Fachlehrplan für Kunsterziehung - ISB

Transcription

Fachlehrplan für Kunsterziehung - ISB
Bitte beachten Sie insbesondere die Bestimmungen zur Durchführung des Lehrplans im fünfstündigen Leistungskurs, die im KWMBl I Nr. 14/1993 vom 29. Juli 1993 aufgeführt sind.
3-
Fachlehrplan für Kunsterziehung
Online-Version/nicht für amtliche Zwecke
Inhaltsübersicht
Vorbemerkungen
Jahrgangsstufe 5
Jahrgangsstufe 6
Jahrgangsstufe 7
Jahrgangsstufe 8
Jahrgangsstufe 9
Jahrgangsstufe 10
Jahrgangsstufe 11
Grundkurs
Leistungskurs 43
1
3
7
11
16
20
24
28
32
Vorbemerkungen
Die Fachlehrpläne bilden die vierte Ebene des Lehrplans für das bayerische Gymnasium (KWMBl I
1990 So.- Nr. 3 S. 125 ff.). Sie enthalten eine ausführliche Darstellung der Ziele und Inhalte des
Fachunterrichts.
Für jeden Lehrplanabschnitt werden zunächst Ziele beschrieben. Die Beschreibung dieser Ziele soll
jeweils deutlich machen, auf welche Art von Entwicklungsprozessen es im Unterricht bei den Schülern
ankommt. Bei diesen Prozessen lassen sich vier didaktische Schwerpunkte (a. a. O., S. 138, Ziff. 19)
unterscheiden, die für schulisches Lernen im Hinblick auf die personale Entwicklung der Schüler
bedeutsam sind: (1.) Wissen, (2.) Können und Anwenden, (3.) Produktives Denken und Gestalten, (4.)
Wertorientierung. Diese didaktischen Schwerpunkte stehen in einem inneren Zusammenhang, doch hat
jeder seinen eigenen Charakter, der in der Zielformulierung zum Ausdruck kommt.
Danach kommen die Inhalte; sie werden in zwei Spalten dargestellt, in der linken aus der Sicht des
Faches (vor allem Begriffe, Fakten, Themenbereiche, Daten), in der rechten aus der Sicht des Lehrens
und Lernens (vor allem Denkweisen, Prozesse, Wertvorstellungen, daneben auch stoffliche
Präzisierungen).
Hinweise auf Querbezüge zu anderen Fächern und auf fächerübergreifende Bildungs- und
Erziehungsaufgaben erfolgen mit Hilfe der Abkürzungen* (nach den Vorbemerkungen), die auch in den
Rahmenplänen verwendet werden. Sie sind näher erläutert, wo sie nicht ohne weiteres verständlich
sind.
Alle Aussagen im Lehrplan sind Teil der verbindlichen Vorgaben für den Unterricht, der den Schülern
zugedacht ist. Ausführungen, die nur Anregungen oder Beispiele geben sollen, sind durch den
Sprachgebrauch als solche gekennzeichnet.
Die als Zeitrichtwerte genannten Stundenzahlen geben eine Hinweis für die Unterrichtsplanung, sind
aber nicht verbindlich. Die Zeitrichtwerte der Themenkreise in den einzelnen Jahrgangsstufen beziehen
sich immer auf die Ausbildungsrichtungen des Gymnasiums mit der geringsten Stundendotierung. Für
die übrigen Ausbildungsrichtungen sind diese Angaben entsprechend zu vervielfachen. Im Grundkurs
wurde auf Zeitrichtwerte verzichtet, im Leistungskurs sind solche nur für den kunstgeschichtlichen
Lernbereich angegeben.
Für das Erreichen der Ziele des Fachunterrichts (Darbietung und Erarbeitung des Lehrstoffs,
Einübung, Wiederholung, Beobachtung des Lernfortschritts und mündliche bzw. praktische
Leistungsnachweise) rechnet der Lehrplan bei einem einstündigen Fach mit 28 Unterrichtsstunden im
Schuljahr, bei einem mehrstündigen mit einem entsprechenden Vielfachen. In den darüber hinaus
verfügbaren Stunden ist der pädagogische Freiraum (a.a.O., S. 138, Ziff. 20) enthalten.
4-
* Abkürzungen
Fächer:
B
C
D
E
Ek
Eth
Ev
F
Fs
mFs
G
Gr
Hw
It
K
Ku
L
M
Mu
Nw
Ph
Ru
Rw
S
SG
Sk
Sp
TmW
WR
Fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsaufgaben:
Biologie
Chemie
Deutsch
Englisch
Erdkunde
Ethik
Ev. Religionslehre
Französisch
Fremdsprachen
moderne Fremdsprachen
Geschichte
Griechisch
Hauswirtschaft
Italienisch
Kath. Religionslehre
Kunsterziehung
Latein
Mathematik
Musik
Naturwissenschaften
Physik
Russisch
Rechnungswesen
Sport
Sozialpraktische Grundbildung
Sozialkunde
Spanisch
Textilarbeit mit Werken
Wirtschafts- und Rechtslehre
BOBerufliche Orientierung
DFDeutsche Frage
DSPflege der deutschen Sprache
DW"Dritte Welt"
EUEuropa
FAFamilien- und Sexualerziehung
FRFriedenserziehung
FZFreizeiterziehung
GEGesundheitserziehung
ITGInformationstechnische Grundbildung
MBMusische Bildung
MEMedienerziehung
MTMensch und Technik
PPolitische Bildung
UUmwelterziehung
VVerkehrserziehung
WWeltbild - Weltdeutung
5Jahrgangsstufe 5
(2)
Im Anfangsunterricht gilt den oft sehr verschiedenen entwicklungsmäßigen und fachlichen
Voraussetzungen der Schüler besondere Aufmerksamkeit. Individuelle Beratung, Anregung und
Ermutigung helfen, gemeinsame Grundlagen zu schaffen und zu sichern. Wichtig ist auch das
frühzeitige Anbahnen grundlegender Arbeitstechniken und kooperativer Arbeitsformen, die das WirGefühl in der neuen Klassengemeinschaft stärken.
1
1.1
Bildnerische Praxis
Erzählen und Sichtbarmachen: Aus Phantasie und Wirklichkeit
(ca. 15 Std.)
Im Mittelpunkt stehen individuelle Bildgestaltungen, in denen die Schüler aus ihrer Erlebniswelt
erzählen. Zu Selbstvertrauen ermutigt, sollen sie eigene Erfahrungen und Vorstellungen auf möglichst
vielfältige Weise anschaulich machen und ihre Fähigkeiten erweitern, grundlegende Gestaltungsmittel
wirksam einzusetzen. In Darstellungen, die noch nicht vom Streben nach systematischer
Abbildhaftigkeit eingeengt sind, können die Schüler, bei freier Entfaltung ihrer Phantasie (6 MB), die
ganze Breite der Möglichkeiten einer kindlichen Bildsprache zeigen.
Gestalten
Darstellen von Objekten, Figuren, Situationen, Vorgängen
Ausgangspunkte:
- Alltagserfahrungen,
Beobachtungen,
ErSchildern (6 B5; 6 V: Gespräch über Unfallverlebnisse: Gefahr auf dem Schulweg
meidung und -hilfe)
- Märchen, Fabel, Sage; Wunschträume,
Vorlesen und Vorspielen (6 D5: epische KleinPhantasien, Abenteuer
formen)
- Reizworte, Materialwirkungen
Ausdeuten von Klecksographien
Festigen bildnerischer Grundtechniken im Malen, Zeichnen, Formen
Hinführen zum Bildnerischen:
Ausfabulieren von Erzählanlässen; Überlegungen
Finden eigener Bildideen, Wahl bildwirksamer
zu Größe, Formateinteilung und geeigneten
Momente, Ausbau der Darstellung
Bildmitteln
Betrachten und Erzählen (6 DS)
Arbeitsergebnisse, Bildinhalte, Darstellungs- und
Aussageformen
(z.B.
Realistisches
und
Phantastisches)
1.2
Beschreiben und Erläutern des eigenen Bildes;
Erzählen, auch über das sichtbar Dargestellte
hinaus
Erkunden, Entdecken, Testen: Proben aus dem Kunstlabor
(ca. 5 Std.)
Die spielerische Neugier wird bewußt auf die Gestaltungsmittel gelenkt, und die Schüler werden
ermutigt, mit Werkstoffen und Verfahren im Sinne des entdeckenden Lernens zu experimentieren. Sie
sollen aufmerksam und empfänglich werden für ästhetische Reize unterschiedlicher, auch
ungewöhnlicher Materialien. Sie sollen beweglich und offen ihre assoziative Phantasie ins Spiel bringen
und fähig werden, entdeckte und selbst erzeugte Materialwirkungen in origineller Weise für eigene BildErfindungen zu nutzen.
Erkunden, Entdecken, Testen
von Werkmitteln zur Wahl:
6Farben, Tuschen, Mal- und Zeichengeräte;
ungewöhnliche Bildträger und Farbstoffe (Naturund Abfallmaterialien)
Herstellen von z.B. Zeichenkohle und Malfarben;
Malen auf Baumrinde; Malen mit Pflanzensäften,
Tee; Mischversuche
von Techniken zur Wahl:
Abspreng-,
Abklatsch-,
Abdrucktechniken,
Sprühen, Tröpfeln, Frottage, Montage, plastische
Verfahren
Erzeugen farbiger, graphischer, plastischer Formen, Spuren, Strukturen; Erproben der Wirkungen
Betrachten, Berichten, Beurteilen
Testergebnisse
evtl. ergänzend: Beispiele aktueller
praktiken
Erläutern der Testergebnisse, Erörtern ihrer
Eignung für bildnerische Vorhaben
2
Kunst-
Bildende Kunst
Begegnung mit Kunstwerken: Bilder erzählen
(ca. 8 Std.)
Exemplarische Werkbetrachtungen vermitteln erste Zugänge zur Bildenden Kunst und ihren Gattungen.
Dabei steht das Erleben der Schüler im Vordergrund: An Werken, an denen es viel zu entdecken gibt,
die zum Erzählen anregen, sollen die Schüler Einzelheiten und Zusammenhänge aufspüren und
benennen, ihre persönlichen Eindrücke und Empfindungen
äußern und im Spekulieren und
Weiterfabulieren ihre eigene assoziative Phantasie und Erzählfreude entfalten lernen. Einblicke in die
Herstellungs- und Gestaltungsweise der Werke bahnen die Wertschätzung handwerklicher und
künstlerischer Leistungen an.
Betrachten
ein Gemälde, eine Graphik, eine
exemplarisch, möglichst im Original:
Plastik;
Einführen fachlicher Grundbegriffe (Gattung,
Werkmittel, Technik)
unmittelbare Auseinandersetzung mit dem Werk
unter Aspekten, die die Schüler bei der
Beobachtung selbst ansprechen
Eingehen auf Details und Zusammenhänge, auf
Auffälliges und Eigenheiten, auf Anmutungen,
auf spekulative Deutungen (6 D5; 6 DS: Bildergeschichte)
weiterführende Aspekte:
z.B. Werkstoff, Verarbeitung, handwerkliche und
künstlerische Leistung, materieller Wert,
persönliche Wertschätzung
Ordnen und Klären individueller Ansichten;
Abrundung, z.B. durch Geschichten und
Anekdoten um Künstler und Werk
ggf. zusätzlich, in Verbindung mit anderen Themenkreisen; als Vor- bzw. Nachbereitung:
Gestalten (6 MB)
- Bilddiktat vor der Betrachtung
- formale bzw. inhaltliche Nachgestaltungen und
Weiterführungen
-Zeichnen nach verbaler Beschreibung
-einen Inhalt als Spielszene gestalten;
einen Ausschnitt nachzeichnen; bildenerisch
weiterfabulieren
73
Gestaltete Umwelt
Formen und Bauen: Szenen fürs Panoptikum
(ca. 10 Std)
In Formen, Bauen und Montieren können die Schüler das bildnerische Umsetzen ihrer Absichten als
konkrete Handlung erleben. Das Bestimmen der Form, Bewegung und Gestik sowie das Fügen und
Gruppieren plastischer Elemente entspricht der additiven Gestaltungsweise in der Fläche. Die Schüler
sollen in szenischen Modellen eigene Vorstellungen phantasievoll entwickeln, anschaulich realisieren
und dabei sensibel werden für haptische Eindrücke und räumliche Zusammenhänge. Im
Zuordnungsspiel frei beweglicher Teile sollen sie das Komponieren als einen lebendigen Vorgang
erfahren, durch den sich Situationen arrangieren, verändern und szenisch formulieren lassen (6 MB).
Gestalten
zur Wahl: Modelle, Kulissen, Figuren, Ensembles
Themen:
Szenen aus Alltag und Vorstellungswelt (6 D5:
epische Kleinformen; K5, Ev6: biblische Szenen;
6 V: "Verkehr 2100")
wirkungsvolles Umsetzen und Arrangieren, auch
in Partner- und Gruppenarbeit
Entwickeln einer szenischen Idee, z.B. für
Wochenmarkt, Raumstation, Wigwam, Krippe,
Straßenszene
Techniken und Werkmittel zur Wahl:
Formen, Bauen, Montieren, Bemalen;
diverse Natur- und Abfallmaterialien; einfache
Bauverfahren und Materialverbindungen z.B. für
Holz, Pappe, Papier
Üben und Anwenden einfacher Bearbeitungsverfahren, z.B. Schneiden, Falten, Schnitzen, Steken, Kleben, Modellieren
Komposition: (6 MB, FZ)
Arrangement räumlich-plastischer Elemente in
einem szenischen Zusammenhang
Abstimmen von Figur, Objekt und Raum;
Verschieben, Umstellen, Eingrenzen, Verbinden,
wirkungsvolles Kontrastieren
Betrachten und Erzählen
Ausstellung der Arbeiten: "Schüler führen durch
das Panoptikum"
Erläutern des eigenen Modells, Schildern der
Situation; Erzählen, auch über das Dargestellte
hinaus (6 DS); evtl. Verlebendigen von Szenen
im Spiel
4
Visuelle Medien
Schreiben und Entziffern: Zeichen, Schriften, Dokumente
(ca. 8 Std.)
Das Interesse der Schüler am Geheimnisvollen und Außergewöhnlichen gibt die Möglichkeit, sie in den
Reichtum der Schreibkultur, in die Vielfalt ihrer Zeichen und Formen in Vergangenheit und Gegenwart
einzuführen. Sie sollen sich in eigenen Gestaltungsversuchen mit den Bedeutungs-, Form- und
Ausdruckswerten einer Schrift spielerisch auseinandersetzen, vor allem aber Freude daran entwickeln,
mit Schrift zu experimentieren, und im Erfinden und Umgestalten von Schriftelementen ihren
Einfallsreichtum erproben.
Gestalten mit Schriftelementen
Techniken:
Schreiben, Zeichnen, Malen;
Schriften erfinden, abwandeln; Spielen mit
8ggf. auch Drucken, Collagieren
Themen:
- verfremdete Buchstaben, Wörter, Alphabete
Schriftzeichen, z.B. Verdeutlichen von Wortbedeutungen im Schriftcharakter
Erfinden einer Geheimschrift; Phantasieren und
Imitieren, z.B. "Fälschen" eines alten Dokuments
(Schatzkarte)
- Schriftelemente als Handlungsträger in Bildern
(vgl. 1.1)
Erfinden von Figurenalphabeten; Bauen mit
Buchstaben, z.B. "Buchstabenburg"
Betrachten
historische und aktuelle Zeichen (Piktogramme,
Schriftbilder)
als
Informationsträger;
Aufmerksamkeitswert und Anmutungscharakter
von Schildern, geschriebenen Texten und
Dokumenten (6 FZ)
Untersuchen von Beispielen: antike Inschriften (6
L, Gr, D7: historische Schriftentwicklung),
Bibelhandschriften (6 K), Verkehrsschilder und
-zeichen (6 V), Plakate, Anzeigen (6 ME)
5
Darstellendes Spiel
Improvisieren und Vorführen: Puppentanz und Mummenschanz
(ca. 10 Std.)
Schüler der Unterstufe wollen ihre Phantasie auf vielfältige Weise entfalten. Im Spiel mit Requisiten
kann ihre Vorstellungskraft Gegenstände beleben; im Personenspiel genügen zur Verwandlung einfache
Verkleidungen und Maskierungen. Spiel fördert das Miteinander, besonders, wenn dabei Inhalte aus
anderen Themenkreisen fortgesetzt, zusammengeführt und gemeinsam verlebendigt werden. Im
Erfinden, Erproben und Realisieren kleiner Spielszenen sollen die Schüler Einfallsreichtum,
Improvisierfreude, Beobachtungsgabe und ein Gespür für dramatische Ausdruckswerte entwickeln (6
MB).
Gestalten
kleine Spielszenen zum Verkleiden und Verwandeln, als Personen- oder Maskenspiel:
Spielanlässe:
kurze Szenen z.B. Streit in der U-Bahn, Tanz der
Vampire, Wettbewerb der Zauberer, im
Wartezimmer beim Tierarzt
Spielentwicklung:
- Auswählen/Erfinden einer Geschichte/ Episode
- improvisierendes Erproben; z.B. unter Einsatz
von Requisiten, Kostüm, Maske
- Ordnen und Festlegen der Szenenfolge
- Durchlaufproben; Aufführung
Spiel (6 D5: Stegreifspiel; Fs: szenische
Umsetzung eines Dialogs; Mu5) z.B. mit
Requisiten
Ideenfindung im Gruppengespräch
Erproben wirkungsvoller Beziehungen zwischen
Spielhandlung und Spielträger
Ausgestalten der Spielhandlung
Spiel z.B. vor Eltern oder Parallelklasse
Betrachten
Das aufmerksame Beobachten begleitet den ganzen Arbeitsverlauf. Kritische Wertungen von
Teilergebnissen dienen als Anlaß für wirksameres Darstellen.
9-
Jahrgangsstufe 6
(3)
Allmählich geht das naiv-erzählende Gestalten in ein absichtsvolles, auf Wirkung bedachtes Darstellen
inhaltlicher Anliegen über (6 MB). Dabei werden den Schülern die Ausdrucksmöglichkeiten der
Bildmittel wichtig. Ihr bewußteres Vorgehen erlaubt nun auch ein mehr entwickelndes und vorausdenkendes Arbeiten, das schon umfangreichere Gemeinschaftsvorhaben ermöglicht. In ihnen liegt die
erzieherische Chance, nicht nur bildnerische und organisatorische Fähigkeiten, sondern auch soziale
Tugenden einzuüben.
1
1.1
Bildnerische Praxis
Mitteilen und Darstellen: Ausdrucksvoll ins Bild gesetzt
(ca. 20 Std.)
Bei der bildnerischen Umsetzung von Vorstellungen und Beobachtungen (6 W) rücken nun Fragen zur
Beziehung von Darstellung und Wirkung in den Vordergrund. In unterschiedlichen Aufgabenstellungen
sollen die Schüler ihre individuelle Bildsprache ausbauen und differenzieren, dabei unterschiedliche
Ausdrucks- und Wirkungsmöglichkeiten der Bildmittel selbständig erkunden und lernen, sie unter
Beachtung gestalterischer Regeln bewußt und absichtsvoll einzusetzen. Durch Bildvergleich und
Befragen von Betrachtern sollen die Schüler lernen, den Erfolg ihrer Absicht zu kontrollieren, einen
bestimmten Ausdruck in ihre Bilder zu legen oder Informationen gezielt zu vermitteln.
Gestalten
Themen
der Erlebnis- und Phantasiewelt
Techniken:
Zeichnen, Malen; ggf. auch Drucken, Formen,
Collage, Montage
bildnerische Aspekte:
Suche nach angemessenen Darstellungsmitteln
und nach Möglichkeiten, die Bildwirkung zu
steigern (Figur-Grund-Unterscheidung, Wahl
eines Bildausschnitts, einfache Form- und
Farbkontraste)
Betrachten und Vergleichen
eigene/fremde Entwürfe und Ergebnisse nach
Verständlichkeit der Darstellung
1.2
Darstellen von Lebewesen,
Handlungen oder Stimmungen
Gegenständen,
Versuche, auch mit Großformaten
Erproben der Ausdrucksqualitäten von Bildmitteln, Differenzieren und Verändern von Bildelementen, Steigern der Farb- und Formprägnanz
Prüfen der Nah- und Fernwirkung; Untersuchen
der Beziehung von Inhalt, Form und Ausdruck
Miteinander Planen und Verwirklichen: Gemeinschaftsarbeit
(ca. 8 Std.)
Ein Gemeinschaftsprojekt, das Inhalte aus anderen Themenkreisen vertieft, gibt die Möglichkeit,
kooperative Fähigkeiten und Arbeitstugenden über einen längeren Zeitraum hinweg zu üben. Gefördert
werden soll die Bereitschaft, gemeinsam Ideen zu entwickeln und zu realisieren. Dabei sollen die
10
Schüler soziale Verhaltensweisen, demokratische Grundregeln, Toleranz und Kompromißbereitschaft
einüben (6 FR).
