleibt, ist verkohltes
Holz. Solches geschieht in der von Liebe brennenden Seele, wenn sie unter dem Einfluss Satans
steht, falls sie es nicht versteht, sich vor dessen Einwirkung zu hüten. Dann bleibt nichts mehr
von der Liebe, vom brennenden Feuer im Herzen, von der Wärme und vom Licht. Eine
Rauchwolke umnebelt die Seele. Schwarze Kohlen bleiben, denn die Seele wird unter der
Einwirkung der Sünde schwarz.
+++
Heute, mein Sohn, kennen nur wenige Seelen die listig und schlau vorbereiteten Gefahren des
Bösen, weil keine von ihnen noch glaubt und keine sich (von wenigen abgesehen) zu verteidigen
bemüht. Deswegen ist es dem Bösen möglich, zahllose Opfer zu betören, selbst unter meinen
Priestern. Die Unwissenheit des Ungläubigen, die Mängel im Glauben, die fehlende Übung im
Kampf, die Unkenntnis und der gänzliche Verzicht auf die Verteidigungsmittel ermöglichen dem
Feind zahllose Siege. Arme, unerfahrene Seelen, und unter ihnen nicht nur einfache Gläubige,
sondern viele meiner Diener!
+++
Diese sollten aufgrund ihrer Salbung, aufgrund ihrer Macht, mit der sie ausgestattet sind und der
Autorität, die ihnen zusteht, die streitenden Truppen zu herrlichen, auffallenden Siegen gegen
Satan und seine finsteren, diabolischen Legionen führen. Was muss man zu seiner Verteidigung
tun? An die Existenz des Feindes glauben! Wenn viele Kämpfer und mit ihnen nicht wenige
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Priester, nicht an ihn glauben, sind sie nicht imstande, ihn zu bekämpfen. Sich der Macht und der
Möglichkeiten des Feindes bewusst sein! Die eigenen Kräfte und die eigenen Mittel kennen! Die
Kampfmethoden des Feindes kennen, seine Listen und Verführungswege, und gleichzeitig die
eigenen Angriffsmittel prüfen und sie gebrauchen! Es ist klar: wenn einer die Fallen nicht kennt,
die der Feind ihm stellt, hütet er sich nicht vor ihnen und schützt sich nicht davor. Wenn einer
aber von ihnen weiß, wird er vorsichtig seine Maßnahmen treffen. Er wird sich nicht nur zur
Verteidigung rüsten, sondern auch bereit sein, zuzuschlagen.
+++
Heute, mein Sohn, kennt beinahe die Gesamtheit der Christen ihren größten Feind nicht: Satan
und seine diabolischen Legionen. Sie kennen den nicht, der ihr ewiges Verderben will. Sie
kennen das ungeheuerliche Böse nicht, das Satan ihnen antut, im Vergleich zu dem die
schwersten und größten menschlichen Nöte nichts bedeuten. Sie wissen nicht, daß es um das
allein Wichtige im Leben geht, um die Rettung der eigenen Seele. Dieser tragischen Lage
gegenüber sehen wir die Gleichgültigkeit und oft die Ungläubigkeit vieler meiner Priester, und
die Sorglosigkeit vieler anderer, die sich um ihre wichtigste Pflicht nicht kümmern, das heißt um
die Belehrung der Gläubigen über die Gefahren dieses schrecklichen Kampfes, der von den
Erleuchteten der Menschheit gekämpft wird.
+++
Man gibt sich keine Mühe, die Gläubigen zu einer wirksamen Ausnützung der
Verteidigungsmittel, die zahlreich sind und meiner Kirche zur Verfügung stehen, zu erziehen.
Man schämt sich, darüber zu sprechen wegen des Vorwurfs, rückständig zu sein, oder aus
Menschenfurcht. Aber du weißt, mein Sohn, dass im Heer ein von seinem verantwortungsvollen
Posten geflohener Offizier als Verräter bezeichnet und von der menschlichen Gerechtigkeit
streng verfolgt wird. Was soll man sagen über das, was in der Kirche geschieht? Ist der Verrat der
Seelen nicht tragischer und schrecklicher, wenn man sie der Macht des Feindes überlässt, der ihr
Verderben will?
+++
Mein Stellvertreter auf Erden, Papst Paul VI., hat vor nicht langer Zeit gesagt, dass in der Kirche
Tatsachen und Geschehnisse festgestellt werden, die sich menschlich nicht erklären lassen, die
dem Eingreifen des Dämons zuzuschreiben sind. Mein Sohn, ich habe von den den Glanz meiner
Kirche verdüsternden Nebeln gesprochen. Das alles ist aber mehr als nur Nebel! Wenn heute der
Feind mächtiger als je ist, und über einzelne und Familien herrscht, über Völker und in
Regierungen und überall, so geschieht es nicht von ungefähr! Er hat freies Feld und wird
sozusagen nicht behindert. Gewiss, um Satan zu bekämpfen, muss man heilig werden wollen.
