Untersuchung zur prognostischen Bedeutung erhöhter Blutwerte

Transcription

Untersuchung zur prognostischen Bedeutung erhöhter Blutwerte
5. Zusammenfassung
Untersuchung zur prognostischen Bedeutung erhöhter Blutwerte des Entzündungsmarkers
hochsensitives C-Reaktives Protein hinsichtlich des allgemeinen und kardiovaskulären
Mortalitätsrisikos bei älteren Patienten in hausärztlicher Versorgung.
Einleitung:
Seit einigen Jahren steht im Fokus des wissenschaftlichen Interesses, ob subtil entzündliche
Prozesse im menschlichen Körper das Auftreten und die Prognose atherosklerotisch bedingter
Herz-Kreislauf-Erkankungen mitbestimmen. Ziel der vorliegender Promotionsarbeit war es,
die prognostische Bedeutung des Entzündungsmarkers hochsensitives C-reaktives Protein (hsCRP) zur Vorhersage des allgemeinen und kardiovaskulären 3-Jahres Mortalitätsrisikos an
einer Stichprobe älterer Hausarztpatienten zu untersuchen. In einer stratifizierten Analyse
sollte zusätzlich geklärt werden, ob Patienten mit bzw. ohne peripher arterieller
Verschlusskrankheit (PAVK) eine unterschiedliche Prognose besitzen.
Methoden:
Zur Untersuchung wurden Daten der getABI-Studie (German Epidemiological Trial on Ankle
Brachial Index) ausgewertet. Diese prospektive Beobachtungsstudie basiert auf einer
repräsentativen Stichprobe von 6880 deutschen Patienten über 64 Jahre in hausärztlicher
Betreuung. Zur Basiserhebung lagen von 6759 Patienten Informationen bezüglich hs-CRP
Blutserumwerte sowie PAVK-Status vor. Das Follow-up erstreckte sich über einen Zeitraum
von drei Jahren. Zielereignis war der Tod allgemeiner bzw. kardiovaskulärer Ursache. Zur
Untersuchung einer möglichen Assoziation zwischen erhöhten hs-CRP-Blutwerten und
Mortalitätsrisiko wurde das Cox-Regressionsverfahren angewandt.
Ergebnisse:
Im Beobachtungszeitraum traten 368 Todesfälle auf, davon waren 145 kardiovaskulärer
Ursache. Die Analyse bezogen auf die Gesamtkohorte ergab für Patienten mit hs-CRP-Werten
> 4.4 mg/L (4. Quartil) vs. ≤ 1.3 mg/L (1. Quartil) ein 1.81-fach (95%-KI [1.32-2.49])
erhöhtes allgemeines Mortalitätsrisiko bzw. ein 1.68-fach (95%-KI [1.03-2.75]) erhöhtes
kardiovaskuläres Mortalitätsrisiko. Patienten ohne PAVK hatten in der Vergleichsanalyse ein
mehr als doppelt so hohes allgemeines (HRR 2.27; 95%-KI [1.53-3.37]) bzw.
kardiovaskuläres Mortalitätsrisiko (HRR 2.41; 95%-KI [1.28-4.55]). Für Patienten mit PAVK
52
lag das entsprechende allgemeine Mortalitätsrisiko bei 1.20 (95%-KI [0.72-2.00]) bzw. das
kardiovaskuläre Mortalitätsrisiko bei 1.61 (95%-KI [0.83-3.12]).
Disskussion:
Die Auswertung der getABI-Daten zeigt, dass erhöhte Blutwerte des Entzündungsmarkers hsCRP bei älteren Hausarztpatienten mit einem erhöhten allgemeinen sowie kardiovaskulären
Mortalitätsrisiko assoziiert sind. Dieser Zusammenhang stellte sich in der Analyse bei
Patienten ohne PAVK deutlicher dar im Vergleich zu Patienten mit PAVK.
53