Gestalten in der Gemeinschaft
Arbeitsvorhaben in Verbindung mit anderen
Themenkreisen, z.B.:
- Bildzyklen, Wandbilder
- Objekte und Figurenensembles
- Ausstattung für Spielvorhaben
Strukturieren der Zusammenarbeit:
- Aufgabenverteilung, Zeitplanung, Mate- rialbeschaffung
- Durchführung und Realisation
Betrachten
Überprüfung und Kritik der Ergebnisse
2
Entwickeln der Gestaltungsidee
Sammeln und Auswerten der Ideen; Prüfen der
Realisierbarbeit durch Skizzen und Entwürfe;
Diskussion und Einigung über das Vorhaben
Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit
Berücksichtigung der Schülerwünsche
Zwischenbesprechungen
Verbesserungshilfen
zum
unter
Arbeitsablauf;
Präsentation, ggf. in einer Ausstellung
Bildende Kunst
Begegnung mit alten Kulturen: Entdecker und Ausgräber
(ca. 14 Std.)
Parallel zum einsetzenden Geschichtsunterricht erleben die Schüler den Zugang zu Kunstwerken der
Vorgeschichte und des Altertum über das "Abenteuer der Archäologie". Entscheidend ist nicht die
Vollständigkeit der Fakten, sondern die innere Beteiligung der Schüler. In der Begegnung mit frühen
Kulturen und durch die Betonung erlebnishafter Momente sollen die Schüler eine Beziehung zu den
Menschen, ihren Lebensumständen und künstlerischen Leistungen aufbauen können.
Betrachten
gestaltete Zeugnisse der Vor- und Frühgeschichte, der frühen Hochkulturen, des klassischen Altertums (6 L, Gr, G6; 6 EU);
Regionalfunde aus Bayern
Hinführung:
Schilderung einer Fundgeschichte, bzw. des
Lebenslaufs eines berühmten Archäologen wie
z.B. Schliemann, Evans, Carter (6 FZ: Lektüre)
Originale, Abbildungen oder Rekonstruktionen,
z.B. Bildwerke, Waffen, Schmuck, Kleidung;
Wohnstätte, Kultstätte, Grab
Studium von Dokumenten zur Fund- bzw. Lebensgeschichte; Unterrichtsgang zu Fundorten
bzw. Ausstellungen; Nutzung museumspädagogischer Angebote (6 FZ)
unmittelbare Auseinandersetzung
Fundbeschreibung (Form, Werkstoff, Herstellung, Erhaltungszustand)
weiterführende Aspekte
Bedeutung im Lebenszusammenhang der Menschen (z.B. Alltag, Technik, Kult);
ästhetische Qualität
ggf. zusätzlich:
Einblick in Aufgaben und Probleme der
Archäologie, z.B. Entdecken und Bergen von
Funden, Konservieren, Restaurieren, Rekon-
Erörtern eines Beispiels; Diskutieren besonderer
Probleme; z.B. Zerstörung durch Raubgrabungen, Baumaßnahmen (6 U); Kulturraub (6 W)
11
struieren, Bestimmen, Deuten
Gestalten
bildnerische Weiterführungen, z.B. in einem
Gemeinschaftsprojekt (vgl. 1.2, 3)
archäologisches Bilderbuch ("Taschenmuseum"),
Modellbau, Spielszene, Nachbau einer Grabstätte
(z.B. im Schulgarten)
3 Gestaltete Umwelt
Formen und Bauen mit Ton: Gefäße - Figuren - Modelle
(ca. 14 Std)
Beim Gestalten mit Ton erleben die Schüler unmittelbar, wie unverzichtbar handwerkliche Grundregeln
für ihre Arbeit sind, wenn sie ihre Gestaltungsabsichten mit den Möglichkeiten des Materials in
Einklang bringen wollen. Beim Herstellen von Gegenständen und Plastiken sollen die Schüler
unterschiedliche Verfahren des Formens und der Oberflächengestaltung kennenlernen, dabei ihr
räumlich-plastisches Vorstellungsvermögen stärken und sensibel werden für haptische Formqualitäten
(6 FZ, MB).
Gestalten
Themen zur Wahl:
Gebrauchsgegenstände,
Reliefs
Figurales,
Modelle,
Techniken:
- Aufbereiten des Tons
- Aufbauverfahren
- Abtragen und Herausritzen
- Oberflächengestaltung
Betrachten
eigene Arbeitsergebnisse, evtl. auch Keramik
früher Kulturen (vgl. 2: Entdecker und Ausgräber)
Form-Erfindungen in sachlicher oder phantastischer Ausprägung
Verbindung von Ringen, Platten oder ausgehöhlten Klumpen
Engobieren oder Glasieren
Beachten der Wechselbeziehung zwischen Form
und Funktion
4 Visuelle Medien
Schreiben, Entwerfen, Gestalten: Texte, Schilder, Bilderbücher
(ca. 14 Std.)
Über die Beschäftigung mit den Elementen der Schrift hinaus werden die Schüler nun systematischer
an Fragen der Schrift- und Textgestaltung herangeführt. Ein erster Schritt ist dabei der spielerische
Umgang mit Schrift und Bild - beim Sammeln, Bearbeiten und Kombinieren von Schriftzeichen,
Textteilen und Illustrationen. In Abhebung vom sogenannten "Schönschreiben" werden im Erlernen
einer einfachen Blockschrift sinnvolle Grundlagen für das Schreiben und Strukturieren von Texten
vermittelt. Die praktische Auseinandersetzung mit grundlegenden Aspekten einer Schrift soll die
Schüler zum selbständigen Gestalten anregen und ihr ästhetisches Urteilsvermögen gegenüber der Fülle
und Qualität von Texten im Medienangebot schärfen (6 ME).
Gestalten
Themen zur Wahl:
- funktionale Anwendungen von Schrift
Entwerfen von z.B. Visiten- und Einladungskarten, Beschriftungen für Ausstellungen und
12
Veranstaltungen
- spielerische Anwendung von Schrift, auch in
Verbindung mit Bildern
Techniken zur Wahl:
graphische und malerische Mittel
Collage aus vorgefertigten Buchstaben
bildnerische Aspekte:
- Form und Systematik einer einfachen
Kunstschrift
- ästhetische Gesichtspunkte der Schrift- und
Textgestaltung
- Verbindungen von Bild und Text, z.B.
Illustration; Text als Bildkommentar, bildhafte
Textgestaltungen
Betrachten
historische und aktuelle Beispiele mit verschiedenen Schriftbildern und -typen; Bild-TextKombinationen; Bilderbücher (6 D7: Schrift und
Buch; Gr, L: Inschriften)
Erfinden und Gestalten von z.B. lustigen Slogans,
Nonsens-Texten, Aufklebern; Schreiben und
Illustrieren z.B. von eigenen Gedichten oder
Gestalten eines Bilderbuches (vgl. 1.2 Gemeinschaftsarbeit)
Achten auf Ausgewogenheit, Betonung, Strichstärke, Schrifthöhe, auf die Abstände zwischen
Buchstaben, Wörtern und Zeilen; harmonische
oder spannungsreiche Einordnung des Textfeldes
in das Format; ggf. Ausgestalten durch Randdekorationen, Initialen
Achten auf die Beziehung von Inhalt, Form und
Ausdruck, z.B. bei Buchmalerei (6 Ev), alten
Handschriften, Briefen; bei Leuchtschriften der
Umgebung, Headlines im Fernsehen, Comics
5 Darstellendes Spiel
Gemeinsames Entwickeln und Aufführen: Szenen und Episoden
(ca. 14 Std.)
Zu einem Rahmenthema (z.B. Zirkus) werden Ideen für kleine Spiel-Episoden als Personen- oder
Figurenspiel gesammelt, in Gruppenarbeit Darstellungsmöglichkeiten einer Szene parallel erprobt und
gegenseitig vorgespielt. Die Schüler sollen lernen, daß dabei nicht der Text, sondern das optische
"Schau-Spiel" im Mittelpunkt steht. Im Planen, Entwickeln und Realisieren wirksamer Spielideen soll
die Ausdrucks- und Urteilsfähigkeit der Schüler als Gestaltende und Betrachtende gefördert werden (6
ME, FZ). Sie sollen dabei die Gleichwertigkeit beider Aufgaben erfahren und erkennen, daß
Darstellendes Spiel strukturiert werden muß, um verständlich zu sein (6 MB).
Gestalten
Personen-, Masken- oder Figurenspiel
vom Improvisieren zum überlegten Einsatz der
Darstellungsmittel
Spielentwicklung:
- Finden eines Rahmenthemas; Erfinden
spielbarer Episoden (6 D6, Mu6)
- szenisches Erproben, Verändern, Verbessern,
Ausgestalten
- Verknüpfen wirkungsvoller Einzelszenen und
Episoden zu einem Gesamtablauf
Wahl der Spielträger und des Themas, z.B. im
Spukschloß, Familienausflug
Achten auf Spieltempo, Stellung im Raum; Prägnanz von Körpersprache, Mimik, Gestik, Figurenführung, Sprache; Kostüme, Requisiten
Betrachten
vergleichendes
Beurteilen
verschiedener
Lösungsversuche einzelner Spielgruppen zur
Beobachten der Wirksamkeit der Darstellungsmittel; Auswählen der prägnantesten Lösungen
13
gleichen Szene
Jahrgangsstufe 7
(2)
Das additiv-statische Gestalten wird allmählich durch differenziertere Darstellungsformen abgelöst, in
denen die einzelnen Elemente stärker verknüpft und in den Formzusammenhang eingebunden werden.
Im zunehmenden Bemühen um eine getreue Wiedergabe des Sichtbaren und im wachsenden
Verständnis für kausale und funktionale Zusammenhänge wird ein Wandel in der
Wirklichkeitsauffassung der Schüler deutlich (6 W). Wirklichkeitsnahe Abbildungsverfahren und
technisch-konstruktive Aspekte der Gestaltung rücken nun stärker in den Vordergrund. Im Bereich des
Utopischen und Komischen wird die Bildphantasie der Schüler weiter angeregt und gefördert. Beide
Gestaltungstendenzen müssen in gleicher Weise zu ihrem Recht kommen (6 MB).
1
1.1
Bildnerische Praxis
Abbilden des Sichtbaren: So echt, wie ich kann
(ca. 12 Std.)
Die altersbedingte neue Sicht der Wirklichkeit, die in der zunehmenden Wertschätzung realistischer
Abbildungsformen deutlich wird (6 W), führt die Schüler zu eigenen bildnerischen Versuchen, die
Gegenstandswelt objektiv zu erfassen und darzustellen. Damit sie nicht ungeduldig die Kluft zwischen
Anspruch und Können beklagen, tragen differenzierende Aufgabenstellungen ihrem individuellen
Entwicklungsstand Rechnung und fördern ihre Fähigkeit, charakteristische Erscheinungsmerkmale
genau zu beobachten. Die stärkt auch ihr Bemühen um handwerklich-technische Durchgestaltung und
leitet sie schrittweise zu einem geordneten und kontrollierten Vorgehen an. Beim Beurteilen eigener und
fremder Ergebnisse sollen sich die Schüler um sachliche und differenzierte Wertungen bemühen.
Gestalten
Abbilden einfacher Objekte
Naturobjekte, Modelle) (6 FZ)
(Gegenstände,
Vorübung:
Erkunden und Beschreiben der sicht- und tastbaren Eigenschaften des Gegenstandes (6 DS)
Techniken;
Zeichnen, Malen; ggf. auch Formen
bildnerische Aspekte:
Grundmerkmale getreuer Wiedergabe: Form,
Lage, Proportion; Licht und Schatten; Oberflächenbeschaffenheit; Volumen, Farbigkeit,
Stofflichkeit
Betrachten
- Arbeitsergebnisse der Schüler im Vergleich mit
den dargestellten Objekten
- realistisch-abbildende Werke der Kunst, z.B.
der
spätgotischen
Tafelmalerei,
der
Renaissance, des niederländischen Barock, des
Wiedergeben des Erscheinungsbildes bei wechselseitiger Überprüfung durch Auge und Hand;
Verbessern der Darstellungstechnik
Aufzeigen und Beschreiben von Unterschieden
zwischen Erscheinungs- und Darstellungsbild
(6 DS)
Betrachten und Beschreiben der in den Werken
angewandten "Tricks", die den Wirklichkeitseindruck hervorrufen
14
Photorealismus
1.2
Gestalten aus der Phantasie: Träume, Witz, Gedankenspiele
(ca. 8 Std.)
Im Überschreiten des Realen, in Überhöhungen, Übertreibungen und Verwandlungen können die
Schüler Vorstellungen ihrer subjektiven Innenwelt entfalten und Gegenbilder zu erlebten Wirklichkeit
aufbauen (6 W). Dabei sollen sie die Gestaltungsanlässe zur Beweglichkeit der Gedanken führen, zur
Reichhaltigkeit der Assoziationen und zur Bereitschaft, eigene spontane Einfälle und von außen
kommende Anstöße weiterzuspinnen. In der Wertung der Ergebnisse sollen sie lernen, gegenüber
ungewöhnlichen Äußerungen von Mitschülern Einfühlung und Toleranz zu üben (6 FR).
Gestalten
Thematik:
Unwirkliches,
Phantastisches,
Utopisches,
Absurdes, Komisches, Groteskes, Drastisches (6
D7: Schildern; Ev7: Traum und Wirklichkeit)
Techniken zur Wahl:
Malen,
Zeichnen,
Collagieren,
Mischtechniken, Formen, Montieren
Frottage,
bildnerische Aspekte:
Verknüpfen sachgetreuer, übertreibender und
verfremdender Darstellungsweisen
Bildaufbau; angemessener Einsatz der Gestaltungsmittel
Betrachten
- eigene und fremde Arbeitsergebnisse
Themenfindung in assoziativen Gedankenspielen
(z.B. zu willkürlichen Text-Kombinationen) oder
nach Vorgaben, z.B. Atlantis, Duell der Zauberer,
Dämonen-Disko; phantastische Spielfigur (vgl.
5)
Erkunden und Auswählen geeigneter technischer
und gestalterischer Mittel
Präzisieren und Differenzieren des Vorhabens in
mehreren Schritten (Skizze, Entwurf, Ausführung)
Erläutern der Bilder, Schildern der Situation,
auch über das Dargestellte hinaus
- Werke der phantastischen Kunst (6 MB, FZ)
Beschreiben des Dargestellten, "Spekulieren",
z.B. Dämonen des Mittelalters (vgl. 2), Bosch,
Fabulieren
Brueghel, Wiener Schule
2
Bildende Kunst
(ca. 10 Std.)
Begegnung mit der Kunst des Mittelalters: Ein Werk entsteht
Die Schüler sollen sich die Kunst der Romanik und Gotik noch nicht unter stilkundlichen Aspekten
erarbeiten, sondern durch das Nacherleben der Entstehungsgeschichte eines Werkes einen vor allem
emotional geprägten Zugang zu den Menschen in ihrem künstlerischen Wirkungskreis erschließen. Der
Blick in die Klosterwerkstatt oder Bauhütte des Hochmittelalters oder in die Malerwerkstatt des
Spätmitelalters soll den Schülern eine anschauliche Vorstellung vom Lebenszusammenhang geben, in
dem das Werk entstand, und sie zur Wertschätzung handwerklicher und künstlerischer Leistungen
mittelalterlicher Meister führen (6 W).
Betrachten
ausgewählte Beispiele mittelalterlicher Kunst und
Architektur, möglichst im Original (6 K7, Ev7,
G7; 6 EU, MB)
unmittelbare Anschauung, möglichst durch Unterrichtsgänge zu einer Kirche, einem Kloster,
einer Burg der Umgebung; Museumsbesuch
15
Aspekte der Werkentstehung:
- Anlaß, Auftraggeber und dessen Vorgaben
- Arbeitsorganisation: Werkstätten, Bauhütten
- die Arbeit am Werk: Musterbücher, Planung
und technische Realisation, Material und
Werkzeug (6 Ph9; 6 MT)
- die Gestalt des Werkes, z.B. Bauelemente,
Ausstattung, Darstellungsweisen
- Verwendung: Funktion und Bedeutung des
Werkes in seiner Entstehungszeit und heute
genaues Beobachten, Skizzieren und Beschreiben
(6 DS): Gesamtwerk, Details, Aufspüren von
Besonderheiten; Entdecken und Deuten von
Zeichen und Symbolen
Sammeln von Text- und Bilddokumenten zur
Entstehungsgeschichte, zur Arbeitstechnik, zur
Bedeutung und Verwendung;
Aufspüren mittelalterlicher Kunstbestände der
näheren und weiteren Umgebung in Kunst- und
Reiseführern (6 FZ)
Gestalten (in Verbindung mit den Themenkreisen 1.1, 1.2, 3)
bildnerische Weiterführungen, z.B.:
- Figurenkapitelle, Wasserspeier
- Modelle von Bauten oder Bauteilen
- Glasfenster aus Farbfolien (6 Ph9: Brechung
und Dispersion von Licht)
- 'Musterbuch' als Zusammenfassung der
Skizzen
Planen und Ausführen, z.B. als Partner- oder
Gruppenarbeit;
-Vereinbarung von Bildinhalten,
-Erkunden technischer Möglichkeiten,
-Entwerfen, Ausführen und Präsentieren der
Arbeitsergebnisse
3 Gestaltete Umwelt
Erfinden, Konstruieren, Nachbilden: Modelle, Bauten, Apparate
(Wahlalternative zu Themenkreis 4.2)
(ca. 8 Std.)
Durch Nachbilden oder freies Erfinden und Herstellen von Objekten sollen die Schüler ihre räumliche
und konstruktive Vorstellungskraft schulen und größere Geschicklichkeit bei der werktechnisch
angemessenen Verwirklichung von Modellen entwickeln (6 MT). In Verbindung mit dem Themenkreis
2 kann der praktische Umgang mit bautechnischen Problemen das Verständnis für die mittelalterliche
Architektur vertiefen.
Gestalten
Herstellen eines Modells, entweder als
- freie Erfindung und Konstruktion, z.B. eines
Gebäudes, Gerätes, einer Maschine oder
Spielfigur (vgl. 5)
oder als
- Nachbildung, z.B. einer einfachen Baukonstruktion
bildnerische Aspekte:
modellgemäße
Vereinfachungen;
Gestaltmerkmale; Darstellung konstruktiver Momente
und Kräfte am Detail; Funktionstüchtigkeit (6
Ph8, M; 6 MT)
Techniken zur Wahl:
Montieren, Bauen, Skulptieren,
Mischtechniken
Modellieren;
Organisation des Arbeitsprozesses für Einzelbzw. Gruppenarbeit:
-Bestimmen und
beitsaufträge
ggf.
Verteilen
der
Ar-
-Skizzieren und experimentelles Erproben von
Ideen
-Wählen und Erproben von Werkmitteln
-Ausführen unter Herausarbeitung funktionaler
und technisch-konstruktiver Momente bzw.
charakteristischer Gestaltmerkmale
16
-
Betrachten und Präsentieren
Schülerarbeiten; gefertigte Modelle, z.B. aus der
Biologie- oder Physiksammlung
4
4.1
Werten,
z.B.
nach
Funktionstüchtigkeit,
Originalität, ästhetischer Qualität
Visuelle Medien
Druckgraphisches Gestalten: Neues aus der Schwarzen Kunst
(ca. 8 Std.)
Die Schüler sollen bisherige Erfahrungen in den Drucktechniken festigen und erweitern. Durch
Erprobung der charakteristischen Formensprache und der besonderen Materialwirkungen der einzelnen
Drucktechniken sollen sie die Möglichkeiten und Vorzüge einer Vervielfältigungstechnik kennenlernen
(6 ME).
Gestalten
Techniken:
Hochdruck oder Tiefdruck;
ggf. auch Flachdruck, Siebdruck
Inhalte:
entsprechend den Themenkreisen 1 und 2 ausgerichtet auf die Möglichkeiten der gewählten
Drucktechnik
Anwendung:
Gestaltungsvorhaben in Gruppenarbeit, z.B.
Kalender, Bilderbuch, Bauwerk aus bedruckten
Kartonflächen gefügt
Betrachten
Vergleich verschiedener Drucktechniken
jeweils einem Beispiel, möglichst im Original
4.2
an
Erproben der Technik:
spielerisches und einfallsreiches Experimentieren
mit Material und Werkzeug;
Erkunden graphischer Wirkungen
Durchführung des Verfahrens:
Wahl von Thema, Technik und Projektrahmen;
Skizzen und Entwürfe; Beurteilen und Umsetzen
des Entwurfs; Probedrucke, Korrekturen;
sorgfältige
technische
Ausführung
der
Vervielfältigung
genaues Beobachten der charakteristischen
Formensprache; ggf. Besuch einer graphischen
Sammlung oder Druckerwerkstatt
Darstellen zeitlicher Abläufe: Kintopp, Comics, Bildgeschichten
(Wahlalternative zu Themenkreis 3)
Zeit als Darstellungsproblem wird den Schülern augenfällig, wenn sie versuchen, Bewegungs- oder
Handlungsabläufe aufzugliedern und in "stehenden" und "laufenden" Bildfolgen zu schildern. In eigenen
praktischen Versuchen und im Betrachten von Beispielen sollen die Schüler Einblick in technische und
gestalterische Möglichkeiten gewinnen (6 MB, MT, ME), zeitliche Abläufe zu veranschaulichen, und
befähigt werden, eigene Ideen planvoll zu realisieren.
