Wirtschafts- standort
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Wirtschafts- standort
Kreative Potenziale Kultur- und Kreativwirtschaft in Aachen Wirtschaftsstandort Aachen Nr. 36, 04/2012 Informationen des Fachbereichs Wirtschaftsförderung/ Europäische Angelegenheiten der Stadt Aachen n Interview mit Prof. Dr. Manfred Sicking n Innovationspreis für das ILT n Newcomerservice www.aachen.de Inhalt MiniMax Aachener Unternehmen im Portrait – von XS bis XXL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 4 Kurz notiert Tipps, Termine, Neuigkeiten – kurz und bündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8 S. 04 Schwerpunkt Kreativ in eine erfolgreiche Zukunft – die Kreativwirtschaft im Wachstum . . . . . . . Seite 10 Kontakte für Kreative . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 13 Designmetropole Aachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 14 GründerZentrum Kulturwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16 S. 10 2. Pecha Kucha Night in Aachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 17 Lumiblade Creative Lab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 18 Mixed Zone Interview mit dem neuen Beigeordneten für Wirtschaftsförderung, Wohnen & Soziales . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 20 Innovationspreis für das ILT S. 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22 Newcomerservice . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 24 Info Bildungsprämie / IKV Kolloqium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 25 Bericht Mittelstandsdialog 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26 Rubrik Gewerbeimmobilien-Angebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 27 Pappstadt bei Saint Gobain – Aachener Familienservice . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 28 S. 22 2 | Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 28 Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, glaubt man dem Maya-Kalender und den sich um ihn rankenden Spekulationen droht uns am Ende dieses Jahres der Weltuntergang. Nun, sicherlich waren die ökonomischen Aussichten am Beginn eines Jahres selten so zwiespältig wie derzeit unter dem Eindruck der „Euro-Krise, aber wir werden uns in dieser neuen Ausgabe unserer Broschüre „Wirtschaftsstandort Aachen“ dennoch mit zukunftsfähigen und perspektivischen Inhalten beschäftigen. Unseren Schwerpunkt haben wir in diesem Heft der Kreativwirtschaft gewidmet. Ein Wirtschaftszweig, der – wie ‚Deutsche Bank Research‘ feststellt – auch bisher „gut durch die Krise gekommen ist“. Es handelt sich keineswegs um brotlose Kunst, sondern um einen wichtigen, ja wegweisenden Wirtschaftsfaktor. Im Leitartikel (S. 10) wird die Bedeutung der Kulturund Kreativwirtschaft im Allgemeinen, aber auch als Beispiel für die städtebauliche Entwicklung von „Aachen-Nord“ im Besonderen beschrieben. In unserer Rubrik „MiniMax – Unternehmen aus Aachen von XS bis XXL“ stellen wir Ihnen die kreativen Querdenker von c/o 5 und das Lumiblade Creative Lab des Philips-Konzerns vor, die eines gemeinsam haben: die kreative Herangehensweise an ihre jeweiligen Herausforderungen (S. 4 – 7). Im Artikel über die „Designmetropole Aachen“ berichten wir über den grenzüberschreitenden Austausch und die internationalen Aktivitäten der kreativen Akteure sowie ihre Vernetzung mit Industrie und Hochschulen (S. 13). Wir informieren Sie über die Angebotsvielfalt des Gründerzentrums Kulturwirtschaft und seine Beratungsaktivitäten (S. 16) und zeigen, wie bei der Entwicklung von OLED-Beleuchtungskonzepten Kreativität und Technologie aufeinander treffen (S. 18). Der Fachbereich Wirtschaftsförderung / Europäische Angelegenheiten der Stadt Aachen steht den Akteuren der Kreativwirtschaft beratend und unterstützend zur Seite, initiiert neue Aktivitäten und koordiniert die entsprechenden Projektmaßnahmen. Fragen Sie uns! Fragen stellen auch wir – dem zukünftigen neuen Beigeordneten für Wirtschaftsförderung, Soziales und Wohnen, Prof. Dr. Manfred Sicking. Seine Ziele für die kommende Amtszeit schildert er in einem ausführlichen Interview (S. 20). Weiterhin berichten wir über den neuen ‚Newcomerservice‘ (S. 24), blicken zurück auf den Mittelstandsdialog mit Minister Voigtsberger (S. 26), informieren über die Fortsetzung des Projektes ’Bildungsprämie’ (S. 25) und weitere interessante Themen. Ich würde mich freuen, wenn Sie durch die Lektüre dieser neuen Ausgabe des Wirtschaftsstandort Aachen nicht nur gut unterhalten und sachlich informiert werden, sondern auch inspiriert werden, Ihre Kreativität neu zu entdecken. Ihr Dieter M. Begaß Leiter des Fachbereichs Wirtschaftsförderung/ Europäische Angelegenheiten der Stadt Aachen Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 | 3 MiniMax Bei „Minimax“ stellen wir Ihnen kleinere und größere Aachener Unternehmen vor, die durch innovative Ideen, besondere Konzepte, pragmatische Strukturen oder auch durch große Tradition in der Kaiserstadt von besonderer Bedeutung sind oder aber auf dem Weg dorthin. Erfolgreich durchgestartet: Kreative Unternehmens beratung Ein ungewöhnlicher Firmenname, eine ungewöhnliche Unternehmensberatung: die Produktdesigner Marco Iannicelli und Jana Walliser, Songwriter und Philosophiestudenten Kai Hennes, Künstler Michael Toepffer und Grafikdesignerin Julia Errens haben sich zu c/o5 zusammengeschlossen, um nicht nur Zahlen zu analysieren, sondern mit ihren ungewöhnlichen Ideen und Konzepten für mehr Lebensqualität im Unternehmen zu sorgen und damit Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit zu fördern. Kürzlich wurden die fünf kreativen Gründungsmitglieder des Aachener Unternehmens aus über 600 Bewerbungen ausgewählt und mit dem Gründerpreis „Kultur- und Kreativpiloten“ prämiert. Neben 31 anderen Projekten wurden sie von der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung für ihre Projektidee ausgezeichnet. Dieser Wettbewerb wurde bereits 2010 ins Leben gerufen, um Firmengründungen aus der Kreativ- und Kulturwirtschaft zu unterstützen. Alle Gewinner werden ein Jahr lang mit Coachings, Workshops und individueller Hilfe bei Fragen bei ihrer Unternehmensetablierung unterstützt. In den Genuss dieser Unterstützung kommt nun auch c/o5. 4 | Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 Besonders kleine und mittelständige Gewerbe profitieren von den Ideen von c/o5. Die Jungunternehmer gehen mit ungewöhnlichen Ansätzen in die Firmen, um diese bei der Umsetzung ihres Unternehmensziels zu stärken, das Profil zu schärfen oder neue Ideen der Vermarktung zu entwickeln. Entstanden ist das junge Unternehmen aus dem Interreg IV A Projekt ‚Creative Drive‘ der Euregio Maas-Rhein, das von der Stadt Aachen sowie vom GründerZentrum Kultur wirtschaft Aachen e.V. ins Leben gerufen wurde. Ziel von ‚Creative Drive‘ ist es, Studenten, Freiberuflern oder kleinen Firmen aus der Kreativbranche eine Weiterbildung und Professionalisierung der eigenen Fähigkeiten zu bieten. Nach dem Abschluss von ‚Creative Drive‘ blieben die fünf Kreativen zusammen und gründeten c/o5, mit dem sie nun erfolgreich durchstarten. 8 Fragen an: Marco Iannicelli, Jana Walliser, Kai Hen nes, Michael Toepffer, Julia Errens Steckbrief n Zahl der Mitarbeiter: 5 n Gründungsdatum: in Gründung n Kerngeschäft: kreative Unternehmensbera- tung n Meilensteine der Unternehmensgeschichte: Creative Drive Aachen Kultur- und Kreativpilot Deutschland 2011 Bezug neuer Büroräume im Werk 52 1. Was sind die wichtigsten Faktoren für den Erfolg Ihres Unternehmens? Ehrgeiz, Ruhm, Fleiß, Organisation, Lust, Gewinn 2. Was war Ihr ursprünglicher Berufswunsch? Psychologin. Tierärztin. Astronaut. Lokomotivführer. Erfinder. 3. Was ist Ihr Lieblingsort in Aachen? Auf dem Sattel. Im Bällebecken. Zwischen Mutter und Schraube 4. Was ist Ihr persönliches Lebensmotto? Neue Wege entstehen beim Gehen 5. Was war Ihre bisher größte Herausforderung? Fachkräftemangel 6. Wo arbeiten Sie am liebsten? Am Kern. 7. Wie entspannen Sie sich, wenn Sie unter Druck stehen? McKinsey rechts überholen. 8. Was ist Ihre größte Hoffnung? Dass Unternehmen durch unsere Impulse zukunftsfähig werden. Aachen ist für unser Unternehmen der optimale Standort. c/o5 ist die kreative Ergänzung zum technischen Standort, weil wir hier im Dunstkreis der RWTH auf ein kreatives Vakuum stoßen. Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 | 5 MiniMax PHILIPS’ leuchtende Kreativität Das Lumiblade Creative Lab Eine neuartige Lichtquelle wird die Wahrnehmung von Licht verändern In Aachen-Rothe Erde forschen, entwickeln und fertigen Experten die neuartige Lichtquelle, die sich anschickt, die Wahrnehmung von Licht auf radikale Art und Weise zu verändern. Hier steht auch die weltweit erste ProduktionsLeuchtende Tapeten und Zimmerdecken, Fenster, die trotz Dunkelheit helles Licht abgeben oder Möbel, die gleichzeitig anlage für OLEDs, die zurzeit erweitert wird. Investitionssumme: 40 Millionen Euro. Und hier befindet sich auch das auch Leuchte sind: Das sind einige der spannendsten Visionen im Zusammenhang mit Organischen Licht Emittierenden Lumiblade Creative Lab. Der Name ist Programm: Es ist Dioden – kurz OLEDs. Tatsache aber ist: Bereits heute ermög- tatsächlich ein Kreativlabor, in dem beispielsweise Designer, Künstler oder Architekten aus der ganzen Welt mit den Exlichen OLEDs vollkommen neue Varianten der Beleuchtung. perten von Philips zusammenkommen, und gemeinsam neue Führend in der Entwicklung und Fertigung dieser neuen OLED-Anwendungen entwickeln. Offene Innovation nennt Lichtquelle ist Philips, das OLEDs und die dazugehörige Philips diesen engen Kontakt mit der Zielgruppe und belegt Technologie unter dem Markennamen Lumiblade vertreibt und diese am Aachener Standort für den weltweiten Vertrieb mit zahlreichen umgesetzten Applikationen und Produkten – darunter die beiden Leuchten O’Leaf und Edge –, dass dieser entwickelt und produziert. Ansatz wirklich funktioniert. Das Creative Lab ist aber auch „Wie LEDs basieren OLEDs zwar ebenfalls auf der Halbleiter- Anlaufstelle für Informationen rund um die neue Lichttechnologie. Einmal pro Monat halten die Experten von Philips technologie, die eine extrem effiziente Lichtausbeute bietet“, erklärt Dr. Dietrich Bertram, Leiter der OLED-Aktivitäten einen kostenlosen Workshop ab, in dem sie Designern und Architekten aus dem In- und Ausland die OLED-Technologie von Philips. „Damit hören die Gemeinsamkeiten aber schon auf. OLEDs sind Flächenlichtquellen, keine Punktlichtquellen näher bringen. Das große Interesse – die Workshops sind immer ausgebucht – zeigt, dass die OLED bereits einen hohen und damit eine echte Revolution in der Lichttechnologie. Stellenwert bei Designern und Architekten genießt. Bis sie Denn zum ersten Mal erhalten Nutzer den Zugriff auf eine Lichtquelle, die über ihre gesamte Oberfläche ein einzigarti- allerdings im Massenmarkt angekommen ist, wird es noch ein paar Jahre dauern. (siehe auch Bericht auf Seite 18) ges und sehr homogenes Licht abgibt.