Freiwillige Feuerwehr Neustadt a.d. Aisch Jahresbericht 2005
Transcription
Freiwillige Feuerwehr Neustadt a.d. Aisch Jahresbericht 2005
Feuerwehr Freiwillige Feuerwehr Neustadt a.d. Aisch Jahresbericht 2005 oder die Gefahren durch den elektrischen Strom Mit dieser merkwürdigen Durchsage wurde die Feuerwehr Neustadt alarmiert. Die Lampe brannte zwar, aber nicht nur wie produkttechnisch vorgesehen, sondern in dem der Fassung vorgeschalteten Elektronikbereich verursachte ein technischer Defekt hier einen Brand – ohne jegliches menschliches Zutun! In der Bildmitte sind über der Fassung Flammen zu erkennen. Auch Materialalterung oder korrodierte Kontakte und der dadurch erhöhte Widerstand können in Strom betriebenen Geräten einen Brand zur Folge haben. Das rechte obere Bild zeigt die elektrische Schaltund Steuereinheit einer ca. 15 Jahre alten Gefriertruhe; ein Defekt löste ein Feuer aus und setzte letztendlich den kompletten Raum in Brand. Ein Gefahrenpotenzial verbirgt sich auch in minderwertigen “no name“ Mehrfachsteckdosen. Eine Überlastung der Kontaktstellen, einhergehend mit Hitzeentwicklung und hieraus resultierendem Brand ist möglich (siehe mittleres Bild, rechts). Strom führende Kabel, mit entsprechendem Kabelgewirr, die auf dem Fußboden liegen, stellen eine Gefahr dar, wenn sie mit dem “Chefsessel” überrollt werden, da so mechanische Leitungsschäden und Isolationsverletzungen verursacht und letztendlich ein Kurzschluss mit Brand auslöst werden kann. Es können auch bei Neugeräten Störungen auftreten. So kam es bei dem ca. 2 J ahre alten DVDVideo-Player (Bild rechts unten) im Stand-by-Betrieb zu einem technischen Defekt, welcher zu einem Dachstuhlbrand führte. Deshalb: Elektrische Geräte immer mechanisch ausschalten! TÜV-, GS-, VDE- und sonstige Sicherheitszeichen sowie Gütesiegel sind ein absolutes “muss” - aber Fehlfunktionen oder Defekte sind nie auszuschließen. Sehr geehrte Leser in, sehr geehrter Leser, das Feuerwehrjahr 2005 zeigte uns einmal mehr, dass es nicht große Schadensereignisse oder Beinahe-Katastrophen waren, die uns beschäftigten und uns eine Steigerung der Dienststunden um 866 bescherten, sondern viele nach außen hin vielleicht unscheinbar wirkende, kleine und weniger spektakuläre Einsätze unser Ausrücken erforderlich machten. Warum sind die wirklichen Großbrände sehr selten? Zum Glück? Nein, mit Glück hat das nichts zu tun. Hier spielen andere Faktoren eine entscheidende Rolle. Angefangen beim vorbeugenden Brandschutz, der vor allem bei der Planung und Bauausführ ung zum Tragen k ommt, über den allgemein hohen Sicherheitsstandard bei technischen Produkten des täglichen Gebrauches bis hin zur Aufklärungsarbeit der Kindergärten und Schulen sowie letztendlich durch die Feuerwehr selbst. Obwohl die Erfolge diesbezüglich zwar nicht zahlenmäßig belegt werden können, vertritt die Feuerwehr Neustadt die Auffassung, dass die Prävention vornehmer und wichtiger als die Schadensbekämpfung ist. Somit stellt die Aufklärungsarbeit ein wesentliches Tätigkeitsfeld dar. Denn “vorbeugen ist besser ...” Aus diesem Grund wollen wir auch im 16. J ahresbericht wieder Zahlen, Fakten und Infor mationen an Sie, werte Leser in, werter Leser, weitergeben. Wir bieten Ihnen mit dieser Weitergabe von Sicherheitswissen die Möglichkeit, die von der Feuerwehr er langten Erfahrungswerte für sich und Ihre Familie nutzen. Vorbeugend, versteht sich. Vorwort Einsatzmeldung:“...es brennt eine Lampe!“ Aber keine Angst, Sie müssen nicht zum Brandschutzexperten mutieren, Sie dürfen vielmehr Ihr persönliches Umfeld sicherer gestalten. Deshalb unser Appell: Setzen Sie die Tipps und Hinweise aus dieser Broschüre um. Schauen Sie sich z.B. Ihren Feuerlöscher an und lesen dessen Bedienungsanleitung, machen Sie sich bezüglich des Notrufes Gedanken – vor allem vor Ihrem nächsten Urlaub im nicht deutschsprachigen Ausland! Überdenken Sie die Gefahren des Stand-by-Betriebes von Elektrogeräten oder machen Sie sich Gedanken über die Verwendung von Rauchmeldern oder ... In der Regel sind es Kleinigkeiten im persönlichen Verhalten oder wirklich kostengünstige Anschaffungen, die Ihre Sicherheit und die Ihrer Familie enorm steigern und wesentlich verbessern können. Alles klar? Für Fragen und weitere Auskünfte stehen wir gerne zur Verfügung. Sprechen Sie uns an! Wir helfen. Sicher. Ihre Feuerwehr Neustadt 3 Seite: 2 3 4 5 6 7 12 15 16 17 18 21 22 24 27 28 29 30 32 33 34 Freiwillige Feuerwehr Neustadt a.d. Aisch (Gemeindliche Einr ichtung) Leitung der Feuerwehr Wehr Günther Knauer Peter Den Sponsoren, die das Erscheinen dieses Jahresberichtes ermöglicht haben, sowie allen unseren Freunden und Gönnern danken wir für ihre Unterstützung. Alle Angaben beziehen sich auf den 31.12.2005, sow eit nicht anders angegeben. Wer te in ( ) sind Vorjahreszahlen. Herausgeber: Freiwillige Feuerwehr Stadt Neustadt a.d. Aisch Leonhard-Bankel-Platz 3 91413 Neustadt a.d. Aisch Jugendgruppe Eckart Bernd Winter Eugen W. Bauereiß Jürgen Feiertag Stefan Schweiger t Wolfgang Klama Christian Lösch Friedrich Schöner Michael Bauereiß Dominic Berger Norbert Bock Günter Brandt Florian Göttfert Mirko Gottschlich Dieter Jungmann Alex Lettenmeier Hermann Machetanz Uwe *** Meierhöfer Markus Meyer Georg Müller Guido Nöller Waltraud Pramme Cordula Richter Swen Sandmann Werner Schorner Siegfried Sorg Marco Wirth Benjamin Ebenhöh Roland Kreisbrandinspektoren Neumeister Rüdiger Tilz Alfred @ Webmaster Nöller Waltraud Brandschutzaufklärung Schmidt Hans Bauereiß Jürgen Ebenhöh Roland Atem- / Strahlenschutzausbildung Lösch Friedrich Feiertag Stefan Schweigert Wolfgang Einsatzzentrale Klama Christian Feiertag Stefan Flauger Roland Meyer Georg Schorner Siegfried Albert Thomas Christl Markus Fischer Florian Hack Tobias Hertlein Mike Hufnagel Maximilian Kreitlein Fabian Krug Johannes Lösch Julian Meyer Andreas Neumeister Vanessa *** Pramme Julia Ribbecke Felix Scheibel Johannes Schlagenhaft Tobias Sperrhake Florian *** Tilz Andrea Wießner Hannes Maschinistenausbildung Hille Wolfgang www.florian-neustadt.de Zusammenstellung / Redaktion / Satz: Andreas Körber, Werner Sandmann, Johann Schmidt, Günther Wehr Mit Beiträgen von: Jürgen Bauereiß, Peter Knauer, Claudia Platzöder, Werner Sandmann, Johann Schmidt, Günther Wehr und der Jugendgruppe Fotos: Freiwillige Feuerwehr Stadt Neustadt a.d. Aisch © *** Vertrauensleute Druck: Münchdruck, Wiesenstraße 4, 91413 Neustadt a.d. Aisch 4 2. Zug Eiselt Joshua Fischer Matthias Flauger Roland *** Gebhardt Johannes Gottschalk Martin Götz Hans Grau Stefan Herzog Stefan Hille Wolfgang