Zink und Beschichtung – eine Kombination mit

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Zink und Beschichtung – eine Kombination mit
AUSGABE 1/06
Korr
Ko
rroNews
oNews
Die Zeitung für den Korrosionsschutz
E di t o ri a l
Zink und Beschichtung – eine
Kombination mit „Mehrwert“
„Auf ein Wort“
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
haben Sie alle Chancen für die
Mehrung Ihres privaten Vermögens
oder für die Alterssicherung wahrgenommen, die sich allein in den
letzten 12 Monaten ergeben haben?
Haben Sie sich letztes Frühjahr mit
Aktien eingedeckt? Konnten Sie im
Herbst noch Statoil-Anteilsscheine
nachkaufen und rechtzeitig ein paar
Minengesellschaften ins Depot nehmen? Haben Sie Ihr Weihnachtsgeld
2005 klug in Gold angelegt? Den Öltank noch rechtzeitig gefüllt? Haben
Sie Anfang Januar dieses Jahres
daran gedacht, vor der anlaufenden
Saison rasch noch ein paar Tonnen
Zinkstaub in der Garage zu bunkern?
Nein? Pech gehabt, kann man da
nur sagen. Obwohl: die Analysten
sehen die Kursrallye bei Rohstoffen
ja noch keineswegs am Ende – man
könne immer noch auf den längst
fahrenden Zug aufspringen.
Was wir im privaten Umfeld mit einer
Mischung aus Faszination und auch
schon ein bisschen Verängstigung
beobachten – wie eine Berichterstattung über periphere Krisen – löst
in Teilen unserer Wirtschaft bereits
Schockwellen aus.
Nicht nur die ölstämmigen Rohstoffe
sind in den letzten Jahren kräftig
im Preis gestiegen. Eine gerade für
uns Korrosionsschützer wichtige
Kundengruppe, die Stahlbauunternehmen, musste 2004 schon eine
Explosion der Stahlpreise und
zugleich knappe Verfügbarkeit
erleben. Ihre Lieferanten, die Stahlerzeuger, bekamen kein Erz, keinen
Schrott, keinen Koks – und wenn,
nur zu exorbitanten Preisen. Diese
Situation hat sich wieder entspannt:
China, einer der Großverbraucher,
hatte 2004/2005 mehr Stahl verbraucht, als das Land trotz seiner
gigantischen Kapazitäten produzieren
konnte. Jetzt sind die chinesischen
Stahlwerke soweit aufgerüstet, dass
mehr (Massen-)Stahl produziert werden kann, als die eigene Volkswirtschaft benötigt. Parallel haben auch
die übrigen Stahlkocher nachgelegt,
sodass ungeachtet der weltweit
boomenden Nachfrage wenigstens
bei den Standardqualitäten keine
gravierenden Engpässe mehr
entstehen sollten. Trotzdem
ist das Bewusstsein für den
Wert dieses neben dem
Öl vielleicht wichtigsten
Rohstoffs so nachhaltig
geweckt worden,
FORTSETZUNG
SEITE
NÄCHSTE
Sichere Stromverteilung über Tausende km dank duplexgeschützter Gittermasten. Hier waren es 136.000 m2 beschichtete Oberfläche einer Leitung über den Bernina-Pass.
Beide Branchen haben den Korrosionsschutz von
Stahl als Aufgabe und Geschäftszweck gemeinsam. Weltweit gesehen, besonders in den angelsächsisch beeinflussten Ländern, stehen sich die
Verzinkereien und die Beschichtungsstoffhersteller
aber nicht immer freundlich gegenüber. Das liegt
nicht nur daran, dass die Adhäsion von Beschichtungen auf Zink ein heikles Thema ist. Vielfach
betrachtet man die jeweils anderen primär als
Wettbewerber, bemüht sich mehr um Kontroverse
als um Kooperation. Nicht so in Mitteleuropa. Hier
akzeptieren die Beschichtungsstoffhersteller das
Verzinken und entwickeln Produkte mit guter Zinkhaftung, zum Wohl des verbesserten Korrosionsschutzes und damit des Kunden. Duplexsysteme
heißt das Zauberwort, und es impliziert, dass Verzinkung + Beschichtung mehr Nutzen bieten als
die Summe der Einzelmaßnahme. Davon handelt
dieser Artikel.
Wohin die Reise geht, ist ungewiss – zumindest
für 2006 werden Prognosen zufolge die angespannte Versorgungslage und damit hohe Preise
anhalten. In unserem Editorial finden Sie einen
ausführlichen Kommentar zur Lage.
Aber kommen wir zurück zum eigentlichen Thema
dieses Beitrags. Um zu verstehen, wie Duplexsysteme wirken, aber auch, was bei einem solchen System unbedingt zu beachten ist, müssen
wir uns zunächst die Verzinkung selbst etwas
näher anschauen.
Beim Feuerverzinken erhalten gereinigte und
vorbehandelte Stahl(bau)teile in einem Bad aus
flüssigem Zink (bei ca. 450°C) eine dünne Zinkschicht. Das relativ unedle Metall steht in der
Spannungsreihe links von Eisen (negativeres
Potential). Wird die Zinkschicht verletzt, bildet
sich in feucht-korrosiver Umgebung ein Lokalelement, in welchem das unedlere Zink zur
Opfer anode wird und den Stahl kathodisch
schützt.
Bei Bewitterung der
Zinkoberfläche selbst
entstehen recht schnell
unterschiedliche Zinkverbindungen. Im Normalfall bilden sich basische, unlösliche Zinkcarbonate als Deckschichten aus, die naturgemäß in erheblichen Maße von dem Angebot an CO2 abhängig
sind. Diese Schichten
schützen das Metall
und sind mitverantwortlich für die guten
korrosionsschützenden
Eigenschaften einer
Verzinkung.
Leider treibt uns Beschichtungsstoffhersteller und
die Galvanisierbetriebe neben vielen aufgabenbezogenen Berührungsfeldern derzeit auch eine
gemeinsame große Sorge um: Zink, von großer
Wichtigkeit für Beschichtungen und von überragender Bedeutung in der Galvanik, erlebt seit
einem knappen Jahr eine beispiellose Verteuerung – in unseren KorroNews 3/2005 haben wir
bereits darüber informiert.
So kostet das grausilber glänzende Metall an der
LME (London Metal Exchange) heute etwa dreimal
so viel wie noch vor einem Jahr.
Feuerverzinkung ...
Zinkpreisentwicklung ($/to) an der LME
Fortsetzung auf Seite 2
Seite 2
Ed i t o ri a l
dass sich eine ganz neue Kriminalität entwickelt
hat: der Schrottdiebstahl auf nöchstem Niveau, z. B.
das professionelle Abtrennen und Entwenden von
Eisenbahnschienen und -oberleitungen!
Die Stahlfront hat sich etwas beruhigt – dafür hat
es seit einigen Monaten praktisch ausnahmslos alle
anderen wichtigen Metalle erwischt. Platin, Gold,
Silber, Kupfer – alles in rasantem Steigflug. Zinn,
Nickel, Aluminium – kaum zu bekommen. Und Zink,
des Korrosionsschützers wichtigstes Metall, kostet
bei ungebrochenem Aufwärtstrend heute dreimal
soviel wie noch vor 10 Monaten. Damit wären wir
bei unserem eigentlichen Thema.
Wir wollen ja unsere Stahlkonstruktionen nicht
blattvergolden und schon gar nicht „versilbern“.
Lediglich gegen Korrosion sollten sie gut geschützt
sein. Aber selbst das wird immer teurer. Deutlich
mehr als die Hälfte der weltweiten Gesamtproduktion an Zink geht in die verschiedenen Varianten
der Verzinkung, weitere Anteile in Form von Zinkstaub, Zinkphosphat und Zinkoxid in Korrosionsschutzbeschichtungen.
Überlegen wir uns jetzt, dass 1 m3 Zink gut 7 t
wiegt und ein mittleres bis größeres Tauchbecken
bei einer Feuerverzinkerei vielleicht 10 m3 Fassungsvermögen hat, dann können wir schon ein wenig
den gigantischen Finanzierungsbedarf unserer
Kollegen erkennen. Gut 200.000 € kostet der Badinhalt heute. Vor weniger als einem Jahr musste
der Unternehmer nur 60 – 70.000 € dafür aufbringen.
Ähnliches gilt für zinkhaltige Beschichtungen –
vor allem für unsere Zinkstaubgrundierungen. Ein
„zinkreicher“ Zinkstaubprimer wie unser Friazinc® R
hat per Definition mindestens 94 Gewichts-%
Zinkstaub in der Trockenschicht, auch in flüssigem
Zustand sind es schon über 70 %. Damit wird verständlich, dass uns heute im Einstand allein der in
1 kg Beschichtung enthaltene Rohstoff Zinkstaub
wesentlich mehr kostet, als noch vor Jahresfrist
das fertige Produkt mit allen Inhaltsstoffen samt
Gebinde und nicht unerheblichem Produktionsaufwand!
Im Gegensatz zu etlichen anderen Rohstoffen ist
der Markt für Zink recht eng – der Hauptverbrauch
dient dem Korrosionsschutz, wie geschildert. Nicht
ganz auszuschließen sind daher spekulative Einflüsse künstlicher oder forcierter Verknappung zum
Treiben des Preises – und damit auch die Möglichkeit kurzfristiger heftiger Korrekturen. Das darf uns
aber nicht den Sinn für das Wesentliche versperren.
Aufgrund der weltweit guten Konjunktur existiert
eine enorme Nachfrage, die die Preise antreibt.
Mögliche spekulative Elemente setzen lediglich auf
den generellen Trend auf, machen können sie ihn
kaum.
Dasselbe gilt für Öl. Und in der Folge auch für seine
Derivate, darunter alle unsere Bindemittel und
Verdünnungen. Das gegenwärtig leicht neurotische
Preisniveau von über 70 $/Barrel dürfte über kurz
oder lang nach unten korrigiert werden. Das heißt
aber bei weitem nicht, dass damit wieder Ölpreise
um die 20 $/Barrel zu erwarten sind, wie sie über
2 Dekaden bis ins Jahr 2002 den Markt geprägt
haben. Der jetzige Ausschlag mag krisenbedingt
und temporär sein – der Trend ist es nicht.
Im Handelsblatt vom 15.5. konnte man in einer
kurzen Notiz nachlesen, dass Deutschlands rasant
gestiegene Exporte in die ölproduzierenden Länder
die Verteuerung des Ölpreises mehr als nur kompensieren würden. Und es stimmt ja tatsächlich:
die Konjunktur, auch in Deutschland, läuft trotz
mancher Kostenexplosion besser als erwartet. Der
Export brummt und selbst die Binnennachfrage
zieht an. Wäre es nicht schön, wenn die Auftragslage von uns Korrosionsschützern, Stahlbauern
und Ausführungsunternehmen zur Kompensierung
der Preisanstiege auf der Beschaffungsseite beitragen könnte? Und wissen Sie was? Ich bin ganz
optimistisch, dass uns das gelingt! Stahlbau liegt
im Trend, der Stahl selbst hat sich von seinem
Rekordpreisniveau ein gutes Stück entfernt, die
Energieversorger investieren nach dürren Jahren
wieder intensiv und planen ein Grosskaftwerk nach
dem anderen, und instand zu setzen ist in unserem
Land auch noch so Einiges.
Schwierige, aber auch hoffnungsvolle Zeiten –
lassen Sie uns das Beste draus machen!