Um ihn wirksam zu schlagen braucht es Buße, Abtötung und Gebet. Aber ist dies vielleicht nicht
meine Vorschrift für alle, besonders für meine Geweihten? Warum werden keine privaten
Exorzismen vorgenommen? Dazu werden keine besonderen Bewilligungen verlangt. Nein, viele
meiner Priester kennen ihre eigene Identität nicht. Sie wissen nicht, wer sie sind, sie wissen
nicht, mit welch ungeheurer Macht sie ausgestattet sind. Für diese Unkenntnis sind sie
verantwortlich und tragen die Schuld. Sie verhalten sich genau wie Offiziere in einem
ungefügigen, disziplinlosen Heer. Sie verlassen ihren verantwortungsvollen Posten und machen
sich des folgenden Chaos schuldig.
+++
Welch ein Grund zur Scham und zum Erröten bildet der Umstand, dass gute, mit großer
Feinfühligkeit des Glaubens und brennender Liebe für die Seelen versehene Laien weit über der
Feigheit vieler meiner Diener stehen, die keine Zeit mehr für ihre Aufgabe haben. Sie finden sie
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zu wenig wichtig, für andere Dinge aber finden sie Zeit. Sie haben keine Zeit zur Verteidigung
ihrer Seele und er ihnen anvertrauten Seelen, für die sie eines Tages Rechenschaft ablegen
müssen vor Gott, dem nichts entgeht, vor Gott, der Entgelt fordert für jedes unnütze Wort. Die
verratenen Seelen werden strenge Anklage erheben wegen des verfehlten Guten, der erlittenen
Niederlagen, des vollbrachte Bösen; denn jene, die sie auf dem Wege des Heiles hätten führen
sollen, haben sie der Macht des Feindes überlassen. Ich wiederhole mit aller Eindringlichkeit,
dass böse Geister aktiv gegenwärtig sind in der Kirche, in religiösen Gemeinschaften, in Klöstern
und in Pfarrhäusern, in der Gesellschaft, in Regierungen und Parteien, in den Völkern. Wo der
Glaube bedrängt wird, wo man die Reinheit verliert, wo ein Verbrechen, eine Ungerechtigkeit
geschieht, wo Streit entfacht, wo Entzweiung hervorgerufen, wo Gewalt angewendet, wo zum
Bürgerkrieg und zu Revolutionen aufgerufen wird, da ist Satan dabei.
+++
Die Tätigkeitsfront Satans und seiner Gesellen ist weit, wie die Erde weit ist. Ein gut geführter
Widerstand wäre erfolgreich. Er ist aber sehr gering und steht in keinem Verhältnis zur Macht
des Feindes. Man soll nicht Gott die Verantwortung dieser wirklich tragischen Lage zuschieben,
ihr allein seid verantwortlich für sie. Diese erschreckenden Wirklichkeiten umfassen beide
Reiche: das Reich der dunkelsten Finsternis heute und das Reich des Lichtes. Über all das habe
ich gesprochen, damit ihr euch bekehrt, euch vorbereitet und eure Seelen zum Gebet und zur
Buße gefügig macht. Das Irdische vergeht, meine Worte vergehen nicht. Eines nur ist von
Bedeutung: die Rettung der Seele. Viele laufen Gefahr, von der Möglichkeit einer großen
künftigen Züchtigung nicht überzeugt zu werden. Viele zweifeln, viele andere verneinen sie
heftig und erklären, eine große Züchtigung würde der göttlichen Barmherzigkeit zuwiderlaufen.
+++
Auch meine Apostel wollten den Gedanken an meine Passion und meinen Tod nicht annehmen,
sie glaubten nicht an meine Worte. Ein Eigendünkel verhinderte sie, klar zu sehen, das heißt, er
beraubte sie der Gabe der Weisheit. Heute wiederholt sich das gleiche für viele. Jenen, die mit so
großer Sicherheit behaupten, dass man nicht von Züchtigungen sprechen dürfe, sondern nur von
der göttlichen Barmherzigkeit, antworte ich bestimmt und erkläre, dass Barmherzigkeit und
Gerechtigkeit in Gott eine und dieselbe unteilbare Sache sind. Ich antworte, dass Gott nicht
straflos verhöhnt wird. Deus non irridetur. Ich antworte, dass die göttliche Gerechtigkeit, sobald
das Böse das Alarmniveau, wie ihr sagt, übersteigt, ihr unerforschliches Walten einsetzt. Ich habe
gesagt und wiederholt, dass die Städte dieser ungläubigen und reuelosen Generation schlechter
sind als Sodoma und Gomorrha. Ich habe gesagt, dass die Sittenverderbtheit überall vorhanden
ist, dass das Böse sich auf der Erde mit der Kraft eines durchgebrochenen Stromes ausbreitet.
Nicht einmal meine Kirche ist gefeit. Viele meiner Priester sind angesteckt.
+++
Der Abfall von Gott war nie so allgemein. Ungläubigkeit und Unwissenheit vermögen den Arm
Gottes vom Schlag gegen die hochmütige, selbstbewusste Menschheit nicht zurückzuhalten.