Gestalten
Themen zur Wahl:
- handlungsorientiert:
Bildgeschichten, Comics, Simultandarstellungen (6 D: Kurzgeschichte)
oder
- bewegungsorientiert:
Klapp- und Ziehbilder; Daumenkino und
andere Vorformen des Films
Zu einem Rahmenthema
-Entwickeln einer Handlungsfolge (z.B. 'Heute
geht alles schief', 'Eine schöne Bescherung')
-Entwickeln einer Bewegungsfolge (z.B. 'Hund
springt nach der Wurst', 'Haltet den Dieb',
'Der Schuß in Tor')
(ca. 8 Std.)
17
Techniken zur Wahl:
Zeichnen, Malen, Drucken, Photographieren;
ggf. Computer-Animation
bildnerische Aspekte:
- handlungsorientiert:
Verdichtung, Gliederung und Darstellung einer
Erzählhandlung nach dramaturgisch und
bildnerisch ergiebigen Momenten
oder
- bewegungsorientiert:
Gliederung von Bewegungsabläufen in
gleichmäßige Phasen; wirkungsvolle Durchgestaltung von Einzelteilen und Sequenzen
Betrachten
eigene Ergebnisse; Bildzyklen und Simultandarstellungen des Mittelalters; Vorformen des
Films (6 ME, MT)
5
Planen und Organisieren, als Partner- oder
Gruppenarbeit:
-Festlegen der Handlungsabschnitte; Skizzen und
Präzisieren der Szenen, z.B. nach Betrachterstandpunkt, Einstellungsgröße
-Zerlegen einer Bewegung, z.B. am TageslichtProjektor durch übereinandergelegte Folien;
Zeichnen auf Blankfilm
Vorführen und Beurteilen der Ergebnisse,
Beobachten und Bewerten der Beispiele aus
Kunst und Medien; Überlegungen zu eigenen
Weiterentwicklungen (6 FZ)
Darstellendes Spiel
Szenische Experimente: Rollen, Typen und Akteure
(ca. 10 Std.)
Die Freude der Schüler am Gestalten einer Rolle wird auf das figurale Spiel gelenkt. Die Schüler sollen
die Ausdrucksmöglichkeiten von Spielträgern erkunden und können neben dem Figurenspiel auch
Mischformen (z.B. Zusammenspiel von Figur und Mensch) erproben. Sie sollen kurze Spielszenen
spontan erfinden und sich bemühen, sie zu einer überlegten Darstellung weiterzuführen (6 MB, ME).
Gestalten mit Spielträgern
zur Wahl:
Hand-, Stabpuppe, Marionette oder Schattenfigur, Mischformen
(Möglichkeit zur eigenen Anfertigung von
Spielträgern vgl. Themenkreis 3)
Aspekte der Darstellung:
- Ausdrucksmöglichkeiten der Spielträger
- freie szenische Improvisation
- festgelegte Spielszene
Betrachten
aufmerksames Beobachten der Wirksamkeit der
Darstellungsmittel in allen Phasen
Schwerpunkte der Behandlung:
-Improvisieren von Spielhandlungen mit Gebrauchsgegenständen
-Präzisieren der Gegenstände als Spielträger (z.B.
durch Ergänzen); Erkunden ihrer Ausdrucksmöglichkeiten
-Entwickeln von Rollenvorstellungen (6 D:
"Rollen spielen")
-improvisierte Rollenspiele zu Spielszenen
ausbauen
-szenisches Erproben der Rollen und der
Spielhandlung (6 Mu, S)
konstruktive Kritik (6 FR); Einbringen von
Verbesserungsvorschlägen
Jahrgangsstufe 8
(1, MuG 2)
18
Mit wachsendem Interesse an unterschiedlichen Möglichkeiten der Lebensgestaltung suchen die
Jugendlichen nach Vorbildern für die Erprobung neuer Verhaltensweisen und Werteinstellungen (6 W).
In der Auseinandersetzung mit der eigenen Person und mit ihrer Umwelt können die Schüler ihre
produktiven Kräfte und ihr anschauliches Denken weiterentwickeln (6 MB, U). Sie sollen im
erschließenden Wahrnehmen und im Darstellen ihren Realitätssinn stärken sowie ihre Urteils- und
Vorstellungskraft weiter ausbilden, die in zunehmendem Maß auf die Veränderbarkeit des Wirklichen
gerichtet sind.
1
1.1
Bildnerische Praxis
Abbilden des Sichtbaren: Die bildnerische Werkstatt
(ca. 8 Std.)
Neue Abbildungsverfahren helfen den Schülern, Beobachtetes überzeugender darzustellen. Durch
eigene praktische Versuche und die Vermittlung von 'Tips und Tricks' zur wirklichkeitsgetreuen
Abbildung sollen sie lernen, illusionistische Bildwirkungen zu erzeugen und zu steigern (6 W). Exakte
Maßstäbe der Geometrie und komplexere Konstruktionen der Zentralperspektive sollen dabei noch
ausgeklammert bleiben. Bei plastischen Arbeiten experimentieren die Schüler mit räumlichen
Wirkungen,
Maßverhältnissen
und
"Real-Effekten".
Zur
Förderung
des
räumlichen
Darstellungsvermögens tragen differenzierte Aufgabenstellungen dem jeweiligen Entwicklungsstand des
einzelnen Rechnung.
Gestalten
Thematik:
"Real-Effekte" und Räumliches
- zweidimensional vorgetäuscht oder
- dreidimensional nachgeformt
Darstellen nach der Natur, z.B. Gerät, Landschaft, Architektur
freies Erfinden, z.B. von räumlichen Buchstaben,
von
Bühnenbildern
mit
gestaffelten
Kulissenflächen
bildnerische Aspekte und Verfahren:
- Erzeugung von Stoff-Illusion (6 W), Körpermodellierung, Licht- und Schattenwirkung;
räumliche Farbwirkungen
- Schrägbild-Projektion (6 M); Fluchtpunkt-,
Stufenraum-Darstellung
Versuche mit Bleistiften verschiedener Härtegrade, Weißhöhung mit Kreide auf Tonpapier;
Reliefs aus Pappe
empirisches Ermitteln von Fluchtlinien und punkten (vgl. Dürers Darstellungen zur
Perspektivenlehre)
Betrachten
wirklichkeitsgetreue Abbildungsverfahren in
Kunst und Gebrauchsgraphik; Schülerarbeiten
Beurteilen stofflicher und räumlicher Wirkungen
1.2
Gestalten aus der Phantasie: Ich stelle mit vor...
(ca. 6 Std.)
Die Phantasie der Schüler wird nun bewußt auf die Alltagswirklichkeit gelenkt: Sie sollen den eigenen
Lebensraum als gestaltet und auch für die Zukunft als gestaltbar begreifen und Vorstellungen zu
möglichen Veränderungen entwickeln (6 U). Unterschiedliche Neigungen und Interessen lassen die
Schüler dabei entweder das real Machbare oder die utopische Fiktion betonen (6 MB). Die
Themenstellungen sollen beides ermöglichen. Die Schüler sollen es nicht bei der Übernahme von
Vorbildern aus den Medien belassen, sondern sich zu eigenen Vorstellungen und Aussagen
durcharbeiten (6 W, FZ, ME).
19
Gestalten
Thematik:
Auseinandersetzung mit der Realität in wirklichkeitsnahen,
symbolischen,
plakativen,
witzigen oder übertreibenden Darstellungen (6
Ev7/8; 6 W, FZ, U)
Aufsuchen einer Situation im eigenen Lebensraum; Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten, z.B. im Hinblick auf wünschbare
Veränderungen; assoziative Ideenfindung
Techniken zur Wahl:
Zeichnen, Malen, Collage, Montage, Formen;
ggf. Modellbau
Experimentieren mit verschiedenen Materialien,
Techniken und Darstellungsformen
bildnerische Aspekte:
Einsatz der Gestaltungsmittel im Hinblick auf die
gewählte Tendenz der Darstellung
Entwickeln und Darstellen von Wandlungen,
Verbesserungen, Alternativen oder von neuen
eigenen Erfindungen
Betrachten
eigene Arbeitsergebnisse
Beurteilen nach Originalität des Einfalls und
Bildwirksamkeit der Darstellung
2
Bildende Kunst
Begegnung mit Künstlern: Lebensbilder
(ca. 6 Std.)
An ausgewählten Beispielen der Renaissance und des Barock (6 EU) sollen die Schüler
Zusammenhänge zwischen der Lebensgeschichte von Künstlern und ihrem Werk verstehen lernen (6
MB). Lebendige und wirklichkeitsnahe Schilderungen menschlicher Schicksale, die nicht nur
künstlerische Erfolge, sondern ebenso Konflikte, Enttäuschungen und Niederlagen darstellen und die
Schattenseiten einer Biographie nicht ausblenden, zeigen den Schülern beispielhaft, wie Künstler sich
mit den Gedanken ihrer Zeit, mit ihren eigenen Zielen und ihrer Lebenssituation schöpferisch
auseinandersetzen (6 W).
Betrachten
Leben, Werk und Wirkung von mindestens zwei Künstlerpersönlichkeiten
Beispiele: Leonardo ein "uomo universale"; Michelangelo und Papst Julius II; Ratgeb und Riemenschneider im Bauernkrieg; Dürer in Italien; Caravaggio auf der Flucht; Cellini beschreibt sein Leben;
Velazquez und Rubens: Hofmaler und Diplomaten; Rembrandt macht Konkurs; die Brüder Asam bauen
ihre Privatkirche in München
wichtige Lebensstationen, z.B. Herkunft,
Lehrzeit; Reisen; erste Erfolge, Wirkungsbereich,
Förderer; Familie, Schicksalsschläge (6 G7/8,
D9, L, Gr, It, Ev9, Eth9)
exemplarische Werkbetrachtung:
Inhalt, Form und Ausdruck; Intentionen des
Künstlers; Stilbindungen und Eigenleistung;
Wechselwirkung zwischen Lebensgeschichte
und Werk
mögliche Schwerpunkte der Behandlung:
-erster Zugang, z.B. über ein (Selbst-)Bildnis;
Mitteilen subjektiver Eindrücke
-genaues Beobachten und Beschreiben des
Werkes
-Kennenlernen wichtiger Lebensdaten, ggf.
Auszüge aus einer Biographie
-Vergleich: Früh- und Spätwerk
-Sammeln von Bildern und Informationen zu
einem Künstler eigener Wahl
Gestalten
ein "biographisches Blatt" mit Bildern und
Kurztexten zu einem Künstler der Renaissance
-selbständiges Ausgestalten des biographischen
Blattes (einige Werke, eigene Zeichnungen,
Daten, biographische Besonderheiten, eine
20
oder des Barock
3
Anekdote)
Gestaltete Umwelt
Erkunden der Umgebung: Wo ich zu Hause bin
(Nur für das MuG verbindlich, sonst Zusatzangebot)
Die Schüler sollen ihren Lebensraum erkunden (6 FZ) und zeigen, was ihnen daran wichtig ist. Im
bewußten Wahrnehmen und bildnerischen Darstellen sollen sie Zusammenhänge der eigenen Umwelt
erschließen (6 U) und eigene Gestaltungsideen, Verbesserungen und Alternativen in realistischer oder
utopischer Form entwickeln (6 MB).
Gestalten
Thematik:
'Wo bei uns was los ist' - Aspekte der Umgebung
aus eigener Ortskenntnis; Bilddokumentation,
z.B.
von
Jugendtreffpunkten,
Sehenswürdigkeiten, Grünanlagen, Verkehrswegen;
aktuelle Veränderungen
Vorstellen der eigenen Wohngegend mit Skizzen,
Plänen, Photos, z.B. Baustellen, FroschLaichplätze (6 B), Gefahrenpunkte im Straßenverkehr (6 V); Gestalten illustrierter Briefe an
Austauschpartner (6 mFs)
Techniken zur Wahl:
Zeichnen, Malen, Formen, Bauen, (Ton, Pappe),
Collage, Photo, Video
angemessene Wahl technischer Mittel je nach
Gestaltungs- und Darstellungsabsicht
bildnerische Aspekte:
Darstellungsmittel für die Wiedergabe einer Ortssituation (vgl. 1.1) in Grund- und Aufrissen und
einfachen perspektivischen Abbildungen
Betrachten und Erklären
Aspekte der Wohnqualität aus der Sicht von
Jugendlichen; Schülerarbeiten und Beispiele
historischer und moderner Wohnanlagen
Ausführen von Bildserien, Karten, Plänen, Photomontagen, Faltblättern, plastischen Modellen;
Verstärken der Aussage durch Verfremdung,
z.B. Photomontage
Auflisten
von
Qualitätsmerkmalen
einer
Wohnsiedlung; Zusammenhänge, Vorzüge, Mängel, Nutzungsmöglichkeiten aus der Sicht der
Schüler (6 FZ)
4
Visuelle Medien
Gestalten von Mitteilungen: Nachrichten aus der Klasse
(ca. 8 Std.)
Im Entwickeln, Gestalten und Veröffentlichen von "Nachrichten" können die Schüler den Zusammenhang zwischen der optischen Aufbereitung einer Mitteilung und ihrer Wirksamkeit unmittelbar erfahren.
Indem sie Bilder zur Informationsvermittlung einsetzen und Texte als Bildelemente für die Komposition
einer Nachrichtenseite verwenden, erfahren sie, daß nicht nur der Textinhalt (6 DS), sondern auch
dessen visuell-anschaulicher Charakter Bedeutungsträger ist. Die Bereitschaft, eigene Anliegen und
Meinungen zur veröffentlichen, und die Fertigung der "Nachrichten" in Gruppenarbeit erfordern eine
Arbeitsatmosphäre, in der sich Rücksichtnahme und Toleranz entfalten können (6 FR, ME).
Gestalten
Vorhaben zur Wahl:
- Faltblatt
- Schautafel
- Photo- und Videoreportage
- Klassenzeitung, Wandzeitung
mögliches Vorgehen:
-Auswählen eines Projektes
-Sammeln von Nachrichten und verfügbarem
Bildmaterial
-Brainstorming zum Klassenvorhaben:
Titel, Inhalt, Darstellungsform
21
Techniken (6 MT) zur Wahl:
Zeichnen, Schrift, Collage, Montage, Photo/
Video, Drucken, (Kopierer, Laserdruck)
Organisieren der Gruppenarbeit, Verteilen von
Arbeitsaufträgen (Ressorts)
bildnerische Aspekte:
- Wahl und Anordnung der Bild- und TextElemente
- Beziehung von Inhalt, Darstellungsform und
Wirkung
Grundübungen in Typographie und Layout;
Gestalten von Mitteilungen zum Schulleben (6
D8, Ev8) oder für einen Austauschpartner (6
mFs) in Texten, Photos, Illustrationen
Betrachten
Schüler- und Jugendzeitschriften (6 ME, BO:
journalistische Berufe)
Beurteilen von Inhalt und Aufmachung, Wirkungsprüfung ggf. durch eine Leserbefragung
5
Repräsentation
Erproben der Körpersprache: Mimik, Gestik, Bewegung
(Nur für das MuG verbindlich, sonst Zusatzangebot)
Die Schüler sollen im experimentellen Erproben mimischer und gestischer Ausdrucksformen eine
Orientierungshilfe für das eigene Verhalten und dessen Wirkung auf andere gewinnen. Ausdrucksmittel
der Körpersprache werden im gegenseitigen Vorspielen und durch Betrachten geeigneter Bilder
erkundet. Video-Aufzeichnungen und Photos erleichtern die Selbstbeobachtung und Kontrolle. Szenisch
erprobte Ausdrucksmomente können in bildnerischen Aufgaben weiter verfolgt werden, um die
Einsicht in den Zusammenhang zwischen Absicht und Wirkung körpersprachlicher Mittel zu vertiefen
(6 MB).
Gestalten
Thematik:
Körpersprache als Bedeutungsträger in Alltag und
Werbung (6 ME)
Darstellungsmittel:
- szenisch: z.B. Pantomime,
Aufzeichnung mit Photo/Video
Maskenspiel;
- bildnerisch: z.B. Zeichnen, Malen, Collage,
Drucken
Betrachten
gebärdenbetonte Kunstwerke (6 MB), Karikaturen, Filmszenen (6 ME)
Beobachten der Körpersprache in Alltagssituationen, z.B. anhand einer Videoaufzeichnung
im Pausenhof
Entwickeln von Improvisationen und 'lebenden
Bildern' in Gruppenarbeit
Gestalten von Dialogen, mit Gesten unterstützt
(6 D7, mFs)
gegenseitiges Beurteilen der szenischen Darstellungen
Herauslösen einzelner gestischer Momente,
Detailstudien zur Präzisierung
vergleichendes Beschreiben des Beobachteten,
Deuten des Ausdrucks
Jahrgangsstufe 9
(1, MuG 2)
Im Streben nach mehr Selbständigkeit suchen die Jugendlichen nun deutlich nach neuen
Orientierungen, gewinnen größere Distanz zum Elternhaus und stellen tradierte Werte in Frage. Noch
22
unsicher in ihrem Selbstbild, pendeln sie zwischen dem Wunsch nach Abgrenzung und Autonomie und
dem Bedürfnis, sich an Leitbildern auszurichten, an denen sie neue Verhaltensweisen und
Wertvorstellungen erproben können. Im Unterricht werden diese Entwicklungen verständnisvoll
begleitet und ästhetische Erscheinungsformen der Jugendkultur in die Betrachtungen mit einbezogen (6
Mu9; 6 W).
1
1.1
Bildnerische Praxis
Gestalten des Sichtbaren: Abbild und Variation
(ca. 10 Std.)
Ausgehend von den bisher verwendeten Verfahren der wirklichkeitsgetreuen Abbildung wenden sich
die Schüler nun ausdrucks- und mitteilungsorientierten Darstellungsweisen zu. Im Abwandeln und
Verändern gegenständlicher Motive und im Spiel mit Bedeutungen sollen sie neue Möglichkeiten
erproben, ihre persönliche Sicht der Wirktlichkeit bildnerisch zu veranschaulichen (6 W, MB).
Gestalten
Thematik:
gegenständliche Motive, die Variationsreihen in
verschiedenen
Techniken
und
Darstellungsrichtungen begünstigen
Darstellen z.B. von Verwandlungsbildern,
Metamorphosen,
Überzeichnungen,
Übermalungen, Verzerrungen, Verfremdungen
Techniken:
Zeichnen und Malen; ggf. auch Collagieren,
Formen, Drucken, Mischtechniken
Experimentieren mit verschiedenen
tungsmitteln im Hinblick auf das
tungsvorhaben
bildnerische Aspekte:
verschiedene Darstellungsmittel und ihre
Wirkung im Bild: Blickpunkt, Motivanordnung,
Bildausschnitt, Größe, Beleuchtung, Technik
Erproben, Variiren und Optimieren; schrittweises
Verändern der Darstellung, z.B. in kleinen
Entwicklungsreihen
Betrachten
ein Bildmotiv im Wandel der Stilepochen (6 MB),
z.B. (Selbst-)Bildnis, Figur, Landschaft, Stilleben
1.2
GestalGestal-
Gegenüberstellen und Vergleichen: Aufdeken von
Beziehungen
zwischen
Gegenstand,
Darstellungsform und Aussage
Gestalten von Empfindungen: Selbstausdruck
(ca. 6 Std.)
Die entwicklungsbedingt große Empfänglichkeit der Jugendlichen für Stimmungsgehalte und ihre
Reserviertheit, Gefühle offen zu zeigen, legen es nahe, sie durch Anstöße aus nicht-visuellen Bereichen
zum bildnerischen Ausdruck von Stimmungen anzuregen. Die Schüler sollen empfänglich werden für
die Ausdrucksqualitäten der Gestaltungsmittel und fähig werden, in praktischen Versuchen ihre
Empfindungen in Bildern zu äußern.
Gestalten
Gestaltungsanlässe:
Stimmungen, Empfindungen; Geräusche, Klänge
(6 Mu), Gerüche, Tast-Erlebnisse; Gedichte (6
D), Begriffe usw.
Techniken:
malerische und zeichnerische Verfahren mit
durch synästhetische Appelle sich ansprechen
lassen; Nachempfinden von Stimmungsqualitäten
wie heiter, traurig, harmonisch, aggressiv
Experimentieren, z.B. mit Dispersions- und Pla-
23
starken emotionalen Möglichkeiten
katfarben, Tuschen, Kreiden, Kohle
bildnerische Aspekte:
Umsetzen von Empfindungen mit bildnerischen
Mitteln; Zeichen und Symbole, Spuren und
Formen als Stimmungsträger
möglichst unverkrampftes meditatives Arbeiten
auf Großformaten, evtl. auch blind oder
beidhändig
Betrachten
Arbeitsergebnisse, ggf. Einbeziehung entsprechender Kunstwerke, z.B. von Pollock,
Vedova, Mathieu
2
Gespräch über die Reaktionen auf Gedichte und
Begriffe; Herausfinden individueller Vorlieben in
der Verwendung der Gestaltungsmittel (6 FZ)
Bildende Kunst
Künstler im Umbruch: Rückbesinnungen und Ausblicke
(ca. 6 Std. )
An wenigen exemplarischen Werken des europäischen Klassizismus und der Romantik (6 EU) soll den
Schülern bewußt werden, wie eine Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs die Kunst zu sehr
unterschiedlichen Zielen, Haltungen und Weltdeutungen (6 G, D, Ev9, Eth9; 6 W) bewegen kann. Sie
sollen erkennen, wie Künstler im Rückgriff auf Vergangenes (6 L, Gr, It; 6BO) neue Orientierungen
suchen und sich neue Wege erschließen.
