- Bund gegen Missbrauch der Tiere
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GESCHÄFTSBERICHT 2013 Inhalt Inhalt Seite I. Über uns 4 II. Gremien- und Verbandsarbeit 6 III. Tierschutzrecht 7 IV. Tiere in der Landwirtschaft 9 V. Heimtierhaltung 10 VI. Umgang mit Wildtieren12 VII. Tierversuche14 VIII. Auslandstierschutz16 IX. Kinder- und Jugendtierschutz20 X. Geschäftsstellen und Tierheime21 XI. Informationsmaterial34 XII. Selbstverpflichtungserklärung35 XIII. Erklärung zu den Grundsätzen des deutschen Spendendrates e.V. 38 XIV. Finanzbericht39 Anhang I: 49 Auszug aus dem Bericht des Wirtschaftsprüfers / Prüfungskatalog Anhang II:54 Geschäftsstellen, Tierheime und Mitarbeiter (Stand 31.12.2013) Der Geschäftsbericht des bmt umfasst den Zeitraum 01. Januar bis 31. Dezember 2013. Der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. ist Mitglied im Deutschen Spendenrat und unterliegt daher den besonderen Regelungen durch die freiwillige Selbstkontrolle. Dies gilt insbesondere bei der Sicherstellung des ordnungsgemäßen, treuhänderischen Umgangs mit Spendengeldern. Der bmt ist als besonders förderungswürdig anerkannt. 3 I. Über uns Der Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V. (bmt) gehört zu den ältesten und größten Tierschutzorganisationen in Deutschland. Seine historischen Wurzeln reichen bis in das Jahr 1922 zurück. Der Bund gegen den Missbrauch der Tiere e.V. wurde 1952 (neu) gegründet. Ziel seiner Arbeit ist es, Tieren eine Stimme zu geben und ihren Schutz in unserer Gesellschaft zu verbessern. Der bmt ist mit seinen zehn Geschäftsstellen, acht Tierheimen und einem Tierschutzzentrum mit Tierheim im gesamten Bundesgebiet vertreten. Mitgliederversammlung, Vorstand und Beirat Der bmt hat 12748 Mitglieder (Stand: 31.12.2013). Oberstes Organ ist die Mitgliederversammlung. Geleitet wird der bmt von maximal 4 Vorstandsmitgliedern, die im Rhythmus von vier Jahren auf der Mitgliederversammlung gewählt werden. Begleitet, beraten und kontrolliert wird der Vorstand vom Beirat, der sich aus den Geschäftsstellenleitern und maximal fünf gewählten Mitgliedern des bmt zusammensetzt. Auch dieses Gremium wird alle vier Jahre von der Mitgliederversammlung bestimmt. Nach der ordentlichen Mitgliederversammlung, die am 27. Oktober 2013 in München stattfand, sind diese Gremien nun wie folgt besetzt: Der Vorstand Karsten Plücker, Vorsitzender Karsten Plücker leitet seit 2003 das Tierheim Wau-Mau Insel in Kassel und hat in Kiskunhalas (Ungarn) ein beispielhaftes Tierschutzprojekt aufgebaut, für das er 2007 mit dem Tierschutzpreis des HR ausgezeichnet wurde. Frank Weber, 2.Vorsitzender Frank Weber leitet seit 2004 das Franziskus Tierheim in Hamburg. Er ist einer breiten Öffentlichkeit durch seine Moderatorentätigkeit bei Vox („hundkatzemaus“) bekannt. Karin Stumpf, 3. Vorstandsmitglied Karin Stumpf übt das Amt der Schriftführerin aus. Seit 1982 unterstützt sie das Tierheim Köln-Dellbrück ehrenamtlich. Karin Stumpf ist die Ansprechpartnerin für das Ungarnprojekt Pecs des bmt. Dr. Uwe Wagner, 4. Vorstandsmitglied Dr. Uwe Wagner praktiziert seit 1998 als niedergelassener Tierarzt in Reutlingen. 1997 trat er dem bmt bei und leitete viele Jahre ehrenamtlich die Geschäftsstelle Baden-Württemberg. 4 I. Über uns Der Beirat Begleitet und kontrolliert wird der Vorstand vom Beirat, der sich aus den Geschäftsstellenleitern und gewählten Mitgliedern des bmt zusammensetzt. Auch dieses Gremium wird alle vier Jahre auf der Mitgliederversammlung bestimmt. Derzeit sind folgende Personen im Beirat: Gewählte Mitglieder Carsten Kupriss, Eningen Elke Bitter, Kassel Heike Bergmann, Köln Bernd Neunzig, Köln Gabi Redeker, Bremen Geschäftsstellenleiter GST Norden: Dieter Kuhn GST Brinkum: Anke Mory GST Hamburg: Frank Weber GST Berlin: Claudia Lotz GST Kassel: Petra Hollstein GST Köln: Silvia Bringmann GST Reichelsheim: Christian Werner, ab 6/2013 Ursula Buchinger TSZ Pfullingen: Josef Mohr, ab 6/2013 Petra Zipp GST Bayern: Rolf Bergmann Bis zum 27.10.2013 war der Vorstand wie folgt zusammengesetzt: 1. Vorsitzende: Petra Zipp 2. Vorsitzender: Bernd Stephan 3. Vorstandsmitglied: Karin Stumpf Wir bedanken uns beim alten Vorstand und den 2013 ausgeschiedenen Beiratsmitgliedern für die geleistete Arbeit. 5 II. Gremien- und Verbandsarbeit Eckpfeiler der tierschutzpolitischen Tätigkeit des bmt ist sein Mitwirken in verschiedenen Gremien auf Bundes- und Landesebene. Zudem sind die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und die regelmäßige Teilnahme an wissenschaftlichen Fachveranstaltungen wichtige Elemente einer fundierten Tierschutzarbeit. • Seit Juli 2010 ist der bmt Mitglied in der Sachverständigengruppe zur Überarbeitung des „Gutachtens über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren“ im Auftrag des BMELV. • Seit September 2011 ist der bmt Mitglied des Arbeitskreises Jagd und Naturschutz des Ministeriums Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW. Die Landesregierung hatte einen „Runden Tisch“ einberufen, um mit Tier-, Naturschutz- und Jagdverbänden über eine Änderung des Landesjagdrechts zu beraten. Seit 2012 ist der bmt in drei Arbeitsgruppen des Landwirtschaftsministeriums Baden-Württemberg aktiv, die sich mit einer Neugestaltung des Jagdrechtes in Baden-Württemberg befassen. • In Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen ist der bmt über seine Geschäftsstellen in den entsprechenden Landestierschutzbeiräten vertreten. In Hessen hat der bmt den stellvertretenden Vorsitz des Beirats inne. Zudem vertritt der bmt den Tierschutzbeirat Baden-Württemberg im Landesjagdbeirat. • Der bmt ist Kooperationspartner des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V. (KAT). KAT wurde 1995 gegründet und ist heute die wichtigste Kontrollinstanz für die Herkunftssicherung und Rückverfolgung von Eiern aus alternativen Hennenhaltungssystemen in Deutschland und den benachbarten EU-Ländern. Durch die Kooperation mit KAT hat der bmt zusammen mit anderen Verbänden direkten Einfluss auf die Haltungsanforderungen, unter denen sich die Betriebe als „tierschutzgeprüft“ zertifizieren lassen können. • Der bmt ist Mitglied des Kuratoriums der Stiftung zur Förderung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen (SET). Aufgabe des Kuratoriums ist es, kritische Fragen zwischen Tierschutz, Wissenschaft und Gesellschaft aufzugreifen und zu einem möglichen Konsens zu gelangen. • Seit Januar 2012 nimmt der bmt an den mehrfach im Jahr organisierten Tierschutztreffen von Bündnis 90/Die Grünen, Landtagsfraktion Baden-Württemberg, teil. Ziel ist es u.a., dass sich die in Baden-Württemberg existierenden Tierschutzverbände fachlich austauschen. Die daraus resultierenden Forderungen und Anliegen an die Landesregierung sollen dann direkt mit den für Tierschutz zuständigen Landtagsabgeordneten der Grünen diskutiert werden. • Tierschutztagung Bad Boll: Die jährlich im März stattfindende, dreitägige Tierschutztagung der Evangelischen Akademie in Bad Boll gilt als eine der zentralen Tierschutzveranstaltungen in Deutschland. Sie wird gemeinsam organisiert und ausgerichtet vom Bund gegen Missbrauch der Tiere, dem Bund Praktizierender Tierärzte (BPT), der Bundestierärztekammer, dem Deutschen Tierschutzbund, der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG), der Gesellschaft für Versuchstierkunde (GV-SOLAS), der Internationalen Gesellschaft für Nutztierhaltung und der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT). Vom 8. - 10.3.2013 stand das Thema „Tierschutz in Europa“ im Fokus der Fachtagung, denn auch im Tierschutz werden Gesetze der EU immer wichtiger, ebenso wie grenzüberschreitende Initiativen. Der bmt konnte im Rahmen dieser Tagung seine Expertise im Auslandstierschutz einbringen. 6 III.Tierschutzrecht Änderung des Tierschutzgesetzes Triebfeder der im Juli 2013 in Kraft getretenen Änderung des Tierschutzgesetzes war die Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie in nationales Recht. Der von der EU vorgegebene Umsetzungstermin war der 10. November 2012. In einer schriftlichen Stellungnahme kritisierte der bmt, dass die Chance vertan wurde, das Tierschutzgesetz umfassend zu novellieren. Unseres Erachtens hätte u.a. ein umfassenderes Verbot von Eingriffen an landwirtschaftlich genutzten Tieren vorgesehen werden müssen. Viele mit Schmerzen und Leiden verbundene Eingriffe werden nur deshalb vorgenommen, um die Tiere an die Haltungsumwelt anzupassen - anstatt die Haltungsumwelt an den Bedürfnissen des Tieres auszurichten. Ungeachtet dessen wurden folgende Änderungen vorgenommen, die vom bmt begrüßt werden: • Ab August 2014 muss die Einfuhr von Wirbeltieren, die in Deutschland verkauft werden sollen, von der Behörde erlaubt werden. Damit soll erreicht werden, dass alle Personen, die mit den Tieren umgehen, die erforderliche Sachkunde haben und die Voraussetzungen vorhanden sind, dass die Tiere so wenig Stress wie möglich ausgesetzt sind. Außerdem soll damit dem unseriösen Welpenhandel ein Riegel vorgeschoben werden. • Ebenfalls mit Wirkung vom August 2014 müssen dem künftigen Tierhalter beim Verkauf von Heimtieren schriftliche Informationen über die wesentlichen Bedürfnisse des Tieres mitgegeben werden. • Ab August 2014 wird die gewerbsmäßige Hundeausbildung erlaubnispflichtig sein, um im Sinne der Tiere und des Tierschutzes Mindestqualitätsstandards sicherzustellen. • Es wird verboten, Tiere zu verlosen oder als Preis bei einem Wettbewerb oder einem Preisausschreiben vorzusehen, damit die Tiere nicht in unsachkundige Hände geraten. • Neu ist ein Verbot der Zoophilie – ein Verbot, das der bmt jahrelang gefordert hatte. Um dieses Ziel zu erreichen, hatte er ein unterstützendes Rechtsgutachten in Auftrag gegeben. • Zu begrüßen ist auch, dass Tierbörsenbetreiber künftig weitergehende Anforderungen erfüllen müssen, um derartige Veranstaltungen durchführen zu dürfen. • Positiv zu werten ist eine neue Ermächtigung für die Bundesländer hinsichtlich frei laufender Katzen: Die Länder können nun mittels Rechtsverordnung auf die Kastration, Kennzeichnung und Registrierung von Freigängerkatzen in bestimmten Gebieten hinwirken. Daneben gibt es aber auch Änderungen des Tierschutzgesetzes, die kritisch zu hinterfragen sind: • Das vom BMELV ursprünglich angekündigte Verbot des Schenkelbrandes bei Pferden (vom bmt, zahlreichen andere Tierschutzorganisationen und der Bundestierärztekammer eindringlich gefordert) wurde bedauerlicherweise nicht umgesetzt. Die Pferdezuchtverbände hatten gegen das Verbot erfolgreich protestiert, weil der Schenkelbrand als sichtbare Kennzeichnung der Zugehörigkeit zu einem Zuchtverband für sie von wirtschaftlichem Interesse ist. Auch wenn der Schenkelbrand ab 2019 nur noch unter Betäubung, zum Beispiel durch örtliche Anwendung von Tierarzneimitteln, durchgeführt werden darf, stellt die vorgenommene Änderung sogar eine Verschlechterung der Rechtslage dar. Denn den Bundesländern ist nun die Möglichkeit genommen, den Schenkelbrand zumindest landesweit zu untersagen. • Um die teilweise katastrophale Situation der Tierhaltung in Zirkusbetrieben zu verbessern, wurde eine Ermächtigung in Bezug auf das Zurschaustellen bestimmter Tiere an wechselnden Orten in das Tierschutzgesetz aufgenommen. Leider ist diese Regelung mit hohen/ praxisfremden Hürden versehen, so dass zu befürchten ist, dass positive Impulse für den Tierschutzvollzug ausbleiben. • Hinsichtlich der vorgenommenen Änderungen zur Qualzucht bemängelte der bmt, dass die vorgesehene neue Formulierung diverse rechtliche Fragen aufwirft. Sie ist nicht geeignet sicherzustellen, dass das Verbot seine intendierte Wirkung, Qualzucht umfassend zu verhindern, auch tatsächlich entfalten kann. Dies ist nur möglich, wenn Qualzucht im Gesetz konkret definiert wird und diese Definition anhand konkreter Beispiele untermauert wird. 7 III.Tierschutzrecht Verbandsklagerecht für Tierschutzorganisationen Seit vielen Jahren setzt sich der bmt für ein Verbandsklagerecht für Tierschutzorganisationen auf Bundes- und Landesebene ein. Dieses Klagerecht ermöglicht, tierschutzrelevante Entscheidungen von Behörden notfalls gerichtlich überprüfen zu lassen. Gegenwärtig gibt es kein Gleichgewicht zwischen Tierschutz- und Nutzerinteressen. Während jeder Tiernutzer gegen ein vermeintliches „zu viel“ an Tierschutz klagen und den Instanzenzug bis zum Bundesverwaltungsgericht oder gar bis zum Bundesverfassungsgericht ausschöpfen kann, ist keine Tierschutzorganisation und auch keine natürliche Person berechtigt, gegen ein „zu wenig“ an Tierschutz eine Klage zu erheben. Während Bremen (2007) und das Saarland (2013) über ein Verbandsklagerecht verfügen, beraten andere Bundesländer derzeit noch über eine Einführung. In NRW wurde das Vorhaben der Landesregierung vom bmt frühzeitig begleitet. Neben einer ausführlichen Stellungnahme des bmt nahm der wissenschaftliche Mitarbeiter als Sachverständiger im Rahmen einer Öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Klimaschutz, Umweltschutz, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz am 20. Februar 2013 im Düsseldorfer Landtag teil. Im Juni 2013 wurde schließlich in NRW ein Verbandsklagerecht eingeführt. Da der bmt in NRW eine eigene Geschäftsstelle (Tierheim Köln-Dellbrück) unterhält, erwägt er, einen entsprechenden Antrag auf Anerkennung zu stellen. Die grün-rote Landesregierung Baden-Württemberg hatte bereits 2011 im Koalitionsvertrag angekündigt, eine Verbandsklage für anerkannte Tierschutzorganisationen einzuführen. Ein erster Schritt erfolgte im Rahmen einer Öffentlichen Anhörung im November 2012 im Landwirtschaftsministerium, an der der bmt teilnahm und seine Position verdeutlichen konnte. Auch Schleswig-Holstein erwägt ein Verbandsklagerecht. Der im Frühjahr 2013 vorgelegte Gesetzentwurf entspricht dabei einer Variante zwischen dem bereits etablierten Verbandsklagerecht in Bremen (ausschließlich Feststellungsklage) und dem von Bündnis 90/Die Grünen im Jahr 2006 vorgelegten Gesetzentwurf (ausschließlich Anfechtungsklage), der seinerzeit jedoch keine politische Mehrheit fand. Im März 2013 nahm der bmt zu dem Gesetzentwurf schriftlich Stellung. Ebenso wird in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Hamburg über die Einführung der Verbandsklage beraten. Unabhängig von der für den Tierschutz positiven Entwicklung sollte nach Auffassung des bmt das Rechtsinstrument insbesondere auf Bundesebene eingeführt werden. Es ergibt sich zwingend aus der Staatszielbestimmung Tierschutz im Grundgesetz (2002). 8 IV. Tiere in der Landwirtschaft Haltung von Mast-, Zucht- und Wollkaninchen Weder in Deutschland noch auf europäischer Ebene gibt es konkrete Regelungen zur gewerblichen Haltung von Kaninchen. In Deutschland gelten lediglich die allgemeinen Anforderungen des Tierschutzgesetzes sowie die allgemeinen Regelungen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung. Ende März 2010 kündigte die damalige Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner an, in der laufenden Legislaturperiode einen entsprechenden Vorschlag zur Ergänzung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung vorzulegen. Zu dem im März 2012 von der Bundesregierung vorgelegten Entwurf nahm der bmt Stellung. Er kritisierte u.a., dass der Verordnungsentwurf die Gruppe der Wollkaninchen gar nicht berücksichtigte, ein Verbot der Käfighaltung nicht geplant war und dass die erhöhten Bodenflächen für die Tiere derzeit deutlich zu gering bemessen waren. Geradezu unverständlich war es darum, als Mitte 2013 ein überarbeiteter Entwurf den Bundesländern mit Bitte um Stellungnahme zugesandt wurde. Hierin wurden die ohnehin minimalen Tierschutzstandards noch weiter abgesenkt. So wurden zum Beispiel im Vergleich zum ersten Entwurf die Maße der Käfigflächen weiter reduziert, die Auftrittsflächen der Bodenroste verkleinert und die Lochgrößen gleichzeitig vergrößert. Auch eine Einzelhaltung von Zuchtkaninchen sollte nun uneingeschränkt möglich sein. Der bmt forderte daraufhin die Länder in einer schriftlichen Stellungnahme auf, den Entwurf im Rahmen der 914. Sitzung des Bundesrates entsprechend zu korrigieren. Der Bundesrat hat der Verordnung dann im September 2013 mit mehreren Änderungen zugestimmt. Die Verordnung wurde am 10. Februar im Bundesgesetzblatt verkündet und ist am 11. August 2014 in Kraft getreten. Haltung von Mastputen Für die Putenhaltung sind in Deutschland national bisher keine rechtsverbindlichen Tierschutzvorgaben erlassen worden. Bis zur Verabschiedung EU-einheitlicher Vorschriften wird in Deutschland auf der Grundlage freiwilliger Vereinbarungen mit der Geflügelwirtschaft daran gearbeitet, die Haltung der Tiere zu verbessern. Allerdings ist zu bezweifeln, dass nach den Vereinbarungen tatsächlich eine tierschutzkonforme Haltung möglich ist. Die außergewöhnlichen Besatzdichten bei gleichzeitiger Zuchtselektion auf hohe Wachstumsleistung führen zu gravierenden Tierschutzproblemen. Unter anderem sind das Beinschäden, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder Verhaltensanomalien wie Federpicken und Kannibalismus. Vor diesem Hintergrund wurde im Tierschutzbeirat Baden-Württemberg im März 2013 beschlossen, sich beim Bund dafür einzusetzen, rechtsverbindliche Haltungsvorgaben für Mastputen zu erarbeiten (beispielsweise durch eine Ergänzung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung um einen Abschnitt Putenhaltung). Zudem sollte darauf hingewirkt werden, auf EU-Ebene einheitliche Standards für eine tiergerechte Putenhaltung zu etablieren, wie dies auch im Zusammenhang mit der EU-Tierschutzstrategie für die Jahre 2012-2015 angemahnt wurde. Für den zusätzlichen Aufwand, der bei einer tiergerechten Putenhaltung entstehen wird, sollten staatliche Förderungen in Anlehnung an das zu erwartende Tierschutzlabel einen Ausgleich schaffen. Zusätzlich müssten die höheren Kosten, die bei verbesserter Haltung entstehen, über den Erzeugerpreis an den Verbraucher weitergegeben werden können. 