Hornfischer Hans-Jürgen Hügelschäfer Stefan Kaltenhäuser Chris Körber Andreas Kraus Andreas Löblein Elke Maes Frank Schmidt Hans Schorner Bernd Titelbild: Feuerwehr macht Spaß! e-m@il: [email protected] 1. Zug Organigramm Inhalt / Impressum Die Gefahren durch den elektrischen Strom Vorwort zum 16. Jahresbericht Inhalt / Impressum Organigramm der Feuerwehr Die Einsätze Der Kommandant “Berufsfeuerwehr“ Die Stunden Der Irrtum um Feuer und Rauch Aus dem Rathaus Zusammenarbeit der Neustädter Wehren Die Einsatzzeiten Die Jugendgruppe Hotelbrand (Einsatzbericht) Die Brandeinsätze Die Hilfeleistungen Viechereien Der Verein Fahrzeug und Gerät Ölspur (Einsatzbericht) Einsatzübung am Bahnhof Gerätewart Schorner Siegfried 5 Einsätze (236) 46 aktive Feuerwehrleute und 13 Jugendgruppenmitglieder. Neu aufgenommen wurden: Brandschutzausbildung, vorbeug. Brandschutz: Einsatzzentrale: 108 (91) 42 % 24 (35) 9% Sicherheitswachen: Fehlalar me: 9 (14) 3% 3 (9) 1% - in die Jugendgruppe: Christl Markus Fischer Florian Hack Tobias Hufnagel Maximilian Kreitlein Fabian Pramme Julia Scheibel Johannes Schlagenhaft Tobias Wießner Hannes Brandeinsätze: Hilfeleistungen: 62 (26) 24 % 54 (61) 21 % 260 Einsätze, das bedeutet alle 33 Stunden ging ein Hilferuf an die Frauen und Männer der Feuerwehr Neustadt! - in den aktiven Dienst: Bauereiß Dominic Brandt Florian (aus unserer Jugendgruppe) (aus unserer Jugendgruppe) Fischer Matthias Göttfert Mirko Hügelschäfer Stefan Kaltenhäuser Chris Müller Guido Pöltl Jürgen Der Kommandant Die Einsätze 260 Die Freiwillige Feuerwehr Neustadt a.d. Aisch hatte zum 01.01.2005 (nach Beurlaubung) Pramme Cordula Die Brandeinsätze im Verhältnis zu den Hilf eleistungen Ihren Dienst beendet haben: Beck Hermann Ebenhöh Benjamin eingetreten am 01.01.1973 eingetreten am 01.09.1998 Ebenhöh Sascha Eckhof Leonhard eingetreten am 16.12.2000 (nach Beurlaubung) Frank Holger Hartmann Gerd eingetreten am 27.06.1997 eingetreten am 14.06.2001 Herbig Siegfried Machetanz Nadine eingetreten am 11.07.1996 (nach Beurlaubung) Pöltl Jürgen eingetreten am 09.04.2005 Am 31.12.2005 hatten wir somit 1999 Brandeinsatz: 36 Hilfeleistung: 74 Verhältnis: 1:2 (Werte gerundet) 6 2000 30 71 1:2 2001 40 71 1:2 2002 29 106 1:4 2003 40 80 1:2 2004 26 61 1:2 2005 62 54 1:1 50 aktive Feuerwehrleute und 18 Jugendgruppenmitglieder. 7 Die größte Veränderung des abgelaufenen Jahres brachten die turnusmäßigen Neuwahlen des Kommandanten und seines Stellvertreters am 09.12.2005 mit sich. Die bisherigen Amtsinhaber Werner Sandmann und Andreas Körber stellten nach zwölfjähriger, mit außergewöhnlichem Engagement ausgefüllter Dienstzeit diese beiden Führungspositionen zur Verfügung. Die Aktiven der Neustädter Feuerwehr wählten daraufhin an jenem Abend Günther Wehr zu ihrem neuen Kommandanten und Peter Knauer zu dessen Stellvertreter. Bis zu diesem einschneidenden Stichtag waren gravierende organisatorische Umbaumaßnahmen nicht erforderlich bzw. wurden in den letzten Monaten vor der Wahl zurückgestellt. Aber auch nach dem Wechsel an der Führungsspitze unserer Feuerwehr waren dank der sehr guten Mitarbeit sämtlicher Führungskräfte und Stelleninhaber nur kleine Umstrukturierungen notwendig. 8 Einige Höhepunkte des vergangenen Jahres dürfen auf keinen Fall unerwähnt bleiben: Der Bund Naturschutz im Landkreis verlieh uns im Juni für unser langjähriges Engagement in der Betreuung der Störche im Aischgrund seinen Umweltpreis “Umwelteule 2005“. Nur wenige Wochen später erreichte unsere Jugendgruppe mit einer ihrer teilnehmenden Mannschaften beim Kreisjugendfeuerwehrtag in Burgbernheim in grandioser Weise das zweite Jahr in Folge den 1. Platz. Pünktlich zu Beginn der großen Ferien nahmen wiederum sehr viele Kinder - um genau zu sein 182 - im Rahmen des städtischen Ferienprogramms unser Angebot “Rund um die Feuerwehr“ mit riesiger Begeister ung wahr. Diese Veranstaltung ist jedes Jahr eine der schönsten im Feuerwehrjahr, so anstrengend sie für die Helfer auch ist. Weitaus häufigere Änderungen des Organigramms wurden im Berichtsjahr durch starke Bewegungen innerhalb unserer P ersonalstruktur notwendig. Unter dem Strich können wir mit einer Steigerung von neun Aktiven ein sehr positives Ergebnis verzeichnen. Unsere Jugendgruppe erreichte mit einer Stärke von 18 Feuerwehranwärtern einen nie da gewesenen Höchststand - und dieser Trend hält bislang an! Sollten wir damit die Talsohle unserer Personalsorgen durchschritten haben? Schön wär’s, aber w as, wenn es nur ein “Strohfeuer“ ist? Für uns auf jeden Fall noch lange kein Grund, uns zurückzulehnen, denn die Tagesalar mstärke verharr t immer noch auf einem sehr niedrigen Stand. Die weitere Verstär kung unserer aktiven Mannschaft wird also auch zukünftig eine der vorrangigsten Aufgaben bleiben. Die Anzahl der zu bewältigenden Einsätze lag letztes Jahr mit 260 in der gleichen Größenordnung wie schon in den Jahren zuvor. Dazu ist wissenswert, dass sich die Bandbreite unseres Einsatzaufkommens seit mehr als zehn Jahren zwischen deutlich über 200 und knapp 300 Einsätzen pro Kalenderjahr bewegt. Wie jedes Jahr umfassten die an uns herangetragenen Einsatzaufgaben ein sehr breites Spektrum. Alarmiert wurde die Feuerwehr Neustadt unter anderem zu Bränden unterschiedlichster Dimensionen, zu Ver kehrsunfällen, zu Ölspuren auf öffentlichen Verkehrsflächen, aber auch zu “tierischen“ Einsätzen wie z.B. dem mit dem Stichwort “Schlange in Garten“. Natürlich gab es auch einige Fehlalarme und Situationen, die ein Tätigwerden nicht erforderlich machten. Nach einem schnell gesagten “Wieder umsonst hergekommen “ sind diese schnell vergessen. Doch das trifft lange nicht auf alle Ernstfälle zu, schließlich waren wir auch 2005 mit schwerverletzten und toten Verkehrsunf allopfer n konfrontiert. Bleibt abzuwarten, womit uns die Zukunft auf die Probe stellt. Wer weiß, vielleicht müssen wir nächstes Jahr erstmals über Alarmierungen aufgrund Vogelgrippe berichten?! Einer der Einsätze, der es lohnt herausgestellt zu werden, ist sicher der Brand in einem Neustädter Hotel im Dezember letzten Jahres. Dazu aber in einem separaten Artikel in diesem Jahresbericht mehr. Ebenfalls in der Rubrik Einsätze erfassen wir auch so wichtige Tätigkeiten wie Öffentlichkeitsarbeit, Brandschutzaufklärung in Kindergärten und Schulen sowie Maßnahmen im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes (z.B. Mitarbeit bei der Installation von Brandmeldeanlagen). Die gestiegenen Einsatzzahlen schlagen sich zwangsläufig auch in der Gesamtsumme der geleisteten Stunden nieder. Und das liegt ganz