Betrachten
historische
Einbettung:
Revolution,
heitskriege, Restauration (6 G)
Frei-
- Klassizismus in Frankreich und Deutschland,
z.B. David, Ingres; Schinkel, Klenze
- Romantik in Deutschland, Frankreich und
England, z.B. C.D. Friedrich; Géricault,
Delacroix; Constable, Turner
- Deutsche Spätromantik, z.B. Nazarener
3
Werkvergleich: erster Eindruck, Beschreiben (6
D8) inhaltlicher und formaler Eigenheiten und
Gemeinsamkeiten; Herausarbeiten spezifischer
Orientierungen wie
-klassische Antike, (Plastik, Architektur)
-mittelalterliche Kunst und Architektur
-Volksmärchen, Sagen, Mythen
-Orientsehnsucht
-Nathurmystizismus
-religiöse Wendungen zu italienischen Renaissance
Gestaltete Umwelt
Gestalterische Berufe: Raumgestaltung und Design
(Nur für das MuG verpflichtend, sonst Zusatzangebot)
Beim praktischen Erkunden der Aufgaben und Wirkungen von Innenarchitektur und Design an
Beispielen aus der eigenen Umgebung sollen die Schüler Einblick in die Bedeutung gestalterischer
Berufe und ihren Einfluß auf die Lebensqualität gewinnen (6 BO) und zu eigenen Gestaltungsversuchen
angeregt werden (6 FZ, MB).
Gestalten
Techniken zur Wahl:
Skizze, Zeichnung, Farbgestaltung; Ton-, Holz-,
Karton-Modelle
Experimentieren mit verschiedenen Gestaltungsmitteln zur Klärung von Realisierungsmöglichkeiten
24
Aufgabenbereiche zur Wahl:
- Räume:
Bestandsaufnahme; eigene
Einrichtung
Entwürfe
zur
- Design-Objekte:
Entwurf eines einfachen Gebrauchsgegenstandes
Betrachten
- Aspekte der Raumwirkung:
Größe, Proportion, Werkstoff, Beleuchtung,
Belüftung; Ausstattung, Einrichtung
- Aspekte des Designs:
Material, Form, Funktion; Gebrauchswert,
Schmuck- und Repräsentationswert
- Berufsbilder:
Innenarchitekt, Designer
4
-Erfassen und Abbilden; Umgestalten und
Neuentwerfen, z.B. des eigenen Zimmers, von
Schulräumen, des Jugendzentrums, eines
Partykellers
-Entwickeln und Realisieren eigener Ideen in
Skizzen und Modellen, z.B. Schreibgerät,
Besteck, Gefäß, Armbanduhr, Wecker
-Beurteilen von Innenräumen, Auswerten von
Abbildungen. Vergleichen früherer und
heutiger Wohnmöbel/Ausstattungen
-Vergleichen von Objekten berühmter Designer,
z.B. Geschirr, Schmuck, Geräte
-Erörtern beruflicher Aufgaben (6 WR9; 6 BO)
Visuelle Medien
Werbung: Leitbilder - ?
(Nur für das MuG verpflichtend, sonst Zusatzangebot)
Bei der Auseinandersetzung mit Werbematerial sollen die Schüler Einblick in die Bildsprache und die
"rhetorischen" Strategien der Werbung gewinnen und Schein und Wirklichkeit versprochener
Produkteigenschaften besser unterscheiden lernen. Im Vordergrund steht dabei das Aufspüren gängiger
Leitbilder, mit denen vor allem Jugendliche zum Konsum veranlaßt werden (6 Ev8, K9, Eth9). In
praktischen Gestaltungsversuchen sollen die Schüler typische Leitbilder der Werbung in Sprache und
Bild herausarbeiten und im Entwurf neuer "Leitbilder" eigene Wertvorstellungen veranschaulichen (6
W, DS, ME).
Betrachten
prägnante Werbeanzeigen, Plakate, Prospekte
und Werbespots (6 D7, mFs, Sk9, Mu7/9:
Musikindustrie)
archetypische Leitfiguren, z.B. der Abenteurer,
die vollkommene Schönheit, der weise Alte
Herauslösen typischer Leitbilder (Figuren, Ideen)
und ihrer wesentlichen Merkmale (6 ME)
Gestalten
Leitbilder und -werte in der Werbung
Thematik zur Wahl:
- kritische Bestandsaufnahme und Darstellung in
Schaubildern oder
- Anti-Werbung/Persiflage
Bestandsaufnahme:
Herausstellen durch Anhäufung oder Überzeichnung; Konfrontation geschönter Idyllen mit
Bildern der Wirklichkeit
Darstellungsformen zur Wahl:
Collage, Übermalung; Photo, Video; Rollen-,
Figurenspiel
eigene Versuche:
Entwickeln und Entwerfen einer Gegen-Werbung
-durch Umdeuten/Verfremden
Vergleich von Werbeversprechen und realem
Nutzwert/Schaden (6 WR9), z.B. idealisierende
Autowerbung und realer Verkehrsalltag (6 V)
Formulieren eigener Leitbilder/Gegenbilder
25
bildnerische Aspekte:
visuelle
Idealisierung/Überhöhung
eines
Produktes durch Verknüpfung mit einem Leitbild
bzw.
einer
Wunschvorstellung;
Aufmerksamkeitslenkung (6 ME, FZ)
5
-Neukonzeption in Sprache und Bild
-evtl. Ausdenken und Vorführen einer simulierten
Werbekampagne für ein neues Produkt
Repräsentation
Blick hinter die Kulissen: Image und Starkult
(ca. 6 Std.)
Die Auseinandersetzung mit Formen der Selbstdarstellung kommt dem großen Interesse der
Jugendlichen an der Erscheinung und Wirkung der eigenen Person entgegen. An Phänomenen des
Starkults, der Werbung und Mode sollen die Schüler Einblick in fragwürdige Mechanismen der
Imagebidung gewinnen und in praktischen Versuchen Möglichkeiten erkunden, das eigene
Erscheinungsbild zu gestalten (6 ME, W).
26
-
Gestalten
Thematik:
Inszenierung der eigenen Person; ImageVerschiebungen bei Stars aus Showgeschäft,
Sport und Politik (6 Ev8, Sk9)
Nachstellen und bewußtes Verändern von Posen
und Darstellungen, z.B. als Herrscher,
Abenteurer, Filmdiva
Darstellungsmittel zur Wahl:
Malen, Zeichnen, Formen; Collage, Photographie/Video; Schminken, Verkleiden
Umsetzen der Aufgabenstellung
gewählten Darstellungsmitteln
bildnerische Aspekte:
bildwirksame Posen und Attribute; Blickpunkte
und Ausschnitte
Erzeugen und Optimieren eines Images, z.B.
durch Kostüm, Maske, Beleuchtung, Umfeld,
Rahmung, Sockel
Betrachten
Bildnisse z.B. von Herrschern, Helden, berühmten Frauen; Heilige in der Kunst; Starphoto
und -poster
Vergleichen und Herausarbeiten von charakteristischen Posen und Arrangements
Jahrgangsstufe 10
mit
den
(1, MuG 2)
Am Ende der Mittelstufe ist das Abstraktionsvermögen der Schüler und ihre Fähigkeit zu
systematisieren so weit entwickelt, daß sie die bisher erworbenen Kenntnisse rückblickend und
zusammenfassend sichten und ordnen können (6 W). Epochenübersichten und vergleichende
Betrachtungen im kunstgeschichtlichen Lernbereich helfen, das Gelernte in größeren Zusammenhängen
neu zu sehen. Im bildnerischen Bereich tritt der Eigenwert der Mittel in den Vordergrund (6 MB).
1
Bildnerische Praxis
Gestalten des Sichtbaren: Sehen, Ordnen, Deutlichmachen
(ca. 12 Std.)
Ausgehend vom Abbilden der sichtbaren Wirklichkeit, sollen sich die Schüler allmählich die ganze
Breite bildnerischer Gestaltungsformen erschließen. Über die formale Reduktion und Abstraktion
gelangen sie zu bildnerischen Elementen ohne Gegenstandsbezug. Bei der spielerischen Erprobung der
Bildmittel sollen die Schüler ihre Aufmerksamkeit auf deren Eigenwert und Wirkung richten und
Möglichkeiten ihrer Organisation erkunden, auch in freien Kompositionen ohne abbildende
Darstellungsabsicht. Die Schüler sollen dabei visuelle Auswahl- und Ordnungsvorgänge für die
Gestaltung nutzen.
Gestalten
Thematik:
Gegenstände, Figur, Landschaft, Orte, Situationen als visuelle Ausgangssmotive für Bildreihen
interpretierendes Verdeutlichen:
Darstellen und Abwandeln des Motivs in
Metamorphosen, Variationen
freie Erfindungen (6 FZ)
Techniken zur Wahl:
Abbild und Abstraktion:
27
Malerei, Graphik, Plastik, Collage, Montage;
experimentelle Drucktechniken
bildnerische Aspekte:
- "Gestaltgesetze", Prägnanztendenz, FigurGrund-Verhältnis, Integration/Differenzierung,
Aufmerksamkeitsführung
- zunehmend bewußter Einsatz der Mittel und
ihrer Ausdrucksqualitäten zur Organisation des
Bildaufbaus
Betrachten
Entwicklungsreihen und Werke abstrahierender,
abstrakter und konkreter Kunst, z.B. Mondrian,
Kandinsky,
Jawlensky,
Picasso
(6 MB);
Vergleichsreihen
zu
Integration
und
Differenzierung
2
2.1
-Entwickeln einer Bildreihe: Abstrahieren in
Stufen: Abbilden, Vereinfachen, Reduzieren
auf einfache Bildstrukturen und bildnerische
Grundelemente
Konkretion:
-Komponieren mit bildnerischen Grundelementen
und Ordnungsprinzipien unter Beachtung von
Wahrnehmungsregeln
-experimentelles
Erproben
interessanter
Lösungen zwischen Ordnung und Komplexität
Auffinden und Beschreiben des Zusammenhangs
von Gestaltungsmitteln und künstlerischen
Strategien
Bildende Kunst
Kunstgeschichtliche Ordnungen: Romanik bis Romantik
(ca. 5 Std.)
In den Jahrgangsstufen 6 mit 9 wurde der Zugang zur Bildenden Kunst vor allem von inhaltlichen
Leitideen bestimmt. Dabei haben die Schüler auch Stilmerkmale kennengelernt. Die Schüler sollen nun
diese Kenntnisse aktualisieren und fähig werden, repräsentative Werke von der Romanik bis zur
Romantik zeitlich zu ordnen und unter dem Gesichtspunkt der Entwicklung aufeinander zu beziehen.
Sie sollen einen systematischen Überblick über die behandelten Stilepochen gewinnen und
aufgeschlossen werden für die Formensprache vergangener Jahrhunderte (6 EU, W).
Betrachten
exemplarische
Werkbeispiele
verschiedener
Gattung aus Romanik, Gotik, Renaissance,
Barock, Klassizismus/Romantik
Zusammenschau der in den Vorjahren vermittelten
Kenntnisse
zu
den
einzelnen
Kunstepochen (6 G7/8)
Aufbau einer Epochenübersicht als unterrichtsbegleitendes Jahresprojekt
- Entwicklung
eines
Orientierungsrasters:
Epochen, Gattungen, Stilmerkmale
- Charakterisieren und Zuordnen von Werken (6
K10, Ev, Fs, Mu10: Barock)
-Anlegen eines Arbeitsheftes oder einer
Schautafel
-Bestimmen stilistischer Merkmale (6 G, D11,
Mu11: Epochenübersicht)
-Füllung des Rasters mit Bildbeispielen und
Texten zu den einzelnen Epochen
Gestalten
ansprechende Ausgestaltung der Übersicht (z.B.
in Gemeinschaftsarbeit) nach äthetischen
Gesichtspunkten (Layout)
-Sammeln von Bildmaterial (Druck, Photos),
Fertigen von Schemazeichnungen, Beschriften
mit Kurztexten
28
2.2
Künstler und Publikum: Künstlerfürst und Außenseiter
(ca. 5 Std.)
In der sich wandelnden Beziehung zwischen Kunst und Öffentlickeit im späten 19. und im 20.
Jahrhundert geraten Künstlerinnen und Künstler in extreme gesellschaftliche Positionen. In der
Begegnung mit Künstlerpersönlichkeiten der Moderne sollen die Schüler Verständnis gewinnen für
deren Werk und Wirkung in der Gesellschaft (6 W).
Betrachten
ausgewählte Werkbeispiele der Kunst des späten
19. und des 20. Jahrhunderts im Zusammenhang
mit der Lebensgeschichte der Künstler, z.B.
- Lenbach und Stuck: Künstlerfürsten des
Bürgertums
- Camille Claudel und Gabriele Münter im
Schatten ihrer Partner Rodin und Kandinsky
- van Gogh und Gauguin auf der Suche nach
neuen Kunst- und Lebensformen
Kennenlernen der Lebensgeschichte, z.B. durch
einen Film oder die Lektüre einer Künstlerbiographie; Studium von Zeitdokumenten
Aufzeigen von Besonderheiten im Lebenslauf und
im Oeuvre unter sozialgeschichtlichen Aspekten
(6 Mu11: Rolle des Musikers im 19. und 20.
Jahrhundert)
Erschließen von Einzelwerken, Erörtern ihrer
Bedeutung und Wirkung auf die Öffentlichkeit,
damals und heute
evtl. zusätzlich: Gestalten
"biographisches Blatt" oder Schaubild zu einem
Künstler nach eigener Wahl (vgl. 4)
Sammeln und Auswerten von Bildern und
Informationen zu Künstler und Werk in Einzeloder Partnerarbeit
Blattgestaltung:
- Werk (Photo-Reproduktion)
- Kompositionsskizze
- Detailstudie
- Daten
- Biographisches
Anordnen der Bilder, Zeichnungen und Kurztexte
in einer optisch ansprechenden Gestaltung
(Layout)
3
Vorstellen und Erläutern der Arbeit in einem
Kurzreferat
Gestaltete Umwelt
Architektur: Gebaute Umwelt und Lebensraum
(ca. 6 Std.)
An einem Beispiel aus ihrer Umgebung sollen die Schüler wesentliche Beziehungen zwischen
architektonischer Gestaltung und den Bedürfnissen der Menschen verstehen lernen und sich in eigenen
Verbesserungsvorschlägen mit den Auswirkungen der gebauten Umwelt auf die Lebensqualität
auseinandersetzen (6 U, W).
Betrachten
Zusammenhang von Leben und Architektur (6
Ek11; 6 U) an einem örtlichen Beispiel
Aspekte
bezogen auf unterschiedliche Interessengruppen,
z.B.
- Einordnung in die Umgebung, ästhetische
Form, Repräsentationscharakter
Erkunden und Dokumentieren von z.B. Ortszentrum, Wohnviertel, Platz, Park, Jugendheim, ggf.
mit Hilfe von Photos und Zeichnungen
- Bedarf, Nutzung, Zweckmäßigkeit, Erhaltungszustand,
- historischer Wert, Erhaltungswürdigkeit
Erörtern von Aspekten zur Verbesserung,
Einbeziehen von Fragen des Denkmalschutzes (6
U)
Auswerten nach Funktion, Gestaltung und
Lebensqualität, nach aktuellen Vorzügen und
Mängeln und im Hinblick auf zukünftige
Bedürfnisse und Enwicklungen
29
-
Gestalten
Alternativentwürfe, z.B. als Handzeichnung,
Planzeichnung, Collage, Photoretusche
4
Entwickeln eigener Vorstellungen zur Verbesserung, Umgestaltung, Rekonstruktion
Visuelle Medien
Informative Gestaltung: Schaubild, Cover, Plakat
(Nur für das MuG verpflichtend, sonst Zusatzangebot)
Poster, Plakat und Cover für Schallplatten und Kassetten bilden einen wichtigen Bereich der heutigen
Jugendkultur und steuern nicht unwesentlich die Wunschträume und Phantasien der Jugendlichen. In
eigenen praktischen Versuchen sollen sich die Schüler Einsichten in die Zusammenhänge zwischen der
inhaltlichen Mitteilung, der visuellen Aufbereitung und der beabsichtigten Wirkung erarbeiten. Beim
Gestalten von Plakaten und Schautafeln zu bestimmten Anlässen sollen sie den Schwerpunkt auf die
Mittel und Möglichkeiten einer informativen und übersichtlichen Darstellung legen (6 ME).
Gestalten
Skizze, Entwurf
Mitteilungen
und
Realisation
visueller
Aufgaben zur Wahl:
- Platten-Cover zu einer gegebenen oder selbst
gewählten Musik
- Plakat für eine Schulveranstaltung, eine Feier
oder ein Rock-Konzert
- Schautafeln zur Präsentation von Arbeitsergebnissen
Erörtern und Beurteilen
- bei der Planung:
Fragen zur adäquaten Formulierung und zur
Wahl wirkungsvoller Bildmittel
- bei der Ergebnisbetrachtung:
Beurteilung nach vereinbarten Kriterien,
Gesamteindruck
5
Schwerpunkte der Behandlung:
-Notieren erster Überlegungen, z.B. durch
Scribbles, Skizzen in Daumennagelgröße;
Übertragen/Vergrößern mit Raster und Kopierer; evtl. Computerschriften
-Erstellen des Entwurfs: Erproben und Anwenden adäquater Bildmittel beim Layout,
beim Einsatz von Schriften und beim Strukturieren der Bildsprache
-Realisieren, z.B. als Zeichnung, Collage, Malerei,
Druck, Kopie
-Ermitteln von Einstellungen,
Wünschen der Zielgruppe
Erwartungen,
-Befragung der Zielgruppe zum Mitteilungs-,
Darstellungs-, Anmutungswert
Repräsentation
Öffentliche Darstellung: Denkmäler
(Nur für das MuG verpflichtend, sonst Zusatzangebot)
Die Beschäftigung mit Möglichkeiten und Problemen der ästhetischen Darstellung von Ideen,
Leitbildern und Wertvorstellungen, wie sie in Denkmälern verkörpert sind, soll die Schüler zur
Auseinandersetzung mit eigenen Wertvorstellungen führen. In bildnerisch-praktischen Entwürfen und
Versuchen sollen sie den sozialen Sinn von Denkmälern erfahren und die Schwierigkeit verstehen,
eigenen und gemeinsamen Ideen und Idealen in denkmalartigen Gebilden Ausdruck und Gestalt zu
geben (6 W, U).
Sammeln und Erkunden
Form, Funktion und Bedeutung historischer und
-Untersuchen überlieferter Ideale und ihrer
Darstellung (z.B. Pathos, Kitsch) im Wandel
30
aktueller Beispiele öffentlicher Repräsentation (6
G, Fs, Eth10), z.B. als
- Plastik (Grab-, Gedenkstein, Freiheitsstatue,
Reiterstandbild, Statue eines Erfinders oder
Regenten, Kriegerdenkmal, Mahnmal für
Opfer der Gewalt)
- Architektur (Triumphbogen, Mausoleum,
Palast, Kathedrale)
ihrer Wertschätzung
-überlegte Stellungnahme zu Denkmälern der
Vergangenheit und Gegenwart; Frage nach
der öffentlichen Wirksamkeit heute
-Kritik und neue Öffentlichkeitswirkung durch
Verfremden (z.B. Christo); Möglichkeiten
ironischer Gegen-Denkmäler, z.B. für den
letzten Baum, -Autofahrer
Gestalten
Entwerfen eines Denkmals als Modell, Photomontage oder 'lebendes Bild', z.B. Erfinderdenkmal, Anti-Kriegsdenkmal
Überlegungen und praktische Ansätze zur
Verkörperung eigener oder gemeinschaftlicher
Ideen und Wertvorstellungen im Sinneeines
Denkmals (6 W, FZ)
Jahrgangsstufe 11
(1, MNG 2, MuG 3)
Das Bedürfnis, eine persönliche Weltsicht zu entwickeln, führt die Schüler zur Auseinandersetzung mit
Wertfragen im Spannungsfeld von Ideal und Wirklichkeit. Die interpretierende Darstellung persönlicher
Auffassungen (6 D11) steht deshalb im Mittelpunkt der bildnerischen Arbeit.
(Das Mathematisch-Naturwissenschaftliche und das Musische Gymnasium behandeln alle
Themenkreise; die übrigen Gymnasien die ersten beiden und einen weiteren nach Wahl.)
1 Bildnerische Praxis
Gestalten von Erfahrungen: Die Welt in meinen Augen
(ca. 12 Std.)