9 V.Heimtierhaltung AG Welpenhandel Seit 2013 ist der Bund gegen Missbrauch der Tiere Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Welpenhandel“. Zusammen mit TASSO, dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH), dem Hundemagazin Dogs, VIER PFOTEN, der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und –therapie (GTVMT) sowie der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) werden Strategien gegen mafiöse Strukturen im Welpenhandel erarbeitet. Ziel ist es, die breite Öffentlichkeit und die Politik auf das zunehmende Problem des Welpenhandels aufmerksam zu machen, um das Leiden der Hundewelpen zu beenden. Auf der Internetplattform der Arbeitsgemeinschaft www. wuehltischwelpen.de findet jeder Interessierte eine umfassende Checkliste für den Welpenkauf und alles zu den Hintergründen dieses dunklen Geschäfts. Bündnis Pro Katze bundesweit In Deutschland leben rund zwei Millionen Katzen auf der Straße – immer auf der Suche nach Futter. Sie sind ausgemergelt, schwach und krank. Viele gehen qualvoll zu Grunde, verhungern oder erfrieren. Die Ursache dieses Tierleids sind unkastrierte Hauskatzen. Nur wenige Menschen lassen ihre Katze kastrieren; so zeugen Freigänger weiter Nachwuchs mit Streunern, und die Streunerkatzen vermehren sich immer weiter. Allein die mögliche Zahl der Nachkommen von nur einer unkastrierten Katze gibt so den Grundstock für weiteres Tierelend geben. Die Einführung einer flächendeckenden Kastrationspflicht ist ein zentrales Element, das Problem nachhaltig zu lösen. Vor diesem Hintergrund haben Vier Pfoten, Tasso und der bmt das Bündnis „Pro Katze“ gegründet. Gemeinsam setzen sich die drei großen Tierschutzorganisationen für eine bundesweite Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht von Freigängerkatzen ein. Das Bündnis vereint langjährige Erfahrung und Know-how im Tierschutz und profitiert zudem von den unterschiedlichen Schwerpunkten der drei Organisationen: Der bmt unterhält bundesweit acht Tierheime, Tasso betreibt Europas größtes Haustierzentralregister und Vier Pfoten führt Kastrationsprojekte durch und begleitet diese mit einer umfassenden Aufklärungs- und Medienarbeit. Zu den Aktionen vom Bündnis Pro Katze gehörten 2013 u.a.: • • • • • • • 10 eine Kastrationsaktion am 28. Januar 2013 im Landkreis Zwickau eine Kastrationsaktion im Februar 2013 in der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen eine Unterschriftenaktion. Ende Februar 2013 übergaben Vertreter des Bündnisses „Pro Katze“ über 150.000 Unterschriften an den Parlamentarischen Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, Peter Bleser eine Kastrationsaktion am 24. Juni 2013 im bmt Tierheim Hage; gleichzeitig fand ein Round-Table-Gespräch zur aktu- ellen Situation der Streunerkatzen in der Samtgemeinde Hagen und der Stadt Norden statt; an der Gesprächsrunde nahmen neben den Tierschützern auch Pressevertreter und die Leiter der Ordnungsämter der Samtgemeinde Hagen und der Stadt Norden teil; beide Kommunen haben eine Kastrationssatzung beschlossen eine Kastrationsaktion am 27. Juni im Landkreis Haßberge eine Kastrationsaktion am 17. Juli 2013 in Frankfurt am Main eine Kastrationsaktion im Herbst 2013 beim Tierschutz Rheiderland e.V. V.Heimtierhaltung Tierschutzwidriges Zubehör Zoofachgeschäfte verfügen über ein großes Angebot an nicht tiergerechtem Zubehör. Zum Beispiel: Rundkäfige für Vögel, Geschirre und Leinen für Nager, Reptilien und Papageien, Hamsterkugeln, Säulenaquarien und vieles mehr. Auch im Internet sind entsprechende Produkte frei erwerbbar (Teletaktgeräte, Stachelhalsbänder etc.). Tierschutzwidrige Produkte sind jedoch nicht auf den Heimtiermarkt beschränkt: So ist es auch weiterhin möglich, die seit 1.1.1995 EU-weit verbotenen Tellereisen zu erwerben (u.a. über die Firma Kieferle, Baden-Württemberg). Erforderlich wäre es deshalb, nicht erst die Anwendung, sondern schon das Inverkehrbringen solcher Vorrichtungen und Stoffe zu verbieten, die den Anforderungen des Tierschutzgesetzes oder einer aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnung widersprechen. Neuartige, serienmäßig hergestellte Aufstallungssysteme und technische Ausrüstungen für Tierhaltungen sollten nur dann in Verkehr gebracht und zur Tierhaltung verwendet werden, wenn nachgewiesen werden kann, dass das Produkt den Bestimmungen entsprechend tierschutzkonform ist. Der bmt stellte die vielschichtige Problematik im Rahmen der Sitzung des Tierschutzbeirates Baden-Württemberg im März 2013 auf die Tagesordnung. Das Ministerium sagte zu, sich mit dem Fachhandel in Verbindung zu setzen. Gefahrtiergesetz Hamburg Im Mai 2013 trat das „Hamburgische Gesetz zum Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Tieren wild lebender Arten“ (Hamburgisches Gefahrtiergesetz) in Kraft. Die Haltung gefährlicher Tiere wird zwar nicht per se untersagt, aber die Halter von gefährlichen Tieren müssen zukünftig eine Erlaubnis zur Haltung beantragen. Nur wenn der Halter seine Zuverlässigkeit, notwendige Kenntnisse sowie die sichere und geeignete Unterbringung seines Tieres oder seiner Tiere nachweisen kann, wird ihm eine Haltungsgenehmigung erteilt. Bereits 2011 hatte der bmt schriftlich Stellung (zum damaligen Entwurf des Senats) genommen. Die im Februar 2013 zunächst erstellte Liste der in Frage kommenden gefährlichen Tierarten war aus Sicht des bmt jedoch deutlich zu kurz. Nicht zuletzt aufgrund der Intervention (gemeinsam mit der Tierschutzorganisation Vier Pfoten) wurde die Liste um weitere wichtige Arten (z.Bsp. Menschenaffen, Großbären etc.) ergänzt. 11 VI. Umgang mit Wildtieren Die Haltung von Wildtieren in Gefangenschaft stellt besonders hohe Anforderungen sowohl an den Halter als auch an das jeweilige Haltungssystem. Die Haltung ist nur vertretbar, wenn die Tiere ihre grundlegenden arteigenen Verhaltensweisen ausleben können und keine Schmerzen, Leiden und Schäden erdulden müssen. Gerade die Haltung von Wildtieren in zoologischen Einrichtungen stellte 2013 einen Schwerpunkt in der tierschutzpolitischen Arbeit des bmt dar: • Seit Juli 2010 ist der bmt Mitglied in der Arbeitsgruppe zur Überarbeitung des „Gutachtens über Mindestanforderun- gen an die Haltung von Säugetieren“. Sie wurde vom BMELV in Auftrag gegeben. Bereits im Februar 2009 hatte sich der bmt federführend im Namen von 14 Tier-, Natur- und Artenschutzorganisationen in einem Schreiben an alle Mitglieder des Agrarausschusses gewandt und eine rasche Überarbeitung des Gutachtens gefordert. Es entspricht nicht mehr dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand der Tiergartenbiologie. Erstmals konnten sich die Tierschutzvertreter mit ihrer Forderung durchsetzen, dass die „Arbeitsgruppe Säugetiergutachten“ paritätisch besetzt wurde. Drei Sachverständige sind nun aus dem Tierschutz vertreten und drei aus der Zoobranche. Mittlerweile fanden zehn Sitzungen der Großen Arbeitsgruppe und der Unterarbeitsgruppen statt. Innerhalb der Tiergruppen konzentrierte sich der wissenschaftliche Mitarbeiter des bmt auf die Gruppen Unpaarhufer, Kleinsäuger, Hasenartige, Nagetiere und Landraubtiere. Bei dem Überarbeitungsprozess zeigt sich jedoch deutlich, dass die Zoovertreter den fachlich fundierten Forderungen der Tierschutzseite kaum aufgeschlossen gegenüberstehen. Zudem wurden weder der Arbeitsgruppe noch dem BMELV von den Zoovertretern wichtige (von den europäischen Zoos entwickelte) Haltungsempfehlungen zugänglich gemacht. Dabei hatte der europäische Zooverband (EAZA) die Empfehlungen den Mitgliedsstaaten bei der Überarbeitung von Haltungsstandards angeboten. Das Gutachten ist inzwischen im Frühjahr 2014 veröffentlicht worden. • Am 4. März 2013 fand auf Einladung von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag ein Fachgespräch zwischen Tierschutz- und Zoovertretern zum Thema „Der Zoo der Zukunft“ statt. In seinem Statement nahm der wissenschaftliche Mitarbeiter des bmt hinsichtlich der Bedeutung der Erhaltungszuchtprogramme kritisch Stellung. • Anlässlich des 25jährigen Bestehens des Otter-Zentrums in Hankensbüttel war der wissenschaftliche Mitarbeiter des bmt am 10. Oktober als Referent geladen. In seinem Vortrag („Die andere Art der Tierhaltung“) verdeutlichte er an zahlreichen Beispielen, dass die Effektivität der Zoos hinsichtlich ihres Beitrags zum Tier- und Artenschutz deutlich gesteigert werden müsse. • Am 9. November nahm der wissenschaftliche Mitarbeiter in seinem Vortrag „Anmerkungen zur Haltung von Tieren in zoologischen Einrichtungen“ Stellung. Die Einladung erfolgte von der LAG Bündnis 90/Die Grünen, Nürnberg. Von besonderem Interesse war dabei die umstrittene Delfinhaltung im Tiergarten Nürnberg. • In der Dezemberausgabe der Zeitschrift „GEOlino“ (Schwerpunkt Säugetiere) wurde u.a. das Thema Zootierhaltung mit einer Pro- und Kontraposition beleuchtet. Dabei übernahm der bmt den Kontrapart und wies darauf hin, welche Defizite derzeit in Zoos vorherrschen und welche Maßnahmen sie ergreifen sollten, um den Tierschutz mehr als bisher zu berücksichtigen. • Seit 1998 wird das im Tierschutzgesetz verankerte Verbot, Wirbeltieren Körperteile teilweise oder vollständig zu amputieren von zoologischen Einrichtungen bundesweit kaum umgesetzt. Eine Reihe von Wasservogelarten wie Flamingos, Pelikane, Störche, Enten und Reiher etc. werden regelmäßig künstlich flugunfähig gemacht, um sie auf Freianlagen besser präsentieren zu können. Aus kaum nachvollziehbaren Gründen werden die Verstöße von den zuständigen Veterinärbehörden bislang ignoriert und/oder geduldet. Die uneingeschränkte Nutzung der Flügel spielt jedoch für Vögel eine wesentliche biologische Rolle: Die Flügel dienen nicht nur zur artgemäßen, oftmals auch essenziellen Fortbewegung in der Luft (teilweise auch unter Wasser), sie haben zudem große Bedeutung bei der innerartlichen Kommunikation, beim Fortpflanzungsverhalten und bei der Thermoregulation. Der Verlust der Flugfähigkeit kann zu Stoffwechselund Faktorenerkrankungen führen. Um die unnötigen, schmerzhaften und illegalen Eingriffe zu beenden, hat der bmt u.a. die Tierschutzreferenten der Länder aufgefordert, dem Vollzugsdefizit Einhalt zu gebieten. 12 VI. Umgang mit Wildtieren Jagdrechtsnovelle in Nordrhein-Westfalen Die Landesregierung NRW kündigte in ihrem Koalitionsvertrag an, das bestehende Landesjagdrecht zu überarbeiten. Hierzu wurde 2011 ein „runder Tisch“ einberufen, an dem seit September 2011 auch die Tierschutzverbände beteiligt waren. Auch der wissenschaftliche Mitarbeiter des bmt nahm an den Sitzungen teil. Der bmt hatte sich insbesondere zu den Themen Liste der jagdbaren Arten, Jagdzeiten, Fallenfang und Abschuss von Hunden und Katzen eingebracht. Durch die notwendig gewordene Neuwahl und Neukonstituierung der Landesregierung in NRW lagen die Ergebnisse der Arbeitsgruppe für mehrere Monate zunächst auf Eis. Im Juli 2013 nahm die Arbeitsgruppe ihre Tätigkeit erneut auf. Im Oktober 2013 traf sich die Arbeitsgruppe zu ihrer letzten Sitzung. Der Referentenentwurf des Ministeriums wird in der zweiten Jahreshälfte 2014 erwartet. Jagdrechtsnovelle in Baden-Württemberg Baden-Württemberg ist das erste und bislang einzige Bundesland mit einer grün-roten Landesregierung. Entsprechend hoch sind die Erwartungen aus Sicht der Tierschutzverbände, weil sich gerade Bündnis 90/Die Grünen für Verbesserungen im Tierschutz landesweit einsetzen. Im Koalitionsvertrag („Der Wechsel beginnt“) wurde für den Zeitraum 2011-2016 u.a. angekündigt, das Landesjagdrecht zu überarbeiten und stärker an wildökologischen Anforderungen und Tierschutzbelangen auszurichten. Der bmt hat federführend für die im Tierschutzbeirat vertretenen Tierschutzverbände eine ausführliche Stellungnahme („Zeit für einen Paradigmenwechsel - mehr Tierschutz bei der Jagd“) vorgelegt und sie im Stuttgarter Landtag am 22. Juni 2012 dargelegt. Kernforderungen der Tierschutzverbände sind u.a.: • ein Verbot des Abschusses von Haustieren, • die Kürzung der Liste der jagdbaren Arten, • eine Kürzung und Harmonisierung der Jagdzeiten, • ein Verbot der Ausbildung von Jagdhunden an lebenden Tieren • und ein Verbot der Verwendung von bleihaltiger Munition. An den von der Landesregierung 2012 gebildeten Arbeitsgruppen nahm der bmt teil. Als Ergebnis zeichnet sich ab, dass das Jagdgesetz zu einem Jagd- und Wildtiermanagementgesetz erweitert werden soll. Positive Signale kommen von der Landesregierung, den Abschuss von Haustieren sowie den Einsatz von Totschlagfallen zu verbieten. Ein Referentenentwurf wird im Laufe des Jahres 2014 erwartet. Beizjagd in Baden-Württemberg Die Jagd mit Beizvögeln, einschließlich ihrer Dressur und Gefangenschaftshaltung, sind angesichts der damit verbundenen Arten- und Tierschutzproblematik und ohnehin geringen praktischen Bedeutung aus Sicht des bmt uneingeschränkt abzulehnen. Ungeachtet dessen nahm der bmt auf Initiative des tierschutzpolitischen Sprechers der Grünen, Reinhold Pix, Anfang Mai 2013 in Karlsdorf an einem Vor-Ort-Termin teil, um mit Beizjagdbefürwortern das Pro und Contra der Jagdmethode zu erörtern. Unsere ablehnende Haltung zur Beizjagd hat sich nach dem Treffen jedoch noch verstärkt, u.a. weil eine Reihe von geäußerten „Pro-Argumenten“ sich bei näherer Prüfung als fachlich nicht haltbar erwiesen. Der bmt hat anschließend seine Argumente gegen die Beizjagd in einer abschließenden schriftlichen Stellungnahme zusammengefasst. 