bestimmt nicht daran, dass heutzutage mehr dokumentiert wird als in vergangenen Jahren. Es sind die immer anspruchsvolleren Anforderungen an Ausbildungsinhalte und die zunehmende Vielfalt unserer Tätigkeitsfelder, die das Arbeitspensum der Feuerwehr Neustadt kontinuierlich nach oben schrauben. Unsere jährliche Fortschreibung der aufgewendeten Stunden zeigt dies ganz eindeutig. Die nach Dienstplan angeordneten Übungen fanden wieder im 14-TagesTur nus statt. Dabei war zu Beginn des Jahres mehrere Male zwangsläufig das neue Löschgruppenfahrzeug Übungsschwerpunkt. Es wurde am 24. Juni im Rahmen einer 9 vierten die neun Teilnehmer mit null Fehlern in einer hervorragenden Zeit. kleinen Feier offiziell in Dienst gestellt. Anschließend folgten ausführliche Erläuterungen zum neuen Fahrzeug und seiner Beladung sowie eine Vorführung der umfangreichen Ausstattung und deren Einsatzmöglichkeiten. Im gleichen Rhythmus wie die Hauptwehr übte auch unsere Jugendgruppe. Die weiteren Aktivitäten unserer Nachwuchskräfte können Sie, werte Leser, dem Bericht über die Jugendgruppe entnehmen. Zusätzliche, fachbezogene Ausbildungen wurden für Maschinisten und Atemschutzgeräteträger durchgeführt. Gerade letztere müssen aufgrund der Vorgaben der Feuerw ehr-Dienstvorschrift 7 (“Atemschutz“), insbesondere aber weil der Einsatz unter umluftunabhängigen Atemschutzgeräten vor allem bei Gebäudebränden eine der risikoreichsten und unfallträchtigsten Tätigkeiten im F euerwehrdienst darstellt, mehrmals jährlich speziell unterrichtet werden. 10 Außerhalb der dienstplanmäßigen Übungen absolvierte eine Gruppe die Leistungsprüfung technische Hilfeleistung. Die Prüfung, bei der die Vorgehensweise bei einem Verkehrsunfall simuliert wird, absol- Neben den Übungen zu grundlegenden feuerwehrtechnischen Sachverhalten organisierten wir zur Festigung des Erlernten und zur Schulung verschiedener Einsatztaktiken mehrere Einsatzübungen. So wurde beispielsweise im Frühjahr in einem ehemaligen Gebäude der Stadtwerke bei einer groß angelegten Übung unter Mitwirkung des Bayerischen Roten Kreuzes, der F reiwilligen Feuerwehr Diespeck und des Technischen Hilfswerkes (insgesamt waren 146 Helfer eingesetzt) das Szenario eines Brandes mit einer Vielzahl von eingeschlossenen und zu rettenden Personen “durchgespielt“. Die v e rmeintlich Ve rletzten und Vermissten mussten hier unter Verwendung von Atemschutzgeräten aus dem Bauwerk gerettet werden. Eine Alarmübung mit noch mehr beteiligten Hilfsorganisationen fand im Frühsommer am Bahnhof in Neustadt statt. Über den Ver lauf und Inhalt berichten wir an anderer Stelle in dieser Ausgabe. Weitere Einsatzübungen fanden nicht nur in Neustadt, sondern auch in Altheim und Unternesselbach statt. Ergänzend zu unseren eigenen Aus- bildungsveranstaltungen nahmen wir das Lehrgangsangebot des Landkreises und der Staatlichen Feuerwehrschulen in Anspr uch. Die Themen der belegten Lehrgangsplätze waren: Atemschutzgeräteträger, Ausbilder für Maschinisten, Bahnerdung, Fahrzeugmaschinist, Drehleiter-Maschinist, Gr undausbildung, Tr upp- und Gr uppenführer, technische Hilfeleistung, sowie Erste-Hilfe und Frühdefibrillation. 2005 beschränkten sich die Ausgaben der Feuerwehr größtenteils auf laufende Positionen wie z.B. Fahrzeugunterhalt (Kraft- und Betriebsstoffe, Kundendienste, etc.) und einige wenige Ersatzbeschaffungen (Bsp.: Feuerwehr-Haltegurte). Die einzig nennenswerte Neuanschaffung war der Kauf von vier weiteren Atemluftflaschen aus Composite, einem Kohlenfaser-Verbundstoff. Diese sind im Vergleich zu den Varianten aus Stahl um ungefähr die Hälfte leichter und wiegen nur 6 kg anstatt 11 kg. Damit verfolgten wir unsere Linie weiter, unsere Feuerwehrdienstleistenden in ihrem harten Einsatzalltag zu entlasten, soweit dies möglich ist. Die nächste große Beschaffung steht jedoch bereits bevor. In Kürze wird die Planungsphase für die Ersatzbeschaffung unserer inzwischen 20 Jahre alten Drehleiter beginnen. Hier ist mit einem Investitionsvolumen von rund 600.000 Euro zu kalkulieren. Sicher ein gigantischer Betrag für den Bürger und Steuerzahler, aber bedenken Sie: So bald mit einem Rettungsgerät – und das ist eine Drehleiter in aller erster Linie – ein Menschenleben gerettet werden konnte, haben sich die Ausgaben dafür mehr als bezahlt gemacht! Wir nehmen Abschied von ... ... Florian Neustadt 21.2 und Florian Neustadt 21.1 11 “Berufsfeuerwehr“ 12 In Feuerwehr-Zeitschriften lasen wir schon öfter über sog. Berufsfeuerwehrtage von Jugendgruppen. Dabei wird der Tagesablauf einer Berufsfeuerwehr (BF) - in der Regel eine 24-Stunden-Schicht, mit Ausbildung, Dienstsport, Wartungs- und Pflegearbeiten und natürlich Einsätzen - möglichst detailgetreu und realitätsnah “nachgespielt“. Auch in unserer Jugendgruppe entstand der Wunsch nach solch einer Veranstaltung. Am 1.10.2005 war es dann nach geheimer Vorbereitung durch das Organisationsteam soweit. Dem gemeinsamen Antreten um 7:30 Uhr in der Fahrzeughalle folgte die Einteilung der Mannschaft und die Feuerwehranwärter wurden den eingesetzten Fahrzeugen zugewiesen. Nun konnte sich jeder mit der Beladung “seines“ Feuerwehrautos vertraut machen und auch seine Schutzkleidung verstauen. Die erste Unterrichtseinheit “Messen und Prüfen“ unterbrach ein Alarm zu einer Ölspur auf dem Großparkplatz. Als dieser Unterricht vorbei w ar, gab es im Aufenthaltsraum eine Brotzeit. Anschließend galt es beim Dienstsport körperliche Fitness zu beweisen. Danach bereiteten einige das Mittagessen vor, und der Rest baute im Lehrsaal die Feldbetten für die Nachtruhe auf. Noch während des Essens ertönte ein Alarm wegen Gasgeruches in der Kläranlage, was sich allerdings als Fehlalarm herausstellte. Am frühen Nachmittag wurden wir zu einem Waldbrand alarmiert. Südlich des Hasengründleins brannte eine größere Fläche im Wald. Nachdem die Wasserversorgung aufgebaut war, konnten wir den Brand mit sechs C-Rohren schnell unter Kontrolle bringen und den Einsatz erfolgreich abschließen. Die folgende Ausbildung unterbrach ein weiterer Einsatz. Die Mannschaften von Löschgruppenfahrzeug und Rüstwagen musste eine verletzte Person aus einem Gar ten an einer extremen Hanglage über mehrere Treppen nach unten zum Rettungswagen tragen. Um 19 Uhr erfolgte eine Neubesetzung der Feuerwehrfahrzeuge. Die anschließende Vesper und Ruhephase genossen alle Teilnehmer. Ein schwerer Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen ereignete sich um 21 Uhr im Industriegebiet. Alle Fahrzeuge der “BF Neustadt“ rückten zu diesem Einsatz aus. Im ver unfallten Pkw befanden sich