Die Heranwachsenden sollen ihre Möglichkeiten nützen und erweitern, Wirklichkeit zu interpretieren
und persönliche Erfahrungen, Meinungen und Wertvorstellungen bildnerisch zu gestalten. Sie sollen
lernen, angemessene Darstellungsmittel für ihre Aussageabsichten zu wählen und die Wertungen, die in
ihren Arbeiten zum Ausdruck kommen, an ihrem Wirklichkeitsbezug im Zusammenhang von Absicht,
Form und Wirkung zu überprüfen, zu begründen und zu verantworten (6 MB, W).
Gestalten
Anlässe:
Themen mit deutlichem Bezug zur Realität, die
unterschiedliche Stellungnahmen und Wertungen
ermöglichen (6 W)
Gestaltungsgebiete zur Wahl:
Malerei, Graphik, Plastik, Collage, Photographie,
Video, Film
bildnerische Aspekte:
das Bildgefüge als Bedeutungsträger: Erprobung
und Verwendung von Darstellungsmitteln, die
der eigenen Aussageabsicht angemessen sind
bildnerische Auseinandersetzung mit problemhaltigen Texten (6 D), Bildern, eigenen
Wahrnehmungen und Erfahrungen
-entwikelnde Arbeit von der Skizze bis zur Ausführung
-Realisation unter bewußtem Einsatz einer
bestimmten Gestaltungstendenz, z.B. abbildhaft, sachlich, informativ, symbolisierend, expressiv, propagierend
-Dokumentieren und Präsentieren des Entwicklungsganges (z.B. Mappe, Schautafel,
31
Mini-Ausstellung)
Betrachten
Arbeitsergebnisse in ihrem Entwicklungsgang;
ggf. Vergleich mit Beispielen aus Kunst, Design
usw.
2
Erläutern des Konzeptes, Charakterisieren der
Darstellungsmittel im Zusammenhang von
Aussageabsicht, Form und Wirkung; ggf.
Begründen persönlicher Wertungen
Bildende Kunst
Kunstgeschichtliche Längsschnitte: Kontinuität und Wandel
(ca. 8 Std.)
Das Bestreben der Jugendlichen, eigene Standpunkte zu gewinnen und zu behaupten, lenkt ihr Interesse
auch in der Kunst auf Wertfragen, die an historischen Wendepunkten besonders deutlich in
Erscheinung treten (6 G; 6 EU, W). Die Schüler sollen sich in vergleichenden Betrachtungen nach
unterschiedlichen Aspekten neue Ansätze zur Werkerschließung erarbeiten, die Kontinuitäten und
Wandlungen in historischen Entwicklungsgängen deutlich machen und das Einzelwerk in übergreifende
Zusammenhänge stellen (6 D, Fs, Mu).
Betrachten: Kunstwerke im Vergleich
Überblicke bzw. Längsschnitte zur Wahl:
- eine Epoche
mögliche Schwerpunkte in der Behandlung:
- Auseinandersetzung mit außereuropäi-scher
Kunst
-Untersuchen von Werken verschiedener
Regionen, Gattungen oder Künstler
-Feststellen von Unterschieden/Gemeinsamkeiten
in Form, Inhalt und Ausdruck
-Nachspüren der Entwicklung von Motiven,
Themen oder Techniken
-Auffinden von Vorbildern und Ursachen der
Rückbesinnung
-Aufzeigen von Einflüssen (z.B. auf Impressionismus, Expressionismus, Kubismus)
vertiefende Auseinandersetzung mit einem im
Überblick behandelten Werk
- unterschiedliche Näherungswege
- erster Eindruck
- der sichtbare Bestand des Werkes
selbständiges Vorbereiten von Beiträgen, auch in
Form von Schülerreferaten
-einfühlende, frei assoziierende Bildmeditation
-genaues Beobachten, Erfassen und Beschreiben
von Einzelheiten und Zusammenhängen
- zwei Epochen im Kontrast
- historische Längsschnitte
- Rückgriffe und 'Renaissancen'
32
- Erschließung im Rahmen kunstgeschichtlicher
Zusammenhänge der Entstehung, Bedeutung
und Wirkung
-Einbeziehen werktechnischer, ikonographischer,
stilgeschichtlicher
und
biographischer
Aspekte; Auswerten von Fachliteratur
- das Kunstwerk als Welt-Bild, Vor-Bild, GegenBild (6 K11, Ev11, Eth); Verdeutlichung
religiöser,
personaler
oder
sozialer
Sinnorientierungen
-Einbeziehen geistes- und sozialgeschichtlicher
Aspekte; Aufsuchen von Entsprechungen zu
Wertvorstellungen aus Religion, Philosophie,
Dichtung/Literatur, Musik usw.
ggf. zusätzlich: Gestalten
- vergleichende Dokumentation in Skizzen oder
Schaubildern
-Herausarbeiten von Merkmalen; Aufzeigen von
Analogien durch Bild und Text
3
Gestaltete Umwelt: Baukonzepte, Produktgestaltung
(ca. 8 Std.)
Durch die moderne Technik erfährt unser Leben einschneidende Veränderungen. In der
Auseinandersetzung mit lokalen Gegebenheiten im Bereich der Architektur und Stadtplanung (6 Ek; 6
V) oder mit Neuerungen im Design sollen die Schüler Einblick in aktuelle Aufgaben der
Umweltgestaltung gewinnen (6 U). Sie sollen dabei sensibel werden für die jeweilige Situation und für
mögliche Auswirkungen anstehender Veränderungen. Im Entwickeln eigener Gestaltungsvorschläge
sollen sie gegensätzliche Standpunkte abwägen, alternative Lösungsansätze berücksichtigen und das
technisch Machbare auf seine Folgen für die Betroffenen prüfen.
Betrachten
eines aktuellen Beispiels aus dem Bereich:
- Baugestaltung/Stadtplanung (6 Ek11):
Wohnen, Verkehr (6 V), Erholung
oder
- Design/Produktgestaltung:
Objekte, Geräte industrieller Fertigung
Gestalten
einer Aufgabe aus dem Bereich:
- Baugestaltung/Stadtplanung, z.B. EnsembleBereinigung,
Hinterhofsanierung,
ÖkoArchitektur
oder
- Design/Produktgestaltung,
z.B.
Möbel,
Mehrzweckgerät, Arbeitsplatz-Design
Beurteilen der Situation: Untersuchen des
Zusammenhangs von Gestaltung, Funktion,
Nutzwert
Erörtern geplanter Veränderungen
Entwickeln eigener Überlegungen
Erstellen von Skizzen, Studien, Photomontagen
Entwickeln eigener Konzepte, Entwürfe, Modelle
im
gewählten
Bereich
als
realistische
Verbesserung, utopische Vision oder humorvolle
Persiflage
33
4 Visuelle Medien
Medien und Öffentlichkeit: Die inszenierte Botschaft
(ca. 8 Std.)
Die täglichen Nachrichten- und Bilderflut kann dazu führen, daß sich neben der individuell erfahrbaren
Wirklichkeit Ersatz- oder Scheinwirklichkeiten entwickeln. Die Schüler sollen den Realitätsgehalt
vermittelter Botschaften prüfen (6 ME, W) und die Nutzbarkeit von Medien in eigenen Versuchen
praktisch erproben (6 FZ), sei es mit authentischem Anspruch oder in parodistischer Überzeichnung.
Gestalten
Gestaltungsgebiete zur Wahl:
- Photographie
- Film, Video
- Plakat, Schaubild, Ausstellung
Erkunden eines visuellen Mediums, seiner
spezifischen Darstellungsmittel und ihrer
Wirkungen
bildnerische Aspekte:
Inszenierung von Botschaften mit sachlichinformierender, propagierender oder ironischpersiflierender Tendenz, z.B.
- objektiv-sachliche Darstellung von Ereignissen
- Darstellung erfundener Inhalte als sachliche
Information, bzw. verfremdendes Kommentieren authentischen Materials
- Präsentation anschaulicher Beispiele
sachlich-aufklärender Absicht
mit
Betrachten und Beurteilen
- eigene Arbeitsergebnisse
- visuelle Mitteilungen aus den Massenmedien (6
P, FZ)
- medienkritische Texte
5
Erproben des Mediums als Informationsträger;
bewußter Einsatz seiner Mittel für eine bestimmte
Aussageabsicht, z.B.
-Bericht aus dem Schulleben ("elektronische
Schülerzeitung")
-gestellte Photoreportage, fingiertes Interview,
bzw. Photo- oder Filmsequenz mit verfälschendem Text unterlegt
-medienkritische Dokumentation
Untersuchen der Wechselbeziehung von Absicht,
Inhalt, Gestaltungsmittel, Darstellungsform; von
Rezeptionsweise,
Wirklichkeitsgehalt
und
Wirkung (6 Ev, D10/11, Fs, Sk, Mu)
Repräsentation: Symbolformen im Zusammenleben
(ca. 8 Std.)
Die Schüler untersuchen vertraute und fremde Symbolhandlungen, in denen sich das ästhetische
Ausdrucksbedürfnis der Menschen zeigt: im Brauchtum, in den religiösen, beruflichen und in anderen
Bereichen des Zusammenlebens (6 EU). Den Schülern soll bewußt werden, daß Feste, Feiern, Rituale
und ähnliche gemeinschaftliche Aktionen ästhetisch inszenierte Gegenpole zum Alltag bilden und
bestimmte Einstellungen und Verhaltensweisen wecken und bestärken. Ähnlich wie repräsentative
Bauten und Denkmäler veranschaulichen sie Werte und drücken Überzeugungen aus (6 W). Im
Dokumentieren und Vergleichen, gegebenenfalls auch im Nachspielen symbolischer Handlungsformen
oder im Erproben von Alternativen soll den Schülern ihre gemeinschaftsstiftende Funktion deutlich
werden, aber auch die Gefahr des Mißbrauchs zu kollektiver Erregung und Masseneuphorie (6 ME,
FZ, P).
34
Betrachten
ritualisierte Abläufe, Feste, Feiern, Aktionen (6
K9, Ev, Eth, Fs, G, Sk) in Bereichen wie:
- Familie (6 FA)
- Kirchenjahr, Brauchtum
- High Society, Clique, Fan-Gemeinde
- Vereine und Verbände
- Kulturbetrieb
- Staat und Politik
Gestalten
Themen zur Wahl:
- Gegenüberstellung (Historie und Gegenwart;
eigene und fremde Kultur); Tracht, Uniform,
Qutfit, Schmuck; Bräuche
- Körpersprache: Blicke, Gesten, Haltung,
Rhetorik
- Begrüßungsrituale; Auftreten; Bewer-bungsgespräch
- eigene Aktionen und Happenings
Untersuchen von Konventionen, ihrer spezifischen Mittel, Ausdrucksformen und Motive
Beurteilen ihrer Bedeutung und Wirkung, auch im
wechselseitigen Einfluß mit repräsentativen
Räumen, Plätzen
-Sammeln, Dokumentieren und Vergleichen, z.B.
auf Schaubildern, in Photosequenzen, Collagen
-Nachgestalten, Umgestalten von Beispielen
-szenische Versuche (6 mFs)
-Entwickeln und Erproben eines formalisierten
Handlungsablaufes
Grundkurs
(2)
In Jahrgangsstufe 12 setzen sich die Schüler mit zwei grundlegenden Gestaltungsgebieten vorwiegend
praktisch auseinander. Sie erkunden, erproben und variieren traditionelle und neuere Werkmittel und
Techniken und differenzieren ihre Fähigkeiten der bildnerischen Darstellung (6 MB, FZ). Zur Wahl
stehen die Gebiete: Graphik, Farbe/Malerei, Plastik. Kunst- und Werkbetrachtungen,
Werkerschließungen, historische Längsschnitte und Einblicke in aktuelle Anwendungsbereiche
ergänzen die praktische Arbeit. Die Kunstgeschichte vermittelt den Schülern einen Überblick über
wesentliche Strömungen und Entwicklungen der Bildenden Kunst von 19. Jahrhundert bis zur
Gegenwart (6 EU, DS, W).
In Jahrgangsstufe 13 liegt die bildnerische Arbeit in zwei anderen Gestaltungsgebieten, die auch über
die traditionellen Gattungen der Kunst hinausgehen können. Zur Wahl stehen neben Graphik, Malerei
und Plastik die Gebiete Architektur, Photographie/Film/Videographie und Grenzbereiche Bildender
Kunst (6 MB, FZ). Die Kunst- und Werkbetrachtung schließt nun verstärkt auch Beispiele der
gestaltenten Umwelt mit ein (6 U). Der kunstgeschichtliche Überblick konzentriert sich auf das aktuelle
Kunstschaffen und seine Beziehung zu anderen Künsten und zur Literatur (6 EU, DS, W).
1
Gestaltung
1.1
Graphik
Angesichts der Bedeutung und Vielfalt der graphischen Künste legt der Kursleiter den Schwerpunkt
entweder auf die Handzeichnung oder die Druckgraphik . Zur ausführlichen Behandlung beider
Schwerpunkte kann der Lernbereich im Einvernehmen mit dem Schulleiter auch über zwei
Ausbildungsabschnitte ausgedehnt werden.
Die Schüler sollen ihre werktechnischen und gestalterischen Fähigkeiten erweitern, sich mit dem
Sichtbaren auseinandersetzen und lernen, Vorstellungen und Empfindungen wirkungsvoll zu
35
veranschaulichen. Sie sollen Einblick in Entwicklungen der europäischen Graphik gewinnen (6 EU, W)
und sich mit aktuellen Beispielen freier und angewandter Gestaltung im graphischen Bereich
auseinandersetzen.
Gestalten
Themen zur Wahl:
Naturstudie, Sachzeichnung; Variation gegebener
Darstellungen;
Illustration;
Entwurf
für
Gebrauchsgraphik und Design; freie Komposition
(6 FZ)
Schwerpunkte der Behandlung:
-Abbilden, Abstrahieren, Variieren von Motiven
wie Landschaft, Figur, Portrait
-Darstellen eigener Ideen, Veranschaulichen von
Vorstellungen, Empfindungen
Handzeichnung:
Werkmittel und Techniken zur Wahl:
- monochrome und farbige Stift- und Kreidezeichnung
- Feder- und Pinselzeichnung
- weiße, farbige, strukturierte Bildträger
-Erproben von mindestens drei Werkmitteln und
Techniken auf diversen Papieren, z.B.
Zeichnen mit (Farb-)Stiften und Kreiden, mit
diversen Federn, Tuschen und Tinten;
Lavierungen
bildnerische Aspekte:
Punkt, Linie, Fläche, Hell-Dunkel im Gestaltzusammenhang der Komposition; Einsatz
von Strukturierungstechniken (Schraffuren,
Texturen)
-planvolles Entwickeln und Realisieren des
Gestaltungsvorhabens in Skizzen, Studien,
Kompositionsentwürfen, z.B. als gegenständliche Abbildung, symbolische Darstellung, emotionaler Ausdruck
Druckgraphik:
Werkmittel und Techniken zur Wahl:
ein- und mehrfarbiger
- Hochdruck
- Tiefdruck
- Durchdruck und Flachdruck
-Gestalten eines druckgraphischen Blattes mit
weiterführenden Variationen, z.B. als Holz-,
Linolschnitt,
Stempel-,
Schablonen-,
Materialdruck,
Kaltnadel-,
Ätzradierung,
Serigraphie, Lithographie
bildnerische Aspekte:
Punkt, Linie, Fläche, Hell-Dunkel und Farbwerte
im Gestaltzusammenhang der Komposition;
Bearbeitungsspuren des Druckträgers zur
Strukturierung
-planvolles Entwickeln und Realisieren des
Vorhabens in mehreren Variationen, z.B. durch
Abwandeln des Themas, der Bildmittel in
Form und Farbe oder der drucktechnischen
Ausführung
Betrachten
Handzeichnungen und Druckgraphiken im
Original und in Abbildungen, mit Schwerpunkt
im 19. und 20. Jahrhundert
Auswahl von Beispielen, die mit den Arbeiten der
Schüler in Beziehung stehen
werktechnische und kunstgeschichtliche Texte
-Anlegen eines Werkheftes "Graphik" für
Anregungen, Beispiele, eigene Überlegungen
und praktische Erfahrungen
-Sammeln von Abbildungen druckgraphischer
Werke
-Studium
werktechnischer
und
kunstgeschichtlicher Informationen
36
Aspekte:
- historische Entwicklung graphischer Techniken (6 MT)
- Meistergraphiken
- aktuelle gebrauchsgraphische Arbeiten
1.2
-Vorstellen einer graphischen Technik und ihrer
Entwicklung an Beispielen in Schülerreferaten
-Betrachten, Beschreiben und Interpretieren;
Einbeziehen kulturhistorischer Aspekte (6 G,
D; 6 DS, W)
-Beurteilen nach technischer Realisation,
Funktion und Verwendung, Inhalt und Darstellung, Ausdruck und Wirkung
Farbe/Malerei
In freien Experimenten und gebundenen Aufgabenstellungen sollen die Schüler ihre maltechnischen
Kenntnisse erweitern und ihr farbliches Gestaltungsvermögen vertiefen. In selbständiger praktischer
Arbeit sollen sie Farbe als einen wesentlichen Aspekt ihrer Umwelt und es eigenen Befindens erleben
und lernen, eigene Vorstellungen, Erfahrungen und Empfindungen in Farbe umzusetzen (6 MB, FZ).
Beim Betrachten und Erschließen von Bildern (6 DS) sollen sie Grundzüge der Entwicklung
europäischer Malerei, vor allem des 19. und 20 Jahrhunderts kennenlernen (6 EU, W).
Gestalten
technische Mittel und Verfahren:
Erproben diverser Malgründe, Grundierungen,
Farben, Maltechniken; Selbstherstellung von
Farben
bildnerische Aspekte:
- Farbe im Zusammenspiel von Licht, Gegenstand und Raum
- Farbe als Ausdrucks- und Stimmungsträger
- Farbe in kennzeichnender-, in gliedernder
Funktion, als schmückende Bereicherung
Schwerpunkte der Behandlung:
-Experimentieren, z.B. mit Pappe, Leinwand,
Holz; mit Aquarell-, Kasein-, Eitempera-,
Dispersions- und Acrylfarben, mit Pinseln,
Spachteln, Walzen
-Wahrnehmen und Darstellen von Lokal- und
Erscheinungsfarbe, Luftperspektive; Erproben
räumlicher Farbwirkungen
-Wahrnehmen und Verwenden farblicher
Gefühls- und Symbolwerte, Kontrastwirkungen; gestischer Farbauftrag
-Einsetzen der Farbe, z.B. orientierend,
hinweisend, dekorativ
Drei Aufgabenstellungen aus folgenden fünf Bereichen sind verpflichtend zu bearbeiten:
- gegenständliches Abbilden
Sachdarstellung; Skizzen, Studien, z.B. Landschaft, Stilleben, Figur, Portrait
Wiedergabe des Vorbildes in Lokal- oder
Erscheinungsfarbe in unterschiedlichen Maltechniken
- Darstellen des Sichtbaren mit unterschiedlichen Tendenzen
Interpretieren, z.B. expressiv, surreal, dekorativ,
funktional-zeichenhaft
- ungegenständliches
Komponieren
mit
Farbordnungen,
Kontrastwirkungen
und
Empfindungswerten der Farbe nach Wahrnehmungsregeln
Entwickeln von Farbakkorden und "Farbsonaten"
nach
vereinbarten
Regeln;
Abwandeln
konstruktiver Bildstrukturen (vgl. Albers,
Vasarély, Delaunay)
37
- impulsiver Einsatz der Farbe, Aktionsmalerei;
Variieren des Materials, Experimentieren mit
unterschiedlichen
Farbspuren
durch
ungewohnte Geräte usw.
Umsetzen synästhetischer Wahrnehmungen
(Musik, Tanz, Sprache); gestisches Malen auf
Großformaten, ausdrucksbetontes Gestalten
seelischer Gehalte
- angewandte Farbgestaltung
farbliches Gestalten, z.B. von Objekten, Möbeln,
Räumen, Textilien
Betrachten
Vergleichsreihen; ausgewählte Einzelwerke,
besonders aus dem 19. und 20. Jahrhundert;
Ansätze zur Werkinterpretation und zur
Erschließung des historischen und geistigen
Umfeldes (6 D, G; 6 DS, W)
1.3
Aspekte:
Maltechnik,
Darstellungsweisen,
Hauptgattungen
der
Malerei;
Gestaltung
gebräuchlicher Motive im Wandel; Farbe in der
gestalteten Umwelt und anderen angewandten
Bereichen (6 U)
Plastik
Im praktischen Erproben von Werksmitteln, Verfahren und Prinzipien plastischer Formgebung sollen
die Schüler sensibel werden für die spezifischen Ausdrucksqualitäten des Materials und seiner
Bearbeitung und lernen, räumlich-plastische Darstellungsmittel für eigene Aussageabsichten
wirkungsvoll einzusetzen (6 MB). In Kunst- und Werkbetrachtungen zur Entwicklung Europäischer
Plastik und in der Auseinandersetzung mit aktuellen Gestaltungsaufgaben in unserer Umwelt sollen sie
aufgeschlossen werden für die Probleme, Prozesse und Leistungen plastischer Gestaltung (6 EU, DS,
W).