Aus der ehemaligen Bergwerksstadt Gelsenkirchen
wünsche ich Ihnen allen dazu ein herzliches
„Glück Auf!“
Ihr Dr. Uwe Schober
Korrosivitätsklasse
Atmosphärentyp
Korrosionsbelastung
∅ Zinkabtrag
C1
Innen: trocken, geheizte Gebäude, z.B. Büros, Läden etc.
unbedeutend
< 0,1 µm/a
C2
Innen: gelegentliche Kondensatbildung
Außen: Landatmosphäre
gering
0,1 bis 0,7 µm/a
C3
Innen: hohe Feuchtigkeit, mittlere Luftbelastung
Außen: Industrie- oder Stadtatmosphäre bzw. Küstenklima
mit geringem Chloridgehalt
mäßig
0,7 bis 2,0 µm/a
C4
Innen: Schwimmbäder, Chemieanlagen
Außen: Industrieatmosphäre mit mittlerem Chloridgehalt
stark
2,0 bis 4,0 µm/a
C5-I
Innen: ständige Kondensation und starke Verunreinigungen
Außen: Küste, Offshorebereich mit hoher Feuchtebelastung
sehr stark (Industrie)
4,2 bis 8,4 µm/a
C5-M
Innen: ständige Kondensation und starke Verunreinigungen
Außen: Küste, Offshorebereich mit hoher Salzbelastung
sehr stark (Meer)
4,2 bis 8,4 µm/a
Tabelle 1: Abbau der Zinkschicht in unterschiedlich aggressiver Umgebung
Art der Verunreinigung
Merkmale
Vorkommen
Vorbehandlungsverfahren
Schmutz, Staub
Leicht erkennbar
Bei allen Objekten möglich
Mechanische Entfernung, z. B. durch
Abbürsten oder Abblasen mit ölfreier
Druckluft
Öl, Fett
Leicht erkennbar
(ggf. Benetzungsprobe
mit Wasser)
Verunreinigung durch Öle
oder Fette, z. B. durch
Bearbeitung oder Montage
Entfetten durch Behandlung mit vorkonfektionierten, alkalischen Reinigern,
anschließend Dampfstrahlen
Weißrost
(überwiegend Zinkhydroxid)
Weißer Belag, in feuchtem
Zustand nicht erkennbar
Bei Kondenswassereinwirkung auf Stückund Bandverzinkung
Entfernen durch Behandlung mit vorkonfektionierten, alkalischen Reinigern,
anschließend Dampfstrahlen
Teilweise unlösliche Zinkkorrosionsprodukte (z.B. Zinksulfat und Zinkchloridsalze)
Stumpf, mattgrau
Stück- und Bandverzinkung
in Stadt-, Industrie- und
Meeres-Atmosphäre
Entfernen durch Behandlung mit vorkonfektionierten, alkalischen Reinigern,
anschließend Dampfstrahlen
Rost
Leicht erkennbar
Vorwiegend alte Bandverzinkung, teilweise sehr
alte Stückverzinkung
Mechanische Entrostung bzw. Strahlen
(nur bei Stückverzinkung)
Tabelle 2: Oberflächenvorbereitung
Können sich diese schützenden Deckschichten in
zu feuchter, CO2-armer Umgebung nicht ausbilden, entstehen andere Zinkkorrosionsprodukte,
allgemein Weißrost genannt. Im Wesentlichen
besteht er aus einer Zusammensetzung von
löslichen Zinkhydroxiden, etwas Zinkoxid und
sehr geringen Mengen an Zinkcarbonat. Durch
die leichte Löslichkeit besteht die Gefahr des
beschleunigten Abbaus der Verzinkungsschicht,
die sich je nach atmosphärischer Belastung mehr
oder weniger stark auswirken kann.
Es sollte daher in jedem Fall vermieden werden,
verzinkte Stahlteile zu lange Feuchte/Wasser
ohne ausreichende Luftzirkulation auszusetzen,
oder sie über längere Zeiträume im Herbst/Winter
im Freien zu lagern. Bei längeren Transportwegen
kann es nachteilig sein, die verzinkten Stahlteile
mit Folien oder Planen einzuhüllen, da hier Kondenswasserbildungen ebenfalls starken Weißrostbefall begünstigen würden.
... und eine sinnvolle Beschichtung
Sachgerecht ausgeführt, schützen Duplex-Systeme für Jahrzehnte
Um diesen Prozess erst gar nicht entstehen zu
lassen, werden Duplexsysteme (Feuerverzinkung
+ Beschichtung = Duplex-System) eingesetzt.
Richtig konzipiert, bieten sie einen synergistischen Korrosionsschutzeffekt. Die erzielbare
Schutzdauer ist dabei etwa um den Faktor 1,5 bis
2,5 länger als die Addition der Einzelschutzdauer
von Verzinkung und Beschichtung.
Dabei ist dieses Zusammenwirken verhältnismäßig einfach beschrieben:
• der Zinküberzug verhindert ein Unterrosten der
Beschichtung,
• die Beschichtung verhindert Korrosion und den
Abtrag der Zinkschicht.
Beide Partner schützen sich also gegenseitig!
Neben dieser Synergie hat ein Duplex-System
selbstverständlich auch noch den Vorteil, die
metallisch graue Verzinkung durch Farbgebung
aufzuwerten.
Doch längst nicht jedes (auf Stahloberflächen
erfolgreiche) Beschichtungsmaterial ist auch
für Zinkoberflächen geeignet. In vielen Ländern
begegnen wir weithin abblätternden Anstrichen
auf verzinkten Oberflächen, vom Geländer bis zum
Lichtmast.
Ungeeignete Beschichtung
oder mangelhaft vorbereitete Zinkoberfläche – das
Resultat ist dasselbe.
Woran liegt es? Die Zinkoberfläche ist basisch
(=alkalisch) und damit potentiell bindemittelzersetzend. Geeignete Beschichtungsstoffe für
verzinkte Stahlflächen müssen daher
• eine einwandfreie Haftung aufweisen können,
• alkalibeständig und diffusionsdicht
• sowie porenfrei und dickschichtig verarbeitbar
sein.
Sweep-Strahlen von verzinkten
Oberflächen
Strahlmittel
nicht ferritisch,
z.B. Schlacken, Korund
Korngröße des
Strahlmittels
0,2 – 0,5 mm
Strahldruck
2,5 – 4 bar
Strahlwinkel
ca. 30˚
Strahlleistung
ca. 35 – 40 m2 /h
Düsenabstand
zur Objektoberfläche
ca. 0,5 – 0,8 m
Um all dies zu gewährleisten, sind verschiedene
Faktoren zu berücksichtigen:
Tabelle 3: Parameter beim Zinkstrahlen
Oberflächenvorbereitung im Regelfall
Essentiell beim Einsatz von Duplexbeschichtungen ist die sorgfältige Entfernung haftungsvermindernder Oberflächenschichten. Es muss
sichergestellt sein, dass die verzinkte Oberfläche frei von Schmutz, Öl, Fett und Korrosionsprodukten ist.
Oberflächenvorbereitung im Stahlwasserbau
Der Stahlwasserbau stellt erhöhte Anforderungen
an Oberflächen und Systeme. Verzinkte Flächen
müssen daher unbedingt durch Sweep-Strahlen
vorbereitet werden. Dabei werden die verzinkten
Oberflächen sorgfältig gereinigt und angeraut,
bis eine gleichmäßige, graue Farbtönung vorliegt.
Seite 3
Als Haftvermittler wird Icosit ® EG 1 in 80 µm
Trockenschichtdicke eingesetzt. Danach kommen
dann die von der BAW (Bundesanstalt für Stahlwasserbau) zugelassenen und gelisteten SikaStahlwasserbauprodukte zum Einsatz.
Korrosivitätsklasse,
Schutzdauer
Korrosionsbelastung
Beschichtungsvorschläge
1-K-Produkte
Beschichtungsdesign
Wie letztendlich eine Beschichtung auf einer verzinkten Oberfläche haftet, wie alkalibeständig,
porenfrei und diffusionsdicht sie ist, hängt davon
ab, wie der Beschichtungsstoff zusammengesetzt
ist. Weil Zinkoberflächen basisch sind, ist es hier
besonders wichtig, dass die Rezeptur keinerlei
verseifbare Bestandteile enthält.
C2, lang
gering
1×Icosit ® 6630 high-solid, 80 µm
240 Std.
C3, lang
mäßig
2×Icosit ® 6630 high-solid, je 80 µm
240 Std.
C4, lang
stark
2×Icosit ® 6630 high-solid, je 100 µm
Ob unsere sorgfältig erarbeitete Beschichtungsrezeptur hält, was wir uns von ihr versprechen,
kann recht gut anhand von Labortests ermittelt
werden. Prinzipiell werden dabei Kondenswasserbeanspruchungen simuliert, die sich gerade auf
Verzinkung als optimales K.O.-Kriterium herauskristallisiert haben. Je nachdem, wie lange eine
Beschichtung oder ein Beschichtungssystem dann
diese Beanspruchung gem. ISO 6270 übersteht,
wird die Tauglichkeit für die unterschiedlichen
Korrosivitätskategorien festgelegt.
C5-I, lang
C5-M, lang
Die genannten Beschichtungsvorschläge sind
eine beispielhafte Auswahl aus einer Vielzahl
bewährter und auf Herz und Nieren geprüfter
Sika-Beschichtungssysteme. In der Tabelle 5 finden Sie die Charakterisierung aller, direkt zinkgeeigneter Produkte.
Spritzverzinkung
Neben dem Feuerverzinken ist die Spritzverzinkung (thermisch gespritzte Zinküberzüge) eine
in der Praxis häufiger anzutreffende Oberfläche.
Sie wird dort eingesetzt, wo eine Feuerverzinkung
nicht zweckmäßig oder möglich ist, d.h. insbesondere bei sehr großen Bauteilen. Wird spritzverzinkt, muss die Stahloberfläche vorgängig zwingend bis zum Normreinheitsgrad Sa 3 gestrahlt
werden, um eine zuverlässige Haftfestigkeit der
Spritzschicht zu gewährleisten.
Verfahrensbedingt ist eine Spritzverzinkung
immer relativ porös, was beim nachfolgenden Be-
Beschichtungsvorschläge
2-K-Produkte
Prüfung gem.
DIN EN ISO 12944-6
➔ ISO 6270
Kondensieren von
Wasserdampf
1×Icosit ® EG 1
1×Icosit ® EG 4 / EG 5, je 80 µm
oder
1×Icosit ® EG120, 120 µm
480 Std.
sehr stark
(Industrie)
1×Icosit-Poxicolor ® Rapid
1×Icosit ® EG 120, je 120 µm
720 Std.
sehr stark
(Meer)
2×Icosit ® EG 1
1×Icosit ® EG 4 / EG 5, je 80 µm
oder
1×Icosit-Poxicolor ® Rapid
1×Icosit ® EG 120, je 120 µm
720 Std.
Tabelle 4: Beschichtungen auf Verzinkung
schichten häufig zu
unschöner Bläschenbildung führt. Es wird
daher in der DIN EN
ISO 12944-5 empfohlen, dass eine Versiege lungs beschich tung
oder die erste Grundbeschichtung innerhalb
von 4 Stunden aufgetragen werden sollte.
Bei Applikation dieser
ersten Schicht bringt Besonders Bauwerke, deren
ein „Vornebeln“ (ggf. Einzelbauteile bestimmte
mit leicht verdünntem Größen nicht überschreiten,
lassen sich gut verzinken und
Material) häufig Vor- damit auch „duplexieren“.
teile.
Prinzipiell können die gleichen Beschichtungen
eingesetzt werden, die auch auf Feuerverzinkung
empfohlen werden, wobei natürlich auf Systemverträglichkeit zu achten ist.
AXEL PETRIKAT
Für Zink geeignete und geprüfte Sika-Produkte
Icosit ® 6630 Primer
Icosit ® 6630 Primer high-solid
Icosit ® 6630 Primer M
Einkomponentige, lösemittelarme, oxidativ trocknende
Beschichtung auf Basis einer speziellen Kunstharzkombination
Inertol ® -88
Einkomponentige, lösemittelarme Beschichtung
auf Basis einer speziellen Kunstharzkombination +
Bitumen
Icosit ® PUR 1
Einkomponentige, eisenglimmerhaltige Beschichtung
auf Basis eines luftfeuchtehärtenden PUR
Icosit ® EG 1/Icosit ® EG 1 Rapid
Zweikomponentige, lösemittelarme,
schnelltrocknende EP-Beschichtungen
Icosit-Poxicolor ® Rapid
Icosit-Poxicolor ® Plus
Zweikomponentige, lösemittelarme,
schnelltrocknende EP-Beschichtungen
Icosit ® EG 120
Zweikomponentige, lösemittelarme
PUR-Beschichtung
Tabelle 5: Sika-Produkte mit direkter Haftung auf Zink
S i k a Techni k
Farbtonvielfalt durch Sika Colora Pigmentpasten
Schnelligkeit durch „Dosi 1“
Die Welt des Korrosionsschutzes ist in den letzten
Jahren immer bunter geworden. Moderne Korrosionsschutzbeschichtungen schützen nicht nur,
sie verleihen dem Objekt auch Farbe und betonen
seine Form – sie haben sich zum gestalterischen
Werkzeug entwickelt.
