Erfahrungsbericht Wintersemester 2012/2013 University of Nottingham

Transcription

Erfahrungsbericht Wintersemester 2012/2013 University of Nottingham
Erfahrungsbericht Wintersemester 2012/2013
University of Nottingham
von Sarah Bader
Anreise:
Der nächstgelegene Flughafen von Nottingham ist der East Midlands Airport, ca. 30 Minuten
entfernt. Von Süddeutschland gibt es allerdings keine Verbindung dorthin. Der Flughafen in
Birmingham ist ca. 1,5 Stunden entfernt, die Flüge von Frankfurt oder Stuttgart aus fand ich
aber persönlich sehr teuer. Ich bin sehr günstig mit Ryanair von Karlsruhe Baden-Baden nach
London-Stansted geflogen und von dort aus mit dem Coach (National Express) nach
Nottingham. Der Flug nach London dauert ca. 1,5 Stunde, der Bus nach Nottingham braucht
zwar vier Stunden, kostet aber wenn man frühzeitig bucht nur 10 Pfund, was im Vergleich zu
der Bahn in England sehr preiswert ist. Falls ihr euch für den Coach National Express
entscheidet, empfehle ich euch eine Young Person Coachcard zu holen, die kostet nur zehn
Pfund und man bekommt immer 30% Rabatt auf den Fahrpreis. Dieses Busunternehmen
fährt fast alle Städte in ganz Großbritannien an, man kann also auch mal für wenig Geld
einen schönen Tagesausflug irgendwohin machen.
Unterkunft:
Ich kann jedem nur empfehlen, sich privat eine Unterkunft zu suchen und nicht in ein
Wohnheim zu gehen. Der Wohnungsmarkt in Nottingham ist auch viel lockerer als der in
Heidelberg, es gibt dort immer sehr viel leer stehende Häuser, die von Landlords an
Studenten vermietet werden. Ein klarer Vorteil ist, dass man etwas ältere Mitbewohner hat,
Anfang oder Mitte zwanzig. In den Wohnheimen wohnen nur Erstsemester, die erst 18 Jahre
alt sind oder andere Erasmus Studenten. Viele Wohnheime liegen direkt auf dem Campus, in
dem Fall hat man es zwar nicht so weit bis zur Uni, dafür ist man aber ziemlich weit von der
Stadt und von Einkaufsmöglichkeiten entfernt. Für ein Zimmer in einem shared house zahlt
ungefähr 70 Pfund pro Woche. Den genauen Preis für einen Wohnheimplatz weiß ich leider
nicht, sie sind aber auf jeden Fall teurer.
Die zwei beliebtesten Stadtteile in Nottingham sind Lenton und Beeston. Beide sind etwa
gleich weit von der Uni entfernt, Lenton jedoch ist näher am Stadtzentrum. Ich habe in
1
Bader, University of Nottingham
Lenton gewohnt und kann es nur weiterempfehlen. Um in die Uni zu kommen habe ich bei
schlechtem Wetter den Bus genommen, als Student zahlt man pro Strecke ein Pfund. Es gibt
auch die Möglichkeit, sich ein Semesterticket zu kaufen, in meinem Fall hat sich das aber
nicht gelohnt, da ich bei gutem Wetter zur Uni gelaufen bin (dauert ca. 45 min) und in die
Stadt sowieso immer zu Fuß gegangen bin (dauert ca. 15 min).
Von der Uni Nottingham gibt es eine Vermittlungsseite für private Unterkünfte:
http://www.unipol.org.uk/nottingham/. Diese Angebote sind von der Uni geprüft, damit
steht man also auf der sicheren Seite. Desweiteren gibt es noch verschiedene Internetseiten,
z.B. http://www.accommodationforstudents.com/, welche auch ein großes Angebot an
Unterkünften haben. Bei manchen Landlords kann man den Vertrag schon im Voraus von
Deutschland aus abwickeln, Ich wollte aber das Zimmer auf jeden Fall sehen bevor ich einen
Mietvertrag unterschreibe. Vor meine Abreise habe ich drei verschiedene Landlords
kontaktiert und Termine für Besichtigungen ausgemacht; Ich bin dann eine Woche vor
Semesterbeginn nach Nottingham geflogen und habe mir die Häuser angeschaut. Ich konnte
gleich von einen Tag auf den nächsten einziehen.