13 VII. Tierversuche Seit seiner Gründung als Bund gegen die Vivisektion e.V. 1922 setzt sich der bmt aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen für ein Verbot von Tierversuchen ein. Allein in Deutschland mussten 2012 über drei Millionen Tiere in Tierversuchen leiden und sterben, Tendenz steigend. EU-weit sind es offiziellen Angaben zufolge rund zwölf Millionen Tiere, die im Labor ihr Leben lassen. Während die Entwicklung und Anwendung tierversuchsfreier Methoden bundesweit jährlich mit nur rund vier Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln gefördert wird, werden Milliarden von Steuergeldern für Tierversuche, u. a. für den Neubau riesiger Tierversuchszentren, ausgegeben. bmt aktiv bei Air-France Aktionen Noch immer werden jährlich Zehntausende Affen, verpackt in Holzkisten, in denen sie kaum Platz haben, als Ladung in Passagierflugzeugen rund um den Globus auf die Reise geschickt. Der Grund: Tierversuchslabore sollen mit „Nachschub“ versorgt werden. Durch die langjährigen Protestaktionen gegen die Affentransporte sind zahlreiche Fluglinien aus dem schmutzigen Geschäft ausgestiegen, so auch Lufthansa bereits vor vielen Jahren. In jüngerer Zeit haben auch United Airlines und Air Canada bekannt gegeben, künftig keine Affen mehr in den Tod zu fliegen. Inzwischen sind es nur noch wenige Fluglinien, die sich an dem grausamen Handel beteiligen. Die Fluglinie Air France transportiert als letzte europäische Fluggesellschaft bestimmte Affen für Tierversuche. Aus diesem Grund finden an verschiedenen Flughäfen in Deutschland regelmäßig Protestaktionen statt. Die bayerische Geschäftsstelle des bmt unterstützte 2013 mehrfach die Münchner Arbeitsgruppe des Vereins `Ärzte gegen Tierversuche‘ am Flughafen München. Die Aktivisten machten die Reisenden und das Flughafenpersonal mit Transparenten, Fotos und Flugblättern auf das brutale Geschäft aufmerksam und informierten über die Hintergründe (s. hierzu auch Geschäftsstelle Bayern, Seite 31). Primatenhirnforschung in Baden-Württemberg Am 4. Mai 2013 fand in Tübingen eine Demonstration gegen die dort praktizierten Versuche am Hirn von Primaten statt, u.a. auch mit bmt-Vertretern. Veranstalter der Aktion waren die Gruppen Tübingen für Tiere e.V., Antispeziesistische Aktion Tübingen und Tierrechtsinitiative Region Stuttgart. Die Protestkundgebung fand im Rahmen zahlreicher bundesweiter Aktionen anlässlich des Internationalen Tags zur Abschaffung der Tierversuche statt. Hirnforschung an Primaten wird in Baden-Württemberg an mehreren Instituten durchgeführt, die sich alle in Tübingen befinden. Rhesusaffen werden hierfür durch Durst gefügig gemacht und gezwungen, jeden Tag stundenlang mit angeschraubtem Kopf Aufgaben am Bildschirm zu erfüllen. Über ein Bohrloch im Schädel werden Elektroden in das Gehirn eingeführt. Nur wenn der Affe nach Forscherwunsch im richtigen Moment einen Hebel betätigt, bekommt er ein paar Tropfen Flüssigkeit über einen Schlauch in den Mund zugeführt. Reagiert das Tier falsch, muss es weiter dursten. Diese Torturen können jahrelang dauern, während ein Nutzen für kranke Menschen nicht gegeben ist. Mit Bezug auf eine Anhörung zu den Primatenversuchen „Zwischen Tierschutz und Forschungsfreiheit“ im Landtag im November 2012, bei der die Schaffung von Transparenz als erstrebenswert diskutiert und auch von beiden Regierungsparteien vor der Wahl explizit gefordert wurde, hatte der bmt einen Antrag in den Landesbeirat für Tierschutz eingebracht. Er zielte darauf ab, aktuelle Informationen über Art und Umfang der Versuche am Primatenhirn zu erhalten. Die Antwort jedoch ist kaum aussagekräftig; auf die Fragen wird im Kern nicht eingegangen. Auch von dem Wahlversprechen der Grünen, die Primatenhirnversuche auslaufen zu lassen, ist nicht mehr viel übrig. Das grüne Wissenschaftsministerium tritt vehement für den Beibehalt dieser Versuche ein. Infoblatt zu Tierversuchen Der bmt hat im Oktober 2013 das Infoblatt „Tierversuche: Altertümlich und grausam“ herausgegeben, das ethische, wissenschaftliche und rechtliche Aspekte behandelt. Auch werden Beispiele für Tierversuche aufgezeigt, die belegen, warum Tierversuche nicht nur grausam, sondern auch gefährlich für den Menschen sind. Moderne Forschungswege ohne Tierversuche werden erläutert und Möglichkeiten an die Hand gegeben, wie jeder Einzelne zu einer tierversuchsfreien Zukunft beitragen kann. 14 VII. Tierversuche Kampagne gegen neue Tierversuchslabore in München Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche hat im August 2013 eine Kampagne gegen geplante riesige neue Tierversuchslabore in München gestartet. Hintergrund ist, dass München bereits jetzt eine der schlimmsten Tierversuchshochburgen in Deutschland ist. Und unter dem Vorwand des medizinischen Fortschritts sollen in München in zwei neuen Tierversuchslaboren noch mehr Tiere leiden und sterben. Im Forschungszentrum für Translationale Onkologie (TranslaTUM) am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München sollen für die Krebsforschung Tierversuche an genmanipulierten Mäusen und Ratten stattfinden. In dem geplanten Neubau sind auf 700 m² Haltungskapazitäten von über 6.000 Käfigen für bis zu 36.000 Mäuse und 800 Ratten vorgesehen. Mit dem Bau soll Mitte 2014 begonnen werden, die Fertigstellung ist für 2016 geplant. Das neue BioMedizinische Zentrum der LMU München (BMC) wird derzeit im Norden des Campus der Ludwig-Maximilians-Universität München in Großhadern/Martinsried gebaut. Im Untergeschoss entstehen auf 2.000 m² riesige Tierhaltungsbereiche mit allein 9.000 Käfigen für rund 54.000 Mäuse und andere Nagetiere sowie Fische und Frösche. Die Tiere müssen für die Grundlagenforschung herhalten. Ende 2014 soll der Bau fertig gestellt sein. Das Bündnis München exzellent - ohne Tierversuche, bei dem der bmt Mitglied ist, hat sich im Oktober 2013 gegründet und die Kampagne aufgegriffen. Es veranstaltet regelmäßig Aktionen in München wie Infostände, Mahnwachen und Menschenketten. Neue Regelungen zu Tierversuchen In diesem Jahr sind das überarbeitete Tierschutzgesetz sowie eine neue Tierversuchsverordnung in Kraft getreten. Beide dienen der Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie. Mit dem neuen Tierschutzgesetz verfehlt es die Bundesregierung allerdings, im Bereich Tierversuche wirksame Verbesserungen im Sinne der Tiere gesetzlich zu verankern. So werden nicht einmal Affenversuche eingeschränkt. Ebenso wenig hat die Bundesregierung ein Verbot von Versuchen an Menschenaffen und solcher, die besonders schweres Leid verursachen, erlassen. Das war ursprünglich die Intention der EU. Der bmt hat den politischen Prozess u.a. mit Stellungnahmen begleitet sowie gemeinsam mit anderen Tierschutz- und Tierversuchsgegnerorganisationen ein juristisches Expertengutachten vorgelegt. Es belegt, dass die verabschiedeten Regelungen gegen das Staatsziel Tierschutz verstoßen. Die Argumente und Fakten blieben jedoch unberücksichtigt. Aufgrund der neuen Regelungen für den Bereich Tierversuche wurde auch die Tierversuchs-Meldeverordnung überarbeitet. Diese verpflichtet Einrichtungen, die Tierversuche durchführen, bestimmte Daten (Tierzahlen, Verwendungszweck von Tieren etc.) an die Behörde zu melden. Zum vorliegenden Entwurf des Bundeslandwirtschaftsministeriums nahm der bmt im September 2013 ausführlich Stellung. Darin kritisiert er, dass offensichtlich ein vereinfachtes System geschaffen werden soll, das die Kontrolle über Tierversuche noch laxer als bisher gestaltet. So soll es künftig nicht mehr Vorschrift sein, die Tiere zu melden, die als sogenannter Überschuss in den Laboren getötet werden, was das tatsächliche Ausmaß des Tierverbrauchs zusätzlich verschleiert. Zudem sieht der Entwurf vor, dass Fische und Kopffüßer auf Basis von Schätzwerten gemeldet werden können, obwohl es sich um Individuen handelt, denen jeweils Leiden, Schmerzen, Schäden und Ängste zugefügt werden. Auch wird künftig nicht mehr nachvollziehbar sein, ob ein Tier aus einer Zuchteinrichtung in Deutschland stammt. Erkennbar wird nur noch, dass es aus der EU kommt, was das System Tierversuch zusätzlich intransparent macht. Am 29. November 2013 stimmte der Bundesrat über die Tierversuchs-Meldeverordnung ab. Baden-Württemberg hatte einen Antrag eingebracht, der drauf abzielte, die Zahl der Tiere, die zur Aufrechterhaltung von Zuchtlinien oder die auf Vorrat gezüchtet und ohne weitere Verwendung getötet werden, zu erfassen. Der bmt wandte sich in einem Schreiben an alle Landesregierungen und forderte sie auf, dem Antrag zuzustimmen. Denn bislang gibt es keine offiziellen Zahlen darüber, wie viele Tiere in Deutschland für Tierversuche leiden und sterben. Die offizielle Statistik der Bundesregierung erfasst nur einen Teil der Tiere. So werden Tiere zur Zucht und „Vorrats“-haltung nicht gezählt. Schätzungen zufolge entstehen bei der Genmanipulation von Tieren über 90 % „Ausschusstiere“, die nicht die vom Forscher gewünschten Änderungen aufweisen und wie Müll entsorgt werden. Solche Tiere werden in der Statistik nicht erfasst. Der bmt hatte den gesamten Prozess die ganze Zeit über mit fundierten Stellungnahmen auf politischer Ebene begleitet. Letztlich blieben jedoch die Argumente des Tierschutzes ungehört. Die neue Tierversuchsverordnung, das Tierschutzgesetz sowie die Tierversuchs-Meldeverordnung verfehlen das Ziel, den Weg für den Ausstieg aus dem Tierversuch zu ebnen. 15 VIII.Auslandstierschutz Tierschutz hört nicht an den Landesgrenzen auf. Für die Arbeit des bmt ist es deshalb unverzichtbar, auch solchen Tieren zu helfen, die außerhalb von Deutschland in großer Not leben. Es ist für die Arbeit des bmt jedoch notwendig, sich auf ausgewählte Projekte zu beschränken. Nur so ist es möglich, eine effektive Tierschutzarbeit vor Ort und eine verantwortungsvolle Verwendung der finanziellen Mittel zu gewährleisten. Osteuropa – unsere Hilfe für Straßenhunde Seit über 17 Jahren engagiert sich der bmt in Ungarn und Rumänien. Während in Rumänien die unter elenden Bedingungen lebenden Straßenhunde das zentrale Tierschutzproblem darstellen, geht es in Ungarn grundsätzlich um die Haltungsbedingungen von Besitzerhunden. Kettenhaltung, der rigorose Austausch alter gegen junge Wachhunde, das Verstoßen „unbrauchbar“ gewordener Hunde ist die Folge eines ausschließlich funktionalen Verhältnisses zum Tier. Unser Motto: Hilfe zur Selbsthilfe Wir arbeiten in beiden osteuropäischen Ländern nach demselben, über Jahre bewährten Grundsatz: Wir fördern die Arbeit heimischer Tierschutzorganisationen, wenn sie uns überzeugend erscheint, durch projektbezogene Spenden. Mit den jeweiligen Tierschutzorganisationen, der rumänischen „Milioane de prieteni“ in Brasov und dem ungarischen „Misina Natur- und Tierschutzverein“ in Pecs hat der Bund gegen Missbrauch der Tiere Freundschaftsverträge geschlossen. Die Verträge legen fest, dass der bmt die Verbände auf der Basis einer festen Partnerschaft unterstützt. Im Rahmen der Hilfe werden notwendige Baumaßnahmen (Quarantäne, Freilaufgehege, Dachabdichtungen etc.) vorangetrieben, die Anstellung von Tierärzten in den Tierheimen in Brasov und Pecs ermöglicht und die Versorgung der aufgenommenen Tiere sichergestellt. Da unsere in diesen Ländern eingeleiteten Maßnahmen nur langsam wirksam werden, ist auch ein Verbringen von Hunden aus diesen Ländern nach Deutschland notwendig. 16 VIII.Auslandstierschutz Übersicht über die Auslandstierschutzprojekte des bmt Kooperationspartner: Misina Tier- und Naturschutzverein mit Tierheim in Pécs, Ungarn (Misina Természet- és Àllatvédö Egyesület) Freundschaftsvertrag am 19.3.1997 Adresse: H - 7601 Pécs, Postfach 116, Tel. +36 72 240758 Adresse Tierheim: H - 7691 Pécs Somogy, Pajtas u. 17 (Gelände Eigentum des Vereines) Kontaktperson: Adrien und Farkas Tamás Tierbestand: ca. 400 Hunde (jährlich ca. 1200 neue Tiere), ca. 50 Katzen, Pferde, Esel, Ziegen, Geflügel und Wildtie re in der eigenen Wildtierauffangstation Verträge: mit der Stadt Pécs und einigen anderen Gemeinden für Fundtiere Öffentlichkeitsarbeit: Infostände in der Stadt, in Supermärkten, Fernseh- und Rundfunkbeiträge, Tage der offenen Tür im Tierheim Besondere Projekte: Jugendarbeit und Kinderfreizeiten im Tierheim, Schulbesuche, eigenes Schulzimmer im Tierheim, Reitunterricht Besondere Probleme: Finanzielle Unterstützung in Ungarn nicht ausreichend für den Betrieb bzw. Sanierungsmaßnahmen bmt-Unterstützung: Finanzielle Unterstützung des Tierheimbetriebes durch zweckgebundene Spenden, zusätzlich projektbezogene Zuwendungen, z.B. Gebäudesanierung, Kauf von Mikrochips etc. im Jahr 2011 4.500,00 € / Monat. Tierhilfestiftung/Tierheim Kiskunhalas, Ungarn (Halasi Állatsegítö Alapítvány) Karsten Plücker, Tierheimleiter des Tierheims Wau-Mau-Insel in Kassel, engagiert sich seit Jahren in Ungarn und ab 2004 schwerpunktmäßig in Kiskunhalas. Mit Futter-, Medikamenten und Sachspenden unterstützte er erst den jungen Tierschutzverein Kiskunhalas, dann erwarb er privat das Gelände und errichtete nach und nach die großräumig angelegten Zwingeranlagen. Adresse Verein und Tierheim: H - 6400 Kiskunhalas, Felsöszállás 120 Kontaktperson: Ines Stefan Tierbestand: ca. 60 Hunde, ca. 50 freilaufende Katzen Verträge: mit der Stadt Kiskunhalas Öffentlichkeitsarbeit: Infostände in der Stadt, regelmäßige Flohmärkte Besondere Probleme: Finanzielle Unterstützung in Ungarn nicht ausreichend für den Betrieb bzw. Sanierungsmaß nahmen bmt-Unterstützung: Finanzierung der regelmäßigen Kosten Verein Millionen Freunde mit Tierheim Brasov, Rumänien (Asociatia Milioane de Prieteni) Freundschaftsvertrag am 25.11.2004 Adresse: RO – 500075 Braşov, Strada Rovine Nr. 5 Adresse Tierheim: RO – 500000 Braşov Triaj, Fundatura Harmanului Nr. 10 Kontaktperson: Cristina und Roger Lapis Tierbestand: ca. 800 Hunde (davon 600 im Tierheim Brasov und 200 in Stupin, jährlich 1200 neue Tiere), ca. 20 Katzen; Betreuung von ca. 80 Braunbären, Pferde, Esel im Reservat Zarnesti Öffentlichkeitsarbeit: Infostände in der Stadt, Fernseh- und Rundfunkbeiträge Besondere Projekte: Kastrationsaktionen in der Stadt und umliegenden Gemeinden im Kreis Brasov und kostenlose Kas- trationsangebote für mittellose Tierhalter Besondere Probleme: Betreuung und Fütterung von ca. 200 weiteren Hunden in der städtischen Hundefängeranlage in Brasov Stupin, regelmäßige Übernahme von Hunden in schlechtem gesundheitlichen Zustand mit erheblichen Folgekosten, kaum Finanzierung durch die rumänische Bevölkerung bmt-Unterstützung: Finanzielle Unterstützung des Tierheimbetriebes und Finanzierung eines Tierarztes plus Material für Kastrationsaktionen durch zweckgebundene Spenden, zusätzlich projektbezogene Zuwendungen, z.B. Gebäudesanierung, Kauf von Medikamenten, Mikrochips etc. im Jahr 2011 4.500,00 € / Monat. 17 VIII.Auslandstierschutz Durch die Hundefangaktivitäten der Stadtverwaltung Braşov SPGA entstanden freundschaftliche Beziehungen zu weiteren Tierheimen und Städten, wo das Hundeeinfangen beendet werden konnte und nun in kleinem Rahmen geholfen wird. Tierheim Sighisoara (ASOCIATIA PRT. DREPTURILE ANIMALELOR-ADA) Freundschaftsvertrag vom 7.10.2012 Adresse: RO – 545400 Sighisoara, Str. Nationala Nr. 67 Kontaktperson: Mona Fernengel Tierbestand: ca. 100 Hunde im Tierheim und weitere ca. 40 Tiere in der städtischen Anlage der Stadt zu betreuen Vertrag mit der Stadt: seit 14.9.2012 Öffentlichkeitsarbeit: Zeitungsartikel Besondere Projekte: Betreuung von geduldeten Straßenhunden an ihren Plätzen und Kastrationsaktionen. Besondere Probleme: Neben Mona Fernengel, die berufstätig ist, stehen nur zwei Mitarbeiter zur Verfügung. bmt-Unterstützung: 2.500,00 € / Monat , gelegentliche Finanzierung von Futter und Tierarztkosten, Sachspenden Tierheim Targu Mures (Azilul de CainiCompartimentul De Gestionare Al CainilorFora) Freundschaftsvertrag mit der Stadt Targu Mures am 21.9.2010 Adresse: Kontaktperson: Tierbestand: Tierheim: Öffentlichkeitsarbeit: Besondere Projekte: Besondere Probleme: bmt-Unterstützung: 18 RO – 540000 Targu Mures, Strada Prutului Nr. 24 Emilia Nagy (Tierheimleiterin), Tibor Jozsa (stellvertr. Bürgermeister) ca. 100 Hunde ist Eigentum der Stadt; es werden nicht wahllos Straßentiere eingefangen, sondern nur auf Reklamation geholt bzw. Abgabetiere aufgenommen regelmäßiger Druck von Vermittlungsplakaten und Aushängen in der Stadt, daher viel Vermittlung vor Ort regelmäßige Kastrationstage in eigener kleiner Tierklinik Alte und schüchterne Tiere lassen sich nicht gut vermitteln, knappe Unterstützung durch die Stadt, daher oft Mangel an Medikamenten und gutem Futter Sachspenden (Nahtmaterial, OP-Bedarf, Futter etc.) – keine Geldzahlungen VIII.Auslandstierschutz Tierheim Suceava, Rumänien (Asociatia de Protectiea Animalelor) Adresse: RO – 720000 Suceava, Str. Vasile Bumbach Nr. 2 Kontaktperson:Susanne Trautmann-Grübl Tierbestand: ca. 900 Hunde Tierheim: gehört der Stadt Öffentlichkeitsarbeit: u.a. Facebookgruppen in Deutschland Besondere Projekte: Kastrationsaktionen Besondere Probleme: extrem überfülltes Tierheim, nur unregelmäßige Zahlungen der Stadt. Ohne Unterstützung Dritter würden sich die ohnehin angespannten Zustände erheblich verschlimmern bmt-Unterstützung: Übergangsweise finanzielle Unterstützung des Tierheimbetriebes Nach Gründung eines deutschen Fördervereins (Leiterin: Frau Trautmann-Grübl) sollen alle Aktivitäten und Spenden dort konzentriert werden. Das Ehepaar Trautmann verbessert derzeit die Tierheimorganisation, führt bauliche Veränderungen durch, ist im Gespräch mit der Stadtverwaltung und kümmert sich um Sachspendentransporte und Vermittlung von Hunden. Verein gegen jeglichen Missbrauch (ASOCIATIA ALIANTA PENTRU COMBATEREA ABUZURILOR) Adresse: RO – 500289 Brasov, B-dul VALEA CETATII Nr.31, bl. A39, sc. B, ap.12 Kontaktperson: Claudiu Dumitriu Tierrechtsverein Besondere Projekte: Mitarbeit am rumänischen Tierschutzgesetz, Ermittlungen in Sachen „Hundefängermafia“ in Brasov mit entsprechenden Strafanzeigen, Überprüfung von gemeldeten Missständen und Unterstützung von privaten Tierfreunden bei Problemen. bmt-Unterstützung: Finanzierung der Personalkosten, KFZ, Bürobetrieb etc. ca. 7.000 € / Monat Stadtverwaltung Bals Gemeinde ohne Tierheim mit einem Bürgermeister, der sich eigenständig um deutsche Hilfe bemüht hat, um das Problem der Streunerhunde zu lösen. Seit vier Jahren finden etwa zwei Mal im Jahr Kastrations- einsätze durch Tierarztteams statt. Kleinstadt Predeal im Kreis Brasov Gespräche mit dem Bürgermeister, aus dem bestehenden Vertrag mit dem Hundefänger auszusteigen. Die Stadt sucht ein Grundstück für ein eigenes Tierheim. bmt-Unterstützung: logistische Hilfe Hinweis: Weitere ausführliche Informationen zum Auslandstierschutz des bmt finden Sie in unserer Broschüre „Auslands-Tierschutz im Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.