Für die Produktion der Beschichtungsstoffe ist
diese Farbtonvielfalt eine große Herausforderung – der traditionelle Fertigungsprozess ist
eine Grundaufherstellung mit allen Bestandteilen des Beschichtungsstoffes. Dabei müssen die
Pigmente erst aufgeschlossen werden, bevor sie
ihre Farbe entfalten können. Diese Form der Produktion ist sehr zeitaufwändig und immer dann
von Nachteil, wenn eine breite Farbtonpalette
existiert, kurze Lieferzeiten und vergleichsweise
kleine Abnahmemengen gefordert sind. Erst mit
der Entwicklung von Mischfarbensystemen und
Pigmentpasten und damit der Trennung der Einfärbung von den übrigen Fertigungsschritten ist
es gelungen, diesen Nachteil zu überwinden.
Beim Weg über Pigmentpasten hingegen werden „nichtfarbige“ Halbfabrikate eines Produktes
durch Zugabe von Pigmentpasten zum farbigen
Endprodukt komplettiert. Die „Nichtfarbigen“ enthalten dabei nahezu alle Bestandteile des späteren Endproduktes, außer eben den farbgebenden
Pigmenten. Bei Sika werden diese Halbfabrikate
Basis 1 (enthält Füllstoffe), Basis 2 (enthält neben
Füllstoffen auch Titandioxid) und Basis EG (enthält
neben Füllstoffen auch Eisenglimmer) genannt,
wobei nicht jedes Produkt alle drei Basen benötigt. Verwendet man universelle Pigmentpasten
wie unsere Sika Colora Pigmentpasten, die mit
verschiedenen Bindemittelklassen, egal ob 1- oder
2-komponentig, egal ob Alkyd, PVC, Acrylat, Epoxy
oder PU, kombinierbar sind, kann man auf diese
Weise eine breite Produkt- und Farbtonpalette
mit wenigen Halbfabrikaten und nur einem Pigmentpastensystem herstellen. Ein großer Vorteil
gegenüber den Mischfarbensystemen.
Unser Stuttgarter Werk fertigt auf diese Weise
derzeit 12 Produkte aus dem KorrosionsschutzSortiment auf seiner leistungsfähigen Dosieranlage mit der respekt- und liebevollen Kurzbezeichnung: „Dosi 1“. Pro Jahr mehrere 1.000 t
in Gebindegrößen von 10 – 30 kg. Von wenigen
Eimern auch mal im Einzelfall bis zu etwa einer
Tonne. Letzteres jedoch nur, wenn die Terminsituation unserer Kunden eine Batchfertigung
nicht mehr zulässt.
Diese Produkte werden in Stuttgart
auf der Dosieranlage 1 hergestellt:
Icosit ® 6630 HS • Icosit ® 6630 HS EG
Icosit ® 6630 M • Icosit ® CorroTop
Icosit ® Stahlschutz • Icosit ® EG 4
Icosit ® EG 5 • Icosit ® EG 5 Gloss
Icosit ® EG 120 • Icosit ® PUR Color
Icosit-Poxicolor ® Plus
Sikagard® -680 S Betoncolor*
*CO 2-bremsende Schutzbeschichtung für Beton
Bei Mischfarben handelt es sich um ein Sortiment
standardisierter Farbtöne eines Produktes, die
miteinander zu neuen Farbtönen gemischt werden
können. Verschiedene Mischfarbensysteme sind
untereinander in der Regel aber nicht verträglich.
Für jedes Produkt, das auf diese Weise gefertigt
werden soll, muss der Hersteller daher ein eigenes Mischfarbensystem vorhalten. Auch das ist
kein unerheblicher Aufwand.
Dosieranlage „Dosi 1“ in unserem Stuttgarter Werk
In gleicher Qualität wird aber auch ein Teil
dieses Sortiments direkt vor Ort bei über 40 Sika
Handelspartnern auf den Sika Profi-Color Centern
hergestellt, mit noch kürzeren Warte- und Lieferzeiten. In terminlich brenzliger Situation auch
für unsere Direktkunden oft die letzte Rettung!
Da rüber hinaus sind diese modernen Shop anlagen auch für kleinere Gebinde wie 3 kg/l und
bei einigen Produkten sogar für 750 ml Dosen
Sika Profi-ColorCenter
eingerichtet. In einer der nächsten Ausgaben
unserer KorroNews werden wir Ihnen die Sika
Profi-ColorCenter und ihre Standorte näher vorstellen.
G EORG SCHULZE
Diese Produkte erhalten Sie in Farbtonvielfalt über die Sika Profi-ColorCenter bei
führenden Farbenhandelsunternehmen*
Icosit ®
Icosit ®
Icosit ®
Icosit ®
Icosit ®
Icosit ®
5530 Dickschicht**
5530 EG Dickschicht**
6630 high-solid
6630 high-solid EG
CorroTop • Icosit ® EG 4
EG 5
*je nach Farbenhandels-Partner teils eingeschränkte
Sortimente
**bis Ende 2006
Seite 4
S i k a vo r Ort
Olympiastadion Berlin – ein Mythos lebt
Mit neuem, modernem Dach
geschichte, dabei auch die Fußball-Weltmeisterschaft 1974. Zunehmende Bauschäden und
die Anforderungen der kommenden WM 2006
bedingten jedoch umfassende Maßnahmen auf
dem Sportfeldgelände einschließlich des Olympias tadions. Eines der diskutierten Konzepte sah gar
den unbehinderten Verfall des Baudenkmals und
einen parallelen Neubau in unmittelbarer Nähe vor,
bis schließlich 1998 die Entscheidung zugunsten
der Sanierung und des Ausbaus zur Multifunktionsarena fiel. Den Zuschlag bekam dabei das behutsame Konzept der Architekten Gerkan, Marg und
Partner; Investition, Ausführung und Betrieb gingen wenig später an die damalige Walter Bau AG.
In der Zeit von Januar 2002 – März 2004 wurden
die Arbeiten ausgeführt, übrigens unter weitgehender Beibehaltung des Betriebs: während aller
Fußballspiele der hier heimischen Hertha BSC
wurden je mindestens 55.000 Plätze garantiert,
für Pokalendspiele sogar über 70.000.
Für die WM 1974 hatte das Stadion bereits eine
Teilüberdachung bekommen, die etwa 26.000
Plätzen einen Wetterschutz garantierte. Jetzt
war ein völlig neues Dach fällig, das alle 74.228
Sitzplätze abdecken sollte. Mit dem Bau dieses
Daches nach dem Entwurf von gmp wurde die
DSD/Dillinger Hochbau GmbH beauftragt.
Entstanden ist eine wunderbar elegante, feingliedrige Konstruktion, getragen von 20 Baumstützen aus Schmiedestahl mit 80 Ästen sowie
132 Außenstützen. Das Dach selbst wird von 76
fachwerkartigen, durch Tangentialstäbe verbundenen Radialbindern getragen. Insgesamt wurden
über 3.600 t Stahl sowie 360 t Stahlgussknoten
verbaut. Über diese Dachstruktur spannt sich eine
völlig neuartige transluzente Membran. Die Überdachung setzt sich konzeptionell mit ihrer luftigen
Struktur bewusst vom historischen Baukörper ab.
Dieser wird im Dach auf andere Weise dennoch
aufgegriffen: mit einer nicht zu unterschätzenden konstruktiven Finesse ist das Dach einseitig, wie das Stadion selbst, zum Marathontor hin
geöffnet.
Das Olympiastadion in Berlin ist einer der wichtigsten Zeitzeugen der deutschen Architektur in
den letzten hundert Jahren. Ein Ort phantastischer, sportlicher Triumphe, umgeben von allerhand Geschichten und Mythen. Einer dieser populären Mythen besagt, dass das Stadion ein Teil der
nazionalsozialistischen Monumentalbauten sei,
maßgeblich beeinflusst von Albert Speer – was
falsch ist. Aber schauen wir uns doch einmal die
tatsächliche Geschichte an.
Das heutige Stadion hatte im Vorlauf mehrere
Anknüpfpunkte. Der Wichtigste war das „Deutsche Stadion“. Das damalige Deutsche Reich
hatte kurz vor den Olympischen Spielen von 1912
in Stockholm den Zuschlag für die geplanten
Spiele von 1916 erhalten. Um einen passenden
und würdigen Rahmen zu schaffen, errichtete
Otto March 1912/1913 auf dem Gelände der existierenden Pferderennbahn Grunewald die Wettkampfstätte samt Schwimmstadion in sehr kurzer
Bauzeit von nur 200 Tagen. Der erste Weltkrieg
verhinderte allerdings im weiteren Verlauf die
geplanten Spiele.
1931 war es jedoch wieder soweit – das IOC vergab die Spiele für das Jahr 1936 an Deutschland.
Mittlerweile war die
Entwicklung stürmisch
vorangeschritten, das
Deutsche Stadion bereits veraltet und für
das kommende Großereignis vor allem zu
klein. So fiel nach
Erwägung mehrerer
Varianten (u. a. Umbau
des Deutschen Stadions) schließlich im
Herbst 1933 die Entscheidung, an gleicher
Stelle inmitten eines
großen Sportareals ein
neues Stadion zu errichten – dies sicher bereits
im Hinblick auf die propagandistischen Möglichkeiten.
Werner March, ein Sohn Otto Marchs, wurde –
ursprünglich gemeinsam mit seinem Bruder
Walter – mit dem Neubau beauftragt. Er hat einen
Entwurf geschaffen, der klassizistische, an antike
Sportstätten erinnernde Elemente mit der klaren Formensprache der Bauhaus-Einflüsse verband. Durch die hälftige Absenkung des Stadions
Für Architekten und Planer häufig nur eine Nebensache, gewährleistet erst ein adäquater Korrosionsschutz die Dauerhaftigkeit einer solchen
Struktur. Zugleich können damit noch zusätzliche
optische Akzente gesetzt oder betont werden.
Die Fachleute von DSD entschieden sich für das
vielfach bewährte, zweikomponentige Icosit ®
EG-System : Grund- und Zwischenbeschichtung erfolgten mit dem Epoxi-Zinkstaubprimer
Friazinc ® R und der Epoxi-Eisenglimmer-Zwischenbeschichtung Icosit ® EG 1. Als krönender
Abschluß diente Icosit ® EG 5 in RAL 9006.
In diesem Farbton des licht- und witterungsbeständigen Polyurethans kommt die metallische
Natur der Konstruktion besonders elegant zum
Ausdruck.
Aufgrund der Robustheit der Sika Deckbeschichtung konnten, anders als sonst üblich, die Elemente weitgehend im Werk beschichtet werden.
Objektseitig benötigte das dafür verpflichtete
Korrosions- und Bautenschutzunternehmen
Fa. Goldkuhle lediglich etwa 10 % der Gesamtmenge Icosit ® EG 5 für wenige definierte Bereiche – ein klarer Kosten- und Handlingsvorteil.
(nur etwa 50 % der Tribünenhöhe ist von außen
sichtbar) wirkt das Bauwerk weniger wuchtig,
als seiner Größe nach zu erwarten. Eröffnet im
August 1936, war es im Verlauf der Olympischen
Spiele dann u. a. Zeuge der phantastischen Erfolge Jesse Owens‘ – einer der wahren Mythen, die
sich um das Olympiastadion bis heute ranken.
Mit vergleichsweise geringfügigen Schäden durch
die letzten Phasen des 2. Weltkrieges gekommen, erlebte der Komplex eine lange Nachkriegs-
Am 31.07.2004 war die feierliche Einweihung des
erneuerten Olympiastadions. Mittlerweile ist die
größte deutsche Fußball- und Wettkampfstätte
von der FIFA in den Kreis der 5-Sterne-Stadien
aufgenommen worden. Zur Zeit erlebt das Stadion
Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und
vor allem ihr Endspiel – Raum für weitere, neue
Mythen.
D R. UWE SCHOBER
Seite 5
S i k a K unden
Stahlbau Nägele – ein Mittelständler behauptet sich erfolgreich
Was den Stahlbau betrifft, prägen in Deutschland – verglichen mit anderen westeuropäischen
Ländern – ganz sicher einige spezielle Faktoren
den Markt.
So ist hierzulande der Stahlhochbau einerseits
noch nicht so etabliert wie etwa in Großbritannien,
wo auch „normale“ Verwaltungs- und Wohnbauten zu einem hohen Anteil Stahlskelette besitzen.
Positiv ausgedrückt: Raum für Wachstum wäre
schon da. Gleichzeitig ist Deutschland aufgrund
seiner geographischen Lage und historischer
Beziehungen offener als andere Länder für Zulieferungen aus den neuen EU-Mitgliedern im Osten,
was etlichen einheimischen Stahlbauunternehmen
Volumen und Fertigungstiefe entzieht. Auf der
anderen Seite ist der Stahlbau in Deutschland klar
im Trend, Designer und Architekten realisieren
eine Vielzahl spektakulärer Objekte, wie z. B. auch
die „Neue Messe Stuttgart“, die derzeit größte
deutsche Baustelle.