drei Personen, eine davon war schwer verletzt und mit einem Fuß unter dem Armaturenbrett eingeklemmt. Sie konnte mittels Hebebaum befreit werden. Die Rettung der anderen Insassen erfolgte ohne Probleme. Der durch den Unfall unter das Fahrzeug geschleuderte Radfahrer konnte mittels Hebekisseneinsatz gerettet werden. Um 23 Uhr fielen dann alle Einsatzkräfte geschafft in ihre Betten. Mit der Nachtruhe war es aber kurz vor zwei Uhr vorbei, als der Löschzug zu einem Brand in den Pfalzbach gerufen wurde. Ein Fehlalarm, der unseren wohlverdienten Schlaf störte! Wie im richtigen Feuerwehralltag! Beim Einrücken erhielten wir die nächste Einsatzmeldung: ”Wohnhausbrand in den Aischwiesen!” Das Haus stand bereits in Vollbrand und wir mussten zur Brandbekämpfung eine Wasserförderung von einem Bach her aufbauen. Morgens um sechs Uhr retteten wir noch eine Katze von einem Baum und räumten einen umgefallenen Baum von der Straße. Nach 24 Stunden anstrengenden und abwechslungsreichen Feuerwehrdienst frühstückten wir gemeinsam, räumten auf und besprachen diese Premiere, den BFTag. Das Resümee: Eine grandiose Sache, die allen Beteiligten viel Spaß bereitete. Eine Neuauflage für 2006 vereinbar ten die Teilnehmer, bevor sie gegen elf Uhr sichtlich erschöpft und müde, aber überglücklich, ihren Heimweg antraten. 12135 (11269) Stunden für die Sicherheit der Bürger geleistet! Diese Gesamtstunden teilen sich auf in: Die Stunden Im Jahr 2005 wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt a.d. Aisch Im Durchschnitt sind das für jede(n) Feuerwehrfrau(mann): 59 70 49 ... Stunden für die Bürger in Stadt und Land! Ehrenamtlich! 15 Durchschnittlich sterben jährlich in Deutschland ca. 600 Menschen an den Folgen eines Brandes! Etwa 95 % hiervon kommen durch Rauchgasvergiftungen zu Tode und lediglich 30 Personen erliegen den er littenen Verbrennungen. Warum gibt es so viele Rauchtote? Viele Menschen verkennen die real existenten Gefahren durch Feuer und Rauch, weshalb diese relativiert und verharmlost werden. Ein häufig gebrauchtes Argument “Bei mir brennt es nicht!“ zeugt von einer nicht zu verkennenden Debilität, denn, wie bereits auf Seite 2 der Broschüre aufgezeigt, sind Brände im technischen Bereich ohne jegliches menschliche Zutun oder Fehlverhalten möglich. Im Klartext: Es gibt nie und nirgends den Zustand der 100%igen Sicherheit! Ebenfalls oft zu hören ist “Ich habe genügend Zeit, um mich in Sicherheit zu bringen!“ Falsch! Es besteht nur in den ersten drei Minuten nach Brandausbruch eine Chance sich ohne größere Probleme in Sicherheit zu bringen. Insbesondere zur Nachtzeit wird ein Feuer nicht oder erst sehr spät bemerkt. Dies liegt daran, dass während des Schlafes die Geruchsnerven nahezu vollständig ausgeschaltet sind und der stinkende Rauch nicht bemerkt wird. Das Knistern und Prasseln der Flammen kann nur bemerkt werden, wenn das Feuer in unmittelbarer Nähe ausbricht. Ist dies nicht der Fall, erreichen die hochgiftigen Rauchgase, die vor allem in der Schwelbrandphase das absolut tödliche Kohlenmonoxid mit transportieren, eine schlafende Person lange vor den Flammen. Auch das Argument “Ich habe doch einen Feuerlöscher!“ steht auf wackligen Beinen. Denn dieses sicherlich nützliche Gerät kann man nur einsetzen, wenn der Brand rechtzeitig bemerkt wird. Und ein Feuer kann, explizit zur Nachtzeit, nur bei Verwendung von Rauchmeldern rechtzeitig festgestellt werden. Rauchmelder reagieren, unabhängig von Tageszeit oder Lichtverhältnissen, auf emporsteigenden Rauch so sensibel, dass der Alarmton den Hausbewohnern die Möglichkeit zum gefahrlosen Verlassen der vom Brand betroffenen Wohnräume verschafft. Übrigens, durch den Einsatz von Rauchmeldern kann auch eine deutliche Minimierung des Sachschadens erzielt werden, denn ein unverzügliches Feststellen eines Brandes hat auch eine schnelle Alarmierung der Feuerwehr und somit eine frühzeitige Brandbekämpfung zur Folge. Aus diesen Gründen empfiehlt die Feuerwehr Neustadt ausdrücklich die Verwendung von Rauchmeldern! Liebe Leser des Jahresberichts, wieder gibt uns der Jahresbericht unserer Feuerwehr einen interessanten Rückblick auf das vielfältige Geschehen des Vorjahres. Am wesentlichsten geprägt wurde dieses Jahr wohl vom Wechsel im Amt des Kommandanten und seines Stellver treters. Herr Werner Sandmann führte die Freiwillige Feuerwehr zwölf Jahre lang mit unvergleichlichem Engagement, kolossalem Zeitaufwand und hoher Fachkenntnis . Ihm zur Seite stand in dieser Zeit mit Herrn Andreas Körber ein Stellvertreter, für den das Gleiche gilt. Sie haben aus eigenem Wunsch diese Ämter abgegeben. Beiden gilt unser herzlichster Dank für die aufopferungsvoll geleistete Arbeit. Der Stadtrat der Stadt Neustadt a.d.Aisch hat diesen Einsatz mit der Ver leihung des Verdiensttellers der Stadt an Herrn Sandmann und Herrn Körber bestens gewürdigt. Den neuen Führungskräften wünsche ich bei ihrer schwierigen Arbeit großen Erfolg und die stete Unterstützung aller Feuerwehrkameraden. Ein weiteres wesentliches Element des Vorjahres w ar die Stationier ung eines Tanklöschfahrzeuges in Unternesselbach und die damit verbundene wesentliche Verbesserung des Brandschutzes in den westlichen Ortsteilen. Die große Motivation unserer Feuerwehrleute aus Unter- und Obernesselbach wurde bei der Gesamtübung der Feuerwehren am Sägewerk in Unternesselbach, aber auch bei mehreren größeren Bahndammbränden, recht deutlich. Als Ersatz für das abgegebene Tanklöschfahrzeug erhielt die Neustädter Wehr ein neues Löschfahrzeug, eine weitere Verbesserung der Schlagkraft. Aus dem Rathaus Der Irrtum um Feuer und Rauch 16 Sehr viele Menschen unterliegen in Bezug auf die Gefährlichkeit von Feuer und insbesondere des Brandrauches einem fatalen Irrtum, der allzu oft tödliche Folgen haben kann bzw. schon hatte. Bestätigt wird diese Aussage fast wöchentlich durch entsprechende Presseberichte. Natürlich gibt es noch vieles andere zu berichten. Neben den Löscheinsätzen hier sei vor allem der Brand im Hotel “Römerhof ” genannt -, der vielfältigen Technischen Hilfeleistung oder den außergewöhnlichen Großübungen - bei einer wurde auf dem ehemaligen Stadtwerkegelände zusammen mit der FFW Diespeck, dem THW und dem BRK geübt - gab es auch so spektakuläre Einsätze wie das Einfangen einer großen Würgeschlange oder die Bergung eines Schwanes, der im Dietersheimer Klärteich einzufrieren drohte. Egal was es war: Unsere Feuerwehr war wie immer zur Stelle, zeigte höchste Einsatzbereitschaft und großes Können. Es ist ein gutes Gefühl, sich auf eine solch zuver lässige und treue