“ 6 | Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 8 Fragen an: Dr. Dietrich Bertram, Geschäftsführer Philips Lumiblade Creative Lab 1. Gab es in letzter Zeit Schwierigkeiten bei der Besetzung von Stellen/Ausbildungsstellen? Ja, insbesondere in einigen spezialisierten Bereichen fällt es uns derzeit schwer qualifizierte Mitarbeiter zu finden. 2. Was sind die wichtigsten Faktoren für den Erfolg Ihres Unternehmens? Ein engagiertes und motiviertes Team mit dem gemeinsamen Ziel diese neuartige Technologie erfolgreich in Aachen zu produzieren und auf dem Markt zu platzieren. Steckbrief n Geschäftsführung: Dr. Dietrich Bertram n Zahl der Mitarbeiter: 75 n Gründungsdatum: 01.10.2004 n Kerngeschäft: OLED n Jahresumsatz: k.A. n Meilensteine der Unternehmensgeschichte: 2007 Installation Pilotanlage 2008 Einführung Produkte 2011 40M€ Investition für Produktionsanlage 3. Was ist Ihr Lieblingsort in Aachen? Der „Hof“: man fühlt sich ein wenig wie im Urlaub in Italien und schon beim kleinsten Sonnenstrahl sitzen die Aachener draußen und essen leckeres Eis. 4. Was ist Ihr persönliches Lebensmotto? Es gibt noch so viel zu entdecken 5. Ohne was gehen Sie nie aus dem Haus? Einen Regenschirm – schließlich wohne ich in Aachen 6. Wie entspannen Sie sich, wenn Sie unter Druck stehen? Die Comics meiner Söhne lesen, speziell Asterix 7. 16.00 Uhr an einem normalen Sonntagnachmittag – was machen Sie gerade? Kaffee trinken und Kuchen essen – ein Wochenendritual in unserer Familie 8. Was ist Ihre größte Hoffnung? Unseren Betrieb über Jahre weiter erfolgreich ausbauen zu können. Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 | 7 kurz notiert Shoppen in Aachen Jobmotor Einzelhandel Süße Neuansiedlung Eulen nach Athen? Oder Schokolade nach Aachen? Nein, den Wettbewerb scheuen sie nicht, die etablierten Chocolatiers von Neuhaus, die vor einigen Wochen in der Krämerstraße 18 einen neuen Shop eröffnet haben. Der Hoflieferant des belgischen Königshauses bietet dem Schokoladenliebhaber eine große Auswahl feinster belgischer Schokolade mit ausgewählten Markenprodukten wie den authentischen „Ballotins“: der ursprünglichen Verpackung für Der Jobmotor Einzelhandel läuft: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten in der Branche um fast 62.000 auf knapp drei Millionen gestiegen. Laut Auskunft des Einzelhandelsverbandes Deutschland sind gut zwei Millionen Menschen (plus 60.297) sozialversicherungspflichtig beschäftigt In Minijobs arbeiten danach 935.815 (plus 1.555) Personen. Der Zuwachs erfolgte zur Freude des Verbandes also fast ausschließlich bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen. Verkaufsoffene Sonntage genehmigt Pralinen, die 1915 von Neuhaus erfunden wurde, der „Brussels Collection“, seinen Schokoladentafeln sowie den neusten Kollektionen wie den „Pralines dessert“ und der Kollektion „Chocolate, coffee & tea“. Der kleine Shop auf der Krämerstraße spiegelt die typische NeuhausIdentität wieder, die Tradition mit Innovation verbindet. Hier findet man auch ein passendes Geschenk für alle Anlässe – auch, um sich selbst zu verwöhnen… Mehr als nur warme Jacken … … gibt es seit November im neu eröffneten Wellensteyn-Store in der Großkölnstraße 82. Wetterfest, atmungsaktiv, modisch – das ist das Angebot des etablierten Monolabelstores. Wellensteyn hat sich in den letzten Jahren zur Erfolgsmarke im gehobenen Fachhandel entwickelt und sich nun auch in Aachen niedergelassen. Nach dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter – nur falsche Bekleidung“ wird hier eine Vielzahl von wetterfesten Parkas und Funktionskleidung angeboten. 8 | Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 Nach den viel diskutierten knappen Entscheidungen der letzten beiden Jahre hat sich der Rat der Stadt Aachen in 2012 überraschend deutlich für die verkaufsoffenen Sonntage in der City und den Stadtbezirken ausgesprochen – zur Freude des Einzelhandels. In der Innenstadt sind die Läden an folgenden Sonntagen geöffnet: 25. März, 30. September, 04. November, 09. Dezember. In der Hoffnung auf eine positive Abstimmung hatten die Akteure des von der städtischen Wirtschaftsförderung initiierten „Einzelhandelsstammtischs“ in Kooperation mit dem „Märkte und Aktionskreis City“ (MAC) bereits im Vorfeld mit den Vorbereitungen für die Motto-Veranstaltungen an diesen Sonntagen begonnen. Den Kunden erwarten attraktive Einkaufssonntage! Seminare des DeHoGa Zur Unterstützung von Existenzgründern in Hotellerie und Gastronomie findet monatlich im DEHOGA‑Center Neuss das kostenfreie Fachseminar „Existenzgründung im Gastgewerbe“ statt. Die nächsten Seminare finden am 30. April, 21. Mai und 25. Juni statt. Nähere Informationen zum Seminar finden Sie auf www.gbsnrw.de unter Seminare/Vorträge. Zitiert AIXCADEMY – Junioren machen Marketing in der Region Nationale Junioren-Tagung bringt kreative Köpfe in die Region Schnelle Innovationszyklen stellen heute Unternehmen immer wieder vor neue Fragen und Herausforderungen: Welche Produkte biete ich zukünftig an? Gibt es neue Vertriebskanäle, die ich nutzen kann? Bin ich mit meinen Preisen weiterhin wettbewerbsfähig? Muss ich meine Strategien ganz neu ausrichten? Die Aufgaben zeigen, dass Kreativität gerade in Zeiten dynamischer Veränderungen und Globalisierung von großer Bedeutung ist. Zahlreiche Unternehmen aus der Region wissen das und erreichen ihre Erfolge durch ständige Neuerungen und geistreiche und produktive Ideen. Auch die Vermarktung dieser Produkte bedarf neuer Ideen und Ansätze. Junge Nachwuchskräfte aus Marketing und Vertrieb boten auf der 23. Nationalen Junioren-Tagung 2012 (NJT 2012) vom 15. bis 17. März den in der Region beheimateten Unternehmen die Möglichkeit, ihre Marketingaufgabenstellungen mit kreativen Ideen zu lösen. Die Veranstalter konnten 200 Young Professionals aus über 60 deutschen Marketing-Clubs begrüßen. Ideeller Träger der NJT 2012 ist der MarketingClub Aachen, Veranstalter ist die TEMA Technologie Marketing AG. Weitere Informationen unter www.njt2012.de. WWS strukturiert neu Die inhabergeführte Wirtschaftssozietät WWS Wirtz, Walter, Schmitz strukturiert ihre Führungsebene zum Jahreswechsel neu. Mitgründer Peter Walter zieht sich als Gesellschafter der WWS-Gruppe zurück. Der 65-Jährige gehört weiterhin der Geschäftsführung an und bleibt im operativen Geschäft tätig. Die erfahrenen Mitarbeiter Stefan Bette (43) und Marco Schmedt (34) werden ab 1. Januar 2012 zu geschäftsführenden Gesellschaftern. Die WWS-Gruppe unterstützt Mandanten in den Bereichen Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Rechts- und Unternehmensberatung und ist mit über 130 Mitarbeitern an den Standorten Aachen, Mönchengladbach und Nettetal vertreten. „Alles auf der Welt kommt auf einen gescheiten Einfall und auf einen festen Entschluss an.“ (Johann Wolfgang Goethe) Kreative Entwicklung für Aachen-Nord Am 16.03.2012 fand – unter dem Motto „Fensteröffnung“ – der offizielle Auftakt des Projektvorhabens „KREATIVdepot“, das im ehemaligen Straßenbahndepot in der Talstraße realisiert werden soll, statt. Mit der Veranstaltung beginnt die Entwicklungsphase eines Raum- und Nutzungskonzepts. Die Veranstaltung legte den Grundstein für das gemeinschaftliche Projekt, zeigte, dass an diesem Standort etwas passiert. Zahlreiche interessierte Bürger, Akteure aus dem sozialen Bereich, Künstler sowie Kreativwirtschaftler kamen an diesem Tag vor dem Verwaltungsgebäude in der Talstraße zusammen und waren eingeladen zum Mitdiskutieren und Mitgestalten. Bürgermeisterin Dr. Margrethe Schmeer sprach in ihrem Grußwort sehr zuversichtlich über das Vorhaben. Der künstlerische Beitrag von Jugendlichen der Offenen Tür Talstraße und die Graffitiaktion des Aachener Atelierhaus wurden von den Besuchern begeistert aufgenommen. Information zum Projektvorhaben sind derzeit in einem kleinen Inforaum im Erdgeschoß des Verwaltungsgebäudes in der Talstraße zu finden und in Kürze auch im Internet unter www.aachen.de/ aachennord. Bausätze für Solar-Renner Vorbereitungen zum 3. Aachener „SolarCup powered by Stawag“ Der Startschuss für den 3. Aachener Solarcup auf dem Gelände der Stawag in der Lombardenstraße fällt zwar erst am Samstag, den 08. September 2012; acht Teams, bestehend aus einer Schülergruppe und Mitarbeitenden eines Partnerunternehmens, treten mit ihren selbstgebauten solarbetriebenen Trikes auf dem Rennparcours gegeneinander an. Die Grundausstattung, einen Bausatz, bestehend aus einem Trike-Modul, Solarpanelen und einem Motor mit elektronischen Reglern, erhielt bereits jetzt jedes Team vom Schirmherren des Projektes, Oberbürgermeister Marcel Philipp. In vier Monaten müssen die Materialien zu einem Rennwagen zusammen gebaut werden. Die Jury vergibt am Renntag Punkte für Kriterien wie technische Kreativität, handwerkliche Ausführung und das Design des Rennwagens. Dazu bekommen die Teams noch Punkte für die Bewältigung eines Geschicklichkeitsparcours, ein Wettrennen der Teams gegeneinander und für die schnellste Runde. Besonders wichtig ist die Zusammenarbeit mit den Partnerunternehmen (Niermann Fahrzeugtechnik GmbH, Theodor Mahr & Söhne GmbH, FH Aachen – Fachbereich Luft- & Raumfahrtechnik, Ford Forschungszentrum, Institut für Allgemeine Mechanik der RWTH Aachen, Philips Technologie GmbH, FH Aachen – Fachbereich Elektrotechnik & Informationstechnik, Autohaus Thüllen GmbH und Stawag), denn das Projekt dient auch der Beruforientierung der Schüler. Sie lernen den Partnerbetrieb kennen und diskutieren mit Experten aus dem Unternehmen das technische Konzept. Zudem können sie die Werkstätten der Unternehmen nutzen, wenn z.B. spezielles Werkzeug, Maschinen oder zusätzliche Materialien notwendig sind. Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 | 9 Mit freundlicher Genehmigung der Carpus Generalplaner Ulm GmbH Schwerpunkt Kultur- und Kreativwirtschaft in Aachen Ein Überblick Die deutsche Wirtschaft gehört heute zu den größten Profiteuren der Globalisierung. Mit der Einlassung der Betriebe auf den internationalen Wettbewerb stehen Volkswirtschaft und Arbeitsmarkt heute vergleichsweise gut da. Für die Betriebe bedeutet dies aber auch weiterhin permanente Innovationsfähigkeit und Entwicklung von Produktvorteilen, um Preisvorteile anderer Nationen mehr als ausgleichen zu können. Kultur- und Kreativwirtschaft sind hieran entscheidend beteiligt. Als Wirtschaftsbereich, der nicht nur bedeutende kulturelle Produkte hervorbringt, sondern zugleich maßgeblich zur Bruttowertschöpfung in Deutschland beiträgt, ist er wichtiger Wirtschaftsmotor. In Deutschland erwirtschafteten 2008 210.000 Unternehmen mit knapp einer Million Beschäftigten ca. 63 Milliarden Euro. Auch in der Region Aachen gewinnt dieser Wirtschaftszweig immer größere Bedeutung. 10 | Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 Kulturwirtschaftliche Potenziale – grenzüberschreitend! Die Stadt Aachen hat frühzeitig ihren Blick auf die kulturwirtschaftlichen Potenziale der gesamten Region gerichtet. Gerade den Kleinstunternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft wird ein hohes Wachstums- und Innovationspotential zugesprochen. Genau dieses war durch Fehlen zielgruppenspezifischer Qualifizierungsmodelle größtenteils jedoch noch ungenutzt. Konsequenz dieser Erkenntnis war die Eröffnung des GründerZentrums Kulturwirtschaft e.V. in Aachen im Juni 2004. Mit seinem zukunftsweisenden Beratungskonzept etablierte es sich innerhalb kürzester Zeit bei den in der Kulturwirtschaft Tätigen in und um Aachen und erhält mittlerweile überregionale und internationale Aufmerksamkeit. Es folgte der Bericht „Kulturwirtschaft in Aachen – erstes kulturwirt- Kreativwirtschaft: wachstumsstarke Segmente 175 Umsatz in der Kreativwirtschaft in Deutschland, EUR Mrd. .a. % p + 2,5 150 + 1,9 % p.a. 120 90 60 30 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 … 2020* Quellen: BMWi, Deutsche Bank Research Marktwirtschaftlich Gemischt Kulturnah * Schätzung und Prognose schaftliches Portrait einer Stadt in Deutschland“ im Jahr 2005. Im zweiten Bericht im Jahr 2007 „Kulturwirtschaft in Aachen – Potenziale einer Stadt“ zählen in Aachen rund 7,6 Prozent der Unternehmen der Gesamtwirtschaft zur Kulturund Kreativwirtschaft. Diese erwirtschaften 4,1 Prozent des gesamten Umsatzvolumens in der Stadt. Aachen Nord – ein Stadtteil mit besonderem Potenzial Kultur- und Kreativwirtschaft bergen ein großes Potenzial für den Arbeitsmarkt. Die Ansiedlung von kleinen Betrieben kann neue Arbeitsplätze entstehen lassen, brach liegende Gewerbeflächen werden zur gezielten Ansiedlung von Die Stadt Aachen und das GründerZentrum Kulturwirtschaft weiteren Unternehmen der Kreativwirtschaft beworben. sind Partner in europäischen Projekten im Feld der KulturIdealerweise lassen sich bereits vorhandene Kultureinrichtungen und Betriebe dieses Wirtschaftszweiges einbeziehen. und Kreativwirtschaft. Nach dem EU-Interreg Projekt ECCE Diese Voraussetzungen finden sich in Aachen-Nord, einem und dem Nachfolgeprojekt ECCE Innovation sind die Stadt Aachen und das GründerZentrum Kulturwirtschaft seit 2010 Stadtteil, der folglich insgesamt von der Kultur- und Kreaals Leadpartner im EU-Interreg IVA Projekt der Euregio tivwirtschaft profitieren und dessen lokale Ökonomie einen Maas-Rhein „Creative Drive“ aktiv. Hier kommen Akteure nachhaltigen Impuls erhalten kann. aus der Kultur- und Kreativwirtschaft zusammen, um sich Die Förderung der lokalen Wirtschaft ist eine tragende zu vernetzen und mit gemeinsamen Projekten Grenzen zu Säule im Programm der Städtebauförderung. Der Stadtteil überschreiten. Nicht nur regionale und kulturelle Grenzen Aachen-Nord soll nach Aachen-Ost vom Städtebaufördewerden überwunden, auch Grenzen zwischen den einzelnen rungsprogramm Soziale Stadt profitieren. Das heißt: Stärken Branchen werden bewältigt und zu neuen Schnittstellen des Viertels hervorheben und wirtschaftliche Impulse setzen für Innovation und Fortschritt. Creative Drive fördert das zum Nutzen der Kinder, Jugendlichen, Frauen und Männer, Potential der Kultur- und Kreativwirtschaft in der Euregio die dort leben. Bezahlbare Mieten, interessante Gebäude, Maas-Rhein und verhilft dabei der Branche zu mehr Sichtbar- der Mix von kleinen Unternehmen und sozialen Diensten keit. (Weitere Informationen unter www.creative-drive.eu machen Aachen-Nord auch für kreative Ansiedlungen und oder http://www.kulturunternehmen.info) Mehr Sichtbarkeit der Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft initiiert auch die Veranstaltungsreihe „Blind Date“: ein innovatives und spannendes Vernetzungsprojekt des GründerZentrum Kulturwirtschaft und der Designmetropole Aachen im Rahmen von ECCE Innovation. „Blind Date“ bietet eine Plattform zum Kennenlernen zwischen Kreativen, Unternehmern und Politikern: In 12 Minuten lernt man einen bis dahin Unbekannten im Dunkeln kennen. Wenn das Licht angeht ist das Eis gebrochen und das Netzwerken beginnt. Bei der Abschlussveranstaltung zu ECCE Innovation in Brüssel wurde dieses Projekt als ein Best Practice Beispiel vorgestellt. „Blind Date“ bietet eine Plattform zum Kennenlernen zwischen Kreativen, Unternehmern und Politikern Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 | 11 KreativDepot in Aachen-Nord Schwerpunkt Im aktuellen Fitnessprogramm der Wirtschaftsförderung für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Aachen setzt das gestartete Großprojekt KreativDepot in Aachen-Nord einen bedeutenden innovativen Schwerpunkt. Ein KreativDepot in AachenNord – was ist darunter zu verstehen? Ein definitives Raumund Nutzungskonzept gibt es zwar noch nicht – dies soll entwickelt werden mit Nutzergruppen und verschiedensten Akteuren und Institutionen des Stadtteils. Aber es gibt Ideen, konkrete Vorstellungen, engagierte Akteure, Rahmenbedingungen, Zielvorstellungen und einen konkreten Ort – das ehemalige Straßenbahndepot in der Talstraße in der Nähe des Europaplatzes als Standort für ein KreativDepot in Aachen. Gründungen interessant. So ist die Förderung der Kreativwirtschaft auch im Sozialen Stadtprogramm für Aachen Nord ein zentral gesetztes Thema. In Aachen-Nord kann insbesondere ein Imagewandel dazu beitragen, das Quartier wieder mit neuem Leben zu füllen. Eine Stärkung der lokalen Ökonomie schafft Arbeitsplätze im Quartier und sorgt für soziale Sicherung. Gleichzeitig wird mit einer städtebaulichen und ökonomischen Aufwertung als Basis des Imagewandels ein nachhaltiges Stadtteil- Ambiente geschaffen. Weitere Informationen Katrin Futterlieb Stadt Aachen Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten Tel.: 0241-432 7646 Mail: Katrin.Futterlieb@ mail.aachen.de Aachen bietet für die Kreativwirtschaft im Allgemeinen eine sehr gut ausgebaute Infrastruktur. Die schon vorhandenen Unternehmen, künstlerischen Initiativen und verschiedenen Institutionen werden ergänzt durch die kreativen Fachbereiche sowohl der Fachhochschule als auch der RWTH Aachen. Aachen-Nord bietet aufgrund der jetzt schon etablierten Infrastruktur eine besonders günstige Ausgangssituation, um hier die Kreativwirtschaft gezielt zu stärken und ihre Potenziale zu nutzen. Das Ludwig Forum für Internationale Kunst, die Musikhochschule, und das Das Da Theater sind Publikumsmagneten und wirken jetzt schon durch die verschiedensten Kooperationen mit Schule, Kindergärten und weiteren Institutionen in das Viertel hinein. Insbesondere für die Bevölkerung vor Ort in Aachen-Nord ist hierbei Transparenz gefordert. Sie will wissen: was verbirgt sich hinter der Kreativwirtschaft? Welches Umfeld braucht die Kreativwirtschaft und wie geht dies mit den sozialen Zielen des Programms überein? Wann und wie ist die Kreativwirtschaft ein interessantes Angebot für kleine Unternehmen im Quartier? Unter welchen Bedingungen schafft sie Arbeitsplätze oder ist Motor kultureller Bildung der Kinder und Jugendlichen im Stadtteil? Der Arbeitskreis lokale Ökonomie stellt sich derzeit diese Fragen. Grundsätzlich geht es darum, Verbindungen zu gestalten zwischen kreativer Wirtschaft, ansässiger lokaler Ökonomie und sozialen Zielen. Es geht um soziale Stabilisierung, Stärkung der lokalen Ökonomie, kulturelle und öffentliche Wirkung. Genau dies beinhaltet das große Projektvorhaben – die Umgestaltung des ehemaligen Straßenbahndepots in Aachen-Nord hin zum „KreativDepot“. 