“ oder unter www.bmt-auslandstierschutz.de. 19 IX. Kinder- und Jugendtierschutz Der Kinder- und Jugendtierschutz nimmt seit 20 Jahren einen hohen Stellenwert im bmt ein. Der Verein gehörte 1994 zu den ersten Tierschutzorganisationen in Deutschland, die - nach dem Vorbild Österreichs - Tierschutzunterricht in Schulen anboten. Im Laufe der folgenden zwei Jahrzehnte arbeiteten für den bmt mehrere zu Tierschutzlehrern ausgebildete Pädagogen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen und Köln. Die Geschäftsstelle Berlin entwickelte in Kooperation mit dem Konzern Purina das Kindertierschutzprojekt „Liebe fürs Leben“, für das bundesweit Tierschutzlehrerinnen eingesetzt wurden. Im Tierheim Köln-Dellbrück wurde 2005 das bmt-eigene Lehrmaterial vorgestellt, das in kindgerechter Form die aktuellen Tierschutzprobleme aufbereitet hat. Die Kindertierschutzmappe umfasst mittlerweile zwölf Themen von Heimtier- über Massentierhaltung bis zur Situation der Wildtiere in Zirkusunternehmen. Das Tierheim Köln-Dellbrück beschäftigt derzeit als einziges bmt-Tierheim eine Tierschutzlehrerin, die auf Wunsch Schulen und Kindertagesstätten im Raum Köln besucht. Die Anstellung der Pädagogin wurde durch eine Stiftung (Kirschbaum-Stiftung) möglich und rundet das Angebot des Tierheims für Schüler ab. Neben Führungen für Schulklassen hat das Tierheim vor drei Jahren eine Jugendgruppe („KiTi Köln“) ins Leben gerufen, die sich mit speziellen Tierschutzproblemen, aber auch der Haltung und Pflege von Haus- und Wildtieren auseinander setzt. So beteiligten sich die jungen Tierschützer u.a. im April 2013 im Rahmen des Internationalen Tages zur Abschaffung von Tierversuchen an der von „Ärzte gegen Tierversuche“ ins Leben gerufenen Aktionswoche. Gemeinsam mit „Schüler für Tiere e.V.“ verwandelten die Mädchen und Jungen von „KiTi Köln“ den Kölner Wallrafplatz in ein überdimensionales Tierversuchslabor. Eindrucksvoll simulierten die Jugendlichen einen Tierversuch aus der Grundlagenforschung an Primaten. Ihre Aktion rief große Aufmerksamkeit bei den Passanten hervor und fand gute Resonanz in den Medien. Alle Tierheime des bmt haben regelmäßig Schulklassen zu Gast, die sich vor Ort informieren wollen. Im Vordergrund stehen dabei die Fragen, warum Tiere so zahlreich abgegeben werden, wer für ausgesetzte und aufgefundene Tiere zuständig ist und wie die Tiere im Tierheim bis zu ihrer Vermittlung versorgt und betreut werden. Auch das in Niedersachsen bei Bremen gelegene Tierheim Arche Noah hat seit Oktober 2013 eine eigene Kindertierschutzgruppe ins Leben gerufen. Die „Arche Kids“ werden u.a. im Umgang mit Tieren unterwiesen, dürfen sich unter fachlicher Anweisung der Tierheimleitung an der Fütterung und der spielerischen Beschäftigung mit Hunden und Katzen beteiligen und können sich außerdem künstlerisch mit dem Schutz von Tieren auseinander setzen. Eine Pädagogin zeigt den jungen Tierschützern zum Beispiel, wie man aus Speckstein Tiere formt oder sie besonders gut mit Kohle und Ölfarben in Szene setzt. Einmal jährlich zeichnet der bmt Schüler mit dem Ehepaar-Quade-Stiftungspreis aus, die sich in herausragender und vorbildlicher Weise um den Schutz der Tiere verdient gemacht haben. Die Stiftung wurde von Lidia und Karl-Heinz Quade aus Darmstadt-Eberstadt gegründet. Die Ehrung nimmt das bmt-Tierheim Elisabethenhof in Reichelsheim vor. 2013 wurde der Preis nicht verliehen. 20 X. Geschäftsstellen und Tierheime Acht Tierheime und zehn Geschäftsstellen Der bmt unterhält bundesweit acht Tierheime und zehn Geschäftsstellen. Mit durchschnittlich 120 Hunden, 100 Katzen und über 300 Kleintieren ist das Tierheim Köln-Dellbrück die größte Einrichtung des bmt, gefolgt von der Wau-Mau-Insel in Kassel mit ähnlich hoher Auslastung. Tierheime und Geschäftsstellen arbeiten in den jeweiligen Bundesländern eng zusammen. Einzig die Geschäftsstellen Bayern, Berlin und Issum (Nordrhein-Westfalen) verfügen über kein eigenes Tierheim. Dass auch diese Geschäftsstellen Tiere aufnehmen können, liegt am Einsatz der Ehrenamtlichen. So kann sich der bmt auf sehr engagierte Menschen verlassen, die sich als Pflegestellen zur Verfügung stellen und Tiere solange verantwortungsbewusst und liebevoll betreuen, bis für sie ein neues Zuhause gefunden wird. Ebenso wichtig für den bmt ist die gute Zusammenarbeit mit seinen Gnadenbrothöfen. Hier werden Gnadenbrottiere unter artgerechten Haltungsbedingungen versorgt, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht (mehr) vermittelt werden können. Zu ihnen zählen Pferde, Esel, Affen, Vögel, Schweine, Ziegen, ein Rind, Lamas, Hunde und Katzen. Für annähernd jedes Tier hat der bmt Paten gefunden, die sich mit einem regelmäßigen monatlichen Beitrag (Patenschaft) am Unterhalt der Schützlinge beteiligen. Derzeit (Stand: Dezember 2013) betreut der bmt 65 Gnadenbrottiere, wobei die Geschäftsstelle Bayern den Hauptanteil an der Finanzierung trägt. Die Kosten für alle Gnadenbrottiere belaufen sich pro Monat auf 14.653 Euro, Tierarztkosten sind in dieser Summe noch nicht enthalten. Die größte Gruppe unter den Gnadenbrottieren sind Pferde und Ponys, die auf mehreren Höfen in Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ihren Lebensabend genießen dürfen. Geschäftsstelle Norden, Tierheim Hage Leiter: Dieter Kuhn, Ursula Sottmeier Für das Tierheim Hage (1998 komplett erneuert, Gesamtfläche 7300 m2) gehört das Elend der herrenlosen Katzen zu den größten Tierschutzproblemen mit direkter Auswirkung auf das Tierheim. Denn die oft trächtig ausgesetzten Katzen oder mutterlosen Babykatzen benötigen meist eine sehr intensive Betreuung und teure medizinische Versorgung - diese Kosten und die Folgekosten (Erweiterung der Katzenräume, um mehrere kleinere Räume zu schaffen, Renovierung der Quarantäne und Ausbau der Krankenstation etc.) treiben das Tierheim immer wieder an seine finanziellen Grenzen. Weil die Zahl der zu versorgenden Tiere in den letzten Jahren unablässig stieg, entschieden sich die Geschäftsstellenleitung und der bmt-Vorstand für eine Erweiterung des Tierheims Hage. Im Mai 2013 begannen die Baumaßnahmen, die ca. 50 Katzen und 20 Hunden zusätzlich Platz bieten. Bereits am 23. Juni konnte der Rohbau der Öffentlichkeit präsentiert und die Einweihung mit einem schönen Fest für alle Freunde und Förderer des Tierheims verbunden werden. Neben den Arbeiten an den Tierunterkünften wurden auch das Tierarztzimmer vergrößert, Duschen und Umkleideräume für die Mitarbeiter sowie ein größerer Aufenthaltsraum fertig gestellt. Dieser Raum wird nun für interne Besprechungen und Unterredungen mit Behördenvertretern genutzt. Einen Tag nach dem Rohbaufest traf das Bündnis „Pro Katze“ (Vier Pfoten, Tasso, bmt) im Tierheim Hage auf Vertreter der Ordnungsämter und Presse, um ihr Anliegen – die Notwendigkeit von bundesweiten Katzenkastrationen – weiter in die Öffentlichkeit zu tragen. Erfreulicherweise entschieden mehrere Gemeinden, die mit dem Tierheim Hage Fundtierverträge geschlossen haben, ab 1. Juli 2013 die Kastrationspflicht für Freigängerkatzen einzuführen. Doch unabhängig von der seit Jahren geführten Debatte um eine bindende Katzen-Kastrationspflicht in allen Bundesländern hatte das Tierheim Hage bereits vor Jahren wirksame Maßnahmen getroffen, um der weiteren Verelendung von herrenlosen Katzen entgegenzuwirken. So finden zwei Mal jährlich Katzen-Kastrationsaktionen mit hälftiger Übernahme der Kosten (seit 2005) für finanziell schlechter gestellte Tierbesitzer statt. Daneben bietet die Geschäftsstelle Norden in seinem Tierheim eine Sozialsprechstunde an. Dabei trägt der bmt ebenfalls 50% der Untersuchungs- und Therapiekosten für das zu behandelnde Tier, in Einzelfällen sogar die kompletten Kosten. Ergänzend lief 2013 ein erfolgreiches Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Tierheim und verschiedenen Gemeinden aus dem Umland weiter. Auch hier geht es darum, sozial schwächeren Bürgern die Kastration ihrer Katze durch eine hälftige Bezuschussung zu ermöglichen. Die Kooperationspartner des Tierheims Hage sind die Stadt Norden, die Gemeinden Hage, Brookmerland, Großheide, Dornum aus dem Altkreis Norden (Landkreis Aurich) Holtriem und von Tierschutzseite noch die Katzenauffangstation Westerende. Die Tierbesitzer erhalten sogenannte Kastrations-Gutscheine und können den Eingriff, das Chippen der Tiere und die Meldung bei Tasso beim Tierarzt ihrer Wahl oder im Tierheim durchführen lassen. Die logistische Abwicklung – die Verteilung der Gutscheine und die Bezahlung der Tierärzte – obliegen dem Tierheim Hage und der Katzenauffangstation Westerende. 21 X. Geschäftsstellen und Tierheime 2013 wurde neben der Großbaustelle im Tierheim Hage auch der Bereich des ehemaligen Wildhundegeländes umgestaltet. Der letzte der fünf Hybriden starb im Frühjahr 2013 im Alter von 16 Jahren. Das große Gehege wurde gerodet und in vier Areale unterteilt, auf denen Hunde in großräumigen Zwingern mit eigenen Hütten leben. Jede Hundehütte ist gefliest, isoliert und mit Frostwächtern versehen. Gleichfalls wurde im Tierheim durch die Unterteilung größerer Räume versucht, mehr Platz für die aufzunehmenden Tiere zu schaffen. In den kleineren Zimmern, die alle renoviert und mit viel Zubehör zum Spielen versehen wurden, fühlen sich die Katzen sehr wohl. 2013 in Kürze • 14. Januar: Der Rat Norden diskutiert erstmalig und kontrovers über den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zur Einfüh- rung einer Kastrations- und Registrierungspflicht im Gebiet Norden. Das Tierheim Hage bezieht über die Medien mehrfach Position und verdeutlicht die Notwendigkeit derartiger Erlasse • 25. April: 17 Schüler hospitieren im Rahmen des „Zukunftstages für Mädchen und Jungen“ im Tierheim Hage. Über 50 Jugendliche hatten sich um einen Platz beworben • Juli: Investor zieht nach Protesten seinen Antrag auf Errichtung eines Hähnchenmaststalls an der Nordsee zurück. Das Tierheim Hage gehört einer aktiven Bürgerinitiative (Initiative BI Norden) an, die sich gegen weitere Massentierhaltung in Ostfriesland stark macht • September: Tag der Offenen Tür • Herbst: Abschluss der Bauarbeiten • Regelmäßige Führungen von Schulklassen • Treffen der Kinder- und Jugendtierschutzgruppe Tierheim AG Geschäftsstelle Stuhr-Brinkum, Tierheim Arche Noah Gst-Leiterin: Anke Mory, TH-Leitung: Anke Mory, Sascha Diephaus, Sabine Strobl Das Tierheim Arche Noah liegt für Besucher leicht erreichbar an der Autobahnabfahrt A1 Bremen/Brinkum. Die Anlage wurde 1985 bezogen und seitdem immer wieder modernisiert und erweitert. Ein großer Pluspunkt des Tierheims sind die angrenzenden, weitläufigen Grünflächen. Sie werden als Spiel-, Begegnungsund Trainingsplätze für Hunde genutzt. Nach fünf Jahren Tierheimleitung entschied sich Stefan Kirchhoff im Berichtszeitraum 2013 zu einer beruflichen Neuorientierung. Seine Nachfolger übernahmen am 1. April die Leitung der Arche Noah. Anders als in der Vergangenheit wird das Tierheim nun von drei Kräften geleitet, die verschiedene Aufgabenbereiche wahrnehmen: Die langjährige Mitarbeiterin Anke Mory bleibt als Geschäftsstellenleiterin weiterhin für alles Organisatorische im Tierheim verantwortlich, Sascha Diephaus ist für den Hundebereich zuständig und Sabine Strobl Ansprechpartnerin für den Katzenbereich. Das erste gemeinsame Projekt stand gleich im Frühjahr 2013 an: der überfällige Bau eines neuen Hundehauses. Viele Neuzugänge mussten in der Vergangenheit in den sogenannten Notzwingern im Freien untergebracht werden, wenn im Tierheim alle Plätze belegt waren. Für Hunde mit dickem Fell war das zwar unproblematisch, aber nicht so komfortabel wie das moderne Hundehaus, das sie nun bewohnen. Die Innenbereiche des für zehn bis 14 Hunde konzipierten Hauses sind überdacht, mit den Außenbereichen durch Schieber verbunden und können durch zusätzliche Falltüren vor eisiger Witterung geschützt werden. Gleichfalls besteht die Möglichkeit, für verträgliche Nachbarn die Zwischenelemente zu entfernen, damit die Hunde die Platzvergrößerung gemeinsam nutzen können. Umgesetzt wurde wenige Wochen später außerdem der Plan für ein neues Katzenzimmer neben dem Eingangsbereich. Nun können Besucher die Katzen schon von außen durch die große Scheibe beim Spielen beobachten, während den Tieren im Innenraum selbst nicht das Geringste entgeht, was sich vor ihrem Fenster abspielt. Dieses Katzenzimmer soll speziell jenen jungen und erwachsenen Katzen vorbehalten sein, die später als reine Wohnungskatzen vermittelt werden. Es soll ihnen die Umgewöhnung in ein Zuhause erleichtern, in dem sich ihre Bewegungsfreiheit auf die Innenräume eines Hauses oder einer Wohnung beschränken wird. 22 X. Geschäftsstellen und Tierheime Während die Vermittlung von jungen, zahmen und an Menschen gewöhnten Katzen in der Regel unproblematisch ist, warten scheue Wildkatzen oft Jahre auf ein geeignetes Zuhause. In der Natur geborene Katzen lassen sich kaum oder sehr selten auf einen intensiven Kontakt zu Menschen ein. 2013 richtete das Tierheimteam seinen Fokus verstärkt auf die Vermittlung dieser schwierigen Kandidaten. Durch Aufrufe und Veröffentlichungen wurden Tierfreunde gesucht, die auf ihren Grundstücken die unabhängigen Katzen zwar regelmäßig versorgen und ihnen geschützte Schlafplätze bieten, sie darüber hinaus (bis auf notwendig werdende medizinische Betreuung) aber sich selbst überlassen. Wie sehr das Tierheim inzwischen in der Region verankert ist, zeigte sich u.a. an der Unterstützung des RWE-Konzerns. Im Rahmen seines „RWE Companius Programms“ hatte das Unternehmen nicht nur 2000 Euro für die neuen Hundezwinger gespendet, sondern auch Mitarbeiter aus Bremen und Hannover zur handwerklichen Unterstützung entsandt. Dank der guten Zusammenarbeit der freiwilligen Helfer und des Tierheims konnten am Abend des 15. November bereits die ersten Hunde in ihre modernen Unterkünfte einziehen. Seit Oktober hat das Tierheim nun auch eine Kindertierschutzgruppe. Die „Arche Kids“ werden u.a. im Umgang mit Tieren unterwiesen, dürfen sich unter fachlicher Anweisung der Tierheimleitung an der Fütterung und der spielerischen Beschäftigung mit Hunden und Katzen beteiligen und können sich außerdem künstlerisch mit dem Schutz von Tieren auseinandersetzen. Eine Pädagogin zeigt den jungen Tierschützern zum Beispiel, wie man aus Speckstein Tiere formt oder sie besonders gut mit Kohle und Ölfarben in Szene setzt. Die Treffen finden alle zwei Wochen im Tierheim statt. Nachdem am 1. Juli 2013 in Niedersachsen ein neues Hundegesetz in Kraft trat, hat das Tierheim einen zusätzlichen Service für (potentielle) Hundebesitzer eingerichtet. Die Bremer Hundetrainerin Judith Borck bietet auf dem Gelände der Arche Noah Junghundekurse und Vorbereitungskurse für den Hundeführerschein an. Wer mit seinem künftigen Tierheimhund teilnimmt, erhält eine Ermäßigung. Judith Borck arbeitet bereits seit langem mit schwierigen Tierheimhunden. 2013 in Kürze • 4. Mai 2013: DogWalk in Bremen, veranstaltet von der Tiertafel Deutschland e.V. • 26. Mai: Frühlingsfest im Tierheim • 20.+21. Juli Sommerfest vom Hundezentrum Bassumdogs - Infostand • 14./15. September: zweitägiges großes Tierheimfest • 30.11.+1.12. Brinkumer Weihnachtsmarkt - Infostand • 15. Dezember: Vorweihnachtlicher Laternenlauf, organisiert vom Tierheim Arche Noah Geschäftsstelle Hamburg, Franziskus-Tierheim Leiter: Frank Weber 1982 bezog der bmt das Gebäude an der Lokstedter Grenzstraße. Weil die Zahl der Fundund Abgabetiere ständig zunahm, mussten im Laufe der Zeit mehrere Bau- und Erweiterungsmaßnahmen im Franziskus-Tierheim durchgeführt werden. Die umfangreichsten Sanierungsarbeiten in der Geschichte des Tierheims standen 2013 an. Neben Malerarbeiten im gesamten Gebäude wurde das Hunde- und Katzenhaus neu eingedeckt, die Elektrik und Außenbeleuchtung ersetzt, Fenster- und Türelemente im Haupthaus ausgetauscht, Türen und Zargen in der Katzenquarantäne erneuert und Fliesenarbeiten in mehreren Räumen und Tierunterkünften in Auftrag gegeben. Auf dem ehemaligen Flohmarktgelände ist eine Auffangstation für Wildtiere entstanden – ein Herzensanliegen des Tierheimleiters, weil in der Vergangenheit das kleine Franziskus-Tierheim keine Möglichkeit hatte, sich um die zahlreichen Wildlinge aus Hamburg zu kümmern. Nach den Modernisierungsarbeiten an und in den Gebäuden war im November 2013 der Hundeauslauf an der Reihe. Hier wurden Bäume gefällt, Gräben zugeschüttet und die Zaunanlage erneuert. Dass dennoch auch im Franziskus-Tierheim im Vergleich zu früheren Jahren immer mehr Hunde, Katzen und Kleintiere aufgenommen werden, entspricht der allgemeinen Entwicklung, unter der bundesweit alle Tierheime zu leiden haben. Tiere werden mit steigender Tendenz unüberlegt angeschafft – und ebenso emotionslos wieder „entsorgt“. Die einfache Beschaffung über das Internet macht es möglich, Lebewesen mit einem Mausklick ins Haus zu holen. Den wenigsten Käufern mag dabei bewusst sein, dass ihr Verhalten die tierquälerische „Produktion“ von Welpen europaweit ankurbelt, doch das Franziskus-Tierheim wird zunehmend mit (sozial unverträglichen und/oder kranken) Hunden aus in der Regel osteuropäischen Massenvermehrungen konfrontiert. 