Entsprechend unterschiedlich fallen die Statements der Stahlbauer aus. Während manch
großer Name wirtschaftlich stark unter Druck
steht, gelingt es anderen Unternehmen, sich
durch differenzierte Angebote sehr gut am Markt
zu positionieren.
In technischer Hinsicht verlangt der Gesetzgeber
jetzt und in den nächsten 2 Jahren von den
Unternehmen die vollständige Umsetzung der
31. BImSchV. Hier kooperiert Sika in intensivem
Dialog mit den Stahlbauern und bietet Konzepte
und Produkte an, die über die obligatorische
Er füllung der Umweltstandards weitere technische wie wirtschaftliche Vorteile aufweisen.
Die Stahlbau Nägele GmbH, aus dem badenwürttembergischen Eislingen/Fils, ist ein Unternehmen, das sich mit all diesen Einflüssen
auseinandersetzt – und
im süddeutschen Raum
erfolgreich seinen Weg
geht.
Wir wollten wissen,
wie die Eislinger das
anstellen, und sprachen
dazu mit Fertigungsleiter Fritz Ebner.
S i ka Int ern
Im Westen was Neues
Auch wenn das Ruhrgebiet sich mit Strukturproblemen plagt und viel von seiner einstigen Bedeutung verloren haben mag – das stählerne Herz
Deutschlands schlägt noch immer tief im Westen!
Hier finden wir auf engstem Raum – wie nirgendwo sonst – Stahlerzeuger, Anlagenbauer, Energieversorger, Chemie/Petrochemie. Und viele unserer großen und traditionellen Korrosionsschutzund Ausführungsunternehmen ja sowieso. Kein
Wunder also, dass gerade diese Region für die
Sika Korrosionsschutz eine besondere Bedeutung
besitzt. Dem wollen wir auch Rechnung tragen
und unsere Präsenz in NRW weiter verbessern.
Mit Alexander MöllerBattling haben wir
den richtigen Mann
dafür gefunden. Der
Mittdreißiger und ge bürtige Essener hat
als diplomierter Bauingenieur beste Voraussetzungen zur Beratung auch für komplexe Anforderungen. Und
obwohl sein Studienschwerpunkt eher im Bereich
Stahl- und Spannbeton lag, führte ihn bereits sein
erstes Engagement nach dem Studienabschluss
als Bauleiter zu einem Unternehmen für Planung
und schlüsselfertige Erstellung von Mobil- und
KorroNews: Herr Ebner, viele Kollegen klagen
über den wachsenden Druck durch überwiegend
osteuropäische Stahlbauer. Wie gehen Sie mit
diesem Wettbewerb um, bzw. wie positioniert sich
ein modernes, mittelständisches Unternehmen
erfolgreich in einem umkämpften Markt?
Fritz Ebner: Das Schlüsselwort heißt Kundenzufriedenheit – und dafür ist Kundennähe unabdingbar. Wir präsentieren uns als innovativ und mit
gleichbleibend hoher Qualität und Zuverlässigkeit
gegenüber unseren Kunden und Geschäftspartnern und streben eine 100%ige Kundenzufriedenheit an – was uns in den allermeisten Fällen eine
Weiterempfehlung bringt.
KorroNews: Unzählige ARGEN entstehen ad hoc
und vergehen nach Projektabschluss ebenso
schnell wieder. Industrielle Partnerschaften
dagegen sind seltener. Liegt in der gezielten
Kombination unterschiedlicher Stärken eines der
Geheimnisse Ihrer Strategie?
Fritz Ebner: Unser Leitspruch lautet „Bei uns
sind Sie die Nr. 1“ und daran halten wir uns in
jeglicher Hinsicht. Unsere motivierten und kompetenten Mitarbeiter sind, zusammen mit der
modernsten Fertigungstechnik, zunächst einmal
um den Kunden bemüht - das ist die Grundsäule
unserer erfolgreichen Strategie, unser erster
Fokus. Natürlich können bei spezifischen Projekten unsere Stärken mit denen bewährter Partner kombiniert werden – immer zum Nutzen des
Kunden.
KorroNews: Herr Ebner, wir wissen aus vielen
Gesprächen, dass Beschichtungsarbeiten von
Stahlbaufirmen meist nicht unbedingt als ihre
Kernkompetenz definiert werden. Andererseits
prägt die technische wie ästhetische Qualität des
Korrosionsschutzes maßgeblich die Anmutung des
Bauwerks. Wie stehen Sie zu diesem Thema?
Fritz Ebner: Auf diesem Gebiet haben wir die
Erfahrung gemacht, dass die optische Erscheinung eine hohe Bedeutung für die Kundenzufriedenheit besitzt. Somit stellen auch wir hohe
Ansprüche an die Optik als Qualitätsmerkmal der
Korrosionsschutzbeschichtungen – denn der erste
Eindruck zählt beim Kunden!
KorroNews: Und welchen Einfluss haben Durchhärtung und robuste Oberflächen einer Beschichtung für Ihre Abläufe?
Fritz Ebner: Auch das sind selbstverständlich
Qualitätsmerkmale. Obwohl sie für den Kunden
nicht gleich auf den ersten Blick sichtbar sind.
Doch umso mehr steht eine rasche Durchhärtung
für Schnelligkeit und Flexibilität im Produktionsablauf, was wiederum einer optimalen, termingerechten Leistungserstellung zugute kommt.
Robuste Oberflächen runden das Bild dann weiter positiv ab, wenn möglichst wenig Schäden
durch Transport und Montage entstehen. Unsere
Erfahrungen, zum Beispiel mit Icosit ® PUR
Color, haben gezeigt, dass dieses Material die
gewünschten Eigenschaften besitzt und unserem
Anforderungsprofil dadurch voll entspricht.
KorroNews: Welchen Aufwand müssen Sie für
Nacharbeiten an der Baustelle treiben?
Fritz Ebner: Wie schon zuvor angedeutet, sind
beim Einsatz von Icosit ® PUR Color sehr
wenig Nacharbeiten erforderlich. Das ist ein ausgesprochen positiver Faktor in der Wirtschaftlichkeit dieses Beschichtungssystems, der vor allem
in der Nachbetrachtung sichtbar wird.
Fritz Ebner: Sie haben erfahren, wie wir uns und
unsere Leistung präsentieren. Wir leben die Innovationen und streben weiter nach Qualität. Im
Arbeitsablauf wünschen wir uns weniger Zeitdruck bei den Lackierarbeiten. Noch schnellere
Lacke würden uns dabei stark unterstützen.
KorroNews: Vielen Dank für das Interview!
KorroNews: Zum Abschluss noch eine Frage zu
Ihrem Wunsch für die Zukunft.
Stahlbau Nägele GmbH
Firmensitz:
Geschäftsführer:
Jahresleistung:
Projekte
• Industriebauten
• Verkehrsbau/Infrastruktur
• Allgemeiner Stahlbau
• Schlüsselfertigbau
• Umbau/Anbau/Erweiterung
• Schlosserei
Mitarbeiter
Kunden
Gutenbergstraße 3, 73054 Eislingen/Fils
Hubert Nägele
5 – 6.000 t verbauter Stahl
Hallen, Anlagenbau, Verbundbau
Brücken, Parkhäuser, Messebau
Stadiondächer, Baumärkte, Autohäuser,
TÜV/Dekra-Niederlassungen, etc.
z. B. div. TÜV- und Dekra-Stationen
z. B. Aufstockungen
Geländer, Treppen, Türen/Tore, Zäune, Balkone, Carports,
Sonderkonstruktionen/ Kunstwerke
Ca. 130 Mitarbeiter, u. a. auch 2 Schweißfachingenieure und
5 Schweißfachmänner. Stahlbau Nägele ist Ausbildungsbetrieb
u. a. Allgaier, Böhringer, DaimlerChrysler, Herma, Zeller & Gmelin,
div. TÜV und Dekra, Kommunen, etc.
Neues von der Kollegenfront
Bahnfunkmasten – und damit auch zum Stahlbau. Alexander Möller-Battling arbeitet sich zurzeit noch tief in die komplexe Materie Korrosionsschutz ein. Spätestens zum Jahreswechsel
wird er als Verkaufsberater sein eigenes, neu
strukturiertes Gebiet bekommen und für seine
Kunden verantwortlich sein. Wir freuen uns, die
junge Garde unserer Vertriebskollegen gerade im
Westen weiter verstärken und damit für Sie noch
präsenter sein zu können.
Und Bewegung
auch im Osten
Nach dem überraschenden und leider
allzu frühen Weggang
unseres Freundes und
Kollegen HaJo Trunk
war sein Gebiet, der
Süden der Neuen
Bundesländer, für ein
halbes Jahr unbesetzt. An dieser Stelle möchten
wir uns bei all unseren Kunden und Partnern in der
Region herzlich bedanken. Sie haben uns in dieser Situation die bestimmt nicht immer optimale
Betreuung nachgesehen und ein großes Maß an
Geduld und Verständnis aufgebracht. Wir hoffen,
dass sich das Warten auf Ralf Kasten für Sie
gelohnt hat! Viele von Ihnen werden ihn noch in
guter Erinnerung haben. Er ist ein erfahrener Sika
Kollege, der unser Haus bereits von 1994 bis 2002
als Key Account Manager vertreten hat. Nach
einem kurzen Intermezzo in der kunststoffverarbeitenden Branche konnten wir ihn jetzt überzeugen, zu uns zurückzukommen und die Verantwortung als Verkaufsberater für das verwaiste
Gebiet Thüringen/Sachsen zu übernehmen. Der
gebürtige Eislebener ist Mitte 40, Maschinenbauund Korrosionsschutzingenieur und damit bestens
vorbereitet. Ihm müssen wir nichts mehr beibringen. Im Gegenteil, Ralf Kasten spricht als einziger
Kollege in der Sika Korrosionsschutz auch noch
russisch, was bei der momentanen Entwicklung
sicher kein Fehler ist.
Sein Vorgänger HaJo Trunk hatte eine besondere
und liebenswerte Art, mit Menschen umzugehen,
und genoss daher vielfach besonderes Vertrauen. Wir bitten Sie herzlich, Ralf Kasten dasselbe
Vertrauen entgegenzubringen. Er wird Sie nicht
enttäuschen.
Ja, und mit den Eislebenern scheinen wir es ein
wenig zu haben, denn wie Ralf Kasten stammt
auch der dritte Neuling aus der Lutherstadt. Mit
Thomas Krug, der im April zu uns gestoßen ist,
möchten wir den Servicegrad insgesamt, besonders aber in der Osthälfte Deutschlands, verbessern. Bisher waren – mit unterschiedlichen
Gebietsschwerpunkten
– zwei Anwendungsberater für unsere Kunden in ganz Deutschland unterwegs. Mit
ihm ist jetzt der dritte
Kollege hinzugekommen. Zwar liegt sein
Regionalschwerpunkt
im Osten, aber unsere
Kollegen sind flexibel wenn Not am Mann ist, und
so wird der eine oder andere von Ihnen Herrn Krug
auch mal im Rest der Republik erleben können.
Er ist absolut vom Fach und hat unser Metier
von der Pike auf gelernt: Lackier- und Korrosionsschutzspezialist, Maler- und Lackierermeister
sowie Industriemeister Chemie, und eigentlich
immer im Bereich des Bauten- und Korrosionsschutzes tätig gewesen. Mit Ende dreißig hat Thomas Krug auch schon einige unserer Kunden „von
innen“ kennengelernt und wird diese Erfahrungen
bei Sika einzubringen wissen.
Wir versprechen uns viel von ihm. Besonders für
Sie, aber auch für uns, denn authentischer können wir nicht gezeigt bekommen, wo manchmal
der Schuh drückt. Es ist gut, ihn bei der Truppe zu
haben!
J ÜRGEN G RASSMANN
Seite 6
S i k a Lexi ko n
Taupunkt und relative Luftfeuchtigkeit
sind auch bei Beschichtungsarbeiten unter dem Gefrierpunkt zu beachten!