Hilfe verlassen zu können. Vielen Dank hierfür an alle, die ohne viel zu fragen aktiv erfolgreichen Feuerwehrdienst leisten oder mit ihrer Unterstützung im Hintergrund dazu beitragen, auch im Namen des gesamten Stadtrates und der gesamten Bevölkerung unserer Stadt und ihres Umlandes Ich wünsche mir von Ihnen, liebe Mitglieder der Feuerwehr, für das Jahr 2006 nur eines: Bleiben Sie alle weiterhin mit Leib und Seele dabei, zum Wohle aller. Claudia Platzöder Erste Bürgermeisterin 17 Zusammenarbeit der Neustädter Wehren 18 te. So sind die Feuerwehrleute aus “Nesselbach“ jetzt in der Lage, Einsätze unter schweren Atemschutz, wie z.B. bei Wohnungs- oder Pkw-Bränden, mit ihrem Fahrzeug zu er ledigen. Die Stadt Neustadt a.d. Aisch verfügt über neun Freiwillige Feuerwehren: In den Or tsteilen Birkenfeld, Diebach, Herrnneuses, Obernesselbach, Schauerheim, Schellert, Unternesselbach und Unterschweinach sowie in der Stadt selbst die Stützpunktfeuerwehr. Insgesamt leisten 299 aktive Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner Dienst bei diesen Feuerwehren. Die Zusammenarbeit zwischen der Stützpunktfeuerwehr und den Feuerwehren in den Ortsteilen wird immer besser und effizienter. Aus Gründen der Sicherheit für die Bevölkerung ist dieses Miteinander nicht mehr wegzudenken. Die Zeiten, in der jede Feuerwehr ihr eigenes Süppchen kochte, sind vorbei. Immer umfangreicher werdende Aufgabenbereiche machen eine Zusammenarbeit unumgänglich, denn nur so kann eine Bewältigung des breit gefächerten Tätigkeitsfeldes erfolgen. Aus diesen Belangen heraus sind die Zusammenarbeit und eine kooperierende Ausbildung unumgänglich. Die seit vielen Jahren stattfindenden Gemeinschaftsübungen, die jährlich abwechselnd von einer Neustädter Feuerwehr in deren Ortsbereich organisiert werden, zeigen positive Erfahrungen, sowohl die einsatztechnische als auch die kameradschaftliche Seite betreffend. Beispielhaft sei hier die Übung 2005 in Unternesselbach, bei welcher ein Sägewerksbrand angenommen wurde, erwähnt. Hier konnte die gute Zusammenarbeit der Neustädter Feuerwehren erneut demonstriert werden. Im Anschluss an diese “Großübung“ wurde das Tanklöschfahrzeug “Florian Nesselbach 21.1“ offiziell an die Feuerwehren Ober- und Unternesselbach übergeben. In erster Linie ist dieses Fahrzeug in “Nesselbach“ stationiert worden, damit die gesetzliche Hilfsfrist eingehalten werden kann und im von der Stadt weit entfernten Gemeindebereich insbesondere der Brandschutz erheblich verbessert werden konn- Ein weiterer, wichtiger Teil, der die Feuerwehren der Ortsteile mit der Stützpunktwehr verbindet, ist die jährliche Auffrischung bei der Maschinistenausbildung, die sich zwischenzeitlich bestens bewährt hat. Die Maschinisten der Ortsteilwehren werden von Wolfgang Hille hervorragend ausgebildet und können ein enormes Wissen mit nach Hause nehmen. Auch bei der gemeinsamen “Jugendarbeit“ kann man mittlerweile deutliche Fortschritte erkennen. Einige Ortsteilfeuerwehren sind sich der Ver antwor tung hinsichtlich der Jugendarbeit so wie der Nachwuchsbetreuung bewusst und bieten den Feuerwehranwärtern die Möglichkeit einer guten Ausbildung. Seit Sommer 2005 verstärken Jugendliche aus verschiedenen Ortsteilfeuerwehren die Neustädter Jugendgruppe, bei der sie eifrig mitwirken und ihre Ausbildung zum Feuerwehrmann absolvieren. Nach den regelmäßigen Jugendübungen finden auch diverse Ver anstaltungen, wie der jährlich stattfindende Wissenstest, oder die Prüfung zur Jugendflamme statt. Im Sommer 2005 richtete unter der Regie ihres Kommandanten die Feuerwehr Diebach erstmals eine Gemeinschaftsübung für alle Neustädter Feuerwehranwärterinnen und Feuerwehranwärter aus. Diese Veranstaltung, die im Ortsteil Diebach stattfand, war ein Highlight für die jungen Feuerwehrleute und ein großer Erfolg in Sachen Zusammenarbeit. Denn nur gemeinsam können wir die an uns gestellten Anforderungen meistern. 19 Die ”Zeit-Grafik” macht deutlich, dass es drei Schwerpunkte hinsichtlich der Einsatzzeiten im 24-Stunden-Zeitr aum gibt. Früh morgens um 08:00 Uhr, dann von 11:00 bis 14:00 Uhr und schließlich die Zeitspanne von 16:00 bis 21:00 Uhr. Für die Feuerwehr bleibt festzustellen, dass sich viele Einsätze in der ”personalschwachen Zeit” zwischen 07:00 und 17:00 Uhr ereignen und somit das Gros der Einsätze von einem relativ kleinen Teil der aktiven Feuerwehr leute bewältigt werden muss. Die Einsatzzeiten Die heißen Tage für die Feuerwehr sind, wie diese grafische Darstellung erkennen lässt, Samstag bis einschließlich Montag. Von Dienstag bis Freitag ist ein fast gleichbleibendes Niveau, mit steigender Tendenz zum Wochenende hin, f estzustellen. Der Einsatzschwerpunkt am Samstag kann als glücklicher Umstand eingestuft w erden, da samstags entschieden mehr Personal als Montag bis Freitag zur Verfügung steht. 21 Die Jugendgruppe Üblicherweise beginnen Berichte mit einigen einleitenden Sätzen, aufgrund außergewöhnlicher Umstände entfallen diese, um Sie, werte Leser, keine wer tvolle Zeit verlieren zu lassen: In unserer Jugendgruppe engagieren sich momentan so viele Mädchen und Jungen wie noch nie! Im Laufe des vergangenen Jahres entschlossen sich neun Jugendliche, bei uns mitzumachen. Im Ergebnis bestand unsere Jugendfeuerwehr zum Jahresende aus 18 jungen Leuten. Ein Höchststand, wie wir ihn bisher noch nicht verzeichnen durften! Natürlich wollen die Kinder und Jugendlichen beschäftigt sein, deshalb boten ihnen die Jugendwarte und ihre Helfer wiederum ein sehr abwechslungsreiches Programm an. Grundlegenden Anteil daran nahm der Dienstplan der Jugendgruppe ein. Dieser sah 25 Übungen für unsere Nachwuchsfeuerwehr vor. Schließlich heißt es nicht umsonst: “Übung macht den Meister“. An vielen Samstagnachmittagen standen feuerwehrtechnische Themen auf dem Programm – w enn nicht ebenso “wichtige“ Vorhaben wie z.B. Schlitten fahren oder gemeinsame Karussellfahrten anlässlich des Kirchweihbesuches zu absolvieren waren. Aber auch abseits der dienstplanmäßigen Termine gab es zahlreiche Veranstaltungen von, für und mit der Jugendgruppe. Erstmals 2001 der Neustädter Bevölkerung angeboten, hat sich unsere alljährliche Christbaumsammelaktion inzwischen etabliert und bildet nun regelmäßig den Auftakt im Reigen unserer Aktivitäten. So sammelten unsere Nachwuchsfeuerwehrleute am 8. Januar 2005 im Stadtgebiet rund 250 ausgediente Weihnachtsbäume gegen einen geringen Obolus ein. Der Erlös dieser Aktion kam der Jugendkasse zugute. Wie schon in den vergangenen Jahren beteiligten sich unsere Jugendlichen aktiv an der Faschingsfeier der Feuerwehr Neustadt. Sie organisierten wieder den Barbetrieb und verwöhnten die Gäste mit verschiedenen lekkeren und ansprechend zubereiteten Cocktails. 