23 X. Geschäftsstellen und Tierheime Das Franziskus-Tierheim unterstützt mit regelmäßigen Spenden (Futter, Kratzbäume, Hundekörbe etc.) die Hamburger Tiertafel. Selbst erhält das bmt-Tierheim an der Lokstedter Grenzstraße keine finanziellen Zuschüsse von der Stadt und dieser hat kürzlich auch die Bitte des Tierheimleiters um Beteiligung an den umfangreichen Sanierungsmaßnahmen zurückgewiesen. 2013 in Kürze • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • 16.01. NDR dreht eine Reportage im Tierheim für „Hamburg-Journal" 18.01. Schulprojekt Wedel 13.02. Jagdspaniel-Club, Vortrag von Frank Weber 27.02. Führung eine Klasse der Schule Bodenhagen 21.03. Interview von Schülern für eine Schülerzeitung 14.06. Hundefestival Wedel 18.07. Führung einer Reisegruppe aus Österreich 19.07. Scheckübergabe der Firma Dössel & Rademacher 6.000,- € wurden gespendet. 23.07. Besuch des Bundestagsabgeordneten Rüdiger Kruse (CDU) 31.07. Besuch der Bundestagsabgeordneten Kerstin Athos (Linke) 10.08. Führung von Schülern der Paracelsus-Schule 14.08. Spendenübergabe „City Ink“ 31.08. TDOT Hundegnadenhof Zemitz, Vortrag von Frank Weber 07.09. Besuch bei der Dogworld Tiertafel 14./15.09. TDOT Franziskus-Tierheim 16.10. Unternehmertag Barclays Bank, Mitarbeiter helfen im Tierheim 05.11. Führung einer Schülergruppe 26.11. Scheckübergabe über 3.000, - € der Haspa, da Begünstigte aus aus dem Zweckertrag des Lotteriesparens 30.11. Rumänien-Demo 14.12. Mitglieder-Weihnachtsfeier Geschäftsstelle Niedersachsen, Katzenhaus Luttertal Leiterin: Monika Bossmann Das Katzenhaus, vor 40 Jahren vom bmt übernommen, liegt an der B 27 zwischen Göttingen und Rohringen. Ursprünglich bot das denkmalgeschützte Forsthaus maximal 30 Katzen Aufnahme – heute können, nach mehreren Anbauten und Renovierungsmaßnahmen, die beengten Raumverhältnisse besser genutzt und in Spitzenzeiten bis zu 120 Tiere versorgt werden. Damit die Vierbeiner ihren Bewegungsdrang so weit wie möglich ausleben können, wurde 1979 ein Freigehege gebaut. Das 450 m2 große Areal schließt sich direkt an den Katzenraum an und ist ganzjährig betretbar. Das umzäunte Gelände bietet die unterschiedlichsten Kletter- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Dass die Stadtverwaltung Göttingen im Frühjahr 2011 trotz dringlicher Bitten von Tierschützern die verpflichtende Kastration und Registrierung von Freigängerkatzen ablehnte, enttäuschte das Katzenhaus-Team um Leiterin Monika Bossmann schwer. Denn die Konsequenzen aus dieser Unverantwortlichkeit trägt das Katzenhaus jedes Jahr aufs Neue: 2013 versorgte das kleine Forsthaus 158 Tiere, nach den 180 Katzen im Vorjahr, die bereits einen Aufnahmerekord dargestellt hatten. 16 Babykatzen mussten per Hand mit der Flasche aufgezogen werden, weil sie ohne Mutter ausgesetzt worden waren. Insgesamt vermittelte das Katzenhaus 2013 über 143 Katzen an neue Besitzer – eine Höchstleistung in einer Region, in der vornehmlich die Landwirte für steten Katzennachwuchs sorgen, in dem sie ihre Hofkatzen grundsätzlich unkastriert im Freien halten. 21.922,49 Euro kostete die tiermedizinische Versorgung der Katzen, die fast immer in schlechter gesundheitlicher Verfassung ins Katzenhaus kommen und häufig eine sehr aufwändige und kostenintensive Betreuung benötigen. Das Katzenhaus erhält – anders als das Tierheim Göttingen – keinerlei Zuschüsse von der Stadt Göttingen oder den Umlandgemeinden. Alle entsprechenden Anträge der letzten Jahre wurden abgelehnt, obwohl das Katzenhaus nachweislich keinem Notfall die Hilfe verweigert. 24 X. Geschäftsstellen und Tierheime So bleibt das Katzenhaus wie in den vorhergehenden Jahren ausschließlich auf die Großzügigkeit seiner (bundesweiten) Förderer angewiesen – gleiches gilt auch für alle notwendigen Baumaßnahmen. Die meisten Arbeiten können dank der engagierten Unterstützung vieler Katzenhaus-Freunde ehrenamtlich und damit bis auf die Materialauslagen kostenlos durchgeführt werden. Genauso wichtig wie die finanzielle Hilfe ist jedoch die Bereitschaft der Menschen, Tieren ein neues Zuhause zu schenken. Gerade scheue Katzen haben es oft sehr schwer, Interessenten für sich einzunehmen, weil sie kaum Kontakt zulassen. 2013 in Kürze • Frühjahr: Renovierung des Katzenhauses • 16. Juni: Sommerfest mit Tombola und Flohmarkt; von dem Erlös (3.195,39 €) wurden frei lebende Katzen kastriert • 1. Dezember: Adventsfeier mit Tombola und Flohmarkt; von dem Erlös 1.773,53 € plus großzügiger Spenden konnten wir die dringend benötigten Quarantäneboxen im Wert von 2.332,40 € finanzieren Geschäftsstelle und Tierheim Wau-Mau-Insel (Kassel) Gst-Leiterin: Petra Hollstein, TH-Leiter: Karsten Plücker Das Tierheim Wau-Mau- Insel in Kassel ist das größte Tierheim in Nordhessen, und das zweitgrößte Tierheim des Bundes gegen Missbrauch der Tiere e.V. Im Durchschnitt beherbergt das Tierheim ca. 80 Kleintiere, 80 - 100 Katzen und 80 - 100 Hunde. Versorgt werden die Tiere an sieben Tagen in der Woche von insgesamt 18 Mitarbeitern, inklusive Teilzeitkräften und Aushilfen. Das wichtigste Ziel, die Einführung einer allgemeinen Kastrations- und Kennzeichnungspflicht in Kassel, konnte 2013 erreicht werden. Lange hat sich Tierheimleiter Karsten Plücker gemeinsam mit anderen Tierschutzvereinen und der SPD-Fraktion sowie Bündnis 90/Die Grünen dafür engagiert - und am 1. Juli 2013 wurde die Kastrationspflicht von der Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen. Und dies sicherlich nicht zuletzt, da das Tierheim Wau-Mau-Insel finanziell dafür gerade steht und 80.000,- Euro zur Verfügung stellt, damit bedürftige Kasseler Bürger Kastrationsgutscheine erhalten und sich nicht von ihren Tieren trennen müssen. Die Wau-Mau-Insel hatte im Frühjahr 2013 Gelegenheit, sich auf zwei Großveranstaltungen in Kassel zu präsentieren: Zum einen hat das Tierheim gemeinsam mit den Ortsbeiräten und dem Verein für Mensch und Hund (VMH e.V.) im Rahmen der 1100-Jahr-Feier Kassel ein großes Hundefest veranstaltet. Zum anderen war das Tierheim Wau-Mau-Insel im Juni zehn Tage lang mit einem Infostand auf der Sonderveranstaltung ‚Der Natur auf der Spur‘ im Rahmen des 53. Hessentages auf dem Buga-Gelände vertreten. Immer häufiger melden aufmerksame Bürger, dass in der Kasseler Innenstadt Hundewelpen zum Verkauf angeboten werden. Und zwar immer dort, wo sich viele Menschen aufhalten, und immer dann, wenn viele Menschen in der Stadt sind, beispielsweise zur documenta oder anlässlich des Hessentages. Es wurde auch schon beobachtet, wie ein Kleintransporter in einer Seitenstraße anhält und mehrere Personen sich Hunde abholen, mit denen sie betteln und das Mitleid von Tierfreunden erhaschen wollen. Oder die Hundebabies werden dem Erstbesten zum Kauf angeboten. Häufig handelt es sich bei diesen Welpenverkäufern um Osteuropäer und fast immer wurden die Hundebabies zu früh von ihrer Mutter getrennt und sind illegal eingereist. Eine tierärztliche Versorgung findet in der Regel nicht statt. Das Tierheim appelliert an alle Tierfreunde, nicht wegzuschauen und das Ordnungs- bzw. Veterinäramt oder im Zweifelsfall auch die Polizei zu informieren. Im Juli wurde vom Veterinäramt der Stadt Kassel eine Mutterhündin mit ihren drei nur fünf Wochen alten Welpen in der Kasseler Innenstadt bei Osteuropäern sichergestellt. In der Obhut des Tierheims konnte sich die kleine Hündin Toffee in Ruhe um ihre Kinder Tizia, Timmi und Tina kümmern, bis diese flügge wurden und in ein neues Zuhause umziehen durften. Toffee selbst ist inzwischen schweizer Staatsbürgerin und hat ihre Besitzer voll im Griff. Nur zwei Wochen nach diesem Vorfall beschlagnahmte das Ordnungsamt erneut zwei Hundekinder in der gleichen Ausgangssituation, nur diesmal ohne Muttertier. Auch diese konnten in ein liebevolles Zuhause vermittelt werden. 25 X. Geschäftsstellen und Tierheime Als Frank Weber im Sommer 2013 Tierheimleiter Karsten Plücker von einem Tierschutzfall in der Nähe von Dessau berichtete, bei dem über 60 kleinwüchsige Hunde bei einer älteren Dame lebten, hat das Tierheim Wau-Mau-Insel spontan Unterstützung zugesagt. Die Dame hatte schon zu DDR-Zeiten gezüchtet und war dann mit der Versorgung der Tiere überfordert. Am Morgen des 19. August machte sich Tierheimleiter Karsten Plücker zusammen mit Geschäftsstellenleiterin Petra Hollstein auf den Weg nach Dessau und trifft dort auf Frank Weber und Sascha Diepholz vom Tierheim Arche Noah. Das Tierheim Kas-sel hat mit 34 Hunden den Großteil der Tiere aufgenommen, davon sind 25 und zwei Kaninchen in Kassel geblieben, neun Hunde sind von einem befreundeten Tierschutzverein übernommen worden. Die Aktion wurde von einem Kamerateam von VOX für die Sendung ‚hundkatzemaus‘ begleitet. Die Hunde waren teils sehr scheu und ließen sich kaum anfassen. Ein normales Hundeleben war ihnen völlig fremd, so dass sie teilweise sehr langsam an einen normalen Hundealltag herangeführt werden mussten. Im Februar 2014 ist auch Ricky, der letzte Hund aus Dessau, in sein neues Zuhause umgezogen. Im Herbst 2013 wurde als bauliche Maßnahme ein Teil der Überdachung auf der Hundestation in die Tat umgesetzt. Darüber hinaus wurde 2013 ein neuer Hundeauslauf für Langzeitinsassen fertiggestellt. Auch 2013 fanden Tierheimführungen für Schulklassen und Tierschutz-AGs statt, darüber hinaus beteiligte sich die WauMau-Insel wie jedes Jahr am Ferienprogramm des Stadtteils Jungfernkopf. Seit 2013 ist das Tierheim Wau-Mau-Insel als Einsatzstelle für den Bundesfreiwilligendienst anerkannt, die ersten Bundesfreiwilligen werden im Sommer 2014 ihre Tätigkeit aufnehmen. 2013 in Kürze • • • • • • • • • • • • • 1. Februar: Spendenübergabe Firma REICO im Rahmen des 20jährigen Firmenjubiläums 14. April: Frühlingsfest 2013 25. April: Expertenanhörung Einführung der allgemeinen Kastrations- und Kennzeichnungspflicht in Kassel 26. Mai: 2. Hundefest Kassel 4. Juni: Rat der Stadt Kassel beschließt einstimmig die Einführung der allgemeinen Kastrations- und Kenn- zeichnungspflicht für Katzen 14. – 23. Juni: Infostand ‚Der Natur auf der Spur‘ im Rahmen des Hessentages 1. Juli: Eine Mutterhündin mit drei fünf Wochen alten Welpen als Bettlerhunde missbraucht, RTL Regional, hr- Fernsehen, hr4-Radio und Extratip Kassel berichten über das Geschäft mit den Bettlerhunden. Nur zwei Wochen später werden wieder zwei Bettlerwelpen vom Ordnungsamt beschlagnahmt. 19. August: Tierschutzfall Dessau - bmt nimmt 60 Hunde aus DDR-Hobbyzucht auf, allein 34 Hunde und zwei Kaninchen gehen nach Kassel 28. August: Großes Spendensingen anlässlich des 40. Geburtstages der Drogeriemarktkette dm-Markt 7./8. September: Großes Tierheimfest 12. September: Protestaktion gegen das Gastspiel des Circus Voyage in Kassel Dezember-Ausgabe des Magazins ‚Partner Hund‘: großer Bericht über den Tierschutzfall Dessau 8. Dezember: Weihnachtsbasar & Spendenübergabe Hippokratesschule Geschäftsstelle Nordrhein-Westfalen, Tierheim Köln-Dellbrück Gst-Leiterin: Sylvia Bringmann, TH-Leiter: Bernd Schinzel Bereits seit 1968 setzt sich das Tierheim Köln-Dellbrück, das größte Tierheim des bmt, für in Not geratene Tiere ein. Jedes Jahr finden dort ca. 850 Hunde, 600 Katzen und 1000 Kleintiere vorübergehend eine Unterkunft. Sie alle werden liebevoll betreut, medizinisch versorgt und dann in ein neues Zuhause vermittelt. Die 24-stündige Besetzung des Tierheims gewährleistet, dass Tieren zu jeder Zeit geholfen wird. 23 Mitarbeiter kümmern sich mit vollem Einsatz, viel Engagement und vor allem Herzblut um die Tiere, oft auch weit über den Feierabend hinaus. In einer Millionenstadt wie Köln bleibt es leider nicht aus, dass immer wieder Tiere ausgesetzt und misshandelt werden. 2013 steuerte der Tiertransporter der Feuerwehr oft sogar mehrmals täglich das bmt-Tierheim an, um heimatlose Tiere zu übergeben. Unter ihnen waren nicht wenige, deren Schicksal alle sehr berührt hat. Einer davon war Yorkie-Mix Costa, der im April 2013 in einem Kölner Park gefunden wurde. Sein Zustand war erbärmlich: eine starke, lange nicht behandelte Entzündung hatte ihm den Gaumen zerfressen, durch ein Loch in der Wange ragte ein Zahn und schaute man ihm in den Mund, konnte man bis in die Nasenhöhle sehen. Es folgte eine sehr aufwendige Operation, die Wange wurde aufgeschnitten, Haut transplantiert und Zähne gezogen. In den ersten Tagen sah es aus, als wäre er gerettet, aber die Wunden heilten nicht und der kleine Kerl quälte sich, so dass er schließlich erlöst wurde. 26 X. Geschäftsstellen und Tierheime Auch die Katze, die im Koffer am Straßenrand ausgesetzt wurde oder der kleine Mischling Bijou, den sein Besitzer quer über die Straße getreten hatte, berührte ganz Köln. Das Tierheim war 2013 immer wieder in den lokalen Zeitungen zu finden, und so konnten sogar einige teure Operationen durch Spenden der Kölner Bürger finanziert werden. Dank der großen Medienpräsenz und einer täglich aktualisierten Facebook-Seite mit 20.000 Fans wuchs der Bekanntheitsgrad des Tierheims stetig, was sich positiv auf die Besucherzahlen der Veranstaltungen auswirkte. Trotz vieler Spenden bleiben viele Kosten, die das Tierheim noch stemmen muss. Einen großen Anteil machen mit ca.250.000 Euro pro Jahr allein die Tierarztkosten aus, Operationen von 2.000 Euro sind keine Seltenheit. Aber auch die vielen kleinen Posten schlagen zu Buche. Neben den Haustieren werden auch zahlreiche Wildtiere (Igel, Vögel, Eichhörnchen, etc.) versorgt, allein das Aufzuchtfutter für Jungvögel kostet im Monat über 300 Euro. Darüber hinaus beteiligte sich das Tierheim 2013 auch immer wieder an Kastrationsaktionen für Kölner Straßenkatzen. Neben der Arbeit mit den Vierbeinern bietet das Tierheim auch kompetente Beratung in Sachen Tierhaltung und Tierschutz. Mehrmals im Jahr finden dort Veranstaltungen und Seminare statt. Einen wichtigen Schwerpunkt nimmt der Kinder- und Jugendtierschutz ein. Die jungen Tierschützer haben sich zu einer festen Gruppe zusammen geschlossen und helfen an den Projekttagen nicht nur im Tierheim, sondern nehmen auch an den politischen Tierschutzaktionen in der Kölner Innenstadt teil. Auch die Zahl der Schulführungen im Tierheim Köln-Dellbrück steigt ständig. Ende des Jahres 2013 sind die Weichen für einen weiteres Projekt gestellt worden: Ab Januar 2014 wird eine Tierschutzlehrerin in Köln und Umgebung in Kindergärten und Schulen zu sämtlichen Heimtier- und Tierschutzthemen aktiv werden. 2013 in Kürze • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Kinder-Projekttage im Tierheim Dellbrück am 04.01, 23.02., 05.04., 29.06., 22.10. 9. Januar: DOM-Radio, zweistündiger Beitrag zum Thema Kindertierschutz zusammen mit „Schüler für Tiere“ 19. Januar: Infostand gegen Massentierhaltung in der Kölner Innenstadt 26. Januar und 23. Februar: Erste Hilfe Kurs für Hundebesitzer im Tierheim Dellbrück 2. Februar: Ausstrahlung „hundkatzemaus“ mit Bernd Schinzel, Katzennotfall 6. April, 4. Mai und 15. Juni: Großer Tierheimtrödelmakt mit Kaffee und Kuchen 27. April: Aktionstag gegen Tierversuche in der Kölner Innenstadt 7. Mai: Seminar mit Perdita Lübbe-Scheuermann im Tierheim Dellbrück 1. Juni: „Deine Stimme den Stimmlosen“, Teilnahme am Tierschutz-Großevent, Schwerpunkt Kindertierschutz 4. Juni: „Ehrenamt im Tierheim – wie arbeitet das Tierheim?“ Vortrag und Fragerunde über drei Stunden im Bürgerverein Mülheim 18. Juni: Ehrenamtstag, 12 Ford-Mitarbeiter helfen einen Tag im Tierheim 13./14. Juli Tag der Offenen Tür im Tierheim 25. Juli: Meerschweinchen-Workshop mit der Grundschule Köln-Weiden über zwei Stunden 27. Juli: Botox-Aktionstag zusammen mit „Ärzte gegen Tierversuche“ in Köln 6. August: „Verantwortung Tier – Heimtiere, geliebt und trotzdem falsch gehalten“, Vortrag im Seminar „Mitweltpädagoge“ der Bildungsinitiative„Achtung Mitwelt“ 9. August: Round Table-Gespräch beim Ordnungsamt zur Wasservogelproblematik in Köln 28./29. August: Aktionstage bei der Deutschen Post in Bonn, Großer Bücherverkauf und Infostand zugunsten unseres Tierheims 13. September: Mahnwache für die rumänischen Straßenhunde 28./29. September: Info-und Verkaufsstand auf dem Dellbrücker Straßenfest 5. Oktober: 1. Kölner Tierschutzfest, vom Tierheim Dellbrück organisiert 10. November: Laternenlauf mit Hunden 30. November: Adventsbasar im Tierheim Dellbrück 25. - 28. November: Stand auf dem Kölner Weihnachtsmarkt am Dom 8. Dezember: Protestaktion gegen die Affentransporte von Air France am Kölner Flughafen 13. Dezember: Geschenkübergabe der Wichtelaktion des Albertus-Magnus Gymnasiums in Bensberg 20 Tierheimführungen über das Jahr verteilt mit Schülern, Kindergärten, Volkshochschule 27 X. Geschäftsstellen und Tierheime Geschäftsstelle Hessen, Tierheim Elisabethenhof (Reichelsheim) Leiter: Christian Werner, Gst-Leiterin: Ursula Buchinger 1986 bezog der bmt den ehemaligen landwirtschaftlichen Hof bei Friedberg in der Wetterau und schon 1987 nahm die Geschäftsstelle Bad Vilbel im noch nicht eröffneten Tierheim ihre Arbeit auf. Von hier wurden Anfang der 90er Jahre Aktionen gegen Nutztierhaltung und Tierversuche gestartet und Hessens erste Tierschutzlehrerin beschäftigt. Für seine Vorbildfunktion im Tier- und Naturschutz erhielt das Tierheim Elisabethenhof 1995 den Umweltschutzpreis der Stadt Reichelsheim. Das Tierheim kann bis zu 20 Hunde, 80 Katzen und 40 Kleintiere aufnehmen. Ein besonderer Anziehungspunkt für Besucher ist das artgerechte Außengehege „Hoppelhausen“ für Kaninchen, das für immer mehr vierbeinige Anwärter zur Verfügung steht. Auch in 2013 mussten, wie bereits im vergangenen Jahr auch, sehr viele Kaninchen betreut werden. Und dabei setzte sich der erschreckende Trend der Vorjahre fort: Die meisten Tiere wurden bereits wenige Wochen kurz nach ihrer (vermutlich unüberlegten) Anschaffung im Tierheim abgegeben. Während die jüngeren Tiere oft zügig vermittelt werden können, sitzen manche älteren Kaninchen bis zu fünf und mehr Jahren im Tierheim. Weil Verantwortungsbewusstsein und grundsätzlicher Respekt vor allen Lebewesen die Voraussetzung für kleine und große Tierhalter sein sollten, verleiht das Tierheim Elisabethenhof jährlich den Ehepaar-Quade-Stiftungspreis. Mit dieser Anerkennung werden Schüler ausgezeichnet, die sich besonders um den Tierschutz verdient gemacht haben (s. dazu auch Kinder- und Jugendtierschutz). 