Reines Wasser ist unterhalb seines Gefrierpunktes
festes Eis, darüber flüssig und es verwandelt sich
oberhalb seiner Siedetemperatur in gasförmigen
Wasserdampf. Das würden wir wahrscheinlich
alle so unterschreiben. Es ist aber nicht die ganze
Wahrheit. Denn die uns umgebende Luft enthält
bei jeder Temperatur Wasserdampf, nicht erst
oberhalb von 100°C. Die Menge an Wasserdampf,
die in der Luft enthalten sein kann, ist allerdings
begrenzt und von der Lufttemperatur abhängig:
je wärmer die Luft, desto mehr Wasserdampf
kann sie enthalten. Kühlt feuchte Luft ab, kann
sie weniger Wasserdampf binden, und was jetzt
zuviel ist, kondensiert – als Wolke, als Nebel,
als Tau auf der Wiese, als Beschlag auf der Brille, dem kalten Bierglas oder unserem laternengeparkten Auto. Fällt die Temperatur weiter bis
unter den Gefrierpunkt, so wird aus der Betauung
eine Reif- oder Eisschicht.
Die relative Luftfeuchtigkeit [% rF] gibt nun
an, wie viel Prozent des maximalen Wasserdampfgehaltes die Luft im Augenblick enthält.
Da der maximal mögliche Wasserdampfgehalt mit
steigender Temperatur zunimmt, fällt die relative
Luftfeuchtigkeit mit steigender Temperatur (und
umgekehrt).
Die Taupunkttemperatur [Td] ist definiert als die
Temperatur, bei der der aktuelle Wasserdampfgehalt in der Luft der maximale (= 100 % rF) ist.
Die Taupunkttemperatur ist damit eine von der
aktuellen Temperatur unabhängige Größe!
Beispiel 1:
Bei 10°C Lufttemperatur kann die Luft maximal
9,4 g/m3 Wasserdampf (=100 % rF) aufnehmen
(siehe Tabelle 1). Eine Luftfeuchtigkeit von 80 %
bedeutet in diesem Fall, dass 1 m3 Luft 80 % von
9,4 g Wasser enthält, also 9,4 g/m3 × 80 % =
7,5 g/m3.
Sinkt die Lufttemperatur auf 8°C ab, können nur
noch 8,3 g/m3 Wasser in Form von Wasserdampf
aufgenommen werden. Bei einer unveränderten
Raumlufttemperatur Maximale Wasserin ºC
menge in g, die 1 m3
Luft enthalten kann
(= 100 % rF)
– 10
2,1
–5
3,3
±0
4,8
+2
5,6
+4
6,4
+6
7,3
+8
8,3
+ 10
9,4
+ 12
10,7
+ 14
12,1
+ 16
13,7
+ 18
15,4
+ 20
17,3
+ 22
19,5
+ 24
21,8
+ 26
24,4
+ 28
27,2
+ 30
30,4
Tabelle 1
Wassermenge von 7,5 g/m3 bedeutet dies einen
Anstieg der Luftfeuchtigkeit von 80 % rF auf
90 % rF (8,3 g/m3 × 90% = 7,5 g/m3 ).
Aber was passiert, wenn die Luft noch weiter
abkühlt? Bereits bei 6°C kann die Luft nur noch
7,3 g/m3 Wasser aufnehmen. Ein Teil der ursprünglichen Menge von 7,5 g/m3, nämlich 0,2 g/m3,
müssen als Flüssigwasser kondensieren.
Was bedeutet das für die Beschichtungsarbeiten im Korrosionsschutz?
Weist die zu beschichtende Oberfläche eine Temperatur in Taupunktnähe auf, so kann sich darauf
ein – anfänglich kaum sichtbarer – Feuchtigkeitsfilm niederschlagen. Auf glatten Oberflächen
(Brille, Spiegel, Bierglas, glatte Metalloberfläche, etc.) ist dieser besser zu erkennen als
auf rauen Untergründen (Beton, rau gestrahlter
Stahl). Zudem sind Bauteile auch in unmittelbarer Nähe nicht immer gleich temperiert, oder
Luftzug streicht in leicht unterschiedlicher Weise
darüber, sodass sich auch hierdurch Unterschiede in der Betauung ergeben können. Daher ist
ein Sicherheitsabstand unbedingt einzuhalten:
Zu beschichtende Oberflächen müssen eine
Temperatur mindestens 3°C oberhalb des Taupunkts aufweisen. Nur bei Beachtung dieser
ehernen Regel ist eine Betauung mit ausreichender Sicherheit auszuschließen!
Wenn man den Taupunkt für die im Beispiel
genannten Bedingungen (+10°C und 80 % rF)
aus der Tabelle 2 entnimmt, erhält man den Wert
Td = 6,4°C. Bauteile, die unter diesen Bedingungen beschichtet werden, müssen um einen
Sicherheitsabstand von mindestens 3°C über dem
Lufttemp.
in °C
+ 50
+ 48
+ 46
+ 44
+ 42
+ 40
+ 38
+ 36
+ 34
+ 32
+ 30
+ 29
+ 28
+ 27
+ 26
+ 25
+ 24
+ 23
+ 22
+ 21
+ 20
+ 19
+ 18
+ 17
+ 16
+ 15
+ 14
+ 13
+ 12
+ 11
+ 10
+9
+8
+7
+6
+5
+4
+2
0
–5
– 10
Tabelle 2
Taupunkt liegen (DIN EN ISO 12944 Teil 7), also
bei 9,4°C. Die Umgebungstemperatur liegt knapp
darüber, dieser Fall ist also noch praktikabel.
Fällt die Lufttemperatur während der Verarbeitung auf 8°C ab, erhöht sich zwar die relative
Luftfeuchtigkeit auf 90 % rF, der Taupunkt bleibt
allerdings gleich (wir erinnern uns: er ist nur von
der absoluten Wassermenge in der Luft abhängig; leicht unterschiedliche Werte in den Tabellen sind Rundungsdifferenzen). Das heißt, dass
unser Sicherheitswert „Taupunkt + 3°C“ immer
noch etwa 9,4°C (mit Rundungsdifferenzen in der
Tabelle 9,2°C) beträgt. Die Umgebungstemperatur
liegt aber jetzt darunter, sodass unsere Oberfläche
nur durch Erwärmen oder gespeicherte Wärme die
notwendige Temperatur erhalten kann.
Betrachten wir die Tabelle 2 vor allem unter dem
Aspekt „relative Luftfeuchtigkeit“, so erkennen
wir, dass bis 80% rF bei praktisch allen Temperaturen der Wert „Taupunkt + 3°C“ noch knapp unter
der Umgebungstemperatur liegt, d. h., das Bauteil
darf noch minimal kühler sein als die umgebende
Luft. Bei 85 % rF aber haben wir die kritische
Grenze spätestens erreicht: der Sicherheitswert
„Taupunkt + 3°C“ ist in allen praxisrelevanten
Fällen bereits etwas oberhalb der Lufttemperatur,
unser Bauteil muß wärmer sein als die Umgebung – wie auch immer! Das ist ein wichtiger
Grund, warum in vielen Merkblättern und Ausführungsanweisungen die Grenze bei 80 oder max.
85 % rF festgeschrieben ist.
Was ist bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt zu beachten?
Einige Beschichtungsstoffe, wie z. B. Friazinc® R
Rapid, Icosit ® EG 1 Rapid, Icosit ® EG
Phosphat Rapid und Icosit-Poxicolor ®
Rapid können bei Oberflächen- und Umge-
bungstemperaturen bis hinab zu – 10°C verarbeitet
werden. Die Luft enthält auch bei diesen tiefen
Temperaturen noch geringe Mengen Wasserdampf
(s. Tab. 1), der bei einer Unterschreitung des Taupunktes auf der Oberfläche kondensieren kann. Da
der kondensierte Wasserfilm sofort gefriert, muss
das Bauteil nicht einmal feucht wirken! Es gelten
also die gleichen Gesetzmäßigkeiten, die Oberflächentemperatur muss mindestens 3°C über der
Taupunkttemperatur der Umgebungsluft liegen.
Besonders kritische Bedingungen, die häufig
zu Problemen führen:
• Bauteile, die in unbeheizten Hallen gelagert
werden und erst kurz vor der Beschichtung in
geheizte Spritzkabinen bzw. Spritzhallen gefahren werden.
• Arbeiten bei veränderlicher Witterung
• Vormittägliche Beschichtung im Freien: Umgebungsluft schon warm, Bauteil noch kühl
• Verwendung von Frischluftgebläsen in z. B. Behältern oder anderen geschlossenen Systemen
Beispiel 2:
Die Temperatur in der Spritzhalle beträgt 18°C,
die Luftfeuchtigkeit liegt bei 65 % rF.
Laut Tabelle 2 kann der Taupunkt mit 11°C
bestimmt werden. Wird nun ein Bauteil mit 10°C
Oberflächentemperatur in diese Halle gestellt,
wird die Hallenluft in der Nähe des Objekts abgekühlt und es kommt zu einem Kondenswasserfilm
auf dem Bauteil.
C LAUS A CKFELD
relative Luftfeuchte in %
30 %
35 %
40 %
45 %
50 %
55 %
60 %
65 %
70 %
75 %
80 %
85 %
90 %
95 %
26,3
24,6
22,9
21,3
19,6
17,9
16,3
14,6
12,5
11,2
9,5
8,7
7,7
6,9
6,0
5,2
4,3
3,5
2,5
1,8
1,0
0,3
– 0,5
– 1,3
– 2,1
– 2,9
– 3,7
– 4,3
– 4,9
– 6,0
– 6,7
– 7,5
– 8,2
– 9,0
– 9,5
– 10,5
– 11,3
– 12,8
– 14,5
– 18,9
– 23,2
29,3
27,3
25,8
24,0
22,3
20,6
18,8
17,1
15,2
13,8
11,8
11,1
10,2
9,5
8,5
7,5
6,7
5,7
5,0
4,0
3,1
2,2
1,5
0,6
– 0,1
– 1,0
– 1,7
– 2,5
– 3,3
– 4,0
– 5,2
– 5,5
– 6,3
– 7,2
– 7,7
– 8,7
– 9,5
– 11,0
– 12,8
– 17,2
– 21,8
31,6
30,0
28,3
26,4
24,7
22,6
21,3
19,4
17,2
16,0
13,9
13,1
12,2
11,4
10,6
9,7
8,8
7,8
6,9
6,0
5,2
4,2
3,2
2,5
1,5
0,8
0
– 0,7
– 1,6
– 2,4
– 3,2
– 3,9
– 4,7
– 5,5
– 6,0
– 7,3
– 7,9
– 9,5
– 11,3
– 15,8
– 20,4
33,7
32,0
30,7
28,5
26,7
25,0
23,4
21,5
19,2
17,9
16,0
15,1
14,2
13,3
12,4
11,5
10,8
9,8
8,8
7,9
7,0
6,0
5,3
4,3
3,2
2,4
1,5
0,7
– 0,1
– 0,9
– 1,7
– 2,5
– 3,3
– 4,0
– 4,5
– 5,7
– 6,5
– 8,1
– 9,9
– 14,5
– 19,0
35,9
34,0
32,2
30,5
28,7
26,9
25,1
23,2
21,1
19,7
17,7
16,8
16,0
15,2
14,2
13,1
12,3
11,5
10,5
9,5
8,7
7,7
6,8
5,9
5,0
4,0
3,0
2,2
1,6
0,5
– 0,3
– 1,2
– 2,1
– 2,8
– 3,3
– 4,3
– 4,9
– 6,8
– 8,7
– 13,3
– 17,8
37,8
35,9
34,2
32,2
30,5
28,7
26,7
25,0
22,8
21,4
19,7
18,5
17,5
16,5
15,8
14,7
13,8
12,9
11,9
11,1
10,2
9,2
8,2
7,2
6,3
5,5
4,5
3,6
2,8
1,8
0,8
0
– 0,9
– 1,5
– 2,3
– 3,3
– 4,0
– 5,8
– 7,5
– 11,9
– 16,7
39,3
37,5
35,8
33,9
32,0
30,3
28,3
26,3
24,2
22,8
21,3
19,9
19,0
18,1
17,2
16,2
15,3
14,3
13,5
12,4
11,5
10,5
9,6
8,8
7,6
6,7
5,8
5,2
4,1
3,0
2,2
1,2
0,3
– 0,5
– 1,1
– 2,2
– 3,0
– 4,7
– 6,2
– 10,9
– 15,8
41,0
39,1
37,3
35,3
33,6
31,7
29,9
28,0
25,7
24,3
22,5
21,3
20,3
19,5
18,5
17,5
16,5
15,7
14,8
13,5
12,8
11,7
11,0
10,0
9,0
8,0
7,0
6,4
5,2
4,2
3,2
2,4
1,3
0,7
– 0,1
– 1,1
– 1,9
– 3,6
– 5,3
– 10,2
– 14,9
42,5
40,5
38,8
36,8
35,0
33,0
31,2
29,3
27,0
25,6
23,8
22,5
21,7
20,7
19,8
18,8
17,8
16,9
16,0
15,0
14,0
13,0
12,2
11,2
10,2
9,2
8,2
7,5
6,3
5,3
4,4
3,4
2,3
1,6
0,8
– 0,1
– 1,0
– 2,6
– 4,4
– 9,3
– 14,1
43,9
43,0
40,2
38,2
36,3
34,3
32,3
30,7
28,3
26,7
25,0
22,8
22,8
21,9
21,0
20,0
19,0
18,1
17,0
16,2
15,2
14,2
13,2
12,2
11,3
10,2
9,3
8,4
7,5
6,3
5,5
4,5
3,4
2,5
1,8
0,7
0
– 1,7
– 3,5
– 8,8
– 13,3
45,3
43,3
41,3
39,3
37,6
35,6
33,5
31,8
29,4
28,0
26,1
25,0
24,0
23,1
22,2
21,1
20,1
19,1
18,0
17,2
16,2
15,2
14,2
13,3
12,2
11,2
10,3
9,5
8,6
7,4
6,4
5,5
4,5
3,4
2,7
1,6
0,8
– 1,0
– 2,8
– 8,1
– 12,6
46,6
44,5
42,7
40,6
38,8
36,8
34,6
32,8
31,1
29,2
27,1
26,0
25,1
24,1
23,1
22,1
21,1
20,0
19,0
18,1
17,2
16,3
15,3
14,3
13,2
12,2
11,2
10,5
9,5
8,3
7,3
6,4
5,4
4,3
3,6
2,5
1,6
– 0,2
– 2,0
– 7,7
– 11,9
47,7
45,7
43,8
41,8
39,9
38,0
35,7
34,0
31,9
30,2
28,1
27,0
26,1
25,0
24,1
23,0
22,0
21,0
20,0
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18,1
17,2
16,2
15,2
14,2
13,1
12,1
11,5
10,4
9,2
8,2
7,3
6,2
5,2
4,5
3,3
2,4
– 0,6
– 1,3
– 6,5
– 10,6
48,9
46,9
44,9
43,0
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39,0
36,9
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33,0
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28,0
27,0
26,1
25,1
24,0
23,0
22,0
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20,0
19,1
18,1
17,1
16,6
15,1
14,1
13,1
12,3
11,2
10,1
9,1
8,2
7,1
6,1
5,3
4,1
3,2
1,3
– 0,7
– 5,8
– 10,0
Seite 7
S i k a vo r O rt
Naturerlebnis Masoala-Halle im Züricher Zoo
Ein Stück tropisches Madagaskar mitten in Europa
„Heiß ist es und fast unerträglich feucht. Es tropft
von Bäumen und Blättern, der Wasserdampf
durchdringt Kleider und Haare. Das Atmen fällt
schwer. Ein weißer Reiher fliegt vorbei, irgendwo
im Dickicht schreit ein Tier. Über abenteuerlich
schwankende Hängebrücken aus dicken Seilen,
über Bäche und kleine Schluchten, vorbei an Riesenschildkröten, Enten und Taggeckos schlängelt
sich der Pfad durch den tropischen Regenwald.