12 | Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 Derzeit wird es als Abstellfläche für Karnevalswagen genutzt, im angrenzenden Verwaltungsgebäude befindet sich die Jugendeinrichtung OT Talstraße. Die Karnevalswagen werden verlagert, die OT bleibt! Sie wird den zentralen Kern des Konzepts zum KreativDepot bilden, denn unter dem Stichwort kulturelle Bildung soll insbesondere die Zusammenarbeit zwischen der OT und den Nutzern aus dem kreativen Bereich zu einem Schwerpunkt gemacht werden. Die Entwicklung des KreativDepots im ehemaligen Straßenbahn-Depot verfolgt zum einen das Ziel, an einem Standort Nutzer aus dem kreativen Milieu (etwa das Atelierhaus Aachen, Akteure der Kreativwirtschaft) zu bündeln und diese mit sozialen und Bildungseinrichtungen aus Aachen-Nord zu vernetzen. Stadtteilerneuerungsvorhaben wie z. B. das Tanztheaterprojekt „inMotion“ haben gezeigt, dass vor allem das Zusammenbringen von Kindern und Jugendlichen mit Kultur in besonderer Weise dazu geeignet ist, den Beteiligten neue Horizonte, neue Ausdrucksformen, ein stärkeres Selbstbewusstsein und neue Berufswahlmöglichkeiten aufzuzeigen. So soll auch hier das bereits angebotene Programm, wie beispielsweise die Tanzgruppen, das kreative Gestalten und die Filmprojekte beibehalten werden und idealerweise entsprechend durch eine enge Kooperation mit den Nutzern des KreativDepots erweitert und ergänzt werden. Gleichzeitig ist geplant, Kooperationen zwischen den Nutzern der KreativFabrik und dem Schulverband AachenOst (die Hugo-Junkers-Realschule und die GHS Aretzstraße befinden sich unmittelbar benachbart zum Depot Talstraße), der Stadtteilbibliothek Aachen-Ost, der Pfarre St. Elisabeth, den Familienzentren, den Kitas und weiteren Schulen sowie sozialen Einrichtungen im Stadtteil anzuregen und zu installieren. Angedacht sind etwa Mentorenprojekte zwischen Künstlern/Kreativgewerblern und Jugendlichen, Kulturpädagogik, praktische Erfahrungen in Ateliers und Werkstätten, Hospitationen und Praktika, interdisziplinäre Aktionen (Musik, Tanz, Theater, Kunst, Film) und kulturelle Veranstaltungen. Das KreativDepot wäre damit keinesfalls nur Selbstzweck oder ein isoliertes Vorhaben im Stadtteil, sondern würde gezielt mit dazu beitragen, den Alltag von Kindern und Jugendlichen zu gestalten, soziale Missstände aufzugreifen, die persönliche Entwicklung des Einzelnen zu fördern und Berufsorientierung zu geben. Durch die gleichzeitige Ansiedlung von kleinen Betrieben in einem Teilbereich des KreativDepots entstehen neue Arbeitsplätze in dem eher von Betriebsschließungen und Arbeitsplatzverlusten geprägten Stadtteil, brach liegende Gewerbeflächen in der näheren Umgebung bieten Möglichkeiten zur gezielten Ansiedlung von weiteren Unternehmen der Kreativwirtschaft – eine ideale Ergänzung zu den hier bereits vorhandenen Kultureinrichtungen und -betrieben. Das KreativDepot wird offen und begehbar sein, einen Einblick in Ateliers und Werkstätten ermöglichen und zum Mitwirken anregen. Es bietet eine Plattform für Ausstellungen und Veranstaltungen, unterbreitet z.B. Schulklassen Angebote, sich mit Kunst, Design und Handwerk auseinanderzusetzen, reizt zum Besuch und erhält dadurch eine öffentliche Wirkung. Kooperationen mit dem Ludwig Forum, dem DasDa-Theater und anderen Kultureinrichtungen runden das Spektrum ab und verdichten das kulturelle Angebot in Aachen-Nord. Ein umgestaltetes Außengelände bietet zudem zusätzliche Sport- und Freizeitangebote für die Anwohner und die benachbarten Schulen – schon jetzt mehr als nur eine Idee. Die Entwicklung eines KreativDepots, das sich nicht als geschlossene Einrichtung versteht, sondern sich offen und lebendig gestaltet, der Öffentlichkeit zugänglich ist und das kulturelle, ökonomische und vor allem soziale Angebote kombiniert, kann an diesem Standort eine Leuchtturmfunk- tion einnehmen. Die Neugestaltung der Immobilie mitsamt den Außenflächen erhöht die Lebensqualität und zieht Besucher sowie andere Bevölkerungsschichten in den Stadtteil. Das KreativDepot als zukünftig bedeutendes Potential der Kreativ-Wirtschaft in Aachen begründet gleichzeitig Imagewandel und Stabilisierung des Stadtteils Aachen-Nord. Kontakte Fachbereich Wirtschaftsförderung / Europäische Angelegenheiten Ansprechpartnerin: Katrin Futterlieb (siehe Info Seite 12) Das GründerZentrum Kulturwirtschaft e.V.: www.kulturunternehmen.info Ansprechpartnerin: Sylvia Hustedt Creative.NRW: www.creative.nrw.de Ansprechpartnerin: Carolin Paulus, [email protected] Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung: www.kultur-kreativ-wirtschaft.de Regionalbüro: Regionalbüro Nordrhein-Westfalen Ansprechpartner: Christoph Schreckenberg [email protected] Designmetropole Aachen? Grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Vernetzung mit Industrie und Hochschule Das lässt sich sehen: Design als Wirtschaftsfaktor in Aachen Brotlose Kunst? Von wegen! Die Kreativbranche ist ein knallharter Wirtschaftsfaktor, und, so viel darf man von der Avantgarde erwarten, ein wegweisender dazu. Im Fall des Designer-Netzwerks ‚Designmetropole Aachen‘ lautet das Zauberwort ‚grenzüberschreitend‘ und ist keine Seifenblase. Denn Aachen ist ein guter Standort für die Kreativwirtschaft und insbesondere für Designer: neben der Aachener Fachhochschule und der Akademie für Handwerksdesign, rekrutiert sich die Designmetropole Aachen auch zu großen Teilen aus Absolventen der Design Academy Maastricht. Inzwischen gehören dem losen Netzwerk bereits rund 100 Designer und Kreative an. Design-Achse Aachen-Maastricht Die Verbindungen sind eng, die Drähte laufen heiß: Man tauscht sich aus und organisiert beispielsweise gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Aachen und der Stichting PechaKucha Maastricht das Festival PechaKucha, die internationale Kurzvortragsreihe, die am 20. Januar 2012 schon zum zweiten Mal – nach dem Auftakt im Sommer 2011 – im Space des Ludwig Forum gastierte. Oder man lockt die Modemacher des Maastrichter FashionClash nach Aachen, zum Beispiel bei der Neueröffnung des Internationalen Zeitungsmuseums, ebenfalls im vergangenen Sommer, zu einer Modenschau auf die Pontstraße: Aufmerksamkeit garantiert! Für 2012 rufen die Designmetropole Aachen, FashionClash Maastricht und das Mode Museum Hasselt einen hochdotier- Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 | 13 Schwerpunkt ten Modedesignwettbewerb ‚FAB Fashion Across Borders‘ für aus, mit Pop-Up Stores und mehreren groß angelegten Catwalk-Shows. Für die Teilnahme können sich Mode- und Accessoire-Designer und Fotografen bewerben. Aus dem Bewerberpool werden für den Wettbewerb grenzüberschreitende Designteams gebildet. zu weiteren aufmerksamkeitsstarken, aber dennoch mitunter schweißtreibenden “Guerilla-Aktionen“ auf Messen in Mailand usw. zusammen, um Aachen als Designstadt bekannter zu machen. Von Aachen in die Welt Form follows function, heißt es, und doch darf die Bedeutung der Form nicht unterschätzt werden. Eine emotionale Form kann die Funktion unterstützen, indem sie sie überhaupt erst wirksam transportiert. Fabian Seibert, nimmermüder Mit-Initiator und -Ideengeber der Designmetropole, führt gern den iPod an: technisch gar nicht das überragende Gerät, doch die Form gewann sofort Fans. Seibert muss es wissen: er ist nicht nur Diplom-Designer, sondern auch Diplom-Maschinenbauingenieur. Denn neben Landesgrenzen sollten im Sinne der Innovation auch Fachgebiete überschritten werden: wie bei der Lampenserie, die Seibert und sein Kollege Andreas Robertz für eine namhafte Leuchtenfirma aus der Region gestaltet haben. Seibert betont die Wirtschaftlichkeit der Investition in ein gutes Design: allgemein spricht man von 10 bis 20 Prozent Gewinnsteigerung durch ansprechende Formgebung. Die Mitglieder der Designmetropole Aachen haben in Mailand, Berlin, London und eben Aachen oder Maastricht studiert. Ihre Produkte stehen in Shops in New York und in Tokio, können im Museum of Modern Art (MoMA) oder im Issey Myake Store erworben werden. Viele Objekte der Aachener Designer befinden sich auch in Paris in den Galeries Lafayette, in etlichen Läden in Japan und in mehr als 200 weiteren Shops weltweit. Designer aus Aachen halten Workshops auf Messen in Moskau, Köln, Frankfurt oder haben schon Lehraufträge an der FH Aachen und an der Akademie für Bildende Künste in Maastricht. Prophet im eigenen Lande Kennengelernt haben sich die vier Aachener Gründer des Netzwerks indes fern der Heimat: sie gewannen 2006 einen Stand auf der weltgrößten Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt – unabhängig voneinander und anonym. Hinterher fiel der Jury auf, dass alle vier Gewinner aus Aachen kommen: Aachen scheint eine Designmetropole zu sein, daher der augenzwinkernde Name, den sich die Kreativen daraufhin gaben. Zuhause erhalten die Ideen der Designer allerdings noch zu wenig Aufmerksamkeit. Die Designer krempeln daher regelmäßig die Ärmel hoch und finden sich 14 | Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 Design = more return on investment Neue Tellerränder für MaschinenbauMasterstudenten an der FH Designer können ein effektiver Link zwischen Forschung und Wirtschaft sein. Sie analysieren, experimentieren und denken in ungewöhnliche Richtungen. Wenn man sie frühzeitig in interdisziplinäre Produktentwicklungsteams integriert, sind sie in der Position, um Dienstleistungen, Konsumprodukte und sogar Investitionsgüter gemeinsam mit den anderen Dis- DESIGNMETROPOLE AACHEN SHOW – different sketches 2011, Foto: Jan Christoph Schneiders ziplinen im Team von der guten Idee zum Erfolg zu führen. Im Frühjahr 2011 engagierte Prof. Dr. Gebhardt vom Fachbereich Maschinenbau der FH Aachen die drei Designmetropole-Aachen Designer Patricia Graf, Sascha Bogner und Fabian Seibert, um dies frühzeitig im Bewusstsein zukünftiger Entscheider der Industrie zu verankern. Die drei arbeiten seit dem Sommersemester 2011 mit Maschinenbau-Masterstudenten der FH Aachen, um ihnen erste überraschende Erfahrungen mit den Lösungsstrategien für die emotionalen