2013 feierte das Tierheim Elisabethenhof sein 25jähriges Jubiläum. Vielleicht drücken an dieser Stelle Zahlen am besten aus, was Tierschutz für jedes einzelne Tier bedeutet: den Weg in ein besseres Leben. So vermittelte das Tierheimteam von 1988 bis 2013 insgesamt 6400 Hunde, 7600 Katzen und 4200 Kleintiere. Ca. 70.000 Euro gibt das Tierheim heute im Durchschnitt jährlich für die tierärztliche Versorgung der Tiere aus – darin enthalten die Kosten für die Kastration herrenloser Katzen, die der Elisabethenhof in Eigenregie durchführt, um der weiteren Verelendung herrenloser Katzen in der Region Wetterau entgegenzuwirken. Am 30. März 2013 nahm das Tierheim an einer friedlichen (von SOKA Run organisierten) Demonstration in Frankfurt teil. Unter dem Motto: „Halterkunde statt Rasseliste“ setzen sich Tierfreunde dafür ein, die Rasselisten abzuschaffen und die Bevölkerung für einen verantwortungsvollen Umgang mit ihren Hunden zu sensibilisieren. Wie alle anderen bmt-Tierheime auch haben es die so genannten Listenhunde meist schwerer als andere Hunde ein neues Zuhause zu finden. Von den neuen Besitzern werden ein Sachkundenachweis und ein positiver Wesenstest des Hundes zwingend vorausgesetzt. Darüber hinaus setzen viele Kommunen die Hundesteuern für „gefährliche“ Rassen höher und teilweise so hoch an, dass sich viele Menschen die Aufnahme eines solchen Hundes nicht leisten können bzw. ihre Hunde ins Tierheim bringen. Unter den 80 Hunden, die das Tierheim Elisabethenhof 2013 in gute Hände vermitteln konnte, waren auch diverse Listenhunde. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten an den Hundezwingern kosteten 167.764,77 Euro. Ohne die Unterstützung großzügiger Spender und ehrenamtlicher Helfer wäre dieser finanzielle Kraftakt kaum möglich gewesen. 2013 in Kürze: • • • • • 28 6. Februar: Seminar der Hundeakademie Perdita Lübbe im Tierheim Elisabethenhof. Thema: Körpersprache und Ausdrucksverhalten des Hundes 7./8. September: Tag der Offenen Tür im Tierheim 23. November: Weihnachtsmarkt im Tierheim Elisabethenhof 1. Dezember: Infostand des Tierheims auf dem Weihnachtsmarkt in Reichelsheim Besuche von Schulklassen aller Altersstufen fanden das ganze Jahr über statt. X. Geschäftsstellen und Tierheime Geschäftsstelle Baden-Württemberg, Tierschutzzentrum/Tierheim Pfullingen Gst-Leiterin: Petra Zipp ab 6/2013; Tierheimleiterin: Petra Zipp Seit 2005 unterhält der bmt ein Tierschutzzentrum in Pfullingen, Baden-Württemberg. Das Erdhügelhaus, idyllisch am Fuß der Schwäbischen Alb gelegen, ist in den neunziger Jahren nach strengen ökologischen Kriterien erbaut worden. Eine zweckgebundene Erbschaft ermöglichte dem bmt, die einzigartige Anlage zu erwerben und zum Tierheim auszubauen. Das Tierheim hat Aufnahmekapazitäten für bis zu 50 Hunde, 60 Katzen, 50 Kleintiere und bietet darüber hinaus zwei Rhesusaffen aus einem akuten Notfall seit 2008 ein dauerhaftes Zuhause. In Pfullingen wird außerdem der Auslandstierschutz Rumänien des Gesamtverbandes koordiniert. Damit sich Tierhalter von ihrem verstorbenen Haustier würdevoll verabschieden können, hat das Tierschutzzentrum eine Erinnerungswiese mit Urnengrabstellen errichtet. Auf drei Grabfeldern mit insgesamt 164 Ruhestellen finden die eingeäscherten Hunde, Katzen und Kleintiere ihren letzten Frieden. Von März bis April stellten Mitarbeiter des Tierheims entlang des Tierschutzzentrums einen Krötenzaun auf. Die Kröten und Frösche wurden täglich morgens und abends mithilfe von Eimern über die vielbefahrene Straße in Sicherheit gebracht. Viele der Amphibien haben in den Teichen des TSZ abgelaicht, andere sind zu Gewässern in der näheren Umgebung weitergezogen. Am 04. Mai 2013 fand in Tübingen eine Demonstration für die Abschaffung der grausamen Hirnversuche an Affen statt, wie sie an drei Tübinger Instituten leider immer noch praktiziert werden. Mitarbeiter des Tierschutzzentrums beteiligten sich am Protestmarsch der rund 300 Tierversuchsgegner und unterstützten die Demonstration. Wie durch ein Wunder wurde das Tierschutzzentrum von dem schweren Hagelsturm am Nachmittag des 28. Juli verschont. Die Schäden, die das plötzliche Unwetter in den Kreisen Reutlingen und Tübingen anrichtete, sind groß. Auch vor der Tierwelt haben die Hagelgeschosse nicht Halt gemacht – etliche Wildtiere, Vögel, aber auch Haustiere sind bei dem Unwetter zu Tode gekommen. Trotz des nasskalten Wetters konnte das Tierschutzzentrum auf einen gelungenen Tag der Offenen Tür am 05. und 06. Oktober 2013 zurückblicken. Es gab ein vielfältiges Programm mit einer Fülle von Informationen rund ums Tier und den Tierschutz, Aktionen auf der Hundewiese und eine lustig-lehrreiche Kinderbeschäftigung. Vorträge im Festzelt wie z.B. „Naturheilverfahren bei Tieren“ oder „Mein Hund im Recht“ stießen auf reges Interesse. 2013 in Kürze: • • • • • • • • Jeden 1. Sonntag im Monat offenes Tierheim mit Tierschutzcafé 22./23. März: Messe „Mein Hund“ in Ravensburg 04. Mai: Demo gegen Abschaffung der Tierversuche 21./22. September: Messe „Mein Hund“ in Reutlingen 05./06. Oktober: Tierheimfest 12./13. Oktober: Messe „Mein Hund“ in Radolfzell 27. November geht die neue Website des Tierschutzzentrums an den Start 01. Dezember: Adventsnachmittag im TSZ mit Weihnachtsbazar 29 X. Geschäftsstellen und Tierheime Geschäftsstellen ohne Tierheime Geschäftsstelle Berlin Leiterin: Claudia Lotz Die Geschäftsstelle Berlin (1959 gegründet) hat wie die bmt-Vertretungen in München und Issum kein eigenes Tierheim, ermöglicht aber mehreren Gnadenbrotpferden ein schönes Leben auf einem sehr gut geführten Hof inmitten der niedersächsischen Landschaft. Im Februar 2013 kam eine gesundheitlich sehr angeschlagene alte Stute, deren Unterhalt von der jungen Besitzerin nicht mehr getragen werden konnte, hinzu. Bedauerlicherweise erholte sich das geschwächte Pferd nur kurzfristig und verstarb wenige Monate später. 150.000 gesammelte Unterschriften übergaben am 28. Februar 2013 der bmt, Tasso und Vier Pfoten, die sich im Herbst 2011 zum Bündnis „Pro Katze“ zusammengeschlossen hatten, dem parlamentarischen Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium. Das Bündnis fordert gesetzliche Regelungen zur Einführung einer Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hauskatzen mit Freigang, um die Überpopulation und das daraus resultierende Elend der Streunerkatzen einzudämmen. Neben der möglichst schnellen und unbürokratischen Hilfe für schlecht gehaltene Tiere finanzierte die Geschäftsstelle viele Jahre die Fütterung und tiermedizinische Behandlung von herrenlosen Katzen in Pankow. Nachdem im Frühjahr 2013 eine engagierte Tierfreundin verstarb, ging die tägliche Betreuung in die Hände von Katzenfreunden über, die sich bereits um die Versorgung anderer wild lebender Katzen kümmern. Ebenfalls musste eine kundige Nachfolgerin gefunden werden, die sich des über 80 Vögel großen Taubenschwarms annahm, der durch die jahrelange Fütterung der verstorbenen Pankowerin nun auf Menschen angewiesen war. Ein Mitglied der Geschäftsstelle erklärte sich bereit, diese Verantwortung ehrenamtlich zu übernehmen. Der Berlinerin ist es mit sehr Geduld und Einfühlungsvermögen gelungen, den von Anwohnern stets abgelehnten Taubenschwarm aus dem Wohngebiet in Pankow abzuziehen und im Bereich eines Bahngeländes anzusiedeln. Kranke und verletzte Tauben werden einer auf Vögel spezialisierten Tierärztin vorgestellt, wobei der Schwarm durch die Versorgung mit hochwertigem, artgerechten Futter grundsätzlich eine stabile Gesundheit aufweist. Das Futter trägt die Geschäftsstelle Berlin, die sich weiter dafür einsetzt, dass in den Bezirken der Hauptstadt weitere Taubentürme nach dem Vorbild in Reinickendorf und Spandau entstehen. Auch 2013 erinnerte die Geschäftsstelle (wie schon 2012) mehrfach durch Aktionen, das Schicksal der Stadtbärinnen Maxi und Schnute nicht aus den Augen zu verlieren. Am 26. April entrollte das Berliner Bärenbündnis, zu dem die Geschäftsstelle Berlin gehört, eine über 15 Meter lange Rolle mit mehr als 23.000 Protest-Unterschriften gegen die unsägliche Zurschaustellung der beiden Wildtiere. Der bmt versucht seit Jahren, den verantwortlichen Bezirk Mitte zu einer Umsiedlung in ein artgerechtes Umfeld zu bewegen und hatte immer wieder angeboten, den Transport der Bären in einen nahe gelegenen Wildpark zu finanzieren und auch für den lebenslangen Unterhalt aufzukommen. Doch der Bezirk hat alle Offerten vom bmt und anderen Tierschutzorganisationen stets ausgeschlagen, zuletzt im Dezember 2013. Dabei hat sich die Situation grundlegend verändert: Die jüngere Bärin verstarb im August, so dass sich die ohnehin artwidrigen Haltungsbedingungen nun noch um den Aspekt der Einsamkeit für das zurückbleibende Muttertier verschärfen. Obwohl der 33jährigen isolierten Bärin im Oktober 2013 die volle Transportfähigkeit bescheinigt wurde, hat der Bezirk trotz fortgeführter Aufforderung von Tierschutzorganisationen im Februar 2014 erneut beschlossen, sein Veto gegen eine Umsiedlung aufrechtzuerhalten. Wenige Wochen vor Weihnachten machte die Geschäftsstelle mit einer spektakulären Aktion vor einem Berliner Feinschmecker-Restaurant auf das Leid der gestopften Enten und Gänse aufmerksam. Am 28. November 2013 „sperrten“ Aktivisten des bmt symbolisch die „Ganymed Brasserie“ am Schiffbauerdamm und klärten Passanten über die grausame Produktionsweise der „foie gras“ auf. In Deutschland und 13 anderen europäischen Staaten ist das Stopfen von Enten und Gänsen durch das Tierschutzgesetz verboten, nicht aber Import und Verkauf. 30 X. Geschäftsstellen und Tierheime 2013 in Kürze • 6. Januar: Neujahrsempfang der Geschäftsstelle Berlin • 5. Februar: bmt-Aktion vor der Rumänischen Botschaft in Berlin anlässlich der Ermordung der Straßenhunde vor dem European Youth Olympic Winter Festival in Brasov • 20. April: Teilnahme an Großdemo gegen Tierversuche in Berlin • 8. Mai: Gespräch mit dem neuen Berliner Tierschutzbeauftragten, Prof. Horst Spielmann • 16. Mai: Vorstellung von bmt-Tieren für das Format „tierisch tierisch“ (MDR) im Partnertierheim Kraninchfeld • 16. September: bmt-Protest vor dem Bundestag gegen die Massentötung von Hunden in Rumänien • Aufnahme mehrerer Hunde aus schlechten Haltungen innerhalb Berlins und Brandenburgs und Transport ins bmt-Tierheim Arche Noah. Kurz vor Weihnachten 2013 konnte ein kleiner Rüde von einem schwer alkoholkranken Besitzer übernommen werden. Der Hund hatte einen Rückenmarksinfarkt erlitten und schleppte die Hinterläufe nach. Inzwischen geht es ihm dank Physiotherapie besser. Der Rüde ist mittlerweile sehr gut vermittelt. Geschäftsstelle Bayern Leiter: Rolf Bergmann Der Gesamtverein wurde 1952 in München gegründet, darum findet sich besonders in Bayern eine sehr fest gefügte und mit dem bmt gewachsene Mitgliederstruktur. Die Geschäftsstelle Bayern versorgt einen Großteil der Gnadenbrottiere des Vereins und ist darum besonders auf die Unterstützung durch Paten angewiesen. Für fast jedes Tier, derzeit sind es 34 Tiere, 18 Pferde, 3 Esel, 1 Rind, 8 Schweine, 3 Hunde und 1 Katze, konnten Tierfreunde gewonnen werden, die sich durch eine Patenschaft an der Finanzierung der Unterhaltskosten „ihres“ Schützlings beteiligen. Am 8. Mai 2013 zog das Guanako aus seiner alten Pflegestelle auf den „Sternenhof“ in Pocking (Niederbayern) um. In artgerechten Haltungen werden hier über 350 gerettete Tiere versorgt. Der „Sternenhof“ wird von der Herbert-Denk-Stiftung getragen (www.sternenhof.eu). Die Geschäftsstelle Bayern präsentierte sich 2013 auf mehreren öffentlichen Großveranstaltungen und informierte über ihre Arbeit sowie den Gesamtverein (s. 2013 in Kürze). Das vergangene Jahr stand in der bayerischen Hauptstadt im Zeichen der Aktionen gegen Tierversuche: So protestierten auf dem Flughafen München am 9. Februar und abermals 14. Dezember 2013 mehrere Tierschutzorganisationen unter der Leitung von „Ärzte gegen Tierversuche“ gegen die Fluglinie Air France. Als letzte europäische Fluglinie – die meisten Fluggesellschaften haben sich nach langjährigen Protestaktionen inzwischen aus dem schmutzigen Geschäft verabschiedet – transportiert noch Air France Primaten im Frachtraum. Die grausam aus der Wildnis entnommenen und ihren Familienverbänden entrissenen Affen sind für quälende Tierversuche bestimmt, die unter dem Deckmantel der Wissenschaft durchgeführt werden und mit dem Tod der Tiere enden. Die öffentlichkeitswirksamen Protestaktionen gegen die Affentransporte wurden am 6. Juni auf dem Münchner Messegelände und am 6. Juli 2013 an der Münchner Freiheit wiederholt. Im Rahmen des Internationalen Tages zur Abschaffung der Tierversuche fanden sich in München am 27. April 2013 zahlreiche Menschen zusammen, die sich gegen Tierversuche aussprachen. An der Laufdemo nahm auch die Geschäftsstelle teil und unterstützte den Verein „Ärzte gegen Tierversuche“ ebenfalls am 5. und 14. November bei der Kampagne gegen geplante Versuchstierbauten („Tierversuchshochburg München – Stoppt Laborneubauten!“). Der Protest am 5. November wurde zusätzlich noch von dem Bündnis Bayerischer Tierrechtsorganisationen (BBT) mitgetragen, dem mittlerweile neben dem bmt 14 weitere Tierschutzorganisationen angehören. Der BBT gründete sich 1995 und hat das vorrangige Ziel, durch den Zusammenschluss bzw. die Einigung auf Strategien gemeinsam einen effizienteren Tierschutz betreiben zu können. Durch bayernweite Aktionen erreicht das Bündnis eine breite Öffentlichkeit und Medienresonanz. Ein Vertreter des Bündnisses Bayerischer Tierrechtsorganisationen ist im Tierschutzbeirat des bayerischen Staatsministeriums vertreten, bringt die Themen des Bündnisses der Politik nahe und berät zusammen mit den anderen Beiratsmitgliedern den für Tierschutz zuständigen Minister in allen Angelegenheiten des Tierschutzes. Die BBT-Treffen finden mehrfach jährlich statt. 31 X. Geschäftsstellen und Tierheime Mit eigenen Infoständen war die Geschäftsstelle Bayern am 29./30. Juni und am 14./15. September auf dem Streetlife Festival auf der Leopoldstraße vertreten. Bei dem wissenschaftlichen Mitarbeiter des bmt konnten sich die zahlreichen Besucher über alle Themen rund um Tierschutz und Tierhaltung informieren. 