Ein idyllischer Wasserfall gesellt sich mit seinem
Rauschen zum Zirpen und Zwitschern, Schreien
und Schnattern der Tiere. Die Sonne taucht den
Wald aus sattgrünen Blättern in ein unwirkliches,
sanftes Licht ...“
Dies ist nicht etwa der Beginn eines Abenteuerromans – so beginnt Franziska Schädels Bericht
über die „Masoala-Halle“ im Züricher Zoo. Auf
11.000 m2 ist es hier in beeindruckender Weise
gelungen, ein Stück des so faszinierenden wie
gefährdeten Masoala Regenwaldes aus Madagaskar mitten in Europa vorzustellen. Unter Botanikern und Zoologen gilt die viertgrößte Insel der
Welt als einzigartig. Etwa 80 % aller dort vorkommenden Arten sind endemisch, d. h. sie leben nur
hier auf Madagaskar.
Einen Teil des Artenreichtums des 1997 gegründeten, madegassischen Masoala Nationalparks
kann man jetzt auch in Europa bestaunen. Hunderte tropischer Pflanzen- und Tierarten fühlen
sich seit der Eröffnung im Jahr 2003 mittlerweile
in der künstlichen Welt dieser Halle zuhause.
Unter baulichen Gesichtspunkten aber war das,
was der Tier- und Pflanzenwelt zusagt, eine echte
Herausforderung und wäre vor 20 Jahren noch
nicht realisierbar gewesen. Erst die Erfindung
einer hoch lichtdurchlässigen Folie ermöglichte
den empfindlichen Regenwaldbäumen ein Überleben in unseren Gefilden.
Getragen wird dieses 14.000 m2 große Foliendach von einer schlanken, über 1.200 t schweren
Stahlkonstruktion. Die einer Parabel folgenden 10
Träger überspannen dabei – bis zu einer Höhe von
30 m – stützenfrei über 90 m.
Eine Herausforderung war nicht nur die bauliche
Seite der Konstruktion sondern auch ihr Schutz.
Betriebstemperaturen um 30°C, ständig mindestens 80 % relative Luftfeuchtigkeit und etwa
80.000 l Beregnung pro Tag, dazu Belastung mit
tierischen Exkrementen und Pflanzenabscheidungen waren Faktoren, die es zu berücksichtigen
galt.
Kein Wunder also, dass von Seiten der Planer
die Schutzkategorie C5-I lang gemäß SN EN ISO
12944 gefordert war – und dies bei hohen optischen Ansprüchen und engen Terminvorgaben
beim Stahlbau.
Man entschied sich daher folgerichtig für ein hoch
leistungsfähiges, schnelles System der Sika, das
kurze Taktzeiten und eine rasche TransportierbarDer Korrosionsschutz auf einen Blick
Beschichtung
Typ
Farbton
Grundbeschichtung
Icosit ® EG Phosphat
Rapid
sandgelb
60 µm
1. Zwischenbeschichtung
Icosit-Poxicolor ® Rapid
DB 703
80 µm
2. Zwischenbeschichtung Icosit-Poxicolor ® Rapid
DB 701
80 µm
Deckbeschichtung
Icosit ® EG 120
RAL 9006
Schichtdicke
100 µm
keit ermöglichte. Dabei wurden durch die Marty
Korrosionsschutz AG die Sa 2 1 / 2 gestrahlten
Oberflächen im Werk der Schneider Stahlbau AG,
Jona, mit Icosit® EG Phosphat Rapid, einem
aktiv pigmentierten, schnellhärtenden, 2-komponentigen Epoxidharz, grundiert und mit zwei Zwischenbeschichtungen mit Icosit-Poxicolor ® S
(heute: Icosit-Poxicolor ® Rapid ) versehen.
Auf der Baustelle erfolgte dann das Finish mit dem
2-komponentigen, lösemittelarmen Polyurethan
Icosit ® EG 120.
Wie es geworden ist? Nun, heute, nach 3 Jahren, ist die Masoala-Halle eine der Attraktionen
des Züricher Zoos und weit über die Grenzen der
Schweiz hinaus bekannt. Unter Fachleuten gelten
Konzeption und Realisierung als vorbildlich. Sagt
das nicht alles?
Die KorroNews bedanken sich bei Franziska
Schädel für die Überlassung zweier Bilder und
eines Textauszugs aus Ihrem Artikel „Madagaskar
unterm Glasdach“ in NaturFoto 12/2005.
D R. UWE SCHOBER
Seite 8
S i ka Pri va t
Vive la Bretagne – Es lebe die Bretagne
Finistère, vom lateinischen „finis terrae“, also das Ende der Welt, ist
das Département in der Süd-Bretagne, wo es mich vor gut 23 Jahren
hinverschlagen hat. Nun, was treibt einen Menschen dazu, stetig und
unverzagt immer wieder in diese Ecke Frankreichs zurückzukehren?
Vielleicht schaffe ich es ja, Ihnen mit diesem kleinen Einblick mein bis-
heriges bretonisches Dasein näher zu bringen.
halt gemacht. So wurden viele Fischereihäfen für
teures Geld EU-tauglich umgebaut, einige wurden deshalb auch „geschlossen“ – kein Wunder
also, dass sich das auf den Verbraucher auswirkt. Wenn man Franzose oder Bretone oder
auch nur zugereister Halbbretone ist, das kulinarische Leben lässt man sich nicht vermiesen
und schlemmt trotzdem ein wenig. Nicht jeden
Tag, aber ausreichend oft um es auch wirklich
genießen zu können.
Etwas Besonderes in der Bretagne sind natürlich
die zahlreichen Crêperien. Nicht unweit von meiner zweiten Heimat liegt die Stadt Pont-L’Abbé,
die „Hauptstadt“ des crêpes. Ja richtig, Crêpes
Essen wurde dort kulinarisch salonfähig gemacht.
Sie sind nicht nur einfach willkommene und
beliebte Zwischenmahlzeiten oder gar schnöde
Pfannenkuchen, sondern werden in der Bretagne
in einem Menü aus mehreren „salzigen“ Crêpes
(basiert auf einem Teig aus Buchweizenmehl) als
Hauptspeise und einem (oder auch mehreren)
süßen Crêpes als Nachspeise eingenommen.
Wie fing alles an?
1982 lernte ich eine Bretonin – meine heutige
Ehefrau – kennen, und damit war es natürlich
um mich geschehen. Ehrlicherweise muss ich
gestehen, dass mir ihr Heimatland, die Bretagne,
damals völlig unbekannt war. Ich kannte wohl
Frankreich und hatte das ein oder andere zwischenmenschliche Intermezzo mit den Leuten dort
erlebt, ich war auch immer ein francophiler Typ,
allerdings war ich nie nördlicher an Frankreichs
Küsten gewesen als an der Loiremündung. So
richtig konnte ich mir nicht vorstellen, was die
Bretagne ist. Es war schon das übliche Klischeebild, das ich da hatte: kalt, regnerisch, eigentlich nicht gerade der bevorzugte Landstrich, um
Urlaub zu machen.
Trotzdem bin ich irgendwann im Sommer 1983
das erste Mal mit mehr oder weniger gemischten
Gefühlen dort hingefahren. Es war ein Trip von
18 Stunden, da mir empfohlen worden war, die
teuren Autobahnen zu meiden und stattdessen
über die „routes nationales“ zu fahren, wo dann
natürlich auch jeder Bauer mit seinem Traktor
unterwegs war.
Nun, klimatisch war es, wie zu erwarten, nicht
gerade der Knüller. Allerdings sage ich mittlerweile
auch wie alle Einheimischen: in der Bretagne gibt
es kein schlechtes Wetter, nur schlechte oder eben
unpassende Kleidung. So kam eins zum andern,
mit dem Wetter konnte man leben, die Leute und
mittlerweile guten Freunde dort sind zwar manchmal knurrig und ein wenig verschlossen, teilweise
sind es auch richtig raue Charaktere, wie das
Land eben. Aber wenn man erst einmal einen
Zugang hat, gibt es nichts Liebenswürdigeres und
Hilfsbereiteres wie einen Bretonen. Dies dann
alles gepaart mit dem gewissen laisser faire und
savoir vivre, also den urfranzösischen Lebensarten, dem Treibenlassen und dem gewusst wie
zu leben. Was kann es Besseres geben, wenn man
die Chance bekommt, ein wenig genauso werden
zu können?
Neben meiner Frau war mein Schwiegervater, ein
Patriarch wie er im Buche steht und ein überaus
kommunikativer und liebenswürdiger Urbretone,
von Anfang an derjenige, der mich in der Wahl
meines zukünftigen Lebens mit am meisten
beeinflusst und beeindruckt hat.
Die ersten 10 Jahre waren zunächst prinzipiell von
Urlaubsreisen in die Bretagne geprägt, bis dann
irgendwann die typisch schwäbische-bretonische
Entscheidung fiel, ein Häusle zu bauen. Und, da
es neben der schwäbischen auch eine fast noch
extremere, bretonische Sparsamkeit gibt, haben
wir das dann eigenhändig getan. Natürlich war
das alles nur deshalb möglich, weil mein Schwiegervater die Zeit und das Geschick hatte, Häuser
selbst bauen zu können und mein Schwager die
Baupläne zeichnen konnte. Nach 2 1/2 Jahren
Bauzeit und mehreren schweißtreibenden Urlaubsaufenthalten sind wir dann im Winter 1996/1997
„eingezogen“. Wetter hin, Wetter her!! Mittlerweile
ist aus dem Ganzen eine rentenfähige „Residenz“
geworden, die manchmal auch von Freunden oder
Kollegen zu Urlaubszwecken genutzt wird.