Uni:
Die University of Nottingham ist eine Campus Universität. Der Campus ist allerdings nicht mit
dem Neuenheimer Feld zu vergleichen ;) Er ist wirklich sehr groß, es fährt auch ein Bus über
den Campus um zu anderen Gebäuden zu gelangen. Der Campus sieht wirklich schön aus, es
gibt viel Grünfläche und einen See.
Das Austausch-Department der Anglistik Heidelberg ist das German Department in
Nottingham. Wir mussten die Hälfte unserer Credit Points am German Department machen.
Es ist zu empfehlen, Level 3 Kurse zu machen, da Level 1 und Level 2 doch sehr einfach sind
und für einen Deutschen ziemlich langweilig wirken können. Alle Kurse sind allerdings meist
auf Englisch, das Essay am Ende auch. In dem Fach English Studies konnten wir nur Level 1
Kurse machen, welche ich auch nicht besonders interessant fand, ich habe stattdessen noch
zwei Kurse in American and Canadian Studies gemacht.
In den Kursen wird von den Studenten mehr Mitarbeit und Aktivität verlangt als an
deutschen Unis, was ich aber nicht schlimm fand. Wenn man die Texte gelesen hat und
etwas vorbereitet ist fällt man auch nicht negativ auf. Das Verhältnis von Studenten zu
2
Bader, University of Nottingham
Dozenten und Professoren ist auch etwas lockerer.
Um das Unileben etwas spaßiger zu gestalten sollte man auf jeden Fall ein paar Societies
beitreten. Die Uni Nottingham hat über 200 Societies, da findet jeder irgendwas. Es gibt alle
mögliche Sportarten, Sprachen und Hobbies. Vor Allem lohnt sich die Travel Society, diese
organisiert alle zwei bis vier Wochen Tagesausflüge nach attraktiven Orten in England. In der
ersten Woche nach Semesterbeginn ist von der Students Union Nottingham ein riesen Zelt
auf dem Campus aufgebaut, dort stellen sich alle Societies vor und man kann dort auch
gleich beitreten.
Nottingham:
Nottingham ist zwar mit über 300.000 Einwohnern eine Großstadt, aber dennoch
überschaubar. Das Zentrum ist nicht allzu groß, trotzdem findet man alles was man braucht.
Die Stadt hat viele gute Pubs. In Nottingham befindet sich auch der (angeblich) älteste Pub
Englands, direkt neben dem Schloss und der Robin Hood Statue. Der Sherwood Forest ist
auch sehr bekannt. Im Herbst ist in Nottingham jedes Jahr die Goose Fair, ein riesengroßer
Jahrmarkt und im November findet das Robin Hood Beer Festival statt. Ansonsten hat die
Stadt nicht so viele Attraktionen, man kann sich aber sehr gut mit Pubs, Bars, Theater, Kino
usw. die Zeit vertreiben, es wird einem bestimmt nicht langweilig.
Das praktische an Nottingham ist, dass man relativ schnell viele Gegenden Englands
erreichen kann. Wer Lust hat, kann sich noch umliegenden Städte wie Birmingham, Sheffield
oder Manchester anschauen.
In der Stadt wohnen wirklich sehr viele Studenten, neben der University of Nottingham gibt
es noch die Trent University, die auch ziemlich groß ist. Es ist also ausgehtechnisch immer
was los in der Stadt.
Fazit:
Ich habe das Semester in Nottingham sehr genossen und würde wieder hingehen. Mir
persönlich hat ein Semester gereicht, es hat aber auch bestimmt seine Vorteile ein Jahr dort
zu bleiben.
Falls ihr Fragen habt, könnt ihr mir gern eine E-Mail schreiben: [email protected].
3
Bader, University of Nottingham