2013 in Kürze • 28. Februar: öffentliche Sitzung zur Petition Verbandsklagerecht in Bayern im Bayerischen Landtag • 1. März: Kundgebung und Protestaktion gegen den Pferdemarkt in Polen • 20. März: Kundgebung Verbandsklagerecht am Odeonsplatz (u.a. mit dem Oberbürgermeister Münchens Christian Ude) • 12. April: Podiumsdiskussion zu den Themen Massentierhaltung und Gütesiegel des Deutschen Tierschutzbundes im Bayerischen Landtag (u.a. mit Renate Künast, Prof. Dr. Dr. h.c. Alois Heissenhuber etc.) • 26. Mai: Flohmarkt vom Bund der Katzenfreunde e.V. im Alten-und Servicezentrum Schwabing-Ost • 4. Juni: Aufzeichnung Radiosendung bei Radio LORA und Ausstrahlung am 6. Juni Moderator: Rolf Bergmann. Interviewpartnerin: Petra Zipp zum Thema Auslandstierschutz • 6. Juli: veganes Sommerfest von Pro Animale im Luitpoldpark • 13. Juli: erste bayerische Großdemo gegen die Agrarindustrie und den Flächenverbrauch „Mir hams satt“ am Ode- onsplatz mit Demonstrationszug zur Staatskanzlei • 28. Juli: Greentunes Festival mit dem Bündnis90/Die Grünen in der Muffathalle in München • 21. August: Hochwasserhilfe für den Tierschutzverein Freilassing und Umgebung e.V. Scheckübergabe mit der Presse im Tierheim Freilassing • 18. September: Demo für Straßenhunde vor der rumänischen Botschaft in München • 16. November: Veranstaltung zum Thema „Bären in Rumänien“ im Bürgersaal im Klosterbauhof in Ebersberg • 20. November: 2. Aufzeichnung Radiosendung bei Radio LORA mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter des bmt, Torsten Schmidt und Ausstrahlung am 6. Dezember. Moderator: Rolf Bergmann. Interviewpartner: Torsten Schmidt zum Thema Wildtiere im Zirkus • 29. November: Demo „Weltweit für pelzfrei“ am Odeonsplatz in München • 6. Dezember: Teilnahme am Richtfest des Katzen- und Kleintierhauses im Tierheim Rottach-Egern des Tierschutz- vereins Tegernsee und Umgebung e.V. • 13. Dezember: Workshop Team Geschäftsstelle Bayern bei Radio LORA 32 X. Geschäftsstellen und Tierheime Geschäftsstelle Issum (seit Juni 2013 AG Pferdefreunde und Hundevermittlung Issum) Leiterin: Dagmar Weist (im Bild rechts) Die Geschäftsstelle Issum wurde 1957 gegründet. Ihr sind ein Gnadenhof und mehrere private Pflegestellen angeschlossen. Diese Zusammenarbeit ist die Basis für die Bemühungen der Geschäftsstelle. Denn ohne die selbstverständliche Bereitschaft, mit der Gnadenhof und Pflegestellen die Aufnahme, Versorgung und Betreuung der Tiere sicherstellen, hätte in den vergangenen Jahren nicht so viel bedürftigen Tieren geholfen werden können. Unter der Leitung von Dagmar Weist konnten zahlreiche Pferde, Ponys und Esel aus katastrophalen Privathaltungen, Reitställen und Zirkusbetrieben befreit werden. Nur wenige Kilometer von der Geschäftsstelle entfernt, liegt der „Buffenhof“, auf dem die Gnadenbrottiere des bmt-Nordrhein-Westfalen – 17 Pferde und ein Esel – betreut werden. Zwei Affen haben in zwei privaten Pflegestellen ihr Zuhause gefunden. Wie für die Geschäftsstelle Bayern mit seinem großen Gnadenbrottierbestand ist es auch für die nordrhein-westfälische bmt-Vertretung äußerst wichtig, verlässliche Paten für ihre Tiere zu finden. Diesem Ziel folgend veranstaltet die Leiterin einmal jährlich ein Sommerfest im August auf dem Pferdegnadenhof in Geldern, bei dem die Besucher Kontakt zu den Tieren in ihrer Umgebung aufnehmen und sich gezielt über ihr Wohlergehen informieren können. Seit 2012 bietet die Geschäftsstelle für alle Paten ein informatives Treffen auf dem Pferdehof an, das auch im Berichtszeitraum stattfand. Seit Juni 2013 wurde die Geschäftsstelle Issum aus organisatorischen Gründen der Geschäftsstelle Nordrhein-Westfalen angegliedert. Bestehen bleibt jedoch weiterhin die Betreuung der Mitglieder und Paten durch die ehemalige Geschäftsstelle Issum, die sich im Zuge der Umstrukturierung nun Arbeitsgemeinschaft Pferdefreunde und Hundevermittlung Issum nennt. 2013 in Kürze • Die Geschäftsstelle war mit Infoständen auf Stadtfesten und in den Innenstädten von Kamp-Lintfort und Nieukerk vertreten • Seit April 2013 ist die Geschäftsstelle Issum aus organisatorischen Gründen dem Tierheim Köln-Dellbrück angeglie- dert Aufgenommene Tiere in den bmt-Einrichtungen 2013 Hunde Tierheim Hage Tierheim Arche-Noah, Brinkum Franziskus Tierheim, Hamburg Katzenhaus Luttertal, Göttingen Tierheim Wau-Mau-Insel, Kassel Tierheim Elisabethenhof, Reichelsheim Tierheim Köln-Dellbrück AG Pferde- und Hundefreunde Issum (NRW) Tierschutzzentrum Pfullingen 162 211 153 1 662 173 647 15 1182 Gesamt 3206 Katzen 169 259 180 154 258 281 493 2 57 1853 Kleintiere 0 70 200 0 178 109 614 0 51 1222 Gesamt 331 540 533 155 1098 563 1754 17 1290 6281 33 XI.Informationsmaterial Recht der Tiere Das moderne Magazin des bmt Mit einer Auflage von ca. 40.000 Exemplaren gehört „Das Recht der Tiere“ zu den auflagestärksten Tierschutzzeitschriften in Deutschland. Die hohe Auflage macht das Magazin auch für Anzeigenkunden interessant. Die Zeitschrift erscheint viermal im Jahr und wird kostenlos an die Mitglieder des bmt, Spender, Paten und Tierempfänger verschickt. Im Recht der Tiere berichten wir über aktuelle Kampagnen/ Projekte und tierschutzpolitische Themen, decken Tierschutzskandale auf und informieren über die regionalen Tätigkeiten in den acht Tierheimen und zehn Geschäftsstellen. Die Magazine können kostenfrei auf der Webseite heruntergeladen werden. Ab 2001 sind alle Jahrgänge online archiviert und können ebenfalls von interessierten Nutzern eingesehen werden. RdT (April 2013) Diagram m zu Tie rarten im Tierver su ch / jähr liche r Verbra uch WEGEN TIERQUÄLEREI GESCHLOSSEN Tierversu NS chsfrei E S TO P F LEB E G Ä R e Forsch Wenn Tierve ung: Ethi rsuche so k und gu gra warum nic te Wissen ht umgehend usam sind und zud em dem Me schaft ve ten am Tie nschen viel rversuch ist auf tierversuchsfreie reint fach For nicht etwa, Geschäft: damit kranke schung umgestellt wir schaden, ist die Fra Laboreinri chter, „Versu ge berech d. Der Gru Beharren auf tigt chs“tierzücht n Menschen zu helfen nd für das Tierversuche krampfhafte , er und die . Vielmehr weitere För n sind auc Ind ist dergelder der ustr h For ie Tie verdienen scherneug rversuch ein Festhaleinzutreiben. von Tieren ier, der Unsum lukratives aufbaut. Der Tierve rsuch ist also Drang, die Ergebnisse men damit. Gründe für das Will man mit ein sich selb zu veröffentli ethischen st erhaltende che Methoden das System s System, das n und damit zu sinnvollen Tie auf dem Leid Entwicklung rversuch auf schnel und medizi lstem nisc und Anwend fahren, Co ung zuverlä Weg abgeschafft wer h relevanten Erkenn mputersim tnissen gel ssiger und den. Die Zuk ulationen ang bachtung pra en, muss unft kann ktikabler tier und Biochi von gesund nur in der ver ps, suc en lieg hsfr konsequen bezogene und kranke en. Die Aus eie Erkenntnis ten n Menschen wertung bek r Testmethoden, wie se, die mit sowie Bev Zellkulturver annter Ver Tierversuche giftungsfälle, n naturgem ölkerungsstudien lief gezielte Beo Was kann äß nicht erla ern wertvo lle, auf den ngt werden ich tun? Menschen können. • Informi eren Sie sich • Nehm gut und disk en Sie an utieren mit Demos und eine Mahnw anderen Akt anderen über die Un ache ionen teil • Schreib oder organi zulänglichkeit des Tie en Sie Pro sieren Sie rversuchs test• Fragen selbst einen Sie die Abg sowie Leser- und Zus Infostand ode eordneten chauerbrie engagiere r Ihres Wahlk fe reises, inw • Samme n ieweit sie sich ln Sie Unters • Unters für tierversuc chriften geg tützen Sie hsfr en Tierversuche eie Forsch den bmt und ung sein e Tierheime Die Wurze durch eine ln des bmt Spende ode liegen schützer zum r Mitgliedsc Bund gegen in der Bestrebung, haft Tier vorzug Tierversuche die Vivisek ehe abz tion zusam nen zum The n. Daraus ging 195 men, um geg uschaffen. So sch lossen sich 2 ma Tierversu der heutige en die gra bereits 192 usamen Ver Bund gegen che finden 2 Tiersuchsprak Sie unter ww Mis tiken am leb w.bmt-tiersch sbrauch der Tiere enden hervor utz.de und www.aerzte-g . Weitere Informatioegen-tierv ersuche.de. P Aktions-Banner (siehe S.30) N DANK E Impressum: Bund gege n Missbrau Redaktion : Silke Bitz, ch der Tiere E-Mail: rolf. e.V., Mitglied bergmann@b im Bündnis mt-tierschutz Bayerischer .de, www.bm Tierr t-tierschutz.de echtsorganisationen, www.b-b-t.de , Stand: Oktober , 2013 eine Aktion von BÜNDNIS “PRO KATZE“ uchen EI ! den Tierve rs N Tierversu che: Altertüm lich und grausam Schluss m it P P STO OP ∙ ST Das Reperto ire künstlich kra an Grausamkeiten, das Tieren nk gemach im Labor ang Elektroden t, mit Chem in ikalien ver giftet, verbrü etan wird, kennt kei erleiden alle das Gehirn gesteckt, ne Grenze ht, verstüm fremde Or in in deutsch n. Sie werden melt, genma gan das Wohle rgehen von en Laboren jedes Jah e eingepflanzt ode r die Augen nipuliert, ihnen werden uns Mensc r zeigen, das hen, wie uns rund 3 Millionen Tie zugenäht. s Tierversu Dieses re, Tenden che nicht nur immer wie z stei der grausam, gend – ang Schicksal sondern auc Glauben gemacht eblich für wir h gefährlich d. Die Fak Tiere als ten jedoch für uns Me Opfer fü nschen sind r eine fra . gwürdige Rund 70 % W iss enschaft der in Versuc Meerschw einchen, Kan hen eingesetzten Tie re sind Mä inchen, Frö in deutsch use, fast 14 en Labore n leiden und sche, Vögel, Katzen schen Industr , Hunde, Sch % Ratten und rund 7 sterben. Tie ie, in Giftigk % Fische. afe, Affen rve schung sch rsu eits che werden Auch prüfungen läg in der Arznei und andere Tierarten und zu Aus Tierversuchs t mit etwa 35 % der bildungszw müssen Tiere zu Buc zahlen. Bei ecken durchg mittelforschung, der he und ist Nutzen zu diesem For chemieführt. Die die Haupt erzielen, son schungszw Gru ndlagenfo urs eig ach der gut der Tie geht es per e für die jäh rre verändert, n um das Streben De rlic fini h tion stei ein genden eingeschleus nicht darum es Forschers indem Ge ne nach For , ein t werden. nach Erkenn scherwuns Da gewünscht tnis. Beispie en anwendbaren ch ein- ode en Eigenscha s Ergebnis sind oft lsweise wir r ausgescha kranke Tie und nicht ften haben. re oder Tie ltet oder artf d das Erbeinmal in Bis zu re, 99 der Statisti rem die nicht die Eine parlam k erfasst. Ebe % dieser Tiere sind vom Experim de Gene entarische „Ausschus nso wer Anfrage hat Millionen entator s“, sie wer fast ergeben, das den Tiere zur Zucht solch hohe dreifach höher liegt und Vorrats den wie Müll entsor s im Bundes als in gt Dunkelziffern haltung nic lan ht mitgezähl auch in and der offiziellen Statisti d Berlin die tatsäch t. liche Tierza k angegeben eren Bundes hl mit 1,2 ländern gib . Es ist anz unehmen, t (vgl. auc h Diagramm dass es auf der Rüc kseite). Info-Broschüre (siehe S.14) Banner Bündnis "Pro Katze" (siehe S.10) Aufkleber "Soka-Run" 34 XII.Selbstverpflichtungserklärung Selbstverpflichtungserklärung der Mitgliedsorganisationen des Deutschen Spendenrats e.V. Der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., München, ist Mitglied im Deutschen Spendenrat e.V., der sich zum Ziel gesetzt hat, die ethischen Grundsätze im Spendenwesen in Deutschland zu wahren und zu fördern und den ordnungsgemäßen, treuhänderischen Umgang mit Spendengeldern durch freiwillige Selbstkontrolle sicherzustellen. Die Organisation bekennt sich zur Einhaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes. 1. Gemeinnützigkeit Wir sind durch Bescheid des Finanzamtes München für Körperschaften vom 15. November 2013, Steuernummer 143/211/80567 gem. §§ 52 Abs. 2 Satz 1 Nr 14 AO als ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt. 2. Schweigepflichtentbindung gegenüber dem Finanzamt Wir haben unsere zuständige Finanzbehörde für den gemeinnützigen Bereich gegenüber dem Deutschen Spendenrat e.V. von der Verschwiegenheitspflicht befreit (§ 30 Abs. 4 Nr. 3 AO). 3. Veröffentlichung a) Wir veröffentlichen spätestens bis zum 30. September des Folgejahres einen Geschäfts-/Jahresbe- richt (mit Tätigkeits-/Projekt-/Finanzbericht) und stellen diesen ins Internet ein/versenden diesen auf Wunsch. Bei Abweichungen von den nachfolgenden Verpflichtungen erläutern wir diese. b) Wir informieren laufend/regelmäßig über (aktuelle) Entwicklungen auf unserer Internetseite/durch unseren Newsletter/durch auf Abruf verfügbare Printmedien. 4. Registerauszug Wir verpflichten uns, den aktuellen Registerauszug dem Deutschen Spendenrat e.V. zeitnah vorzulegen und die damit verbundenen Kernaussagen (z.B. Sitz der Organisation, vertretungsberechtigter Vorstand) auch im Rahmen des Jahresberichts darzustellen. 5. Geschäfts-/Jahresbericht Über das abgelaufene Geschäftsjahr informieren wir wahrheitsgemäß, transparent, verständlich und umfassend in Form eines Geschäfts-/Jahresberichts. a) Tätigkeits-/Projektbericht Unser Tätigkeits-/Projektbericht informiert über allgemeine Rahmenbedingungen, erbrachte Leis- tungen, Entwicklungen und Tendenzen im Aufgabengebiet der Organisation und der Organisation selbst. 35 XII.Selbstverpflichtungserklärung b) Rechnungslegung/Prüfung Die Prüfung unserer Kassen-/ Buchprüfung, unserer Einnahmen-/Ausgabenrechnung/ unseres Jahresabschlusses sowie der Vier-Sparten-Rechnung erfolgt nach Maßgabe des Deutschen Spen- denrats e.V., den jeweils gültigen Richtlinien des Institutes der Wirtschaftsprüfer (IDW) und den Grundsätzen des steuerlichen Gemeinnützigkeitsrechts. Die Kassenprüfer haben/ der Abschluss- prüfer hat die Einhaltung dieser Selbstverpflichtung, soweit sie die Rechnungslegung betrifft, entsprechend zu prüfen und über das Ergebnis der Prüfung schriftlich zu berichten. Das Ergebnis der Prüfung stellen wir öffentlich dar. 6. Strukturen Unser Status der Gemeinnützigkeit bedingt klare und demokratische Strukturen (und Mitgliedschaftsverhältnisse). a) Die Satzung sowie andere wesentliche konstitutionelle Grundlagen unserer Organisation/Einrich tung werden zeitnah veröffentlicht; Name und Funktion von wesentlichen Leitungs- und Auf- sichtspersonen werden bekannt gegeben. b) Wir haben Leitungs- und Aufsichtsorgane getrennt und verhindern Interessenkollisionen bei den verantwortlichen und handelnden Personen. c) Wir stellen unsere Aufbauorganisation und Personalstruktur transparent, entsprechend den Grund- sätzen des Deutschen Spendenrats e.V., dar. d) Wesentliche vertragliche Grundlagen und gesellschaftsrechtliche Verflechtungen werden im Rah- men des Geschäfts-/Jahresberichts veröffentlicht. 7. Werbung a) Werbung, die gegen die guten Sitten und anständige Gepflogenheiten verstößt, wird unterlassen. b) Wir werden keine Mitglieder- und Spendenwerbung mit Geschenken, Vergünstigungen oder dem Versprechen bzw. der Gewährung von sonstigen Vorteilen betreiben, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Satzungszweck stehen oder unverhältnismäßig teuer sind. c) Wir unterlassen den Verkauf, die Vermietung oder den Tausch von Mitglieder- oder Spenderadres- sen und bieten oder zahlen keine Provisionen/ Provisionen im Rahmen der Festlegungen der Grundsätze des Deutschen Spendenrats e.V. für die Einwerbung von Zuwendungen. 8. Datenschutz Wir verpflichten uns, die gesetzlichen Regelungen zum Datenschutz, Richtlinien zum Verbraucherschutz sowie die allgemein zugänglichen Sperrlisten zu beachten. 36 XII.Selbstverpflichtungserklärung 9. Umgang mit Zuwendungen a) Wir beachten Zweckbindungen durch Spender b) Wir erläutern den Umgang mit projektgebundenen Spenden. c) Wir leiten keine Spenden an andere Organisationen weiter/ Wir weisen auf eine Weiterleitung von Spenden an andere Organisationen hin und informieren über deren Höhe. 10. Mitgliedschaft im Deutscher Spendenrat e.V. Wir veröffentlichen den Hinweis auf die Mitgliedschaft sowie die Selbstverpflichtungs-erklärung des Deutschen Spendenrates e.V. und den Hinweis auf deren Einhaltung an leicht zugänglicher Stelle auf unserer Homepage oder unserem Jahresbericht. München, 31. Juli 2014 Karsten Plücker 37 XIII. Erklärung zu den Grundsätzen des deutschen Spendendrates e.V. Erklärung zu den Grundsätzen des deutschen Spendenrates e.V. Die Grundsätze des Deutschen Spendenrates e.V. sehen in der Präambel eine Erklärung des Geschäftsführungsorgans zur Befolgung dieser Grundsätze vor. Der Vorstand des Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. hat folgende Erklärung beschlossen. Der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. hat die Grundsätze des Deutschen Spendenrates e.V. in der Fassung vom 05.05.2010 im Geschäftsjahr 2013 befolgt. Gemäß Selbstverpflichtungserklärung des Deutschen Spendenrates e.V. erklärt der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. darüber hinaus - Der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. ist eingetragen beim Vereinsregister des Amtsgerichts München, Registernummer VR 5338 und wegen Förderung des Tierschutzes nach dem letzten zugegangenen Freistellungsbescheid des Finanzamtes vom 15.11.2013 als gemeinnützig aner- kannt. - Der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. hat im Kalenderjahr 2013 keine Provisionen oder Erfolgs- beteiligungen gezahlt - Im Geschäftsjahr 2013 hat der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. im Rahmen des Auslandtier- schutzes 490.295,88€ an Spenden weitergeleitet/verwendet 38 XIV.Finzanzbericht EinnahmenAusgabenEinnahmen-Ausgaben-Rechnung 2013 EinnahmenAusgaben- Rechnung Rechnung 2013 2013 Einnahmen Einnahmen EINNAHMEN Mitgliedsbeiträge Mitgliedsbeiträge Allgemeine Allgemeine Spenden Spenden Zweckgebundene Zweckgebundene Spenden Spenden Spenden Ausland Spenden Ausland Erlöse Erlöse aus aus Sammlungen Sammlungen Öffentliche Öffentliche Zuschüsse Zuschüsse Nachlässe Nachlässe Kostenerstattung Kostenerstattung aus aus Tiervermittlung Tiervermittlung Kapitalerträge Kapitalerträge Grundbesitzerträge Grundbesitzerträge Diverse Diverse Einnahmen Einnahmen Bußgelder Bußgelder Erlöse Erlöse wirtschaftliche wirtschaftliche Geschäftsbetriebe Geschäftsbetriebe Erlöse Anlagenverkäufe Erlöse Anlagenverkäufe Summe Summe Einnahmen Einnahmen Ausgaben Ausgaben AUSGABEN Tierheimpersonalkosten Tierheimpersonalkosten Allgemeine Allgemeine Personalkosten Personalkosten Betriebskosten Betriebskosten Instandhaltung Instandhaltung Abschreibungen Abschreibungen Tierarztkosten Tierarztkosten Tierfutter Tierfutter -- Pflege Pflege EnergieEnergie- Abfall Abfall -- Kosten Kosten RDT Kosten RDT Kosten Öffentlichkeitsarbeit Öffentlichkeitsarbeit KFZ KFZ Kosten Kosten Versicherungen Versicherungen RechtsRechts- Beratungskosten Beratungskosten Buchhaltungskosten Buchhaltungskosten Ausgaben Ausgaben Auslandstierschutz Auslandstierschutz Nachlasskosten Nachlasskosten Wirtschaftlicher Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb Geschäftsbetrieb Gewerbesteuer/ Gewerbesteuer/ Körpers.