Meine Mutter hat es vermocht. Das Leiden der Guten und der Unschuldigen, die heroische,
hochherzige Hingabe der Opferseelen waren imstande, die beschlossene Züchtigung
abzuschwächen und hinauszuschieben. Doch jetzt ist das Gefäß am Überfließen. Das Maß ist
unwahrscheinlich voll, das Gericht ist im Anzug, auch wenn die Blindheit die Menschen hindert,
das Vorspiel der drohenden Katastrophe zu sehen. Mein Sohn, sage es: die Seelen müssen
unverzüglich angeleitet werden für das Gebet, die Buße und Bekehrung. Der Mensch, das wegen
seines Geistes und Willens so wunderbare Geschöpf ist frei, den ihm von Gott, seinem Schöpfer
gezeichneten Weg anzunehmen oder zurückzuweisen. Gott schlägt ihm den Weg nur vor, um
ihm die Erreichung seines Zieles, die ewige Rettung seiner Seele, zu erleichtern. Es ist eigenartig
und geradezu ungeheuer, dass der Mensch sich dieser Gabe nicht bedient, die ihn hoch über
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jedes andere auf dieser Erde lebendige Geschöpf erhebt; dass er sich weigert, diesen Weg aus
dem irdischen Exil zu gehen, um dunkle und gewundene Wege einzuschlagen, die ihn zum
Verderben und zur ewigen Verdammnis führen. Es ist ebenso eigenartig, dass er nichts wissen
will von seinem Fall und den Verführungen und der Hinterhältigkeit, mit der Satan, der Fürst der
Lüge, ihn umgibt und verleitet.
+++
Satan kann die Freiheit des Menschen zwar verringern, aber er kann sie nicht zerstören, es sei
denn, dass der Mensch ihn dabei unterstütze. Auf alle Fälle ist die Abwendung des Menschen
von Gott nicht zu rechtfertigen, denn ich, fleischgewordenes Wort Gottes, habe ihm in den
kostbaren Früchten meiner Erlösung Heilmittel zur Verfügung gestellt, wenn immer er sie
benützen will. Wenn der Mensch aber in der Gefolgschaft Satans von Gott nichts wissen will,
verdammt er sich selbst. Heute haben die Menschen mich verlassen, mich, den Weg, die
Wahrheit und das Leben, den geraden sicheren Weg, um den von Satan bezeichneten Weg
einzuschlagen, den Weg des Affen Gottes. Wenn sie sich nicht bekehren, können sie nicht
gerettet werden, was auch die Säer des Unkrautsamens in meinem Weinberg sagen, die sich wie
Heuschrecken vermehrt haben und mit ihren Häresien Gemetzel unter den Seelen verursachen.
Es gibt inkarnierte Dämonen, die zerfressen sind von Eitelkeit und Hochmut. Ihre Schriften nicht
weniger schädlich als pornografische Bücher und sind überall zu finden: in den Seminaren, in
Klöstern, in den Schulen. Ihr Gift ist mörderisch, und sie ernten Opfer vor allem unter den
Jungen.
+++
Der Weg jedes Menschen beginnt im mütterlichen Schoß, und sein Endpunkt ist der körperliche
Tod, dem das Urteil ohne Berufungsmöglichkeit folgt. Nach dem Tod beginnt der Mensch sein
ewiges Leben, ein glückseliges oder unglückseliges, je nach dem guten Gebrauch oder
Missbrauch seiner Freiheit. Meines, des Sohnes Gottes Inkarnation ist ein Akt unendlicher
Demut gewesen, damit alle Menschen wissen, dass die Demut die Grundtugend ist, das sichere
und wesentliche Fundament aller Tugenden. Es würde genügen, wenn viele, viele
Pseudotheologen ein wenig über diese göttliche Wirklichkeit nachdenken wollten. Ich bin
geboren in einer als Stall dienenden, kalten und feuchten Grotte. Ich habe meinen Weg auf der
Welt in tiefster Armut begonnen. Was denken meine sogenannten Nachfolger darüber, diese
Teilhaber an der Konsumgesellschaft? Und was denken meine Priester? Was denken aber über
all dies einige eingebildete Theologen, die Gift enthaltende Bücher voller Sophismen und
verwickelter Beweisführung zu schreiben lieben und dabei die göttliche Einfachheit meines
Evangeliums vergessen!
+++
Ich bin unendlich einfacher Gott und liebe die Einfachheit. Diese bequeme und gut geheizte
Wohnungen liebenden Theologen denken nicht daran, dass ihr Erlöser unter Verzicht all dessen,
was allen Menschen zusteht, in einem Stall geboren wurde. Sie sehen den schreienden
Gegensatz nicht zwischen meinem und ihrem Leben und dem Leben der Christen von heute, die
nach Reichtum und Komfort begehren, auf nichts verzichten wollen, nicht einmal auf unerlaubte
Dinge! Sie sind gleichgültige Egoisten, die Gott verachten und stumm sind für alle Anrufe meines
Stellvertreters auf Erden, sofort bereit gegen seine Worte aufzubegehren, weil sie keine aus der
Wahrheit sich ergebende Unannehmlichkeit dulden.
+++
Sehen meine Priester und viele Christen den Schmutz nicht, mit dem meine Kirche unaufhörlich
beworfen wird? Mein Weg auf Erden begann im Schoß meiner Mutter und eurer Mutter damals,
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als sie ihr Fiat sprach. Sein Anfang war und ist Geheimnis unendlicher Güte: Gott, der Mensch
wird. Mein Erscheinen in der Welt war gezeichnet von äußerer Armut. In einer als Stall
dienenden, kalten und feuchten Felsgrotte, in absolutester Armut, begann mein Weg auf der
Erde, und die Armut war Begleiterin meines ganzen menschlichen Lebens. Arbeit, Gebet,
Gehorsam -usque ad mortem- waren der Verlauf meines Weges. Ich bin der Weg für alle
Menschen aller Zeiten, ich kann es nicht ändern. Ich kann es nicht ändern, selbst wenn die
Bedingungen, die Gebräuche und Sitten der Völker sich verändern.