Elemente eines zukünftigen Konsumproduktes zu vermitteln; dies soll die Zusammenarbeit im Team mit Designern im späteren Berufsleben erleichtern. Silberne Zukunft Noch eher setzt Prof. Dr. Gebhardt im Wintersemester 2011/ 2012 gemeinsam mit den drei Designern Graf, Bogner und Seibert in seinem Projekt Silberne Zukunft an. Junge Damen der Oberstufe des St. Ursula Gymnasiums können eventuelle Berührungsängste mit den vorwiegend technischen Studiengängen der Aachener Region abbauen und an einem mehrmonatigen Schmuckdesignprojekt teilnehmen. Eine äußerst spannende Einsicht in den Weg von der Idee zum eigenen Schmuckstück. Ingenieurinnen und die Designer begleiten die Entwurfsphase, das Erstellen von digitalen 3D-Modellen, Rapid Prototyping von ersten Proportions- und Handhabungs-Modellen in Kunststoff und später auch in Silber, und das Ganze an institutseigenen Maschinen. Blind date der Aachener Kreativwirtschaft bei der EU Ende November 2011 hielten Fabian Seibert und seine Mitstreiterin in Sachen Design, Patricia Graf, bei der Abschlusskonferenz zum Interreg-Projekt ECCE Innovation im Europäischen Parlament in Brüssel einen Vortrag zu ihrer Variante des ‚Blind date‘, bei dem Kreative mit Entscheidern aus der Industrie zusammengebracht werden. Mit-Organisator der Veranstaltung war das Aachener GründerZentrum Kulturwirtschaft. Die Abschlusskonferenz stand unter dem Thema ‚verborgene Potenziale der Kreativwirtschaft‘. Ziel dieses Wirtschaftsförderungsprojekts war die selbstverständliche branchenübergreifende Vernetzung von Hochschulen, öffentlichen Einrichtungen, etablierten Unternehmen und Existenzgründern beziehungsweise letztendlich die Erschließung neuer Märkte durch die Kooperation von Kulturschaffenden, Kreativen und Wirtschaft. (KAM3, Dr. Jeannette Hark) Aktion der Designmetropole im Sommer 2011: Der „Walking Westwall“ Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 | 15 Schwerpunkt GründerZentrum Kulturwirtschaft Aachen „Das GründerZentrum? Neue-Perspektiven-Geber. Kritischer Hinterfrager und professioneller Begleiter. Kreativmenschen-Vernetzer. Und immer ein offenes Ohr für abgefahrene Ideen. Das ist einmalig!“ sagt der Musiker Kai Hennes. Creative Drive „Business as Unusual“ ist das Motto von Creative Drive, ein EU Interreg IV-A Projekt. Das GründerZentrum Kulturwirtschaft und die Stadt Aachen sind Leadpartner in diesem Projekt, an dem sieben weitere Partner aus der Euregio Maas-Rhein beteiligt sind. Creative Drive hat sich zur Aufgabe gemacht, die unterschiedlichen Perspektiven, Herangehensweisen und Lösungsansätze aus der Kreativwirtschaft mit denen aus anderen Wirtschaftsbranchen zusammen zu bringen. Das Projekt ist eine grenzüberschreiDas GründerZentrum Kulturwirtschaft bietet eine Brücke zwischen Kultur, Kreativität und Wirtschaft: individuelle und tende Plattform, die die kreativwirtschaftlichen Potenziale Aachens und der Euregio Maas-Rhein gezielt voranbringt. Es bedarfsgerechte Beratung, Coaching und praxisnahe Workbietet Studenten, Freiberuflern oder kleinen Unternehmern, shops. Ziel ist es, erfolgreiche Gründungen und Unternehdie in der Kreativbranche tätig sind, eine Weiterbildung und mensentwicklungen in der Kultur- und Kreativwirtschaft zu Professionalisierung der eigenen Fähigkeiten. Die Projektteilunterstützen und zu begleiten. Dazu wurden bereits gezielt nehmerin Miriam Schmalen: „Ich lerne im Projekt Creative verschiedene Projekte für die Freiberufler und SelbstständiDrive durch Coachings und Seminare sowie in Praxisprojekgen initiiert. ten neue Herangehensweisen an Aufgabenstellungen und Das neuste Projekt des richtet sich an Studierende, Freiberuf- einen zielgerichteten Umgang mit meiner Kreativität. Hier finde ich Unterstützung und Austausch. Dies bereichert mich ler und kleine Firmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft. sehr und treibt mich an …“. In Praxisprojekten arbeiten die Das WERK52 bietet ein kleines Büro oder einen Schreibtisch Teilnehmer branchenübergreifend an aktuellen privatwirtzur Miete – unkompliziert und kostengünstig. Bei Bedarf erhalten die Mieter in ihrer Gründungsphase zusätzlich eine schaftlichen oder gesellschaftlichen Fragestellungen. So individuelle Begleitung von Praktikern und Experten aus der haben sie bereits mit der Firma „Veda“ und der „regio iT“ Branche. Vor allem geht es dem GründerZentrum Kulturwirt- zusammengearbeitet. Die Teilnehmer werden im Rahmen des schaft darum, eine Plattform zu schaffen, die den Austausch Projektes als interdisziplinäre „Think Tanks“ mit unterunter Geistesverwandten ermöglicht. Dafür werden regelmä- schiedlichen Kompetenzen und Herangehensweisen in den Praxisprojekten von Experten begleitet. ßig WERKsabende mit Referenten veranstaltet. Das GründerZentrum Kulturwirtschaft Aachen nahm im Jahre 2004 seine Arbeit auf. Es ist die erste Beratungsinstitution in Deutschland, die sich in ihrem Angebot auf den spezifischen Bedarf der Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft konzentriert, Träger ist der Verein Kulturwirtschaftliches GründerZentrum e.V. Weitere Informationen zum GründerZentrum Kulturwirtschaft und den Projekten finden Sie unter: www.kulturunternehmen. info www.werk52.de www.ecce-network.eu www.creative-drive.eu Das GründerZentrum Kulturwirtschaft ist außerdem Partner verschiedener EU-Projekte. Eines dieser Projekte, ECCE Innovation, ist kürzlich mit einer Abschlusskonferenz im Europäischen Parlament erfolgreich zu Ende gegangen. 16 | Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 2. Pecha Kucha Night in Aachen Veranstaltung zur Branchenentwicklung und Netzwerkbildung Nach einer glänzenden Debüt-Veranstaltung im Sommer 2011 fand am 20. Januar 2011 – erneut im „Space“ des Ludwig Forums – die 2. Pecha Kucha Night in Aachen statt. Pecha Kucha – dieses Format ist inzwischen seit vielen Jahren rund um den Globus etabliert und in der Kreativszene beliebt. Aktuell gibt es die Veranstaltungen in 413 Städten weltweit – von Berlin über Amsterdam und New York bis Zürich. Im Dreiländereck werden die PECHA KUCHA Nights über die Stichting PechaKucha in Maastricht organisiert. Die Veranstaltungsreihe „Pecha Kucha“ dient der Branchenentwicklung und Netzwerkbildung; sie zeigt auf, was am Standort Aachen geschieht oder in Zukunft möglich ist. Das Thema des Abends lautete diesmal „Neue Arbeitswelten“. Sprecher waren unter anderem Dagmar Wirtz (3Win Maschinenbau GmbH), Tobias Ell (Carpus+Partner AG) und Dr. Oliver Grün (Grün Software AG). Ziel der Veranstaltungen ist es, das Potenzial der Kreativszene, über das Aachen verfügt, aufzuzeigen und Entwicklungstendenzen darzustellen. Denn allgemein nicht zu übersehen ist der Beitrag der Kreativszene zur gesellschaftlichen Entwicklung und zu neu entstehenden Arbeitswelten. Ihr Einwirken und ihre Impulse sind in allen Lebensbereichen spürbar. Oft angesehen als Pioniere oder Vorreiter der Kommunikationsentwicklung, der Nachhaltigkeitsdebatte und der Gestalt unserer Städte, stimulieren sie unsere Wirtschaft mit Innovationen, unsere Arbeitswelt mit neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit sowie Politik und Stadtentwicklung mit veränderten Lebensstilen der Selbstdarstellung, der Selbstverwirklichung und Ansprüchen demokratischer Teilhabe. Das Publikum folgte begeistert den kompetent vorgetragenen Ausführungen. Das feedback der teilnehmenden Unternehmen war erneut durchweg positiv. Man war sich einig, dass Pecha Kucha interessante Menschen zusammen bringt und für Zuschauer und Teilnehmer eine Menge Gesprächsstoff bietet. „Für mich war der strenge Vortragsmodus natürlich eine Herausforderung. Ich habe seitdem bei jeder Präsentation im Kopf: Mach‘s kurz! Eine tolle Erfahrung“ oder „Pecha Kucha hat mir neue Kontakte u.a. zur Designmetropole Aachen verschafft, so dass ich seitdem eingebunden bin in deren Aktivitäten. Darüber hinaus hat sich auch mein Kundenstamm erweitert. Pecha Kucha war eine gute Plattform um nun weitere Schritte zu gehen“ waren deutliche Einschätzungen der Teilnehmer. Weitere Informationen Katrin Futterlieb Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten Tel. 0241- 432 7646 Mail: katrin.futterlieb@ mail.aachen.de oder www.pechakucha maastricht.de „Pecha Kucha ist die wohl kürzeste Art und Weise, wie die Kreativszene Aachens ihr Anliegen „an den Mann/die Frau bringen“ kann. Das Format ist authentisch, es entspricht dem Engagement der Szene. Der Mix der Vortragenden, die Bandbreite der Themen, die Kürze der Vorträge, die Eventhaftigkeit der Veranstaltung haben einen spannenden und informativen Abend mit neuen Kontakten zu Unternehmen und viel Spaß gebracht,“ so Gerhard Wittfeld, kadawittfeldarchitektur, der auch als Sprecher bei der 1. Pecha Kucha Night in Aachen mit dabei war. Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 | 17 Schwerpunkt Kreativität trifft Technologie Philips eröffnet Lumiblade Creative Lab für OLED-Beleuchtungstechnologie Philips begann bereits 1991 im Rahmen der Entwicklung von OLED-Bildschirmen mit der OLED-Forschung und befasst sich seit 2004 schwerpunktmäßig mit OLED-Beleuchtungsanwendungen. Damit ist man einer der Vorreiter hinsichtlich neuartiger und schneller Innovationen auf diesem Gebiet, die anstreben, mit OLEDs die Beleuchtungswelt einmal mehr von Grund auf zu verändern. Philips war im April 2009 das erste Unternehmen, das seine Lumiblades kommerziell verfügbar machte, und präsentierte im Jahr 2009 unterschiedlichste Konzepte zusammen mit führenden Designern in Mailand und London. 