22 So richtig ernst wurde es beim Kreisjugendfeuerwehrtag, der im Berichtsjahr in Burgbernheim stattfand. Im Wettkampf um feuerwehrtechnische Aufgaben und Geschicklichkeitsspiele mit vielen anderen Jugendgruppen behauptete sich die unsere sehr eindrucksvoll. 33 andere Mannschaften hatten das Nachsehen, als eines unserer Teams ganz oben auf dem Siegertreppchen stand. Ein toller Erfolg – und das im zweiten Jahr in Folge. Ein Novum war die erste Jugendgruppen-Gemeinschaftsübung aller Feuerwehranwärter aus Neustädter Ortsteilen in Diebach. Die gemeinsame Bewältigung unterschiedlichster Aufgaben hat allen Teilnehmern ausnahmslos r iesigen Spaß gemacht. Eine Neuauflage im Folgejahr soll es auf jeden Fall geben. Ebenfalls neu und auf ihren ausdrücklichen Wunsch entstanden war ein “Berufsfeuerwehrtag“ (24-Stunden-Übung) für die Jugendgruppe. Die Details den in einem eigenen Artikel dieses Jahresberichtes ausführlich gewürdigt. steht: Dieser Tag war ein voller Erfolg und wird auch 2006 wieder auf dem gramm stehen. sog. werFest Pro- Alle weiteren Unternehmungen detailgetreu zu beschreiben würde den Umfang dieses Ber ichtes sprengen. Trotzdem sollen sie nicht unerwähnt bleiben: Mitwirkung beim Ferienprogramm (364 strahlende Kinderaugen!), Sommerzeltlager (inklusive Alarmübung “Flugzeugabsturz“), Teilnahme am jährlichen Wissenstest (auch gemeinsam mit Ortsteilen und mit super Ergebnissen!), “Rama Dama“ (Der Umwelt zu liebe – Wir sammeln den Dreck anderer ein) und eine Videonacht (bei der fast niemand ein Auge zumachte). Die Mitglieder unserer Jugendgruppe sind hochmotiviert und begeistert bei der Sache. Und, weil die Erfahrung zeigt, dass für die Nachwuchswerbung die “Mundzu-Mund-Propaganda“ das mit Abstand geeignetste Mittel ist, haben wir derzeit eine hervorragende Ausgangsposition ... 23 00:33 Uhr 00:36 00:36 00:38 00:38 00:40 00:41 Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr 01:00 Uhr 01:17 Uhr 02:12 Uhr Alarmierung der Feuerwehr Neustadt “Brand eines Hotels“ Feuerwehr Neustadt (ELW) rückt ab Einsatzzentrale Florian Neustadt (EZ) besetzt Feuerwehr Neustadt (DLK, 2 LF) rückt ab ELW an der Einsatzstelle Löschfahrzeuge der Feuerwehr Neustadt an der Einsatzstelle Rückmeldung an EZ Brand in einem Raum, ein Atemschutztrupp im Innenangriff. Rückmeldung an EZ Feuer auf einen Raum begrenzt, Brandrauch breitet sich im Gebäude aus, mehrere Atemschutztrupps im Einsatz. Rückmeldung an EZ Feuer aus, Küche total ausgebrannt, Drucklüfter im Einsatz, keine Personen mehr in Gefahr. Einsatzende Hotelbrand Neustadt a.d. Aisch, Richard-Wagner-Straße, 14.12.2005, 00:33 Uhr Im Einsatz w aren: 32 Einsatzkräfte , 1 Einsatzleitwagen (EL W), 2 Löschgruppenfahrzeuge (LF 16/12), 1 Drehleiter (DLK 23/12), 1 Mehrzweckfahrzeug (MZF), 1 Versorgungs-Lkw, BRK, Polizei und Notfallseelsorger. Bei unserem Eintreffen bot sich folgende Lage: Die Eingangshalle war leicht verqualmt, leere Feuerlöscher zeugten von Löschversuchen der Bewohner. Die Besitzerin informierte uns über einen Brand in einem Raum, der außer der Tür vom Eingangsbereich her keine Zugänge wie Fenster oder Türen hätte. Des Weiteren versicherte sie uns, dass sich in den darüber liegenden Stockwerken niemand aufhält. Nur in einem abgeschlossenen Seitenflügel des Erdgeschosses waren drei Gästezimmer belegt. Aus diesem Grund leiteten wir keine Evakuierungsmaßnahmen ein, sonder n schickten einen Trupp zur Brandbekämpfung vor. Kurz nachdem dieser Trupp die Tür zum Brandraum geöffnet hatte, drang dichter schwarzer Rauch heraus und breitete sich im Gebäude aus. Per Funk kam die Rückmeldung, dass wenig offenes Feuer, aber eine enorme Hitze vorhanden war. Sofor t wurden weitere Trupps zur Br andbekämpfung und eventuellen Betreuung der Gäste im Seitenflügel in das Gebäude geschickt. Zu diesem Zeitpunkt machte sich auf der Dachterrasse im 1. Obergeschoss eine ältere Dame bemerkbar. Über Steckleitern eilten Feuerwehrleute zu ihr und betreuten sie, bis sie gefahrlos das Gebäude ver lassen konnte. Nachdem das Feuer gelöscht war, wurde das Gebäude mit dem Überdrucklüfter entraucht und alle Zimmer kontrolliert. Die drei Gäste im Nebenflügel hatten von dem Brand gar nichts mitbekommen. Ver mutlich sind wir bei diesem Einsatz nur knapp einem sog. “Flash-over” entgangen. Das ist hauptsächlich der umsichtigen Vorgehensweise des ersten Angriffstr upps zu verdanken. Hier hat sich das jahrelange, intensive Training solcher Situationen ausgezahlt. Vier Menschen konnten bei diesem Brand gerettet werden, die den Umständen entsprechend aufgeregt waren, aber keiner lei Verletzungen erlitten. Der enorme Sachschaden im ganzen Gebäude, der durch den aggressiven Brandrauch entstand, war leider auf Grund unseres Kenntnisstandes nicht zu verhindern. Hinterher zeigte sich, dass es doch einen Zugang durch einen Nebenraum gegeben hätte, der den Schaden auf lediglich zwei Räume begrenzt hätte. 25 Zeit Ort Einsatzmeldung 08.01. 19:14 Uehlfeld Wohnhausbrand 20.01. 13:48 Neustadt Pkw-Brand 06.02. 02:10 Scheinfeld Wohnhausbrand 06.02. 07:20 Markt Bibart Explosion in Industriebetrieb 10.02. 14:35 Vockenroth Scheunenbrand 19.02. 08:30 Neustadt Brand einer Leuchte 19.02. 22:14 Markt Erlbach Wohnhausbrand 22.03. 16:00 Neustadt Böschungsbrand 31.03. 08:49 Dietersheim Pkw-Brand 10.05. 16:31 Neustadt Wohnhausbrand 10.06. 20:28 Emskirchen Wohnungsbrand 19.06. 16:39 Diebach Bahndammbrände 24.06. 16:53 Neidhardswinden Scheunenbrand 24.06. 22:18 Uehlfeld Brand eines Pferdestalles 02.07. 20:15 Herrnneuses Kaminbrand 03.07. 23:54 Reinhardshofen Brand eines Carportes 18.07. 19:24 Bottenbach Flächenbrand 18.07. 20:48 Neustadt Bahndammbrand 06.08. 16:29 Peppenhöchstädt Brand eines Mähdreschers 08.08. 17:45 Neustadt Rauchbildung 05.09. 10:33 Altenbuch Pkw-Brand 17.09. 14:28 Dietersheim Wohnhausbrand 17.09. 15:24 Emskirchen Brand in Elektroraum 09.10. 09:29 Stübach Hallenbrand 13.10. 05:25 Elgersdorf Scheunenbrand 31.10. 17:17 Neustadt Garagenbrand 02.11. 16:27 Obernesselbach Scheunenbrand 04.11. 02:54 Stübach Scheunenbrand 27.11. 00:41 Rennhofen Brand in Dachboden 14.12. 00:33 Neustadt Brand eines Hotels 18.12. 21:42 Rennhofen Wohnhausbrand 28.12. 04:08 Uehlfeld Scheunenbrand Die Brandeinsätze (Auszug) Tag 27 Zeit Ort Einsatzmeldung 12.02. 21:44 Diebach Verkehrsschild liegt auf Fahrbahn 13.02. 20:13 Neuhof Bergung eines Lkw 19.02. 13:31 Uehlfeld Rettung eines verletzten Bauarbeiters 21.02. 