+++
Dazu, mein Sohn, wiederhole ich für die Bischöfe, was ich den Priestern erklärte, dass Vergeuden
von Zeit und Mitteln in Versammlungen, Begegnungen und Gesprächen in vielen Fällen zum
Anlass von Zusammenstößen und Entzweiung wird. Man versammelt sich oft zum Essen und zum
Diskutieren, wenig aber zum Beten. Satan und die Mächte des Bösen aber sind zu bekämpfen
und werden besiegt durch das Gebet und die Buße. Sie stellen sich dem zentralen,
fundamentalen Problem nicht, dem Kampf gegen die Mächte des Bösen. Mit anderen Worten:
Satan mit seinen Legionen hatte leichtes Spiel, weil er sich vor einem spirituell unbewaffneten
Gegner befand. Nur wenige tun Buße, nur wenige beten, wie man beten muss. Innerliche und
äußere Abtötung, Buße. Wer noch bereitet die Soldaten, meine Gesalbten zum Kampf vor? Man
hat nicht einmal mehr den Mut zu bekennen, dass der Feind existiert, dass er eine schreckliche
Wirklichkeit ist, dass der Feind mit bestimmten Waffen bekämpft werden muss, zum Beispiel mit
dem Rosenkranz.
+++
Der Rosenkranz ist heute, wenn man ihn als Mittel zur Erreichung des Zweckes einsetzt, eine
außerordentlich wirksame Waffe. Gehört zu den Verteidigungs- und Angriffsplänen eines
Generalstabchefs nicht auch die regelmäßige Erneuerung der Waffen? In meiner Kirche
geschieht es nicht. Ich spreche selbstverständlich von spirituellen Waffen. Es darf keine Zeit
mehr verloren gehen. Es ist dringend, in jeder Pfarrei Gebetsgruppen zu schaffen, auszubilden
und zu fördern. Die Seelenhirten dürfen sich nicht mehr in unnütze Diskussionen und
Beratungen einlassen. Die Priester müssen sich den Seelen anschließen und mit ihnen die
entsprechenden Maßnahmen treffen. Ich wiederhole, es ist äußerst dringend. Ich wiederhole es,
was auch jene bedenken mögen, die in ihrem bequemen Nichtwissenwollen nicht mehr an die
Gerechtigkeit Gottes glauben. Viele fragen mich, warum gewisse Dinge in der Welt und vor allem
in meiner Kirche geschehen. Ich, Jesus, gebe euch die Antwort. Mein Stellvertreter hat sie schon
gegeben, und zwar mehrmals. Lest seine Ansprachen der letzten Jahre, und ihr werdet
feststellen müssen, mit welcher Klarheit der Papst auf diese Frage geantwortet hat.
+++
Doch viele stellen sich die Frage weiter. Die Antwort meines Stellvertreters ist meine Antwort.
Ihr aber seid stets noch in der Dunkelheit. Darum greife ich persönlich ein mit dieser Botschaft.
Was ich euch zu diesem Zweck zu sagen beschlossen habe, ist höchst einfach. Das Übel an dem
die Kirche und die Welt leiden, ist allein die Krise des Glaubens. Was bedeutet Krise des
Glaubens? Das Wort besagt: Krise der Hoffnung, Krise der Liebe, Krise der Weisheit und der
Klugheit, der Stärke, der Gerechtigkeit und der Mäßigkeit, Krise des Gehorsams, der Reinheit,
der Geduld, der Frömmigkeit und der Sanftmut. Es besagt Krise des Hungers und Durstes nach
Gott, Krise der Reue, der Demut, der Abtötung. Das sind die Übel, an denen die Kirche in dieser
ihrer Passionswoche leidet. Die Passionswoche geht der Heiligen Woche voran. Alle diese Übel
könnt ihr zusammenfassen in der Krise des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Ja, man kann
noch weiter vereinfachen in zwei Worten: Krise des innerlichen Lebens, und weiter noch: in
Gnadenkrise. Die Gnade ist Anteilnahme der Seele an meinem göttlichen Leben. Die Gnade ist
32
die Seele der Seele.
+++
Ich Jesus, ich bin eins mit dem Vater und dem Heiligen Geiste! Wir sind Drei Personen in Einer.
Nun aber, meine Kinder, seid ihr erschaffen nach dem Bild und der Ähnlichkeit Gottes. Ihr habt
eine Seele, die drei Fähigkeiten besitzt: Intelligenz, Gedächtnis, Willen. Ihr gleicht mir nicht so
sehr darum, sondern vor allem im übernatürlichen Leben, das heißt durch die Gnade. Der
Mensch ist in der Gnade erschaffen worden. Ich, das Wort Gottes, bin in die Welt gekommen,
um euch durch mein Leiden, meinen Tod und meine Auferstehung das verlorene Leben
wiederzugeben. Wie ich, Gott, das unendlich einfache Sein bin, so seid ihr, erschaffen nach
meinem Bild, einfach in eurer Seele. Eure Seele hat nicht mehrere Abteilungen, sondern nur eine
einzige: in ihr ist der Glaube, die Hoffnung, die Liebe. Wie in mir Liebe, Barmherzigkeit,
Wahrheit, Gerechtigkeit, Weisheit und alle anderen Attribute nur ein Sein sind, da ich Gott bin.