2010 eröffnete Philips am Standort Aachen innerhalb seiner ehemaligen Bildröhrenfabrik in Aachen das Lumiblade Creative Lab. Ziel des Kreativlabors ist es, Fachleute mit unterschiedlichsten kreativen Hintergründen zusammenzubringen, um das große Potential der OLEDTechnologie (organische Leuchtdioden) zu erschließen. Für Leuchtenhersteller, Designer, Entwickler, Kreative und andere Partner soll hier 18 | Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 1) Philips Lumiblade Glow 2) Philips Lumiblade Reflections 3) Philips Lumiblade Mr. Ed ein Zentrum für den Gedankenaustausch und die Arbeit an konkreten Projekten entstehen. Das Lumiblade Creative Lab von Philips ist eine echte Werkstatt, in der Experten aus den Bereichen Beleuchtung, Elektronik und Materialien zur Verfügung stehen, um Designer bei der Anwendungsentwicklung für OLED-basierte Produkte zu unterstützen. Projekte können hier über die Designstufe hinaus zu Prototypen entwickelt werden oder sogar in Kleinserie gehen. Das Philips Lumiblade Creative Lab bietet Ausstellungsräume, in denen die bisherigen Entwicklungen ausgestellt und erprobt werden können. Das Labor versteht sich als Innovationspartner, der aktiv mit führenden kreativen Köpfen zusammenarbeitet, um gemeinsam neuartige Beleuchtungslösungen zu schaffen. Die neuesten Lumiblade-OLED-Module enthalten die gesamte erforderliche Elektronik und verfügen über eine einfache so genannte ClickfitLösung zur Befestigung. Durch kleine Verbindungsstücke können die Lumiblade-Module zu einer unbegrenzten Vielzahl von Layouts zusammengefügt werden. Sie liefern ein weiches, diffuses Licht, das eine warme Atmosphäre schafft. Darüber hinaus sind sie flach und benötigen nur eine sehr niedrige Betriebsspannung. Daher lassen sie sich einfach und sicher in Leuchten, Möbel und Inneneinrichtungen integrieren. Lumiblade-OLED-Module sind verfügbar mit einem CRI (Farbwiedergabeindex) von bis zu 90. So schaffen sie eine Lichtstimmung, die natürlichem Tageslicht äußerst ähnlich ist. Dank ihrer extrem flachen und leichten Bauform sowie ihres sanften und blendfreien Lichts in einer umfangreichen Farbpalette bieten OLEDs zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Das Creative Lab hat gemeinsam mit zahlreichen kreativen Köpfen – darunter einige der weltweit führenden Designer – bereits erfolgreich Ideen in die Realität umgesetzt hat (siehe Fotos). Und das ist erst der Anfang. Kristin Knappstein, Leiterin Business Creation Philips Lumiblade: „Wir laden alle Interessierten ein, selber Erfahrungen mit unseren Lumiblades zu sammeln und damit zu experimentieren.“ Weitere Informationen: Bernd Glaser Philips Deutschland GmbH, Unternehmenskommunikation Tel: 0 40-28 99 2263 E-Mail: : [email protected] Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 | 19 mixed zone Erfahrener Wirtschaftsförderer wird neuer Beigeordneter Prof. Dr. Manfred Sicking wird ab dem 01. April 2012 neuer Beigeordneter für Wirtschaftsförderung, Soziales und Wohnen. Nach seiner 1990 begonnenen Tätigkeit als persönlicher Referent des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Linden war er seit 1995 Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung – ab 1998 Fachbereich Wirtschaftsförderung / Europäische Angelegenheiten – und wurde 2006 mit einer Erweiterung der Zuständigkeiten Co-Dezernent. Neben seiner zukünftigen Tätigkeit als Beigeordneter ist Prof. Dr. Sicking auch als Lehrbeauftragter am Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen tätig. Wirtschaftsstandort Aachen sprach mit Prof. Dr. Sicking über seine Perspektiven, Ziele und Strategien in Sachen Wirtschaftsförderung. „Herr Prof. Dr. Sicking, nach 16 Jahren Erfahrung als Wirtschaftsförderer – wo sehen Sie Ihre Schwerpunkte als zukünftiger Dezernent?“ Prof. Dr. Sicking: „Durch den gesellschaftlichen und ökonomischen Wandel – Globalisierung, Wissensgesellschaft, demographischer Wandel, Zunahme von Armut – sind die Wettbewerbsanforderungen an einen Standort stetig gestiegen. Wir müssen deshalb die Profilstärkung Aachens vorantreiben. Hier sehe ich drei Schwerpunkte: den Wandel vom Wissenschaftsstandort zur Wissenschaftsstadt, die Profilierung von der Stadt im Dreiländereck zur Europastadt und die (Weiter-) Entwicklung Aachens als soziale Stadt.“ „Wie gedenken Sie diese Schwerpunkte der Profilstärkung umzusetzen?“ Prof. Dr. Sicking: „Wir benötigen ein Strategiemuster für eine wissensbasierte Wirtschaftsstruktur und Stadtentwicklung, denn diese tragen zu Wohlstand und Zukunftsfähigkeit bei. Der Wandel der Wirtschaftsstruktur zur wissensbasierten Ökonomie prägt die Strategien. Spätestens seit Anfang der 1990er Jahre ist die Wissenschaft durch die bestehende enge Kooperation mit den Aachener Hochschulen ein erheblicher Standortfaktor. Die Stadt und die Gesellschaft müssen sich aktiv in die Entwicklung des Wissenschaftsstandortes einbringen. Kernstück ist hier ist ein stetiges professio- 20 | Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 nelles Management von Netzwerken aus Stadt, Wissenschaft und Wirtschaft. Ich unterstütze auch eine Fokussierung auf technologische Schwerpunktbranchen. Da man nicht überall stark sein kann, ist die Clusterentwicklung ein richtiger Schritt, die Stärken zu stärken. In den Bereichen Automobiltechnik, Elektromobilität, Medizin- und Biotechnologie, Gesundheitswirtschaft, Informations- und Kommunikationstechnologie, Erneuerbare Energien und Nahrungsmittelindustrie steht Aachen schon sehr gut da. Dies kann und muss – z. B. auch durch die Unterstützung der Netzwerkinitiativen – ausgebaut werden.“ „Stellt eine starke High-Tech-Orientierung nicht auch eine Gefahr dar?“ Prof. Dr. Sicking: „Der Fachkräftemangel ist Thema Nr. 1 bei den regionalen Unternehmen. Wirtschaftsförderung beinhaltet auch die Entwicklung und das Vorhalten von Service-Angeboten im Bereich Bildung und Personalvermittlung. Diverse Programme sollen dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Mit ‚SWITCH‘ ermöglichen wir z. B. Studienabbrechern eine verkürzte Berufsausbildung. In Kooperation mit der Medizinischen Fakultät der RWTH, Krankenhäusern und Kurkliniken forcieren wir die Weiterentwicklung der Pflegeberufe. Die gemeinsam mit der IHK ins Leben gerufene ‚Nacht der Unternehmen‘ bringt Stellensuchende und Unternehmen zusammen. Aber auch auf der Sicherung von Industriearbeitsplätzen liegt unser Augenmerk.“ „Wo sehen Sie weitere Handlungsbedarfe und -schwerpunkte der Wirtschaftsförderung?“ Prof. Dr. Sicking: „Unser Beratungsangebot ist vielfältig. Wir führen eine Gründungs- und Wachstumsberatung im Rahmen der GründerRegion Aachen durch und unterstützen dadurch eine Erhöhung der Selbständigenquote. Ein ehemals erstes und wichtigstes Ziel der Wirtschaftsförderung, die Bereitstellung von Gewerbeflächen, aber auch die Flächenrevitalisierung spielen selbstverständlich nach wie vor eine wichtige Rolle. Wir schaffen zudem ein spezifisches Angebot für die Kultur- und Kreativwirtschaft und haben die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im ‚Aachener Familien Service‘ zum Thema gemacht. Wichtig ist mir auch die Bestandspflege: durch eine Intensivierung der Unternehmensbesuche bieten wir Wirtschaftsförderung ‚vor Ort‘. Das Einwerben nationaler und europäischer Fördergelder ist ebenso ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit: Schon jetzt sind wir die erfolgreichste Region beim Einwerben von Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).“ „Apropos Europa – wie möchten Sie Aachens Profil als Europastadt stärken?“ Prof. Dr. Sicking: „Wir benötigen eine strategische Orientierung auf die EUREGIO Maas-Rhein, müssen unsere Alleinstellungsmerkmale wie die Lage im Dreiländereck, das Image als Stadt Karls des Großen, das internationale Flair stärken. Durch die in der ‚AG Charlemagne‘ initiierte grenznahe Kooperation wollen wir die Region voranbringen. Ein stärkeres Engagement in europäischen Netzwerken und eine intensivere ‚Nutzung‘ des Karlspreises – z. B. zur Durchführung europäischer Gipfeltreffen oder der Ansiedlung einer europäischen Institution – halte ich für ein wichtiges Ziel. Auch als Kongressstandort spielt Aachen eine große Rolle, gleichwohl benötigen wir noch eine konsequente Strategie zur Entwicklung und Vermarktung.“ „Die Bereiche ‚Soziales‘ und ‚Wohnen‘ gehören ebenfalls zu Ihrem neuen Dezernat. Ist diese Themenkombination schlüssig?“ Prof. Dr. Sicking: „Ich sehe da durchaus thematische Verknüpfungen. Die Versorgung mit Wohnraum ist sowohl ein sozialpolitisches Thema wie ein Wirtschaftsförderungsfaktor. Ganz wesentlich bestimmt das Wohnungsangebot auch das Image einer Stadt. Zuwanderung in die Stadt erfolgt ausschließlich von jungen Erwachsenen. Um die Abwanderung des Potenzials an Hochqualifizierten und jungen Familien einzudämmen, benötigen wir attraktiven Wohnraum. Aber ebenso müssen die bestehenden Probleme bei der Wohnraumversorgung älterer Menschen thematisiert werden. Auch die Handlungsfelder im Bereich ‚Soziales‘ stehen quasi in direkter Verknüpfungen mit den Themen der Wirtschaftsförderung. Eine gute Sozialentwicklungsplanung, Bildungsberatungen, die Kooperation mit dem JobCenter, Projekte zur beruflichen Integration jugendlicher Migranten – all dies sind Themen, die eine Klammer um die Bereiche ‚Soziales‘ und ‚Wirtschaftsförderung‘ bilden.“ „Herr Prof. Dr. Sicking, wir danken für das Gespräch!“ Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 | 21 mixed zone Innovationspreis NRW 2011 für das Fraunhofer ILT Der Innovationspreis des Landes NRW in der Kategorie „Innovation“ geht an den Leiter des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT Prof. Dr. Reinhart Poprawe M.A. (57) und sein Laserexperten-Team Dr. Andres Gasser (52), Akad. Oberrat Dr. Ingomar Kelbassa (38), Dr. Wilhelm Meiners (47) und Dr. Konrad Wissenbach (56). Der mit 100.000 Euro dotierte Preis wurde am 14.11.2011 durch Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, verliehen. Die Gruppe des Fraunhofer ILT treibt seit über 20 Jahren die Generativen Fertigungsverfahren, die für eine energie- und ressourceneffiziente Produktion stehen, voran. In diesem Bereich haben die Laserexperten für verschiedene Werkstoffe und verschiedene Anwendungen Laserverfahren systematisch weiterentwickelt und zur industriellen Reife geführt. Beim Selective Laser Melting SLM, das am Fraunhofer ILT 22 | Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 von Anfang an entwickelt wurde, ist die Gruppe weltweit führend. Mit dem SLM können maßgeschneiderte Bauteile wie Implantate oder Funktionsteile für den Werkzeugbau in kleinen Stückzahlen just-in-time und wirtschaftlich in kürzester Zeit auf der Basis von 3D-Computerdatensätzen gefertigt werden. In der industriellen Fertigung werden somit zukünftig ganz neue Geschäftsmodelle wie Mass Customization, Open-Innovation oder Co-Creation, bei denen der Endkunde sein gewünschtes Produkt weitgehend selbst oder mitgestalten kann, Einzug halten. Prof. Dr. Reinhart Poprawe: „Die Herstellung von Ersatzteilen für einen alt eingesessenen Hydraulikkomponenten-Hersteller wird in wenigen Jahren ganz anders aussehen. Nicht mehr das Vorhalten von Ersatzteilen in mehreren Hundert Varianten steht im Vordergrund, sondern vielmehr die Verfügbarkeit der 3D-CAD-Daten aller in der Vergangenheit hergestellten Bauteile. Im Bedarfsfall werden diese Teile mit dem Selective Laser Melting Verfahren einfach hergestellt und an den Kunden versandt.“ Durch den schichtweisen Aufbau von Bauteilen ergeben sich hinsichtlich Geometriefreiheit und Funktionsintegration vollkommen neue Möglichkeiten in der Produktentwicklung individueller Bauteile. 3D-CAD Daten lassen sich direkt in ein physisches Bauteil v.l.n.r.: Prof. Reinhart Poprawe M. A.; Laudator Dr. Norbert Arndt, Rolls-Royce plc; Akad. Oberrat Dr. Ingomar Kelbassa; Svenja Schulze, Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen; Dr. Andres Gasser; Dr. Wilhelm Meiners; Dr. Konrad Wissenbach; Hannelore Kraft,Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen. Bildquelle: MIWF2011 umsetzen. Akad. Oberrat Dr. Ingomar Kelbassa, stellvertretender Leiter des mit dem Fraunhofer ILT eng verbundenen Lehrstuhls für Lasertechnik LLT der RWTH Aachen und Abteilungsleiter am Fraunhofer ILT, sieht die einmaligen Chancen für Produktentwickler: „Der Designer kann nahezu frei von Fertigungsrestriktionen Produkte entwickeln und wird dabei im Wesentlichen nur durch seine Vorstellungskraft begrenzt. Den Rest erledigt unser 3D-Printing Verfahren.“ Während vor 20 Jahren die Herstellung von Designmustern aus Kunststoff oder Papier schon möglich war, konnten metallische Bauteile in dieser Art gar nicht erst hergestellt werden. Erst die Entwicklung des SLM am Fraunhofer ILT in Aachen erweiterte den Horizont für das Rapid Prototyping. „Innerhalb eines Tages konnten nun Designer und Produktmanager ein Anschauungsmuster oder gar ein Funktionsmuster aus Metall nur auf der Basis der Konstruktionsdaten erzeugen. Dies dauerte vorher – beispielsweise bei einem neuen Werkzeugeinsatz – mehrere Tage oder gar Wochen“, so Dr. Wilhelm Meiners, Leiter der Gruppe Rapid Manufacturing am Fraunhofer ILT. Sein Team entwickelte das Selective Laser Melting von metallischen Werkstoffen. Mit seinen Kollegen meldete er das Verfahren 1996 als Patent an. Dieses stand am Anfang einer ganzen Patentfamilie. „Nun folgt aber der nächste Schritt für die generativen Fertigungsverfahren“, ist sich Dr. Meiners sicher „vom Nischeneinsatz des Rapid Prototyping hin zum Rapid Manufacturing, also der schnellen Herstellung individualisierter Produkte in kurzer Zeit in beliebigen Stückzahlen. Und das alles zu vertretbaren Kosten.“ Der Einsatz der generativen Verfahren hält Einzug in den Produktionshallen. Inzwischen wird das SLM unter teilweise anderen, firmenspezifischen Markennamen angeboten. Die Materialauswahl hat sich im Laufe der Jahre erweitert und reicht von Edel- und Werkzeugstahl über Aluminium und Kupfer bis hin zu Keramik und bioresorbierbaren Werkstoffen in der Medizin. Die Meilensteine, die mit dieser Vielfalt am Fraunhofer ILT erzeugt wurden, sprechen für sich: nDie industrielle Anwendung von Generativen Ferti- gungsverfahren im Werkzeug- und Formenbau und die Realisierung von konturnahen Kühlkanälen. Die dadurch verbesserte Werkzeugtemperierung verringert signifikant die Zykluszeiten beim Kunststoff-Spritzguss und erhöht die Teilequalität. (2001) nDie Herstellung von metallischen Dentalrestaurationen mit Generativen Fertigungsverfahren. Erstmalige Realisierung eines Mass Customization Konzeptes mit metallischen Bauteilen aus Generativer Fertigung. (2002) nDie Qualifizierung von Aluminium Serienbauteilen im Fahrzeugbau. (2006) nDie im Patienten implantierte, generativ gefertigte Hüftpfanne. (2008) nDer Einsatz von bioresorbierbaren Werkstoffen für generativ gefertigte Knochenimplantate. (2009) nDie Realisierung einer Brücke aus Vollkeramik im Dentalbereich mit Generativen Fertigungsverfahren. (2010) Weitere Informationen: Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT Steinbachstraße 15 52074 Aachen Tel. +49 241 8906-0 Fax. +49 241 8906-121 www.ilt.fraunhofer.de Mit der Steigerung der Fertigungsgeschwindigkeit bei Generativen Fertigungsverfahren um den Faktor 10 gegenüber den ersten Verfahrensvarianten eröffnen sich nun weitere völlig neue Anwendungsfelder. Diese deutliche Effizienzsteigerung ermöglicht die Nutzung von Generativen Fertigungsverfahren zur Realisierung von funktional optimierten Strukturbauteilen beispielsweise im Automobilbau sowie in der Luft- und Raumfahrttechnik. Die Anwender versprechen sich davon vor allem eine deutliche Steigerung der Ressourcenund Energieeffizienz während des gesamten Lebenszyklus eines Produktes. Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 | 23 mixed zone Newcomerservice der Stadt Aachen Roter Teppich für neue Mitarbeiter Ansprechpartner: Marcell Raschke, Svenja Dohlen Tel.: 0241 432 1290 Newcomer-Hotline: 0241 432 7777 newcomerservice@ mail.aachen.de www.aachen.de/ newcomerservice „Demographischer Wandel“, „Globalisierung“ und „BrainDrain“ sind Schlagworte einer Entwicklung, die auch Städte vor neue Herausforderungen stellen. Eine der größten ist der wachsende Mangel an Fachkräften für die ansässige Wirtschaft. So zeigen Umfragen, dass bereits heute 66 % der Unternehmen in der Region über einen Fachkräftemangel klagen. Diesem will die Stadt Aachen aktiv entgegen wirken, neuen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern den roten Teppich ausrollen und Unternehmen dadurch bei deren Anwerbung und Ansiedlung unterstützen. Arbeitnehmer gerne in diesen Alltagsdingen unterstützen möchten, doch häufig die Kapazitäten fehlen. „Gerade eine Unterstützung in den formalen und notwendigen Erledigungen kann das Zünglein an der Waage einer Entscheidung für den neuen Arbeitgeber und die neue Stadt darstellen,“ so Jan-Martin Ahrendt vom Expat Center in Maastricht, wo bereits seit geraumer Zeit ein gut frequentierter Service von der Stadt Maastricht angeboten wird. In Aachen wurde am 24.02. 2012 der Newcomerservice aus der Taufe gehoben. Mit seinen drei Säulen – einer internetbasierten und persönlichen Beratungsstelle, einem regelmäßigen Newcomer-Treff und einem jährlichen Newcomer-Day – möchte man gleichzeitig die Unternehmen in der immer anspruchsvolleren Personalrekrutierung unterstützen und Bei einem Umzug ins In- und besonders ins Ausland sind auch immer zahlreiche Hürden zu überwinden. Es muss eine den Neu-Aachenern einen herzlichen Empfang bereiten. Wohnung gefunden werden, Behördengänge erledigt, Strom, Besonders der regelmäßige Treff soll auch eine Begegnungsstätte für die Zugezogenen darstellen. Organisiert durch Gas, Wasser, Telefon angemeldet, ein naher Kindergarten verschiedene Dienststellen der Stadtverwaltung und dem oder die adäquate Schule gefunden werden – das alles aachen tourist service e.V. finden unterschiedliche Veranstalsind nur einige Punkte einer langen Liste. Eine Umfrage des tungen statt, die das Einleben erleichtern und mit der Stadt Fachbereichs Wirtschaftsförderung / Europäische Angebekannt machen. legenheiten hat ergeben, dass Unternehmen ihre neuen 24 | Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 Bildungsprämie geht in die Verlängerung Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt auch weiterhin individuelle berufliche Weiterbildung für Erwerbstätige und verlängert das erfolgreiche Projekt um 2 Jahre. Wie hoch ist die Prämie? Gefördert werden 50 Prozent der Kursgebühren / jährlich, maximal 500 EUR. Wer hat Anspruch? Erwerbstätige in Deutschland, die befugt sind in Deutschland zu arbeiten (mind. 15 Stunden) und deren zu versteuerndes Einkommen unter 20 000 EUR oder bei Verheirateten unter 40 000 EUR liegt. Dies gilt für Arbeitnehmer, Selbständige in den ersten fünf Jahren der Selbständigkeit, mithelfende Familienangehörige oder auch Beschäftigte während der Mutterschutzfrist oder in Elternzeit. Ausgeschlossen von der Förderung sind auch weiterhin Beschäftigte in öffentlich geförderten Beschäftigungsverhältnissen, Rentner, Arbeitslose, Schüler und Studenten. Pro Person kann alle zwei Kalenderjahre ein Prämiengutschein ausgestellt werden. Lassen Sie sich beraten und sichern Sie sich jetzt die Förderung! Kontakt: Stadt Aachen, Fachbereich Wirtschaftsförderung / Europäische Angelegenheiten Anja Nixdorf, Tel.: 0241-432 7611 Mail: anja.nixdorf@ mail.aachen.de Wie funktioniert das? Wer den Bildungsgutschein beanspruchen möchte, muss zu einem kurzen Beratungsgespräch über das persönliche Bildungsziel und die geplanten Kurse in die Beratungsstelle kommen. 