-Steuer Körpers.-Steuer Zinsen Zinsen ++ ++ ähnliche ähnliche Aufwendungen Aufwendungen Mieten / Pachten Mieten / Pachten Grundstücksaufwendungen/ Grundstücksaufwendungen/ EDV EDV Kosten Kosten Sonstige Sonstige Kosten Kosten Summe Ausgaben Summe Ausgaben 2013 EUR 2013 2012 Veränderung EUR EUR 2012 Veränderung 2013 EUR 2012 EUR 2013 2012 Veränderung 213715,33 201324,58 12390,75 213715,33 201324,58 12390,75 1248801,39 1073982 174819,39 1248801,39 1073982 174819,39 460267,48 634142,19 -173874,71 460267,48 634142,19 -173874,71 354286,98 294079,32 60207,66 354286,98 294079,32 60207,66 22871,77 28109,44 -5237,67 22871,77 28109,44 -5237,67 512570,48 567949,92 -55379,44 512570,48 567949,92 -55379,44 2025968,25 -1034244,4 2025968,25 3060212,65 3060212,65 -1034244,4 557622,69 590032,69 -32410 557622,69 590032,69 -32410 22860,79 39974,63 -17113,84 22860,79 39974,63 -17113,84 55384,44 65561,78 -10177,34 55384,44 65561,78 -10177,34 11186,27 20199,14 -1120,82 11186,27 20199,14 -1120,82 75576,58 50950 24626,58 75576,58 50950 24626,58 91193,85 95266,56 -4072,71 91193,85 95266,56 -4072,71 90250 208402,5 -118152,5 90250 208402,5 -118152,5 5742556,3 6930187,4 -1179739,05 5742556,3 6930187,4 -1179739,05 2013 2012 2013 2012 Veränderung Veränderung 1692038,29 1627888,25 64150,04 1692038,29 1627888,25 64150,04 429699,62 390021,27 39678,35 429699,62 390021,27 39678,35 52269,09 54374,54 -2105,45 52269,09 54374,54 -2105,45 355469,61 438980,49 -83510,88 355469,61 438980,49 -83510,88 253779,36 242164,46 11614,9 253779,36 242164,46 11614,9 589209,1 592501,68 -3292,58 589209,1 592501,68 -3292,58 409777,62 474573,39 -64795,77 409777,62 474573,39 -64795,77 242339,55 231421,95 10917,6 242339,55 231421,95 10917,6 134314,76 122402,99 11911,77 134314,76 122402,99 11911,77 110970,77 112132,71 -1161,94 110970,77 112132,71 -1161,94 78444,63 79987,54 -1542,91 78444,63 79987,54 -1542,91 48301,58 43536,66 4764,92 48301,58 43536,66 4764,92 97240,88 76658,5 20582,38 97240,88 76658,5 20582,38 126616,5 127298,5 -682 126616,5 127298,5 -682 490295,88 461993,73 28302,15 490295,88 461993,73 28302,15 197060,2 70736,69 126323,51 197060,2 70736,69 126323,51 50146,88 44647,84 5499,04 50146,88 44647,84 5499,04 1167,95 18562,21 -17394,26 1167,95 18562,21 -17394,26 1088 1906 -818 1088 1906 -818 16740,53 18623,04 -1882,51 16740,53 18623,04 -1882,51 22654,9 278241,38 -255586,48 22654,9 278241,38 -255586,48 90229,24 60766,61 29462,63 90229,24 60766,61 29462,63 252544,39 312571,91 -60027,52 252544,39 312571,91 -60027,52 5742399,33 5881992,34 -139593,01 5742399,33 5881992,34 -139593,01 Vereinsergebnis Vereinsergebnis Rücklage Rücklage Veränderung EUR 156,97 156,97 1048195,06 1048195,06 4152873,72 4152873,72 -1048038,09 -1048038,09 4086635,34 4086635,34 39 XIV.Finanzbericht Einnahmen bmt 2013 Einnahmen bmt 2013 Nachlässe Spenden /Patenschaften Samml. 2% 1% 4% 3% Tiervermittlung 6% 35% 9% Öffentliche Zuschüsse Spenden Ausland 10% Mitgliedsbeiträge 30% Diverse Einnahmen Erlöse wirtschaftliche Geschäftsbetriebe Bußgelder 40 XIV.Finanzbericht Ausgaben bmt 2013 Ausgaben bmt 2013 Lohnkosten Tierarztkosten 4% 2% Ausgaben Auslandstierschutz 4% Tierfutter - Pflege 4% 4% 37% 5% Betriebskosten/ Instandhaltung/KFZ Buchhaltung / Beratung / Versicherungen Abschreibungen 5% Sonstige Kosten 9% Nachlasskosten/ Wirtschaftl. Geschäft 7% 10% Öffentlichkeitsarbeit RDT 9% Energie- Abfall - Kosten Mieten / EDV/Steuern/Zinsen 41 42 Anlage 2 zum Anhang 0,00 0,00 22.507,96 22.507,96 314.954,39 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 + 3.011.801,46 16. Zwischenergebnis 2 Mehrspartenrechnung GKV © Deutscher Spendenrat e.V. 490.124,00 - 175.169,61 + 2.836.631,85 175.169,61 0,00 1.057.701,93 0,00 + 3.349.263,81 0,00 1.057.701,93 0,00 + 3.349.263,81 0,00 0,00 4.406.965,74 0,00 0,00 213.715,33 0,00 300.789,73 756.912,20 4.406.965,74 213.715,33 756.912,20 0,00 300.789,73 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Zwischensumme ideeller Bereich EUR 4.406.965,74 0,00 Unmittelbare ideelle Tätigkeiten / Projekte EUR 4.406.965,74 0,00 Gewinn- und Verlustrechnung gesamt EUR 0,00 Satzungsmäßige Bildungs-/ Öffentlichkeitsarbeit EUR - 273.536,62 134.980,46 9.646,27 128.909,89 - 128.909,89 128.909,89 0,00 Geschäftsführung / Verwaltung EUR 0,00 0,00 0,00 0,00 Spendenwerbung EUR - 273.536,62 134.980,46 9.646,27 0,00 0,00 0,00 128.909,89 - 128.909,89 0,00 0,00 128.909,89 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Zwischensumme mittelbare Tätigkeiten EUR 0,00 756.912,20 0,00 2.121.737,91 0,00 3.282,41 5.480.441,32 0,00 0,00 213.715,33 1.070.193,17 EUR 4.406.965,74 Summe satzungsmäßige Tätigkeiten - 2.749.995,51 1.877.653,44 253.779,36 - 186.900,28 2.502.757,90 285.933,59 0,00 0,00 0,00 1.692.038,29 2.878.650,11 - 618.562,71 + 2.601.791,21 1.692.038,29 3.282,41 1.073.475,58 1.070.193,17 Zweckbetrieb(e) (einschl. Geschäftsführung) EUR (Mehr-Spartenrechnung im Gesamtkostenverfahren, Anlage 2a GKV) Erfüllung satzungsmäßiger Zwecke / Ideeller Bereich Unmittelbare Tätigkeiten Mittelbare Tätigkeiten 1. Spenden und ähnliche Erträge davon Mitgliedsbeiträge / Förderbeiträge 2. Leistungsentgelte Erhöhung / Verminderung des Bestandes an fertigen und 3. unfertigen Erzeugnissen/ Leistungen 4. Aktivierte Eigenleistungen Zuschüsse zur Finanzierung 5. laufender Aufwendungen 6. Sonstige betriebliche Erträge Zwischensumme Erträge Unmittelbare Aufwendungen für 7. satzungsmäßige Zwecke / Projektaufwendungen 8. Materialaufwand 9. Personalaufwand Zwischensumme Aufwendungen 10. Zwischenergebnis 1 Erträge aus Zuwendungen zur 11. Finanzierung von Investitionen Erträge aus der Auflösung von 12. Sonderposten / Verbindlichkeiten Aufwendungen aus der 13. Zuführung zu Sonderposten / Verbindlichkeiten Abschreibungen immaterielle Vermögensgegenstände des 14. Anlagevermögens und Sachanlagen Sonstige betriebliche 15. Aufwendungen lfd. Nr. Postenbezeichnung Tätigkeiten / Aktivitäten + 123.069,54 22.564,90 0,00 + 145.634,44 145.634,44 Vermögensverwaltung EUR 145.634,44 + 41.046,97 50.146,88 + 41.046,97 50.146,88 91.193,85 91.193,85 Einheitlicher steuerpflichtiger wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb EUR Zuordnung der Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres nach Sparten und Funktionen/Bereichen © Deutscher Spendenrat e.V. Zuordnung der Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres nach Sparten und Funktionen/Bereichen © Deutscher Spendenrat e.V. Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. 2013 Mehr-Spartenrechnung im Gesamtkostenverfahren, Anlage 2a GKV Geschäftsjahr Geschäftsjahr 2013 München Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., München 1/2 XIV.Finanzbericht 0,00 4.406.965,74 76,76% 1.395.164,28 24,30% 5.741.298,35 100,00% 5.741.141,38 100,00% Aufwendungen gesamt (EUR) Aufwendungen gesamt (%) 0,00 + 3.011.801,46 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 + 3.011.801,46 0,00 Nachrichtlich: Erträge gesamt (EUR) Erträge (%) 23. Ergebnis der gwöhnlichen Geschäftstätigkeit 24. Außerordentliche Erträge Außerordentliche 25. Aufwendungen 26. Außerordentliches Ergebnis Steuern vom Einkommen und 27. vom Ertrag 28. Sonstige Steuern Jahresüberschuss / 29. Jahresfehlbetrag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 175.169,61 3,05% 0,00 0,00% 1.570.333,89 27,35% 4.406.965,74 76,76% - 175.169,61 + 2.836.631,85 0,00 0,00 0,00 0,00 - 175.169,61 + 2.836.631,85 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 22. Finanzergebnis 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Zwischensumme ideeller Bereich EUR 0,00 0,00 Unmittelbare ideelle Tätigkeiten / Projekte EUR 0,00 Gewinn- und Verlustrechnung gesamt EUR 0,00 Satzungsmäßige Bildungs-/ Öffentlichkeitsarbeit EUR 273.536,62 4,76% 0,00 0,00% - 273.536,62 0,00 - 273.536,62 0,00 Geschäftsführung / Verwaltung EUR 0,00 0,00% 0,00 0,00% 0,00 0,00 0,00 0,00 Spendenwerbung EUR 273.536,62 4,76% 0,00 0,00% - 273.536,62 0,00 0,00 0,00 0,00 - 273.536,62 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Zwischensumme mittelbare Tätigkeiten EUR 0,00 3.823.471,09 66,60% 1.073.475,58 18,70% - 2.749.995,51 0,00 - 2.749.995,51 0,00 Zweckbetrieb(e) (einschl. Geschäftsführung) EUR (Mehr-Spartenrechnung im Gesamtkostenverfahren, Anlage 2a GKV) Erfüllung satzungsmäßiger Zwecke / Ideeller Bereich Unmittelbare Tätigkeiten Mittelbare Tätigkeiten 17. Erträge aus Beteiligungen Erträge aus anderen Wert18. papieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens Sonstige Zinsen und ähnliche 19. Erträge Abschreibungen auf Finanz20. anlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens Zinsen und ähnliche 21. Aufwendungen lfd. Nr. Postenbezeichnung Tätigkeiten / Aktivitäten 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 5.667.341,60 98,71% 5.480.441,32 95,46% - 186.900,28 0,00 0,00 0,00 0,00 - 186.900,28 0,00 EUR Summe satzungsmäßige Tätigkeiten 22.564,90 0,39% 168.495,23 2,93% + 145.930,33 0,00 + 145.930,33 + 22.860,79 22.860,79 Vermögensverwaltung EUR 51.234,88 0,89% 92.361,80 1,61% + 41.126,92 + 1.167,95 + 39.958,97 1.167,95 - 1.088,00 1.088,00 Einheitlicher steuerpflichtiger wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb EUR Zuordnung der Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres nach Sparten und Funktionen/Bereichen © Deutscher Spendenrat e.V. Anlage 2 zum Anhang Zuordnung der Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres nach Sparten und Funktionen/Bereichen © Deutscher Spendenrat e.V. Mehr-Spartenrechnung im Gesamtkostenverfahren, Anlage 2a GKV Geschäftsjahr 2013 Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., München XIV.Finanzbericht 43 XIV.Finanzbericht Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., München Bilanz zum 31. Dezember 2013 BIL Bund gegen Missbrauc z AKTIVA 31. Dezem EUR Geschäftsjahr EUR Vorjahr EUR A. ANLAGEVERMÖGEN I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte, sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 6,00 6,00 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte Gebäude 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Sonstige Anlagen und Ausstattung 3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 661.495,06 5.024.344,00 661.496,06 4.960.397,00 332.774,50 365.536,50 78.607,80 6.097.221,36 2.010,00 5.989.439,56 56.059,45 121.807,85 46.707,50 168.515,35 III. Finanzanlagen 13.872,32 42.187,13 1. Beteiligungen 2. Sonstige Ausleihungen B. UMLAUFVERMÖGEN I. Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände 1. Sonstige Vermögensgegenstände 1.159.849,07 II. Kasse, Bank 4.152.873,72 Übertrag 44 1.318.458,04 5.312.722,79 4.084.923,11 5.403.381,15 11.466.009,60 11.561.342,06 XIV.Finanzbericht Blatt 1 LANZ ch der Tiere e.V., München zum PASSIVA mber 2013 EUR Geschäftsjahr EUR Vorjahr EUR A. VEREINSVERMÖGEN I. Vereinskapital 1. Vereinskapital § 58 Nr.11 AO II. Gewinnrücklagen 1. Freie Gewinnrücklagen 10.012.960,25 10.012.960,25 1.104.769,60 56.575,54 156,97 1.048.195,06 220.135,19 42.630,18 153.393,00 196.023,18 141.696,59 259.433,03 11.479.718,60 11.573.187,06 III. Ergebnisvorträge IV. Vereinsergebnis B. RÜCKSTELLUNGEN 1. Steuerrückstellungen 2. Sonstige Rückstellungen 10.709,19 209.426,00 C. VERBINDLICHKEITEN 1. Sonstige Verbindlichkeiten Übertrag 45 XIV.Finanzbericht Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., München BIL Bilanz zum 31. Dezember 2013 Bund gegen Missbrauc z AKTIVA 31. Dezem EUR Übertrag C. AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 46 Geschäftsjahr EUR Vorjahr EUR 11.466.009,60 11.561.342,06 13.709,00 11.845,00 11.479.718,60 11.573.187,06 XIV.Finanzbericht Blatt 2 LANZ ch der Tiere e.V., München zum PASSIVA mber 2013 EUR Übertrag Geschäftsjahr EUR Vorjahr EUR 11.479.718,60 11.573.187,06 11.479.718,60 11.573.187,06 47 XIV.Finanzbericht Gehaltstrukturen des bmt 2013 90% unserer Mitarbeiter arbeiten für Löhne, die am bzw. unter dem Mindestlohn in Deutschland liegen. Aus diesem Grunde haben wir am 01.07.2013 die Löhne aller Mitarbeiter unter 1800 € brutto um 100 € angehoben. Eine weitere Anhebung ist aber aufgrund der Einführung des Mindestlohnes unumgänglich. Im Folgenden finden Sie eine kurze Aufstellung über das Gehaltsgefüge in unserem Verein. Bedenken Sie hierbei bitte auch, dass alle Mitarbeiter über die bezahlte Arbeitszeit hinaus noch sehr viel ehrenamtlich engagiert sind. Gehaltsgefüge Tierpfleger Vollzeit 1200-1800 € brutto Tierheimleitung 1800-3000 € brutto Verwaltung/Spendenbetreuung 1800-2500 € brutto Die 5 höchsten Jahresgesamtbezüge 2013 Bezeichnung der Stelle Stellenumfang Jahresgesamtbezüge PR- und Öffentlichkeitsarbeit 10051492,16 Tierheimmanagement 10039000 Wissenschaftlicher MA 10039921,12 Tierheimleitung 10032500 Tierheimleitung 10032500 48 Anhang I F. Stellungnahme zur Einhaltung der freiwilligen Selbstverpflichtungserklärung gegenüber dem Deutschen Spendenrat e.V. Wir haben bei unserer Prüfung auftragsgemäß die Einhaltung der freiwilligen Selbstverpflichtungserklärung gegenüber dem Deutschen Spendenrat e.V. gemäß dessen Grundsätzen beurteilt, soweit diese die Rechnungslegung des Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., München, betreffen. Unsere Prüfung hat zu keinen Feststellungen geführt, die nach unserer Auffassung einen Verstoß gegen die Selbstverpflichtungserklärung, soweit diese die Rechnungslegung des Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., München, betrifft, erkennen lassen. G. Wiedergabe des Bestätigungsvermerks Den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gemäß Anlage 4 haben wir wie folgt erteilt: „Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers: An den Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., München: Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und die Einhaltung der Selbstverpflichtung der Mitgliedsorganisationen des Deutschen Spendenrates e.V. des Vereins Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung des Jahresabschlusses nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung abzugeben. 49 Anhang I 51 Anhang I 52 Anhang I 53 Anhang II Geschäftsstellen, Tierheime und Mitarbeiter bmt-Hauptgeschäftsstelle Tierheim Wau Mau-Insel Viktor-Scheffel-Str. 15, 80803 München Postbank München Kto. 1819 30-807 (BLZ 700 100 80) Leiterin: Petra Hollstein Leiter (TH): Karsten Plücker Schenkebier Stanne 20, 34128 Kassel Vorstand Niedersachsen Geschäftsstelle und Tierheim Arche Noah 1. Vorsitzender ab 10/2013: Karsten Plücker Tierheim Wau-Mau-Insel, Schenkebier Stanne 20, 34128 Kassel Leiterin: Anke Mory Leiterin (TH): Anke Mory, Sabine Strobl, Sascha Diephaus Rodendamm 10, 28816 Stuhr/Brinkum 2. Vorsitzender ab 10/2013: Frank Weber Franziskus-Tierheim, Lokstedter Grenzstr. 7, 22527 Hamburg Katzenhaus Luttertal 3. Vorstandsmitglied: Karin Stumpf Am Heiligenhäuschen 2, 50859 Köln Leiterin: Monika Bossmann Luttertal 79, 37075 Göttingen 4. Vorstandsmitglied: Dr. Uwe Wagner Tierschutzzentrum Pfullingen Gönninger Str. 201, 72793 Pfullingen Geschäftsstelle Norden Landesgeschäftsstellen Tierheim Hage Leiter: Dieter Kuhn, Ursula Sottmeier Nordbuscherweg 17, 26553 Dornum Leitung. Dieter Kuhn, Ursula Sottmeier Hagermarscher Str. 11, 26524 Hage Baden-Württemberg Tierschutzzentrum Pfullingen Leiter ab 2014: Dr. Uwe Wagner Gönninger Str. 201, 72793 Pfullingen Nordrhein-Westfalen Geschäftsstelle und Tierheim Köln-Dellbrück Bayern Leiter (Gst): Silvia Bringmann Leiterin (TH): Bernd Schinzel Iddelsfelder Hardt, 51069 Köln Leiter: Rolf Bergmann Viktor-Scheffel-Str. 15, 80803 München Geschäftsstelle Issum (ab Juni 2013 AG Pferdevermittlung und Hundefreunde) Berlin Leiterin: Dagmar Weist Drosselweg 15, 47661 Issum Leiterin: Claudia Lotz Sauerbruchstr. 11, 14109 Berlin Hamburg/Schleswig-Holstein Franziskus-Tierheim Weitere Anschriften von Mitarbeitern Leiter (TH): Frank Weber Lokstedter Grenzstr. 7, 22527 Hamburg Wissenschaftliche Mitarbeiter Torsten Schmidt; An der Kirsebek 3, 24376 Kappeln Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland Geschäftsstelle u. Tierheim Elisabethenhof Redaktion „Das Recht der Tiere“/ Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Claudia Lotz, Sauerbruchstr. 11, 14109 Berlin Leiter (TH): Ursula Buchinger Siedlerstr. 2, 61203 Reichelsheim 54 www.bmt-tierschutz.de