+++
Wenn der Mensch sich in einer Krise des Glaubens befindet, so besteht auch die Krise der
Hoffnung, der Klugheit, der Gerechtigkeit, der Stärke, der Frömmigkeit, der Mäßigkeit, der Liebe
zu Gott, der Furcht Gottes. Das Fehlen von all diesem in der menschlichen Seele (das auch
Abwesenheit Gottes genannt werden kann) hat die schreckenerregende Krise hervorgerufen, an
der die ganze Menschheit leidet.
+++
Der Materialismus, diese Inkarnation Satans, ist die Abwesenheit Gottes im menschlichen Geist.
Aber Gott ist Liebe, Licht und Gerechtigkeit, ist Hoffnung und Weisheit, ist Stärke und
Frömmigkeit, ist Mäßigkeit und jede andere Tugend und Vollkommenheit. Noch, nie, meine
Söhne, hat eine derartig allgemeine Krise die Menschheit befallen. Satan, der Affe Gottes, hat
mit eurer Mitschuld diese furchterregende Dunkelheit in den Seelen hervorgerufen. Ich habe
von der Passionswoche gesprochen und habe gesagt, dass sie der Karwoche vorangeht. Was in
der Karwoche geschehen ist, wisst ihr alle. Ich habe euch, mein Sohn, das gesagt, damit ihr euren
Geist darauf einstellt und euch darauf vorbereitet durch ein Leben in Reue. Ihr alle habt Grund
zur Reue. Ich habe es euch gesagt, weil ihr euch geistig vorbereiten müsst, damit ich euch
während der Zeit der harten Prüfung mit brennender Fackel finden kann. Wehe jenen, deren
Fackel nicht brennt, wehe jenen, die nicht bereuen! Sie gehen zugrunde.
+++
Ich bin die unendliche, unveränderliche Liebe, darum sage ich euch, dass die Zeit der
Barmherzigkeit der Zeit der Gerechtigkeit weichen wird. Zu eurer Stärkung will ich euch meine
Worte in Erinnerung rufen: “Cum exaltatus fuero a terra, omnia traham ad me ipsum” (Wenn ich
von der Erde erhöht sein werde, werde ich alle an mich ziehen). Mein großer Triumph ist am
Kreuz. Mit dem Kreuz habe ich die Welt besiegt, und mit dem Kreuz werden die auserwählten
Seelen triumphieren, mit dem Kreuz wird die Kirche triumphieren. Wie oft habe ich dir gesagt,
dass es dir völlig gleichgültig sein muss, was die anderen denken. Wie oft haben meine Feinde
mich für verrückt erklärt. Herodes hat mich in ein Narrenkleid stecken und mich so als
Verrückten durch die Straßen Jerusalems gehen lassen. Wollte man Don Bosco nicht in ein
Irrenhaus bringen? Und alle Heiligen sind mehr oder weniger als Verrückte angesehen worden.
Es ist eine List eures Feindes, Satans, euch glauben zu machen, dass die göttliche Gerechtigkeit
tot ist, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit in mir sind ein und dasselbe. Ist eine derartige Blindheit
möglich? Ist der Heilige Geist vielleicht parteiisch gewesen? Nein, mein Sohn! Der Grad der
Weisheit entspricht dem Grad der Zustimmung gegenüber den Anregungen der Gnade. Wer
wachsam, hellhörig, hochherzig und mutig, ja heldenhaft den Anregungen der Gnade entspricht,
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so dass diese nicht leer ausgeht, der ist voll von Weisheit. Wer weniger entspricht, empfängt
weniger. Wer überhaupt keine Weisheit besitzt ist ein Zeichen, dass er durch Einbildung und
Stolz, Wurzel aller Übel, dem Heiligen Geist den Weg verrammelt hat. Die Einbildung ist wie eine
unüberwindliche Mauer, die sich zwischen Gott und der Seele erhebt.
+++
Meine Menschwerdung, meine Passion und mein Tod haben als einzigen Zweck die Befreiung
der Seelen aus der tödlichen Knechtschaft Satans. Die Teilhabe der Bischöfe und der Priester an
meinem Priestertum hat den Zweck, sie zu meinen Miterlösern im Kampf gegen die Macht der
Finsternis zu machen. Die Bischöfe dürfen nicht einmal für einen Augenblick vergessen, dass man
geboren wird, um zu sterben; dass man stirbt, um das wahre Leben zu erlangen, das ewige
Leben. Nach diesem muss man Geist, Herz und die Energien ausrichten, nach diesem ewigen
Leben, das der Vater mit der Verdemütigung meiner Menschwerdung und meiner Aufopferung
am Kreuz vorbereitet und bezahlt hat. Die Bischöfe und meine Priester dürfen nicht verkennen
oder vergessen, dass der Menschenfeind sich Tag und Nacht keine Ruhe gönnt und ständig seine
Angriffe unternimmt, die Seelen in Verderben zu stürzen. Nicht durch die äußeren Werke nicht
durch die Häresie der Aktion oder mit unbrauchbaren Mitteln vermag man der Härte des
Kampfes gegen einen stärkeren und mächtigeren Feind beizukommen.