17:08 Neustadt Ölspur auf Fahrbahn 09.03. 11:42 Plankstatt Verkehrsunf all mit eingeklemmter Person 24.03. 09:31 Neustadt Öl in Bachlauf 30.03. 21:35 Emskirchen Vermisstensuche 18.04. 07:13 Emskirchen Person in Bettgestell eingeklemmt 07.05. 19:20 Gerhardshofen Tierrettung 10.05. 11:00 Neustadt nach Ver kehrsunfall läuft Benzin aus 03.06. 23:24 Neustadt Baum über Straße 26.06. 18:00 Neustadt Schlange in Garten 28.06. 04:16 Neustadt Diesel aus Lkw gelaufen 02.07. 16:25 Neustadt Wohnung unter Wasser 02.07. 16:25 Neustadt Grüne Schlange in Garten 07.07. 12:26 Gutenstetten Verkehrsunf all mit eingeklemmter Person 08.07. 11:04 Neustadt Baum droht umzustürzen 18.07. 17:30 Neustadt Sturmschäden 29.07. 21:46 Neustadt Sturmschäden 03.08. 12:45 Neustadt Ölspur 08.08. 08:24 Münchsteinach Verkehrsunf all mit eingeklemmter Person 16.08. 23:05 Neustadt Ölspur 27.09. 07:48 Linden Verkehrsunf all mit eingeklemmter Person 29.10. 00:17 Uehlfeld Personenrettung über Drehleiter 01.11. 09:14 Neustadt Ölspur nach Ver kehrsunfall 04.11. 20:10 Neustadt Dieselspur 21.11. 07:01 Emskirchen Verkehrsunf all mit eingeklemmter Person 06.12. 21:24 Neustadt nach Ver kehrsunfall läuft Öl aus 08.12. 20:44 Emskirchen Verkehrsunf all mit eingeklemmter Person 15.12. 17:04 Neustadt Baum bzw. Äste auf der Fahrbahn 16.12. 11:05 Diespeck Amtshilfeanforderung durch Polizei 24.12. 23:13 Neustadt Personen in Aufzug eingeschlossen Ohne Aufsehen erregende Einsatzfahrt und ohne technisch aufwändige Geräte gingen 2005 zwei dennoch bemerkenswerte Einsätze vonstatten. Zum ersten tierischen Einsatz wurde die Feuerwehr Neustadt am Sonntag, den 26. Juni, alarmiert. In der Meldung hieß es: “... Neustadt, Pfalzbach, befindet sich eine Schlange im Garten!“ Die anrückenden Einsatzkräfte staunten nicht schlecht, als sie an der genannten Örtlichkeit eintrafen. Da kroch tatsächlich eine Schlange zwischen Sträuchern bzw. unter Laub hin und her. Aufgrund der zu erkennenden Farbe und der Rückenzeichnung stand fest, dass es sich um ein nicht in unseren Gefilden beheimatetes Tier handelt. Ungeachtet dessen galt es das ca. 1,2 m lange Reptil einzufangen, was durch einen schnellen, beherzten Griff eines Feuerwehrmannes geschah. In einem schlichten Kartoffelsack trat die Schlage ihre Reise an, die sie zunächst ins Feuerwehrhaus führte. Hier begannen nun die Recherchen im Inter net und bei einem Tierheim im Er langer Raum, um genau festzustellen, um welche Schlange es sich handelt. So konnte relativ schnell herausgefunden werden, dass wir eine Boa Constrictor oder auch Königsschlange, also eine in Südamerika lebende Würgeschlange, die eine Länge von bis zu vier Meter erreicht, in unsere Obhut genommen hatten. Obwohl die Feuerwehr Neustadt für wirklich viele Eventualitäten gerüstet ist, machte uns diese Boa deutlich, dass wir in Sachen Tierasyl nicht k ompetent sind. Aus diesem Gr und fuhren wir unsere Würgeschlange in ein dafür ausgestattetes Tierheim, um ihr ein angemessenes Zuhause zu geben. Bei der zweiten Tierrettung hatten wir es zwar nicht mit einem unbekannten Exoten zu tun, doch zeigte sich dieser Einsatz auch nicht ganz ungefährlich. Der zu rettende Jungschwan, der im November auf einem zum Teil schon zugefrorenem Weiher in Not ger aten war, ließ den Feuerwehrleuten, die sich mit dem Schlauchboot zu ihm vorarbeiteten, eine gewisse Angriffslust erkennen – und Schwäne können ja bekanntlich enor m zubeißen. Tiere sind in ihrem Verhalten ohne hin so gut wie nicht zu berechnen, doch bei diesem Exemplar war es aufgrund seiner deutlich sichtbaren Entkräftung und Orientierungslosigkeit völlig ausgeschlossen. Aus diesem Grund war auch bei dieser Viecherei die vollständige Schutzkleidung, insbesondere die Handschuhe, ein absolutes muss! Trotz der anfänglichen Gegenwehr des Federviehs gelang es den flinken Einsatzkräften den Schwan ins Boot zu holen und so aus seiner misslichen Lage zu befreien. Auch wenn kein ausdrücklicher Dank von seiner Seite an die Retter kam, fühlte er sich, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, sichtlich wohler und schnatterte laut vor sich hin, als er sein Winterquar tier im Tierheim Unternesselbach bezog. Viechereien Die Hilfeleistungen (Auszug) 28 Tag 29 Der Verein Freiwillige Feuerwehr Neustadt a.d. Aisch e.V. Vorstand Vorsitzender stv.Vorsitzender Kommandant Schriftführer Kassier Schmidt Johann Klama Christian Wehr Günther Löblein Elke Grau Stefan Mitglieder 68 42 1 39 Aktive Mitglieder Passive Mitglieder Ehrenmitglied Fördernde Mitglieder Ehrenkommandant Dollinger Gerhard Der Feuerwehrverein – die angenehme, weniger Stress beladene Seite der großen Feuerwehrgemeinschaft in der Stadt Neustadt. In dieser Sparte gibt es keine Spontaneinsätze, keine Unglücksfälle zu bewältigen und keine Schicksalsschläge zu meistern. Vom Feuerwehr verein werden satzungsgemäß Veranstaltungen zur Kameradschaftspflege, zur Förderung der zwischenmenschlichen Beziehungen sowie der sozialadäquaten Kommunikation organisiert und den Mitgliedern angeboten. 30 Diesem Auftrag “entsprechend“ wird das Vereinsgeschehen während des Jahres von verschiedensten Gemeinschaftsveranstaltungen geprägt. Außerdem beteiligt sich der Feuerwehrverein bei der Christbaumsammelaktion der Jugendgruppe, dem Ferienprogramm sowie an Feuerwehrfesten in der Region. Intern überbringen die Mitglieder der Vereinsführ ung “unseren“ Brautleuten und Geburtstagsjubilaren die Glückwünsche der Feuerwehr – Ihrer Feuerwehr! Als besonders erwähnenswert ist die InfoFahrt im Herbst 2005 zu bewerten. Wir besichtigten in Nürnberg, organisiert von unserem uner- müdlichen Vereinsmitglied Dietrich Heber, den Kunstbunker in der Frankenmetropole. Bei dieser Anlage handelt es sich um ein im Burgberg befindliches Bauwerk, in welchem Kunstgegenstände und andere schützenswerte Objekte während des Zweiten Weltkrieges eingelagert waren, um diese der Nachwelt unversehrt zu erhalten. Nicht unwesentlich im Vereinsjahr 2005 war sicherlich die Wahl der Vorstandschaft. Der bisherige Vorsitzende Wolfgang Schweigert, der dieses Amt über zehn Jahre engagiert und erfolgreich ausübte, stand aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Ebenso legten der stellvertretende Vorsitzende Jürgen Bauereiß und der Schriftführer Kurt Ixmeier ihre Ämter nieder. Bei den Neuwahlen am 09. Dezember 2005 votierte die Mitgliederversammlung für Johann Schmidt als Vorsitzenden und für Christian Klama als dessen Stellvertreter. Zur Schriftführerin wählte die Versammlung Elk e Löblein; der bisherige Kassier Stefan Grau wurde in seinem Amt bestätigt. Die wichtigste und