Aber nicht nur das eigene Häuschen ist ein Argument, in die Bretagne zu kommen. Die Bretagne
hat eine ganze Menge mehr zu bieten.
Zum Beispiel Kulinarisches
Klar steht hier aufgrund der Atlantiknähe natürlich
alles, was aus dem Wasser kommt, an erster
Stelle. Ob Fische, Muscheln oder Krustentiere,
keiner wird drum herum kommen, hier ins Schwärmen zu geraten. Leider ist preislich in den letzten Jahren alles in die Höhe geschossen – die
EU-Vorgaben haben auch vor der Bretagne nicht
Plâteau de fruits de mer à la Petrikat mit Freunden
Traditionell wird dazu Cidre getrunken. Neben
Wein das bretonische Nationalgetränk schlechthin.
Diesen moussierenden (schäumenden) Apfelwein
gibt es in den Varianten „doux = lieblich“, „demisec = halbtrocken“ oder „brut = trocken“.
Und wenn man dann erst einmal ein alkoholhaltiges Obstgetränk hat, so ist der Schritt zum
Brennen nicht weit. Leider haben nur noch wenige
alte Bauern – die ich selbstverständlich aber alle
kenne – das ehemals jedem zustehende, aber
irgendwann vom Staat nicht mehr zugesprochene
Recht, Apfelschnaps oder Calvados selbst zu
brennen. Weil dieser Begriff rechtlich dem gleichnamigen Département in der Normandie zufällt,
wird man allerdings im Département Finistére
vergeblich nach einem bretonischen Calvados
suchen. Hier heißt er Lambig, das L’eau de vie
de cidre, übersetzt also „Lebenswasser“, oder
weniger lyrisch, „Schnaps des cidre“ – Prost!!
Ich könnte viele Anekdoten rund um den Lambig erzählen, das würde allerdings den Rahmen
hier sprengen. Nur soviel sei erwähnt, ein echter
Bretone verzieht beim Genuss eines Lambig niemals das Gesicht, egal wie stark er ist. „Meine“
Bauern brennen übrigens den Lambig je nach Lust
und Laune zwischen 45 und 65 % Alkoholgehalt.
Meistens merkt man erst hinterher, wie stark er
tatsächlich war!! Oder wie er geschmeckt hat. Ein
Bretone würde sich aber auch niemals erlauben,
ihn zum „Knie einreiben“ missbrauchen zu wollen,
wie es einer meiner Chefs einmal tun wollte oder
gar zu jammern: „Hoffentlich werde ich davon
nicht blind“.
Zum Beispiel die Natur
Die Natur, die einen manches Mal in der Bretagne
regelrecht erschlagen kann, wird klimatisch im
Wesentlichen vom Golfstrom geprägt. Das dadurch
gemäßigte, ozeanische Klima zeichnet sich durch
milde Winter und nicht so heiße Sommer aus.
Daher sinken die Temperaturen beispielsweise
im Winter selten unter den Gefrierpunkt, während im Sommer das Klima auch dann noch sehr
angenehm ist, wenn andere europäische Regionen durch brütende Hitze geplagt sind. So war
es beispielsweise nicht verwunderlich, dass vor
3 Jahren während des Jahrhundertsommers viele
Seite 9
Südfranzosen und Italiener in die Bretagne flüchteten, um nachts einmal wieder ohne Schwitzen
schlafen zu können.
Schnee ist etwas völlig Unbekanntes. Sollten beispielsweise morgens im Winter Autos gelegentlich
mit Raureif überzogen sein, könnte schon einmal
der Verkehr zusammenbrechen, weil alle Bretonen glauben, es herrsche völliges Schneechaos!
Übrigens, Raureif beseitigt der Bretone mit heißem Wasser, Scheibenkratzer kennt er im Normalfall nicht.
Ein mehr oder weniger permanenter Westwind
trägt zu einer nahezu schadstofffreien Atmosphäre bei, Fahrverbote wegen zu hoher Schadstoffkonzentrationen gibt es nicht. Man kann also
richtig durchatmen. So angenehm das ist, einen
kleineren Nachteil hat dieser Westwind aber leider
auch: er transportiert laufend feuchte Luftmassen vom Atlantik heran, was eben dann zu den
typischen, bretonischen „crachins“ führt, dem
feinen Sprühregen. Die Regenmengen verteilen
sich dabei recht unregelmäßig, prinzipiell sind sie
an der Küste geringer als im Landesinneren.
Um aber dem Vorurteil des miesen Wetters
vorzubeugen: im Sommer folgen meistens auf 3
Tage Sonne, 1 – max. 2 Tage etwas bewölktere
Perioden, manchmal auch mit Regen verbunden.
Richtiggehende verregnete Sommer haben wir
allerdings noch nicht erlebt (andere, die schon
dort waren, mögen natürlich etwas anderes
behaupten).
Tja, und um ein wirklicher Kenner der Bretagne
sein zu können, muss man auch einmal eine
„tempete“, also einen Herbst- oder Wintersturm,
miterlebt haben. Wirklich beeindruckend ist das
schon, wenn 2 Tage konstant Windstärken von
10 – 12 über einen hinwegfegen, der Regen waagerecht fällt und, wie im Winter ‘98 passiert, die
gerade angelegte, 45m lange Hecke nicht mehr
senkrecht steht. Oder wenn der Windmesser am
Pointe du Raz, wie im Winter ‘99, bei 246 km/h
stehen bleibt, Stromausfall ist und man bei Kerzenlicht auf ein Ende des heulenden Sturmes
wartet. Wenn man sich aber hinaustraut und die
tobenden Wassermassen des Atlantik an Stellen
beobachtet, wo man sich normalerweise sonnenbräunend im Sommer am Strand räkelt, kann
man bretonische Naturgewalt leibhaftig miterleben – und kommt sich ganz schön klein und
unbedeutend vor.
mandie, eine Gegend Frankreichs, die unglaublich
facettenreich und geschichtsträchtig ist.
Es gibt unzählige Dinge anzuschauen und wir
kommen nicht mehr umhin, hier einen Zwischenstopp einzulegen und zu übernachten. Entgegen
unserer früheren Gewohnheit, in einem „Rutsch“
die 1200 km durchzufahren.
Nur zwei Beispiele, die man auf dem Weg
anschauen sollte: Zum einen die Brücke über die
Seinemündung in den Kanal, die Pont de Normandie, zum andern den Mont St. Michel.
Ich hoffe, dass ich Ihnen meine bretonische Liebe
und Leidenschaft etwas näher bringen konnte
und dass Sie sich mitfreuen, wenn es mal wieder
heißt, der Petrikat ist im Urlaub. Dann sitzt er in
der Bretagne, schaut dem Stahl beim Rosten zu
und genießt sein Leben. Fernab vom deutschen
Hektikeralltag.
AXEL PETRIKAT
Petrikats Rhododendren und Azaleen
Petrikats Wunschtraum von Agaven in ca. 10 Jahren
Das alles lässt eine Vegetation zu, die Erstaunliches hervorbringt. So wachsen da Exoten wie
Palmen oder Agaven, neben den bretonischen
„Klassikern“ wie Rhododendren, Azaleen und
Hortensien. Wer dann wie wir einen 15 Ar großen Garten anzulegen hat, kann sich schon austoben. Mancher wird sogar im Laufe der Zeit zum
regelrechten Gartenfetischisten, wie mit mir beim
Anlegen unseres eigenen Areals 1998 passiert.
Der Anspruch, einen pflegeleichten, mit möglichst
geringem Aufwand zu unterhaltenden und dennoch beeindruckenden Garten zu „kreieren“, war
eine gewaltige Herausforderung!
Zum Beispiel die vielen schönen Ecken
die es lohnend machen, einmal vorbeizuschauen:
Schon die Anfahrt ist für mich ein wahres Highlight.
Vom Ruhrgebiet aus fährt man z. B. durch die Nor-
Seite 10
S i k a vo r O rt
Schönheit in Stahl – die Philharmonie Luxemburg
Mit dem Icosit®-EG System zum Europäischen Stahlbaupreis 2005
Nur einen Steinwurf von der Luxemburger Innenstadt entfernt liegt der noch junge Stadtteil
Kirchberg. Neben banalen Bürobauten finden sich
hier auch Bauwerke nach Entwürfen international anerkannter Architekten wie Gottfried Böhm,
Richard Meier oder I. M. Pei, der dort zur Zeit ein
Museum für moderne Kunst baut.
Um ein Monument ist Kirchberg aber jetzt schon
reicher. Beauftragt von der „Administration des
Batiments Publics, Luxembourg“ und gebaut mit
2.600 t Stahl vom französischen Stararchitekten
Christian de Portzamparc – auf seinen Entwurf
geht auch die Botschaft Frankreichs in Berlin
zurück –, konnte die Philharmonie kürzlich eingeweiht werden.
Im Zentrum des dreieckigen Place de l‘Europe
erhebt sich über einem tropfenförmigem Grundriss der von 823 schlanken, weißen Rundpfeilern umspannte Baukörper. Einer musikalischen
Partitur gleich sind die Stahlpfeiler nach einem
mathematischen Rhythmus angeordnet, 20 Meter
hoch und nur 30 Zentimeter dick. Der große Konzertsaal mit 1.500 Plätzen, die „Salle de Concerts
Grande-Duchesse Joséphine-Charlotte“, befindet
sich im Kern des Neubaus und wird von zwei
Raumschichten schützend umhüllt.
Ähnlich schützend umhüllt sind auch die Pfeiler.
Ästhetik und Funktion für lange Zeit gewährleistet dabei das vielfach bewährte Icosit ® EGSystem, aufgebracht von unserem langjährigen
Kunden Fa. Schneider + Co., Kreuztal. Entstanden
aus den Anfängen eines Handwerksbetriebs, hat
sich Schneider zu einem international tätigen,
hochqualifizierten Industrieunternehmen mit mittlerweile über 80 Jahren Markterfolg und -erfahrung entwickelt.
Bereits in der Planungsphase aktiv in die Auswahl des geeigneten Schutzsystems eingebunden, hatte das Kreuztaler Familienunternehmen
in enger Abstimmung mit den Architekten und der
Idsteiner Spannverbund GmbH ein Beschichtungssystem gewählt, das einerseits in den Betriebsablauf passte und die Vorgaben der DIN EN ISO
12944 erfüllte. Darüber hinaus jedoch musste es
vor allem auch den hohen Erwartungen an Glanzgrad und Brillanz der Oberflächen vor dem Hintergrund des außergewöhnlichen Bauwerks gerecht
werden. Mit dem jahrzehntelang bewährten und
immer wieder verbesserten Icosit ® EG-System konnten alle Parameter erfüllt werden.
net, die genaue Auskunft über die Art der Stütze
und den exakten Standort im Labyrinth gab. Es
war sicherzustellen, dass nach Abschluss der
Beschichtungsarbeiten die jeweilige Stütze an den
vorher festgelegten Platz in der Transporteinheit
gelangte, damit ein reibungsloser Ablauf bei der
nachfolgenden Errichtung des Gebäudekomplexes
auf dem Kirchbergplateau gewährleistet werden
Selbst für ein so erfahrenes Unternehmen wie
Schneider aber stellte die logistische Abwicklung des Auftrags eine besondere Herausforderung dar. Denn jedem der 823 Rundpfeiler war
eine spezifische 6-stellige Codierung zugeord-
konnte. Eine sicher herausragende Leistung der
Kreuztaler Mannschaft!
Am 21. 09. 2005 erhielt das Dürener Stahlbauunternehmen Queck GmbH in Nizza den „Europäischen Stahlbaupreis“ für die Philharmonie
Luxemburg. Die KorroNews gratulieren zu dieser
verdienten Ehrung!