+++
Mein Sohn, die Widersprüche in der heutigen Kirche, die herrschende Anarchie, die Umkehrung
und Zerstörung der Lehre und der Moral, die Verwirrung, in der Priester und Gläubige verstrickt
sind, haben ihre Ursache. Hier einige Beispiele: Betrachte die Kinosäle. In der Kirche wird eine
Sprache gesprochen. Im Kino, das man als unentbehrlich hält, wird das Gegenteil gesagt. In der
Kirche spricht man über Gott, in den Pfarrsälen verbreitet man oft den Materialismus, die
Sinnlichkeit, die Gewalttätigkeit. In der vorhergehenden Botschaft habe ich gesagt: besser ohne
Priester, als dass man das Seminar in eine Brutstätte von Häretikern verwandelt. Wer trägt die
Verantwortung für so viel Unheil? Dieses Chaos? Ein großer Teil der Verantwortung fällt auf jene,
die über die erforderlichen Vollmachten verfügen, aber nicht gehandelt haben. Diese Haltung ist
schrecklich. Sie sind inaktiv, unbewaffnet gegenüber dem überstürzenden Vormarsch der Kräfte
des Bösen. Und doch, ich habe die Welt besiegt. Meine Mutter hat durch ihre Demut der
Schlange den Kopf zerschmettert. Einzig mit mir in der Demut, in der Armut, im Gehorsam und
im Leiden vereint kann man den Feind eurer Seelen besiegen.
+++
Aber das bequeme Leben, die Menschenfurcht, die Interessen, die Angst, die Gunst der Leute zu
verlieren haben jene blind gemacht, die die Führer und das Licht der Seelen sein sollten. Was
über das Kino gesagt ist, kann man leider auch über andere traurige Dinge sagen, zum Beispiel
über die religiöse Unterweisung in den Schulen, die häretischen Priestern anvertraut ist. Ich habe
gesagt, dass jetzt die Zeit der Umkehr, einer dringlichen Umkehr ist. Es ist Zeit, mit
Entschlossenheit, Liebe und Klugheit zu handeln. Man lasse sich nicht vom Bösen einschüchtern,
der wegen der Schläfrigkeit, der meine Kirche verfallen ist, stark und kühn geworden ist. Die
Zusammenhangslosigkeit ist weit übertroffen von so vielen destruktiven Widersprüchen, um ein
christliches Leben erwecken zu können, dass man sie nicht aufzählen kann. Die Folgen dieser
Widersprüche in meinem Mystischen Leib sind aber unabsehbar. Und sie sind nicht die einzigen
Übel.
+++
Hier ist aber nicht der Ort, um von so vielen, die sich zum Atheismus bekennen, zu sprechen,
sondern von jenen, die allgemein als “gute Christen” angesehen werden. Sie gehen am
34
Sonntagvormittag in die Kirche, treten aber vielleicht erst ein am Schluss der endlos dauernden
Erklärungen meines Priesters. Sie gehen zu den Sakramenten, ihrer wenige mit tiefem Glauben,
ihrer viele aus Gewohnheit oder Familientradition. Überzeugung ist so selten, dass sie abends
keine Skrupel haben, pornographische Filme anzusehen, und wenn es keine solchen sind, Filme,
die eine richtige Schulung für Raub und Gewalt jeder Art sind. Das Gift des Materialismus dringt
dann in alle ein. Und in die Jugend ergießt sich wie ein überbordender Fluss Verderben und
Sittenlosigkeit. Alle Türen stehen offen, inbegriffen die der sogenannten “guten Christen”, die
morgens zur Beichte gehen und wissen, dass sie während des Tages schwer sündigen. Sie und
viele Beichtväter wissen es, fahren aber fort, für alles und jedem die Absolution zu erteilen.
Morgens die heilige Kommunion, die aber nicht heilig ist, abends Besuch von Vergnügungen,
Lokalen und Orten, wo die Erregung der Sinnlichkeit Gesetz ist. Ehebrüche werden mit der
Gewissheit gebeichtet, dass der Priester stets zur Absolution bereit ist. Vergessen sind die klaren,
deutlichen Worte: “Werft Edelsteine nicht den Schweinen vor!” Vergessen ist, dass die
Sakramente die Früchte meiner Erlösung sind. Vergessen sind die Worte, mit denen ich, Erlöser
und Befreier, meinen Aposteln und ihren Nachfolgern die Macht, die Sünden zu vergeben oder
zu behalten, übergeben habe.
+++
Viele meiner Priester haben vergessen, dass sie zu Richtern der Gewissen bestellt worden sind.
Es ist jedoch eine Funktion des Richters, in der Ausübung seines Berufes die Delikte, das Wesen
der Delikte zu ergründen. Die Sorglosigkeit, mit der man stets alles und jeden absolviert,
entspricht nicht der Absicht meiner Barmherzigkeit, sondern einem Plan Satans. Die Mittel der
Erlösung umzuwandeln in Mittel zur Verdammnis, heißt den unendlichen Wert der Gnade und
der Mittel, die ich zu ihrer Austeilung vorgesehen habe, zu misskennen. Ich habe dir von
sakrilegischen Messen gesprochen, und jetzt füge ich bei, dass es neben diesen Messen auch
sakrilegische Beichten gibt, ja doppelt sakrilegische. Du siehst, mein Sohn, wo die Wurzeln der
sakrilegischen Kommunionen sind. Diese Laxheit führt zur Unterscheidungsunmöglichkeit von
Erlaubtem und nicht Erlaubtem, von Gut und Böse; und wo befinden sich die Wurzeln?