Gestalten
plastische Versuche in mindestens zwei der
folgenden Grundtechniken:
- Aufbauen: Modellieren
- Abtragen: Schnitzen, Skulptieren
- Verformen: Biegen, Treiben
- Montieren, Arrangieren, Assemblieren
- Abformen und Gießen
Erproben verschiedener Werkstoffe, z.B.:
-Ton, Spachtelgips, Modellierwachs
-Gips, Holz, Speckstein, Ytong
-Pappe, Blech, Draht, Maschendraht
-Abfallmaterial, Stoff, Leder, Kunststoffe
-Wachs, Gips, Silikon, Zinn, Zement
bildnerische Aspekte:
- Formprinzipien, z.B.
geschlossen-durchbrochen;
raumdurchdringend-raumeinschließend;
ansichtsbetont-allansichtig;
statisch-dynamisch;
additiv-subordinativ;
konvex-konkav
- Beziehung zwischen Material, Bearbeitung,
Form, Ausdruck und Wirkung
Entwickeln einer plastischen Form als Flachrelief, Halbrelief oder Vollplastik
Darstellen, z.B. illusionistisch-abbildend, abstrahierend, abstrakt oder aus dem Material frei
strukturiert
Integrieren der Mittel in einen sinnvollen
Gestaltzusammenhang
Zwei Aufgabenstellungen, jeweils mit unterschiedlichen Materialien und Bearbeitungsverfahren, aus
folgenden Bereichen sind verpflichtend zu bearbeiten:
- Objekt, Gefäß
z.B. kinetisches Objekt; Materialbild; Schrottplastik; räumlich-plastisches Textil-Objekt; Modell für
angewandte Bereiche (Brunnen, Fassadenrelief, Denkmal); Keramik (evtl. mit Dekor, Engobe,
Glasur)
38
- Figur, Portrait
z.B. figürliche Aufbaukeramik; Handschmeichler-Tier (Speckstein), Gartenschachfiguren;
Kopfportrait; Maske; bewegliche Spielfigur; Ganzfigur (auf Maschendraht kaschiert); Figurengruppe
Betrachten
Bildwerke der europäischen Plastik, mit
Schwerpunkten im 19. und 20 Jahrhundert
Auswahl von Beispielen, die mit den Arbeiten der
Schüler in Beziehung stehen
werktechnische und kunstgeschichtliche Texte
Aspekte:
- historische Entwicklung plastischer Techniken
(6 MT)
- Meisterwerke der Moderne
- Beispiele plastischer Formgebung in angewandten Bereichen der gestalteten Umwelt (6
U), z.B. Bauplastik, Gefäß
1.4
Schwerpunkte der Behandlung:
-Anlegen eines Werkheftes "Plastik" für
Anregungen und Beispiele, eigene Überlegungen und praktische Erfahrungen
-Sammeln von Abbildungen plastischer Werke,
Aufsuchen örtlicher Beispiele
-Studium
werktechnischer
und
kunstgeschichtlicher Informationen
-Vorstellen einer plastischen Technik und ihrer
Entwicklung an Beispielen in Schülerreferaten
-Betrachten, Beschreiben und Interpretieren;
Einbeziehen kulturhistorischer Aspekte (6 G,
D; 6 DS, W)
-Beurteilen nach technischer Realisation,
Funktion und Verwendung, Inhalt und
Darstellung, Ausdruck und Wirkung
Architektur
Die Schüler sollen sich einen Überblick über die Baugestaltung in ihren materialen, formalen und
ästhetischen Aspekten erarbeiten (6 MB). An ausgewählten Beispielen erfahren sie Wert und Wirkung
gut gestalteter Architektur und erproben in eigenen Entwürfen ihre Fähigkeit, mit architektonischen
Elementen strukturierte Zusammenhänge zu erzeugen und anschaulich darzustellen. Am Werk
bedeutender Architekten gewinnen sie Einblick in Aufgaben und Funktionen moderner Baugestaltung.
Gestalten
Materialien und Werkstoffe für Rohbau und
Ausgestaltung:
Holz, Ziegel, Stein, Glas, Stahl, Beton,
Kunststoffe; Putz, Farben und Anstriche,
Bodenbelag, Wandverkleidung usw.
Prüfen der Qualitäten und Verarbeitungsmöglichkeiten: Zug- und Druckfestigkeit,
Belastbarkeit, Beständigkeit, Isolierfähigkeit;
Materialverbindungen, Konstruktionen, Vorfertigung usw.
bildnerische Aspekte:
Beziehung zwischen Material, Verarbeitung,
Form, Funktion, Ausdruck und Wirkung
sinnvoll planendes Integrieren architektonischer
Elemente in einem Gestaltzusammenhang:
- Baugestalt:
Massebau/Gliederbau;
Konstruktionsweise, Form; Symmetrie/ Asymmetrie; Addition/Subordination; Plastizität,
Raumschichtung
-Gestalten von Baukörper, Außenflächen und
Bauteilen (z.B. geschlossen, durchbrochen,
gewölbt, gestaffelt); Fassadengliederung
- Raumgestalt: Begrenzung und Größe, Form
und Proportion, Materialcharakter, Gliederung;
Raumkonzept (Verhältnis von Einrichtung und
Nutzung)
-Gestalten optischer Wirkungen im Zusammenspiel von Wand, Fußboden, Decke, Fenster,
Türe, von Licht und Farbe im Bezug zum
Raumkonzept
39
Zwei Aufgabenstellungen zur Bau- und Innenraumgestaltung sind verpflichtend zu bearbeiten:
Skizzen, Entwürfe, Modelle
- zur Baugestaltung
- zur Innenraumgestaltung
Betrachten
Werke der europäischen Architektur mit
Schwerpunkten im 19. und 20. Jahrhundert
Auswahl von Beispielen, die mit den Arbeiten der
Schüler in Beziehung stehen
werktechnische und kunstgeschichtliche Texte
zur Architektur; bedeutende Werke
Aspekte:
- historische Entwicklungen in der europäischen
Architektur; bedeutende Architekturbeispiele
- die Formensprache bedeutender Architekten
der Moderne, z.B. Mies van der Rohe, Le
Corbusier, Richard Meier
Verwendung z.B. von Pappe, Karton, Tonpapier,
Holz, Ton, Draht, Folie, Gewebe
Mögliche Schwerpunkte z.B.:
-Entwickeln
architektonischer
Strukturen:
Einzelbau, z.B. Zeltkonstruktion, Gewölbe,
Baugruppe um einen Innenhof
-Entwickeln plastischer Bauformen: frei oder zu
einem gegebenen Ensemble (angepaßt oder im
bewußten Kontrast)
-Gliedern einer Fassade mit gegebenen Elementen
-Einrichten eines im Grundriß gegebenen
Innenraumes für einen bestimmten Zweck,
z.B. Arbeitszimmer, Jugendcafé
-gezieltes Verändern von Raumwirkungen durch
Farbgebung und Ausstattung, z.B. um den
Raum größer, niederer, strenger, heller
erscheinen zu lassen
Schwerpunkte der Behandlung:
-Anlegen eines Werkheftes "Architektur" für
Anregungen, Beispiele, eigene Überlegungen
und praktische Erfahrungen
-Sammeln von Abbildungen zur Architektur,
Aufsuchen örtlicher Beispiele
-Studium bautechnischer und baugeschichtlicher
Informationen
-Vorstellen von Beispielen in Schülerreferaten;
Betrachten, Beschreiben, und Interpretieren;
Einbeziehen kulturhistorischer Aspekte (6 G,
D; 6 DS, W)
-Beurteilen nach technischer und ästhetischer
Realisation, Funktion und Wirkung
40
1.5
Photographie/Film/Videographie
Im Umgang mit technischen Bildmedien sollen die Schüler deren spezifische Bedingungen und
Möglichkeiten erkunden und gestalterisch nutzen (6 FZ). Je nach den schulische Gegebenheiten kann
dabei der Schwerpunkt auf Photographie, Film oder Videographie gelegt werden. Beim Gestalten,
Betrachten und Beurteilen von Photos und Filmen sollen die Schüler sensibel werden für die
ästhetischen Mittel und deren Wirkung (6 MB). Werkbetrachtungen vermitteln ihnen Einblicke in
historische, technische und künstlerische Entwicklungen - auch in Wechselbeziehung zur Bildenden
Kunst (6 D, G; 6 W). Der Öffentlichkeitseinfluß der Massenmedien (6 ME) fordert zum Nachdenken
über ihre Chancen und Gefahren auf.
Gestalten
je nach den verfügbaren Geräten und Einrichtungen zur Wahl: Photo, Film, Video
Erkunden: Aufbau, Funktion, Wirkungsweise
von Gerät und Zubehör
technische Aspekte:
Aufzeichnung, Filmbearbeitung
wiedergabe
Bild-
Versuche z.B. hinsichtlich Brennweite, Schärfe,
Blende, Belichtung, Entwicklung; Schnitt und
Montage; Vertonung; Projektion
gestalterische Aspekte:
Wahl und Wirkung von
- Bildformat
- Einstellungsgröße, Kameraperspektive
- Objektbeleuchtung
- Bearbeitung: Vergrößern; Schnitt, Montage,
Vertonung
Übungen zur Objekterfassung, z.B.: Totale, Halbtotale,
Großaufnahme;
Frosch-,
Vogel-,
Normalperspektive; Standaufnahme, Zoom,
Schwenk, Fahrt; diffuses, gerichtetes Licht;
Doppelbelichtung; Filtern, Vergrößern, Verzerren; Schnitt, Überblendung; Gliedern und
Rhythmisieren von Schnittfolgen; On-/Off-Ton
Aufgabenbereiche zur Wahl:
mögliche Schwerpunkte z.B.:
- Darstellen von Objekten, Situationen, Vorgängen (Studie, Dokumentation, Reportage)
Schulhaus, Wohnviertel; Portrait: Person, Tier,
Pflanze, Landschaft; Wandertag, Sportfest,
Wochenmarkt, Fasching
- Veranschaulichen
Empfindungen
von
und
Vorstellungen
und
Betrachten
- Meisterphotos, Schnappschüsse (6 FZ);
Ausschnitte aus Filmen und Fernsehsendungen
nach qualitativen Aspekten
- Beispiele zur Geschichte der Photographie und
des Films; Erfindungen, Entwicklungen,
Werke; Beziehungen zur Bildenden Kunst
Film-/Photo-/Diasequenz zu Begriffen (Ruhe/Hektik, hart/weich), zu einem Musikstück
oder Gedicht; Erfinden und Gestalten kleiner
Episoden; Trickfilm
Erschließen: Inhalt, Form, Darstellungsweise,
technische und stilistische Mittel, Funktion,
Aussage, Wirkung (6 DS)
z.B. A. Sander, Brassaï, L. Clergue; S. Eisenstein; Muybridge und die Futuristen; Surrealisten:
Man Ray, Dali, Buñuel; der expressionistische
Film (Dr. Caligari)
41
- aktuelle Erscheinungsformen und Probleme im
Bereich
der
technischen
Medien;
Öffentlichkeitswirkung
des
Fernsehens
(6 ME)
1.6
Nachrichten: Auswahl, Präsentation; Einkanaligkeit; Verhältnis von Realität und
Bildrealität, von Aufwand und Gehalt; Klischeebildung (Serien); Reizüberflutung; überlegte
Nutzung des Medienangebots
Grenzbereiche Bildender Kunst
In enger Verbindung von Betrachten und Gestalten soll in einer möglichst kreativitätsfördernden
Atmosphäre die Entdeckerfreude der Schüler geweckt werden, wenn sie die Offenheit und Freiheit der
zeitgenössischen Kunstszene kennenlernen und im Sinne des erweiterten Kunstbegriffs selbst
gestaltend aktiv werden. Sie sollen dadurch ermutigt werden, auch über den Rahmen der Schule hinaus
an den aktuellen Entwicklungen ihres kulturellen Umfeldes lebendig Anteil zu nehmen (6 MB, FZ, W).
Betrachten
Anschauungsbeispiele, Dokumente über Tendenzen, Programme, Konzepte
Schwerpunkte der Behandlung:
traditionelle Definitionen und Wertmaßstäbe von
Kunstwerk,
Künstlerpersönlichkeit
und
künstlerischer Leistung; traditionelle Abgrenzungen zu anderen Künsten und Lebensbereichen
-Diskutieren von Wertvorstellungen der Schüler
zur Kunst; Gespräch über prägnante
Bildbeispiele zu den verschiedenen Positionen;
Vergleichen mit traditionellen Meinungen aus
der Kunstliteratur
der erweiterte Kunstbegriff heute, seine
soziokulturellen Grundlagen in der demokratischen Gesellschaft; Aspekte der Kreativitätsund Kommunikationsforschung
-Gegenüberstellen von Beispielen traditioneller
und avantgardistischer Kunst in Bildern und
Texten; ggf. Atelierbesuche und Gespräche
mit Künstlern
Gestaltung in anderen Künsten (z.B. Musik,
Literatur, Tanz) und außerkünstlerischen
Bereichen (z.B. Erscheinungsformen gesellschaftlicher
Repräsentation;
ritualisierte
Verhaltensweisen im Alltagsleben); Mittel,
Strukturen, Funktionen
-Vergleichen von Gestaltungsweisen und
-prinzipien anderer Künste und außerkünstlerischer Bereiche mit der Bildenden
Kunst; Analysieren von Zeichen, Symbolen,
Ritualen und ritualisierten Verhaltensweisen
prägnante Kunstrichtungen im Grenzbereich zu
anderen Künsten und Lebensbereichen; Vorbilder, Formen, Mittel und Ziele, z.B. von
Happening, Nouveau Réalisme, Fluxus, Concept
Art, Land Art, Spurensicherung, Environment,
Installationskunst; aktuelle Richtungen
-Vergleichen von Zielsetzungen, Ausdrucksformen und Wirkungen verschiedener
Kunstrichtungen; Sammeln und Auswerten
von Reaktionen auf zeitgenössische Kunst
42
Gestalten
Aus den folgenden vier Bereichen sind zwei nach einer längeren Sequenz von Vorarbeiten und
Planungen bis zur Ausführung zu behandeln:
mögliches Vorgehen in allen Bereichen:
- Grenzbereiche von Malerei und Graphik;
Gestaltungen mit farbigen und graphischen
Mitteln ohne Beachtung der traditionellen
Bildform; z.B. Collage, Décollage, Assemblage
-Erkunden
traditioneller
Gestaltungsmöglichkeiten der Bereiche; Analysieren der Mittel,
Strukturen und Wirkungen; Zusammenstellen
geläufiger Inhalte
- Grenzbereiche von Plastik und Raum;
Auflösung der traditionellen Formen; plastischräumliche Arrangements; Erwei-terung des
Aktionsfeldes, z.B. Land Art, Environment,
Verpackung
-Experimentieren mit Erweiterungsmöglichkeiten:
Wahl
von
Materialien,
Inhalten,
Aktionsfeldern; Suche nach neuen Kombinationen
- Grenzbereiche zu anderen Kunstformen;
Verbindung bildnerischer Ausdrucksmittel z.B.
mit Tanz, Theater, Figurenspiel, Sprache,
Musik in Aktionen wie Performance,
Multimedia, Fluxus (6 D, Mu; 6 DS, MB);
ggf. unter Einbeziehung von Geräuschen,
Gerüchen, Tast- und Temperaturempfindungen
-Entwickeln eines Gestaltungsvorhabens, Nutzen
von Kreativitätstechniken zur Ideenfindung;
Fertigen von Skizzen, Plänen, Konzepten
- Grenzbereiche zu Umwelt und Alltag; z.B.
Happening, Aktionskunst, Concept Art,
utopisches Design; Inszenieren von Abläufen
nach bildnerischen Regeln, Einbeziehen des
Publikums
-Auswerten
von
Publikationsreaktionen;
Diskussion über den Wirkungsgrad der
Ergebnisse und über Möglichkeiten gestalterischer Weiterführungen; Vergleich mit
Gestaltungen aus der zeitgenössischen
Kunstszene
-Ausführen des Vorhabens in Einzel- oder
Gruppenarbeit; Präsentation der Ergebnisse
bzw. Durchführen von Aktionen
2 Kunstgeschichte
Die Zusammenfassung in wenige Abschnitte ermöglicht den Schülern einen summarischen Überblick
über wesentliche Tendenzen der Europäischen Kunst im 19. und 20. Jahrhundert (6 Mu11; 6 EU, W).
In Jahrgangsstufe 12 werden Aspekte der historischen Entwicklung betont, in Jahrgangsstufe 13 wird
im Rückblick nach Einflüssen gefragt, die sich im aktuellen Kunstschaffen auswirken. Die Zuordnung
der Abschnitte zu den gewählten Gestaltungsgebieten trifft der Kursleiter, der in der Wahl der Beispiele
eine enge Verbindung mit der bildnerischen Praxis und der Kunst- und Werkbetrachtung sicherstellt.
Jahrgangsstufe 12: Der Weg in die Moderne
Gegenstände und Aspekte:
- Entwicklungsreihen, Einzelwerke
- Künstler und ihre Intentionen
- geistes- und sozialgeschichtliche
menhänge (6 D, G; 6 EU, W)
Themenbereiche:
Zusam-
Schwerpunkte der Behandlung:
-Betrachten und Vergleichen von Tendenzen und
Entwicklungen
-Erschließen von Werken unter Einbeziehung des
kulturellen Umfeldes
Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit: Realismus, Impressionismus
43
- der Realismus im 19. Jahrhundert als Antwort auf gesellschaftliche Umbrüche und als Gegenpol zum
akademischen Klassizismus und Idealismus
- Zurücktreten des Inhaltlichen, Übertragen des Netzhauteindrucks auf die Leinwand und Auflösen der
Form durch Licht im Impressionismus
- neue Realismen im 20. Jahrhundert: Aufgreifen konkreter politisch-sozialer Probleme; kritische
Auseinandersetzung mit der Realität der photographierten Welt
Die Suche nach dem Elementaren: Expressionismus
- Ausdruckssteigerung der Form, Proportion, Gestik und Farbigkeit; neue Impulse für Druckgraphik
und Plastik durch 'Wegbereiter' und Künstlergruppen
Abstraktion und Wege zur gegenstandslosen Kunst: Kubismus, Konstruktivismus, abstrakter
Expressionismus
- Aufspaltung des Gegenstandes, systematische Organisation der Bildstruktur mit Hilfe strenger
bildarchitektonischer Formkategorien im Kubismus
- formale Ästhetisierung im Konstruktivismus: geometrische Abstraktion, Funktionalismus, Ordnung
und Harmonie im Bild als Gleichnis universaler Harmonie
- Auflösung herkömmlicher Bildgefüge in Tachismus und Action-Painting; gestische Expression,
psychischer Automatismus, Balance zwischen Spontanität und Kontrolle
Neue Wege der Imagination; Antikunst; neue Methoden künstlerischer Darstellung:
Surrealismus, Dadaismus, Pop Art
- Integration des Traums und des Unbewußten in den Schaffensprozeß im Surrealismus;
Bruch mit Logik und Kausalität, Spiel mit dem Zufall und der Verfremdung
- gegen die Lethargie gewohnter Denk- und Verhaltensweisen: Dada und Neo-Dada
- Hinwendung zur Banal-Ästhetik des Massenkonsums in der Pop-Art; scheinbar absichtsloses Spiel
mit Medien, Comics, Werbung; Verpackungen und Produkte
Jahrgangsstufe 13: Moderne und Gegenwart
Gegenstände und Aspekte:
- die aktuelle Kunstszene in der Auseinandersetzung mit Vorläufern, Anregern,
Gegnern
- neue Ansätze, Absichten, Ziele
- Beziehungen zu anderen Künsten und zur
Literatur (6 G, D, Mu)
Schwerpunkte der Behandlung:
-Betrachten und Vergleichen: Tendenzen und
Entwicklungen, Konzepte und Praktiken, neue
Formen der Darstellung, Vermittlung und
Rezeption
-Erschließen von Werken unter Einbeziehung des
kulturellen Umfeldes
Themenbereiche:
Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit: Realismus, Photorealismus
- die Auseinandersetzung mit der vermittelten Bildwirklichkeit im Photorealismus
- realistische Tendenzen der Gegenwart
44
Die Suche nach dem Elementaren: Expressionismus, Neue Wilde
- Wiederaufgreifen figurativ-spontaner Bildrealisationen durch die Neuen Wilden
- neue expressive "Bildfindungen" in der aktuellen Kunstszene
Gegenstandslose Kunst: Konstruktivismus, abstrakter Expressionismus
- Dominanz von Idee und Planung in der Konzept-Kunst, konstruktive Inszenierung in der
Prozeßkunst
- Konkrete Kunst der Gegenwart
- gestisch-abstrakte Tendenzen in der aktuellen Kunstszene
Neue Wege der Imagination; Antikunst; neue Methoden künstlerischer Darstellung
- Eintauchen in unbewußte Träume und Realisierung subjektiver Erlebnishorizonte in der "individuellen
Mythologie", fiktive Wissenschaftlichkeit in der "Spurensicherung"
- Grenzüberschreitungen zu andern Bereichen wie Sprache und Literatur, Musik, Tanz und zu den
dramatischen Künsten (6 D, Mu, Fs; 6 W)
in Verbindung mit dem Gestaltungsgebiet Architektur statt dessen auch möglich:
Architektur im 20. Jahrhundert: organisches Bauen, Funktionalismus, Postmoderne
- neue Materialien, technische Verfahren, Bauformen, Bauaufgaben
- ästhetische, soziale und ökologische Gesichtspunkte der Architektur (6 U)
3 Zusammenfassung und Reflexion
Sinn und Wert gestalterischer Tätigkeit und ihre
Bedeutung für das eigene Leben
(6 Ev, Eth; 6 BO, FZ)
Präsentation
der
bildnerischen
Arbeiten
(Werkmappen oder kleine Ausstellung).