STEFAN LUIPERS
Beschichtungsaufbau Außenstützen
Beschichtungsaufbau Innenstützen
Icosit ® EG Phosphat sandgelb 80 µm
Icosit ® EG Phosphat sandgelb 80 µm
Icosit ® EG 1 weiss 80 µm
Icosit ® EG 5 RAL 9016 80 µm
Icosit ® EG 5 RAL 9016 60 µm
Seite 11
S i k a vo r O rt
Freiheit und Versöhnung
Der Wiederaufbau der Sloboda Brücke, Novi Sad
Eine schöne und technisch beeindruckende
Brücke hatte Professor Hajdin entworfen: 1.300 m
lang, aufgehängt an 2 Pylonen, überspannte die
Schrägseilbrücke 6-spurig die Donau in der serbischen Woiwodina. Im Herbst 1981 konnte die
Sloboda („Freiheit“)-Brücke, die Novi Sad auf
dem Nordufer mit dem Südufer des Stroms verbindet, nach fünfjähriger Bauzeit für den Verkehr
freigegeben werden. Sie vereinigte gleich mehrere
Spitzenpositionen. So war sie nicht nur die Brücke
mit der größten Spannweite entlang der gesamten
Donau, sondern auch weltweit die am weitesten
gespannte Seilbrücke mit Pylonen und Seilen in
einer einzigen vertikalen Ebene. Mit der Brücke
wurde zudem gleichzeitig die Haupttrinkwasserversorgung der Stadt über den Fluss geführt.
Am Samstag, den 3. April 1999 gegen 19.30 Uhr,
war alles vorbei. Zwei Präzisionsgeschosse der
NATO schlugen in die Basis der beiden Pylone ein,
zerstörten den nördlichen völlig und beschädigten den südlichen schwer. Die Brücke kollabierte
zunächst flussseitig vom zerstörten Pylon bis zur
ersten Seilverankerung der Südseite. Enorme
Spannungen im Stahlhauptdeck sowie übergroße
Die Sloboda-Brücke, kurz vor der erneuten Fertigstellung, im Abendlicht.
Schema der Originalbrücke
zerstörten Bauwerks konnten erhalten bzw. wiederverwendet werden? Hatte die Hitze der Explosion auch scheinbar wenig beschädigte Elemente
beeinträchtigt? Teilweise mussten ursprüngliche Annahmen nach Beseitigung von Trümmern
revidiert werden. So zeigten sich beispielsweise
anfänglich nicht sichtbare Durchrisse in vorher für
schadensfrei gehaltenen Stützen.
Schema der eingestürzten Brücke
Letztlich ergab sich, dass etwa 40 % der ursprünglichen Brücke ertüchtigt und wiederhergestellt
werden konnten und dass das Projekt „insgesamt
ökonomisch sinnvoll und der wirtschaftlichen
Erholung der Region förderlich“ sei. Besonders
erfreulich für Prof. Hajdin, auch die erneuerte
Brücke folgt optisch getreu dem ursprünglichen
Entwurf. Novi Sad sollte seine „echte“ SlobodaBrücke zurückbekommen!
Geschosseinschlagstelle an der Basis des Südpylons
Zugkräfte im obersten Paralleldrahtbündel führten
dann in kürzester Zeit zum Bruch dieses Kabels
und zum Absturz des größten Teils der Brückentafel in die Donau. Ein weiteres Segment stürzte
auf dem Nordufer landseitig ab, weil die Zugkräfte
im Deck Richtung Fluss ein Kippen der benachbarten Stützen nach sich zogen.
Im Verlauf der Kosovo-Krise wurden sämtliche
Donaubrücken in Novi Sad durch NATO-Angriffe
zerstört, was erhebliche Nachteile für die Bevölkerung mit sich brachte. Am schwerwiegendsten
war dabei fraglos der Untergang der SlobodaBrücke. Ohnehin ein symbolträchtiges Bauwerk,
war sie die schönste, größte und wichtigste der
Brücken. Fast noch gravierender war ein weiterer
Umstand: ihre im Fluss liegenden Trümmer brachten den Schiffsverkehr praktisch zum Erliegen
– unter normalen Umständen passieren monatlich
etwa 500 Schiffe Novi Sad.
Nach der Beendigung des tragischen Konflikts mit
Serbien stand die Beseitigung der Kriegsschäden
sehr schnell auf der Tagesordnung. Es war klar,
dass dabei der Freiheits-Brücke hohe Priorität
zukommen musste.
Diagnose der Sloboda-Brücke
Einbau neuer Segmente
Im März 2002 gab die EU-Kommission grünes
Licht zum Wiederaufbau der Brücke, finanziert
durch die Europäische Gemeinschaft. Dazu wurden im Vorfeld zwei Machbarkeitsstudien zum
Zustand der beschädigten Struktur und zur Wirtschaftlichkeit einer Rekonstruktion in Auftrag
gegeben.
In mehreren Phasen wurde die Situation unter
Hinzuziehung des ursprünglichen Planers, Prof.
Hajdin, analysiert. Wie sollte, wie konnte sie
wieder aufgebaut werden? Welche Teile des
Federführend im Projekt war in enger Abstimmung mit den Behörden vor Ort die „Europäische Agentur für Wiederaufbau“ als Vertreter des
Geldgebers und Auftraggebers, der Europäischen
Gemeinschaft. Den Zuschlag für die Errichtung
der Brücke als Generalunternehmer bekam unser
saarländischer Kunde, die DSD GmbH, eines der
großen Stahlbauunternehmen in Deutschland,
unter der Projektleitung von Dr. Minas und Dr.
He. Für den Korrosionsschutz kamen in großem
Umfang bewährte Produkte der Sika zum Einsatz.
Das äußerst robuste und dauerhafte Icosit ®
EG-System mit Epoxi-Grund- und Zwischenbeschichtung sowie Polyurethantopcoat für den
Schutz der Außenflächen, Icosit ® 6630 highsolid mit seinen für ein 1-komponentiges System
herausragenden Eigenschaften im Hohlkasten
sowie bereichsweise das Icosit ® HaftmasseSystem als Flüssigkunststoffabdichtung unter
Asphalt.
Von Seiten DSD und seiner serbischen Partner
– Fa. GOŠA und Fa. PIM – war dabei ein äußerst
umfangreiches und komplexes Projektmanagement zu leisten, da eine Vielzahl von Nachunternehmer und Zulieferanten aus mehreren europäischen Ländern koordiniert werden mussten.
Dieser Projektaufwand der DSD fand seinen
Niederschlag natürlich ebenso im Korrosionsschutz. So stellte die Belieferung und Betreuung
des Bauvorhabens auch an die Sika große Anforderungen: Chargen mussten spezifisch freigegeben werden, daraus unterschiedliche Kunden
Beschichtungsarbeiten mit dem Icosit ® EG-System auf der Südseite
Fortsetzung auf Seite 12
Seite 12
Fortsetzung von Seite 11
S i k a i n ei g en er S ach e
Sika Produkte im Einsatz
Außenbereiche
Icosit ® EG-System
Friazinc ® R
Der
Druckfehlerteufel
hat leider
zugeschlagen!
40 µm
(Zinkstaub-Grundbeschichtung)
Icosit ® EG 1
120 µm
(Zwischenbeschichtung,
teils 2 Arbeitsgänge)
Icosit ® EG 5 (Polyurethan-
80 µm
Deckbeschichtung)
Hohlkasten
neue
Segmente
Icosit ® EG-System
Hohlkasten
vorhandene
Segmente
Icosit ® 6630-System
Oberseite
Icosit ® HaftmasseSystem
Friazinc ® R
40 µm
Icosit ® EG 1
120 µm
Icosit ® 6630 Primer
rotbraun (Grundbeschichtung)
80 µm
Icosit ® 6630 HS/EG,
DB 701 (Deckbeschichtung)
80 µm
Icosit ® HM Primer
Icosit ® Haftmasse +
80 µm
In unserer letzten KorroNews 3/05 konnten Sie im
Schwerpunktartikel über VOC und ihre Einsparung
den letzten Stand der Diskussion erfahren.
Leider hat sich dabei an einer wichtigen Stelle der
Druckfehlerteufel eingeschlichen:
In der Tabelle „Produkttyp – Marktanteil – max.
VOC (g/lt)“ wird für die „2-komponentigen Grundund Zwischenbeschichtungen“ ein falscher max.
VOC-Wert von 490 g/l angegeben. Der richtige
Wert ist 250 g/lt.
Taunusquarzit
Esha-Pufferschicht
(mehrere zuliefernde Stahlbauer, Korrosionsschützer) in etlichen Ländern beliefert und eine
Vielzahl an Kontrollflächen in den Werken wie
auch vor Ort begleitet werden.
Der Einsatz aller beteiligten Partner hat sich
gelohnt. Im Oktober 2005 konnte die Freiheitsbrücke wieder freigegeben werden. Ein großer Tag
für alle Bürger von Novi Sad, ein Brückenschlag
über einen der großen europäischen Ströme, eine
Verbindung der Woiwodina mit Serbien, ein Zeichen für das Heilen von Wunden und ein Beleg der
Zusammengehörigkeit der ganzen europäischen
Staatengemeinschaft waren wahr geworden.
Aufmerksame Leser hatten den Fehler schon
daran erkannt, dass diese Produktgruppe (z. B.
Zwischenbeschichtungen gemäß Bl. 87 der TL/
TP-KOR Stahlbauten) schon heute deutlich weniger als 490 g/l an VOC aufweisen. Richtig ist der
Wert von 490 g/l dagegen eine Zeile darüber
bei den „Sealercoats & Blastprimern (temporärer Korrosionsschutz)“, wie in der Tabelle auch
aufgeführt.
Aber die Brücke verband und verbindet noch mehr
als Nord- und Südufer, als Woiwodina und Serbien
oder Mitteleuropa und Balkan. In einer bewegenden Zeremonie gab sich ein junges Paar aus
Novi Sad am Tag des letzten Lückenschlusses der
beiden Brückenteile auf der Brücke das Jawort.
Wir hoffen von Herzen, dass dieser Verbindung
ebenso wie der Brücke selbst eine lange und
stabile Zukunft beschieden ist.
Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
Wir bedanken uns ausdrücklich bei der DSD, Frau
Hanga Živanac, für Mithilfe und die Verwendung
von Bildmaterial.
D R. UWE SCHOBER
Blick vom Nordpylon
S i ka Rä t sel
Mitmachen und gewinnen!
Damit Ihnen in der heute sicher nicht ganz
einfachen Zeit immer ein Licht aufgeht,
müssen Sie nur
an unserem kleinen Gewinnspiel
teilnehmen. Einfach die Fragen
beantworten –
die rot unterlegten Felder ergeben dann von
oben nach unten gelesen das Lösungswort. Und wenn Sie uns jetzt noch bis zum
24. Juli 2006 Ihre Lösung faxen, mailen
und per Post schicken, kann unser Designlämpchen bald Ihnen gehören. Unter allen
Einsendern mit der korrekten Lösung verlosen wir 10 Exemplare.
Bis spätestens 24. Juli 2006 sollte
Ihre Lösung bei uns eintreffen:
Per Post:
Sika Korrosionschutz GmbH,
Stichwort Rätsel
Buschgrundstraße 10–12,
45894 Gelsenkirchen
Per E-Mail:
[email protected]
Per Fax: 0209/3601-8650
Die Gewinner unseres Preisrätsels aus
KorroNews 3/2005 Stefan Ahrens, Dirk
Pasell, Uwe Wedemeier, Jan Scherzer und
Ivo Iven, haben mit ihrem neuen Tipkick
Juniorcup sicherlich schon die eine oder
andere Fußball-WM-Partie nachgespielt.
Was müssen Beschichtungsstoffe für verzinkte Stahlflächen u.a. sein?
Wo liegt der Stadtteil Kirchberg?
Was isst man in der Bretagne süss und salzig?
Ein Stück Madagaskar in Europa.
Wo ist auch Bewegung?
Wer oder was ist LME?
Wo steht die Dosi?
Ausschnitt aus fehlerhafter Tabelle, Sika KorroNews 3/05
Wer in Berlin hat ein neues Dach?
Welches System schützt die Philharmonie in Luxemburg?
Ein Aspekt, der auch bei Beschichtungsarbeiten unter dem Gefrierpunkt
zu beachten ist.
IMPRE S SUM
Herausgeber: Sika Korrosionsschutz GmbH
Kornwestheimer Str. 103–107, 70439 Stuttgart,
Tel.: 0711/8009-0, Fax: 0711/8009-321
E-Mail: [email protected]
www.sika-bau.de
Gesamtverantwortung Dr. Uwe Schober
Buschgrundstr. 10 – 12, 45894 Gelsenkirchen
Die Brücke über die Donau bei Novi Sad heißt bezeichnenderweise:
Redaktion: Sika Korrosionsschutz GmbH
Konzeption: DIE CREW AG
Werbeagentur
Das muss man sich auf dem Weg in die Bretagne einfach anschauen.
Gestaltung, Satz und Lithografie: come medien ag
Druck: Dr. Cantz’sche Druckerei GmbH
Postfach 4209, 73745 Ostfildern
Sika Mitarbeiter und ihre Angehörigen sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.