26. IKV-Kolloquium Integrative Kunststofftechnik Das Institut für Kunststoffverarbeitung hatte die Kunststoffbranche nach Aachen eingeladen. Die Komplexität der integrativen Kunststofftechnik präsentierten die wissenschaftlichen MitarbeiterInnen des IKV in 14 Sessions und mehr als 40 Vorträgen. Sie zeigten Forschungsergebnisse aus den Bereichen Spritzgießen, Extrusion und Weiterverarbeitung, Kautschuktechnologie, Das 26. Internationale Kunststofftechnische Kolloquium des Formteilauslegung und Werkstofftechnik, Faserverstärkte IKV fand am 07. und 08. März 2012 im Aachener Eurogress Kunststoffe und PUR. Ausgewiesene Experten aus der Indusunter dem Motto „Integrative Kunststofftechnik“ statt. trie gaben als Moderatoren zu jedem Themenschwerpunkt Fachleute der Kunststoffbranche aus aller Welt wurden in diesem Jahr erstmals von Gastgeber Professor Christian Hop- ein einführendes Statement aus Sicht ihrer Branchen. mann begrüßt, der im April 2011 die Nachfolge von Professor In vier Workshops zu den Themen „Lebensdauervorhersage Walter Michaeli angetreten hatte. von Kunststoffprodukten, Standort- und Portfoliostrategien, leistungsfähige und hochpräzise Werkzeuge für die „Integrative Kunststofftechnik“ steht für die kombinierte Medizintechnik sowie das Leichtbaupotenzial von faserverBetrachtung von Produktentwicklung und Verarbeitungsstärkten Kunststoffen im Automobilbauwerden“ wurde mit prozessen. Sie umfasst die integrative Simulation von der Referenten aus der Industrie diskutiert. Zudem präsentierten Materialdatenermittlung über die Simulation aller ProzessAussteller aus der Kunststoffbranche und deren Zulieferer schritte bis zur Vorhersage der Bauteileigenschaften, neue Verarbeitungsprozesse sowie Funktionsintegrationen mittels ihre innovativen Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. Feste Bestandteile des Programms waren auch die BesichtiMulti-Material-Systemen, integrierten Beschichtungen und gung der Technika des IKV sowie die bewährte AbendveranOberflächenstrukturierungen. Auch neue Füllstoffsysteme staltung. sowie die produktionsnahe Einbindung von Qualitätssicherungsmaßnahmen gehören dazu. Die integrative Kunststofftechnik ist wesentlicher Teil des Aachener Exzellenzclusters “Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“. Nähere Informationen www.ikv-kolloquium.de Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 | 25 mixed zone Innovativer Mittelstand 2. NRW-Mittelstandsdialog mit Minister Harry K. Voigtsberger Weitere Informationen und Fotos zum Mittelstandsdialog unter www.aachen.de „Innovativer Mittelstand“ – dies sei der Schwerpunkt des aktuellen Mittelstandsdialogs gewesen, der ihn nach Aachen führte, so NRW Wirtschaftsminister Voigtsberger bei seinem Besuch am 18. Januar 2012. gen der Stadt Aachen, HWK und IHK in der Städteregion Aachen als besonders repräsentativ ausgewählt. „3Win“ setzt neben seinen Kernkompetenzen, dem Maschinen- und Anlagenbau und der Montage von Baugruppen, auch auf soziale Verantwortung, wie beispielsweise bei der Talententwicklung. Gemeinsam mit Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp hatte der Minister rund 20 Unternehmer-/innen eingeladen, sich mit ihm in einem gemeinsamen Unternehmergespräch in den Räumlichkeiten der Firma Carpus und Partner AG über regionale Rahmenbedingungen auszutauschen und – bei vorliegenden Schwierigkeiten – Lösungswege zu entwickeln. Die Carpus und Partner AG ist eine der ersten Firmen, die sich auf dem neu entstehenden Campus-Gelände niedergelassen haben und bietet schon allein aus diesem Grund eine hervorragende Verbindung zu einigen aktuellen Themenstellungen rund um das Thema Campus. In dem Dialog ging es um konkrete Anliegen und Probleme jener mittelständischen Unternehmen, die von wirtschaftlicher und regionaler Bedeutung sind. Nachdem sich Voigtsberger in den beiden Terminen ausschließlich mit der Seite der Unternehmer ausgetauscht hatte, stand bei einem abschließenden Stehempfang die Kommunikation zwischen Unternehmertum, Politik und Verwaltung im Vordergrund. Aus diesem Grund waren nicht nur die Teilnehmer des Unternehmergespräches eingeladen, sondern auch die Bundes- und Landtagsabgeordneten aus der Städteregion Aachen, die Bürgermeister der städteregionsangehörigen Kommunen und weitere Persönlichkeiten wirtschaftsnaher Institutionen wie Banken, Arbeitsagenturen etc. Diesem Gespräch voraus ging ein Unternehmensbesuch des Ministers bei dem Aachener Unternehmen „3Win“. Voigtsberger hatte sich das Unternehmen aus mehreren Vorschlä- 26 | Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 Minister Voigtsberger will mit Gesprächen wie diesem mit den Betroffenen vor Ort insgesamt zu einer neuen Dialogkultur beitragen, die die Bedeutung starker und leistungsfähiger Unternehmen für die Regionen und ihre Bürger unterstreicht und hilft, unterschiedliche Interessen frühzeitig zu erkennen und gemeinsam Lösungswege zu entwickeln. Gewerbeimmobilien Im Rahmen der durch die städtische Wirtschaftsförderung betriebenen aktiven Ansiedlungspolitik wird an dieser Stelle regelmäßig eine Auswahl von Gewerbegrundstücken und -objekten veröffentlicht. Eine Kooperation mit Immobilien-Maklern und Verwaltungsgesellschaften unterstützt das Ziel des Gewerbeimmobilien-Managements, interessierte Nutzer für leer stehende gewerbliche Immobilien zu akquirieren und zu vermitteln. ©e lectr otoli e–F a.co m icey OBJEKTART PLZ STRASSE BESCHREIBUNG Anbieter KAUF/MIETE Hallenflächen 52072 Roermonder Str. 1170 m2 Gesamtfläche (147 m2, 294 m2, 732 m2) Freifläche ca. 600 m2 Privat Miete Lager- und Produktion 52072 Laurensberg 1070 m2 Gesamtfläche (660 m2, 250 m2, 160 m2) Privat Miete Ladenlokal 52064 Bahnhofstr. 200 m2, 13m Schaufensterfront Makler Miete Grundstück 52068 Nähe Europaplatz Ca. 400 m nur bebaubar für Büronutzung Makler Kauf Grundstück 52078 Eilendorfer Str. Ca. 2500 m2 Makler Kauf Grundstück 52076 Oberforstbach Ca. 2200 m2 Makler Kauf Büro 52070 Nähe Jülicher Str. Ca. 800 m (Teilbar ab 150 m ) Privat Miete Lager- und Produktion 52068 Bereich Auf der Hüls Grundstück 12000 m2 / Nutzfläche 5000 m2, teilbar ab 400 m2 Privat Miete Kauf mögl. Büro 52072 Uersfeld Gesamtfläche 2500 m2 (Teilbar ab 200 m2) Privat Miete Büro 52068 Bereich Rotter Bruch Gesamtfläche 4000 m2 (Teilbar ab 80 m2) Privat Miete 2 2 2 Bitte haben Sie Verständnis, wenn die Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen – wegen der Zeitspanne zwischen Verfassen und Ausgabe dieser Zeitschrift – keine Gewähr dafür geben kann, dass alle hier angebotenen Objekte tatsächlich noch zur Verfügung stehen. Sofern Sie diesen kostenlosen Service der Stadt Aachen nutzen möchten, indem Sie n nähere Informationen zu den hier genannten Angeboten wünschen nweitere private Gewerbegrundstücke und/oder -objekte genannt bekommen möchten nselbst als Eigentümer/in eine Gewerbeimmobilie über dieses Forum anbieten möchten, so wenden Sie sich bitte beim Fachbereich Wirtschaftsförderung / Europäische Angelegenheiten an: Peter Flaming Tel.: 0241/432-7615, [email protected] Wirtschaftsstandort Aachen | April 2012 | 27 Ferienatelier bei Saint-Gobain Glass Deutschland GmbH Mitglied im Aachener Familienservice Kinder bauten aus kleinen und großen Kartons und Pappen ihre Stadt. Die Häuser waren bunt bemalt und mit allem, was ein Traumhaus haben sollte, ausgestattet. Pappstadt, so der Name des Projektes, sollte Kindern aller Altersgruppen ermöglichen, ihren Entwicklungsstand und Interessen entsprechend zu arbeiten und im Spiel einen Beitrag zur Vielfalt in ihrer Wunschstadt zu leisten. In den Häusern lebten – stellvertretend für die Kinder – deren liebste Kuscheltiere. So begann das Spiel schon am ersten Tag als die Kuscheltiere in Pappstadt einzogen. Weitere Informationen: Nicole Kuhn Fachbereich Wirtschaftsförderung / Europäische Angelegenheiten Tel.: 0241-432 7616 Mail: nicole.kuhn@ mail.aachen.de Mit dem Projekt „Pappstadt“ führte Saint-Gobain Glass Deutschland GmbH mit dem kulturpädagogischen Dienst „Aber Hallo e.V.“ auch in den diesjährigen Herbstferien wieder eine einwöchige Ferienmaßnahme für Mitarbeiterkinder in einem Großraumbüro des Unternehmens durch. Auch die Mitarbeiterkinder der Saint-Gobain Generaldelegation Mittel- und Nordeuropa sowie der BKK Saint-Gobain konnten am Ferienatelier teilnehmen. Das für die Mitarbeitenden des Unternehmens kostenlose Ferienatelier war für alle Beteiligten ein voller Erfolg: nFür die 16 teilnehmenden Kinder, die eine kreative Ferienwoche erlebten; nFür die Eltern, deren Kinder nur unweit vom Arbeitsplatz entfernt versorgt waren und die Beruf und Familie in den Herbstferien gut miteinander in Einklang bringen konnten und nFür das Unternehmen, das aufgrund familienfreundlicher Maßnahmen zufriedene und motivierte Mitarbeiter beschäftigt. Saint-Gobain Glass Deutschland GmbH ist Mitglied im Aachener Familienservice der Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen. Der Regionale Caritasverband, Projektpartner beim Familienservice, vermittelte den Kontakt zu „Aber Hallo e.V.“. Der Aachener Familienservice kümmert sich um alle Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, er informiert über bedarfsgerechte, passgenaue Angebote und deren Nutzen für Familien und Unternehmen. Impressum: Ansprechpartner: Stadt Aachen Der Oberbürgermeister Fachbereich Wirtschaftsförderung / Europäsche Angelegenheiten Aureliusstraße 2, 52064 Aachen Tel.: 0241-432 7600 Fax: 0241-432 7699 Mail: [email protected] Fachbereichsleitung: Dieter M. Begaß, Tel.: 0241-432 7610 Redaktion: Herbert Kuck Redaktion Titelbild: Fachbereich Presse & Marketing mit freundlicher Genehmigung der „Carpus Generalplaner Ulm GmbH“ Wirtschaft und Arbeit: Winfried Kranz, Tel.: 0241-432 7617 n Anlaufstelle für Unternehmen n Gewerbeflächenmanagement n Struktur- und Beschäftigungsförderung n Existenzgründungs-/Förderberatung n Einzelhandel n Vereinbarkeit Familie-Beruf Wissenschaft und Europa: Thomas Hissel, Tel.: 0241-432 7625 n Hochschul- und Campuskontakte n Projektentwicklung/Förderberatung n Grenzüberschreitende Angelegenheiten n Europe Direct Büro Statistik und Stadtforschung: Gerd Salemink Tel.: 0241-432 7672 n Statistiken n Stadtforschung/Sonderprojekte www.aachen.de