Erörtern anhand der Erfahrungen aus der Kursarbeit, in Rückblick auf eigene Entwicklungen
(alte Schülerarbeiten) und zukünftige Vorhaben
Bedeutung der Kunst in unserer Gesellschaft (6
P, W)
Erörtern kultureller und gesellschaftspolitischer
Aspekte der Kreativität heute
45
Leistungskurs
(6)
Die sich ausprägende Persönlichkeit der Schüler sucht Bestätigung in individuellen Leistungen, in denen
Rationalität und Emotionalität in eine subjektive Balance gelangen können. In der praktischen und
gedanklichen Auseinandersetzung mit bildnerischen Problemen, Prozessen und Ergebnissen sollen die
Schüler in allen drei Lernbereichen ihre Neigungen und Begabungsschwerpunkte erkennen und
zielstrebig ausbauen.
Im Lernbereich 1 Gestaltung sollen die Schüler eigene Vorstellungen, Erfahrungen und Anliegen in
einer persönlich geprägten Bildsprache zum Ausdruck bringen (6 MB, FZ). Spontane Versuche stehen
dabei gleichberechtigt neben Formen des planvollen Vorgehens.
Im Lernbereich 2 Analyse und Interpretation sollen sie fähig werden, Werkerschließungen
methodisch durchzuführen und dabei Wahrnehmung, Einfühlung und Wissen in ein ausgewogenes
Verhältnis zueinander zu setzen.
Im Lernbereich 3 Kunstgeschichte gewinnen sie einen Überblick über die Entwicklung der Kunst und
Architektur vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.
Jahrgangsstufe 12 und 13: Übergreifende Ziele und Inhalte, die in allen Ausbildungsabschnitten
grundlegende Bedeutung haben, sind zusammenfassend vorangestellt: Gestaltung (1.1 mit 1.3) und
Analyse und Interpretation (2.1 und 2.2). Darauf folgen die jahrgangsstufenbezogenen Ziele und
Inhalte und zwar
Jahrgangsstufe 12: Gestaltung (1.4 mit 1.6), Analyse und Interpretation (2.3 und 2.4), Kunstgeschichte (3.1 und 3.2)
Jahrgangsstufe 13: Gestaltung (1.7 mit 1.10), Analyse und Interpretation (2.5 mit 2.7), Kunstgeschichte (3.3 mit 3.5)
Jahrgangsstufe 12 und 13
Grundlagen
1
Gestaltung
1.1
Gestaltauffassung
Die Schüler sollen unterschiedliche Arten des Sehens unterscheiden lernen und verstehen, daß die
Gestaltungsauffassung als Grundlage der Gestaltung eine ganzheitliche und schöpferische Leistung des
Menschen darstellt. Sie sollen erkennen, daß die sinnerschließenden Gestaltwahrnehmung von den
Erfahrungen und Einstellungen des Wahrnehmenden geprägt ist, mit denen er die Wirklichkeit
interpretiert (6 W). Die Schüler sollen sich mit der Vielfalt möglicher Wirklichkeitsauffassungen
auseinandersetzen, ihre Bedingungen verstehen und bereit werden, andere Auffassungen zu achten.
46
Das Interpretieren des Wirklichen als schöpferische Leistung
Grundfunktionen der Wahrnehmung:
Auswahl, Strukturierung, Sinngebung
Erörtern der Grundfunktionen an Darstellungsversuchen in der praktischen Arbeit und bei
Bildbetrachtungen
Unterschiedliche Arten des Sehens:
Erörtern an Beispielen:
- informierendes Sehen ('Orientierung')
-Fahren im fließenden Verkehr; Mitlaufen in
einem Läuferfeld
-Abholen einer Bekannten vom Bahnsteig
-Wahrnehmen des Frühstückstisches als Stilleben; Auffassen kahler Baumwipfel als
lineares Netzwerk
- inhaltisch-motiviertes Sehen ('Suche')
- bildnerisches Sehen ('Strukturen')
gestalthaft-gliederndes Erfassen bei
nachlässigung inhaltlicher Bedeutungen
Ver-
Gestaltauffassung als Ausdruck einer wertbezogenen Weltsicht (6 K, Ev, Eth; 6 W)
- theozentrisch:
Bedeutungsperspektive
im
Mittelalter
- anthropozentrisch: Zentralperspektive der
Renaissance
- egozentrisch: Kinderzeichnungen
- magisch: Fetische der Naturvölker
- individuell: verschiedene Künstler zum gleichen
Motiv
1.2
Vergleichen von Bildbeispielen
Erörtern ihrer jeweils spezifischen Voraussetzungen, Bedingungen und Ziele als 'WeltAnschauung'
Erörtern der Wertigkeit verschiedenartiger
Auffassungen von 'Wirklichkeit' im Verhältnis
des Menschen zur Welt
Kreativität und bildnerische Realisation
Die Schüler sollen fähig werden, eigene Gestaltungsabsichten einfallsreich zu entwickeln und zu
realisieren. Offen und empfänglich für Anregungen, sollen sie in praktisch-experimentellen
Erkundungen und in Gedankenspielen einen breiten Strom von Ideen entfalten, ihre Brauchbarkeit
prüfen, Alternativen erwägen und lernen, Lösungswege selbständig zu strukturieren.
Gestaltungsanlässe:
real gegebene und vorgestellte
Gegenstände, Situationen
Materialien,
Bestimmungsmerkmale:
Beschaffenheit, Form, Funktion, Inhalt, Zweck,
Bedeutung, Aussage, Wirkung
Möglichkeiten und Wege, auf gegebene Anlässe
kreativ zu reagieren und Gestaltungsabsichten zu
entwickeln:
- freie Assoziation, spielerischer Umgang mit
dem Material
- methodisches Durchspielen von Veränderungsmöglichkeiten
1.3
Bildsprache
praktisch-experimentelles
und
gedankliches
Abhandeln von Merkmalen, z.B.
-Assoziieren von Ähnlichem/Gegensätzlichem
-Entwickeln von Alternativen
-Ergänzen, Erweitern von Unvollständigem
-Isolieren, Reduzieren, Verstärken, Variieren von
Merkmalen
-Umstrukturieren, Abwandeln von Zusammenhängen
-Zerlegen, Vertauschen, neu Kombinieren von
Gegebenem
-Umdeuten, Umgestalten, Verfremden von
Gegebenem
-Umsetzen von Gegebenem, Übertragen auf
andere Bereiche
47
Merkmale der ästhetischen Struktur im Zusammenhang von Form, Inhalt, Ausdruck und Bedeutung
sind in der Gestaltung ebenso wirksam wie in der Analyse und Interpretation. Die Schüler sollen in der
eigenen praktischen Arbeit wie in der erschließenden Betrachtung ihr bildnerisches Denken entwickeln
und fähig sein, sich begrifflich angemessen zu äußern. Sie sollen ihren Wortschatz über die gegebene
Auswahl hinaus selbständig erweitern und ihr sprachliches Ausdrucksvermögen phantasievoll
bereichen (6 D; 6 DS).
Material und Technik
- Materialeigenschaften,
- Bearbeitungsverfahren
Element und Struktur
Grundelemente:
Punkt, Linie, Fläche, Farbe,
Raum, Zeit, Bewegung
Grundqualitäten:
Form, Größe, Volumen, Plastizität, Gewicht,
Stofflichkeit, Helligkeit, Farbigkeit
Ordnungsprinzipien, z.B.:
- Kontrastierung und Angleic hung, Integration
und
Differenzierung,
Addition
und
Subordination
- Richtung, Ortslage (statisch, dynamisch),
Dichte, Menge, Dauer
- Verteilung,
Gruppierung,
Akzentuierung,
Wiederholung (Takt, Rhythmus), Reihung
Werkstruktur:
Bildaufbau, Komposition, Konstruktion
Form und Darstellung
Darstellungstendenzen
- Imitation: abbildende Angleichung an ein Vorbild, meist unter Verwendung von Scheinqualitäten wie Räumlichkeit, Körperhaftigkeit, Farbigkeit, Helligkeit, Bewegung
- Abstraktion: Reduktion des Vorbildes, oft bis
an die Grenze der Erkennbarkeit; Betonung
bildnerischer Mittel
- Konkretion: Neuschöpfung ohne Vorbild, autonome Verwendung der Gestaltungsmittel
Darstellungscharakteristika, z.B.:
realistisch, idealisierend, surreal, expressiv,
manieriert; erzählend, dokumentierend, dramatisierend, pathetisch, karikierend, dekorativ,
ornamental, magisch
Übung und Anwendung in allen Phasen des
Kurses, z.B.
-bewußtes
Erproben
und
Einsetzen
bild-
sprachlicher Mittel zur Entwicklung und
Realisierung bildnerischer Vorhaben
-Mitteilen eigener Seheindrücke, Erfahrungen,
Vorstellungen
-Beschreiben und Charakterisieren von Objekten
und Situationen der gestaltenden Umwelt
-Darstellen
und
Erörtern
von
Absichten,
Problemen, Prozessen und Ergebnissen der
Gestaltung
-Formulieren
und
Erläutern
bildnerischer
Aufgabenstellungen und Lösungen
-geordnetes Beschreiben visuell-anschaulicher
Sachverhalte, Beziehungen und Wirkungen in
Werkerschließungen und -betrachtungen
-Kommentieren von Kunstwerken und bildnerischen Problemen auf Schautafeln, in
Referaten und in der Facharbeit
Selbständiges Erweitern sprachlicher Mittel, z.B.
-durch Nutzung von Nachschlagewerken
-durch Suche nach Synonymen, aber auch nach
treffenden und ausdrucksstarken bildhaften
Vergleichen (vgl. 2.3)
2
Analyse und Interpretation
48
In jedem der ersten drei Ausbildungsabschnitte sind zwei bis drei Kunstwerke ausführlich zu
erschließen. Dabei muß auch das methodische Vorgehen Gegenstand des Lernens sein. Eine der
Analysen gilt einem Beispiel aus der gestaltenden Umwelt/Architektur. Die Werkauswahl ist so zu
treffen, daß im Kursverlauf alle Aspekte und methodischen Fragen zur Sprache kommen können. Auch
im Rahmen der Kunstgeschichte ist an prägnanten Beispielen auf entsprechende Aspekte einzugehen.
Um den Werken in ihrer Komplexität gerecht zu werden, wird der Kursleiter anfangs die Analyse und
Interpretation weitgehend selbst leisten. Mit zunehmender Erfahrung übernehmen und bearbeiten die
Schüler immer weitere Teilbereiche selbständig und tragen ihre Ergebnisse z.B. in Kurzreferaten vor.
In der erschließenden Auseinandersetzung sollen die Schüler fähig werden, das anschaulich Gegebene
nach unterschiedlichen Gesichtspunkten einfühlend zu erfassen, geordnet zu beschreiben (6 D; 6 DS)
und das Verstehen des Werkes historisch zu vertiefen (6 G).
2.1
Der anschaulich gegebene Bestand des Werkes
Zur Wahrnehmung und Darstellung des sichtbar Gegebenen sollen die Schüler allmählich sicher über
die erforderlichen Beschreibungskategorien verfügen (vgl. 1.3 Bildsprache).
Der inhaltliche Bestand
Erfassen, Beschreiben, Charakterisieren:
- Thematik
- Bildgegenstände und Situationen
-Motiv, Sujet, Bildgattung
-Objekte, Personen, Szenarien,
Beziehungen,
Handlungen,
Ereignisse, Stimmungen usw.
erkennbare
Zustände,
Der bildnerische Bestand
- Material und Technik
- Element und Struktur
- Form und Darstellung
-Materialeigenschaften,
Bearbeitung,
Erhaltungszustand
-Eigenart des sichtbaren Bestandes
Grundelemente,
Grundqualitäten,
Ordnungsprinzipien; Werkstruktur
-Darstellungstendenzen wie Imitation, Abstraktion, Konkretion
-Darstellungscharakteristika
Das Zusammenwirken inhaltlicher und bildnerischer Momente
Erkennen und Charakterisieren von Bedeutungen
und Wirkungen, z.B.:
Material und Technik
-die Härte und Schwere des Steins als Zeichen
für ewige Geltung und Dauer
Element und Struktur
- Grundelemente
- Grundqualitäten
- Ordnungsprinzipien
- Werkstruktur
-Farbklänge als Ausdrucksträger von Stimmungen, Charaktereigenschaften
-Monumentalität als Ausdruck der sozialen
Bedeutung
-Verdeutlichung von Aussagen durch Verteilung,
Gruppierung, Rhythmisierung
-allgemeine Wirkungsqualitäten der Komposition
49
wie drückend, lastend, schwebend, wuchtig,
heiter, verspielt
Form und Darstellung
- Darstellungsfunktion
- inhaltliche Betonungen
2.2
-Abbild, Sinnbild (Zeichen, Symbol, Metapher,
Allegorie)
-durch Ortslage, Objektschärfe, Größenabstufung, Lichtführung
Das Werk in seinem kunst- und kulturgeschichtlichen Umfeld
Für die Einbindung in größere historische Zusammenhänge sollen die Schüler einen Überblick über
allgemeine Gesichtspunkte zur Entstehung und Wirkung von Kunstwerken gewinnen und fähig
werden, ergiebige Aspekte am Einzelwerk punktuell zu vertiefen.
Aspekte zur Entstehung und Wirkung
Erörtern der Aspekte an Beispielen
- bildnerisch
Werktechnik; zeittypische
Darstellungstraditionen
- ikonographisch
Bildinhalte, Bildtraditionen
- stilgeschichtlich
Zeit-, Regional-, Gruppen-, Individualstil
- biographisch
die Lebensumstände des Künstlers; die Stellung
des Kunstwerks in seiner Lebensgeschichte und
innerhalb seines Oeuvre
- sozialgeschichtlich
das Kunstwerk als Spiegel sozialer Zustände; die
gesellschaftliche Stellung des Künstlers; das
Verhältnis von Künstler, Auftraggeber, Werk und
Publikum
- geistesgeschichtlich
das Werk in kulturgeschichtlichen Zusammenhängen; Einflüsse und Parallelen (z.B. zur
Musik, Literatur, Religion (6 K, Ev), Philosophie,
Naturwissenschaft); das Werk als Spiegel des
Weltbildes seiner Zeit
- wirkungsgeschichtlich
Wertschätzung des Werkes im Laufe seiner
Geschichte; Einfluß und Wirkung, z.B. auf
andere Künstler und das Publikum
- psychologisch
1
Gestaltung
Gestaltungslehren,
psychologische Beiträge zur Werkdeutung und
zu Vorgängen bei der Entstehung und Rezeption
von Kunstwerken
Jahrgangsstufe 12
50
1.4
Gestaltungsgebiete
Zur Vertiefung ihrer bildnerischen Grundlagen sollen die Schüler in allen folgenden Gebieten eine
grundlegende Werktechnik praktisch erproben und abwandeln und ihr Wissen durch werktechnische
Informationen und Werkbetrachtungen erweitern.
Farbe/Malerei
deckende und lasierende Verfahren, z.B.
Aquarell-, Leim-, Tempera-, Dispersionsfarben;
Farbcollagen; Mischtechniken
gebundenes und freies Gestalten mit Farbe;
großflächiges Malen; Farbskizze, Farbstudie,
Farbgestaltung von Objekten
Zeichnung
z.B. Bleistift-, Kohle-, Kreide-, Federzeichnung
(Stahl- und Rohrfeder, Lavierung), Pinselzeichnung
Zeichnen als Notiz und Ideenskizze, Studie,
Entwurf, Ausführung; Handzeichnung als
autonomes Ausdrucksmittel
Druckgraphik
Hoch-, Tief-, Flach- oder Durchdruckverfahren,
kombinierte Techniken und Abwandlungen
Plastik und Raum
z.B. Modellieren, Skulptieren, Verformen,
Montieren, Abformen und Gießen, Oberflächenbehandlung; Herstellen architektonischer
Modelle
1.5
Gestalten, z.B. von Linol- und Holzschnitt;
Ätzradierung, Aquatinta, Kaltnadel; Lithographie;
Siebdruck; Mischtechniken
Gestalten mit unterschiedlichen Werkstoffen wie
Ton, Wachs, Gips, Holz, Stein, Metall, Papier
und Pappe, Textilien, Leder, Kunststoffe, Abfallmaterialien
Übungen im strukturierenden Sehen und Sichtbarmachen
Die Schüler sollen unterschiedliche Zugänge und Wege zur Gestaltung erproben und nutzen. Sie sollen
Wirklichkeitseindrücke gegliedert auffassen und bildnerisch klären, aber auch mit bildnerischen Mitteln
anschauliche Strukturen beziehungsreich entwickeln.
Vom Wirklichkeitseindruck zur Bildstruktur ("Abstraktion")
Zeichnen, Malen, Formen vor der Natur
Wahrnehmen und Darstellen, z.B. Landschaft,
Pflanze; Innenraum; Figürliches
Betonung von Ordnungsprinzipien, z.B. FigurGrund; integriert-differenziert; linear- malerisch,
räumlich-flächig; statisch-dynamisch; einfachvielfältig;
organisch-konstruktiv;
ähnlichverschieden; gleich-gegensätzlich; selten-häufig;
rhythmisch
Entdecken, Klären und Verdeutlichen von
Tendenzen der Gestaltauffassung nach verschiedenen Grundqualitäten und Ordnungsprinzipien; zunehmendes Betonen struktureller
Aspekte
Von den Gestaltungsmitteln zur Bildstruktur ("Konkretion")
freie Entwicklung von Gestaltstrukturen aus dem
experimentellen Umgang mit Werkmitteln
Entdecken von Strukturansätzen, z.B. über die
Frottage
unterschiedlicher
Oberflächen;
Verdeutlichen reizvoller Elemente; Ausbau einer
51
gut gegliederten Struktur
Organisation bildnerischer Mittel zu prägnanten
Gestaltstrukturen
nach
gegebenen
Ordnungsprinzipien
1.6
Gruppieren von Elementen, z.B. harmonischruhig, rhythmisch-bewegt, spannungsvoll konstrasierend
Gestaltungsaufgaben
In allen vier Gestaltungsgebieten sollen die Schüler gegebene Aufgaben der Darstellung und Veranschaulichung bildnerisch selbständig lösen und eigene Vorhaben entwicklen und realisieren (6 MB, FZ).
Sie sollen dazu jeweils geeignete materielle und ästhetische Mittel (vgl. 1.1) sinnvoll einsetzen und ihre
Bildlösungen einfallsreich, aussagekräftig und wirkungsvoll formulieren.
Umsetzung des Sichtbaren in gestaltete Bildwirklichkeit
Naturstudium, z.B. Landschaft, Pflanze, Objekt,
Stilleben; Figur, Portrait; Innenraum, Ausblick
Entwickeln und Realisieren von Bildlösungen in
wirklichkeitsnaher
und
abstrahierender
Darstellung
Umsetzung von Empfindungen und Vorstellungen in gestaltete Bildwirklichkeit
Veranschaulichungen von Stimmungen, Ideen,
Meinungen, Wünschen, ggf. unter Verwendung
sinnbildlicher Elemente, z.B. als Illustration,
Plakat,
Denkmalentwurf
oder
als
ungegenständlich-freie Komposition; Entwikeln
von Entwürfen und Modellen
2
Analyse und Interpretation
2.2
Voraussetzungen und Probleme der Rezeption
Über eigene Versuche der Bildwahrnehmung und der Äußerung ihrer Beobachtungen und
Empfindungen sollen die Schüler Einsicht gewinnen in grundlegende Wechselbeziehungen zwischen
Gegenstand und Betrachter. Im Bemühen um eine möglichst sachliche Beschreibung sollen sie
Möglichkeiten und Grenzen sprachlicher Vermittlung reflektieren und erste Schritte zu einem
geordneten Vorgehen selbst erkunden und erproben.
ganzheitlich-affektives Auffassen:
"der erste Eindruck"
- Eigenart
- Bedingungen
- Bedeutung
analysierendes Betrachten:
die aspektorientierte Aufmerksamkeit
- Zielrichtung, Abfolge, Vollständigkeit
- Ordnung von Einzelbeobachtungen
kurzzeitige Bildwahrnehmung; Erörtern wahrnehmungsbedingter Dominanten und subjektiver
Spontanreaktionen auf Inhaltliches und Formales;
ihre Prägung durch persönliche Dispositionen,
z.B. Wissen, Vorerfahrungen, Erwartungen,
Interessen, momentanes Befinden (vgl. 1.1)
langzeitige Bildwahrnehmung; Erörtern von
Gesichtspunkten und Strategien zum genauen
und umfassenden Wahrnehmen des sichtbaren
Bestandes
Bildwahrnehmung und Sprache:
- Möglichkeiten und Grenzen der sprachlichen
Vermittlung visueller Eindrücke
- Sprachstile
Erörtern der Notwendigkeit sprachlicher
Präzision (vgl. 1.3); an Beschreibungsversuchen
der Schüler, an beschreibenden und interpretierenden Texten; Unterschiede funktionaler
52
und frei gestalteter Sprache, z.B. Gedichte über
Kunstwerke
2.4
Werkerschließung
Die Schüler sollen das vor Augen stehende Werk genau und einfühlsam betrachten, nach
unterschiedlichen Gesichtspunkten beschreiben, Aspekte bildnerisch veranschaulichen und Einblick
nehmen in weiterführende Fragen.