+++
Darum muss die Umkehr ohne Verzögerung erfolgen. Die Anarchie ist unwidersprochen vom
äußeren ins innere Forum eingedrungen, wo gewisse Priester neue Lehren und eine neue Moral
anwenden, die alles erlaubt und alles zugesteht. Die Folgen davon sind begreiflich. Für viele
Priester haben das sechste und neunte Gebot keine Existenzberechtigung mehr. Das ist der
Gipfel des Hochmuts. Man will sich an die Stelle Gottes setzen und nicht mehr an Gott glauben,
weder an seine Allmacht, noch an die Allwissenheit und die Allgegenwart Gottes. Satan verleitet
beständig Priester, seine eigene Sünde des Hochmuts und des Ungehorsams zu begehen. Er hat
treue Helfer in meiner Kirche gefunden und macht sie zu Mitarbeitern in seinem Werk der
schrittweisen Zerstörung.
+++
Du weißt, dass die Demut die Grundlage aller anderen Tugenden ist. Sie ist die Grundtugend, die
der Grundsünde, dem Hochmut, gegenübersteht. Der Heilige Geist hat gesagt: “Superbia radix
omnium malorum.”(Hochmut ist die Wurzel alles Bösen). Nie kann eine mit Hochmut erfüllte
Seele mir gefallen. Die Vernichtung des eigenen Ichs ist die Voraussetzung für jeden, der wirklich
ernsthaft zu seiner eigenen Heiligung schreiten will. Wie weit weg sind wir von dieser geistigen
Fruchtbarmachung! Viele Übel, auch in der Kirche unter meinen Dienern, gottgeweihten und
ungeweihten Seelen haben im Hochmut ihren Ursprung. Welche Blindheit!
+++
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Einige Zitate aus anderen Botschaften
Aus diesen Einsprechungen Jesu an Don Ottavio nachfolgend einige Botschaften für die
Priester, Bischöfe und Kardinäle:
"Satan hasst mich, meine Mutter und die Kirche grenzenlos in der Annahme, uns zu vernichten
zu können, weil wir ihm die Herrschaft über die Menschheit verhindern, die er für seine Beute
hält. Diese Illusion entsprang seinem maßlosen Hochmut, denn die Hoffart ist in sich selbst
geistige Finsternis. Der Hoffärtige wird die Wahrheit, die eine Tochter der Demut ist, nie rein
besitzen können."
3. April 1977: "Welches ist der Zweck jeder seelsorglichen Tätigkeit, wenn nicht das Heil der
Seelen?
Darum muss die Seelsorge auf der Grundlage des Evangeliums neu durchdacht und erneuert
werden und nicht nach den Ideen anmaßender hochmütiger Menschen! Mein Sohn, du hast dich
und mich oft gefragt, warum ich dir die bittere Erfahrung auferlegt habe, die mehr durch
Tatsachen als durch Worte zu erkennen gibt, wie die finsteren Mächte der Hölle, die die tiefste
Ursache der Glaubenskrise sind, auf viele Bischöfe und sehr viele Priester einwirken.
Viele Bischöfe und Priester sind vom Rationalismus und Materialismus angesteckt und meinen,
alles mit dem Verstand und sachlich erklären zu können.
Diese, den meisten Menschen unbekannte finstere Welt, deren Tyrannei sie erleben, ist allen
bevorzugten, auf dem Weg der Vollkommenheit voranschreitenden Seelen wohlbekannt.
- Warum, mein Jesus, nur diesen bevorzugten Seelen?
- Weil ich ihnen in meiner Kirche und im Heer, das ich meiner Kirche mit dem Sakrament der
Firmung schuf, eine besondere Sendung anvertraut habe: im gegenwärtigen großen Kampf
gegen den Feind Vorposten zu sein. Sie sind die Pioniere der erneuerten Kirche und bauen
wieder auf, was der Teufel, die Hölle und der Stolz und Hochmut der Menschen zerstört haben."
Der Rauch der Hölle
12. Juni 1976: "Ich erinnere noch einmal an die Worte meines Stellvertreters auf Erden: 'Der
Rauch Satans ist in die Kirche eingedrungen' (Paul VI.). Fast niemand hat diesen Ausspruch des
Papstes gebührende Bedeutung beigemessen. Nur wenige haben es verstanden, diesen Worten
einen praktischen Sinn zu unterlegen. Der Rauch beschmutzt und verdunkelt. Satan hat den
Geist vieler Menschen verdunkelt, die an der Spitze der Strukturen stehen, die einer Seelsorge
des Heils dienen müssten.
In Kongregation, religiösen Orden, Seminaren, Klöstern, Universitäten, Kollegien, Schulen,
Pfarrheimen, Kirchen... Überall ist der Rauch Satans eingedrungen!"
Die Synagoge ist nicht tot, sie hat sich nur angepasst
15. November 1978: "Ich habe dich sehen lassen, wie Menschen, Völker und Nationen der
letzten Generationen der ungeheuren Umgarnung von universalem Ausmaß verfallen sind. Diese
Täuschung führt die ganze Menschheit auf den Weg nie gekannten Ruins.