satzungsgemäße Vereinsaufgabe, für die Einsatzabteilung der Feuerwehr, rechtlich korrekt “gemeindliche Einrichtung“ genannt, die Einsatzkräfte, also das Feuerwehrpersonal zur Verfügung zu stellen, wird eine der Hauptaufgaben der neuen Vorstandschaft sein. Diese Aufgabe und der bisweilen Besorgnis erregende Umstand der unbefriedigenden Personalsituation in der gemeindlichen Einr ichtung, eben, dass tagsüber für Einsätze schlicht und einfach zu wenig Feuerwehrleute zur Verfügung stehen, ver langen, dass künftig für den Verein die Mitgliederwerbung und somit die Stärkung der Einsatzgruppe, einhergehend mit der Steigerung von Sicherheit im Brandschutz und Hilfeleistungsbereich für die Bevölkerung, einer der Schwerpunkte sein wird. Die Institution Feuerwehr Neustadt ist die ehrenamtliche Einrichtung, die den Bewohnern der Stadt Neustadt und des Umlandes ein zuverlässiger und fachkompetenter Garant für schnelle und effiziente Hilfe ist – ohne wenn und aber! Die Feuerwehr kann jeder benötigen – deshalb benötigen auch wir jeden! Helfen Sie uns, und Sie helfen allen! 31 Typ Fahrgestell/Aufbau Im Eigentum der Stadt Neustadt a.d. Aisch: Einsatzleitwagen ELW 1 Mercedes Benz Mehrzweckfahrzeug MZF Mercedes Benz Drehleiter DLK 23/12 Mercedes Benz/Metz Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 Mercedes Benz/Ziegler Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 MAN/Rosenbauer Versorgungsfahrzeug LKW MAN/Köstner Ölschadenanhänger ÖSA Ziegler Pulver löschanhänger P 250 Minimax Mehrzweckanhänger Weidner Bootsanhänger Rabenstein Ölspur Fahrzeug und Gerät Fahrzeugart Bauj. km 2005 1995 2001 1986 1990 2004 1998 1964 1963 1977 1990 1499 8118 1376 535 1160 1430 Im Eigentum des Landkreises Neustadt a.d. Aisch - Bad Windsheim: Heuwehrgerät Nadler 1980 Lichtmastanhänger Polyma 1974 Schaum- / Wasserwerfer Alco 1988 Im Eigentum des Bundes: Löschgruppenfahrzeug LF 16-TS Löschgruppenfahrzeug LF 16-TS Rüstwagen RW 1 Mercedes Benz/Wackenhut 1986 Magirus-Deutz 1979 Mercedes Benz/Wackenhut 1988 781 679 732 Neustadt a.d. Aisch, 01.11.2005 09:14 Uhr 09:15 Uhr 09:19 Uhr 09:22 Uhr 09:25 Uhr 09:31 Uhr 10:16 Uhr 10:37 Uhr 10:56 Uhr Alarmierung der Feuerwehr Neustadt “Ölspur im Kreisverkehr B8/B470” Einsatzzentrale Florian Neustadt (EZ) besetzt Feuerwehr Neustadt (ELW) rückt ab ELW an der Einsatzstelle, Rückmeldung an EZ: Kreisverkehr komplett mit Öl verunreinigt, muss gesperrt werden. Straßenmeisterei wird benötigt. Feuerwehr Neustadt (RW, V-Lkw) rückt ab. Feuerwehr Neustadt (MZF) rückt mit zusätzlichem Ölbindemittel ab. Rückmeldung an EZ: Ölspur mit Bindemittel abgestreut, warten auf Kehrgerät der Straßenmeisterei. Rückmeldung an EZ: Ver kehrssperrung wird aufgehoben. Einsatzende Insgesamt mussten 520 kg Ölbindemittel aufgewendet werden, um die verunreinigte Fahrbahn zu säubern und dadurch die bestehende latente Unfallgefahr zu beseitigen. 32 Im Einsatz waren: 13 Einsatzkräfte , 1 Einsatzleitwagen (ELW), 1 Mehrzweckf ahrzeug (MZF), 1 Rüstw agen (R W 1), 1 Versorgungs-Lkw (V-Lkw) - so wie Polizei und Straßenmeisterei 33 Einsatzübung am Bahnhof 34 Am 11. Juni beteiligte sich die Feuerwehr Neustadt an einer vom Bayerischen Roten Kreuz mit enormem Aufwand v orbereiteten Einsatzübung zum Thema “Eisenbahnunfälle“. Ort des Geschehens war ein im täglichen Betrieb nicht mehr genutzter Abschnitt des Neustädter Bahnhofs. Neben der Feuerwehr Neustadt nahmen das Bayerische Rotes Kreuz mit mehreren Schnelleinsatzgruppen (SEG) aus dem ganzen Landkreis, die Bundespolizei (vormals Bundesgrenzschutz) als zuständige Exekutive, das Technische Hilfswerk und als fachlicher Ansprechpar tner der zuständige Notfallmanager der Deutschen Bahn AG an dieser Alarmübung teil. Die angenommene Situation: Beim Zusammenstoß eines mit gefährlichen Stoffen beladenen Güterzuges mit einem gut besetzten Personenzug im Neustädter Bahnhof wurde eine unbekannte Menge Wasserstoffperoxid freigesetzt und ca. 25 Personen teilweise schwer verletzt. Bei der genannten Chemikalie handelt es sich um eine farb- und geruchlose Flüssigkeit mit stark ätzender und brandfördernder Wirkung. Die ersten Maßnahmen ergriff die Feuerwehr Neustadt. Sie wurde damit beauftragt, das weitere Auslaufen der aggressiven Flüssigkeit zu verhindern und die herrschende Brandgefahr auszuschalten. Ersteres erfolgte durch Abdichten der leckgeschlagenen Behälter, wobei die v orgehenden Trupps äußerst ideenreich improvisieren mussten. Die Sicherstellung des Brandschutzes konnte durch einen großflächigen Schaumteppich gewährleistet werden. Bei diesen Tätigkeiten schützten sich die eingesetzten Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten vor den risikoreichen Eigenschaften des Gefahrgutes. Erst nach Abschluss dieser grundlegenden Sicherungsarbeiten konnte mit der Personenrettung begonnen werden. Dazu bauten das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr diverse Arbeits- und Rettungsplattformen sowie Gerüste auf, um durch die Waggonfenster an die Verletzten gelangen zu können; schließlich war eine der Übungsannahmen, dass sich die Zugtüren aufgrund der Kollision nicht mehr öffnen ließen. Gemeinsam wurden die Fahrgäste betreut, soweit notwendig sofort medizinisch versorgt und mittels sog. Schaufeltragen durch die teilweise recht engen Fensteröffnungen aus dem Zug gerettet. Für den Transport der Geretteten vom Personenzug zu den Rettungsdienstkräften kam neben herkömmlichen Krankentragen erstmals ein “Schienenplattformwagen“ zur Anwendung (ein Hilfsmittel zum Transport von Verletzten oder Geräten, speziell entwickelt für Rettungsarbeiten in Gleisbereichen, das dem Landkreis von der Bahn zur Verfügung gestellt und bei uns stationiert wurde). Nach ca. zwei Stunden waren alle Zuginsassen befreit und rettungsdienstlich versorgt. Fazit: In diesem Fall w aren die anderen Hilfskräfte aufgrund der akuten Gefährdungslage auf unsere Vorarbeiten (Abdichten; Brandschutz) angewiesen, denn auch bei Rettungseinsätzen gilt regelmäßig der Grundsatz “Eigensicherung geht vor!“. Erst nach diesen Sicherungsmaßnahmen konnte die eigentliche Hauptaufgabe, die Personenrettung, angegangen werden. Im Klar text heißt das: Den gefährlichsten Job hatte wie fast immer die Feuerwehr. Das äußerst realistische Szenario – so mancher Helfer wähnte sich zeitweise tatsächlich wegen eines Zugunglückes im Einsatz – zeigte eindrucksvoll, wie gut die fach- und organisationsübergreifende Zusammenarbeit funktionieren kann. Diese setzte sich im Rahmen einer Besprechung der Führungskräfte der beteiligten Hilfsorganisationen zur Übungsnachbereitung noch fort.