Beobachtung und Beschreibung (gegenständlicher) Kunstwerke nach vereinbartem Konzept
Notieren des ersten Eindrucks; Beschreibung
inhaltlicher und formaler Gegebenheiten;
Zusammenfassung; Prüfung, ob das geplante
Vorgehen angemessen war
bildnerische
deutlichung
Bestandes
Veranschaulichung und Vervon Aspekten des sichtbaren
Skizzen und Studien, z.B zu Aufbau und
Gliederung; Beziehungsdiagramme; Detailkopien/-vergrößerungen; Studien zur Farb-, Licht-,
Raumsituation,
zur
Verdeutlichung
der
bildnerischen Handschrift
Einbeziehen
entstehung
von
Auswerten von Texten, z.B. zur Werktechnik
oder Künstlerbiographie; Darstellen z.B. in
Kurzreferaten
3
Informationen
zur
Werk-
Kunstgeschichte
Zur gebotenen Stoffbegrenzung sind die Inhalte mit Zeitempfehlungen versehen. Zusatzangebote sind
eigens gekennzeichnet. Aus jedem der beiden Abschnitte ist jeweils wenigstens ein Werk für die
Analyse und Interpretation zu wählen.
In der Begegnung mit europäischer Kunst vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zum ersten Weltkrieg
sollen die Schüler zunehmend selbständig sich wesentliche Inhalte erarbeiten, auch in häuslicher
Vorbereitung und Vertiefung. Sie sollen Werke in ihren Eigenheiten erfassen, sie in ihrem
kulturgeschichtlichen Umfeld sehen (6 G, D, Fs, Mu11) und in zeitübergreifende Entwicklungslinien
einordnen, die auch frühere Kunstepochen einschließen (6 mFs; 6 EU).
53
3.1
Vom Ende des 18. bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
(ca. 15 Std.)
Bedeutende Meister in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts:
- Goya, David, Ingres, Schinkel, Klenze, Géricault, Delacroix, C.D. Friedrich, Runge
Entwicklung der Architektur im 19. Jahrhundert:
- Stilnachahmung und Eklektizismus; die 'architecture parlante'; Verfügbarkeit und Zuordnung
historischer europäischer und exotischer Stile zu verschiedenen, teilweise neuen Bauaufgaben
- Ingenieurkonstruktionen; Beginn des Funktionalsimus; Bauen mit Stahl und Glas; die Entdeckung
neuer ästhetischer Qualitäten (6 MT)
Malerei und Plastik in der Mitte des 19. Jahrhunderts:
- neue Tendenzen in der Landschaftsmalerei: Darstellung des Lichts und der Atmosphäre; Turner;
Pleinair-Malerei
- Malerei des Realismus in Frankreich und Deutschland: Realismus als Programm; Courbet: das
Verhältnis zur Salonmalerei
- Rodin und die Erneuerung der Denkmalplastik: Überwindung traditioneller Pathosformeln durch
Wirklichkeitsnähe (z.B. "Die Bürger von Calais"); das Denkmal als Zeichen für
Geschichtsbewußtsein, Patriotismus und Bürgerstolz
3.2
Von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg
(ca. 20 Std.)
Vom Impressionismus zum Expressionismus:
- Impressionismus in Frankreich: Darstellung banaler Wirklichkeit; Hinwendung zum reinen
Augenerlebnis; Erscheiungsfarbe; Dominanz der Farbwahrnehmung (Manet, Degas, Renoir, Sisley);
Formauflösung durch das Licht (Monet); Serienbilder
- Neoimpressionismus: Wissenschaftlichkeit der Malmethode (Seurat); Verfestigung des Bildaufbaus;
Betonung der Ausdruckswerte bildnerischer Mittel
- Wegbereiter der Moderne; Cézanne: Bildwirklichkeit 'parallel zur Natur', Eigengesetzlichkeit der
Bildelemente, Modulation der Farbe; von Gogh: gesteigerter Ausdruckswille, dynamische Handschrift, farbige und formale Expression, rhythmisch-bewegte Bildelemente; Gauguin: Suche nach
dem Ursprünglichen, Symbolismus, starke Farbigkeit, flächenhafte Vereinfachung, Cloisonnismus
- Fauvismus: ausdrucksstarke Vereinfachung der Bildmittel, gesteigerte Farbe; Linearität, klarer
Bildbau, Streben nach Harmonie (Matisse)
- Expressionismus: 'Urkräfte' in Großstadt und Natur, Ausdruckssteigerung durch Vereinfachen,
Verzerren, durch Dissonanz und Spontaneität; Erneuerung des Holzschnitts und seine Wirkung auf
die Malerei; Künstlervereinigungen: 'Die Brücke', 'Der Blaue Reiter'
Architektur und angewandte Kunst um die Jahrhundertwende:
- Kunsthandwerk und Industriedesign: 'Ästhetisierung aller Lebensbereiche'; Wendung gegen die
Massenherstellung von Serienkitsch (6 MT); Versuch der Erneuerung des Kunsthandwerks (Arts
und Crafts); Überwindung des Eklektizismus im Jugendstil; Linearität und Betonung des
Ornamentalen; Suche nach einer Symbiose von Kunst und Technik im beginnenden Industriedesign;
Einflüsse auf die Architektur
- evtl. zusätzlich: Neuerungen der Architektur in den USA, Hochhausbau, Skelettbau, 'organische
Architektur' (F. L. Wright)
Entwicklungen der abstrakten und gegenstandslosen Kunst:
- Kubismus in Frankreich; Picasso, Gris, Delaunay; Frühkubismus, analytischer und synthetischer
54
Kubismus, Orphismus; Bruch mit den Traditionen der Körper- und Raumdarstellung;
Disproportionierung, Aufgabe des einheitlichen Betrachterstandpunkts; Betonung der Bildautonomie,
Erarbeitung neuer Darstellungsprinzipien; Beginn der Collage und Montage
- Auswirkungen des Kubismus auf die Kunstentwicklung in anderen europäischen Ländern;
Deutschland: Strenge, am Kubismus orientierte Bildstruktur (Marc, Macke), starke Farbigkeit;
Italien: Futurismus: das futuristische Manifest, Untersuchung der Beziehungen von Körper, Raum,
Zeit und Bewegung
- Wege der gegenstandslosen Kunst; Bildautonomie: expressionistisch geprägte Anfänge in
Deutschland (Kandinsky); Gestaltung aus 'innerer Notwendigkeit'; Eigenwert und Ausdruckswert
bildnerischer Mittel; 'De Stijl' in den Niederlanden (Mondrian): Ordnung und Harmonie als Gleichnis
für Weltordnung und universale Harmonie, äußerste Reduktion der Bildmittel; Einfluß auf Architektur
und Design
- evtl. zusätzlich: konstruktivistische Anfänge in Rußland; 'Suprematie der reinen Empfindungen' bei
Malewitsch
Jahrgangsstufe 13
1
Gestaltung
Neben der Weiterführung praktischer Aufgaben aus der Jahrgangsstufe 12 setzen sich die Schüler mit
Aspekten eines Kunstwerks oder eines Gegenstandes der gestalteten Umwelt bildnerisch auseinander
und vertiefen ihre praktischen Erfahrungen in einem längerfristigen Arbeitsvorhaben, in dem auch
mehrere Gestaltungsgebiete zusammenwirken können.
1.7
Weiterführungen (6 FZ, MB)
Die Schüler sollen ihre bildnerischen Erfahrungen des Vorjahres individuell vertiefen und fähig werden,
bildnerische und werktechnische Mittel - z.B. in einem angewandten Bereich - differenziert zu
verwenden.
Gestaltungsgebiete zur Wahl:
Farbe/Malerei, Zeichnung, Druckgraphik, Plasik
und Raum; Mischtechniken, Kombinationen
1.8
Anwendung, z.B.: großflächige Wandgestaltung
(Malerei,
Mosaik,
Materialmontage);
(druck)graphische Illustrationen zu einem
literarischen Text; Entwurf einer Plastik für eine
bestimmte Umgebung (Baurelief, Brunnen,
Denkmal)
Auseinandersetzung mit Aspekten eines Werkes
Die Schüler sollen sich mit einem Kunstwerk, einem Objekt oder einer Situation der gestalteten Umwelt
selbständig auseinandersetzen und fähig werden, in einfallsreichen Alternativen bildnerisch darauf zu
reagieren.
Zur Wahl stehen folgende Bereiche:
Bildende Kunst
Anwendung, z.B.: Übernahme oder Abwandlung
55
Gestaltung formaler oder inhaltlicher Variationen
zu einem Kunstwerk (vgl. 1.2)
stilistischer,
werktechnischer
oder
kompositorischer Momente eines Werkes; Aktualisierung oder Verfremdung inhaltlicher Aspekte
Architektur und Umwelt (6 U)
Gestaltung von Entwürfen und Modellen
Anwendung, z.B.: Entwickeln architektonischer
Strukturen und plastischer Baugruppen für eine
bestimmte Umgebung; Einrichten eines im
Grundriß gegebenen Innenraumes für einen
spezifischen Zweck; gezieltes Verändern von
Raumwirkungen durch Farbgebung, Beleuchtung
und Ausstattung; Verändern/Verbessern eines
Designobjekts
1.9
Projektarbeit
Die Schüler sollen bereit und fähig sein, ein größeres Gestaltungsvorhaben nach gemeinsam
entwickelten Vorstellungen und Zielen zu planen und zu realisieren (6 MB). Sie sollen sich dabei mit
Gestaltungsfragen auch theoretisch auseinandersetzen und ihre Kenntnisse in Werkbetrachtungen
historischer und aktueller Beispiele vertiefen. Im Fortgang der Arbeit sollen sie (z.B. in Kurzreferaten)
ihre Mitschüler anhand von Zwischenergebnissen über ihre gewonnenen Einsichten und Erfahrungen
informieren und Probleme erörtern, die bei der Realisierung aufgetreten sind. Sie sollen dabei offen sein
für Anregungen, Hilfen und konstruktive Kritik.
Zur Ergänzung bzw. in Kombination kann die Projektarbeit auch folgende Aufgabenbereiche mit
einbeziehen:
Design, Produktgestaltung (6 U)
Gestaltung von Entwürfen und Modellen
Anwendung, z.B.: Stoffmuster-Design, texti-le
Objekte, Schmuck; Besteck, Geräte, Kleinmöbel,
Verpackungen; Plakatentwürfe, angewandte
Schriftgestaltung, Signets und Piktogramme
Photo/Film/Video (6 ME, FZ)
Gestaltung von Einzelbildern, Bildserien oder
filmisch belebten Sequenzen
Anwendung z.B.: Portrait, Landschaftsstu-die,
Reportage, Dokumentation von Umweltsituationen, Studien zur Werkanalyse; Zeichentrick/Animationsfilm (mit plastischen Figuren),
Computer-Animation;
Episoden-Video,
Videokunst
Integratives Gestalten (6 MB, FZ)
Vorhaben, in die auch weitere Ausdrucksmittel
wie Sprache, Bewegung, Musik einbezogen sein
können
Anwendung z.B.: szenische Animation plastisch
gestalteter Großobjekte; Maske, Kostüm und
Bühnenbild; Figurenspiel; Multimedia; sprachlichvisuelle Versuche in konkreter Poesie; Arbeitsprojekte in den Grenzbereichen Bildender Kunst
1.10 Schlußbetrachtung: Bedeutung und Wert schöpferischer Tätigkeit
In der Rückschau auf ihre eigenen Bemühungen sollen die Schüler den Sinn gestalterischen Tuns
bedenken und die Bereitschaft entwickeln, in ihrem weiteren Leben kulturelle Verantwortung
mitzutragen. Sie sollen verstehen lernen, daß im Spannungsfeld kultureller Entwicklung sowohl das
Bewahren wie das Verändern auf Sinn- und Wertfragen bezogen sein muß, vor denen sich das eigene
Handeln rechtfertigt (6 K, Ev; 6 W).
56
Kreativität im Spannungsfeld menschlicher
Möglichkeiten, Aufgaben und Ziele (vgl. 3.5);
Wirkungen kultureller Innovationen in der
Gesellschaft
abwägendes Erörtern, z.B. anhand historischer
und aktueller Beispiele und Probleme, auch als
Schüler-Kurzreferate
mit
anschließender
Diskussion
Bedeutung des schöpferischen Tuns für das
eigene Leben: Rückschau, zukünftige Vorstellungen/Erwartungen (6 FA)
Gespräch über die bildnerische Entwicklung
anhand eigener Kinderzeichnungen und Arbeiten
aus der gesamten Schulzeit
2
Analyse und Interpretation
Auf der Basis einer gründlichen Werkanalyse sollen die Schüler einen vertieften persönlichen Zugang
zum Kunstwerk gewinnen und unter Einbeziehung weiterer Aspekte eine kontrollierte, ihren
Möglichkeiten angemessene Interpretation ausführen. Über den Vergleich mit kunstwissenschaftlichen
Texten sollen sie das Interpretieren als eine schöpferische Aufgabe begreifen, die jeder Generation neu
gestellt ist.
2.5
Methodische Werkerschließung
Analyse
-Zusammenstellen allgemeiner Daten zu Künstler
und Werk
-zielbewußtes Beschreiben des anschaulichen
Bestandes
(verbale
und
bildnerische
Einzeluntersuchungen)
Synthese
-Zusammenfassen der Teilanalysen
Interpretation
-Darstellen/Erörtern
von
Aspekten
zur
Entstehung und Wirkung
-einfühlendes Deuten unter Einbeziehung des
eigenen Erlebens
-persönliche Wertung; Hervorheben des eigenen
Standpunkts
und
seiner
Prämissen;
Berücksichtigen ungeklärter bzw. möglicher
weiterführender Fragen
57
2.6
Exemplarische kunstwissenschaftliche Interpretationen
beispielhafte Texte verschiedener Autoren (z.B.
die Kontroverse Badt/Sedlmayr zu Vermeers
"Maler und Modell")
2.7
Schlußbetrachtung
die Offenheit des Kunstwerks und das Interpretieren als schöpferische Aufgabe
(6 D, Mu; 6 W)
3
vergleichende Lektüre und Erörterung: Inhalt,
Form und Zielsetzung, Methodik; Abhängigkeit
der Interpretation z.B. vom wissenschaftlichen
Stand der Zeit, vom Naturell des Interpreten, von
seinen Forschungsinteressen und persönlichen
Erfahrungen
Erörterung: das Interpretieren als ständig neue
Herausforderung an die schöpferische Phantasie,
das Kunstwerk sich und seiner Zeit neu zu
erschließen; die Sinnhaftigkeit und Offenheit des
Werkes, das sich jeweils erst in der lebendigen
Begegnung mit dem Betrachter 'verwirklicht' und
'vollendet'
Kunstgeschichte
In der Begegnung mit Strömungen der europäischen Kunst im 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart
sollen sich die Schüler selbständig wesentliche Inhalte erarbeiten, auch in häuslicher Vorbereitung und
Vertiefung. Sie sollen wesentliche Richtungen und Werke in ihren Eigenheiten erfassen, sie in ihrem
kulturgeschichtlichen Umfeld sehen (6 G, D13, mFs) und in zeitübergreifende Entwicklungslinien
einordnen (6 EU). Die Schüler sollen Tendenzen der aktuellen Kunstszene mit Interesse verfolgen und
über die Bedeutung der Kunst in unserer Gesellschaft nachdenken.
3.3
Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart
(ca. 20 Std.)
Realistische und surrealistische Richtungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts:
- Dada: Provokation und Antikunst; Prinzip Zufall; Dada-Manifestationen; radikale Ablehnung
ästhetischer Wertvorstellungen; Collage, Montage, Ready-Made
- evtl. zusätzlich: Pittura metafisica; magische Ding-, Raum-, Zeiterfahrung
- der Surrealismus: Poesie des Irrationalen und Mehrdeutigen (Dali, Magritte, Max Ernst);
surrealistische Manifeste: gegen die Herrschaft der Logik; Evokation der Traumwelt und des
Unbewußten; Automatismus, Spiel mit dem Zufall, Verfremdung
- Deutsche Malerei der Zwischenkriegszeit: scharfe Realistik; engagierte Reaktion auf
Zeiterscheinungen (Dix); mythologische Überhöhung (Beckmann)
Kunsthandwerk und Design, Architektur und Städtebau seit dem Ersten Weltkrieg:
- Lehre und Leben am Bauhaus; das Bauhausmanifest; von der Idee einer neuen Bauhütte (Vereinigung
von Kunst und Handwerk unter dem Primat der Architektur) zur Bejahung industrieller Fertigung; die
Werkstätten als Laboratorien; das Bauhausgebäude in Dessau als funktionale Architektur
- evtl. zusätzlich: Le Corbusier und der Städtebau; Grundsätze und Probleme moderner Stadtplanung;
'5 Punkte zu einer modernen Architektur/1926'; die 'vertikale Stadt': Idee und Realisation; die 'Charta
von Athen' 1933/34
Bildende Kunst im Dritten Reich:
- offizielle und verfemte Kunst; Verfolgung der 'Entarteten Kunst'; Emigration; Ziele, Themen,
58
Stilmittel der offiziellen Kunst; Monumentalbauten; die Inszenierung von Massenkundgebungen
In Hausarbeit informieren sich die Schüler über folgende sieben Bereiche und stellen ihre Einsichten
z.B. auf Schautafeln oder in Kurzreferaten vor.
Entwicklungen nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa und den USA:
- figürliche Plastik: Weiterentwicklung traditioneller Themen; Formvereinfachung, Wechselspiel der
Volumina mit dem Raum
- abstrakt-expressive Richtungen: Tachismus und Action-Painting; gestisch-expressives Gestalten,
psychischer Automatismus; Auflösung strenger Bildgefüge; Ausgleich zwischen Spontaneität und
Kontrolle
- konstruktivistische Richtungen: Hard Edge, Op-Art, Kinetik; Faszination von Maß und Zahl, reiner
Form und Farbe; Nutzung optischer Effekte und Täuschungen; Rasterung und serielle Reihung;
bewegliche Plastiken und Objekte
- Evironment, Happening und Aktionskunst: Mitwirkung und Provokation des Publikums; der Prozeß
und seine Dokumentation; Überschreitung traditioneller Grenzen Bildender Kunst; neo-dadaistische
Tendenzen
- Pop Art: Hinwendung zur Banal-Ästhetik des Massenkonsums; scheinbar absichtsloses Spiel mit
Medien, Comics, Werbung, Verpackung, Produkten; Collage, Décollage, Combine-Painting, Soft
Sculptures
- Photorealismus: Auseinandersetzung mit der vermittelten Bildwirklichkeit der Photographie;
übergenaue Darstellungsschärfe
- Neue Wilde: neues Bedürfnis nach figurativ-spontaner Bildrealisation in Malerei und Plastik;
expressionistische Anklänge
3.4
Aktuelles Kunstschaffen; die Bedeutung der Kunst in unserer Gesellschaft
aktuelle Positionen in der Bildenden Kunst und in
grenzüberschreitenden Bereichen
neue Materialien, Techniken und Gestaltungsformen; Beiträge der Gegenwartskunst zur
öffentlichen Diskussion aktueller Probleme
die berufliche Situation bildender Künstler heute
(6 BO)
Gespräch über Studium und Ausbildung, die
wirtschaftliche und soziale Situation, Kunsthandel und Kunstförderung, Berufsverbände,
Kunstvereine, Ausstellungs- und Publikationsmöglichkeiten
aktuelle Tendenzen in Architektur und Städtebau
(6 U)
Erörtern
aktueller
ästhetischer,
sozialer,
ökonomischer und ökologischer Zielsetzungen,
neuer Materialien, Bau- und Planungsmethoden
sowie der Einflüsse wirtschaftlicher und
demographischer Veränderungen
59
Kultur- und Denkmalpflege: die Gegenwart der
Kunst als kulturelles Erbe (6 U)
3.5
Gespräch über Anliegen und Aufgaben kunstund kulturgeschichtlicher Museen
Erörtern von Aufgaben der Denkmalpflege an
Problemen der Restaurierung und Revitalisierung
von Kunst- und Kulturdenkmälern an einem
Beispiel
Zusammenfassende Betrachtung
Stellenwert der Kunst in der Gesellschaft; Kunst
als wesentliches Element der Identität des
einzelnen, von Gruppen, Völkern, Staaten (6 P,
W)
Gespräch über die Bedeutung von Toleranz und
Kreativität bei der Auseinandersetzung mit Kunst
(vgl. 1.9)
Denkansätze zu einer pluralistisch-demokratischen Kunstauffassung