Aber nicht nur die Völker und die Nationen der Erde, auch meine Kirche, die inmitten der Völker
als Lehrmeisterin und Führerin steht, ist vom Bösen angesteckt. Sie hat aber genügend
Lebenskraft bewahrt, sich zu behaupten; denn ich bin in ihr... Der Versuch jedoch, sie in einem
umfassenden Angriff zu stürzen und zu zerstören, ist wahrhaftig furchtbar!
Wie es dazu kommen konnte, ist für alle, die Augen haben zu sehen und Ohren zu hören, klar:
Der Feind hat sich sehr begabter Personen bemächtigt, Hirten und Theologen..., durch die es
ihm gelungen ist, das innere Wesen - die Lehre, den Glauben und die Gebote...- anzugreifen.
Durch täuschendes, eindringliches Wirken ist es dem Feind gelungen, das Übernatürliche zu
verdrängen und die Kirche zu einer bloß menschlichen Einrichtung herabzuwürdigen... Der
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Teufel hat sich gegenüber meiner Kirche im Grunde so verhalten, wie die Synagoge mir
gegenüber. Die Synagoge ist nicht tot, sie hat sich nur angepasst!
Judas hat mich für dreißig Silberlinge an die Synagoge verraten, die neuen Judasse von heute
haben meine Kirche der Synagoge ausgeliefert, um ihren Durst nach Macht zu stillen!
Ich wurde getötet, aber nach drei Tagen bin ich auferstanden. Die Synagoge musste davon
Kenntnis nehmen. Sie rächt sich nun an meinem mystischen Leib, der aber in solcher Schönheit
und solchem Glanz auferstehen wird, wie es noch nie der Fall war."
Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich, und wer gegen mich ist, hat keine Gemeinschaft mit mir
8. März 1978: "Niemand anderer hat das Recht, das Wort Gottes, die Offenbarung, auszulegen,
als die von Gott zu dieser Aufgabe Berufene, die Kirche. Und in der Kirche nur der, dem die
Schlüssel des Himmelreiches übergeben wurden: Petrus, meinem Stellvertreter, und den
Nachfolgern meiner Apostel, die in der Einheit mit Petrus stehen.
Willkürlich sind die persönlichen Auslegungen vieler hochmütiger und anmaßender Theologen,
die weder die Verherrlichung Gottes noch das Wohl der Seelen veranlasst, sich zu Lehrmeistern
des Volkes Gottes zu erheben; denn Lehrer ist nur einer: Ich, das ewige Wort Gottes, sichtbar auf
Erden vertreten durch den römischen Oberhirten. Alle Theologen, Hirten und Priester, die das
Lehramt der Kirche nicht anerkennen wollen, sind Irrlehrer und stellen sich außerhalb der Kirche.
Ihre Aufgaben, ihr Ansehen und ihre Würde haben keine Bedeutung: 'Wer nicht mit mir ist, ist
gegen mich'; und wer gegen mich ist, hat keine Gemeinschaft mit mir, mit meinem Reich,
sondern mit dem Reich Satans.
Mein Sohn, wie viele befinden sich gegenwärtig außerhalb meiner Kirche, Hohe und Niedere, ja
sogar Purpurträger! Ich wiederhole es dir nochmal: Feierlich tragen sie den Mantel einer
salbungsvollen, heuchlerisch sanften Demut. Doch befinden sich viele Bischöfe am Rand des
Abgrunds, obwohl sie ihre Treue zur Kirche beteuern. Durch ihr Schweigen, ihre Untätigkeit und
Lauheit machen sie sich zu Helfern Satans, des Meisters und Fürsten der Lüge. Sie haben ihm
ermöglicht, sich überall einzunisten, vor allem in den Seminaren, in kirchlichen Universitäten, in
religiösen Gemeinschaften, wo er zerstörerisch wirkt und viele Seelen irreführt, die in meinem
göttlichen Plan der Vorsehung als kostbare und furchtbare Keime künftiger Ernten auserwählt
waren."
Wehe dem, der sich am Wort Gottes vergreift, es fälscht und lächerlich macht
8. März 1978: "Wie kann ich diesen Hirten gegenüber , die für so viele tote Seelen verantwortlich
sind, barmherzig sein? Für so viele Ruinen? Wissen sie nicht, dass der Hirte für seine Schafe sein
Leben geben sollte! Sie aber haben keinen Finger bewegt, um Böses zu verhindern. Mein Sohn,
was denken sie? Werden sie je in sich gehen, um eine so ungesunde, schlechte Seelsorge zu
beklagen und zu beweinen?
In meiner erneuerten Kirche müssen die Nachfolger meiner Apostel unnachgiebig und wachsam
sein, damit das kostbare, unschätzbare Erbe meiner Offenbarung vom menschlichen Hochmut
nicht mehr so verkürzt und verstümmelt wird. Es muss wie ein gut verschlossener Garten
gehütet werden, damit keine giftige Schlange eindringen kann!
Mein Wort bleibt rein, wie ich es meinen Propheten offenbarte; wehe denen aber, die es
missbrauchen, verändern, verkürzen und lächerlich machen! Es wäre besser für sie, mit einem
Mühlstein um den Hals in die Tiefen des Meeres versenkt zu werden.
Mein Sohn, ich segne dich, sühne und bete."
Quelle: http://kath-zdw.ch/maria/Monsignore_Ottavio.html
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